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ID1705204000

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    11. SPD-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/52 ordneten Sahra Wagenknecht, Michael Schlecht, Dr. Barbara Höll, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Kreditausfallversicherungen (CDS) und deren Handel vollständig verbieten (Drucksachen 17/1733, 17/2097) . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . (Drucksache 17/2232) . . . . . . . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Lötzer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Mathias Middelberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ 5455 C 5455 D 5456 D 5458 D 5460 C 5462 A 5463 C 5464 B 5468 B 5468 C 5470 A 5472 C 5473 D 5475 D 5476 D 5478 B Deutscher B Stenografisch 52. Sitz Berlin, Freitag, de I n h a l Tagesordnungspunkt 19: a) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Vorbeugung gegen missbräuchliche Wertpapier- und Derivategeschäfte (Drucksachen 17/1952, 17/2336) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Ab- geordneten Michael Schlecht, Sahra Wagenknecht, Dr. Herbert Schui, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Banken regulieren – Spekula- tionsblasen verhindern (Drucksachen 17/1151, 17/2336) . . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Abge- T a b 5455 A 5455 B Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 5465 B 5466 B undestag er Bericht ung n 2. Juli 2010 t : agesordnungspunkt 20: ) Große Anfrage der Abgeordneten Garrelt Duin, Carsten Schneider (Erfurt), Hubertus Heil (Peine), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Umsetzung der Ergebnisse im Bereich der Wirtschafts- und Finanzpolitik der G-8- und G-20- Gipfel durch die Bundesregierung (Drucksachen 17/1796, 17/2295) . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Ulla Lötzer, Dr. Barbara Höll, Eva Bulling-Schröter, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: G-20-Gipfel in Toronto für eine demokratische Kontrolle der Fi- nanzmärkte und eine Wende zur nach- haltigen Regulierung der Weltwirt- schaft nutzen 5468 B DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Aumer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5479 D 5480 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 52. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Juli 2010 Tagesordnungspunkt 21: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Caren Lay, Dr. Axel Troost, Ka- rin Binder, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Finanziellen Ver- braucherschutz stärken – Finanz- märkte verbrauchergerecht regulieren (Drucksachen 17/887, 17/1782) . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Dr. Gerhard Schick, Dr. Thomas Gambke, Lisa Paus, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Grauen Kapitalmarkt durch einheitliches Anlegerschutzniveau über- winden (Drucksachen 17/284, 17/2335) . . . . . . . . Lucia Puttrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 22: Erste Beratung des von den Abgeordneten Memet Kilic, Josef Philip Winkler, Katja Dörner, weiteren Abgeordneten und der Frak- tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Aufenthaltsgesetzes (Ehegattennachzug) (Drucksache 17/1626) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Memet Kilic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Memet Kilic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 5481 B 5481 C 5481 D 5483 A 5484 B 5485 B 5486 A 5490 A 5490 A 5491 A 5492 A 5493 A 5494 D 5496 B 5497 B 5498 D 5499 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Harald Koch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . L A A 5487 A 5487 D 5488 D iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5501 A 5501 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 52. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Juli 2010 5455 (A) ) )(B) 52. Sitz Berlin, Freitag, de Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 52. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Juli 2010 5499 Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms (A) (C)Berichtigung 51. Sitzung, Seite 5314 (B), die Antwort von Katherina Reiche, Parl. Staatssekretärin beim Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, ist wie folgt zu lesen: „Es gibt keine Überlegungen, laufende Vorhaben zu unterbinden. Außer den 17 Förderbohrungen auf der Mit- telplate und der auf der A6-A – Informationen dazu habe ich Ihnen zukommen lassen – sind keine Details zu Explo- rationsvorhaben oder Planungen bekannt.“ (D) (B) Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 52. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Juli 2010 5501 (A) ) )(B) Drucksache 17/136 Nr. A.1Weinberg, Harald DIE LINKE 02.07.2010 EuB-BReg 37/2009 tung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Schreiner, Ottmar SPD 02.07.2010 Sendker, Reinhold CDU/CSU 02.07.2010 Anlage 1 Liste der entschuldigt A m S z m d Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.07.2010 Beckmeyer, Uwe SPD 02.07.2010 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 02.07.2010 Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 02.07.2010 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 02.07.2010 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.07.2010 Dyckmans, Mechthild FDP 02.07.2010 Freitag, Dagmar SPD 02.07.2010 Friedhoff, Paul K. FDP 02.07.2010 Gottschalck, Ulrike SPD 02.07.2010 Groschek, Michael SPD 02.07.2010 Groth, Annette DIE LINKE 02.07.2010 Höger, Inge DIE LINKE 02.07.2010 Holmeier, Karl CDU/CSU 02.07.2010 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.07.2010 Lange, Ulrich CDU/CSU 02.07.2010 Leidig, Sabine DIE LINKE 02.07.2010 Link (Heilbronn), Michael FDP 02.07.2010 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.07.2010 Menzner, Dorothee DIE LINKE 02.07.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 02.07.2010 Nietan, Dietmar SPD 02.07.2010 W Z Z A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten nlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 atz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung u der nachstehenden Vorlage absieht: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zum Stand der Bemühun- gen um Abrüstung, Rüstungskontrolle und Nichtver- breitung sowie über die Entwicklung der Streitkräfte- potenziale 2009 (Jahresabrüstungsbericht 2009) – Drucksache 17/445 – Ausschuss für Wirtschaft und Technologie – der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über ihre Exportpolitik für konventionelle Rüstungsgüter im Jahr 2008 (Rüstungsexportbericht 2008) – Drucksachen 17/1333, 17/1644 Nr. 1.3 – Ausschuss für Kultur und Medien – Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Tech- nikfolgenabschätzung (18. Ausschuss) gemäß § 56 a der Geschäftsordnung Technikfolgenabschätzung (TA) Zukunftsreport – Ubiquitäres Computing – Drucksache 17/405 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- okumente zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 02.07.2010 apf, Uta SPD 02.07.2010 immermann, Sabine DIE LINKE 02.07.2010 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 5502 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 52. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Juli 2010 (A) (C) )(B) Drucksache 17/720 Nr. A.2 EuB-BReg 72/2010 Drucksache 17/1492 Nr. A.6 Ratsdokument 7032/10 Drucksache 17/1821 Nr. A.3 Ratsdokument 8824/10 Sportausschuss Drucksache 17/136 Nr. A.28 EuB-EP 1972; P6_TA-PROV(2009)0347 Finanzausschuss Drucksache 17/1821 Nr. A.5 EuB-EP 2018; P7_TA-PROV(2010)0056 Haushaltsausschuss Drucksache 17/1270 Nr. A.2 Ratsdokument 6806/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.13 Ratsdokument 7180/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.14 Ratsdokument 7182/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.15 Ratsdokument 7183/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.22 Ratsdokument 7830/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.23 Ratsdokument 7831/10 Drucksache 17/1693 Nr. A.2 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/859 Nr. A.8 EuB-EP 1999; P7_TA-PROV(2009)0110 Drucksache 17/1821 Nr. A.8 Ratsdokument 8502/10 Drucksache 17/1821 Nr. A.9 Ratsdokument 8523/10 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 17/1649 Nr. A.4 Ratsdokument 8320/10 Drucksache 17/1649 Nr. A.5 Ratsdokument 8439/10 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/178 Nr. A.40 Ratsdokument 15361/09 Drucksache 17/315 Nr. A.8 Ratsdokument 17196/09 Drucksache 17/504 Nr. A.25 Ratsdokument 16016/09 Drucksache 17/1100 Nr. A.13 Ratsdokument 7110/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.46 Ratsdokument 8029/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.47 Ratsdokument 8134/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.48 Ratsdokument 14930/09 Drucksache 17/1649 Nr. A.12 Ratsdokument 8399/10 Drucksache 17/1821 Nr. A.25 Drucksache 17/1821 Nr. A.7 Ratsdokument 8690/10 (D Drucksache 17/1821 Nr. A.26 Ratsdokument 9233/10 Ratsdokument 9609/10 Ratsdokument 9231/10 52. Sitzung Berlin, Freitag, den 2. Juli 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Lucia Puttrich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Sehr geehrte Kolleginnen und Kolle-

    en! Uns liegen heute zwei Anträge vor, je einer von der
    raktion der Linken und von der Fraktion der Grünen.
    ie haben das Ziel, den finanziellen Verbraucherschutz
    u stärken. Das klingt erst einmal gut. Die Anträge ent-
    alten Ansätze, die man durchaus teilen kann. Wenn
    an sich mit den Anträgen aber intensiver beschäftigt,

    tellt man fest, dass Sie, meine Damen und Herren, doch
    ehr viele populistische Forderungen aufgenommen ha-
    en und dass Ihnen die öffentliche Wirkung offensicht-
    ich wichtiger ist als die tatsächliche Umsetzbarkeit.


    (Widerspruch bei der LINKEN)


    Der finanzielle Verbraucherschutz ist uns, der christ-
    ich-liberalen Koalition, ein sehr wichtiges Anliegen. Es
    st für uns vollkommen inakzeptabel, dass in Deutsch-
    and rund 20 Milliarden Euro durch Falschberatung oder
    ehlberatung verloren gehen. Wir werden handeln. Des-
    alb arbeiten wir daran, dass Verbraucher vor vermeid-
    aren Verlusten besser geschützt werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir wollen, dass Verbraucher das Vertrauen in den Fi-
    anzmarkt und seine Produkte wieder zurückgewinnen.
    ber, meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen,
    as werden Sie mit Ihren Anträgen und der Strangulation
    on Finanzmärkten mit Sicherheit nicht erreichen. Wir
    etzen auf Transparenz, gezielte Regulierung und Kon-
    rolle.





    Lucia Puttrich


    (A) )


    )(B)

    Sie, meine Kolleginnen und Kollegen der Linken, for-
    dern zum Beispiel eine eigene Verbraucherschutzbe-
    hörde, finanziert durch die Finanzbranche. Ebenso for-
    dern Sie die Möglichkeit von Sammelklagen und die
    Einrichtung eines Finanz-TÜVs.

    Lassen Sie mich auf einzelne Dinge eingehen. Es ist
    ein vollkommener Trugschluss, zu glauben, dass eine
    neue Behörde einen höheren Verbraucherschutz bedingen
    würde. Das Gegenteil ist der Fall. Eine neue Behörde
    schafft mehr Bürokratie. Eine neue Behörde verursacht
    mehr Kosten. Letztendlich werden es die Verbraucherin-
    nen und Verbraucher sein, die diese Kosten zu tragen ha-
    ben. Deshalb lehnen wir die Einrichtung einer solchen
    Behörde ab.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir wollen statt einer neuen Behörde mehr Verantwort-
    lichkeit und eine stärkere Haftung.

    Ich komme nun zu Ihrer Forderung, Sammelklagen
    zuzulassen. Sammelklagen sind erst einmal nur ein Kon-
    junkturprogramm für rührige Anwaltkanzleien. Sie brin-
    gen keinen erhöhten Verbraucherschutz. Wir lehnen des-
    halb Sammelklagen ab.


    (Dr. Gerhard Schick [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was wollen Sie denn sonst machen?)


    Wir sind der Meinung, dass es andere Mittel gibt, die
    sich in anderen Ländern bewährt haben. Man kann
    durchaus über Beschwerdeverfahren, wie etwa der Super
    Complaint in Großbritannien, nachdenken, bei dem Ver-
    braucherschutzverbände die Möglichkeit haben, die Fi-
    nanzaufsicht aufzufordern, in bestimmten Fällen einzu-
    schreiten. Das halten wir für einen tatsächlichen
    Fortschritt.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Sie fordern von Ihrer Seite einen nationalen oder eu-
    ropäischen Finanz-TÜV. Das klingt erst einmal gut, weil
    der Begriff „TÜV“ positiv behaftet ist. Wenn man sich
    das aber genauer anguckt, dann kann man nur sagen:
    Das ist völlig unrealistisch. Damit fordern Sie, dass rund
    800 000 Finanzprodukte, allein 350 000 Zertifikate auf
    dem deutschen Markt, geprüft werden, und zwar inhalt-
    lich und seriös. Angesichts dieser Zahlen kann man nur
    sagen: Der Begriff ist schön, die Umsetzung ist schlicht
    und einfach nicht möglich.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Erlauben Sie mir die Bemerkung: Ihre Anträge sind
    populistisch. Sie sind nicht umsetzbar. Realistische For-
    derungen finden Sie wiederum in dem Koalitionsvertrag
    der christlich-liberalen Koalition.


    (Christian Lange [Backnang] [SPD]: Das ist schwarz-gelbes Chaos! – Caren Lay [DIE LINKE]: Dann setzen Sie es doch um!)


    Wir werden ein Finanzdienstleistungsrecht schaffen, das
    die Anleger wirkungsvoll und angemessen vor unseriö-

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    (C (D en Anbietern und Produkten schützt. Wir werden die aftung für Vertriebe und Produkte verschärfen. Unser iel ist es auch, die Anforderungen an Berater und Verittler bezüglich deren Qualifikation und Registrierung u standardisieren. Wir sind uns alle einig, dass die Reform der Finanzufsicht ein wichtiger Bestandteil bei der Verbesserung es Anlegerschutzes ist. Deshalb müssen Anbieter und rodukte künftig hinsichtlich der Verbraucherbelange ontrolliert werden. Wir haben hierzu ein entsprechenes Maßnahmenpaket vorgelegt. Dazu gehören zum Beipiel die gesetzliche Verankerung des Verbraucherschutes bei der Finanzaufsicht. Dazu gehört ein geregelter nd ständiger Dialog zwischen Verbraucherschutzveränden und Verbraucherschutzministerium. Dazu geört die Einführung einer Beschwerdeservicenummer nd standardisierte Beschwerdeverfahren für Verbrauher. Dazu gehört auch die Möglichkeit der Warnung vor nseriösen Finanzprodukten und deren Anbietern, so ie es im Lebensmittelsektor schon geübte Praxis ist. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Lassen Sie mich nur einige wenige Bemerkungen zu
    em Antrag der Grünen sagen. Sie fordern, den Schutz
    er Anleger speziell auf dem grauen Kapitalmarkt zu
    erbessern und ein einheitliches Schutzniveau zu schaf-
    en. Hierzu kann ich nur sagen: Sehr gut! Das wollen wir
    uch. Regelung und Kontrolle müssen auch auf dem
    rauen Kapitalmarkt eintreten.


    (Dr. Gerhard Schick [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Inzwischen wollen Sie es auch! Das haben Sie in der letzten Legislaturperiode noch abgelehnt!)


    er Entwurf des Finanzministeriums beinhaltet zahlrei-
    he Änderungen im Hinblick auf den grauen Kapital-
    arkt. Die Eckpunkte sind bekannt. Ich kann aus Zeit-

    ründen nicht auf Einzelheiten eingehen.

    Ihr Antrag wiederum schießt weit über das Ziel hi-
    aus. Ihre Forderung, das Wertpapierdienstleistungs-
    echt zu einem ganzheitlichen Kapitalanlagerecht wei-
    erzuentwickeln, zeigt, dass Sie die Vielfältigkeit des
    inanzmarktes offensichtlich nicht verstanden haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Ungleiches kann man nicht gleich behandeln. Zielge-
    ichtete, individuelle Maßnahmen sind hier angebracht,
    icht Ihre Rasenmähermethode. Sie wollen den grauen
    apitalmarkt überwinden. Wir wollen Auswüchse ver-
    indern und ihn deshalb kontrollieren und beaufsichti-
    en.


    (Dr. Gerhard Schick [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Bei Ihnen soll er grau bleiben! – Gegenruf des Abg. Leo Dautzenberg [CDU/ CSU]: Nein!)


    Wir wollen ein stabiles, erfolgreiches und faires Fi-
    anzsystem. Banken müssen ihrer Aufgabe als Dienst-
    eister für Unternehmer und Privatpersonen wieder ver-





    Lucia Puttrich


    (A) )


    )(B)

    stärkt nachkommen. Bei Ihnen dreht sich beinahe alles
    um staatliche Reglementierung und Bevormundung. Ein
    Rundum-sorglos-Paket für die Verbraucher ist in der
    Realität schlichtweg nicht möglich. Das ist eine populis-
    tische Täuschung.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Wir werden mit schlüssigen und durchgreifenden Ein-
    zelmaßnahmen den finanziellen Verbraucherschutz dau-
    erhaft verbessern. Damit garantieren wir Freiheit und
    Verantwortung als Grundprinzipien des Finanzmarktes
    und letztlich auch unserer sozialen Marktwirtschaft.
    Deshalb lehnen wir die Anträge der Linken und der Grü-
    nen ab.

    Besten Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat jetzt die Kollegin Elvira Drobinski-

Weiß von der SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Elvira Drobinski-Weiß


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren!

    Liebe Kolleginnen und Kollegen! Dass wir hier zum
    wiederholten Male über das Thema Finanzmarkt disku-
    tieren – das letzte Mal gestern Abend –, zeigt, dass der
    Markt gerade für Finanzdienstleistungen überhaupt nicht
    funktioniert.


    (Ralph Brinkhaus [CDU/CSU]: Nein!)


    Bei vielen Anlageprodukten sind weder Risiken noch
    Kosten für den Normalverbraucher – ich denke, um den
    geht es hier in erster Linie – durchschaubar. Viele Pro-
    dukte sind so komplex, dass oft auch Finanzvermittler
    sie nicht verstehen. Das heißt, die Nachfrageseite kann
    ihre Aufgabe, gute Angebote von schlechten zu unter-
    scheiden, nicht wahrnehmen.

    In der Praxis, so haben wir erfahren, ist die Höhe der
    Provision oft viel wichtiger, als etwa die Risikobereit-
    schaft des Kunden oder dessen Lebenssituation zu be-
    rücksichtigen. So bekommen etwa Rentner mit geringem
    Vermögen Anlagen aufgeschwatzt, die nicht einmal ver-
    mögende Kunden in ihrem Portfolio haben. Als Folge
    wird nicht nur der sprichwörtlich kleine Mann um seine
    Ersparnisse gebracht; vielmehr sind auch die volkswirt-
    schaftlichen Schäden immens. Hinzu kommt eine Fi-
    nanzaufsicht, die mangels Kompetenzen oft tatenlos
    usehen musste, wie windige Anlagebetrüger Schrott-
    immobilien an den Mann gebracht oder einen finanziel-
    len Giftcocktail angerührt haben.

    Hiermit ist klar: Wir brauchen einen wirklichen Aus-
    bau des Verbraucherschutzes im Bereich der Finanz-
    dienstleistungen.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir, die SPD, haben gestern Abend mit unserem Antrag
    die Bundesregierung aufgefordert, ein schlüssiges – ich

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    (C (D etone: schlüssiges – Gesamtkonzept für einen verbrauhergerechten Finanzmarkt vorzulegen. Denn Anleger ollen, einfach gesagt, über Produkte verständlich inforiert und ihrer Lebenssituation entsprechend beraten erden. Dazu sollten Standards für die Qualifizierung er Berater ebenso selbstverständlich sein wie korrekte, ollständige und vor allem miteinander vergleichbare roduktinformationsblätter. Die Vorschläge der Bundesegierung hierzu reichen keinesfalls aus. Wir brauchen erbindliche Muster. Anleger wollen sicher sein, dass alle für Investitionsnd Anlagezwecke infrage kommenden Produkte und hre Vertriebswege gleichen Anforderungen entsprechen üssen. Anleger erwarten eine funktionierende Finanzufsicht, die Missstände sowohl bei den Unternehmen nd den Produkten als auch bei der Beratung aufdeckt, erfolgt und sanktioniert. Anleger wünschen sich eine tarke, unabhängige Verbraucherorganisation, die entprechende Kapazitäten sowohl personell als auch finaniell aufweist, um ihrerseits den Markt zu beobachten, chwarze Schafe mit Abmahnungen und Klagen vom arkt zu drängen und unabhängig beraten zu können. ine Stärkung der Verbraucherorganisationen ist aber in en Plänen von Frau Aigner nicht vorgesehen. Die Verbraucherschutzministerin Frau Aigner hatte chon vor anderthalb Jahren den Anlegerschutz zur hefsache erklärt und kündigt seitdem regelmäßig ge etzliche Maßnahmen an. Leider ist es wie so oft bei dieen Ankündigungen geblieben. Auch an Finanzminister chäubles unzureichendem Arbeitsentwurf zur Stärung des Anlegerschutzes wurde das Ministerium, also as BMELV, mit einer Frist zur Stellungnahme von geade einmal drei Stunden beteiligt. Inzwischen ist der ntwurf, der ursprünglich am 23. Juni im Kabinett vorelegt werden sollte, auf die lange Bank geschoben woren. Wir wissen, warum: damit Lobbyisten diesem Enturf, der kein guter ist, auch noch die letzten Zähne iehen können. Wie viele Studien und Erhebungen, die auf die prolematische Situation auf dem Finanzmarkt aufmerksam achen, brauchen wir noch, damit die Regierung aktiv ird? Frau Aigner, die leider auch heute wieder nicht da ist das Thema scheint ihr also doch nicht so wichtig zu ein – (Otto Fricke [FDP]: Sie ist doch durch eine gute Staatssekretärin vertreten!)


    (Beifall bei der SPD)


    (Beifall bei der SPD)


    ganz genau, dann spreche ich eben Frau Klöckner an –,
    öchte ich fragen: Verstehen denn Sie die von Ihnen

    orgeschlagenen Formulierungen für die Produktinfor-
    ationsblätter? Gestatten Sie mir ein Zitat:

    Die Kursentwicklung des Zertifikats sowie die
    Höhe der Auszahlung hängen von der Entwicklung
    des Basiswertes ab. Der Anleger erwirbt das Zerti-
    fikat am Emissionstag zu einem Preis, der niedriger





    Elvira Drobinski-Weiß


    (A) )


    )(B)

    ist als der Kurswert des Basiswertes am Emissions-
    tag (Diskont).


    (Otto Fricke [FDP]: Klar!)



    (max. bis zum Höchstbetrag)

    wertes partizipieren.

    Ich gehe davon aus, dass Sie alle das verstanden haben


    (Otto Fricke [FDP]: Ja!)


    und natürlich auch die Verbraucherinnen und Verbrau-
    cher.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Dieses Beispiel macht doch deutlich: Wir brauchen ei-
    nen entsprechenden Schutz für die Verbraucherinnen und
    Verbraucher. Wir haben in unserem gestern debattierten
    soliden und umfassenden Antrag deutlich gemacht, wie
    wir uns diesen vorstellen. Ich kann Sie nur auffordern,
    sich in diesem Sinne weiter einzubringen. Echter ver-
    ständlicher Verbraucherschutz ist nämlich wahrlich wich-
    tig.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)