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ID1705201700

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/52 ordneten Sahra Wagenknecht, Michael Schlecht, Dr. Barbara Höll, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Kreditausfallversicherungen (CDS) und deren Handel vollständig verbieten (Drucksachen 17/1733, 17/2097) . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . (Drucksache 17/2232) . . . . . . . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Lötzer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Mathias Middelberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ 5455 C 5455 D 5456 D 5458 D 5460 C 5462 A 5463 C 5464 B 5468 B 5468 C 5470 A 5472 C 5473 D 5475 D 5476 D 5478 B Deutscher B Stenografisch 52. Sitz Berlin, Freitag, de I n h a l Tagesordnungspunkt 19: a) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Vorbeugung gegen missbräuchliche Wertpapier- und Derivategeschäfte (Drucksachen 17/1952, 17/2336) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Ab- geordneten Michael Schlecht, Sahra Wagenknecht, Dr. Herbert Schui, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Banken regulieren – Spekula- tionsblasen verhindern (Drucksachen 17/1151, 17/2336) . . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Abge- T a b 5455 A 5455 B Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 5465 B 5466 B undestag er Bericht ung n 2. Juli 2010 t : agesordnungspunkt 20: ) Große Anfrage der Abgeordneten Garrelt Duin, Carsten Schneider (Erfurt), Hubertus Heil (Peine), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Umsetzung der Ergebnisse im Bereich der Wirtschafts- und Finanzpolitik der G-8- und G-20- Gipfel durch die Bundesregierung (Drucksachen 17/1796, 17/2295) . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Ulla Lötzer, Dr. Barbara Höll, Eva Bulling-Schröter, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: G-20-Gipfel in Toronto für eine demokratische Kontrolle der Fi- nanzmärkte und eine Wende zur nach- haltigen Regulierung der Weltwirt- schaft nutzen 5468 B DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Aumer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5479 D 5480 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 52. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Juli 2010 Tagesordnungspunkt 21: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Caren Lay, Dr. Axel Troost, Ka- rin Binder, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Finanziellen Ver- braucherschutz stärken – Finanz- märkte verbrauchergerecht regulieren (Drucksachen 17/887, 17/1782) . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Dr. Gerhard Schick, Dr. Thomas Gambke, Lisa Paus, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Grauen Kapitalmarkt durch einheitliches Anlegerschutzniveau über- winden (Drucksachen 17/284, 17/2335) . . . . . . . . Lucia Puttrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 22: Erste Beratung des von den Abgeordneten Memet Kilic, Josef Philip Winkler, Katja Dörner, weiteren Abgeordneten und der Frak- tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Aufenthaltsgesetzes (Ehegattennachzug) (Drucksache 17/1626) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Memet Kilic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Memet Kilic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 5481 B 5481 C 5481 D 5483 A 5484 B 5485 B 5486 A 5490 A 5490 A 5491 A 5492 A 5493 A 5494 D 5496 B 5497 B 5498 D 5499 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Harald Koch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . L A A 5487 A 5487 D 5488 D iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5501 A 5501 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 52. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Juli 2010 5455 (A) ) )(B) 52. Sitz Berlin, Freitag, de Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 52. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Juli 2010 5499 Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms (A) (C)Berichtigung 51. Sitzung, Seite 5314 (B), die Antwort von Katherina Reiche, Parl. Staatssekretärin beim Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, ist wie folgt zu lesen: „Es gibt keine Überlegungen, laufende Vorhaben zu unterbinden. Außer den 17 Förderbohrungen auf der Mit- telplate und der auf der A6-A – Informationen dazu habe ich Ihnen zukommen lassen – sind keine Details zu Explo- rationsvorhaben oder Planungen bekannt.“ (D) (B) Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 52. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Juli 2010 5501 (A) ) )(B) Drucksache 17/136 Nr. A.1Weinberg, Harald DIE LINKE 02.07.2010 EuB-BReg 37/2009 tung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Schreiner, Ottmar SPD 02.07.2010 Sendker, Reinhold CDU/CSU 02.07.2010 Anlage 1 Liste der entschuldigt A m S z m d Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.07.2010 Beckmeyer, Uwe SPD 02.07.2010 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 02.07.2010 Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 02.07.2010 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 02.07.2010 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.07.2010 Dyckmans, Mechthild FDP 02.07.2010 Freitag, Dagmar SPD 02.07.2010 Friedhoff, Paul K. FDP 02.07.2010 Gottschalck, Ulrike SPD 02.07.2010 Groschek, Michael SPD 02.07.2010 Groth, Annette DIE LINKE 02.07.2010 Höger, Inge DIE LINKE 02.07.2010 Holmeier, Karl CDU/CSU 02.07.2010 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.07.2010 Lange, Ulrich CDU/CSU 02.07.2010 Leidig, Sabine DIE LINKE 02.07.2010 Link (Heilbronn), Michael FDP 02.07.2010 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.07.2010 Menzner, Dorothee DIE LINKE 02.07.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 02.07.2010 Nietan, Dietmar SPD 02.07.2010 W Z Z A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten nlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 atz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung u der nachstehenden Vorlage absieht: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zum Stand der Bemühun- gen um Abrüstung, Rüstungskontrolle und Nichtver- breitung sowie über die Entwicklung der Streitkräfte- potenziale 2009 (Jahresabrüstungsbericht 2009) – Drucksache 17/445 – Ausschuss für Wirtschaft und Technologie – der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über ihre Exportpolitik für konventionelle Rüstungsgüter im Jahr 2008 (Rüstungsexportbericht 2008) – Drucksachen 17/1333, 17/1644 Nr. 1.3 – Ausschuss für Kultur und Medien – Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Tech- nikfolgenabschätzung (18. Ausschuss) gemäß § 56 a der Geschäftsordnung Technikfolgenabschätzung (TA) Zukunftsreport – Ubiquitäres Computing – Drucksache 17/405 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- okumente zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 02.07.2010 apf, Uta SPD 02.07.2010 immermann, Sabine DIE LINKE 02.07.2010 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 5502 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 52. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Juli 2010 (A) (C) )(B) Drucksache 17/720 Nr. A.2 EuB-BReg 72/2010 Drucksache 17/1492 Nr. A.6 Ratsdokument 7032/10 Drucksache 17/1821 Nr. A.3 Ratsdokument 8824/10 Sportausschuss Drucksache 17/136 Nr. A.28 EuB-EP 1972; P6_TA-PROV(2009)0347 Finanzausschuss Drucksache 17/1821 Nr. A.5 EuB-EP 2018; P7_TA-PROV(2010)0056 Haushaltsausschuss Drucksache 17/1270 Nr. A.2 Ratsdokument 6806/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.13 Ratsdokument 7180/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.14 Ratsdokument 7182/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.15 Ratsdokument 7183/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.22 Ratsdokument 7830/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.23 Ratsdokument 7831/10 Drucksache 17/1693 Nr. A.2 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/859 Nr. A.8 EuB-EP 1999; P7_TA-PROV(2009)0110 Drucksache 17/1821 Nr. A.8 Ratsdokument 8502/10 Drucksache 17/1821 Nr. A.9 Ratsdokument 8523/10 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 17/1649 Nr. A.4 Ratsdokument 8320/10 Drucksache 17/1649 Nr. A.5 Ratsdokument 8439/10 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/178 Nr. A.40 Ratsdokument 15361/09 Drucksache 17/315 Nr. A.8 Ratsdokument 17196/09 Drucksache 17/504 Nr. A.25 Ratsdokument 16016/09 Drucksache 17/1100 Nr. A.13 Ratsdokument 7110/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.46 Ratsdokument 8029/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.47 Ratsdokument 8134/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.48 Ratsdokument 14930/09 Drucksache 17/1649 Nr. A.12 Ratsdokument 8399/10 Drucksache 17/1821 Nr. A.25 Drucksache 17/1821 Nr. A.7 Ratsdokument 8690/10 (D Drucksache 17/1821 Nr. A.26 Ratsdokument 9233/10 Ratsdokument 9609/10 Ratsdokument 9231/10 52. Sitzung Berlin, Freitag, den 2. Juli 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Hans Michelbach


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Kollege Zöllmer, ich kann die Presseberichte na-

    ürlich bestätigen. Das waren Presseberichte vom Mitt-
    och. Aber am Donnerstag


    (Lachen bei der SPD)


    aben Frau Merkel und Herr Sarkozy das beschlossen,
    nd darauf kommt es an, Herr Zöllmer. Der Beschluss ist
    efasst worden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Iris Gleicke [SPD]: Heute ist Freitag! Was ist denn heute?)


    ie wissen doch, dass wesentlich ist, was am Ende he-
    auskommt.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Meine Damen und Herren, ich darf Sie daran erinnern,
    ass wir einen ganzen Maßnahmenkatalog haben. Wir ha-
    en die EU-Verordnung zur Regulierung und Aufsicht
    on Ratingagenturen umgesetzt. Wir haben angemes-
    ene und transparente Vergütungssysteme im Finanz-
    ektor beschlossen. Wir erarbeiten mit Basel III neue
    egulierungen. Wir haben in der nächsten Woche den
    esetzentwurf zur Umsetzung der geänderten Banken-

    ichtlinie und der geänderten Kapitaladäquanzrichtlinie
    ur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit des Finanzsys-
    ems gegenüber Marktverwerfungen auf der Tagesord-
    ung. Die Verbesserung von Finanzprodukten, zum Bei-
    piel bei den offenen Immobilienfonds, steht unmittelbar
    evor. Ein Referentenentwurf zur Bankenabgabe für ei-
    en privatwirtschaftlichen Restrukturierungsfonds liegt
    or. Wir gehen ein Restrukturierungsgesetz mit einer In-
    olvenzordnung für den Finanzsektor an. Alles das sind

    aßnahmen, die in die richtige Richtung gehen. Wir zie-
    en Lehren aus der Finanzkrise.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Heute erreichen wir eine wichtige Etappe. Das vorlie-
    ende Gesetz ist erstens eine klare Botschaft an alle Fi-
    anzmarktteilnehmer, nämlich dass wir Ernst machen
    nd maßlose Spekulationsfreiflüge und zweifelhafte Ge-
    chäftsaktivitäten ganz konsequent beenden.

    Zweitens ist damit eine klare Botschaft an Europa
    erbunden, nämlich dass wir in Deutschland gewillt
    ind, die Vorreiterrolle auch weiterhin zu übernehmen,
    nd darauf setzen, dass europaweit nachgezogen wird.
    ch glaube, das ist der richtige Weg.

    Es ist drittens eine weitere klare Botschaft, nämlich
    ie wir uns die neue Finanzmarktordnung in der Zu-
    unft vorstellen. Das geht nicht mit Kahlschlägen, son-
    ern nur mit ökonomischer Vernunft und Praxisnähe;
    enn der Finanzmarkt – das darf nie vergessen werden –





    Dr. h. c. Hans Michelbach


    (A) )


    )(B)

    hat eine dienende Funktion für die Realwirtschaft in un-
    serer Marktwirtschaft. Deswegen sind gute fachliche
    Praxis und ökonomische Vernunft die wesentlichen Vo-
    raussetzungen. Das ist der richtige Weg für die Zukunft.

    Wesentlich ist, dass wir in der Gesetzesarbeit auch die
    Sorgen der Exportwirtschaft aufgenommen haben, die in
    der Anhörung zum Ausdruck gekommen sind. Ich ver-
    stehe die Einlassungen des BDI wirklich nicht, weil wir
    genau die Dinge korrigiert haben, die als problematisch
    herausgearbeitet worden sind. Dass wir keine Freiflüge
    einer Behörde genehmigen, ist doch schon vom Selbst-
    verständnis des Parlaments her klar. Wir haben deutlich
    gemacht: Wir wollen dann ein Gesetz machen, wenn es
    zu langfristigen Veränderungen kommt.

    Die reale Geschäftstätigkeit ist nicht gefährdet. Die
    Auslastung der deutschen Standorte ist gegeben. Der Ex-
    port, insbesondere im Bereich des Automobilbaus, ist
    ein wesentlicher Faktor. Natürlich müssen Währungsri-
    siken abgedeckt werden können und muss auch bei
    schwankenden Kursen eine stabile und berechenbare Er-
    tragslage zu gewährleisten sein. Das erreichen wir, in-
    dem wir die notwendige finanzielle Unterlegung für die
    reale Geschäftstätigkeit sicherstellen.

    Eine internationale, jedenfalls europäische Regelung
    in dieser Frage wird sicher folgen. Daran werden wir
    weiter arbeiten. Ich bin ganz sicher, dass wir die Chan-
    cen, die mit einer neuen Finanzmarktordnung verbunden
    sind, ganz konsequent wahrnehmen werden und so
    Wohlfahrt für die Menschen in unserem Land erreichen.
    Das ist wesentlich. Dazu gehört ein Finanzmarkt, der in
    Ordnung ist. Dazu bedarf es einer Finanzmarktneuord-
    nung. Das Ziel werden wir ganz konsequent Schritt für
    Schritt weiter umsetzen. Ich bin sehr dankbar, dass dies
    in der Koalition sehr effizient und geschlossen angegan-
    gen wird.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat nun Kollege Lothar Binding für die

SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Lothar Binding


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Sehr verehrte Damen und Herren! Fehler zu machen, ist
    kein Problem; denn Fehler kann man korrigieren. Was
    uns an diesem Gesetzentwurf stört, hat auch damit zu
    tun, was mit der Kanzlerin im Moment los ist. Von ei-
    nem Politiker kann man eine Sache verlangen – nicht,
    dass er keine Fehler macht, Fehler machen wir alle –,
    nämlich dass er das einbringt, was er in seinem Leben
    gelernt hat. Das ist das, was man von jedem von uns ver-
    langen kann.

    Die Kanzlerin hat Physik studiert. Stellen wir uns ein-
    mal vor, ein Physiker würde Antworten auf nicht gestellte
    Fragen suchen oder Lösungen – vielleicht sogar durch

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    (C (D en Aufbau von Experimenten – für Probleme eruieren, ie er überhaupt nicht analysiert hat. So etwas endet im abor und auch in der Theorie im Chaos. Chaos ist sehr efährlich: Der Zufall dominiert, Führung geht verloren. it dem vorliegenden Gesetzentwurf – hier wurde von inem Baustein gesprochen – wird genau das belegt. Ich will noch etwas zu dem sagen, was ich eben im ernsehen gehört habe. Kollege Wissing hat erklärt, in er Anhörung hätten einige Experten gesagt: Ihr macht a viel zu viel. – Andere hätten gemeint: Ihr macht viel u wenig. – Daraus hat Kollege Wissing geschlossen: ann liegen wir genau richtig. – Die Schlussfolgerung st aber leider: Es geht nicht um viel oder wenig, sondern m richtig oder falsch. Aber weil es falsch ist, ist es soohl zu viel als auch zu wenig. Darin liegt das Problem. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich will einen kleinen Satz aus der Anhörung zitieren,
    ie Sie offensichtlich für sich als sehr positiv wahrge-
    ommen haben. In der Anhörung hat jemand gesagt:
    esser umfassend und gut als schnell und fragmenta-

    isch! – Fragmentarisch heißt bruchstückhaft. Genau das
    st dieser Gesetzentwurf. Er ist ein Baustein, der mit dem
    echtssystem des Finanzplatzes insgesamt nicht verbun-
    en ist. Deshalb hat auch von Ihnen jemand gesagt, dass
    r den Gesetzentwurf eigentlich schon mit einem Ver-
    allsdatum versehen könnte.

    Warum sehen wir das so? Die Antwort möchte ich an
    rei Parametern klarmachen: Der eine Parameter heißt
    rodukt, der andere Zeit und der letzte Ort. Sie beschrän-
    en sich mit dem Gesetzentwurf auf ungedeckte Leer-
    erkäufe von Aktien – das haben wir mehrfach gehört –,
    uf Schuldtitel von Staaten der Euro-Zone, die an einer
    nländischen Börse in regulierten Märkten gehandelt
    erden – weil diese gefährlich sind.

    Erstens. Was bedeutet das? Diese Regel bietet genü-
    end Gestaltungsspielräume. Unser Kollege Carsten
    ieling hat diese Frage nach einer Begrenzung an Herrn
    rank Gerstenschläger von der Deutschen Börse gestellt,
    er sich damit befasst. Er hat auf diese Frage geantwor-
    et:

    Ich kann nicht genau erklären, warum es diese Be-
    chränkung gibt. Ich gehe aber davon aus, dass diese Be-
    chränkung gemacht wurde, um nicht zu versuchen, den
    andel mit Werten, der im Ausland auf Primärmärkten

    ugelassen ist und wahrscheinlich der deutschen Regu-
    ierung gar nicht unterliegt, irgendwie regeln zu wollen.
    as ist der eigentliche Grund. – Es ist viel wichtiger, zu

    ragen, ob es eine nationale oder eine europäische Rege-
    ung gibt; denn sonst ist Regulierungsarbitrage unver-
    eidbar. Die wird immer dort ausgenutzt werden, wo
    andel möglich ist.

    So weit das Zitat. Herr Gerstenschläger schreibt Ihnen
    ns Stammbuch, dass Sie mit dieser Begrenzung sofort
    rbitragegewinne induzieren. Das ist aber genau das,
    as Sie vermeiden wollen.





    Lothar Binding (Heidelberg)



    (A) )


    )(B)

    Zweitens. Ich komme zur Intraday-Regelung. Der
    Gesetzentwurf, den Sie vorlegen, ist zeitlos schön, aber
    er hat an einem Tag keine Gültigkeit, nämlich an jedem
    Tag.


    (Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Kollege Brinkhaus erklärt Ihnen das! – Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Sie haben das nicht verstanden!)


    Sie konnten uns nicht erklären, wie Sie mit der Proble-
    matik der Zeitzonen in der Welt umgehen. Auch konnten
    Sie nicht sagen, wie man Verkettungsgeschäfte vermei-
    det, bei denen ein Tag an den anderen gehängt wird.


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Es geht um die Umsetzung an einem Tag! Sie haben nicht verstanden, worum es geht!)


    Das ist eine sehr komplizierte Ausnahme. Ausnahmen
    – das haben Sie im Zusammenhang mit der Mehrwert-
    steuer gelernt – sind immer sehr gefährlich.


    (Beifall bei der SPD)


    Drittens. Ich komme zur Frage des Ortes. Die Begren-
    zung auf den Raum, den Sie wählen, erzeugt automa-
    tisch den Wunsch, sich außerhalb dieses Raumes zu
    bewegen. Das Problem ist, dass Sie mit diesem Gesetz-
    entwurf an der gewünschten Stelle keine Lösung anbie-
    ten. Deshalb kann ich nur sagen: Das belegt, dass diese
    Art der politischen Vorgehensweise im Chaos endet. Das
    macht uns große Sorgen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: So sehen Sie aus, Herr Kollege, dass Sie große Sorgen haben!)