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    Plenarprotokoll 17/55 Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Marina Schuster, Pascal Kober, Serkan Tören, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Religionsfreiheit weltweit schützen (Drucksache 17/2334) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Tom Koenigs, Josef Philip Winkler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Das Men- schenrecht auf Religions- und Glau- bensfreiheit stärken (Drucksache 17/2424) . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Christoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister Dr. Stefan Ruppert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Ute Granold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 4: a) Antrag der Abgeordneten Ulrich Kelber, Ingrid Arndt-Brauer, Sabine Bätzing- Lichtenthäler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Brennelemente- steuer – Windfall Profits der Atomwirt- schaft abschöpfen (Drucksache 17/2410) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kotting- Uhl, Lisa Paus, Bärbel Höhn, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Atomkosten anlasten – Brennelementesteuer jetzt einführen 5585 B 5585 C 5585 C 5587 B 5600 A 5600 C 5601 D Deutscher B Stenografisch 55. Sitz Berlin, Donnerstag, I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Dr. Peter Danckert, Beatrix Philipp, Gerda Hasselfeldt und Petra Crone . . . . . . Wahl des Abgeordneten Jimmy Schulz als stellvertretendes Mitglied im Kuratorium der „Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Absetzung der Tagesordnungspunkte 10 und 11a . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: a) Antrag der Abgeordneten Volker Kauder, Ute Granold, Erika Steinbach, weiterer V J A P A T E V E S 5583 B 5583 B 5583 B 5585 A AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 5588 C 5590 A undestag er Bericht ung den 8. Juli 2010 t : olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ohannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . ngelika Graf (Rosenheim) (SPD) . . . . . . . . ascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nnette Groth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . om Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . iegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5591 C 5592 C 5593 C 5595 A 5595 D 5596 C 5597 B 5598 D 5598 D 5599 A (Drucksache 17/2425) . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Arndt-Brauer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 5602 A 5602 A II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 55. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 8. Juli 2010 Dr. Frank Steffel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . Dr. Birgit Reinemund (FDP) . . . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Breil (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 38: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Bettina Herlitzius, Friedrich Ostendorff, Undine Kurth (Quedlinburg), weiteren Ab- geordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs ei- nes Ersten Gesetzes zur Änderung des Baugesetzbuchs – Beschränkung der Massentierhaltung im Außenbereich (Drucksache 17/1582) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die weitere Bereinigung von Bundesrecht (Drucksache 17/2279) . . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten René Röspel, Dr. Ernst Dieter Rossmann, Dr. Hans-Peter d e f g h i j k 5603 B 5604 D 5605 A 5606 C 5607 C 5608 D 5609 B 5611 C 5613 A 5613 B 5613 D 5614 D 5615 D 5617 B 5619 A 5619 D 5621 C 5622 A 5622 B 5622 D 5622 D 5624 C 5625 A 5625 B 5625 C 5626 A 5626 A Bartels, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Neue Initiative für Neuheitsschonfrist im Patentrecht star- ten (Drucksache 17/1052) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag des Bundesministeriums der Fi- nanzen: Entlastung der Bundesregie- rung für das Haushaltsjahr 2009 – Vor- lage der Vermögensrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 2009 – (Drucksache 17/2305) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Dr. Martina Bunge, Dr. Gesine Lötzsch, Dr. Dietmar Bartsch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Auch Verletzten- renten von NVA-Angehörigen der DDR anrechnungsfrei auf die Grundsiche- rung für Arbeitsuchende stellen (Drucksache 17/2326) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Katrin Werner, Jan van Aken, Christine Buchholz, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Menschenrechte und Friedens- prozess in Sri Lanka fördern (Drucksache 17/2417) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Heidrun Bluhm, Dr. Gesine Lötzsch, Dr. Dietmar Bartsch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Wohnungslosigkeit in Deutsch- land – Einführung einer Bundesstatistik (Drucksache 17/2434) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Ingrid Nestle, Winfried Hermann, Fritz Kuhn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: PKW-Energie- verbrauchskennzeichnung am Klima- schutz ausrichten (Drucksache 17/2435) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Markus Tressel, Nicole Maisch, Ingrid Hönlinger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Reisende besser schützen (Drucksache 17/2428) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Katrin Göring-Eckardt, Fritz Kuhn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Mindestbeiträge zur Rentenversiche- rung verbessern, statt sie zu streichen (Drucksache 17/2436) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Manuel Sarrazin, Marieluise Beck (Bremen), Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Unterrichtungs- und Mitwirkungsrechte 5626 A 5626 B 5626 B 5626 C 5626 C 5626 C 5626 D 5626 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 55. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 8. Juli 2010 III des Bundestages in Bezug auf Europäi- sche Räte stärken (Drucksache 17/2437) . . . . . . . . . . . . . . . . l) Antrag der Abgeordneten Katja Keul, Marieluise Beck (Bremen), Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ge- meinsamen Standpunkt der EU für Waf- fenausfuhren auch bei Rüstungsexporten an EU, NATO und NATO-gleichgestellte Länder konsequent umsetzen (Drucksache 17/2438) . . . . . . . . . . . . . . . . m) Antrag der Abgeordneten Tom Koenigs, Volker Beck (Köln), Josef Philip Winkler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Weitere iranische Flüchtlinge aus der Türkei in Deutschland aufnehmen (Drucksache 17/2439) . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 11: b) Antrag der Abgeordneten Marieluise Beck (Bremen), Volker Beck (Köln), Viola von Cramon-Taubadel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Modernisierung braucht Rechts- staatlichkeit – Partnerschaft mit Russ- land fördern (Drucksache 17/2426) . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Manuel Sarrazin, Dr. Frithjof Schmidt, Marieluise Beck (Bremen), weiteren Ab- geordneten und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zu dem EFSF-Rah- menvertrag vom 7. Juni 2010 (Drucksache 17/2412) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen), Peter Altmaier, Michael Brand, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abge- ordneten Elke Hoff, Rainer Erdel, Burkhardt Müller-Sönksen, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der FDP: Ver- besserung der Regelungen zur Einsatz- versorgung (Drucksache 17/2433) . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 39: a) Beratung der Zweiten Beschlussempfeh- lung des Wahlprüfungsausschusses: zu Einsprüchen gegen die Gültigkeit der Wahl der Abgeordneten des Europäi- T b c d e f 5626 B 5627 A 5627 B 5627 B 5627 B 5627 C schen Parlaments aus der Bundesrepu- blik Deutschland am 7. Juni 2009 (Drucksache 17/2200) . . . . . . . . . . . . . . . homas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . ) Beratung der Ersten Beschlussempfehlung des Wahlprüfungsausschusses: zu Ein- sprüchen gegen die Gültigkeit der Wahl zum 17. Deutschen Bundestag am 27. September 2009 (Drucksache 17/2250) . . . . . . . . . . . . . . . ) – Zweite Beratung und Schlussabstim- mung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Änderungsprotokoll vom 11. Dezember 2009 zum Abkommen vom 23. August 1958 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Großherzogtum Luxemburg zur Vermeidung der Doppelbesteue- rungen und über gegenseitige Amts- und Rechtshilfe auf dem Gebiete der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen sowie der Gewerbesteu- ern und der Grundsteuern (Drucksache 17/1943) . . . . . . . . . . . . . – Zweite Beratung und Schlussabstim- mung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 13. Juli 2006 zwischen der Regierung der Bundes- republik Deutschland und der maze- donischen Regierung zur Vermei- dung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Ein- kommen und vom Vermögen (Drucksachen 17/1944, 17/2248) . . . . ) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Verwendung von Verwaltungsdaten für Wirtschafts- statistiken und zur Änderung von Sta- tistikgesetzen (Drucksachen 17/1899, 17/2467) . . . . . . . ) Zweite Beratung und Schlussabstimmung des von der Bundesregierung eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Pro- tokoll vom 15. Mai 2003 zur Änderung des Europäischen Übereinkommens vom 27. Januar 1977 zur Bekämpfung des Terrorismus (Drucksachen 17/2067, 17/2370) . . . . . . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Wirtschaft und Technologie zu der Verordnung der Bundesregierung: Einhundertneunte Verordnung zur Än- derung der Ausfuhrliste – Anlage AL zur Außenwirtschaftsverordnung – (Drucksachen 17/1624, 17/1819 Nr. 2, 17/ 2379) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5628 A 5628 B 5629 C 5629 D 5629 D 5630 B 5630 C 5630 D IV Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 55. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 8. Juli 2010 g) Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zu dem Antrag der Abgeordneten Cornelia Behm, Ulrike Höfken, Bärbel Höhn, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Deklarationspflicht für Palmöl in Lebensmitteln (Drucksachen 17/1780, 17/2316) . . . . . . . h) Beschlussempfehlung des Petitionsausschus- ses: Sammelübersicht 116 zu Petitionen (Drucksache 17/2317) . . . . . . . . . . . . . . . . i) Beschlussempfehlung des Rechtsausschus- ses: Übersicht 3 über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht (Drucksache 17/2459) . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 3: a) Beschlussempfehlung des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermitt- lungsausschuss) zu dem ... Gesetz zur Änderung des Erneuerbare-Energien- Gesetzes (Drucksachen 17/1147, 17/1604, 17/1950, 17/2402) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kotting- Uhl, Priska Hinz (Herborn), Manuel Sarrazin, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: EU-Forschungsetat auf Innovation und Nachhaltigkeit für 2020 fokussieren – Ratsentscheidung ITER-Projekt nicht zustimmen (Drucksache 17/2440) . . . . . . . . . . . . . . . . c) – n) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 117, 118, 119, 120, 121, 122, 123, 124, 125, 126, 127 und 128 zu Petitionen (Drucksachen 17/2442, 17/2443, 17/2444, 17/2445, 17/2446, 17/2447, 17/2448, 17/2449, 17/2450, 17/2451, 17/2452, 17/2453) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 5: Wahl von Mitgliedern des Stiftungsrates der „Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ (Drucksachen 17/2414, 17/2415) . . . . . . . . . . Dr. Angelica Schwall-Düren (SPD) (Erklärung nach § 31 GO) . . . . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) (Erklärung nach § 31 GO) . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) (Erklärung nach § 31 GO) . . . . . . . . Z A D s D J D C M A B D H S S D M T a b c 5630 D 5631 A 5631 B 5631 B 5631 C 5631 D 5632 D 5633 A 5633 D 5634 B usatztagesordnungspunkt 4: ktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion IE LINKE: Gesundheitspolitik ohne Per- pektive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . ens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . hristine Aschenberg-Dugnus (FDP) . . . . . . aria Anna Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nnette Widmann-Mauz, Parl. Staatssekretärin BMG . . . . . . . . . . . . ärbel Bas (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Erwin Lotter (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . arald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . tephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . teffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . r. Rolf Koschorrek (CDU/CSU) . . . . . . . . . aria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 6: ) Antrag der Abgeordneten Sabine Weiss (Wesel I), Holger Haibach, Dr. Christian Ruck, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der CDU/CSU sowie der Abgeordne- ten Harald Leibrecht, Helga Daub, Joachim Günther (Plauen), weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der FDP: Bemü- hungen zur Umsetzung der Millenniums- entwicklungsziele bis 2015 verstärken (Drucksache 17/2421) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Anette Hübinger, Holger Haibach, Dr. Christian Ruck, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Harald Leibrecht, Helga Daub, Joachim Günther (Plauen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Bildung in Entwick- lungs- und Schwellenländern stärken – Bildungsmaßnahmen anpassen und wirk- samer gestalten (Drucksache 17/2134) . . . . . . . . . . . . . . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Sascha Raabe, Lothar Binding (Hei- delberg), Dr. h. c. Gernot Erler, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Herausforderung Millenniums- Entwicklungsziele 5636 A 5636 B 5637 A 5638 C 5640 A 5641 C 5642 D 5644 C 5645 D 5647 A 5648 A 5649 C 5650 C 5651 C 5651 D 5651 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 55. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 8. Juli 2010 V – zu dem Antrag der Abgeordneten Niema Movassat, Heike Hänsel, Annette Groth, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion DIE LINKE: Steigerung der Ent- wicklungshilfequote auf 0,7 Prozent gesetzlich festlegen – zu dem Antrag der Abgeordneten Thilo Hoppe, Uwe Kekeritz, Ute Koczy, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Mit dem Global Green New Deal die Millenniumsentwicklungsziele errei- chen (Drucksachen 17/2018, 17/2024, 17/2132, 17/2464) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gudrun Kopp, Parl. Staatssekretärin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Harald Leibrecht (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Marina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) . . . . . . . . Marina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von den Abgeordneten Halina Wawzyniak, Ulla Jelpke, Jan Korte, weiteren Abgeordneten und der Fraktion DIE LINKE eingebrachten Entwurfs eines … Ge- setzes zur Änderung des Grundgesetzes (Einführung der dreistufigen Volksgesetz- gebung in das Grundgesetz) (Drucksache 17/1199) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . Jimmy Schulz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I M G T a b c d D A D S B K S J 5652 A 5652 B 5653 B 5655 B 5657 A 5658 B 5659 B 5660 A 5661 A 5662 D 5663 A 5663 B 5664 B 5665 A 5666 D 5666 D 5667 D 5668 D 5669 C 5670 D 5671 B 5672 C Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . ngrid Hönlinger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Höferlin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . ichael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . abriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 8: ) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes für bessere Beschäfti- gungschancen am Arbeitsmarkt – Be- schäftigungschancengesetz (Drucksachen 17/1945, 17/2454) . . . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 17/2455) . . . . . . . . . . . . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales zu dem Antrag der Abgeordneten Gabriele Lösekrug-Möller, Anette Kramme, Hubertus Heil (Peine), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Arbeitsmarktpoli- tik erfolgreich umsetzen und ausbauen (Drucksachen 17/2321, 17/2454) . . . . . . . ) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Sabine Zimmermann, Jutta Krellmann, Klaus Ernst, weiteren Abge- ordneten und der Fraktion DIE LINKE eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Entfristung der freiwilligen Weiter- versicherung in der Arbeitslosenversi- cherung (Drucksachen 17/1141, 17/1636) . . . . . . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales zu dem Antrag der Abgeordneten Brigitte Pothmer, Fritz Kuhn, Katrin Göring- Eckardt, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Freiwillige Arbeitslosenversicherung für Selbstständige entfristen und ausbauen (Drucksachen 17/1166, 17/1636) . . . . . . . r. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nette Kramme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . abine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . rigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . ilvia Schmidt (Eisleben) (SPD) . . . . . . . . . . ohannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . 5673 B 5674 A 5674 D 5675 C 5677 A 5678 B 5678 B 5678 B 5678 C 5678 C 5678 D 5680 B 5681 C 5682 D 5684 A 5685 A 5686 D 5673 B 5687 D VI Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 55. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 8. Juli 2010 Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 9: Antrag der Abgeordneten Christine Scheel, Ingrid Hönlinger, Fritz Kuhn, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Insolvenzrechtsreform unver- züglich vorlegen – Außergerichtliche Sa- nierungsverfahren stärken – Insolvenz- planverfahren attraktiver gestalten (Drucksache 17/2008) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Richard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 12: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der geän- derten Bankenrichtlinie und der geän- derten Kapitaladäquanzrichtlinie (Drucksachen 17/1720, 17/1803, 17/2472) b) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses – zu dem Antrag der Fraktionen CDU/ CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Stabilisierung des Finanzsektors – Eigenkapitalvor- schriften für Banken angemessen überarbeiten – zu der Unterrichtung durch die Bun- desregierung: Bericht über die Um- setzung der neu gefassten Banken- richtlinie und der neu gefassten Kapitaladäquanzrichtlinie (Drucksachen 17/1756, 16/13741, 17/2472) Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . T a b K S N D D U J T B s t P w B ( 2 ( M D M R D D T A P A 5688 C 5689 C 5689 D 5690 C 5692 C 5693 B 5694 C 5695 B 5696 B 5696 C 5696 D 5699 A 5700 C 5701 B 5701 D 5702 C 5703 C agesordnungspunkt 13: ) Antrag der Abgeordneten Karin Roth (Ess- lingen), Burkhard Lischka, René Röspel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Deutschlands Verantwortung für die Gesundheit in Entwicklungslän- dern – Vernachlässigte Krankheiten be- kämpfen, Kinder- und Müttersterblich- keit verringern und Globalen Fonds stärken (Drucksache 17/2135) . . . . . . . . . . . . . . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung zu dem An- trag der Abgeordneten Uwe Kekeritz, Ute Koczy, Thilo Hoppe, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Die Ziele der Bundesregie- rung in der Weltgesundheitsorganisa- tion neu ausrichten (Drucksachen 17/1581, 17/2465) . . . . . . . arin Roth (Esslingen) (SPD) . . . . . . . . . . . . abine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . iema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . r. Christiane Ratjen-Damerau (FDP) . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . we Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 14: eschlussempfehlung und Bericht des Aus- chusses für Umwelt, Naturschutz und Reak- orsicherheit zu der Unterrichtung durch den arlamentarischen Beirat für nachhaltige Ent- icklung: Bericht des Parlamentarischen eirats für nachhaltige Entwicklung Berichtszeitraum 6. April 2006 bis 5. März 2009) Drucksachen 16/12560, 17/790 Nr. 35, 17/1807) arcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . r. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . alph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . r. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 20: ntrag der Abgeordneten Dr. Eva Högl, Dr. eter Danckert, Sebastian Edathy, weiterer bgeordneter und der Fraktion der SPD: zu 5704 C 5704 C 5704 D 5706 C 5707 C 5708 B 5710 B 5710 C 5711 C 5712 D 5713 A 5714 C 5715 D 5716 B 5717 B 5718 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 55. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 8. Juli 2010 VII dem Vorschlag für eine Richtlinie des Eu- ropäischen Parlaments und des Rates zur Verhütung und Bekämpfung von Men- schenhandel und zum Opferschutz sowie zur Aufhebung des Rahmenbeschlusses 2002/629/JI des Rates (Ratsdok. 8157/10) hier: Stellungnahme gegenüber der Bun- desregierung gemäß Artikel 23 Ab- satz 3 des Grundgesetzes Menschenhandel bekämpfen – Opferschutz stärken (Drucksache 17/2344) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ute Granold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 16: Vereinbarte Debatte: Legislativ- und Ar- beitsprogramm der Europäischen Kommis- sion für 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oliver Luksic (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Roth (Heringen) (SPD) . . . . . . . . . . . Bettina Kudla (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Nord (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Matthias Lietz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 15: Antrag der Abgeordneten Sevim Dağdelen, Jan Korte, Ulla Jelpke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Ausgrenzung beenden – Einbürgerungen umfassend er- leichtern (Drucksache 17/2351) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Daniela Kolbe (Leipzig) (SPD) . . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . Memet Kilic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Tagesordnungspunkt 18: Beschlussempfehlung und Bericht des Sport- ausschusses – – – ( 1 K S M A J J V T a b 5720 A 5720 B 5722 A 5723 A 5723 D 5724 B 5725 C 5725 C 5726 D 5728 A 5729 A 5729 D 5730 D 5731 D 5732 A 5732 D 5733 D 5735 C 5736 D 5737 C zu dem Antrag der Abgeordneten Klaus Riegert, Eberhard Gienger, Stephan Mayer (Altötting), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abge- ordneten Joachim Günther (Plauen), Dr. Lutz Knopek, Gisela Piltz, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der FDP: Eu- ropa in Bewegung – Mit Kompetenz und Verantwortung für einen europäi- schen Mehrwert im Sport zu dem Antrag der Abgeordneten Martin Gerster, Sabine Bätzing, Gabriele Fograscher, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Den Sport in Europa voran- bringen zu dem Antrag der Abgeordneten Viola von Cramon-Taubadel, Winfried Hermann, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Sport in der Europäischen Union – Den Lissabon-Vertrag mit Le- ben füllen Drucksachen 17/2129, 17/1406, 17/1420, 7/2468) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . laus Riegert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . tephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . artin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . xel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . oachim Günther (Plauen) (FDP) . . . . . . . . . ens Petermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . iola von Cramon-Taubadel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 17: ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales zu dem Antrag der Abgeordneten Markus Kurth, Monika Lazar, Katja Dörner, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Bericht der Bun- desregierung über die Lage behinderter Menschen und die Entwicklung ihrer Teilhabe umfassender und detaillierter vorlegen (Drucksachen 17/1762, 17/2306) . . . . . . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Ilja Seifert, Dr. Martina Bunge, Heidrun Bluhm, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion DIE LINKE: Aktionsplan zur Umsetzung der UN- Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen vorle- gen 5739 C 5739 D 0000 A5741 A 5741 D 5742 C 5743 B 5743 D 5745 A 5746 B VIII Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 55. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 8. Juli 2010 – zu dem Antrag der Abgeordneten Markus Kurth, Elisabeth Scharfenberg, Katja Dörner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Handlungsaufträge aus dem UN-Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinde- rungen (Drucksachen 17/1578, 17/1761, 17/2091) c) Antrag der Fraktion der SPD: Erstellung des Berichts der Bundesregierung auf Grundlage der UN-Konvention – Ak- tionsplan zur Umsetzung auf den Weg bringen (Drucksache 17/2367) . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 19: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates über Endenergieeffizienz und Energie- dienstleistungen (Drucksachen 17/1719, 17/2280, 17/2466) . . Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Rolf Hempelmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Breil (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Ingrid Nestle (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 21: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung des Rahmenbe- schlusses 2005/214/JI des Rates vom 24. Fe- bruar 2005 über die Anwendung des Grundsatzes der gegenseitigen Anerken- nung von Geldstrafen und Geldbußen (Drucksachen 17/1288, 17/2458) . . . . . . . . . . Ansgar Heveling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jens Petermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 22: Antrag der Abgeordneten Sonja Steffen, Christine Lambrecht, Dr. Peter Danckert, wei- t Ä w ( U S S H I T B s l F V u A W d f ( G V K O H W T G G A b k P A d m ( A D K D S B 5746 B 5746 C 5747 A 0000 5747 B 5748 C 5749 D 5750 D 5751 B 5752 C 5752 D 5753 D 5755 A 5755 C 5756 C erer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: nderung des Vormundschaftsrechts und eitere familienrechtliche Maßnahmen Drucksache 17/2411) . . . . . . . . . . . . . . . . . . te Granold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . onja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . alina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . . ngrid Hönlinger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 23: eschlussempfehlung und Bericht des Aus- chusses für Verkehr, Bau und Stadtentwick- ung zu dem Antrag der Abgeordneten Dirk ischer (Hamburg), Arnold Vaatz, Volkmar ogel (Kleinsaara), weiterer Abgeordneter nd der Fraktion der CDU/CSU sowie der bgeordneten Patrick Döring, Oliver Luksic, erner Simmling, weiterer Abgeordneter und er Fraktion der FDP: Erwerb von Zweirad- ührerscheinen erleichtern Drucksachen 17/1574, 17/2456) . . . . . . . . . . ero Storjohann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . olkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . irsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . liver Luksic (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . infried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 27: roße Anfrage der Abgeordneten Klaus Barthel, arrelt Duin, Hubertus Heil (Peine), weiterer bgeordneter und der Fraktion der SPD: Ar- eitsbedingungen im Briefmarkt – Sozial- lausel nach § 6 Absatz 3 Satz 1 Nummer 3 ostgesetz und Verordnung über zwingende rbeitsbedingungen für die Branche Brief- ienstleistungen auf Grund des Arbeitneh- er-Entsendegesetzes Drucksache 17/1615) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ndreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . r. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . laus Barthel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . ahra Wagenknecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . eate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5757 B 5757 C 5758 D 5759 C 5760 B 5760 D 5761 C 5761 D 5763 C 5764 A 5765 B 5766 B 5766 D 5767 D 5767 D 5768 C 5769 D 5771 B 5772 A 5772 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 55. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 8. Juli 2010 IX Tagesordnungspunkt 25: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Wahlprüfung, Immunität und Ge- schäftsordnung: Änderung der Geschäfts- ordnung des Deutschen Bundestages hier: Änderungen im Hinblick auf den Vertrag von Lissabon (Drucksache 17/2394) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 24: Antrag der Abgeordneten Katrin Kunert, Dr. Lukrezia Jochimsen, Dr. Petra Sitte, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Kulturelle Einrichtungen vor Folgeschä- den aus der Frequenzversteigerung der di- gitalen Dividende bewahren (Drucksache 17/2416) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Selle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Claudia Bögel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 26: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Kultur und Medien – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Lukrezia Jochimsen, Dr. Rosemarie Hein, Kathrin Senger-Schäfer, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: „Soforthilfeprogramm Kultur“ zum Erhalt der kulturellen Infrastruktur einrichten – zu dem Antrag der Abgeordneten Agnes Krumwiede, Undine Kurth (Quedlinburg), Ekin Deligöz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Kulturelle Infrastruktur sichern – Substanzerhaltungsprogramm Kultur auflegen (Drucksachen 17/552, 17/789, 17/2320) . . . . Marco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . R D A T E e V V ( M L K S C N T A J d d a ( A F J J W T A K n G t f ( D M C M D B 5773 C 5773 D 5774 D 5775 D 5777 A 5777 D 5778 D 5779 A 5779 C 5781 B 5781 D 5782 C 5783 C 5783 D 5784 C einer Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . r. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . . gnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 28: rste Beratung des von der Fraktion der SPD ingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur erbesserung des Verbraucherschutzes bei ertragsabschlüssen im Internet Drucksache 17/2409) . . . . . . . . . . . . . . . . . . arco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . ucia Puttrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . erstin Tack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . aren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . icole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 29: ntrag der Abgeordneten Jan Korte, Ulla elpke, Petra Pau, weiterer Abgeordneter und er Fraktion DIE LINKE: Befugnis des Bun- eskriminalamtes zur Online-Durchsuchung ufheben Drucksache 17/2423) . . . . . . . . . . . . . . . . . . rmin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/CSU) rank Hofmann (Volkach) (SPD) . . . . . . . . . . immy Schulz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . an Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . olfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 30: ntrag der Abgeordneten Britta Haßelmann, atja Dörner, Fritz Kuhn, weiterer Abgeord- eter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN: Rechtsanspruch auf Kinderbe- reuung realisieren – Kostenkalkulation ür Kinderbetreuung überprüfen Drucksache 17/1778) . . . . . . . . . . . . . . . . . . orothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . arcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . aren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . iriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . iana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . ritta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5785 C 5786 D 5787 B 5788 C 0000 A5788 C 5789 C 5790 C 5791 B 5792 A 5792 D 5793 C 5793 C 5794 C 5795 B 5796 A 5797 A 5797 C 5797 D 5799 A 5800 A 5801 A 5802 A 5802 D X Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 55. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 8. Juli 2010 Tagesordnungspunkt 31: Antrag der Abgeordneten Nicole Gohlke, Dr. Petra Sitte, Agnes Alpers, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion DIE LINKE: Mittel des Nationalen Stipendienprogramms für eine Erhöhung des BAföG nutzen (Drucksache 17/2427) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . Marianne Schieder (Schwandorf) (SPD) . . . . Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 5: Antrag der Abgeordneten Oliver Krischer, Hans-Josef Fell, Bärbel Höhn, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: EU-Fördermittel aus dem Emis- sionshandel für erneuerbare Energien und zur Verringerung prozessbedingter Emis- sionen (Drucksache 17/2430) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 32: Beschlussempfehlung und Bericht des Innen- ausschusses – zu dem Antrag der Abgeordneten Gerold Reichenbach, Dr. Eva Högl, Gabriele Fograscher weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: zu dem Entwurf der Europäischen Kommission für das Ver- handlungsmandat eines neuen Abkom- mens zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten von Ame- rika über die Verarbeitung von Zah- lungsverkehrsdaten und deren Über- mittlung für die Zwecke des Programms der USA zum Aufspüren der Finanzie- rung des Terrorismus (kurz: SWIFT- Abkommen), Ratsdok. 7936/10 vom 24. März 2010 hier: Stellungnahme gegenüber der Bundesregierung gemäß Artikel 23 Absatz 3 des Grundgesetzes Neues SWIFT-Abkommen nur nach eu- ropäischen Grundrechts- und Daten- schutzmaßstäben – zu dem Antrag der Abgeordneten Jan Korte, Dr. Barbara Höll, Ulla Jelpke, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Einstellung der Verhandlun- gen mit den Vereinigten Staaten von ( i Z A D r C M A t m n ( i Z A N w B V ü s V V u s d r ( h F E ( D G G J D N 5803 B 5803 C 5805 A 5805 D 5806 B 5807 B 5807 D 5809 A Amerika um ein neues SWIFT-Abkom- men und Verzicht auf ein europäisches Abkommen über ein Programm zum Aufspüren der Finanzierung des Terro- rismus Drucksachen 17/1407, 17/1560, 17/2469) . . n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 6: ntrag der Abgeordneten Dr. Günter Krings, r. Hans-Peter Uhl, Reinhard Grindel, weite- er Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ SU sowie der Abgeordneten Gisela Piltz, anuel Höferlin, Dr. Stefan Ruppert, weiterer bgeordneter und der Fraktion der FDP: Da- enschutz bei der transatlantischen Zusam- enarbeit zur Bekämpfung des internatio- alen Terrorismus Drucksache 17/2431) . . . . . . . . . . . . . . . . . . n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 7: ntrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von otz, Volker Beck (Köln), Alexander Bonde, eiterer Abgeordneter und der Fraktion ÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: zu einem orschlag für einen Beschluss des Rates ber den Abschluss des Abkommens zwi- chen der Europäischen Union und den ereinigten Staaten von Amerika über die erarbeitung von Zahlungsverkehrsdaten nd deren Übermittlung aus der Europäi- chen Union an die Vereinigten Staaten für ie Zwecke des Programms zum Aufspü- en der Finanzierung des Terrorismus Ratsdokument 11172/10) ier: Stellungnahme gegenüber der Bun- desregierung gemäß Artikel 23 Ab- satz 3 des Grundgesetzes in Verbin- dung mit § 9 EUZBBG inanzdaten der Bürgerinnen und Bürger uropas schützen – SWIFT ablehnen Drucksache 17/2429) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . erold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . isela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . an Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5809 B 5809 C 5809 D 5810 A 5811 A 0000 A5812 C 5813 C 5814 D 5817 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 55. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 8. Juli 2010 XI Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung: Übersicht 3 über die dem Deutschen Bundestag zugeleite- ten Streitsachen vor dem Bundesverfassungs- gericht (Tagesordnungspunkt 39 i) . . . . . . . . . Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Fritz Rudolf Körper (SPD) zur Wahl von Mit- gliedern des Stiftungsrates der „Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ (Tagesordnungs- punkt 5) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Daniela Kolbe (Leipzig) (SPD) zur Wahl von Mitgliedern des Stiftungsrates der „Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ (Tagesord- nungspunkt 5) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 5 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Marlies Volkmer (SPD) zur Wahl von Mitgliedern des Stiftungsrates der „Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ (Tagesord- nungspunkt 5) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 6 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Renate Künast, Jürgen Trittin, Volker Beck (Köln), Katrin Göring-Eckardt und Claudia Roth (Augsburg) (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) zur Wahl von Mitgliedern des Stiftungs- rates der „Stiftung Flucht, Vertreibung, Ver- söhnung“ (Tagesordnungspunkt 5) . . . . . . . . . Anlage 7 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Heinz-Joachim Barchmann, Klaus Brandner, Elvira Drobinski-Weiß, Ulrike Gottschalck, Michael Groß, Hans-Joachim Hacker, Petra Hinz (Essen), Dr. Eva Högl, Christel Humme, Dr. Bärbel Kofler, Steffen-Claudio Lemme, Sönke Rix, Dr. Ernst Dieter Rossmann, Karin Roth (Esslingen), Dr. Martin Schwanholz und Dr. h. c. Wolfgang Thierse (alle SPD) zur Wahl von Mitgliedern des Stiftungsrates der „ ( A E K R D S A Y W M R A J H D S G M M N M G K S E P H L t V A Z – – – ( M 5819 A 5819 B 5819 B 5819 C 5820 A 5820 C Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ Tagesordnungspunkt 5) . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 8 rklärung nach § 31 GO der Abgeordneten ersten Steinke, Jens Petermann, Frank Tempel, alph Lenkert, Raju Sharma, Katrin Kunert, r. Rosemarie Hein, Jan Korte, Harald Koch, abine Zimmermann, Michael Leutert, Dr. xel Troost, Katja Kipping, Dr. Ilja Seifert, vonne Ploetz, Alexander Ulrich, Katrin erner, Kathrin Senger-Schäfer, Kathrin Vogler, atthias W. Birkwald, Ulla Lötzer, Ingrid emmers, Niema Movassat, Sahra Wagenknecht, ndrej Konstantin Hunko, Inge Höger, Ulla elpke, Dr. Herbert Schui, Heidrun Dittrich, erbert Behrens, Paul Schäfer (Köln), Dr. iether Dehm, Jutta Krellmann, Dr. Petra itte, Klaus Ernst, Dr. Dietmar Bartsch, Dr. esine Lötzsch, Werner Dreibus, Ulrich aurer, Petra Pau, Jan van Aken, Cornelia öhring, Dr. Dagmar Enkelmann, Thomas ord, Agnes Alpers, Wolfgang Gehrcke, Dr. artina Bunge, Steffen Bockhahn, Dr. Gregor ysi, Wolfgang Nešković, Sabine Stüber, Dr. irsten Tackmann, Stefan Liebich, Alexander üßmair, Nicole Gohlke, Harald Weinberg, va Bulling-Schröter, Michael Schlecht, Richard itterle, Annette Groth, Karin Binder, Heike änsel und Dr. Barbara Höll (alle DIE INKE) zur Wahl von Mitgliedern des Stif- ungsrates der „Stiftung Flucht, Vertreibung, ersöhnung“ (Tagesordnungspunkt 5) . . . . . . nlage 9 u Protokoll gegebene Reden zur Beratung: Beschlussempfehlung und Bericht zu dem Antrag: Bericht der Bundesregierung über die Lage behinderter Menschen und die Entwicklung ihrer Teilhabe umfassender und detaillierter vorlegen Beschlussempfehlung und Bericht zu den Anträgen: – Aktionsplan zur Umsetzung der UN- Konvention über die Rechte von Men- schen mit Behinderungen vorlegen – Handlungsaufträge aus dem UN-Über- einkommen über die Rechte von Men- schen mit Behinderungen Antrag: Erstellung des Berichts der Bun- desregierung auf Grundlage der UN-Kon- vention – Aktionsplan zur Umsetzung auf den Weg bringen Tagesordnungspunkt 17 a bis c) aria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5821 A 5821 D 5822 B XII Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 55. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 8. Juli 2010 Silvia Schmidt (Eisleben) (SPD) . . . . . . . . . . . Gabriele Molitor (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 10: Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung des Antrags: EU-Fördermittel aus dem Emissions- handel für erneuerbare Energien und zur Ver- ringerung prozessbedingter Emissionen (Zu- satztagesordnungspunkt 5) Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5823 D 5825 B 5826 C 5827 C 5829 A 0000 A5830 C 5832 A 5832 B 5833 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 55. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 8. Juli 2010 5583 (A) (C) )(B) 55. Sitz Berlin, Donnerstag, Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 55. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 8. Juli 2010 5819 (A) ) )(B) (Tagesordnungspunkt 5) spricht, müßte man auch deutlich machen, daß ge- Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der OSZE Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung: Übersicht 3 über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht (Tagesordnungspunkt 39 i) Hiermit erkläre ich im Namen der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen, dass unser Votum „Ja“ lautet. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Fritz Rudolf Körper (SPD) zur Wahl von Mitgliedern des Stiftungsrates der „Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ n D A B r Ä b g S j d t t P n l d b r V s W h Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Friedhoff, Paul K. FDP 08.07.2010 Herrmann, Jürgen CDU/CSU 08.07.2010 Dr. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 08.07.2010 Liebich, Stefan DIE LINKE 08.07.2010* Özoğuz, Aydan SPD 08.07.2010 Pronold, Florian SPD 08.07.2010 Schipanski, Tankred CDU/CSU 08.07.2010* Schmidt (Aachen), Ulla SPD 08.07.2010 Schreiner, Ottmar SPD 08.07.2010 Wellmann, Karl-Georg CDU/CSU 08.07.2010* Wolff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 08.07.2010 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 08.07.2010 Zapf, Uta SPD 08.07.2010 Zylajew, Willi CDU/CSU 08.07.2010 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht Ich stimme der mündlich vorgetragenen Erklärung ach § 31 der Abgeordneten Dr. Angelica Schwall- üren vollinhaltlich zu. nlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Daniela Kolbe (Leipzig) (SPD) zur Wahl von Mitgliedern des Stiftungs- rates der „Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöh- nung“ (Tagesordnungspunkt 5) Heute beweist sich, dass die von der Mehrheit des undestages beschlossene Form der Wahl von Stiftungs- atsmitgliedern das falsche Konstrukt ist. Bereits bei der nderung des Gesetzes zur „Stiftung Flucht, Vertrei- ung, Versöhnung“ hat die SPD-Fraktion zum Ausdruck ebracht, dass die Abstimmung über die Besetzung des tiftungsrates im Gesamtpaket unakzeptabel ist. Denn keinesfalls ist damit der Berufungsprozess ob- ektiviert. Im Gegenteil: Nun werden auch Mitglieder es Stiftungsrates mit einer demokratischen Legitima- ion ausgestattet, an deren Engagement für den Stif- ungszweck erhebliche Zweifel bestehen. Sicherlich steht die Mehrheit der vorgeschlagenen ersonen eindeutig hinter den Stiftungszielen. Zur Erin- erung: Im Gesetz heißt es: Zweck der unselbständigen Stiftung ist es, im Geiste der Versöhnung die Erinnerung und das Ge- denken an Flucht und Vertreibung im 20. Jahrhun- dert im historischen Kontext des Zweiten Weltkrie- ges und der nationalsozialistischen Expansions- und Vernichtungspolitik und ihrer Folgen wachzu- halten. Heute steht der Bundestag allerdings vor dem Di- emma, dass zumindest bei zwei Vertretern des Bundes er Vertriebenen aufgrund von Äußerungen in der Presse ezweifelt werden muss, ob diese künftigen Stiftungs- atsmitglieder die Arbeit der Stiftung auch im Sinne der ersöhnung unterstützen werden. Hartmut Saenger spricht beispielsweise in der Preußi- chen Allgemeinen Zeitung über den Beginn des Zweiten eltkrieges wie folgt: Besonders kriegerisch führte sich Polen auf. Der 1918 wieder erstandene Staat schaffte es in der kur- zen Zeit bis 1921 gleich mit vier Nachbarn … im dauerhaften Streit zu liegen. … Erst England machte den Krieg um Danzig zu einem weltweit ausgetragenen Krieg, der dann durch den Kriegs- eintritt der USA wegen seiner Interessen am Pazifik zum globalen Krieg ausuferte. Arnold Tölg sagt im Interview mit der Jungen Frei- eit zum Thema Zwangsarbeiter: Wenn man über Zwangsarbeiterentschädigung 5820 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 55. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 8. Juli 2010 (A) ) )(B) rade die Länder, die am massivsten Forderungen gegen uns richten, genügend Dreck am Stecken ha- ben, weil Sie Hunderttausende deutscher Zwangs- arbeiter in zahllosen Lagern hatten. oder: Während in Nürnberg von den Siegern die deut- schen Kriegsverbrecher zurecht verurteilt wurden, haben die gleichen Länder bezüglich Zwangsarbei- tern ähnliche Verbrechen begangen wie Hitler- Deutschland. Deshalb lehne ich die Gesamtliste ab. Anlage 5 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Marlies Volkmer (SPD) zur Wahl von Mitgliedern des Stiftungsrates der „Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ (Ta- gesordnungspunkt 5) Heute beweist sich, dass die von der Mehrheit des Bundestages beschlossene Form der Wahl von Stiftungs- ratsmitgliedern das falsche Konstrukt ist. Bereits bei der Änderung des Gesetzes zur „Stiftung Flucht, Vertrei- bung, Versöhnung“ hat die SPD-Fraktion zum Ausdruck gebracht, dass die Abstimmung über die Besetzung des Stiftungsrates im Gesamtpaket unakzeptabel ist. Denn keinesfalls ist damit der Berufungsprozess ob- jektiviert. Im Gegenteil: nun werden auch Mitglieder des Stiftungsrates mit einer demokratischen Legitimation ausgestattet, an deren Engagement für den Stiftungs- zweck erhebliche Zweifel bestehen. Sicherlich steht die Mehrheit der vorgeschlagenen Personen eindeutig hinter den Stiftungszielen. Zur Erin- nerung: im Gesetz heißt es: Zweck der unselbständigen Stiftung ist es, im Geiste der Versöhnung die Erinnerung und das Ge- denken an Flucht und Vertreibung im 20. Jahrhun- dert im historischen Kontext des Zweiten Weltkrie- ges und der nationalsozialistischen Expansions- und Vernichtungspolitik und ihrer Folgen wachzu- halten. Heute steht der Bundestag allerdings vor dem Di- lemma, dass zumindest bei zwei Vertretern des Bundes der Vertriebenen aufgrund von Äußerungen in der Presse bezweifelt werden muss, ob diese künftigen Stiftungs- ratsmitglieder die Arbeit der Stiftung auch im Sinne der Versöhnung unterstützen werden. Hartmut Sänger spricht beispielsweise in der Preußi- schen Allgemeinen Zeitung über den Beginn des Zweiten Weltkrieges wie folgt: Besonders kriegerisch führte sich Polen auf. Der 1918 wieder erstandene Staat schaffte es in der kur- zen Zeit bis 1921 gleich mit vier Nachbarn […] im dauerhaften Streit zu liegen. […] Erst England machte den Krieg um Danzig zu einem weltweiten ausgetragenen Krieg, der dann durch den Kriegs- eintritt der USA wegen seiner Interessen am Pazifik zum globalen Krieg ausuferte. h o i L o G A d s s E d d T t g b r B E d S t a l d e s d r v g u r (C (D Arnold Tölg sagt im Interview mit der Jungen Frei- eit zum Thema Zwangsarbeiter: Wenn man über Zwangsarbeiterentschädigung spricht, müßte man auch deutlich machen, daß ge- rade die Länder, die am massivsten Forderungen gegen uns richten, genügend Dreck am Stecken ha- ben, weil Sie Hunderttausende deutscher Zwangsar- beiter in zahllosen Lager hatten. der: Während in Nürnberg von den Siegern die deut- schen Kriegsverbrecher zurecht verurteilt wurden, haben die gleichen Länder bezüglich Zwangsarbei- tern ähnliche Verbrechen begangen wie Hitler- Deutschland. Mir ist sehr daran gelegen, dass die Stiftung endlich hre Arbeit aufnehmen kann. Dennoch kann ich dieser iste nicht zustimmen, da ich sonst die Wahl der beiden ben genannten Personen mittragen würde. Aus diesem rund stimme ich mit Nein. nlage 6 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Renate Künast, Jürgen Trittin, Volker Beck (Köln), Katrin Göring- Eckardt und Claudia Roth (Augsburg) (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Wahl von Mitgliedern des Stiftungsrates der „Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ (Tagesord- nungspunkt 5) Mit der Ablehnung der Mitglieder des Stiftungsrates er unselbstständigen „Stiftung Flucht, Vertreibung, Ver- öhnung“ möchten wir unsere Verärgerung über das un- ouveräne Verhalten der Bundesregierung und deren inknicken gegenüber der täglich unbedeutender wer- enden Lobby des BdV zum Ausdruck bringen und aus- rücklich nicht unsere Ablehnung gegenüber den zum eil durchaus kompetenten neuen Mitgliedern des Stif- ungsrates. Mit der heutigen Abstimmung über die Wahl von Mit- liedern des Stiftungsrates der „Stiftung Flucht, Vertrei- ung, Versöhnung“ geht ein langer Tanz der Bundes- egierung am Nasenring des Bundes der Vertriebenen, dV, und seiner Vorsitzendenen, Erika Steinbach, zu nde. Auf inakzeptable Weise führte der BdV den Bun- esaußenminister vor, der ein Veto gegen die Berufung teinbachs in den Stiftungsrat der „Stiftung Flucht, Ver- reibung, Versöhnung“ eingelegt hatte. Steinbachs Bestellung in den Stiftungsrat hätte die uswärtigen Beziehungen der Bundesrepublik Deutsch- and nachhaltig belastet und wäre dem Stiftungszweck er Versöhnung insbesondere mit unseren östlichen uropäischen Nachbarn alles andere als förderlich gewe- en. Das Veto bedurfte keiner Kompensationen. Die For- erung des BdV nach einer Erweiterung des Stiftungs- ates, um nach dem Veto gegen Steinbach doppelt so iele Sitze im Stiftungsrat zu erhalten, war total überzo- en. Doch die Bundesregierung ist darauf eingegangen nd hat zudem ihr Vetorecht aufgegeben. Der Stiftungs- at ist nun von 13 auf 21 Mitglieder angewachsen. Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 55. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 8. Juli 2010 5821 (A) ) )(B) Das von der Koalition durchgesetzte Benennungsver- fahren degradiert den Bundestag zu einem Abnickgre- mium, indem er über die ihm vorgelegte Stiftungsratsliste nur noch als Ganze abstimmen kann. Die Folgen dieses undemokratischen Verfahrens sind unmittelbar sichtbar. Zumindest zwei der vom BdV benannten Personen, Arnold Tölg und Hartmut Saenger, sind mit Einlassungen aufgefallen, die dem Stiftungszweck der Versöhnung mit unseren Nachbarn diametral entgegenlaufen. Insbesondere die CSU ist hier allein ihrer eigenen Klientel gefolgt. Weder der Wegfall des Bestellungs- rechtes der Bundesregierung – vulgo: Vetorecht – noch die Erhöhung der Zahl der Sitze des BdV im Stiftungsrat sind akzeptabel. Der Bund der Vertriebenen hatte schon vorher einen Sitz mehr als der Deutsche Bundestag im Stiftungsrat. Wenn man an der Zusammensetzung des Stiftungsrates etwas hätte ändern sollen, dann wäre die Beteiligung aller Fraktionen des Deutschen Bundestages an dieser Stiftung und nicht die Erhöhung der Zahl der Sitze für den Bund der Vertriebenen der Grund gewesen. Anlage 7 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Heinz-Joachim Barchmann, Klaus Brandner, Elvira Drobinski-Weiß, Ulrike Gottschalck, Michael Groß, Hans-Joachim Hacker, Petra Hinz (Essen), Dr. Eva Högl, Christel Humme, Dr. Bärbel Kofler, Steffen-Claudio Lemme, Sönke Rix, Dr. Ernst Dieter Rossmann, Karin Roth (Esslingen), Dr. Martin Schwanholz und Dr. h. c. Wolfgang Thierse (alle SPD) zur Wahl von Mitgliedern des Stiftungsrates der „Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ (Ta- gesordnungspunkt 5) Heute beweist sich, dass die von der Mehrheit des Bundestages beschlossene Form der Wahl von Stiftungs- ratsmitgliedern das falsche Konstrukt ist. Bereits bei der Änderung des Gesetzes zur Stiftung „Flucht, Vertrei- bung, Versöhnung“ hat die SPD-Fraktion zum Ausdruck gebracht, dass die Abstimmung über die Besetzung des Stiftungsrates im Gesamtpaket inakzeptabel ist. Denn keinesfalls ist damit der Berufungsprozess objektiviert. Im Gegenteil: Nun werden auch Mitglieder des Stif- tungsrates mit einer demokratischen Legitimation ausge- stattet, an deren Engagement für den Stiftungszweck er- hebliche Zweifel bestehen. Sicherlich steht die Mehrheit der vorgeschlagenen Personen eindeutig hinter den Stiftungszielen. Zur Erin- nerung. Im Gesetz heißt es: Zweck der unselbständigen Stiftung ist es, im Geiste der Versöhnung die Erinnerung und das Gedenken an Flucht und Vertreibung im 20. Jahrhundert im his- torischen Kontext des Zweiten Weltkrieges und der nationalsozialistischen Expansions- und Vernich- tungspolitik und ihrer Folgen wachzuhalten. Heute steht der Bundestag allerdings vor dem Di- lemma, dass zumindest bei zwei Vertretern des Bundes der Vertriebenen aufgrund von Äußerungen in der Presse b r V s W h d m g e d A (C (D ezweifelt werden muss, ob diese künftigen Stiftungs- atsmitglieder die Arbeit der Stiftung auch im Sinne der ersöhnung unterstützen werden. Hartmut Saenger spricht beispielsweise in der Preußi- chen Allgemeinen Zeitung über den Beginn des Zweiten eltkrieges wie folgt: Besonders kriegerisch führte sich Polen auf. Der 1918 wieder erstandene Staat schaffte es in der kur- zen Zeit bis 1921 gleich mit vier Nachbarn … im dauerhaften Streit zu liegen … Erst England machte den Krieg um Danzig zu einem weltweit ausgetra- genen Krieg, der dann durch den Kriegseintritt der USA wegen seiner Interessen am Pazifik zum glo- balen Krieg ausuferte. Arnold Tölg sagt im Interview mit der Jungen Frei- eit zum Thema Zwangsarbeiter: Wenn man über Zwangsarbeiterentschädigung spricht, müßte man auch deutlich machen, daß gerade die Länder, die am massivsten Forderungen gegen uns richten, genügend Dreck am Stecken haben, weil sie Hunderttausende deutscher Zwangsarbeiter in zahl- losen Lagern hatten. Oder Während in Nürnberg von den Siegern die deutschen Kriegsverbrecher zurecht verurteilt wurden, haben die gleichen Länder bezüglich Zwangsarbeitern ähn- liche Verbrechen begangen wie Hitler-Deutschland. Die vorgeschlagene Gesamtliste abzulehnen ist für ie SPD-Fraktion keine Option, da das positive Engage- ent der anderen Stiftungsratsmitglieder nicht infrage estellt werden kann. Der SPD-Fraktion ist daran gelegen, dass die Stiftung ndlich die Arbeit aufnehmen kann. Wir stimmen daher er Wahl zu. nlage 8 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Kersten Steinke, Jens Petermann, Frank Tempel, Ralph Lenkert, Raju Sharma, Katrin Kunert, Dr. Rosemarie Hein, Jan Korte, Harald Koch, Sabine Zimmermann, Michael Leutert, Dr. Axel Troost, Katja Kipping, Dr. Ilja Seifert, Yvonne Ploetz, Alexander Ulrich, Katrin Werner, Kathrin Senger-Schäfer, Kathrin Vogler, Matthias W. Birkwald, Ulla Lötzer, Ingrid Remmers, Niema Movassat, Sahra Wagenknecht, Andrej Konstantin Hunko, Inge Höger, Ulla Jelpke, Dr. Herbert Schui, Heidrun Dittrich, Herbert Behrens, Paul Schäfer (Köln), Dr. Diether Dehm, Jutta Krellmann, Dr. Petra Sitte, Klaus Ernst, Dr. Dietmar Bartsch, Dr. Gesine Lötzsch, Werner Dreibus, Ulrich Maurer, Petra Pau, Jan van Aken, Cornelia Möhring, Dr. Dagmar Enkelmann, Thomas Nord, Agnes Alpers, Wolfgang Gehrcke, Dr. Martina Bunge, Steffen 5822 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 55. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 8. Juli 2010 (A) ) )(B) Bockhahn, Dr. Gregor Gysi, Wolfgang Nešković, Sabine Stüber, Dr. Kirsten Tackmann, Stefan Liebich, Alexander Süßmair, Nicole Gohlke, Harald Weinberg, Eva Bulling-Schröter, Michael Schlecht, Richard Pitterle, Annette Groth, Karin Binder, Heike Hänsel und Dr. Barbara Höll (alle Die Linke) zur Wahl von Mitgliedern des Stiftungsrates der „Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ (Tagesord- nungspunkt 5) Wir stimmen der mündlich vorgetragenen Erklärung nach § 31 der Abgeordneten Dr. Lukrezia Jochimsen vollinhaltlich zu. Anlage 9 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung: – Beschlussempfehlung und Bericht zu dem Antrag: – Bericht der Bundesregierung über die Lage behinderter Menschen und die Ent- wicklung ihrer Teilhabe umfassender und detaillierter vorlegen – Beschlussempfehlung und Bericht zu den Anträgen: – Aktionsplan zur Umsetzung der UN- Konvention über die Rechte von Men- schen mit Behinderungen vorlegen – Handlungsaufträge aus dem UN-Über- einkommen über die Rechte von Men- schen mit Behinderungen – Antrag: – Erstellung des Berichts der Bundesregie- rung auf Grundlage der UN-Konvention – Aktionsplan zur Umsetzung auf den Weg bringen (Tagesordnungspunkt 17 a bis c) Maria Michalk (CDU/CSU): Heute stehen sechs An- träge der Opposition zur abschließenden Debatte und Abstimmung. Darin geht es um den Bericht der Bundes- regierung zur Lage von Menschen mit Behinderung und um die Erarbeitung des nationalen Aktionsplans zur Um- setzung der UN-Behindertenrechtskonvention. Wie wir alle wissen, bereitet die Bundesregierung derzeit den Aktionsplan sorgfältig vor. Die Zivilgesell- schaft, insbesondere Menschen mit Behinderung und ihre Interessenvertretungen, sind an der Erarbeitung des Fahrplans zur Umsetzung der UN-Konvention beteiligt. Dieses umfassende Verfahren ist nicht selbstverständ- lich. Es zeigt deutlich, wie ernst es der Bundesregierung mit dem Leitgedanken der Inklusion ist. Schon in der Planungsphase findet ein umfassender Dialog statt. In keiner Situation weiß jemand alles. Durch den Dialog ist jedenfalls ausgeschlossen, dass wichtige Querschnitts- t w c k t e s v w B r f s 2 s v b a l U n e s N r K L l t w p K m s w l l m t s K d A r s i m t l d (C (D hemen von Anfang an nicht mit im Fokus stehen und et- as vergessen wird. Der Weg zur wirklichen Inklusion wird lang und si- herlich auch mit Hindernissen gepflastert sein. Umden- en kann nicht verordnet werden. Es braucht Informa- ion, Vorbild und Überzeugung, und zwar nicht nur von in paar Befürwortern einer guten Behindertenpolitik, ondern von allen in unserem Land. Eine zentrale Erkenntnis muss sich durchsetzten: Die orhandene, aber vor allem die gefühlte Behinderung ird von den Betroffenen umso stärker als persönliche enachteiligung empfunden, je weniger von den Barrie- en wir in unserer Gesellschaft abbauen. Unser Koalitionsvertrag ist eine sehr gute Grundlage ür die praktische politische Tagesarbeit. Nach der schon beschriebenen Erarbeitungsphase be- chließt die Bundesregierung voraussichtlich im März 011 den nationalen Aktionsplan. Er selbst ist kein Ge- etz, sondern veranlasst hoffentlich viele politische Akti- itäten und Umsetzungsstrategien vor Ort. Je besser zw. intensiver wir gemeinsam diese Erarbeitungsphase usfüllen, desto leichter wird uns die Umsetzung mit al- en Verantwortungsträgern Schritt für Schritt gelingen. nd ich möchte auch darauf verweisen, dass der natio- ale Aktionsplan nicht als einmal gefundenes und nun wiges Vertragswerk gilt. Vielmehr wird danach die tändige Vervollkommnung im Fokus bleiben müssen. ach den wichtigen Bereichen Bildung, Arbeit und Bar- ierefreiheit sind Bereiche wie politische Partizipation, ultur, Familie und Gesundheit nicht minder wichtig. Auch Arbeitgeber, Sozialverbände und natürlich die änder sind aufgefordert, eigene Aktionspläne zu erstel- en. Daraus entsteht ein Netzwerk von gemeinsamen Ak- ivitäten. Mir ist vollkommen unverständlich, warum immer ieder von der Opposition behauptet wird, der Aktions- lan müsse längst fertig sein und die Umsetzung der onvention dauere viel zu lange. Gerade die Abstim- ungsprozesse mit den eigentlichen Experten auf die- em Feld, den Menschen mit Behinderung, sind enorm ichtig und dürfen keinesfalls aus Zeitgründen entfal- en. Das wäre nicht im Sinne der Konvention und natür- ich auch nicht im Sinne aller Beteiligten. Hier gilt ein- al mehr: Der Weg ist das Ziel! Und ich will noch auf Folgendes hinweisen: die Ver- reterinnen und Vertreter der Organisationen von Men- chen mit Behinderung werden nicht nur, wie von der onvention vorgeschrieben, im Rahmen eines Beirats ie Umsetzung begleiten. Es gibt darüber hinaus einen usschuss, in dem Menschen mit Behinderung ebenfalls epräsentiert sind und mit dem sie aktiv in wichtige Ent- cheidungen eingebunden werden. Beide Gremien sollen m Herbst ihre Arbeit aufnehmen. Wir tun also auch hier ehr, als uns die Konvention vorgibt. Die UN-Konvention sieht für 2011 einen ersten Staa- enbericht vor, in dem der Stand der Umsetzung darge- egt werden soll. Die Bundesregierung hat angekündigt, iesen Bericht im März 2011 vorzulegen. Daneben wird Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 55. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 8. Juli 2010 5823 (A) ) )(B) es auch in Zukunft einen Bericht über die „Lage behin- derter Menschen und die Entwicklung ihrer Teilhabe“ geben, und zwar in der Form, wie er bereits für 2009 er- stellt wurde. Die Kritik am Zeitpunkt der Veröffentlichung des Be- richts für 2009 bringt den aktuellen behindertenpoliti- schen Diskurs aus meiner Sicht kein Stück weiter, zumal in 2004 die rot-grüne Regierung beschlossen hatte, dass ein solcher Bericht nur einmalig verpflichtend vorzule- gen sei. Daraus ergäben sich keine weiteren Berichts- pflichten. Deshalb ist die Kritik der Opposition, die aus dem Beratungsgegenstand abzulesen ist, völlig fehl am Platze. Ich stelle noch einmal fest: Auch in Zukunft wird der Berichtspflicht nachgekommen. Im aktuellen Bericht über die Lage von Menschen mit Behinderung wurden die seit 2005 erzielten Fortschritte und die zukünftigen Herausforderungen der Politik für Menschen mit Behinderung transparent dargelegt. Die Berichterstattung wird in dieser Form fortgesetzt. Die Bundesregierung wird dem Deutschen Bundestag noch in dieser Legislaturperiode rechtzeitig zur Beschlussfas- sung einen Bericht vorlegen. Aber wir wissen auch: Papier ist geduldig. Deshalb ist es notwendiger, die dringlichsten Handlungsfelder in der Politik für Menschen mit Behinderung zu identifizieren und aktiv umzusetzen. Die CDU/CSU-Bundestagsfrak- tion sieht in der Bildungs- und Arbeitsplatz- bzw. Be- schäftigungsgestaltung den wichtigsten Beitrag, weil das zukunftsweisend für die Betroffenen selbst und für un- sere Gesellschaft insgesamt ist. Die Arbeitslosenquote von Menschen mit Behinde- rung mahnt zu zügigem Handeln. Der Wirtschaft geht es besser, aber Menschen mit Behinderung profitieren der- zeit leider noch nicht vom spürbaren Aufschwung. Des- halb möchte ich besonders betonen: Veränderungen ent- stehen nur durch Allianzen. Wir müssen Arbeitgeber auf dem Weg zu einer inklusiven Arbeitswelt weiter unter- stützen. Aber wir müssen ihnen auch mehr zutrauen, nicht noch mehr vorschreiben. Und das setzt voraus, sie in die Ausarbeitung konkreter Maßnahmen unmittelbar einzubeziehen. Ich finde, hier haben auch die Kammern und Berufsverbände eine eigene Verantwortung, nicht zuletzt aus dem drohenden Fachkräftemangel heraus. Wir haben bereits seit Jahren eine Ausgleichsabgabe und eine Beschäftigungsquote. Die 480 Millionen Euro aus der Ausgleichsabgabe werden sinnvoll eingesetzt und sind unverzichtbar für die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Arbeitsleben. Aber ich bin mir si- cher: Eine weitere neue Vorschrift zur höheren Aus- gleichsabgabe oder Beschäftigungsquote ist für das Ziel einer inklusiven Arbeitswelt kontraproduktiv. Die Wirt- schaft braucht qualifizierte Mitarbeiter – und diese müs- sen, unabhängig von einem möglichen Assistenzbedarf, auch eingestellt werden! An dieser Stelle möchte ich daran erinnern, dass es bereits viele große und mittlere Unternehmen gibt, die seit Jahren Menschen mit Behinderung beschäftigen und aufgeschlossen für deren Bedürfnisse und Fähigkeiten sind. Genau sie möchte ich als Leuchttürme verstanden s g w u b h e B e m s w n w g g h w R c E a e d d s g f d d d d M t s e c s 1 u M h P r s u P s a A P p (C (D ehen, die den anderen Betrieben zeigen: „Seht her, es eht, und wir haben Erfolg damit!“ Gute Vorbilder sind ichtig, und ich will mich bei diesen für ihren Einsatz nd für ihre Einstellung bedanken. Alle Beteiligten ha- en den Nutzen. Das Betriebliche Eingliederungsmanagement ist ein ervorragendes Instrument, um berufliche Teilhabe zu rhalten. Und Integrationsvereinbarungen können die eschäftigungssituation spürbar verbessern. Bisher gibt s jedoch nur acht Integrationsvereinbarungen, und auch it dem BEM tun sich besonders mittlere Betriebe chwer, da es ihnen noch an Erfahrungen mangelt. Ja, ir haben gute Instrumente an der Hand – sie sollten och von mehr Unternehmen in der Praxis angewendet erden. Wir wissen um die Differenziertheit der Behinderun- en. Deshalb brauchen wir auch differenzierte Lösun- en. Oftmals kann zum Beispiel mit der Eingliederungs- ilfe psychisch Kranken nicht ausreichend geholfen erden. Wir haben derzeit noch keine bedarfsgerechten ehaangebote. Die Zusammenarbeit der unterschiedli- hen Leistungsträger muss besser, transparenter werden. in anderes Beispiel ist die Schnittstelle des Übergangs us einer Werkstatt in den ersten Arbeitsmarkt. Hier sind nge Abstimmungen nötig. Und ein mehrfacher Wechsel er Betreuungsperson ist sicherlich nicht hilfreich. Ansprechen möchte ich auch die Situation Studieren- er. Studierenden mit Behinderung wird bis zum Ab- chluss einer angemessenen Ausbildung Unterstützung ewährt. In der Regel ist das nach der neuen Studien- orm der Bachelor. Deshalb müssen wir bei der Reform er Eingliederungshilfe zum Beispiel auch das neue Stu- iensystem beachten. Neben vielem Positiven zeigen diese drei Beispiele, ass unverkennbar Kraftanstrengungen nötig sind, um as Ergebnis einer „inklusiven Gesellschaft“, in der enschen mit und ohne Behinderung Haustür an Haus- ür leben, Schreibtisch an Schreibtisch arbeiten, gemein- am lernen, in politischen Gremien diskutieren und ntscheiden oder sich ehrenamtlich engagieren, zu errei- hen. Ich finde, das ist eine anspruchsvolle, aber sehr chöne Aufgabe für uns alle. Silvia Schmidt (Eisleben) (SPD): Obwohl es in der 6. Legislaturperiode gute Ansätze dieses Parlaments nd der damaligen Bundesregierung gab, das Leben von enschen mit Behinderung zu verbessern – ich möchte ier vor allem die Unterstützte Beschäftigung und das rogramm „Altersgerecht Umbauen“ des Bundesministe- iums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung nennen –, tellt der Bericht zum Ende der vergangenen Legislatur, m den es in den vorliegenden Anträgen geht, in vielen unkten nicht das dar, was der Lebensrealität der Men- chen mit Behinderung entspricht. Das haben nahezu lle Sozialverbände, Vereine der Behindertenselbsthilfe, rbeitsgemeinschaften der Fachverbände und auch der aritätische Wohlfahrtsverband deutlich gemacht. Es ist gut, dass es diesen Bericht in jeder Legislatur- eriode gibt. Er muss aber deutlich besser werden, und 5824 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 55. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 8. Juli 2010 (A) ) )(B) unser Antrag sowie die Anträge der Linken und der Grü- nen haben diese Situation aufgegriffen. Wir haben als SPD in unserem Antrag gefordert, die Verbesserung der Datenlage als Ausgangspunkt für eine zukünftig hinrei- chende Berichterstattung in den Blick zu nehmen. Wir sind uns sicher einig, dass der Bericht auf einer Daten- lage basieren muss, die der UN-Behindertenrechtskon- vention entspricht und die sich auf die tatsächlichen Le- benslagen richtet, anstatt zusammenhanglos Statistiken zu präsentieren. Das wäre für die Menschen ein Hohn, die tatsächlich um ihre gesellschaftliche Teilhabe kämp- fen müssen – weil sie bevormundet werden, weil es keine oder unzureichende Barrierefreiheit gibt und weil Menschen mit Behinderung noch immer keine Normali- tät in unserer Gesellschaft sind. Es ist nun so, dass die Bundesregierung in vielen Be- reichen der Teilhabe nicht über ausreichende Informatio- nen zur realen Lebenslage von Menschen mit Behinde- rung verfügt. So ist offenbar nicht bekannt, dass Menschen mit Behinderung zu Tausenden in Heimen und Anstalten völlig von der Teilhabe am gesellschaftli- chen Leben ausgeschlossen sind, dass diese Menschen keine Alternativen angeboten bekommen, weil die insti- tutionelle Kraft der Träger sie nicht loslässt, sie nie be- werten können, dass ein selbstbestimmtes Leben mit al- ler notwendigen Unterstützung in einem barrierefreien Sozialraum eine Chance auf Gleichberechtigung ist. Es wird vielen Angst vor der Selbstständigkeit gemacht, und es werden Lösungen angeboten, die einfach nur er- niedrigend sind. Es kann zum Beispiel sein, dass selbst- bestimmtes Wohnen nur in solchen Wohnungen möglich ist, die in sozialen Brennpunkten oder in anderen Gebie- ten mit geringem Wohnwert liegen. Hier wird die Men- schenwürde mit Füßen getreten. Wären diese Tatsachen bekannt, wäre es in dem Be- richt sicher erwähnt worden. Es gilt daher, ausreichende Daten zum Beispiel zur Situation von psychisch kranken Menschen und Menschen mit Lernschwierigkeiten in unserer Gesellschaft zu erheben, um ihre realen Chancen auf gesellschaftliche Teilhabe bewerten zu können. Da helfen keine reinen Statistiken der Agentur für Arbeit oder anderer Einrichtungen. Es braucht auch Informationen über Biografien und über die realen Hürden, denen sich Menschen mit Behin- derung tagtäglich gegenüber sehen. Nur so begreifen wir, was die Forderung der UN-Behindertenrechtskon- vention nach Inklusion wirklich für uns bedeutet und wo wir bei Veränderungen ansetzen müssen. Die Erstellung des Berichts und die Erhebung der not- wendigen Daten nach Maßgabe der Forderung der Kon- vention ist also schon ein Stück Umsetzung und Be- wusstseinsbildung. Der Bericht muss auf die Grundlage der Forderungen zur Erhebung und Darstellung von sta- tistischen Daten in Art. 31 der UN-Konvention gestellt werden und die Daten darin diesem Standard angepasst werden. Das Wichtigste dabei ist: Die Betroffenen müs- sen in die Erstellung des Berichts der Bundesregierung über die Lage der Menschen mit Behinderung einbezo- gen werden, denn nur so können die Forderungen der UN-Konvention glaubwürdig umgesetzt werden. Der B e 2 z U t d a s A w n e B c d f d s k e A R F s d F s w s r s g t m a d s v K M s A E n r l l e k s L b e s (C (D ericht muss zum Ende der 17. Wahlperiode rechtzeitig rneut erstellt werden – unsere Frist ist der 31. Oktober 012, um darüber im Parlament ausreichend debattieren u können. Der Bericht sollte dann auch bereits den msetzungsstand der UN-Konvention als Folge des Ak- ionsplanes aufnehmen. Ein zentraler Punkt, der für die Nutzung des Berichts urch das Parlament entscheidend ist: Der Bericht muss uf zukünftige Aufgabenstellungen hinweisen und Lö- ungsperspektiven aufzeigen. Wäre das im Falle der usschreibungspflicht für IFD-Leistungen gemacht orden, hätten wir rechtzeitig politisch umsteuern kön- en und würden nicht in die Situation kommen, dass ine gesetzlich gewollte Struktur der Vermittlung und etreuung von schwerbehinderten Menschen aufgebro- hen wird. Wir sind uns im Deutschen Bundestag darüber einig, ass die UN-Konvention das entscheidende Dokument ür die Umsetzung der Rechte von Menschen mit Behin- erung ist. Über die Konsequenzen für die Änderung un- erer gesellschaftlichen Verhältnisse anhand dieses völ- errechtlich und gesetzlich verbindlichen Vertrages gibt s vor allem innerhalb der Koalition unterschiedliche nsichten. Während die Union das uneingeschränkte echt auf gemeinsame Beschulung einräumt, hält die DP offenbar immer noch an Förderschulen fest. Das ist ehr bedauerlich, sie steht mit dieser Position aber allein a, denn die Mehrzahl der Eltern möchte hervorragende örderung in der Regelschule anstatt in der Förder- chule. Weil die UN-Konvention so wichtig ist für die Frage, ie wir in 10 oder 20 Jahren in Deutschland leben, müs- en die Betroffenen in die Erstellung des deutschen Be- ichts gemäß Art. 35 der UN-Konvention an den Aus- chuss für die Rechte der Menschen mit Behinderung emäß Art. 33 einbezogen werden. Weiterhin ist wich- ig: Das Parlament muss bei der Berichtserstellung ge- äß Art. 35 der Konvention einbezogen werden. Das ist uch durch die zuständige deutsche Monitoringstelle, as Deutsche Institut für Menschenrechte, bei ihrem Be- uch im Ausschuss deutlich gemacht worden. Auch da- on hängt die Glaubwürdigkeit der Umsetzung der UN- onvention ab! Die UN-Behindertenrechtskonvention ist in aller unde. Landauf, landab wird über sie diskutiert und ge- tritten, sie wird aber auch ignoriert und missbraucht. uf diese Gefahr möchte ich ganz deutlich hinweisen. s ist nicht im Sinne der Konvention, wenn man – ganz ach Ansicht der FDP – mit dem Wunsch- und Wahl- echt der Eltern die Inklusive Bildung blockiert. Natür- ich: Die Kinder sind keine Versuchskaninchen, sie sol- en eine hervorragende Förderung in der Regelschule rhalten. Bei der förderpädagogischen Leistung darf es eine Abstriche geben, und auch die Regelschule muss ich verändern: in der Art des Unterrichts, im Schüler- ehrer-Verhältnis und auch hin zu mehr Barrierefreiheit – aulich und sprachlich. Besonders aber die Barriere im Kopf muss weg, dass s schlechter wird, wenn Kinder von Anfang an gemein- am lernen. Nationale und internationale Studien sowie Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 55. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 8. Juli 2010 5825 (A) ) )(B) viele Praxisbeispiele aus unserem Land zeigen uns doch, dass es uns allen guttut und dass eine konsequent umge- setzte Inklusion im Bildungsbereich die gesellschaftliche Trennung von behindert und nicht behindert überwinden wird. Alle gewinnen hinzu. Es wird aber vonseiten der Institutionen und derjenigen, die eine Inklusive Gesell- schaft nicht wagen wollen, mit der Angst der Eltern ge- spielt, die UN-Konvention wird umgedreht. Ähnliches passiert im Bereich der Pflege von Men- schen mit Behinderung. Es gibt nun schon seit Jahren die Forderung der Sozialhilfeträger und auch von Leistungs- erbringern, den Pauschalbetrag des § 43 a SGB XI anzupassen. Wir haben das immer abgelehnt, weil kein einziger Euro einer Anpassung bei den Betroffenen an- kommen würde. Es ging hier einzig um eine Entlastung der Eingliederungshilfe und um die Verfestigung der be- stehenden Strukturen. Wir haben dann nämlich gesehen, wie weit es mit dem Interesse der Heimbetreiber an den Menschenrech- ten der Betroffenen aussah: Es wurden Hunderte Fach- pflegeheime für Menschen mit Behinderung gebaut, die dann endlich das nötige Geld der Pflegeversicherung in vollem Umfang einstreichen konnten. Es ging hier nie um die Betroffenen! Jetzt wird mithilfe der UN-Konvention argumentiert, das Wohnheim des Menschen mit Behinderung wäre seine selbstgewählte Häuslichkeit, und deshalb dürfe es keine Benachteiligung der Pflegesätze im ambulanten und im stationären Bereich mehr geben. Das ist eine völ- lig verfehlte Entwicklung, der wir uns in der SPD auch weiterhin widersetzen werden. Das Geld, das die Ein- gliederungshilfe hier für Wohnheime ausgibt, sollte für die Förderung ambulanter Wohnformen mitten in der Gemeinde investiert werden. Dort kann man dann viel eher von selbstgewählter Häuslichkeit sprechen, und eine Förderung des Pflegebedarfs durch die Pflegesätze des SGB XI ist auch möglich. Es gibt noch viele weitere Beispiele, die zeigen, wie wichtig es ist, den Geist der Konvention wirklich umzu- setzen, vor allem in der Bildung und im Bereich der Ein- gliederungshilfe, denn das sind die Wegweiser für die kommenden Jahre. Es bleibt die Forderung, mit diesen Reformen das SGB IX gesetzlich und in der Praxis zu starken, die her- vorragenden Instrumente endlich wirksam einzusetzen und die Zergliederung des Systems zu überwinden. Dafür braucht es viel Kraft und Willen, und ich wün- sche mir, dass diese Bundesregierung es schafft, einen Aktionsplan vorzulegen, der diesen Zielen gerecht wird und die Eingliederungshilfe einbezieht, denn es reicht nicht, auf alles einfach das Label „UN-Konvention“ zu kleben und so weiter zu machen wie bisher. Gabriele Molitor (FDP): „Probleme kann man nie- mals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie ent- standen sind.“ – Diese Worte von Albert Einstein sollten auch wir uns zu Herzen nehmen, wenn wir über Verän- derungen und Entwicklungen in der Behindertenpolitik sprechen. n e s z G d m z s l u m B p v e d A b d w f A D i t t I D I g L d k n w s K i S Z f d h t b h e s s d z (C (D Die UN-Behindertenrechtskonvention hat mit ihrem euen Konzept der Inklusion einen Perspektivwechsel ingeleitet. Die Konvention bietet die große Chance, ich von alten Denkmustern und ausgetretenen Pfaden u lösen und neue Wege einzuschlagen. Der Prozess des Neu- und Umdenkens ist in vollem ange. Dies ist mein Eindruck nach vielen Gesprächen, ie ich in letzter Zeit geführt habe. Die UN-Konvention it ihrem Schlüsselbegriff Inklusion und ihre Umset- ung in konkrete Politik ist auch ein wichtiges politi- ches Anliegen der christlich-liberalen Koalition. Ein wenig habe ich den Eindruck, dass dies bei Ihnen, iebe Kolleginnen und Kollegen von der SPD-Fraktion nd der Fraktion der Linken, noch nicht ganz angekom- en ist. Sie beschäftigen sich in Ihren Anträgen mit dem erichtswesen und fordern einen nationalen Aktions- lan. Unter anderem fordern Sie auch, dass ein inklusi- es Bildungssystem geschaffen wird, und Sie fordern ine gleichberechtigte berufliche Teilhabe. Keine Frage, ies sind alles Punkte, die auch uns am Herzen liegen. us liberaler Sicht sind Bildung und Teilhabe am Ar- eitsmarkt die vorrangigen Themen. Ich sage Ihnen aber auch ganz offen, dass ich besorgt arüber bin, wie das Thema in der Opposition behandelt ird. Forderungen zu stellen, wie Sie das tun, ist ein- ach. Viel schwieriger ist es, die Dinge anzupacken. ber wir in der Regierung scheuen uns nicht davor, die inge anzupacken. Ein Aktionsplan ist, wie Sie wissen, n Arbeit. Sowohl die Länder als auch das Bundesminis- erium für Arbeit und Soziales haben angekündigt, Ak- ionspläne im März 2011 vorzulegen. Das dürfte auch hnen in der Opposition bekannt sein. Wir in der Regierung machen unsere Hausaufgaben. ies scheint jedoch nicht überall so zu sein. Ich möchte hnen ein Beispiel aus Berlin nennen: Sie, liebe Kolle- innen und Kollegen von der SPD und der Fraktion der inken, beanstanden das Berichtswesen und fordern, ass gehandelt wird. Es passiert Ihnen zu wenig. Wie er- lären Sie sich dann, dass Ihre Kollegen im Berliner Se- at Eltern mit ihren Sorgen und Nöten allein lassen, enn es um die Frage der Schulassistenz geht, und das chon seit längerer Zeit? Die Ferien haben schon begonnen. Die Eltern von indern mit Behinderung wissen immer noch nicht, ob hr Kind im nächsten Schuljahr einen Schulhelfer zur eite gestellt bekommt oder nicht. Sie beklagen unklare uständigkeiten, beschwerliche Behördengänge und In- ormationsmangel. Anträge für das neue Schuljahr wur- en bereits abgelehnt, Schulhelferstunden gekürzt – aus aushaltspolitischen Gründen. Sie mahnen im Bundes- ag an, was Sie – wenn Sie Verantwortung tragen – nicht ewerkstelligen. Mich bekümmert das, denn es zeigt deutlich, dass wir insichtlich der Umsetzung der UN-Konvention noch inen weiten Weg gehen müssen: gegen viele Wider- tände. Wie sollen mehr behinderte Kinder eine Regel- chule besuchen können, wenn ihnen die dafür notwen- ige Assistenz verwehrt wird? Das passt für mich nicht usammen. Ich sage Ihnen heute: Ich werde mich immer 5826 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 55. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 8. Juli 2010 (A) ) )(B) wieder dafür einsetzen, dass sich etwas ändert, weil mich die Sorge um die Zukunft unserer Kinder antreibt. Die Kernfrage, die wir uns stellen müssen ist, wie wir Menschen mit Behinderungen ein eigenständiges Leben ermöglichen können. Wir müssen hier ganz früh anset- zen. Die Erfahrungen mit integrativen Kindertagesstät- ten haben gezeigt, wie sehr alle Kinder davon profitie- ren, gemeinsam aufzuwachsen und Beeinträchtigungen des anderen nicht als Schwäche zu begreifen. Es ist un- sere Aufgabe, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, so vielen jungen Menschen mit Behinderung wie möglich über den Besuch von Regelschulen die Teilhabe am Ar- beitsmarkt zu ermöglichen. Soweit im Rahmen ihrer Fä- higkeiten möglich, sollen sie selbst entscheiden können, wo sie arbeiten möchten und wie sie sich ihren Lebens- unterhalt verdienen. Unabhängig und eigenständig zu sein, macht Menschen zufrieden. Auch die Frage, wie der Übergang in den Ruhestand geregelt werden kann, bedarf der Klärung. Der Eintritt in diese neue Lebensphase ist für einen Menschen, der bis- her zum Beispiel an einen strukturierten Tagesablauf in einer Werkstatt gewöhnt war, eine Umstellung. Wie wir Menschen mit Behinderung im Alter ein selbstbestimm- tes Leben ermöglichen können, ist eine neue Herausfor- derung. An den Übergangsphasen, sei es aus der Schule in den Job oder aus einer Tätigkeit in den Ruhestand, ist jeweils Hilfestellung und Beratung nötig, damit keiner alleingelassen wird. Der medizinische Fortschritt führt dazu, dass Men- schen immer älter werden. Hinzu kommt, dass ein Mensch im Alter häufig mit mehreren gesundheitlichen Problemen gleichzeitig zu kämpfen hat. Häufig entsteht eine Behinderung erst im Alter, wenn die Bewegungs- oder die Sehfähigkeit plötzlich schlechter wird. Deshalb muss es darum gehen, die medizinische Versorgung an diese altersspezifischen Bedürfnisse anzupassen. Für Leistungsträger und Leistungserbringer bedeutet die stark anwachsende Gruppe älterer Menschen mit Be- hinderung, dass sie sich auf veränderte Aufgaben, zum Beispiel in der Pflege einstellen müssen. An dieser Stelle möchte ich nochmal auf einen Aspekt hinweisen, der mir sehr wichtig ist: Behinderten- politik betrifft viele andere Politikbereiche. Behinderten- politik ist ein Querschnittsthema: Bildung, Verkehr, Wirtschaft, Bauen und Wohnen, Tourismus, Familie und Senioren sind unter anderem für Behindertenpolitik rele- vant. Ich möchte in all diesen Politikfeldern ein Bewusstsein für die Belange von Menschen mit Behin- derung schaffen und zu spürbaren Verbesserungen ge- langen, und ich möchte den Blick dafür schärfen, dass Verbesserungen und Veränderungen der gesamten Ge- sellschaft zugute kommen. Nicht nur Menschen mit Behinderung profitieren zum Beispiel von einer barrierefreien Infrastruktur. Auch die Mutter mit Kinderwagen ist froh, wenn es eine Rampe statt einer Treppe gibt. Das Gleiche gilt für Senioren, die nicht mehr gut zu Fuß sind und mit Gehhilfen oder Rol- lator unterwegs und auf stufenlose Wege angewiesen sind. J d u d g s i s r s o g P G B d M e a r d p h D d d P s p v a D w d j B d s g a a r a v a r M u d a s (C (D Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung ist die im uni soeben verabschiedete neue Baunorm DIN 18040, ie zwei bereits bestehende Normen zusammengefasst nd weiterentwickelt hat. Ich begrüße dies sehr. Neu ist, ass auch den sensorischen Anforderungen Rechnung etragen wird: Die Gestaltung von visuellen, akusti- chen oder taktilen Bauelementen ist vorgegeben. Damit st auch gewährleistet, dass die Bedürfnisse von Men- chen mit den unterschiedlichsten Behinderungen be- ücksichtigt werden: Seh- oder Hörbehinderung, motori- che Einschränkung, Menschen, die Mobilitätshilfen der Rollstühle nutzen oder die kognitive Einschränkun- en haben. Dies sind kleine Erfolge wie viele kleine uzzleteile, die zusammengesetzt am Ende ein großes anzes ergeben. Wir haben uns ein Ziel gesetzt: Nicht der Mensch mit ehinderung hat sich der Gesellschaft anzupassen, son- ern die Gesellschaft hat sich auf die Bedürfnisse der enschen mit Behinderung einzustellen. Inklusion ist in Prozess; der Aktionsplan der christlich-liberalen Ko- lition ist ein Konzept, wie wir Fortschritte erreichen. Lassen Sie uns die Chance nutzen, alte Denkstruktu- en aufzubrechen und Barrieren aus dem Weg und aus en Köpfen zu räumen. Das wollen wir gemeinsam an- acken, um die Lebenssituation von Menschen mit Be- inderungen nachhaltig zu verbessern. Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE): Wir führen heute eine ebatte über die Umsetzung der UN-Konvention über ie Rechte von Menschen mit Behinderungen und über en Behindertenbericht der Bundesregierung – zwei aar Schuhe, die im gleichen Regal stehen und doch ver- chiedene Farben tragen. Die Linke verlangt die Vorlage eines ersten Aktions- lanes zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskon- ention noch in diesem Jahr. Es zeichnet sich nämlich b, dass anderthalb Jahre nachdem die Konvention in eutschland in Kraft trat, noch lange keiner vorliegen ird. Dieser Schuh drückt Sie offensichtlich erst, wenn er Staatenbericht an die UNO vorliegen muss: im Früh- ahr 2011. Die Koalition lehnt unseren Antrag mit der egründung ab, dass ein unnötiger Zeitdruck kontrapro- uktiv und nicht im Interesse der Betroffenen sei. Sie etzen hingegen auf Gründlichkeit. Ich habe nichts ge- en Gründlichkeit, im Gegenteil. Offenbar haben wir ber verschiedene Vorstellungen von Gründlichkeit. Wie gründlich die Bundesregierung arbeitet, lässt sich m Bericht über die Lage von Menschen mit Behinde- ungen, Drucksache 16/13829, ablesen. Der sozusagen ktuelle Bericht wurde dem Parlament erst zwei Monate or der Bundestagswahl zugeleitet. Eine Befassung war lso nicht mehr möglich. In der gesamten 16. Wahlpe- iode schaffte es die Regierung nicht, die Situation von enschen mit Behinderungen datenbasiert darzustellen nd diskutieren zu lassen. Das nennen Sie gründlich? An dieser Stelle drängt sich mir die Vermutung auf, ass mit dem ersten Aktionsplan und dem Staatenbericht n die UNO, der Pflicht ist, ähnlich verfahren werden oll: Beides wird so spät vorgelegt, dass weder die be- Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 55. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 8. Juli 2010 5827 (A) ) )(B) troffene Öffentlichkeit noch das Parlament auch nur den Hauch einer Chance haben, sich kritisch einzubringen. Damit nicht wieder am Parlament vorbei regiert wird, verlangt die Linke, dass der nächste Behindertenbericht bis spätestens Ende Oktober 2012 vorliegt. Um das Regieren aneinander vorbei zu stören, setzte die Linke den alten – aktuellen – Bericht der vergange- nen Wahlperiode erneut auf die Agenda. So wurde zu- mindest in einer öffentlichen Anhörung des Arbeits- und Sozialausschusses am 3. Mai 2010 breit über ihn disku- tiert. Das ist gründlich, oder? Nahezu übereinstimmend stellten die Sachverständigen fest, dass der Bericht lü- ckenhaft ist, weil die notwendigen Daten nicht erhoben werden, dass der Bericht lückenhaft ist, weil nur einige Lebensbereiche und insbesondere erwerbsarbeitsbezo- gene dargestellt werden, dass der Bericht einseitig ist, weil er die Situation beschönigt, und dass der Bericht unbrauchbar ist, weil er keinerlei Handlungsempfehlun- gen zur Schaffung von Teilhabegerechtigkeit hervor- bringt. Ist das gründlich!? Obwohl es schon länger angemahnt und immer wie- der offensichtlich ist – wir Parlamentarier erhalten auf unsere schriftlichen und mündlichen Anfragen die Ant- wort: „Spezifische Daten zu Menschen mit Behinde- rungen liegen nicht vor“ –, sind seitens der Bundes- regierung keinerlei Maßnahmen zu erkennen, Abhilfe zu schaffen. Im Gegenteil: mit Verweis auf Bürokratieab- bau wird eine differenziertere Datenerhebung verhindert. Dies steht im Widerspruch zu Art. 31 der UN- Behinder- tenrechtskonvention. Um das zu erkennen, braucht nie- mand einen mit allen Ressorts und allen Ländern abge- stimmten Aktionsplan. Das kann sofort getan werden, gern auch gründlich. Zurück zur Umsetzung der UN-Konvention: Die Linke fordert einen guten Aktionsplan, der realistische Ziele formuliert und praxisorientierte Umsetzungsvorha- ben benennt. Aber ich möchte noch einmal klarstellen: Die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen ist eine Konkretisierung der universellen Menschenrechte. Gleichberechtigte Teilhabe von Men- schen mit Behinderungen ist Menschenrecht. Sie ist keine im Nebel schwebende Vision, wie es das zustän- dige Bundesministerium für Arbeit und Soziales mit ei- ner Veranstaltung am 23. Juni 2010 suggerierte. Würden Sie die Konvention gründlich lesen und ernst nehmen, könnten Sie daraus zügig Maßnahmen ableiten. Ich nenne Ihnen ein paar Beispiele: Streichen Sie den Kostenvorbehalt in § 9 Abs. 2 SGB XII, damit Men- schen mit Behinderungen frei wählen können, wie, wo und mit wem sie wohnen wollen. Schaffen Sie ein inklu- sives Bildungssystem; beginnen Sie mit wirklichem El- ternwahlrecht. Starten Sie wirkungsvolle Kampagnen zur Bewusstseinsbildung. Schaffen Sie bei der Einglie- derungshilfe die Anrechnung von Einkommen und Ver- mögen ab. Vergeben Sie öffentliche Aufträge nur noch, wenn umfassende Barrierefreiheit geschaffen wird. Seien Sie also gründlich. Sie haben in dieser Wahlperiode nichts, aber auch noch gar nichts unternommen, um für ein Mehr an Gleichstellung für Menschen mit Behinderungen zu sor- g v s S ü l q i A d d s d N l g v s S m b l B A U s D d z e e b h s A l n s e d d c Z k d n U v A Z t m v n d (C (D en. Nichts! Stattdessen basteln Sie Kürzungspakete, on denen Sie – aber auch nur Sie – glauben, dass Men- chen mit Behinderungen nicht betroffen seien. Nehmen ie zur Kenntnis, dass Menschen mit Behinderungen berproportional von der Krise betroffen sind, nicht zu- etzt durch eine überdurchschnittlich hohe Arbeitslosen- uote. Im Übrigen erstaunt mich eines immer wieder, wenn ch die Verantwortlichen höre, sei es Staatssekretär ndreas Storm oder auch Bundesministerin Ursula von er Leyen: Sie reden immer wieder über inklusive Bil- ung. Uns, der Opposition, erzählen Sie jedoch, Sie eien dafür nicht zuständig. Ja was denn nun? Reden Sie och mal über das, für das Sie sich zuständig fühlen. ehmen Sie Ihre Verantwortung wahr, und zwar gründ- ich. Sorgen Sie für eine aussagekräftigere Statistik. Le- en Sie rechtzeitig einen ehrlichen Bericht über die Lage on Menschen mit Behinderungen vor. Verstecken Sie ich nicht hinter Planung, um Taten zu verhindern. chließlich: Verwechseln Sie den Staatenbericht nicht it dem Aktionsplan, verwechseln Sie den Behinderten- ericht nicht mit dem Staatenbericht. Seien Sie gründ- ich. Markus Kurth (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Die undesregierung entwickelt derzeit einen nationalen ktionsplan, der den Handlungsbedarf, der durch die N-Behindertenrechtskonvention entsteht, offenlegen owie einen Fahrplan zur Umsetzung präsentieren soll. ies begrüßen wir ausdrücklich, ist es zur Umsetzung er UN-Konvention doch zwingend notwendig. Gleich- eitig lässt die Bundesregierung nicht die Auffassung rkennen, dass die UN-Behindertenrechtskonvention inen gesetzgeberischen Änderungsbedarf mit sich rächte. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, In- alt, Umfang, Prozess und zeitliche Perspektive eines olchen Aktionsplans zu kontrollieren. Hierzu haben wir von Bündnis 90/Die Grünen einen ntrag eingebracht, der eben solche Ansprüche formu- iert. Leider konnten weder die Koalitionsfraktionen och die Fraktionen der SPD und der Linken im Aus- chuss unserem Antrag zustimmen. Dies ist umso bedau- rlicher, als dass sich die Bundesregierung derzeit bei er Erstellung des Aktionsplanes zwar bemüht, jedoch en Anschein erweckt, als beginne man bei der inhaltli- hen Erarbeitung bei Null. Dies ist mitnichten der Fall. um Beispiel sind im Rahmen der Kampagne „Alles In- lusive: Die neue UN-Konvention“ der vorherigen Bun- esregierung gute Grundlagen erarbeitet worden, mit de- en man weiter arbeiten kann. Ein wichtiges Element zur effektiven Umsetzung der N-Behindertenrechtskonvention wäre die Einrichtung on weiteren Focal Points in relevanten Ministerien und bteilungen. Focal Points sind Stellen, die den gesamten uständigkeitsbereich eines Ministeriums oder einer Ab- eilung sowie deren Handeln auf die Übereinstimmung it der UN-Behindertenrechtskonvention prüfen. Eine om Amt des Hohen Kommissars der Vereinten Natio- en für Menschenrechte herausgegebene Studie zeigt, ass zusätzliche Focal Points helfen können, ein entspre- 5828 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 55. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 8. Juli 2010 (A) ) )(B) chendes Bewusstsein zu bilden. Sie können an der Erar- beitung eines Aktionsplanes teilnehmen sowie die Um- setzung der Konvention begleiten und kontrollieren. Es ist schade, dass eine formelle Benennung von weiteren Focal Points durch die Bundesregierung bislang nicht er- folgt ist. Es bleibt zu hoffen, dass die Aussage der Bun- desregierung auf meine mündliche Frage, wonach eine solche Benennung „nicht ausdrücklich ausgeschlossen“ sei, auch praktisches Regierungshandeln nach sich zieht. Ein Beispiel, wie doch auch einzelne Bundesministe- rien voranschreiten könnten, um herauszufinden, inwie- weit denn die UN-Behindertenrechtskonvention Auswir- kungen auf ihr jeweiliges Politikfeld hat, zeigte schon in der vergangenen Legislaturperiode das Bundesministe- rium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick- lung. Dieses gab eine Studie zum Thema „Umsetzung der VN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen im Rahmen der deutschen Entwick- lungszusammenarbeit“ in Auftrag. Zwar wurden die seit dem Oktober 2008 vorliegenden Empfehlungen weder von der damaligen noch von der jetzigen Bundesregie- rung konkretisiert oder gar umgesetzt – bislang zumin- dest. Mit den Empfehlungen liegen aber Handlungsauf- träge vor, die auch im Aktionsplan der Bundesregierung dementsprechende Berücksichtigung finden müssen. Nicht nur die Bundesregierung ist aufgefordert, die Umsetzung der UN-Konvention voranzubringen, son- dern auch der Deutsche Bundestag. Hierauf verwies zu- letzt Professor Dr. Beate Rudolf vom Deutschen Institut für Menschenrechte bei ihrem Besuch Anfang Juni im Bundestagsausschuss für Arbeit und Soziales. Professor Rudolf schlug den Abgeordneten des Ausschusses drei Möglichkeiten vor, wie sie sich im Rahmen des Staaten- berichtes zur UN-Konvention beteiligen können. So sollten die Abgeordneten schon vor dem Kabinettsbe- schluss zum Staatenbericht im nächsten Jahr das Thema erneut auf die Tagesordnung des Ausschusses setzen, sich sodann mit den Fragen, die der Vertragsausschuss der Vereinten Nationen stellen wird, auseinandersetzen und schließlich die Empfehlungen diskutieren und in die Politikgestaltung aufnehmen. Ich fordere meine Kolle- ginnen und Kollegen auf, diesen Hinweisen entspre- chend die kommende Ausschussarbeit zu strukturieren. Darüber hinaus möchte ich nochmals auf die viel zi- tierte Umsetzungspflicht der Bundesregierung als Ver- tragspartnerin gegenüber den Vereinten Nationen zu sprechen kommen. Hier scheint die Bundesregierung zu glauben, dass die Bereiche, die in die alleinige gesetzge- berische Zuständigkeit der Bundesländer fallen, sie nichts angingen. Dies mussten wir Grünen schon auf un- sere Anfragen zu den Themen Kindertagesstätten, Schule und Hochschule erfahren. Jüngst wollten wir von der Bundesregierung wissen, welche Maßnahmen sie trifft bzw. treffen wird, um die UN-Konvention in den Bereichen Bauordnungsrecht und barrierefreies Bauen umzusetzen. Auch hier antwortete die Bundesregierung, dass, sofern es überhaupt einen Änderungsbedarf gäbe, diese Frage nur für die Bundesländer von Belang wäre. Allerdings: Gegenüber den Vereinten Nationen bleibt die Bundesregierung letztlich für das Gesamtergebnis ver- antwortlich und muss sich daher endlich dieser Verant- w n J H B U n S i U s c e K 2 d n k b W m s r s S G A v B u d s N e d l S B w u R c s d b n S d g e D I s h b (C (D ortung stellen. Tut sie dies nicht, wird sie schon kurz ach Vorlage des ersten Staatenberichtes im nächsten ahr ein böses Erwachen erleben. Es bestehen durchaus andlungsmöglichkeiten auch auf Bundesebene. Die undesregierung könnte und müsste gemäß Art. 8 der N-Konvention sofortige bewusstseinsbildende Maß- ahmen ergreifen, um die Menschen von der inklusiven chule zu überzeugen. Außerdem gilt es, das Rechts- nstitut der „angemessenen Vorkehrungen“, wie es in der N-Konvention vorgesehen ist, auszugestalten und ent- prechend für hiesige Regelungen anwendbar zu ma- hen. Lassen Sie mich nun noch einmal etwas zu den aktu- llen Sparvorschlägen der Bundesregierung sagen. Die oalition plant Einsparungen von 16 Milliarden Euro bis 014 beim Bund und bei der Bundesagentur für Arbeit urch die Umwandlung bisheriger Pflichtleistungen ach SGB II und SGB III in Ermessensleistungen. Dies önnte unmittelbare Auswirkungen auf den Bereich der eruflichen Rehabilitation behinderter Menschen haben. ir müssen gemeinsam dafür eintreten, dass die Sparbe- ühungen nicht die Bemühungen zu einem Mehr an elbstbestimmter Teilhabe von Menschen mit Behinde- ungen konterkarieren. Dass uns solche Sparvorhaben auch von anderen taatlichen Ebenen bevorstehen, zeigt das gemeinsame chreiben des Bayerischen Städtetags, des Bayerischen emeindetages und des Bayerischen Landkreistages. uf dieses Schreiben wies ich schon in meiner Rede om 20. Mai hin. Glücklicherweise haben nun auch die ehindertenbeauftragten der Bayrischen Staatsregierung nd der Kommunen diese Vorstöße zurückgewiesen. Lassen Sie mich zum Schluss noch auf den Bericht er Bundesregierung über die Lage behinderter Men- chen und die Entwicklung ihrer Teilhabe eingehen. ach § 66 SGB IX ist die Bundesregierung aufgefordert, inen Bericht über die Lage behinderter Menschen und ie Entwicklung ihrer Teilhabe an den Bundestag vorzu- egen. Die Anhörung vom 3. Mai 2010 im Arbeits- und ozialausschuss hat gezeigt, dass erstens der vorgelegte ericht den Ansprüchen des § 66 SGB IX nicht gerecht ird, da der Bericht nicht umfassend und detailliert ist, nd zweitens, dass es an gesetzlichen Regelungen zur egelmäßigkeit sowie zum Zeitpunkt der Veröffentli- hung fehlt. Die Erhebung und Aufbereitung ge- chlechtsspezifischer Daten ist unzureichend. Mit unserem Antrag wollten wir die Mängel der Bun- esregierung aufzeigen, die unter rot-grüner Regierungs- eteiligung eingeführte Berichterstattung stärken und ei- en konkreten Vorschlag zur Umsetzung der Art. 31, tatistik und Datensammlung, und 6, Frauen mit Behin- erungen, der UN-Behindertenrechtskonvention vorle- en. Leider wurde von den Koalitionsfraktionen nicht in einziger Punkt unserer Vorschläge aufgenommen. ie doch recht fadenscheinigen Begründungen können nteressierte gerne in der Beschlussempfehlung des Aus- chusses nachlesen. Ein solches Ausweichen und Nicht- andeln der Regierungsfraktionen ist unverständlich und leibt enttäuschend. Besserung täte not. Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 55. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 8. Juli 2010 5829 (A) ) )(B) Anlage 10 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung des Antrags: EU-Fördermittel aus dem Emissionshandel für erneuerbare Energien und zur Verringerung prozessbeding- ter Emissionen (Zusatztagesordnungspunkt 5) Jens Koeppen (CDU/CSU): Lassen Sie mich bitte mit ein paar kurzen Ausführungen zur Bedeutung von CCS beginnen, um den Antrag im Kontext der gegen- wärtigen Energie- und Klimadebatte diskutieren zu kön- nen. Die Marktintegration von CCS-Prozessen bei der Ge- winnung von Energie aus fossilen Energieträgern, aber auch bei vielen emissionsintensiven Energieprozessen, ist eine wichtige Voraussetzung, die ehrgeizigen Klima- ziele auf nationaler und europäischer Ebene zu errei- chen. Die CCS-Technologien sind aber auch für andere Regionen in der Welt eine Chance, ihre meist steigende Energienachfrage klimafreundlich zu decken. Die stark wachsenden Ökonomien in China und Indien werden weder auf die Nutzung der heimischen Kohle verzichten, noch mittelfristig ihr wirtschaftliches Wachstum vom zusätzlichen Energiebedarf entkoppeln können. Als Brückentechnologie sind CCS-Prozesse für uns in Deutschland erforderlich, um die bezahlbare Energiever- sorgung unserer Bevölkerung mithilfe heimischer Ener- gieträger sicherzustellen und die Importabhängigkeit zu begrenzen. Nach Einschätzung der Europäischen Kommission könnten die im Jahr 2030 durch die Nutzung der ver- schiedenen CCS-Prozesse vermiedenen Emissionen einen Anteil von 15 Prozent der vereinbarten Emissions- reduzierungen ausmachen. Nach Berechnungen der In- ternationalen Energieagentur, IEA, würden die Kosten der Klimaschutzmaßnahmen um 70 Prozent steigen, wenn die Marktintegration der neuen Technologien nicht möglich wäre. Neben dem Beitrag zur Erreichung der Klimaschutz- ziele und zur Sicherung unserer Energieversorgung stellen die CCS-Technologien auch industriepolitisch eine interessante Option – mit riesigen Exportchancen und Entwicklungsansätzen für neue Produkte und Pro- duktionsverfahren – dar. Den Chancen der Technologien bei erfolgreicher De- monstration und Marktintegration stehen in potenziellen Speicherregionen aber erhebliche Ängste der Bevölke- rung gegenüber. Politisches Handeln muss die Chancen der Technologie sichern, aber auch durch große Transpa- renz der Entscheidungsprozesse und einen verlässlichen gesetzlichen Rahmen mit hohen Sicherheitsanforderun- gen die Akzeptanz der Menschen für die neuen Techno- logien in den Speicherregionen verbessern. Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen von Bünd- nis 90/Die Grünen, ich sehe in Ihrem Antrag einen ge- wissen Fortschritt, einen Fortschritt hin zu CCS und ei- ner gewissen Offenheit gegenüber dieser Technologie- option. Sie lehnen die neue CCS-Technologie nicht mehr a s n b m d w z z l o k i d s i S z n G Ä b a t z z s d n h d W s n a m d g n e I n b g e t K E n a w C d C d (C (D b, sie lehnen nicht mehr ab, dass CO2 unterirdisch ge- peichert wird. Das begrüße ich. Während durch Sie och vor kurzer Zeit die Technologie generell und mit eschwörender Mimik und Gestik abgelehnt wurde, räu- en Sie mit diesem Antrag sachlich und deutlich ein, ass wir die Technologie brauchen. Sie räumen ein, dass ir die Technologie dringend für saubere Industriepro- esse benötigen, um unsere hochgesteckten Klimaziele u erreichen. Sie wollen CCS für die Industrie, aber nicht für Koh- ekraftwerke. Sie stehen der Speicherung von Kohlendi- xid nur noch skeptisch gegenüber, wenn es aus Kohle- raftwerken stammt. Wenn das Kohlendioxid in ndustriellen Prozessen entsteht, haben Sie hinsichtlich er Speicherung keine Befürchtungen. Diese Unter- cheidung von „gutem“ und „schlechtem“ Kohlendioxid st wissenschaftlich durch gar nichts zu belegen. Die peicherung von Kohlendioxid – egal aus welchen Pro- essen gewonnen – hat keine unterschiedlichen Reaktio- en oder Eigenschaften. Daher meine dringende Bitte: ehen Sie einen Schritt weiter, und hören Sie auf, ngste bei den Menschen hinsichtlich der CCS-Prozesse ei der Kohlenutzung zu schüren. Ihre Unterscheidung, b dem Jahr 2010 Kohlendioxid in „gutes“ und „schlech- es“ CO2 einzuteilen, ist bildungsfern und wird der Ak- eptanz von Klimaschutzmaßnahmen bei Industriepro- essen schaden. Mein dringender Hinweis: Rufen Sie ich bitte Goethes Zauberlehrling in Erinnerung! „Herr, ie Not ist groß! Die ich rief, die Geister, werd’ ich nun icht los.“ Herr, die Not ist groß! Wenn Sie gegen Kohleverstromung sind – was jeder ier weiß –, kritisieren sie die Kohlenutzung, aber scha- en Sie nicht auch der Klimaschutztechnologie CCS. enn Sie CCS-Nutzung für die Energieversorgung kriti- ieren, möchte ich darauf verweisen, dass wir die Tech- ologie auch für unsere Gaskraftwerke benötigen, also uch für die Energie, die Sie – meine sehr geehrten Da- en und Herren von Bündnis 90/Die Grünen – aus- rücklich unterstützen. Es wird immer davon ausgegan- en, CCS sei eine Option, um nur Kohle sauberer zu utzen. Unsere ehrgeizigen Klimaziele stellen aber auch rhöhte Emissionsanforderungen an die Gaskraftwerke. n diesem Zusammenhang möchte ich die CCS-Richtli- ie in Erinnerung rufen. Dort ist in Art. 33 festgeschrie- en, dass es um Feuerungsanlagen von über 300 MW eht. Die EU-Richtlinie gilt also auch für Gas. Ich möchte jetzt aber auf die einzelnen Forderungen ingehen. Sie fordern – ich zitiere – „im Rahmen der ers- en und zweiten Bewerbungsphase bei der Europäischen ommission nur Projekte aus dem Bereich erneuerbare nergie und zur Vermeidung prozessbedingter Emissio- en bei Industrieprozessen zur Förderung durch Mittel us dem Emissionshandel einzureichen.“ Was Sie fordern, ist ein Verzicht auf Technologieent- icklung in Deutschland. Europa fördert nicht weniger CS, wenn Deutschland kein Projekt in Brüssel anmel- et. Das Einzige, was geschieht, ist, dass mit den Mitteln CS-Projekte in anderen EU-Ländern unterstützt wer- en. Sie suggerieren mit Ihrer Forderung, dass so mehr 5830 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 55. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 8. Juli 2010 (A) ) )(B) Geld für die Entwicklung erneuerbarer Technologien zur Verfügung steht. Das ist falsch. Die Mittel fließen zu an- deren CCS-Projekten – nicht mehr und nicht weniger. Anders als bei uns ist das Akzeptanzproblem in anderen Ländern kaum erkennbar. Es gibt dort mehr Projekte, als durch die europäische Ebene unterstützt werden. In an- deren EU-Ländern wird Ihr Vorschlag daher sicherlich bejubelt. Unserer Industrie und unseren Energieversor- gern nehmen Sie aber die Chance auf klimafreundliche Prozesse. Fordern und fördern geht bei Ihnen nicht zu- sammen. Sie wollen hohe Klimaschutzziele, geben dann aber der Wirtschaft nicht die Möglichkeit, die ehrgeizi- gen Ziele zu erfüllen. Ihre zweite Forderung – ich zitiere –, aufgrund des kurzen Zeitfensters die Industrie aufzufordern und zu unterstützen, umgehend erfolgsversprechende Projekte bis zum 31.10.2010 vorzuschlagen.“ Das Demonstrationsprojekt, welches im Land Bran- denburg geplant wird, wird seit Jahren vorbereitet. Wie soll die Industrie, wie sollen einzelne Unternehmen mit einer Frist von drei Monaten „erfolgversprechende Projekte“ vorlegen? Bei CCS-Prozessen geht es um In- vestitionen, die im Kraftwerksbereich deutlich die Mil- liardengrenze überschreiten. Auch für die Industrieun- ternehmen bedeuten CCS-Prozesse Investitionen im mindestens – abhängig von der Größe – zweistelligen Millionenbereich. Solche Investitionsentscheidungen, die im Übrigen mit unzähligen Arbeitsplätzen – Gewinn und Verlust dieser – verbunden sind, werden nicht über Nacht getroffen. Es sind immense Ingenieursleistungen gefragt, Projekte brauchen eine Finanzierung, die Pro- jekte brauchen einen wissenschaftlichen Hintergrund etc. In dem Zeithorizont, den Sie hier benennen, kann nichts Seriöses vorgelegt werden. Ein anderer Aspekt, der in diesem Zusammenhang noch wichtig erscheint: Wir wollen bei den CCS-Tech- nologien die Demonstrationsphase starten. Die Techno- logie ist noch nicht im Markt integriert, sondern wird für die Marktintegration, für die wirtschaftliche Verfügbar- keit, durch die Demonstration vorbereitet. Wollen wir die Technologie bei Industrieprozessen nutzen, brauchen wir die europaweite Demonstration durch die Energiean- bieter. Die Energieanbieter machen die Technologie wirtschaftlich für die Industrieprozesse. Kleine oder mit- telständische, aber auch größere energieintensive Unter- nehmen haben gar kein Know-how, um die Exploratio- nen für die CO2-Speicher erfolgreich durchzuführen. Würden die Unternehmen einzeln, jedes für sich, eine Demonstration und die dafür notwendige Einrichtung ei- nes Speichers vorbereiten, wäre CCS sicherlich nicht in den kommenden 10, 15 oder 20 Jahren wirtschaftlich verfügbar. Es müssten Zertifikatepreise erzielt werden, die wir in der kommenden und sicherlich auch der da- rauffolgenden Handelsperiode nicht erreichen werden. Die Nutzung von CCS und Demonstration durch Ener- gieunternehmen ist nicht nur für eine sichere und saubere Energieversorgung notwendig, sondern auch erforder- lich, damit wir uns mit sauberen Industrieprozessen dem internationalen Wettbewerb stellen können. „ F r E l n n h v g t d n z T I n m d k ü g b C g m D n P d s E k a D n d F t d E R E s i n d P n e D 2 u h (C (D Ich komme zu Ihrer letzen Forderung – ich zitiere –, bei der EU-Kommission darauf hinzuwirken, dass die orschung an alternativen Technologien zur Verringe- ung prozessbedingter Emissionen aus Mitteln aus dem U-Emissionshandel gefördert werden kann.“ Hier er- aube ich mir den Hinweis, dass die EU-Kommission icht der richtige Adressat für die Forderung ist. Richtli- ien werden vom Rat oder, wie im Fall der Emissions- andelsrichtlinie, vom Rat und Europäischen Parlament erabschiedet. Zusammenfassend möchte ich hervorheben: Ich be- rüße das Bekenntnis zu CCS der antragstellenden Frak- ion. Ich bin aber der festen Überzeugung, dass die For- erungen, wie sie formuliert sind, weder die Technologie och den Klimaschutz voranbringen. Sie sind weder ielführend noch machbar. Sie verbinden das Thema der echnologieentwicklung noch mit zu viel Ideologie, und hre Feindbilder – wie es die kohleverstromenden Unter- ehmen für Sie sind – lassen Sie eine Position einneh- en, mit der Klimaschutz, Versorgungssicherheit und ie Wettbewerbsfähigkeit nicht vorangebracht werden ann. Wir werden in einigen Wochen hier die Debatte ber das neue CCS-Gesetz haben. Sehr geehrte Kolle- innen und Kollegen von Bündnis 90/Die Grünen, blei- en Sie auch bei der Diskussion bei Ihrer neuen Pro- CS-Position, und überdenken Sie Ihre Gegnerschaft egenüber CCS bei der Energiegewinnung! Frank Schwabe (SPD): Welche Projekte wollen wir it den Einnahmen aus dem Emissionshandel fördern? iese Frage steht im Mittelpunkt des Antrags der Grü- en, über den wir heute diskutieren. Genauer gesagt, geht es um die Förderung von CCS- rojekten mit Mitteln aus dem CO2-Emissionshandel aus er sogenannten New Entrance Reserve. Nach dem Be- chluss der Europäischen Kommission sollen aus dem uropäischen Emissionshandel 300 Millionen Zertifi- ate für die Förderung von 34 Demonstrationsprojekten us dem Bereich erneuerbare Energien und acht CCS- emonstrationsprojekten bereitgestellt werden. Bei ei- em Preis von 20 bis 30 Euro pro Tonne CO2 bedeutet ies ein Gesamtvolumen von 6 bis 9 Milliarden Euro an ördergeldern. Neben der Förderung mit den Gegenwer- en der Zertifikate aus der New Entrance Reserve wer- en CCS-Projekte noch aus Mitteln des europäischen nergie-Konjunkturpakets gefördert. Der Europäische at hat im März 2009 beschlossen, fast 4 Milliarden uro für konjunkturwirksame Energieprojekte bereitzu- tellen. 1,5 Milliarden Euro daraus sollen für 15 Projekte n den Bereichen CCS und Offshore-Windenergie ge- utzt werden. Aus diesen Mitteln erhalten Vattenfall und as Land Brandenburg bis zu 180 Millionen Euro für das rojekt Jänschwalde. Die Frage, wer welche Gelder erhalten soll, kann man ur beantworten, wenn klar ist, welches Ziel man damit rreichen möchte. Das Ziel ist in diesem Fall, dass eutschland seine Klimaziele erreichen kann. Um das -Grad-Ziel zu erreichen, müssen die Industrieländer nd damit auch Deutschland die Emissionen an Treib- ausgasen bis zum Jahr 2050 um bis zu 95 Prozent sen- Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 55. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 8. Juli 2010 5831 (A) ) )(B) ken. Will Deutschland dieses Ziel erreichen, so ist es notwendig, dass wir das gesamte Energiesystem bis zum Jahr 2050 vollständig dekarbonisieren. Damit verbindet die Sozialdemokratie die ebenfalls notwendigen Ziele ei- ner auch zukünftig für alle Bürgerinnen und Bürger be- zahlbaren und sicheren Energieversorgung. Zudem wol- len wir auf diesem Weg die technologische Vorreiterrolle und wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und Europas sichern und ausbauen. Zahlreiche Studien zeigen jedoch auf, dass wir unsere Klimaschutzziele nicht erreichen, falls wir nur die Ener- gieerzeugung dekarbonisieren. Es bedarf eines grundle- genden Umbaus unserer Art zu wirtschaften. Jeder Sek- tor, sei es der Verkehr, die Industrie, die Landwirtschaft und der Gebäudebereich, müssen ihren Beitrag leisten. Das ist auch an diejenigen gerichtet, die noch nicht von einer vollständigen Dekarbonisierung der Energieversor- gung überzeugt sind. Jede Tonne CO2, die die Strompro- duktion in Zukunft ausstoßen wird, steht der Industrie nicht mehr zur Verfügung. Wer Klimaziele erreichen möchte, die Stromversorgung aber nicht hin zur Vollver- sorgung durch erneuerbare Energien umbauen möchte, wird deshalb zum zukünftigen Arbeitsplatzexporteur. Im Bereich der Industrie gibt es jedoch Branchen, bei denen prozessbedingt CO2 entsteht. Im Hinblick auf eine CO2-freie Wirtschaft in der Mitte des Jahrhunderts gibt es für diese Emissionen bisher keine Vermeidungsper- spektive. Wir wollen diese Branchen, wie Stahlproduk- tion, Zement oder Klinker, in Deutschland halten, weil es fundamental ist, dass wir auch im Jahr 2050 noch ein prosperierendes Industrieland sind. Um diese Branchen zu halten und trotzdem unsere Klimaziele zu erreichen, ist es notwendig, dass die Emissionen aus Industriepro- zessen zukünftig mittels CCS-Technologie abgeschieden und gespeichert werden. Den Grünen ist deshalb zuzu- stimmen, wenn sie in Prozessemissionen die Hauptauf- gabe für CCS sehen. Es ist bedenklich, dass es in Deutschland bisher nur Versuchsprojekte der Stromwirt- schaft zur CO2-Abtrennung und -Speicherung gibt, je- doch keine Projekte der Industrie. Und jetzt wird die Zeit sehr knapp, um solche Projekte noch fristwahrend einzu- reichen. Neben dem Bereich der Industrie ist der Einsatz der CO2-Abscheidung im Bereich der Biomassenutzung eine interessante Option. So kann es notwendig werden, Bio- masse in Verbindung mit CCS zu nutzen, um so CO2 der Atmosphäre zu entziehen. Viele Szenarien zur Vermei- dung eines gefährlichen Klimawandels gehen davon aus, dass dies in den nächsten Jahrzehnten notwendig wird. Biomassekraftwerke mit CCS wirken als Nettosenken, das heißt CO2 wird aus der Atmosphäre entfernt. Daher unterstützen wir die Erprobung von CCS in heimischen Demonstrationsprojekten und fordern die zügige Vorlage eines CCS-Gesetzes. Die Verabschie- dung eines nationalen CCS-Gesetzes ist die Grundlage für die Inanspruchnahme von teilweise bereits zugesag- ten EU-Fördermitteln. Falls die Bundesregierung die Förderung von heimischen Demonstrationsanlagen er- reichen möchte, muss sie bis Ende dieses Jahres ein CCS-Gesetz verabschieden. Wir befinden uns heute in d w D d v s h w C u k V e U w d n n r I v d w n d s t E s v n E E w s a D s T i b S l b w b w T S w g g b T l e h m (C (D er letzten Sitzungswoche vor der Sommerpause, und as hat die Bundesregierung bis jetzt geliefert? Nichts! abei liegt mit dem Entwurf eines CCS-Gesetzes aus er letzten Legislaturperiode ein fertiger Gesetzentwurf or. Bis heute hört man von Schwarz-Gelb aber nur, dass ie diskutieren, diskutieren und weiter diskutieren. Man ört, dass über die Größe der Lagerstätten diskutiert ird, über Möglichkeiten für Bundesländer, die kein CS auf ihrem Gebiet haben wollen. Über Sicherheits- nd Umweltstandards wird anscheinend auch noch dis- utiert. Gerade der letzte Punkt ist interessant. Als Teil der erhandlergruppe der SPD-Fraktion beim CCS-Gesetz rinnere ich mich an die Zeit vor einem Jahr, als die nion alles unternahm, um hohe Sicherheits- und Um- eltstandards zu verhindern. Dabei ist offensichtlich, ass diese Technik ohne die Akzeptanz der Bevölkerung icht durchzusetzen ist. Akzeptanz erreicht man jedoch ur, wenn die Verfahren transparent sind, die Bevölke- ung vor Ort umfassend beteiligt wird und berechtigte nteressen berücksichtigt werden. Wer in Gutsherrenart orgeht, wird erreichen, dass diese Technik schon vor em ersten Ausprobieren nicht durchsetzbar wird. Und ir befinden uns bei der CCS-Technologie noch ein ei- em sehr frühem Stadium, die CCS-Technologien befin- en sich noch im Entwicklungsstadium. Daher können ie auch zum jetzigen Zeitpunkt kein tragender Bestand- eil einer CO2-Minderungsstrategie und eines seriösen nergiekonzepts sein, dass das Erreichen der Klima- chutzziele gewährleisten muss. Wir wollen schrittweise orgehen, indem wir zunächst die Erprobung der Tech- ologien in Demonstrationsanlagen in Deutschland und uropa unterstützen. Erst nach der Auswertung dieser rgebnisse werden wir darüber entscheiden können, elche Rolle CCS im Rahmen eines Energiekonzepts pielen kann und soll. Hier setzt auch meine Kritik am Antrag der Grünen n. Folgt man dem Antrag der Grünen, so wäre ein CCS- emonstrationsprojekt in der Stromproduktion ausge- chlossen. Zwar bin ich skeptisch, ob CCS, sollte die echnik funktionieren, jemals wirtschaftlich darstellbar st. Auch ist es richtig, dass der Schwerpunkt von CCS ei den Prozessemissionen liegen sollte. CCS für die tromproduktion aber nicht einmal in einer Versuchsan- age auszuprobieren, würde uns der Möglichkeit berau- en, Erfahrungen mit dieser Technik zu sammeln. Denn ie wollen wir vorgehen, wenn der Ausbau der erneuer- aren Energien nicht so vorangeht, wie wir das für Not- endig halten? Ohne CCS hätten wir dann keine zweite echnik in der Hinterhand. Auch bei einem Umbau der tromversorgung hin zu erneuerbaren Energien sollten ir CCS in einer Versuchsanlage ausprobieren, um nöti- enfalls eine Alternative in der Hinterhand zu haben. Um den Bedrohungen durch den Klimawandel zu be- egnen, ist es wichtig – nach dem Grundsatz der Risiko- egrenzung – auch Alternativpfade voranzutreiben. echnisch wäre es möglich, die globalen Klimaziele al- eine mit Energieeffizienz und erneuerbaren Energien zu rreichen. Politische Ansätze in diese Richtung müssen öchste Priorität haben. Selbst unter diesem Szenario uss CCS aber als Versicherung gegen Verzögerungen 5832 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 55. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 8. Juli 2010 (A) ) )(B) ins Lösungsportfolio einbezogen werden. Diese Alterna- tivpfade würde der Antrag der Grünen verbauen. Des- halb können wir ihm nicht zustimmen, auch wenn er richtige Punkte enthält. Michael Kauch (FDP): Die Grünen fordern in ihrem Antrag, der hier zur Debatte steht, dass Deutschland keine Anträge für die Förderung von CCS-Technologie für die Kohleverstromung im Rahmen der NER-300- Förderung an die Europäische Union weiterleitet. Wir als FDP halten das Ansinnen der Grünen für falsch, CCS-Projekte für Kraftwerke von der Förderung von vornherein auszuschließen. Mit ihrer rückwärtsge- wandten Technologiefeindlichkeit schaden die Grünen dem globalen Klimaschutz und verhindern Exportchan- cen für deutsche Kraftwerkstechnik. Wir brauchen CO2-Abscheidung und -Einlagerung bei der Kohleverstromung zur Bekämpfung des Klima- wandels. Dabei spielt bei der globalen Betrachtung Deutschland gar keine so große Rolle. Viel wichtiger sind die Kohlevorkommen der großen CO2-Emittenten. China beispielsweise wird seine Kohle verstromen, ob wir das wollen oder nicht. Und da sagen wir als FDP- Fraktion: Dann doch besser klimafreundlich und am bes- ten mit deutscher Technologie, denn deutsche Kraft- werkstechnik ist weltweit führend! Diese Chance sollten wir uns nicht entgehen lassen, und um diese Chance zu nutzen, brauchen wir Demonstrationsprojekte hier in Deutschland. Aber auch in Deutschland kann CCS einen Beitrag leisten, um Energieversorgung im Übergang zum erneu- erbaren Zeitalter klimafreundlich und zugleich versor- gungssicher zu machen. Ob die Technologie letztlich wirtschaftlich sein wird, wird die Zukunft zeigen. Falsch wäre allerdings, den Weg für CCS von vornherein zu verbauen. Dies gilt für den Stromsektor genauso wie für CCS bei prozessbedingten CO2-Emissionen. Auch hier sind Demonstrationsprojekte von herausragender Bedeu- tung. Eine allgemeine Anmerkung möchte ich noch zu dem Förderinstrument machen: Es gibt gute Gründe, neuen Technologien eine Anschubfinanzierung zu gewähren, stets mit dem Ziel, dass diese einmal wirtschaftlich sein werden. Wenn man dies macht, dann sollte man aller- dings auch so ehrlich sein und die Fördermittel aus dem Haushalt bereitstellen und nicht, wie in dem vorliegen- den Fall, Emissionszertifikate an Anlagen verteilen, die gar kein CO2 emittieren. Das ist systemwidrig und ver- mittelt den falschen Eindruck, dass diese Förderung quasi gratis ist. Deshalb hat die FDP dieses Förderinstru- ment, das der Europäische Rat beschlossen hat, schon in der Vergangenheit kritisch gesehen. Wenn das Instru- ment aber schon zur Verfügung steht, dann darf ein ideo- logischer Ausschluss bestimmter förderfähiger Anlagen allerdings nicht erfolgen. In diesem Sinne sprechen wir uns gegen den Antrag von Bündnis 90/Die Grünen aus. Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE): Der Hype um Carbon Capture and Storage, CCS, ist mittlerweile uner- träglich. Als liege die Lösung unserer Klimaprobleme t d v d w G g D 2 u h T K g z s ä B r K t n e l i 5 R d R m t g b D z E d n a w z e g v p w b p t e D D i (C (D ief in der Erde. Immer mehr stellt sich jedoch heraus, ass die Abscheidung und unterirdische Speicherung on Kohlendioxid ein Irrweg ist. Zuletzt musste die Höhe der verfügbaren Speicher eutlich nach unten korrigiert werden. Bis vor kurzem urde auf Basis von Abschätzungen des Bundesamts für eowissenschaften und Rohstoffe, BGR, davon ausge- angen, dass die verfügbaren Speicherformationen in eutschland potenziell eine CO2-Menge von 12 bis 8 Gigatonnen aufnehmen könnten. Dann wäre Platz für ngefähr 30 bis 60 Jahre Verpressung, geht man von den eutigen Kraftwerksemissionen von rund 390 Millionen onnen CO2 und der niedrigeren Effizienz der CCS- raftwerke aus. Im Mittelwert entspräche diese Zeit un- efähr dem Ausstoß einer Kraftwerksgeneration. Das Wuppertal-Institut hat in seinem Zwischenbericht ur Studie RECCS plus diese Abschätzung infrage ge- tellt. Es rechnet nur mit 6 bis 12 Gigatonnen. Auf eine hnliche Größenordnung kommt neuerdings auch das GR selbst in einer aktualisierten Berechnung. Damit eduziert sich die Zeit, in welcher der gesamte heutige raftwerkspark seine CO2-Emissionen mittels CCS un- er die Erde bringen könnte, ungefähr auf die Hälfte, ämlich auf 15 bis 30 Jahre. Das wäre dann nur noch ine halbe Kraftwerksgeneration. Berücksichtigt man nun noch, dass aus Wirtschaft- ichkeitsgründen für Kraftwerke eigentlich nur Speicher nfrage kommen, die eine größere Kapazität haben als 0 Millionen Tonnen, so sind wir nur noch am unteren and, nämlich bei gerade einmal 6 Gigatonnen. Und auch dies ist eine sehr theoretische Zahl, denn ie Erkundungen stehen erst am Anfang. Wie viele äume wegen geologischen Störungen oder Konflikten it anderen unterirdischen Nutzungen, wie etwa Geo- hermie, ausgeschlossen werden müssen, ist noch weit- ehend unbekannt. Ferner werden beim Verpressen die estehenden Formationswässer verdrängt, was natürlich ruck erzeugt und das Fassungsvermögen der Speicher usätzlich vermindern wird. Zudem sind in obiger Rechnung die prozessbedingten missionen der Industrie – 85 Millionen Tonnen – oder ie viel diskutierte Speicherung von Biomasseemissio- en als Option für den Nettoentzug von Treibhausgasen us der Atmosphäre noch gar nicht berücksichtigt. Sie ürden die Speicherzeit noch weiter verkürzen. All dies eigt: Mit enormem Aufwand wird nun eine Technik ntwickelt, die noch nicht einmal eine halbe Kraftwerks- eneration genutzt werden kann, weil dann die Speicher oll wären. Die Menge des CO2, die jedes Jahr tatsächlich ver- resst werden kann, ist zudem technisch begrenzt. Dies ird merkwürdigerweise in der Debatte bislang kaum erücksichtigt. Doch wegen dem höchstmöglichen Ver- ressungsdruck, der maximalen unterirdischen Ausbrei- ungsgeschwindigkeit etc. könnten jährlich maximal nur twa 50 bis 75 Millionen Tonnen gespeichert werden. en Flaschenhals in dieser Größenordnung beschrieb r. J. Peter Gerling vom BGR bei der IZ-Klima-Tagung m Januar 2010 in Berlin. Stimmt dies, so würden die Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 55. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 8. Juli 2010 5833 (A) ) )(B) Speicher zwar länger reichen. Allerdings würde das CCS-System dann gerade einmal leistungsfähig genug sein, um in jedem Jahr die CO2-Emissionen der Industrie unter die Erde zu bringen. Wer es also ernst meint mit der Argumentation, nach der CCS auf jeden Fall für die Industrieemissionen ge- nutzt werden müsse, da diese sich prozessbedingt kaum vermeiden ließen, müsste in Bezug auf Kohlekraftwerke konsequent sein: Für die parallele Verpressung von Emissionen aus Kohlekraftwerken bietet das CCS-Re- gime schlicht keinen Platz! Und genau deshalb dürfen auch keine Fördermittel für Demonstrationsvorhaben fließen, die sich mit der CO2-Abscheidung aus Kohle- kraftwerken beschäftigen. Da gehen wir mit der Forde- rung der Grünen mit. Der Antrag der Grünen weist auch auf die Möglich- keit hin, Biomasse-CO2 ab Mitte des Jahrhunderts abzu- scheiden und zu verpressen, um der Atmosphäre netto CO2 zu entziehen. Wir sind da skeptisch. Denn die ange- dachte Verpressung von Emissionen aus Biomasse- Kraftwerken würde wahrscheinlich energetisch Unfug sein: CCS ist wegen der teuren Abscheidungstechnik und der punktförmigen Verpressung ein im Wesen zen- tralistisch ausgerichtetes System. Biomasseanlagen dagegen – wenn sie energetisch Sinn machen sollen – sind dezentral ausgerichtet. Nur so lässt sich aus über- schaubaren Räumen regional Biomasse beziehen, nur so finden sich Abnehmer für die anfallende Wärme. Setzt man hier CCS ein, so würde aus Tausenden Kilometern Ferne Biomasse angekarrt werden müssen. Zudem müsste die Wärme in den meisten Fällen in die Luft geblasen werden. Beides sind unserer Ansicht nach keine Optionen für eine zukunftsfähige Energiewirt- schaft. Insgesamt sieht die Linke in CCS keinen Beitrag zur Lösung der Klimaprobleme. Das Technologieverspre- chen kommt erst nach 2020 zum Einsatz, also zu spät – wenn es denn überhaupt Realität wird. Die Erneuerbaren sind dagegen heute schon verfügbar. Die Kosten von CCS sind absurd hoch, und die Effizienz der Kraftwerke verringert sich. Außerdem sind die Risiken der Verpressung weitge- hend unbekannt. Über den zähen Widerstand der Bevöl- kerung vor Ort werden sich die Befürworter noch wun- dern. Gorleben lässt grüßen! Vor allem aber sind CCS-Kraftwerke nicht mit einem Energiesystem vereinbar, in dem mehr als ein Drittel er- neuerbare Energien eingespeist werden. Dies hat der Sachverständigenrat für Umweltfragen mehrmals betont. Gerade die fluktuierende Windkraft erfordert in der Übergangsphase zur Vollversorgung flexible fossile Kraftwerke, wie Gasturbinen, um Berge und Täler bei der Erzeugung auszugleichen. CCS-Kraftwerke sind da- für viel zu träge und würden darüber hinaus unrentabel, wenn sie ständig runtergefahren werden müssten. Dies eint sie übrigens mit der Atomkraft. Mittel für die Forschung und für Demonstrationsvor- haben sollten darum vor allem für regenerative Energien und neue innovative Speicherlösungen ausgegeben wer- d d E s b s E G s d a K r g d s C s k d D k o n s g C d c d u s j D d d r m b z b E b f n s h r g g C w (C (D en. Bei CCS eingesetzt, sind es von vorherein gestran- ete Investitionen. Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Die uropäische Union wird aus den Erlösen des EU-Emis- ionshandels 300 Millionen Zertifikate im Wert von 6 is 9 Milliarden Euro für die Förderung von 34 Demon- trationsprojekten aus dem Bereich der erneuerbaren nergien und 8 CCS-Demonstrationsprojekte auf rundlage des Beschlusses NER 300 zur Verfügung zu tellen. Antragsteller haben bis zum 30. September 2010 ie Möglichkeit, bei ihrer nationalen Regierung Projekt- nträge einzureichen. Die Regierungen schlagen der EU- ommission bis Jahresende 2010 Projekte zur Förde- ung vor. Das Thema drängt also, wenn Deutschland mit uten Projektvorschlägen am Start sein will. Wir begrüßen ausdrücklich die Möglichkeit der För- erung von erneuerbaren Energien aus Mitteln des Emis- ionshandels. Dagegen sehen wir die Förderung von CS-Projekten an Kohlekraftwerken kritisch. Warum ollen wir CCS im Zusammenhang mit Kohlekraftwer- en fördern, wenn inzwischen selbst die Befürworter ieses Ansatzes nicht mehr glauben, dass das in eutschland jemals großtechnisch zum Einsatz kommen ann? Wenn CCS überhaupt jemals eine Klimaschutz- ption nach 2020 oder 2030 werden sollte, dann sicher icht für Kohlekraftwerke in Deutschland. Bis dahin ind die erneuerbaren Energien unsere wichtigste Ener- iequelle und in jedem Fall günstiger als Kohlekraft mit CS. Denn CCS an Kohlekraftwerken heißt – neben all en ungeklärten offenen Fragen zu Transport und Spei- herung und dem immensen technischen Aufwand bei er Abscheidung – auch ein Drittel Wirkungsgradverlust nd entsprechend höherer Kohleverbrauch. Die Bundesregierung muss deshalb vor allem und ehr schnell darauf hinwirken, dass möglichst viele Pro- ekte aus dem Bereich der erneuerbaren Energien in eutschland zur Förderung eingereicht werden. Denn as sind die wahren Zukunftstechnologien und hier liegt as Innovationspotential. Doch auf eine Anfrage antwortet die Bundesregie- ung, dass sie sich bisher noch gar keine Gedanken ge- acht hat, welche Projekte aus dem Bereich der erneuer- aren Energien aus Deutschland sie der EU-Kommission ur Förderung vorschlagen könnte. Sie macht keine Wer- ung bei Unternehmen, Projektvorschläge einzureichen. s gibt bei dem Thema eine absurde Fixierung auf CCS ei Kohlekraftwerken im Allgemeinen und auf Vatten- all und Jänschwalde im Speziellen. Das schadet nicht ur dem Klimaschutz, sondern auch dem Wirtschafts- tandort Deutschland. Die mit der CO2-Speicherung in Zusammenhang ste- enden Risiken und Probleme sind noch längst nicht hin- eichend erforscht. Wie kann die Sicherheit der Speicher ewährleistet werden? Wie sollen relevante Haftungsfra- en geklärt werden? Wie wirkt sich die Speicherung von O2 auf die Trinkwasserversorgung aus? So hat sich zum Beispiel gerade im Juni die Wasser- irtschaft in Norddeutschland gegen eine unterirdi- 5834 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 55. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 8. Juli 2010 (A) (C) )(B) V sche Speicherung von CO2 ausgesprochen, da ver- drängtes Salzwasser aus salinen Aquiferen das Grundwasser zu versalzen droht und damit die Trink- wasserversorgung in dieser Region gefährdet wäre. Solange solche Fragen nicht geklärt sind, stellt eine großtechnische Demonstrationsanlage wie das von der Firma Vattenfall betriebene CCS-Projekt in Jänschwalde in Brandenburg ein unkalkulierbares Risiko für Mensch und Natur dar und darf nicht einfach so in Betrieb gehen. Man muss sich dabei auch vor Augen führen, über was für Mengen an CO2 wir hier reden, die in einem Kohlekraftwerk anfallen. Das sind allein in Jänschwalde mal eben 23,7 Millionen Tonnen im Jahr. Wenn man das auf eine Betriebslaufzeit von 40 Jahren hochrechnet, dann kommt man auf nahezu 1 Milliarde Tonnen CO2, und dies in nur einem einzigen Kraftwerk. Bei der rheinischen Braunkohle müssten jedes Jahr sogar 100 Millionen Tonnen über riesige Pipelinesys- teme nach Norddeutschland gebracht und dort in Hun- derten von Injektionsstellen verpresst werden. Es ist schlichtweg Irrsinn, zu glauben, mit CCS könnte man mit vertretbarem Aufwand relevante Emissionsreduktio- nen bei Kohlekraftwerken erreichen. CCS an Kohle- kraftwerken ist der untaugliche Versuch, sich vor dem Aber es gibt neben CCS auch andere Optionen zur Verringerung von prozessbedingten Emissionen: durch alternative Werkstoffe und neuartige Produktionsverfah- ren. CCS-Forschung in diesem Bereich ist deshalb vor allem als Rückfalloption zur Erreichung der Klima- schutzziele sinnvoll. Aber gleichzeitig müssen andere Vermeidungsstrategien für prozessbedingte Emissionen viel stärker als bisher gefördert werden. Wir erwarten von der Bundesregierung, dass im Rahmen von NER 300 nur Projekte aus dem Bereich der erneuerbaren Energien und für die Verringerung pro- zessbedingter Emissionen bei der Europäischen Investi- tionsbank mit Antrag zur Förderung einreicht werden. Eine „CCS-Lex-Vattenfall“ für Jänschwalde anstelle er- neuerbarer Energien im Hinblick auf NER 300 wäre ein großer Fehler für Deutschland. Erneuerbare-Energien-Technologien haben im Jahr 2009 in Deutschland bereits 93,3 Milliarden Kilowatt- stunden Strom produziert und deckten damit 16,1 Prozent des Strombedarfs in Deutschland ab. In den vergangenen Jahren sind in dieser erfolgreichen Wachstumsbranche 300 000 Arbeitsplätze entstanden. Deutschland verfügt bei den erneuerbaren Energien in vielen Bereichen über die Technologieführerschaft. In nahezu allen Industrie- sowieso notwendigen und überfälligen Umbau der Ener- gieversorgung zu drücken. Ein Beitrag der CCS-Technologie kann vielleicht in der Verringerung prozessbedingter Emissionen liegen, die zum Beispiel in der Stahl- oder Zementindustrie an- fallen. Deutschland hat hiervon einen jährlichen Ausstoß von 80 Millionen Tonnen. Wer das 2-Grad-Ziel ernst nimmt, der muss auch für die Emissionen Vermeidungs- strategien entwickeln. Für diese Emissionen gibt es bis- her nämlich keine großtechnisch anwendbaren und ab- sehbar marktreifen Vermeidungsstrategien. n w E l u z l v d n l Offsetdrucke ertrieb: Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln (D ationen, aber zunehmend auch in Schwellen- und Ent- icklungsländern schreitet der Ausbau der erneuerbaren nergien immer schneller voran. Für Deutschland bieten sich dabei enorme wirtschaft- iche Chancen, seine Spitzentechnologien zu exportieren nd damit gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz u leisten. Erneuerbare Energien schaffen weltweit Mil- ionen von Arbeitsplätzen, sind unendlich verfügbar und erursachen kein CO2. Dies sind die Technologien, für ie prioritär Geld zur Verfügung gestellt werden sollte, icht für die Sackgasse einer CCS-Technologie in Koh- ekraftwerken. rei, Bessemerstraße 83–91, 1 , Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 55. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 8. Juli 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9 Anlage 10
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Klaus Barthel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)





    (A) )

    che branchenspezifische Mindestlohn für diese Negativ-
    entwicklung verantwortlich ist. Daraus hatte die FDP
    schon in der letzten Legislaturperiode die Forderung
    abgeleitet, sämtliche sozialen Standards und die Garan-
    tie der branchenüblichen Arbeitsbedingungen aus dem
    Postgesetz zu streichen. Wir sind gespannt, ob sich diese
    Forderungen bei der im Bundeswirtschaftsministerium
    noch für dieses Jahr angekündigten Änderung des Post-
    gesetzes in der Koalition durchsetzen lassen.

    Die Fakten sprechen eine klare Sprache: Die Löhne
    bei den Wettbewerbern der Deutschen Post AG liegen
    nach der bisher einzigen veröffentlichten Vollerhebung
    der Arbeitsbedingungen durch die Bundesnetzagentur
    aus dem Jahre 2007 um mehr als ein Drittel unter denen
    des Exmonopolisten. Wettbewerber, CDU/CSU und FDP
    wurden nicht müde, dies als notwendige Markteintritts-
    chance zu verteidigen, da es keine anderen Möglichkei-
    ten gebe, in einen wirksamen Wettbewerb zur DPAG
    überhaupt einzutreten.

    Die SPD hat in der Großen Koalition durchgesetzt,
    durch einen branchenspezifischen Mindestlohn von
    8,40 Euro in den alten und 8 Euro in den neuen Bundes-
    ländern sowie von 9,80 Euro bzw. 9 Euro für Briefzustel-
    ler dieses Lohndumping deutlich einzuschränken, nach-
    dem die Bundesnetzagentur fast 10 Jahre lang darin
    versagt hatte, die verbindlichen Lizenzauflagen des
    Postgesetzes, die branchenüblichen Arbeitsbedingungen
    nicht wesentlich zu unterschreiten, auch wirksam durch-
    zusetzen.

    Mit wenigen Ausnahmen wurde der Mindestlohn al-
    lerdings nie befolgt, weil er von Anfang an vor den Ver-
    waltungsgerichten angefochten wurde und deshalb
    Sanktionen nicht ergriffen wurden.

    Mit unterschiedlichen, aber sehr kreativen Begrün-
    dungen hoben die Verwaltungsgerichte in drei Instanzen
    den Mindestlohn im Postsektor auf, in letzter Instanz das
    Bundesverwaltungsgericht wegen angeblicher Formfeh-
    ler bei der seinerzeitigen Verordnung durch das Bundes-
    arbeitsministerium, weil das Beteiligungsverfahren nicht
    eingehalten worden sei. Geklagt hatten Arbeitgeber des
    Arbeitgeberverbandes Neue Brief- und Zustelldienste
    e. V., AGV-NBZ, und des Bundesverbandes der Kurier-
    Express-Post-Dienste, BdKEP, die jeweils mit der Ge-
    werkschaft der Neuen Brief- und Zustelldienste, GNBZ,
    einen Tarifvertrag über einen wesentlich niedrigeren
    Mindestlohn vereinbart hatten. Während das Urteil des
    Bundesverwaltungsgerichts vom 28. Januar 2010 gegen
    den Post-Mindestlohn allergrößte Aufmerksamkeit fand,
    blieb eine Mitteilung des Bundesarbeitsgerichts vom
    15. April 2010 bezeichnenderweise weitgehend unbeach-
    tet, die rechtskräftig feststellt, „dass die GNBZ keine ta-
    riffähige Gewerkschaft ist“ und bei Abschluss ihrer so-
    genannten Tarifverträge mit dem AGV-NBZ und dem
    BdKEP im Dezember 2007 „auch keine tariffähige Ge-
    werkschaft war.“

    In der Folge des Urteils des Bundesverwaltungsge-
    richts aber senkte zum Beispiel die Berliner PIN AG als
    eines der wenigen Unternehmen, die den Mindestlohn
    zwischenzeitlich angewandt hatten, ihre Stundenlöhne
    von 9,80 Euro um rund 1,50 Euro wieder ab. Wer von so

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    (C (D enig Geld leben muss, weiß, was eine Lohnkürzung um und 15 Prozent bedeutet. Alle Anzeichen sprechen dafür, dass der Mindestlohn war vorübergehend eine leichte Besserung der Einkomenssituation bei den alternativen Briefzustelldiensten ebracht hatte. Die Öffentlichkeit soll aber nichts über ie sich jetzt noch stärker ausbreitenden skandalösen ustände erfahren. Die Bundesregierung braucht vier onate, um unsere Große Anfrage zu beantworten. Und as, obwohl ihr längst die Ergebnisse einer zweiten ollerhebung der Bundesnetzagentur über die Arbeitsedingungen vorliegen. Über die Gründe dieses Verhalens, auch des ansonsten sehr publicityträchtigen Vorgeens der Bundesnetzagentur, kann man nur spekulieren. Aus vielen Beschwerden Betroffener wissen wir, was espielt wird: Da werden mit Stücklohnmodellen Stunenlöhne von unter 2 Euro – im Westen – nur dürftig aschiert. Da werden mit massenhaftem Einsatz von ubunternehmern jegliche überprüfbaren Regeln ausgeebelt. Da werden Minijobs ausgeweitet. Da werden assenhaft Aufstocker mit solcherart Beschäftigungs erhältnissen anschließend mit Steuergeldern subvenioniert. Auch die Deutsche Post AG arbeitet immer mehr mit ubunternehmen, baut eine eigene Billigtochter („First ail“)


    hendeckendem Outsourcing.

    Pseudogewerkschaften wie die GNBZ, der rechts-
    irksam der Charakter als Gewerkschaft abgesprochen
    urde, und Arbeitgeberverbände, die offenbar für nie-
    anden sprechen, bringen jeden Versuch, zu einem Flä-

    hentarifvertrag zu kommen, zum Scheitern.

    Deshalb würde uns interessieren, ob die Bundesregie-
    ung bereit ist, ihre durchaus gegebenen Möglichkeiten
    u nutzen, den Mindestlohn neu zu verordnen. Mindes-
    ens aber sollte sie für eine rechtskonforme Anwendung
    er Sozialklausel aus dem Postgesetz durch die Bundes-
    etzagentur sorgen, die ungeachtet der Mindestlohnde-
    atte rechtswirksam ist.

    Der Problemdruck nimmt zu: Immer mehr Unterneh-
    en und öffentliche Auftraggeber versuchen, beim Post-

    ersand Kosten zu sparen.

    Bei der Vergabe öffentlicher Aufträge ist derzeit um-
    tritten, ob dank des Fehlens einer praktisch angewand-
    en Lohnnorm – sei es nach Postgesetz; diese besteht
    ach Recht und Gesetz, wird aber nicht durchgesetzt,
    der nach AEntG, die die Bundesregierung noch durch-
    etzen – es zulässig oder gar erforderlich ist, bei der öf-
    entlichen Vergabe von postalischen Dienstleistungen
    ie Einhaltung von Lohnstandards zu verlangen oder
    ndere soziale Belange zu berücksichtigen. In der Pra-
    is führt das dazu, dass Kommunen oder die Bundes-
    gentur für Arbeit Aufträge für Postdienstleistungen an
    olche „wirtschaftlich arbeitenden“ – sprich: billigen –
    ostdienstleister vergeben, die Lohndumping am konse-
    uentesten durchsetzen; anschließend kommen dann die
    eschäftigten dieser Billiganbieter zum Jobcenter und
    eantragen die Aufstockung ihres Dumpinglohnes, weil
    ie von ihrer Arbeit nicht leben können. Diese Fälle zei-




    Klaus Barthel
    gebene Reden


    (A) )


    )(B)

    gen auf, wie absurd die Auswirkungen der Untätigkeit
    der Bundesregierung und oberster Bundesbehörden
    sind. Es handelt sich um nichts anderes als um die Sub-
    vention von Ausbeutung zulasten der Steuerzahler und
    letztlich aller Beschäftigten im Postsektor.

    Wir sind auch sehr gespannt darauf, wie die Bundes-
    regierung sicherstellen will, dass das Postgesetz auch
    für Subunternehmen der Branche, die sogenannten Er-
    füllungsgehilfen, gilt. Oder sollen diese vor allem Erfül-
    lungsgehilfen für Lohndrückerei im Namen des Wettbe-
    werbs sein, weil sie außerhalb jeglicher Kontrolle tätig
    sind?

    Zwar ist mittlerweile rechtlich eindeutig geklärt – Ur-
    teil des Oberverwaltungsgerichts für das Land Nord-
    rhein-Westfalen vom 5. Oktober 2009 zur Auskunftsan-
    ordnung der Bundesnetzagentur –, dass auch die
    Erfüllungsgehilfen an die Lizenzauflagen des Postgeset-
    zes gebunden sind, also beispielsweise an das Postge-
    heimnis und an die branchenüblichen Arbeitsbedingun-
    gen. Nach unseren Erkenntnissen geht aber bisher
    niemand – auch nicht die eindeutig zuständige Bundes-
    netzagentur – von Amts wegen der Frage nach, ob und
    inwieweit die Subunternehmer im Postsektor diese Auf-
    lagen einhalten. Und dies, obwohl die weitaus überwie-
    gende Mehrheit aller Lizenznehmer mit Erfüllungsgehil-
    fen arbeitet – viele von ihnen sogar ausschließlich.

    Fragen über Fragen also, hinter denen sich eine bit-
    tere Realität verbirgt. Wer die Augen davor verschließt,
    trägt die Verantwortung. Deshalb unsere dringende Auf-
    forderung an die Bundesregierung: Antworten Sie schnell,
    und handeln Sie unverzüglich! Im September sprechen
    wir uns wieder.



Rede von Dr. Heinrich L. Kolb
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Gegenstand der heutigen Beratung ist die Große An-

frage der Fraktion der SPD zur sogenannten Sozialklau-
sel im Postgesetz, die die Erteilung einer Lizenz an die
vom Lizenznehmer gewährten Arbeitsbedingungen
knüpft.

Mehr als zwei Jahre nach dem Wegfall der Exklusiv-
lizenz für die Deutsche Post AG zur Beförderung be-
stimmter Briefsendungen müssen wir feststellen, dass
auf dem deutschen Postmarkt kein echter Wettbewerb
herrscht. Der Markt ist im Postbereich nach wie vor
stark reguliert. Das gilt insbesondere hinsichtlich der
angesprochenen Lizenzpflicht. Es verwundert deshalb
nicht, dass der Marktanteil der Wettbewerber innerhalb
des lizenzpflichtigen Bereichs zurückgegangen ist und
sich die Marktdominanz der Deutschen Post AG ver-
stärkt hat.

Man muss sich dann entscheiden: Will man das Mo-
nopol der Deutschen Post stärken oder will man Wettbe-
werb ausbauen? Wenn man sich mit dem Auslaufen der
befristeten gesetzlichen Exklusivlizenz nach § 51 des
Postgesetzes dazu entschieden hat, den Postmarkt dem
Wettbewerb zu öffnen, dann muss man das allerdings in
der Folge auch konsequent tun.

Dies hat die christlich-liberale Koalition begonnen,
indem wir die Umsatzsteuerbefreiung der Deutschen

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Zu Protokoll ge

(C (D ost AG abgeschafft haben. Damit haben künftig alle ostunternehmen, die ein flächendeckendes Angebot haen, die Möglichkeit, von der Umsatzsteuer befreit weren zu können. Mit dem Gesetz hat die Regierung das eutsche Recht den europäischen Richtlinien angepasst. is dato war allein die Deutsche Post als Anbieter eines lächendeckenden Angebots, eines sogenannten Univeraldienstes, für die unmittelbar dem Postwesen dienenen Umsätze – etwa das Porto – von der Steuer befreit. Nach diesem Beschluss können nun auch andere ostdienstleister von der Regelung profitieren, wenn sie in entsprechendes Angebot leisten. Die Befreiung von er Umsatzsteuer gilt allerdings nur noch für Briefe von erbrauchern – auf Geschäftspost wird die Umsatzsteuer ingegen jetzt fällig. Um als Universaldienstleister zu elten, muss der Postdienstanbieter bislang beispielseise im Jahresund Bundesdurchschnitt 80 Prozent der riefe binnen eines Werktages nach Aufgabe zustellen. 5 Prozent müssen nach zwei Werktagen zugestellt weren. Für diesen Dienst ist ein besonders großes Netz otwendig, das Deutschland von den Halligen im Noren bis zu den Almen im Süden abdeckt. So wird echter Wettbewerb auf dem Markt für Postienstleistungen möglich. Weil wir einen funktionsfähigen Wettbewerb im Inteesse der Verbraucher, Arbeitnehmer, Unternehmen und icht zuletzt des Fiskus wollen, müssen wir alles daran etzen, negative Wettbewerbseffekte zu verhindern. Wir üssen verbraucherund wettbewerbsschädliche Regu ierung verhindern und die Vorgaben auf wirtschaftlich ertretbare und regulatorisch notwendige Maßnahmen egrenzen. Unser Ziel ist, dass alle Postunternehmen ihre Leisungen zu Wettbewerbspreisen anbieten und ihr Persoal zu marktkonformen Arbeitsbedingungen beschäftien. Dabei muss selbstverständlich klar sein, dass die rbeitsrechtlichen Vorschriften eingehalten werden üssen. Es ist aber Aufgabe der Tarifvertragsparteien, ie Arbeitsbedingungen für die Branche auszuhandeln, ie dies dem Grundsatz der Tarifautonomie entspricht. ie Überwachung von Arbeitsbedingungen ist nicht ufgabe der Bundesnetzagentur als Regulierungsbeörde. Unser Ziel bleibt, so wie es auch das erklärte Ziel des undesministers für Wirtschaft und Technologie ist, auf em deutschen Postsektor weiterhin nachdrücklich die olitischen Voraussetzungen für einen vollständigen und hancengleichen Wettbewerb herzustellen und den erolgreichen Marktzutritt von Postunternehmen zu eröglichen. Die Sozialklausel läuft diesem Ziel zuwider nd bildet damit einen Fremdkörper in einem Gesetz, ass der Förderung des Wettbewerbs dienen soll. Ich kann natürlich nicht auf jede einzelne Ihrer Fraen eingehen, aber eine, nämlich die Frage 5, kann ich hnen beantworten: Es wird keine weiteren Initiativen er Koalition zur Durchsetzung eines Postmindestlohns eben. Die FDP war schon immer gegen einen Mindestohn in dieser Branche, und die Realität hat uns Recht egeben. Denn in all Ihren Überlegungen, wie man die Klaus Barthel gebene Reden )





(A) )

Beschäftigten der Post so weit wie möglich schützen und
ihre Arbeitsbedingungen perfektionieren kann, kam eine
Gruppe nie vor: die Arbeitslosen. Leider müssen wir Ih-
nen das immer wieder vorwerfen: Sie vertreten aus-
schließlich die Beschäftigten, vergessen dabei aber,
Konzepte zur Verringerung von Arbeitslosigkeit vorzule-
gen. Schlimmer noch – Ihre Forderungen würden bei
Umsetzung die bestehende Arbeitslosigkeit eher noch
steigern.

Der – für rechtswidrig erklärte – Mindestlohn für
Postdienstleistungen hat schon wenige Wochen nach
seiner Einführung zahlreiche Unternehmen in die Insol-
venz getrieben und zum Verlust von rund 10 000 Arbeits-
plätzen bei den Konkurrenten der Deutschen Post AG
geführt. Um Arbeitslosigkeit zu vermeiden, aber auch,
um Menschen in Deutschland Chancen auf dem ersten
Arbeitsmarkt zu bieten, sprechen wir uns daher ganz
klar gegen einen Mindestlohn für Postdienstleistungen
aus. Sollte seitens der Post ein neuer Antrag für einen
Mindestlohn gestellt werden, gilt das in der Koalition
verabredete Verfahren: Einstimmigkeit im Tarifaus-
schuss und einvernehmliche Regelung im Kabinett.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Sahra Wagenknecht


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Es ist schon ein wenig ungewöhnlich, dass wir eine

    Große Anfrage debattieren, ohne dass die Antworten der
    Bundesregierung überhaupt vorliegen. Dass die SPD es
    gar nicht abwarten kann, die Debatte zu führen, dürfte
    vor allem in ihrer Oppositionsrolle begründet sein. Es
    ist schließlich nicht auszuschließen, dass die eine oder
    andere Antwort auch ein negatives Schlaglicht auf so
    manchen problematischen Aspekt aus eigener Regie-
    rungstätigkeit geworfen hätte. Da ist es doch besser,
    man befasst sich erst gar nicht mit den Antworten, son-
    dern geriert sich lieber nur als große Kritikerin der un-
    gebremsten Postliberalisierung und als Kämpferin
    gegen Sozialdumping und den Niedriglohnsektor. Wohl-
    gemerkt, als Kritikerin einer Politik, die man selbst jah-
    relang vorangetrieben hat!

    Ein Beispiel: In Frage 6 will die SPD-Fraktion wis-
    sen, ob auch die Bundesregierung davon ausgeht, dass
    unter „wesentlichen Arbeitsbedingungen“ insbesondere
    die Höhe der Löhne, die Arbeitszeit und die Dauer des
    Jahresurlaubs zu verstehen sind. Hintergrund ist, dass
    die Bundesnetzagentur laut Postgesetz verpflichtet ist,
    Post-unternehmen die Lizenz zu verweigern, wenn sie
    die wesentlichen Arbeitsbedingungen nicht einhalten.
    Die Gewerkschaft Verdi hat bereits vor drei Jahren da-
    rauf hingewiesen, dass die Bundesnetzagentur das Ge-
    setz offenbar falsch auslegt und dass viele Postunterneh-
    men Lohn- und Sozialdumping betreiben.

    Die Linke hat deshalb bereits 2007 einen Gesetzent-
    wurf eingebracht, der das Postgesetz konkretisiert und
    die Bundesnetzagentur klar verpflichtet hätte, Löhne,
    Arbeitszeit und Urlaubsanspruch bei der Zulassung von
    Postunternehmen zu prüfen. Das wurde damals von al-
    len anderen Fraktionen abgelehnt. Damals waren Sie in
    der Regierung, liebe Kolleginnen und Kollegen von der
    SPD! Da hätten Sie einmal die Möglichkeit gehabt,

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    (C (D irklich etwas gegen das Sozialdumping im Postbereich u unternehmen. Aber immerhin schwenken Sie jetzt als Opposition auf en Kurs der Linken ein und zeigen sich endlich bereit, nzuerkennen, wie katastrophal die Arbeitsbedingungen m Postbereich nach wie vor sind. Die Pin Mail AG zahlt hren Beschäftigten laut Verdi mittlerweile wieder wenier als den bis vor kurzem gültigen Mindestlohn von ,80 Euro. Das Unternehmen TNT zahlt seinen Zustelern ohnehin weniger – laut Verdi zum Teil nur 6,75 Euro ro Stunde. Doch es sind nicht nur diese Anbieter, die öhne drücken. Zwar liegen bei ihnen nach Gewerkchaftsangaben die Löhne zwischen 33 und 54 Prozent nterhalb der Tarifeinkommen bei der großen Post AG, och auch der gelbe Marktführer versucht zunehmend, öhne zu drücken, zuletzt mit der Gründung der Billig ochter First Mail. Diesem Lohndumping muss endlich in Riegel vorgeschoben werden! In Anbetracht dessen, dass auch der alte Postminestlohn unterlaufen werden konnte, muss es darum geen, endlich einen flächendeckenden gesetzlichen Minestlohn in Höhe von 10 Euro pro Stunde einzuführen. enn in einer Branche der unterste Tariflohn über dem esetzlichen Mindestlohn liegt, soll außerdem dieser Taiflohn für allgemeinverbindlich erklärt werden. Das ären wirksame Maßnahmen gegen Lohndumping und ozialabbau! Mindestlöhne und eine verschärfte Überwachung der ozialen Bedingungen im Briefmarkt sind wichtig. Aber an darf nicht vergessen: Sie packen das Problem nicht n der Wurzel. Die eigentliche Ursache der Misere liegt n der Privatisierung und Liberalisierung des Postbeeichs. Dass die SPD nun langsam anfängt, die Frage er unerträglichen Arbeitsbedingungen der Beschäftigen auch in diesen Kontext zu stellen, ist schön. Noch chöner wäre es allerdings gewesen, sie hätte sich in iher Regierungszeit aktiv gegen die Privatisierung eingeetzt. Aber da war sie eine treibende Kraft der Liberaliierung, mit allen katastrophalen Folgen für Verraucher und Beschäftigte. Wer eine grundlegende und achhaltige Verbesserung der Situation im Postbereich ür Beschäftigte – und Verbraucher – erreichen will, ommt nicht darum herum, auch die Frage der Privatiierung des Postbereichs auf die Tagesordnung zu seten. Es muss jetzt darum gehen, die von der SPD mitverntworteten Entwicklungen zu revidieren und eine rundlegende Kurskorrektur herbeizuführen. Die Forerung ist klar: Das Postwesen darf nicht dem skrupelosen Profitstreben privater Betreiber überlassen weren. Postdienstleistungen sind eine öffentliche Aufgabe. ie gehören in öffentliche Hand. Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

    Ich begrüße, dass die SPD diesen Anlauf startet, um

    ie unfairen Arbeitsbedingungen auf dem Briefmarkt zu
    ebattieren. Ich finde, die SPD stellt in ihrer Großen An-
    rage die richtigen Fragen, und hoffe, dass die Regie-
    ung diese beantwortet und dadurch wachgerüttelt wird.




    Dr. Heinrich L. Kolb
    gebene Reden





    Beate Müller-Gemmeke


    (A) )


    )(B)

    Auch wir Grüne wollen einen fairen Wettbewerb auf
    dem Briefmarkt, denn der Wettbewerb darf nicht über
    die Löhne ausgetragen werden. Deswegen ist ein Post-
    Mindestlohn unbedingt notwendig, und wir fordern die
    Regierung auf, endlich einen neuen Anlauf zu unterneh-
    men, um eine neue Post-Mindestlohnverordnung in
    Kraft zu setzen.

    Uns ist bewusst, dass der Konkurrenzkampf auf dem
    Briefmarkt hart ist, aber diese Situation darf kein Grund
    dafür sein, dass die Geschäftsmodelle bei Briefdienst-
    leistungen primär auf niedrigen Löhnen aufbauen. Es
    besteht die Gefahr, dass damit die Arbeitsbedingungen
    einer ganzen Branche deutlich verschlechtert werden.
    Es muss verhindert werden, dass am Ende auch viele Be-
    schäftigte der Deutschen Post AG auf ergänzendes
    Arbeitslosengeld II angewiesen sind oder Briefdienst-
    leistungen primär nur noch von Beschäftigten im Neben-
    job erbracht werden.

    Ich bleibe dabei: Ein Mindestlohn ist immer sinnvoll
    und vor allem notwendig. Der Punkt ist doch, dass man
    von seiner Arbeit auch leben können muss. Ein Wettlauf
    um die niedrigsten Löhne zulasten der Beschäftigten und
    schlussendlich auch auf Kosten des Staates durch auf-
    stockende Transferleistungen kann nicht hingenommen
    werden. Aber genau in diese Richtung entwickelt sich
    der Briefmarkt, denn viele Anbieter hatten nach dem Ur-
    teil des Bundesverwaltungsgerichts drastische Lohnsen-
    kungen angekündigt. Als Konsequenz muss die Politik
    ihre Schutzfunktion für Beschäftigte ernst nehmen –
    Wettbewerb braucht soziale Leitplanken.

    Ich fordere die Bundesregierung auf, zügig eine neue
    Post-Mindestlohnverordnung zu erlassen, mit der faire
    Arbeitsbedingungen im Hinblick auf Löhne, Urlaubsan-
    sprüche und Arbeitszeit garantiert werden. Die FDP
    muss endlich ihre permanente Blockadehaltung bei Min-
    destlöhnen aufgeben und endlich auch die Beschäftigten
    mit niedrigen Einkommen in den Mittelpunkt stellen.

    Allerdings bringt selbst der beste Mindestlohn nichts,
    wenn er nicht kontrolliert wird und sich die Unterneh-
    men nicht dran halten. Zu einer Post-Mindestlohnver-
    ordnung gehört daher unbedingt auch die Aufstockung
    der Kontrolleure beim Zoll. Schon heute ist offensichtlich,
    dass die Kontrolle der acht ins Arbeitnehmer-Entsende-
    gesetz aufgenommenen Branchen nicht gewährleistet
    werden kann. Der Pflege-Mindestlohn, der am 1. August
    in Kraft tritt, wird die Kontrolleure – bei gegebener Per-
    sonalausstattung – zweifellos überfordern.

    Natürlich ist auch die Bundesnetzagentur gefragt, die
    Einhaltung der wesentlichen Arbeitsbedingungen in der
    Branche zu überprüfen, bevor eine Lizenz erteilt wird.
    Sie hat nach § 6 Abs. 3 Nr. 3 Postgesetz den Unterneh-
    men unverzüglich die Lizenz zu versagen, wenn die we-
    sentlichen Arbeitsbedingungen erheblich unterschritten
    werden. Insofern sind die Fragen in der Großen Anfrage
    der SPD nach der Kontrolle der Arbeitsbedingungen
    durch die Bundesnetzagentur absolut berechtigt und
    notwendig.

    Ich appelliere an die Regierung – setzen Sie sich end-
    lich mit der Situation auf dem Briefmarkt auseinander!

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    (C (D andeln Sie endlich! Erlassen Sie erneut eine Post-Minestlohnverordnung, und sorgen Sie dafür, dass es weigstens für alle Branchen, die im Arbeitnehmer-Entsenegesetz stehen, verbindliche Mindestlöhne gibt, die uch ausreichend kontrolliert werden. Ich rufe den Tagesordnungspunkt 25 auf: Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung Änderung der Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages hier: Änderungen im Hinblick auf den Vertrag von Lissabon – Drucksache 17/2394 – Berichterstattung: Abgeordnete Bernhard Kaster Michael Hartmann Jörg van Essen Alexander Ulrich Volker Beck Hierzu liegt ein Änderungsantrag der Fraktion ündnis 90/Die Grünen vor. Wie bereits in der Tagesordnung ausgewiesen, weren auch hier die Reden zu Protokoll genommen, und war von folgenden Kolleginnen und Kollegen: ernhard Kaster, Dr. Eva Högl, Jörg van Essen, lexander Ulrich und Jerzy Montag. Der Vertrag von Lissabon ist am 1. Dezember 2009 in raft getreten. Bundestag und Bundesrat haben im Sepember 2009 in Deutschland die Voraussetzungen für die atifizierung des Vertrages von Lissabon geschaffen. ieser Vertrag stärkt besonders die Rechte der nationa en Parlamente. Diese stärkere Mitwirkung des Deutchen Bundestages in europäischen Angelegenheiten aben wir bereits in den sogenannten Begleitgesetzen um Lissabonner Vertrag zur Wahrnehmung der Interationsverantwortung durch den Bundestag und den undesrat beschlossen. Für alle Fraktionen war es selbstverständlich, diese ravierenden europapolitischen Änderungen auch in eier Vielzahl von Regelungen unserer Geschäftsordnung ntsprechend umzusetzen. Die Geschäftsordnung ist die emeinsame Arbeitsgrundlage für uns als Volksvertreung. Der Begriff „Geschäftsordnung“ gibt eigentlich ar nicht so richtig wieder, wie bedeutsam es ist, dass in Parlament sich selbst in einem großen Einvernehen gemeinsame Arbeitsregeln gibt. Auch unabhängig on noch eingebrachten Änderungsanträgen möchte ich aher die Gelegenheit nutzen, allen Fraktionen für die ehr umfangreichen und konstruktiven Beratungen im eschäftsordnungsausschuss zu danken, die wie auch ene im Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäichen Union und allen weiteren mitberatenden Aus )