Rede:
ID1705300600

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 173
    1. und: 10
    2. die: 8
    3. des: 5
    4. der: 4
    5. wir: 4
    6. auf: 4
    7. ein: 3
    8. in: 3
    9. eine: 3
    10. uns: 3
    11. den: 3
    12. ich: 3
    13. ist: 2
    14. mit: 2
    15. dem: 2
    16. gemeinsam: 2
    17. zu: 2
    18. müssen: 2
    19. Wir: 2
    20. hier: 2
    21. –: 2
    22. wünsche: 2
    23. Ihnen: 2
    24. Sitzung: 2
    25. von: 2
    26. aus: 1
    27. diesen: 1
    28. Lehren: 1
    29. gezogen: 1
    30. hat.: 1
    31. Es: 1
    32. großes: 1
    33. Frie-dens-,: 1
    34. Werte-: 1
    35. Wohlstandsprojekt.: 1
    36. Dieses: 1
    37. europäi-sche: 1
    38. Projekt: 1
    39. sollte: 1
    40. Deutschland: 1
    41. weiterhin: 1
    42. als: 1
    43. fairen: 1
    44. Part-ner: 1
    45. Unterstützer: 1
    46. erleben.\n: 1
    47. Auch: 1
    48. wenn: 1
    49. augenblicklichen: 1
    50. Finanz-: 1
    51. undSchuldenkrise: 1
    52. großer: 1
    53. Anpassungsbedarf: 1
    54. sichtbar: 1
    55. wird,so: 1
    56. steht: 1
    57. außer: 1
    58. Zweifel,: 1
    59. dass: 1
    60. Lissabon-Ver-trag: 1
    61. politische: 1
    62. wirtschaftliche: 1
    63. Integrationerreicht: 1
    64. haben,: 1
    65. jedenfalls: 1
    66. Europäern: 1
    67. erlaubt,kraftvoll: 1
    68. handeln,: 1
    69. um: 1
    70. Herausfor-derungen: 1
    71. 21.: 1
    72. Jahrhunderts: 1
    73. begegnen.Wir: 1
    74. Deutsche: 1
    75. sind: 1
    76. offen: 1
    77. für: 1
    78. Kooperation: 1
    79. allenanderen: 1
    80. Teilen: 1
    81. Welt: 1
    82. Grundlage: 1
    83. gegenseitigenVerständnisses: 1
    84. Vertrauens.: 1
    85. Dazu: 1
    86. andereKulturen: 1
    87. besser: 1
    88. kennen-: 1
    89. verstehen: 1
    90. lernen.: 1
    91. müs-sen: 1
    92. auch: 1
    93. andere: 1
    94. zugehen: 1
    95. Austauschverstärken.Wir: 1
    96. unser: 1
    97. Land: 1
    98. weiter: 1
    99. internationalisieren.Das: 1
    100. können: 1
    101. schon: 1
    102. bei: 1
    103. einüben: 1
    104. unsererBundesrepublik,: 1
    105. unserer: 1
    106. bunten: 1
    107. Republik: 1
    108. Deutsch-AsdguS1fKatc(DIch: 1
    109. danke: 1
    110. Ihnen,: 1
    111. Herr: 1
    112. Bundespräsident!: 1
    113. Für: 1
    114. Ihremtszeit: 1
    115. im: 1
    116. Namen: 1
    117. ganzen: 1
    118. Hau-es: 1
    119. Autorität: 1
    120. dieses: 1
    121. Amtes,: 1
    122. glückliche: 1
    123. Hand,as: 1
    124. Vertrauen: 1
    125. Menschen: 1
    126. vor: 1
    127. allem: 1
    128. Gottes: 1
    129. Se-en.: 1
    130. singen: 1
    131. nun: 1
    132. Nationalhymne.\n: 1
    133. Bevor: 1
    134. gemeinsame: 1
    135. Bundestagesnd: 1
    136. Bundesrates: 1
    137. schließe,: 1
    138. berufe: 1
    139. nächsteitzung: 1
    140. Bundestages: 1
    141. Mittwoch,: 1
    142. 7.: 1
    143. Juli,: 1
    144. um3: 1
    145. Uhr,: 1
    146. ein.Ich: 1
    147. allen: 1
    148. schönes,: 1
    149. sonniges: 1
    150. er-reuliches: 1
    151. Wochenende.Wenn: 1
    152. morgen: 1
    153. bestimmtes: 1
    154. Fußballspiel: 1
    155. einemontinent,: 1
    156. heute: 1
    157. mehrfach: 1
    158. Rede: 1
    159. war,: 1
    160. sousgeht,: 1
    161. wie: 1
    162. meisten: 1
    163. das: 1
    164. erhoffen,: 1
    165. dann: 1
    166. hät-en: 1
    167. rundum: 1
    168. denkwürdige: 1
    169. erfolgreiche: 1
    170. Wo-he: 1
    171. hinter: 1
    172. uns.Die: 1
    173. geschlossen.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/53 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 53. Sitzung zugleich 872. Sitzung des Bundesrates Berlin, Freitag, den 2. Juli 2010 I n h a l t : Eidesleistung des Bundespräsidenten gemäß Art. 56 Grundgesetz Ansprache des Präsidenten des Deutschen Bundestages Prof. Dr. Norbert Lammert . . Eidesleistung des Bundespräsidenten Christian Wulff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ansprache des Bundespräsidenten Christian Wulff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5503 A 5506 A 5506 A Ansprache des Präsidenten des Bundesrates Jens Böhrnsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A L5504 C nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 5511 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 53. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Juli 2010 5503 (A) ) )(B) 53. Sitz zugleich 872. Sitzung Berlin, Freitag, de Beginn: 13.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 53. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Juli 2010 5511 (A) (C) )(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.07.2010 Beckmeyer, Uwe SPD 02.07.2010 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 02.07.2010 Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 02.07.2010 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 02.07.2010 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.07.2010 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.07.2010 Lange, Ulrich CDU/CSU 02.07.2010 Leidig, Sabine DIE LINKE 02.07.2010 Link (Heilbronn), Michael FDP 02.07.2010 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.07.2010 Menzner, Dorothee DIE LINKE 02.07.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dyckmans, Mechthild FDP 02.07.2010 Freitag, Dagmar SPD 02.07.2010 Friedhoff, Paul K. FDP 02.07.2010 Gottschalck, Ulrike SPD 02.07.2010 Groschek, Michael SPD 02.07.2010 Groth, Annette DIE LINKE 02.07.2010 Höger, Inge DIE LINKE 02.07.2010 Holmeier, Karl CDU/CSU 02.07.2010 M N S S W W Z Z (D öller, Kornelia DIE LINKE 02.07.2010 ietan, Dietmar SPD 02.07.2010 chreiner, Ottmar SPD 02.07.2010 endker, Reinhold CDU/CSU 02.07.2010 einberg, Harald DIE LINKE 02.07.2010 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 02.07.2010 apf, Uta SPD 02.07.2010 immermann, Sabine DIE LINKE 02.07.2010 53. Sitzung Berlin, Freitag, den 2. Juli 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: ()
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()


    Sehr geehrter Herr Bundestagspräsident! Sehr

    geehrter Herr Bundesratspräsident! Sehr geehrte Frau
    Bundeskanzlerin! Sehr geehrter Herr Präsident des Bun-
    desverfassungsgerichts! Sehr geehrte Herren Bundesprä-
    sidenten Köhler und Herzog! Sehr verehrte Frau Köhler!
    Sehr geehrte Mitglieder des Deutschen Bundestages und
    des Bundesrates! Es wird mir wahrscheinlich niemand
    verübeln, wenn ich sage: Das ist ein bedeutender und
    auch ein bewegender Moment. Er erfüllt mich mit
    Freude und Ernst, mit Zuversicht und Demut zugleich.
    Denn ich weiß um die große Verantwortung, die das Amt
    des Bundespräsidenten mit sich bringt. Ich bin dankbar
    dafür, nun in diesem Amt dienen zu dürfen: Deutschland
    und den Deutschen und allen Menschen, die hier bei uns
    leben.

    Einmal mehr gab es für das Amt des Bundespräsiden-
    ten eine echte Wahl. Deshalb danke ich hier ausdrücklich
    Frau Jochimsen und Herrn Gauck für den fairen Wett-
    streit über die letzten 30 Tage. Denn jeder faire Wett-
    streit tut unserer Demokratie gut. Daran haben Sie ganz
    großen Anteil und haben damit auch unserem Land in
    entscheidendem Maße gedient. Dafür herzlichen Dank
    Ihnen beiden!


    (Beifall)


    Lieber Herr Gauck, Ihre Stimme hat in den letzten
    Wochen viele Menschen mehr als schon zuvor erreicht.
    Wir alle dürfen Sie bitten, auch künftig über Ihre Erfah-
    rungen mit der SED-Diktatur zu berichten. Bitte erzäh-
    len Sie auch weiterhin von Ihrer Liebe zur Freiheit.
    Denn das hilft, zu verstehen. Das tut besonders denen
    gut, die das SED-Unrecht erlitten und die Selbstbefrei-
    ung der Menschen in der DDR erstritten haben, und es
    ist unersetzlich für die Jüngeren, die Ihnen zuhören und
    dadurch besonders gut verstehen können.


    (Beifall)


    Sehr geehrter Herr Bundespräsident, lieber Herr
    Köhler, auch ich danke Ihnen von Herzen für alles, was
    Sie in Ihrer Amtszeit für unser Land geleistet haben. Ge-
    rade der Kummer über Ihren Rücktritt hat besonders be-

    w
    u
    h
    S
    u
    t
    s
    n
    a

    w
    E
    w
    g
    n
    s
    w
    W
    w
    d
    M
    a
    I
    v

    h
    w
    b
    B
    s
    b
    a
    S
    b
    n

    K
    e
    I
    d
    g
    s
    D
    l
    m
    L

    d
    g
    w
    d
    s
    K
    z
    H
    d
    W

    (C (D egend gezeigt, wie nah Sie unseren Mitbürgerinnen nd Mitbürgern waren. Sie haben den Menschen zugeört. Sie haben ihre Sorgen und Nöte ernst genommen. ie haben ermutigt und die vielen guten Ideen, die es in nserem Land gibt, häufig sichtbar gemacht und tatkräfig unterstützt. Wo Sie mit den Ergebnissen von politichen, gesetzgeberischen und auch medialen Prozessen icht zufrieden waren, da haben Sie es ganz deutlich usgesprochen. Sie haben mit Ihrer Frau Deutschland in der Welt ürdig und erfolgreich repräsentiert. Besonders Ihr ngagement für Afrika – es ist zu Recht darauf hingeiesen worden – hat viel bewirkt. Sie haben uns bewusst emacht, wie sehr das Schicksal unseres Nachbarkontients mit dem unseren verbunden ist. Ganz viele Menchen in unserem Land verstehen nun viel besser, wie ichtig es ist, auch an andere, ja an alle auf dieser Einen elt zu denken, weil wir nur gemeinsam Zukunft haben erden. Wir beginnen zu verstehen, wie viel sich von er Würde und der Zuversicht lernen lässt, die sich die enschen in Afrika unter ganz anderen Bedingungen, ls wir sie hier haben, in bitterster Not, bewahrt haben. hr Engagement für Afrika bleibt allen unvergessen und erpflichtet uns zugleich. Sehr verehrte Frau Köhler, auch Ihnen ist eben sehr erzlich für Ihr großes Engagement gedankt worden, eil Sie vielen Menschen, die Zuwendung und Hilfe rauchen, Gehör verschafft haben, frei nach Bertolt recht: Die einen stehen im Licht, und die im Schatten ieht man nicht. – Sie haben Zuwendung und Hilfe gegeen und vielen Menschen Gehör verschafft. Besonders ls Schirmherrin von ACHSE, der Allianz Chronischer eltener Erkrankungen, haben Sie wichtige und bleiende Akzente gesetzt. Das werden wir auch weiterhin ach unseren Möglichkeiten unterstützen. Auch ich möchte erwähnen, dass Sie, liebe Frau öhler, lieber Herr Köhler, Ihr inniges persönliches Mit inander in Ihrer ganzen Familie, mit Ihren Kindern und hren Familienmitgliedern, so gezeigt und gepflegt haben, ass es andere nicht nur tief beeindruckt hat, sondern auch anz viele Familien mit ihren Kindern ermutigt hat, in chwierigen Situationen dauerhaft zusammenzustehen. eshalb wünsche ich Ihnen und Ihrer ganzen Familie al es erdenklich Gute und Gottes reichen Segen. Auch einerseits herzlichen Dank für den Dienst für unser and von Ihnen beiden! Meine Damen und Herren, heute vor 15 Jahren war as Reichstagsgebäude verhüllt von einem großen silbrien Tuch. Hunderttausende kamen damals und staunten, ie fremd und zugleich wie schön dieser Schicksalsort eutscher Demokratie auf einmal wirkte, dank künstlericher Kraft und auch dank technischem Können. Das unstwerk hat damals ein Gemeinschaftsgefühl geweckt wischen Menschen aller Altersstufen, Nationalitäten, erkünfte und Berufe. Es hat sein Teil beigetragen zu em neuen, fröhlichen Gesicht unseres Landes in der elt. Die Entscheidung zur Verhüllung des Reichstags Bundespräsident Christian Wulff )


    (Beifall)


    (Beifall)





    (A) )

    wiederum hatte uns alle gelehrt, wie spannend politische
    Debatten sein können, wenn ernsthaft und leidenschaft-
    lich diskutiert wird. Das hat damals bereits gezeigt: Wir
    Deutsche leben in einer gefestigten, in einer selbstbe-
    wusst gelassenen Demokratie. Nebenbei zeigte das Pro-
    jekt von Christo und Jeanne-Claude: Ein großer Erfolg
    braucht oft einen langen Atem. Die beiden blieben fast
    ein Vierteljahrhundert lang überzeugt und begeistert von
    ihrer Idee, und am Ende waren fast alle überzeugt. Aber
    es dauerte halt 25 Jahre.

    Heute sind das Reichstagsgebäude und der Deutsche
    Bundestag die Mitte unserer parlamentarischen Demo-
    kratie und ein absolutes Muss für jeden Berlin-Besucher.
    Die Silhouette ist weltweit ein Symbol unserer geglück-
    ten Einheit in Freiheit. In diesem Bau, in dem wir hier
    versammelt sind und am 30. Juni versammelt waren,
    herrscht der Geist parlamentarischer Demokratie, wie es
    die Mütter und die Väter des Grundgesetzes erhofft und
    vorgedacht haben – friedfertig und wehrhaft, vielstim-
    mig und solidarisch, auf Mehrheiten gebaut und die
    Minderheit achtend. Auch dieser Geist der Demokratie
    lebt von Gemeinschaftsgefühl und Begeisterung, von
    Beharrlichkeit und Durchsetzungsvermögen, von küh-
    nen Ideen und gekonnter Verwirklichung.

    Auch die Rede von Herrn Bundesratspräsident
    Böhrnsen hat mich eben wieder ermutigt, welches Signal
    man geben kann, wenn man gepflegt miteinander um-
    geht. Ich bin Ihnen dankbar für die Freundschaft zwi-
    schen unseren Bundesländern, die wir pflegen durften.

    Unser Land ist reich an alledem. Seine größte Stärke
    sind die Menschen, die hier leben. Ihre Vielfalt, ihre Ta-
    lente machen Deutschland lebens- und liebenswert. Mir
    ist es dabei wichtig, Verbindungen zu schaffen: zwi-
    schen Jung und Alt, zwischen Menschen aus Ost und
    West, Einheimischen und Zugewanderten, Arbeitgebern,
    Arbeitnehmern und Arbeitslosen, Menschen mit und
    Menschen ohne Behinderung. Das ist naturgemäß nicht
    einfach. Es gibt unterschiedliche Interessen, es gibt Vor-
    urteile gegeneinander, Bequemlichkeiten und An-
    spruchsdenken. Ich möchte helfen, über all das hinweg
    Brücken zu bauen, weil wir unvoreingenommen aufei-
    nander zugehen müssen, einander aufmerksam zuhören
    sollten und miteinander sprechen müssen.

    Es gibt so unendlich viele Erfolgsgeschichten in unse-
    rem Land. Sie werden mir nachsehen, dass ich mich in
    diesem Jahr, 2010, besonders an meine Begegnung mit
    dem Vater von Frau Özkan, der ersten Landesministerin
    muslimischen Glaubens in Deutschland, erinnere, einem
    Mann, der fast 50 Jahre hart gearbeitet hat – er arbeitet
    immer noch –, der auf die Bildung und den Fleiß seiner
    Kinder Wert gelegt hat und der nun erlebt hat, wie er-
    folgreich und geachtet seine Tochter in unserer Gesell-
    schaft ist. Seine Augen strahlten vor Glück. Das gibt
    manchmal mehr an Empathie als vieles, was wir hier in
    Form von Gesetzesberatungen erlebt haben und weiter
    erleben werden.

    Die Frage, ob man dazu verhilft, dass viel mehr Men-
    schen in unserem Land, viel mehr Eltern in unserem
    Land dieses Glück empfinden können, hier auf- und an-
    genommen zu sein und gleichberechtigt zu sein, das ist

    m
    l
    w
    a
    B

    W
    v
    d
    K
    h
    t
    s
    g
    Y
    c
    h
    a
    c

    w
    w
    u
    t
    l
    f
    w
    e
    h
    s
    a
    G
    v
    s



    n
    d
    f
    d
    ü
    t
    l
    K
    b
    w
    t
    F
    d
    w

    g
    u
    v
    A

    (C (D ir ein wichtiges Anliegen. Dabei weiß ich: Es gibt ängst nicht genug solcher Erfolgsgeschichten. Wann ird es bei uns endlich selbstverständlich sein, dass un bhängig von Herkunft und Wohlstand alle gleich gute ildungschancen bekommen? ann wird es selbstverständlich sein, dass unabhängig on Herkunft und Wohlstand nicht nur gleiche Bilungschancen gewährt werden, sondern dass auch alle inder, die hier groß werden, die deutsche Sprache beerrschen, auch die deutsche Sprache neben ihrer Mutersprache gut beherrschen? Wann wird es selbstvertändlich sein, dass jemand mit den gleichen Noten die leichen Aussichten bei einer Bewerbung hat, egal ob er ilmaz oder Krause oder anders heißt? Die Untersuhungen dazu lassen mich jedenfalls nicht ruhen, weil ier großer Handlungsbedarf besteht und weil, vielleicht uch aus Unwissenheit, manche Form fehlender Chanengerechtigkeit bisher hingenommen wird. Meine Antwort auf solche Fragen lautet: Wenn wir eniger danach fragen, woher einer kommt, als danach, ohin er will, wenn wir nicht mehr danach fragen, was ns trennt, sondern was uns verbindet – auch die monoheistischen Weltreligionen –, dann wird das Zusammeneben in unserem Land menschlicher und zugleich erolgreicher sein. Wenn wir nicht mehr danach suchen, as wir einander voraushaben, sondern was wir von inander lernen können, dann wird Neues, Gutes entsteen, zum Beispiel aus urdeutscher Disziplin und türkichem Dribbling, aus preußischem Pflichtgefühl und ngelsächsischer Nonchalance, aus schwäbischer ründlichkeit und italienischer Lebensart, demnächst ielleicht aus rheinländischer Lebenskunst und chinesicher Bildungsbegeisterung. Jetzt weiß man, wo die Rheinländer sitzen. Deutschland wird auch dann gewinnen, wenn wir weiger danach fragen, wie alt jemand geworden ist, sonern erkennen, wie jung viele geblieben sind. Ich jedenalls bin immer wieder beeindruckt von dem Elan, mit em Seniorinnen und Senioren bei uns Verantwortung bernehmen und Gutes bewirken, zum Beispiel als Beraer für Unternehmensgründer, als Vorlesepaten in Schuen und Kindergärten oder als verlässliche Mitglieder in irchengemeinden und ungezählten Vereinen und Veränden in Deutschland. Diese Älteren wissen bereits, as die Jüngeren noch lernen werden: Es lohnt sich, ak iv zu sein; es macht reich, nicht an Finanzen, sondern an reunden, nicht an Zahlungsmitteln, sondern an Zufrieenheit. Es gibt unserem Leben Sinn, und auf Sinn sind ir alle angelegt. Darum ist es so wichtig, dass unser Land viele Geleenheiten dafür bietet, Verantwortung zu übernehmen nd für andere da zu sein. In Deutschland ist die Freiheit erbürgt, Vereine und Bürgerinitiativen zu gründen. ber diese Freiheit ist nichts ohne das Bedürfnis so un Bundespräsident Christian Wulff )


    (Beifall)


    (Beifall)


    (Vereinzelt Beifall)


    (Heiterkeit)





    (A) )

    endlich vieler Bürgerinnen und Bürger, sie tatsächlich zu
    nutzen und alltäglich zu leben.

    Das gilt nach meiner festen Überzeugung auch für
    politische Parteien und ihre Jugendorganisationen. Sie
    sind allesamt – hier im Hause und draußen – viel besser
    als ihr Ruf. Sie bieten politisch Interessierten eine Hei-
    mat und ringen um die besten Lösungen für unser Land.
    Dennoch – das beschäftigt uns – greift das Gefühl um
    sich, die Parteien seien verschlossen und neigten dazu,
    die Herausforderungen nicht wirklich beim Namen zu
    nennen, die Dimensionen zu verschweigen und die poli-
    tischen Angelegenheiten ziemlich unter sich auszuma-
    chen. Erinnern wir uns:

    Die politischen Parteien wirken an der politischen
    Willensbildung des Volkes mit.

    So will es unsere Verfassung. Wenn nun aber immer
    mehr politische Entscheidungen von immer weniger in
    den Parteien aktiven Menschen vorbereitet und getroffen
    werden, dann sollten wir weniger diese Aktiven kritisie-
    ren – sie sind eher noch mehr zu ermutigen und zu belo-
    bigen – als vielmehr die anderen wieder stärker für die
    Aufgabe der politischen Selbstbestimmung begeistern
    und sie daran beteiligen.


    (Beifall)


    Das kann auf vielen Wegen und auf allen Ebenen unse-
    res Gemeinwesens geschehen: vom kommunalpoliti-
    schen Bürgerentscheid über das Bürgerforum im Internet
    bis hin zum stärkeren Einfluss der Wählerinnen und
    Wähler auf die Listen bei Wahlen.

    Die politische Willensbildung unseres Volkes braucht
    möglichst viele unterschiedliche Bahnen, auf denen sich
    neue Ideen, Argumente und Mehrheiten von der Gras-
    wurzelebene bis in die Parlamente und Kabinettssäle
    verbreiten. Auch die Bürgerinnen und Bürger, die nicht
    in Parteien engagiert sind, müssen leicht die Erfahrung
    machen können, wie spannend die Mitarbeit an politi-
    schen Aufgaben sein kann, wie schwierig diese Aufga-
    ben oft sind und wie befriedigend es gerade deshalb ist,
    im friedlichen Wettstreit gute und faire Lösungen zu er-
    arbeiten.

    Genau das geschieht tagein, tagaus. Nehmen wir nur
    das Sie so beschäftigende Thema der Finanz- und Wirt-
    schaftskrise, die uns seit mehr als zwei Jahren in Atem
    hält. Seither lastet auf der vorhergehenden und auf der
    jetzigen Bundesregierung eine besonders hohe Verant-
    wortung. Durch rasche und besonnene Entscheidungen
    ist es gelungen, die Folgen der Krise besser abzufedern
    als in nahezu jedem anderen Industrieland dieser Erde.
    Überall ist das Wirtschaftswachstum massiv eingebro-
    chen, auch bei uns. Überall hat die Arbeitslosigkeit mas-
    siv zugenommen, aber nicht bei uns. Darauf kann auch die
    Politik – sie ist nicht allein verantwortlich, aber auch –,
    können die frühere und die jetzige Bundesregierung
    stolz sein.


    (Beifall)


    Es haben viele dazu beigetragen: die Tarifparteien,
    vorausschauende Unternehmen und verantwortungsvolle
    Gewerkschaften. Ich habe kein Problem damit, zu sagen,

    d
    P
    a
    ü
    a
    A
    s
    d
    G
    u
    s
    w
    M
    u
    h
    h
    g
    s
    D
    m
    d
    k
    w

    A
    e
    z
    z

    D
    n
    A
    g
    z
    D
    u

    E
    n
    a
    s
    a
    D
    G
    c
    s
    d
    n
    u
    w

    P
    k
    F
    S
    l
    Ä

    (C (D ass ich bei Volkswagen und bei der IG Metall einiges ositive gelernt und manches auch überprüft habe; auch ls Bundespräsident darf man noch manches weiterhin berprüfen. Ich bin dankbar für die engagierten Mitrbeiterinnen und Mitarbeiter, Arbeitnehmerinnen und rbeitnehmer, die extrem viel Verantwortungsbewusst ein, Verantwortungsgefühl und Mut gezeigt haben, iese Krise mit uns gemeinsam, im Miteinander statt im egeneinander, zu bewältigen; denn das ist Grundlage nserer sozialen Marktwirtschaft, auf die wir dann stolz ein können, wenn es nicht nur um Rendite geht, sondern enn es auch um Verantwortung geht, um Ethik und oral, Verantwortung für die eigenen Mitarbeiterinnen nd Mitarbeiter, ihre Familien, die Produkte, die man erstellt, die Produktionsverfahren, mit denen man sie erstellt, und für die Stadt, in der man tätig ist, die Reion, in der man produziert, und das Land, in dem man ein Unternehmen betreiben darf, nämlich hier bei uns. iese umfassende Verantwortlichkeit ist das, was wir it sozialer Marktwirtschaft verbinden. Das unterschei et uns von der Ellenbogengesellschaft, vom Raubritterapitalismus und anderen Formen, die wir alle nicht ollen. Jetzt müssen wir dafür sorgen, dass sich Krisen dieser rt und dieses Ausmaßes nicht wiederholen. Darum ist s wichtig, die Verursacher der Bankenkrise in Haftung u nehmen und den Finanzmärkten endlich gute Regeln u geben. as kann und das wird nur in europäischer und in interationaler Zusammenarbeit gelingen. Das macht die ufgabe außerordentlich komplex. Deswegen bin ich eneigt, zu sagen: Darum ist niemand – auch Sie nicht – u beneiden. Aber wer sollte es tun, wenn es nicht der eutsche Bundestag mit der deutschen Bundesregierung nd der Hilfe des Bundesrates tut? Das vereinte Deutschland ist mit seinen Nachbarn in uropa und den anderen Erdteilen so eng vernetzt wie iemals zuvor in unserer Geschichte. Unsere Wirtschaft giert global, unsere Bürger haben weltweite gesellchaftliche und kulturelle Kontakte, viele Menschen aus nderen Ländern kommen vorübergehend oder auf auer zu uns. Ich sage für mich ausdrücklich: Diese lobalisierung bietet für Deutschland großartige Chan en. 82 Millionen Menschen mitten in Europa und angeehen in der Welt – das ist eine gute Grundlage dafür, ass unsere Wirtschaft profitiert vom europäischen Binenmarkt, vom Euro, von weltweiten Absatzmärkten nd vom Handel. Unsere Bürger reisen in alle Welt, und ir haben gerne die Welt zu Gast. Gleichzeitig stehen wir vor gigantischen globalen roblemen, die Deutschland nicht alleine wird lösen önnen, wie dem Klimawandel, der Wirtschaftsund inanzkrise, der Migration, der Bedrohungen unserer icherheit durch Terrorismus und organisierte Krimina ität und andere Fragen, und wir müssen auf ständige nderungen im internationalen Umfeld eingestellt sein. Bundespräsident Christian Wulff )


    (Beifall)


    (Beifall)





    (A) (C)


    Die Bevölkerungszahl steigt in weiten Teilen der Welt
    an, in Europa und gerade in Deutschland ist sie rückläu-
    fig. Es wäre auch darüber intensiver zu reden, was wir
    daran ändern können. Schwellenländer wie Brasilien,
    China und Indien wachsen dynamisch. Viele Länder ent-
    wickeln ihr demokratisches System, ihren Rechtsstaat
    und heben den Lebensstandard ihrer Bevölkerungen,
    aber es gibt eben auch in weiten Teilen der Welt Armut,
    Unterentwicklung, fragile Staaten, Ressourcenknapp-
    heit, Naturkatastrophen und Krisen.

    Für die Gestaltung des Globalisierungsprozesses
    brauchen wir einen festen Ankerpunkt, und das kann aus
    meiner Sicht nur die Europäische Union sein. Sie ist ein
    einzigartiges Friedens-, Werte- und Wohlstandsprojekt,
    mit dem die Völker unseres Kontinents eindrucksvoll die
    Konsequenzen aus Jahrhunderten von Kriegen und Zer-
    störung gezogen haben. Wir dürfen hier im Reichstag in
    unserer Hauptstadt niemals vergessen, welche Lehren
    Europa machen musste und welche Konsequenzen es

    land. Unsere Vielfalt ist zwar manchmal auch anstren-
    gend, aber sie ist letztlich Quelle der Kraft und der Ideen
    und eine Möglichkeit, die Welt mit anderen Augen zu
    sehen und aus unterschiedlichen Blickwinkeln kennen-
    zulernen.

    Wir sollten neugierig sein und ins Gespräch kommen.
    Besonders dazu will ich in den kommenden Jahren bei-
    tragen. Wenn viele sich dafür begeistern, dann werden
    wir unser Land und was in ihm steckt ganz neu entde-
    cken. Ich bin überzeugt: Dann wird es uns auch in Zu-
    kunft gelingen, häufig zu erleben, so fröhlich und so
    staunend auf das zu blicken, was Ihnen, was uns gemein-
    sam gelungen ist – ganz wie damals vor dem hier vor
    15 Jahren verhüllten Reichstag.

    Vielen Dank.


    (Anhaltender Beifall)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


aus diesen Lehren gezogen hat. Es ist ein großes Frie-
dens-, Werte- und Wohlstandsprojekt. Dieses europäi-
sche Projekt sollte Deutschland weiterhin als fairen Part-
ner und Unterstützer erleben.


(Beifall)


Auch wenn in der augenblicklichen Finanz- und
Schuldenkrise großer Anpassungsbedarf sichtbar wird,
so steht außer Zweifel, dass wir mit dem Lissabon-Ver-
trag eine politische und wirtschaftliche Integration
erreicht haben, die jedenfalls uns Europäern erlaubt,
kraftvoll und gemeinsam zu handeln, um den Herausfor-
derungen des 21. Jahrhunderts zu begegnen.

Wir Deutsche sind offen für die Kooperation mit allen
anderen Teilen der Welt auf der Grundlage gegenseitigen
Verständnisses und Vertrauens. Dazu müssen wir andere
Kulturen besser kennen- und verstehen lernen. Wir müs-
sen auch hier auf andere zugehen und den Austausch
verstärken.

Wir müssen unser Land weiter internationalisieren.
Das können wir schon hier bei uns einüben – in unserer
Bundesrepublik, in unserer bunten Republik Deutsch-

A
s
d
g

u
S
1

f

K
a
t
c
(D

Ich danke Ihnen, Herr Bundespräsident! Für Ihre
mtszeit wünsche ich Ihnen im Namen des ganzen Hau-

es die Autorität dieses Amtes, eine glückliche Hand,
as Vertrauen der Menschen und vor allem Gottes Se-
en. – Wir singen nun gemeinsam die Nationalhymne.


(Nationalhymne)


Bevor ich die gemeinsame Sitzung des Bundestages
nd des Bundesrates schließe, berufe ich die nächste
itzung des Bundestages auf Mittwoch, den 7. Juli, um
3 Uhr, ein.

Ich wünsche Ihnen allen ein schönes, sonniges und er-
reuliches Wochenende.

Wenn morgen ein bestimmtes Fußballspiel auf einem
ontinent, von dem heute mehrfach die Rede war, so

usgeht, wie die meisten von uns das erhoffen, dann hät-
en wir eine rundum denkwürdige und erfolgreiche Wo-
he hinter uns.

Die Sitzung ist geschlossen.


(Beifall)