Rede:
ID1705203200

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 9
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. die: 1
    5. Kollegin: 1
    6. Nicolette: 1
    7. Kressl: 1
    8. von: 1
    9. derSPD-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/52 ordneten Sahra Wagenknecht, Michael Schlecht, Dr. Barbara Höll, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Kreditausfallversicherungen (CDS) und deren Handel vollständig verbieten (Drucksachen 17/1733, 17/2097) . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . (Drucksache 17/2232) . . . . . . . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Lötzer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Mathias Middelberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ 5455 C 5455 D 5456 D 5458 D 5460 C 5462 A 5463 C 5464 B 5468 B 5468 C 5470 A 5472 C 5473 D 5475 D 5476 D 5478 B Deutscher B Stenografisch 52. Sitz Berlin, Freitag, de I n h a l Tagesordnungspunkt 19: a) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Vorbeugung gegen missbräuchliche Wertpapier- und Derivategeschäfte (Drucksachen 17/1952, 17/2336) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Ab- geordneten Michael Schlecht, Sahra Wagenknecht, Dr. Herbert Schui, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Banken regulieren – Spekula- tionsblasen verhindern (Drucksachen 17/1151, 17/2336) . . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Abge- T a b 5455 A 5455 B Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 5465 B 5466 B undestag er Bericht ung n 2. Juli 2010 t : agesordnungspunkt 20: ) Große Anfrage der Abgeordneten Garrelt Duin, Carsten Schneider (Erfurt), Hubertus Heil (Peine), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Umsetzung der Ergebnisse im Bereich der Wirtschafts- und Finanzpolitik der G-8- und G-20- Gipfel durch die Bundesregierung (Drucksachen 17/1796, 17/2295) . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Ulla Lötzer, Dr. Barbara Höll, Eva Bulling-Schröter, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: G-20-Gipfel in Toronto für eine demokratische Kontrolle der Fi- nanzmärkte und eine Wende zur nach- haltigen Regulierung der Weltwirt- schaft nutzen 5468 B DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Aumer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5479 D 5480 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 52. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Juli 2010 Tagesordnungspunkt 21: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Caren Lay, Dr. Axel Troost, Ka- rin Binder, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Finanziellen Ver- braucherschutz stärken – Finanz- märkte verbrauchergerecht regulieren (Drucksachen 17/887, 17/1782) . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Dr. Gerhard Schick, Dr. Thomas Gambke, Lisa Paus, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Grauen Kapitalmarkt durch einheitliches Anlegerschutzniveau über- winden (Drucksachen 17/284, 17/2335) . . . . . . . . Lucia Puttrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 22: Erste Beratung des von den Abgeordneten Memet Kilic, Josef Philip Winkler, Katja Dörner, weiteren Abgeordneten und der Frak- tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Aufenthaltsgesetzes (Ehegattennachzug) (Drucksache 17/1626) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Memet Kilic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Memet Kilic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 5481 B 5481 C 5481 D 5483 A 5484 B 5485 B 5486 A 5490 A 5490 A 5491 A 5492 A 5493 A 5494 D 5496 B 5497 B 5498 D 5499 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Harald Koch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . L A A 5487 A 5487 D 5488 D iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5501 A 5501 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 52. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Juli 2010 5455 (A) ) )(B) 52. Sitz Berlin, Freitag, de Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 52. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Juli 2010 5499 Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms (A) (C)Berichtigung 51. Sitzung, Seite 5314 (B), die Antwort von Katherina Reiche, Parl. Staatssekretärin beim Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, ist wie folgt zu lesen: „Es gibt keine Überlegungen, laufende Vorhaben zu unterbinden. Außer den 17 Förderbohrungen auf der Mit- telplate und der auf der A6-A – Informationen dazu habe ich Ihnen zukommen lassen – sind keine Details zu Explo- rationsvorhaben oder Planungen bekannt.“ (D) (B) Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 52. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Juli 2010 5501 (A) ) )(B) Drucksache 17/136 Nr. A.1Weinberg, Harald DIE LINKE 02.07.2010 EuB-BReg 37/2009 tung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Schreiner, Ottmar SPD 02.07.2010 Sendker, Reinhold CDU/CSU 02.07.2010 Anlage 1 Liste der entschuldigt A m S z m d Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.07.2010 Beckmeyer, Uwe SPD 02.07.2010 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 02.07.2010 Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 02.07.2010 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 02.07.2010 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.07.2010 Dyckmans, Mechthild FDP 02.07.2010 Freitag, Dagmar SPD 02.07.2010 Friedhoff, Paul K. FDP 02.07.2010 Gottschalck, Ulrike SPD 02.07.2010 Groschek, Michael SPD 02.07.2010 Groth, Annette DIE LINKE 02.07.2010 Höger, Inge DIE LINKE 02.07.2010 Holmeier, Karl CDU/CSU 02.07.2010 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.07.2010 Lange, Ulrich CDU/CSU 02.07.2010 Leidig, Sabine DIE LINKE 02.07.2010 Link (Heilbronn), Michael FDP 02.07.2010 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.07.2010 Menzner, Dorothee DIE LINKE 02.07.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 02.07.2010 Nietan, Dietmar SPD 02.07.2010 W Z Z A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten nlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 atz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung u der nachstehenden Vorlage absieht: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zum Stand der Bemühun- gen um Abrüstung, Rüstungskontrolle und Nichtver- breitung sowie über die Entwicklung der Streitkräfte- potenziale 2009 (Jahresabrüstungsbericht 2009) – Drucksache 17/445 – Ausschuss für Wirtschaft und Technologie – der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über ihre Exportpolitik für konventionelle Rüstungsgüter im Jahr 2008 (Rüstungsexportbericht 2008) – Drucksachen 17/1333, 17/1644 Nr. 1.3 – Ausschuss für Kultur und Medien – Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Tech- nikfolgenabschätzung (18. Ausschuss) gemäß § 56 a der Geschäftsordnung Technikfolgenabschätzung (TA) Zukunftsreport – Ubiquitäres Computing – Drucksache 17/405 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- okumente zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 02.07.2010 apf, Uta SPD 02.07.2010 immermann, Sabine DIE LINKE 02.07.2010 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 5502 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 52. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Juli 2010 (A) (C) )(B) Drucksache 17/720 Nr. A.2 EuB-BReg 72/2010 Drucksache 17/1492 Nr. A.6 Ratsdokument 7032/10 Drucksache 17/1821 Nr. A.3 Ratsdokument 8824/10 Sportausschuss Drucksache 17/136 Nr. A.28 EuB-EP 1972; P6_TA-PROV(2009)0347 Finanzausschuss Drucksache 17/1821 Nr. A.5 EuB-EP 2018; P7_TA-PROV(2010)0056 Haushaltsausschuss Drucksache 17/1270 Nr. A.2 Ratsdokument 6806/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.13 Ratsdokument 7180/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.14 Ratsdokument 7182/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.15 Ratsdokument 7183/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.22 Ratsdokument 7830/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.23 Ratsdokument 7831/10 Drucksache 17/1693 Nr. A.2 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/859 Nr. A.8 EuB-EP 1999; P7_TA-PROV(2009)0110 Drucksache 17/1821 Nr. A.8 Ratsdokument 8502/10 Drucksache 17/1821 Nr. A.9 Ratsdokument 8523/10 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 17/1649 Nr. A.4 Ratsdokument 8320/10 Drucksache 17/1649 Nr. A.5 Ratsdokument 8439/10 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/178 Nr. A.40 Ratsdokument 15361/09 Drucksache 17/315 Nr. A.8 Ratsdokument 17196/09 Drucksache 17/504 Nr. A.25 Ratsdokument 16016/09 Drucksache 17/1100 Nr. A.13 Ratsdokument 7110/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.46 Ratsdokument 8029/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.47 Ratsdokument 8134/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.48 Ratsdokument 14930/09 Drucksache 17/1649 Nr. A.12 Ratsdokument 8399/10 Drucksache 17/1821 Nr. A.25 Drucksache 17/1821 Nr. A.7 Ratsdokument 8690/10 (D Drucksache 17/1821 Nr. A.26 Ratsdokument 9233/10 Ratsdokument 9609/10 Ratsdokument 9231/10 52. Sitzung Berlin, Freitag, den 2. Juli 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Mathias Middelberg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Frau Kol-

    egin Scheel, wir kommen, was die Bilanz des Gipfels in
    oronto angeht, zu einer anderen Einschätzung. Ich habe
    berhaupt nicht den Eindruck, dass die Bundesregierung
    der der Gipfel insgesamt gescheitert wäre, sondern ich





    Dr. Mathias Middelberg


    (A) )


    )(B)

    habe den Eindruck, dass er an wesentlichen Punkten
    weitergekommen ist, wenn auch nicht an allen Punkten.

    Sie haben einige Fragen zu Recht kritisch benannt.
    Aber in den wesentlichen Fragen – diese hat Wolfgang
    Schäuble eben herausgestellt; das sind auch die Kernfra-
    gen des Gipfels, nämlich bei der Finanzmarktordnung
    und vor allen Dingen bei der Ausrichtung der internatio-
    nalen Wirtschaftspolitik, der Ökonomie – ist die Bundes-
    regierung einen ganz entscheidenden Schritt weiterge-
    kommen; denn die Diskussionen im Vorfeld des Gipfels
    und das Drängen der USA – die USA und Obama sind ja
    nicht irgendwer – waren ja, mit dem Kurs kreditfinan-
    zierter, schuldenfinanzierter Investitions- und Konjunk-
    turpolitik weiterzumachen. Dass die Bundesregierung,
    dass Angela Merkel und Wolfgang Schäuble es geschafft
    haben, diesen Kurs von mehr Verschuldung umzudrehen
    in mehr Konsolidierung, halte ich für einen Kernerfolg.
    Das sollte man auch so deutlich und klar sagen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Ulla Lötzer [DIE LINKE]: Kernversagen!)


    Die Diskussionen vor dem Gipfel und die Beiträge,
    gerade auch von Obama, gingen in eine völlig andere
    Richtung. Die USA in diesem Punkt umgedreht zu ha-
    ben und sie zu diesem Gipfelbeschluss bewegt zu haben,
    ist ein Kernerfolg für diese Bundesregierung, für Angela
    Merkel und für Wolfgang Schäuble.


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Und für die Europäer!)


    Ich würde den Beschluss, die Haushaltsdefizite bis
    2013 zu halbieren, auch nicht kleinreden, selbst wenn es
    nicht sanktionsbewehrt ist. Aber man muss schon sagen,
    es ist ein entscheidender Unterschied, ob wir mit noch
    mehr Verschuldung weiter in Richtung Abgrund fahren
    – Herr Wissing hat eben zu Recht auf das Beispiel Grie-
    chenland verwiesen, das ja eine Finanzkrise ausgelöst
    hat – oder ob wir es geschafft haben, diesen verfehlten
    Kurs zu drehen, und jetzt in die richtige Richtung unter-
    wegs sind.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Ich sage zum Thema Finanztransaktionsteuer: Na-
    türlich hätten wir uns gewünscht, wenn wir da interna-
    tional eine Vereinbarung zustande bekommen hätten; das
    muss man ganz klar sagen. Ich hätte mich auch persön-
    lich darüber gefreut. Aber wir müssen auch zur Kenntnis
    nehmen – das hat Herr Bundesminister Schäuble sehr
    nachvollziehbar dargelegt –, dass wir nicht allein auf der
    Welt sind, sondern dass es noch andere gibt, darunter
    viele, die mit dem Thema Finanz- und Wirtschaftskrise
    keine Probleme haben, die ganz andere Fragen stellen
    und ganz andere Interessen haben, die kein Interesse an
    einer Finanztransaktionsteuer haben. Das muss man als
    Realität zur Kenntnis nehmen, wenn man Politik verant-
    wortlich gestaltet.

    Wolfgang Schäuble hat zu Recht gesagt, wir konzen-
    trieren uns jetzt auf die europäische Ebene und verfolgen
    dieses Thema dort konsequent weiter. Aber ich sage
    auch, wir sollten den Menschen nichts vormachen und
    ihnen keinen Sand in die Augen streuen. Die Finanz-

    t
    a

    S
    k

    D
    s
    U
    r
    a


    n
    d
    m
    Ü
    g
    v
    s
    w

    r
    F

    Z
    s
    s
    r

    w
    k
    S
    g

    g
    s
    b
    s
    s
    h
    f
    f
    e
    a
    d
    f
    e
    s
    s

    (C (D ransaktionsteuer kann ein Beitrag sein, die Verursacher n den Kosten der Krise zu beteiligen. (Ulla Lötzer [DIE LINKE]: Und die Spekulation zu begrenzen!)


    ie wird aber nicht der entscheidende Beitrag dafür sein,
    ünftige Krisen zu vermeiden.


    (Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hat auch keiner gesagt!)


    arüber müssen wir uns im Klaren sein; denn die Kri-
    en, die wir gehabt haben, die Subprimekrise aus den
    SA oder die Verschuldungskrise aus Griechenland, wä-

    en nicht verhindert worden, wenn wir eine Finanztrans-
    ktionsteuer gehabt hätten.


    (Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Hat das denn jemals jemand behauptet?)


    Ich will nur die Schwerpunkte betonen. Dass Sie das
    icht behauptet haben, ist eine ganz andere Frage. Zu
    en Schwerpunkten gehört die Regulierung des Finanz-
    arkts im Hinblick auf vorbeugende Mechanismen.
    ber einen dieser Mechanismen haben wir heute Mor-
    en gesprochen, nämlich das Verbot ungedeckter Leer-
    erkäufe und das Verbot ungedeckter Kreditausfallver-
    icherungen, der Spekulationen damit. Das ist schon ein
    ichtiger Beitrag.

    Wir haben eben auch über das Thema Ratingagentu-
    en gesprochen. Das ist Ihnen irgendwie durchgerutscht,
    rau Lötzer.


    (Ulla Lötzer [DIE LINKE]: Nein!)


    u dem Thema haben wir hier nämlich schon einen Be-
    chluss gefasst. Das Thema Ratingagenturen und ver-
    chärfte Aufsicht über die Ratingagenturen ist hier be-
    eits geklärt worden und durch.


    (Nicolette Kressl [SPD]: Nein! – Ulla Lötzer [DIE LINKE]: Genau so unzureichend wie die Regelung heute Morgen!)


    Der nächste Punkt ist das Restrukturierungsgesetz,
    as die mögliche Insolvenz, die Abwicklung von Ban-
    en angeht, die damit verbundene Bankenabgabe, der
    elbstbehalt bei Verbriefungen, die Anhebung der Ei-
    enkapitalanforderungen nach Basel II+ oder Basel III.

    Wichtig finde ich auch, dass wir ein Gesetz zur Ver-
    ütung für Manager in Banken und Versicherungen be-
    chlossen haben. Auch das ist ein Punkt, den man hier
    etonen sollte, gerade gegenüber den Zuschauern. Es
    ind zwar im Moment leider keine hier; aber sicherlich
    itzen Zuschauer zu Hause an den Fernsehschirmen. So
    aben wir in diesem Vergütungsgesetz zum Beispiel
    estgeschrieben, dass es demnächst höchstens 50 Prozent
    lexible Vergütung geben darf. Ferner darf es nicht nur
    ine Bonusvergütung geben, sondern in Zukunft muss es
    uch Malusregelungen geben. All diese Dinge werden
    emnächst in Vorstandsverträgen, in Managerverträgen
    estgelegt sein müssen. Dafür stehen die Aufsichtsräte
    in. Aufsichtsräte, die demnächst andere Verträge be-
    chließen, die diese Punkte nicht enthalten, haften. Das
    ind ganz wichtige Punkte, um auch menschliche Re-





    Dr. Mathias Middelberg


    (A) )


    )(B)

    gungen wie Gier und Gewinnstreben am Kapitalmarkt
    einzuschränken. Das sind wichtige Beiträge, um im Vor-
    feld – vorbeugend – den Finanzmarkt zu regulieren. Da
    sind wir wesentlich weiter gekommen, als Sie das hier
    dargestellt haben.

    Herr Kollege Wissing hat auf die übrigen Erfolge die-
    ser Bundesregierung verwiesen, mit einer soliden und
    eben nicht schuldengetriebenen Wachstumspolitik dieses
    Land auf einen vernünftigen Kurs zu bringen. Sie sehen,
    dass die Zahl der Arbeitslosen von Monat zu Monat im-
    mer mehr sinkt. Sie wird unter die 3-Millionen-Grenze
    fallen. Das ist der entscheidende Beitrag. 100 000 Ar-
    beitslose weniger in diesem Land entlasten unsere So-
    zialkassen um 1,8 Milliarden Euro. Wenn wir es schaf-
    fen, durch unsere solide Politik 500 000 Menschen mehr
    in diesem Jahr in Beschäftigung zu bekommen, dann ha-
    ben wir alleine dadurch schon fast 10 Milliarden Euro
    Sparleistung erbracht. Das ist die Politik, für die diese
    Regierung steht. Dafür kann man eigentlich nur um Un-
    terstützung bitten.

    Danke.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat die Kollegin Nicolette Kressl von der

SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Nicolette Kressl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! In der Regel lohnt es ja nicht, Reden von
    Herrn Wissing zu kommentieren.


    (Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Das ist aber weniger freundlich!)


    Aber heute war das die entlarvendste Rede, die ich seit
    langem hier gehört habe. Ich will Ihnen das deutlich ma-
    chen: Herr Wissing hat sich hier hingestellt – nachdem
    Bundesminister Schäuble gesagt hat, die Regierung sei
    mit dem festen Vorsatz nach Toronto gefahren, die Fi-
    nanztransaktionsteuer durchzusetzen –


    (Dr. Volker Wissing [FDP]: In der Tat!)


    und gesagt, es würde hier niemanden interessieren, was
    ein sozialdemokratischer Ortsverein beschließt. Uns in-
    teressiert das übrigens. Aber bemerkenswert ist der Ver-
    gleich: Das hat kein sozialdemokratischer Ortsverein
    beschlossen, sondern das hat die Bundesregierung be-
    schlossen, und Sie haben diesen Beschluss hier diskredi-
    tiert.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Sie haben gesagt, das sei völlig unerheblich. Sie haben
    es als Erfolg beschrieben, dass sie in Toronto nicht be-
    schlossen worden ist.


    (Dr. Mathias Middelberg [CDU/CSU]: Da haben Sie aber nicht richtig zugehört! – S H r r S n r n d H f Z d h h e i W k s l g S t h 2 h m k l K g k d i V (C (D Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Das haben Sie heute Nacht geträumt, oder was? – Christian Lange [Backnang] [SPD]: Schwarzgelbes Chaos!)


    Herr Minister, ich will Sie fragen: Warum wundern
    ie sich noch, dass wir hier konstatieren – und das hat
    err Duin vorhin auch getan –, dass die Bundesregie-

    ung ihre Durchsetzungskraft auf internationalen Konfe-
    enzen – sie war nicht plötzlich schlecht – Stück für
    tück verloren hat, dass alle international nachlesen kön-
    en, dass Sie mit einer Position zu den Konferenzen fah-
    en, die national von den Sie tragenden Fraktionen gar
    icht mitgetragen wird? Dann ist es doch logisch, dass
    a keine Durchsetzungskraft mehr da ist.


    (Beifall bei der SPD – Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Das nennt Herr Wissing Handlungsfähigkeit! – Christian Lange [Backnang] [SPD]: Chaos-Regierung, schwarz-gelbes Chaos!)


    Ich will einen zweiten Punkt nennen und kann Ihnen,
    err Wissing, die Frage nicht ersparen: Welchen Neuan-

    ang müssen wir machen? Ich glaube, es wäre an der
    eit, sich in Sachen Neuanfänge und Neustarts klar und
    eutlich zu äußern.


    (Beifall bei der SPD)


    Lassen Sie mich eine dritte Bemerkung machen: Ich
    alte es für eine Unverschämtheit, hier nicht die Wahr-
    eit zu sagen. Mit Minister Steinbrück wären wir 2011 in
    inen Haushalt ohne Neuverschuldung gegangen. Das
    st völlig klar.


    (Beifall bei der SPD)


    ir mussten uns wegen der konjunkturellen Lage stär-
    er verschulden. Wir müssen da wieder zurück, darüber
    ind wir uns einig. Aber hier die Unwahrheit darzustel-
    en, zeugt nicht von ernsthaftem Arbeiten, und darum
    eht es, nicht um Fairness. Diesen Grundregeln sollten
    ie als Ausschussvorsitzender sich eigentlich auch un-

    erwerfen.


    (Beifall bei der SPD und der LINKEN – Dr. Volker Wissing [FDP]: Sie fordern doch heute immer noch Steuererhöhungen für die Mitte!)


    Dann will ich Ihnen noch einen Punkt im Zusammen-
    ang mit Toronto deutlich machen. Die Jahre 2008 und
    009 waren von großen Rettungspaketen geprägt. Das
    aben wir für die Menschen und ihre Arbeitsplätze ge-
    acht, das will ich deutlich sagen, und nicht für die Ban-

    en. Dennoch ist es eine Tatsache, dass bisher ausschließ-
    ich die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler an den
    osten beteiligt werden. Deshalb wäre es auch so wichtig
    ewesen, aus Toronto ein weiteres Signal dafür zu be-
    ommen, die Steuerzahler nicht alleinzulassen, sondern
    ie Verursacher der Krise mitzubeteiligen.


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Das muss man aber auch machen!)


    Ich will Ihnen sagen: Die Bankenabgabe, die Sie hier
    mmer wieder nennen, führt nicht dazu, dass sich die
    erursacher auch nur mit einem einzigen Cent an den





    Nicolette Kressl


    (A) )


    )(B)

    Kosten der Krise beteiligen. Das ist ein Vorsorgetopf. –
    Ich habe interessiert gelesen, dass Sie auch noch darüber
    diskutieren, dass diese Ausgaben, anders als im Regie-
    rungsentwurf vorgesehen, womöglich bei der Steuer gel-
    tend gemacht werden können.


    (Manfred Zöllmer [SPD]: Ja, so ist es!)


    Dadurch wollen Sie die Steuerzahler noch einmal an den
    Kosten beteiligen. Das, was Sie hier machen, ist doch
    absurd.


    (Beifall bei der SPD und der LINKEN – Christian Lange [Backnang] [SPD]: Ein echter Witz!)


    Es ist völlig klar: Für die Märkte müssen Regeln er-
    lassen werden, durch die wir weitere Barrieren gegen die
    Spekulation auf Kosten anderer erhalten. – Ich persön-
    lich und viele andere, wie ich glaube, sind bestürzt. Ei-
    gentlich konnten wir davon ausgehen, dass international
    ein Zeitfenster vereinbart wird, innerhalb dessen man
    diese Regeln vereinbaren kann, aber wir mussten fest-
    stellen: Dieses Zeitfenster schließt sich schneller, als wir
    uns das erhofft haben.

    Damit komme ich zur Durchsetzungsfähigkeit zu-
    rück. Eine gewichtige deutsche Stimme wäre gut, um
    dieses Zeitfenster länger offen zu halten. Diese haben
    wir aber, wie gesagt, leider nicht mehr.

    Wenn Sie es sich genau anschauen, dann sehen Sie:
    Der G-20-Gipfel in Toronto war für die Finanzmarktre-
    gulierung ein Rückschlag. Ich habe die Befürchtung,
    dass wir, wenn wir auf diesem Weg weitergehen, den
    Menschen nicht mehr erklären können, warum diejeni-
    gen, die in Regierungsverantwortung stehen, zwar im-
    mer sagen: „Wir müssen das tun“, hinterher aber nichts
    passiert.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Wer war denn Staatssekretärin, Frau Kressl?)


    Schauen Sie sich einmal genau an, was in Toronto be-
    schlossen worden ist. Es gab keine konkreten Festlegun-
    gen im Hinblick auf die Eigenkapitalregeln. Statt der
    bisherigen Umsetzungsfrist – bis Ende 2012 – wird eine
    reine Zielsetzung formuliert. Das ist keine Verstärkung
    der Regulierung, sondern eine Abschwächung der Regu-
    lierung.

    Wir haben das vorhin besprochen: Hinsichtlich der
    Verbesserung des außerbörslichen Handels halten wir
    alle die Transparenz für außerordentlich wichtig. Bis
    2012 sollten – das ist in Pittsburgh beschlossen worden –
    alle standardisierten Derivate über Börsen- oder Han-
    delsplattformen gehandelt werden. Hierzu gab es in To-
    ronto keinen Fortschritt und keinerlei konkrete Festle-
    gung. Ich habe es schon erwähnt: In Toronto wurden
    keinerlei Beschlüsse über eine internationale Finanz-
    transaktionsteuer oder über eine Bankenabgabe gefasst.

    Ich will hier noch einmal auf die Einigkeit und
    Durchsetzungskraft zurückkommen. Sie haben hier über
    Monate hinweg nicht einmal genau gewusst, ob wir über
    eine Finanzaktivitätsteuer, eine Finanztransaktionsteuer
    oder eine Bankenabgabe als Vorsorge sprechen. Bei die-

    s
    d
    w
    a

    w
    t
    e
    n
    n
    w
    d
    d

    B
    n

    n

    m
    b
    e
    n
    d
    m
    s

    K
    5
    e
    D
    r
    s
    p
    w
    k

    i
    c
    n
    B
    5
    b

    w
    g
    E

    (C (D er Bankenabgabe können sich die Banken sicher sein, ass die Steuerzahler wieder ergänzend zahlen müssen, enn das Gesammelte nicht ausreicht; dafür gibt es ja uch nette Formulierungen in dem Referentenentwurf. Wenn Sie sich dieses Hin und Her über Wochen hineg anschauen, dann ist völlig klar: Wir werden interna ional nicht durchsetzungsfähig, wenn Sie sich nicht ndlich dazu entschließen, klare und überzeugende Liien zu entwickeln. – Ich sage Ihnen: Wenn wir erkenen könnten, dass Sie das auf den Weg bringen, und enn die FDP nicht wieder alles relativieren würde, was er andere Teil der Regierungskoalition sagt, dann würen wir Sie unterstützen. (Dr. Volker Wissing [FDP]: Fragen Sie doch einmal Herrn Steinbrück! Er hat doch seine Erfahrungen damit! Er kann es Ihnen erklären, Frau Kressl!)


    ei diesem Rumgeeiere, das uns national und internatio-
    al schadet, können wir aber leider nicht mitmachen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD – Christian Lange [Backnang] [SPD]: Schwarz-gelbes Chaos – wie immer!)