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ID1705200200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/52 ordneten Sahra Wagenknecht, Michael Schlecht, Dr. Barbara Höll, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Kreditausfallversicherungen (CDS) und deren Handel vollständig verbieten (Drucksachen 17/1733, 17/2097) . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . (Drucksache 17/2232) . . . . . . . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Lötzer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Mathias Middelberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ 5455 C 5455 D 5456 D 5458 D 5460 C 5462 A 5463 C 5464 B 5468 B 5468 C 5470 A 5472 C 5473 D 5475 D 5476 D 5478 B Deutscher B Stenografisch 52. Sitz Berlin, Freitag, de I n h a l Tagesordnungspunkt 19: a) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Vorbeugung gegen missbräuchliche Wertpapier- und Derivategeschäfte (Drucksachen 17/1952, 17/2336) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Ab- geordneten Michael Schlecht, Sahra Wagenknecht, Dr. Herbert Schui, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Banken regulieren – Spekula- tionsblasen verhindern (Drucksachen 17/1151, 17/2336) . . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Abge- T a b 5455 A 5455 B Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 5465 B 5466 B undestag er Bericht ung n 2. Juli 2010 t : agesordnungspunkt 20: ) Große Anfrage der Abgeordneten Garrelt Duin, Carsten Schneider (Erfurt), Hubertus Heil (Peine), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Umsetzung der Ergebnisse im Bereich der Wirtschafts- und Finanzpolitik der G-8- und G-20- Gipfel durch die Bundesregierung (Drucksachen 17/1796, 17/2295) . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Ulla Lötzer, Dr. Barbara Höll, Eva Bulling-Schröter, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: G-20-Gipfel in Toronto für eine demokratische Kontrolle der Fi- nanzmärkte und eine Wende zur nach- haltigen Regulierung der Weltwirt- schaft nutzen 5468 B DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Aumer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5479 D 5480 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 52. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Juli 2010 Tagesordnungspunkt 21: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Caren Lay, Dr. Axel Troost, Ka- rin Binder, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Finanziellen Ver- braucherschutz stärken – Finanz- märkte verbrauchergerecht regulieren (Drucksachen 17/887, 17/1782) . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Dr. Gerhard Schick, Dr. Thomas Gambke, Lisa Paus, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Grauen Kapitalmarkt durch einheitliches Anlegerschutzniveau über- winden (Drucksachen 17/284, 17/2335) . . . . . . . . Lucia Puttrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 22: Erste Beratung des von den Abgeordneten Memet Kilic, Josef Philip Winkler, Katja Dörner, weiteren Abgeordneten und der Frak- tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Aufenthaltsgesetzes (Ehegattennachzug) (Drucksache 17/1626) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Memet Kilic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Memet Kilic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 5481 B 5481 C 5481 D 5483 A 5484 B 5485 B 5486 A 5490 A 5490 A 5491 A 5492 A 5493 A 5494 D 5496 B 5497 B 5498 D 5499 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Harald Koch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . L A A 5487 A 5487 D 5488 D iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5501 A 5501 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 52. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Juli 2010 5455 (A) ) )(B) 52. Sitz Berlin, Freitag, de Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 52. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Juli 2010 5499 Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms (A) (C)Berichtigung 51. Sitzung, Seite 5314 (B), die Antwort von Katherina Reiche, Parl. Staatssekretärin beim Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, ist wie folgt zu lesen: „Es gibt keine Überlegungen, laufende Vorhaben zu unterbinden. Außer den 17 Förderbohrungen auf der Mit- telplate und der auf der A6-A – Informationen dazu habe ich Ihnen zukommen lassen – sind keine Details zu Explo- rationsvorhaben oder Planungen bekannt.“ (D) (B) Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 52. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Juli 2010 5501 (A) ) )(B) Drucksache 17/136 Nr. A.1Weinberg, Harald DIE LINKE 02.07.2010 EuB-BReg 37/2009 tung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Schreiner, Ottmar SPD 02.07.2010 Sendker, Reinhold CDU/CSU 02.07.2010 Anlage 1 Liste der entschuldigt A m S z m d Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.07.2010 Beckmeyer, Uwe SPD 02.07.2010 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 02.07.2010 Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 02.07.2010 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 02.07.2010 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.07.2010 Dyckmans, Mechthild FDP 02.07.2010 Freitag, Dagmar SPD 02.07.2010 Friedhoff, Paul K. FDP 02.07.2010 Gottschalck, Ulrike SPD 02.07.2010 Groschek, Michael SPD 02.07.2010 Groth, Annette DIE LINKE 02.07.2010 Höger, Inge DIE LINKE 02.07.2010 Holmeier, Karl CDU/CSU 02.07.2010 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.07.2010 Lange, Ulrich CDU/CSU 02.07.2010 Leidig, Sabine DIE LINKE 02.07.2010 Link (Heilbronn), Michael FDP 02.07.2010 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.07.2010 Menzner, Dorothee DIE LINKE 02.07.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 02.07.2010 Nietan, Dietmar SPD 02.07.2010 W Z Z A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten nlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 atz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung u der nachstehenden Vorlage absieht: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zum Stand der Bemühun- gen um Abrüstung, Rüstungskontrolle und Nichtver- breitung sowie über die Entwicklung der Streitkräfte- potenziale 2009 (Jahresabrüstungsbericht 2009) – Drucksache 17/445 – Ausschuss für Wirtschaft und Technologie – der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über ihre Exportpolitik für konventionelle Rüstungsgüter im Jahr 2008 (Rüstungsexportbericht 2008) – Drucksachen 17/1333, 17/1644 Nr. 1.3 – Ausschuss für Kultur und Medien – Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Tech- nikfolgenabschätzung (18. Ausschuss) gemäß § 56 a der Geschäftsordnung Technikfolgenabschätzung (TA) Zukunftsreport – Ubiquitäres Computing – Drucksache 17/405 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- okumente zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 02.07.2010 apf, Uta SPD 02.07.2010 immermann, Sabine DIE LINKE 02.07.2010 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 5502 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 52. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Juli 2010 (A) (C) )(B) Drucksache 17/720 Nr. A.2 EuB-BReg 72/2010 Drucksache 17/1492 Nr. A.6 Ratsdokument 7032/10 Drucksache 17/1821 Nr. A.3 Ratsdokument 8824/10 Sportausschuss Drucksache 17/136 Nr. A.28 EuB-EP 1972; P6_TA-PROV(2009)0347 Finanzausschuss Drucksache 17/1821 Nr. A.5 EuB-EP 2018; P7_TA-PROV(2010)0056 Haushaltsausschuss Drucksache 17/1270 Nr. A.2 Ratsdokument 6806/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.13 Ratsdokument 7180/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.14 Ratsdokument 7182/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.15 Ratsdokument 7183/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.22 Ratsdokument 7830/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.23 Ratsdokument 7831/10 Drucksache 17/1693 Nr. A.2 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/859 Nr. A.8 EuB-EP 1999; P7_TA-PROV(2009)0110 Drucksache 17/1821 Nr. A.8 Ratsdokument 8502/10 Drucksache 17/1821 Nr. A.9 Ratsdokument 8523/10 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 17/1649 Nr. A.4 Ratsdokument 8320/10 Drucksache 17/1649 Nr. A.5 Ratsdokument 8439/10 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/178 Nr. A.40 Ratsdokument 15361/09 Drucksache 17/315 Nr. A.8 Ratsdokument 17196/09 Drucksache 17/504 Nr. A.25 Ratsdokument 16016/09 Drucksache 17/1100 Nr. A.13 Ratsdokument 7110/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.46 Ratsdokument 8029/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.47 Ratsdokument 8134/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.48 Ratsdokument 14930/09 Drucksache 17/1649 Nr. A.12 Ratsdokument 8399/10 Drucksache 17/1821 Nr. A.25 Drucksache 17/1821 Nr. A.7 Ratsdokument 8690/10 (D Drucksache 17/1821 Nr. A.26 Ratsdokument 9233/10 Ratsdokument 9609/10 Ratsdokument 9231/10 52. Sitzung Berlin, Freitag, den 2. Juli 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Leo Dautzenberg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    ext
    Es geht aber heute um ein sehr ernst zu nehmendes
    Thema der Finanzmarktregulierung, bei dem die christ-
    lich-liberale Koalition


    (Bernd Scheelen [SPD]: Das heißt: SchwarzGelb!)


    und die Regierung handeln und die notwendigen Maß-
    nahmen auf den Weg bringen.

    Wir beraten den Gesetzentwurf zur Vorbeugung ge-
    gen missbräuchliche Wertpapier- und Derivategeschäfte
    heute abschließend in zweiter und dritter Lesung. Was
    beinhaltet der Gesetzentwurf? Es geht darin um die so-
    genannten ungedeckten Leerverkäufe bei Aktien,

    im Euro-Raum und Derivategeschäften.
    n Leerverkäufen wird etwas verkauft, das
    esitzt, und dann auch noch vervielfältigt

    Form. Das ist der Unterschied zu gedeck-
    n Sahra
    r. Barbara

    r Fraktion

    Staatspapieren
    Bei ungedeckte
    man gar nicht b
    in spekulativer





    Leo Dautzenberg


    (A) )


    )(B)

    ten Leerverkäufen, bei denen innerhalb einer bestimm-
    ten Frist von ein bis zwei Tagen die Deckung für das Ge-
    schäft erbracht werden muss. Das ist bei ungedeckten
    Leerverkäufen nicht der Fall.

    Sie dienen dazu, Krisensituationen und bestimmte
    Bereiche, die durch den Markt nicht zum Ausdruck
    kommen, spekulativ zu nutzen. Damit werden teilweise
    bereits bestehende negative Auswirkungen weiter be-
    schleunigt. Dem muss Einhalt geboten werden.

    Von daher haben wir als Koalitionsfraktionen auch
    auf Vorschlag der Regierung, die einen entsprechenden
    Kabinettsbeschluss gefasst hat, parallel dazu diesen Ge-
    setzentwurf eingebracht und damit auch zum Ausdruck
    gebracht, dass wir die Inhalte dieses Gesetzentwurfs
    grundsätzlich teilen. Durch die parallele Einbringung
    wollen wir relativ zeitnah zu einer Regelung kommen,
    um Verzögerungen zu vermeiden. Wir wollen also durch
    unsere Beratungspraxis im Plenum dazu beitragen, das
    Vorhaben zeitnah umzusetzen.

    Die Anhörung hat gezeigt, dass der Weg, den wir auf
    nationaler Ebene eingeschlagen haben, richtig ist.


    (Manfred Zöllmer [SPD]: In welcher Anhörung waren Sie denn?)


    – Scheinbar waren Sie in einer anderen Anhörung, Herr
    Kollege. –


    (Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Der Kollege hatte seine eigene Anhörung!)


    Die Anhörung hat gezeigt, dass der Weg grundsätzlich
    richtig ist. Herr Kollege Zöllmer, wenn Sie daraus den
    Schluss ziehen, hier bestehe keine Notwendigkeit der
    Regelung, dann verstehe ich im Grunde die Welt nicht
    mehr; schließlich halten Sie uns immer vor, wir unter-
    nähmen hier nichts.


    (Joachim Poß [SPD]: Keine Pappkameraden aufbauen!)


    Anscheinend lassen Sie noch nicht einmal auf sich wir-
    ken, was hiermit erreicht werden soll.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Es geht also um ein Verbot ungedeckter Leerverkäufe
    von Aktien, von Staatspapieren in der Euro-Zone und
    darüber hinaus von bestimmten Derivaten bis hin zu
    Währungsderivaten; dabei geht es um Devisen und Aus-
    landswährungen.

    Neben diesem grundsätzlichen Verbot war eine Ver-
    ordnung vorgesehen, die der BaFin die Kompetenz ver-
    schafft hätte, in diese Bereiche selbstständig einzugrei-
    fen. Herr Kollege Zöllmer, die Anhörung hat gezeigt:
    Wenn es bei einer undifferenzierten Verordnung bleibt,
    dann würden wir einzelne Bereiche der Industrie, in de-
    nen es gewisse Formen von Absicherungsgeschäften bei
    Währungen gibt, in die Gefahr bringen, dass längerfris-
    tige Absicherungsgeschäfte nicht mehr möglich wären.
    Diese Einsicht hat dazu geführt, dass wir gemeinsam
    diese Verordnung herausgenommen haben. Das ist ein
    Ergebnis – Herr Zöllmer, wenn Sie zuhören würden –

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    (C (D er Anhörung. Damit ist einem berechtigten Petitum aus er Industrie Rechnung getragen worden. (Nicolette Kressl [SPD]: Der BDI war dagegen!)


    Frau Kollegin, da Sie den BDI erwähnen: Vieles, was
    esagt wird, ist nicht nachvollziehbar. Nach der ab-
    chließenden Beratung im Finanzausschuss sind wir dem
    etitum aus der Industrie gefolgt. Spezielle Formen der
    bsicherung für die Industrie – langfristige Lieferver-

    räge, Stichworte: „Kerosin, Rohstoffe“, gebunden an
    estimmte Währungen – sind sinnvoll, wenn dafür die
    ntsprechenden Voraussetzungen geschaffen werden.

    Angesichts dessen ist es umso unverständlicher, dass
    lle Fraktionsvorsitzenden dieses Hauses gestern einen
    rief des BDI-Hauptgeschäftsführers bekamen, in dem
    uf das Petitum abgestellt und gesagt wurde, das Begeh-
    en aus der Industrie gerade für diesen Bereich sei nicht
    rfüllt. Anscheinend haben manche in diesem Verband
    en Schuss nicht gehört. Sie scheinen nicht begriffen zu
    aben, was wir in ihrem Sinne richtigerweise schon auf
    en Weg gebracht haben. Ich glaube, zur Arbeit hier ge-
    ört, offensiv zu vertreten, dass wir gehandelt haben,
    nd das, was hier erfolgt, nicht infrage zu stellen.

    An einem weiteren Punkt hat es Korrekturen gegeben
    das war ein wichtiges Petitum für den Börsenplatz und
    ür den Finanzstandort Deutschland –: Wir nehmen die
    ogenannten Intraday-Geschäfte – das sind diejenigen
    eschäfte, die innerhalb eines Tages abgewickelt wer-
    en – von dem Verbot aus. Sie sind weiterhin möglich;
    enn sie sind für die Liquidität des Marktes am jeweili-
    en Tag erforderlich. Im Grunde ist entscheidend, wel-
    he Nettopositionen am Abend noch offen sind. Deshalb
    st diesem Petitum des Finanzmarktes und des Finanz-
    tandortes Deutschland Rechnung getragen worden.

    Darüber hinaus haben wir auch Formen der Transpa-
    enz vorgesehen: Auch die Positionen, die offen sind,
    üssen über den Bundesanzeiger namentlich bekannt

    egeben werden. Damit stellen wir die Transparenz her,
    ie für die Regulierung dieses Marktes und der Markt-
    eilnehmer erforderlich ist. Somit führen wir diese Ge-
    chäfte aus der Anonymität heraus. Das ist die Zielset-
    ung der Transparenzplattformen, die wir hier vorsehen.
    amit leisten wir wiederum einen entscheidenden Bei-

    rag zur Regulierung von Finanzmärkten. Ich kann auch
    er Opposition nur dringend empfehlen, dem zuzustim-
    en.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat nun Manfred Zöllmer für die SPD-Frak-

ion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Manfred Zöllmer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Es

    assiert nicht sehr häufig, dass sich Helmut Schmidt, un-





    Manfred Zöllmer


    (A) )


    )(B)

    ser Altbundeskanzler, zu aktuellen Gesetzentwürfen zu
    Wort meldet. Er hat im Cicero Folgendes gesagt:

    Was dagegen Merkel macht – dass sie auf eigene
    Faust nur für Deutschland Leerverkäufe verbietet –,
    ist zum Schieflachen.

    Daraufhin sagte der Journalist:

    Sie dürfte das wissen und hat das Verbot als Beruhi-
    gungsmittel für die öffentliche Meinung in den
    Raum gestellt.

    Helmut Schmidt entgegnete daraufhin:

    Ich hoffe, dass sie weiß, … dass es wirkungslos ist.

    Warum hat Helmut Schmidt in diesem Fall leider, leider
    recht?

    Herr Dautzenberg, die Anhörung hat eines gezeigt:
    Dieser Gesetzentwurf ist ein Placebo; er ist wirkungslos;
    er ist reine Symbolpolitik.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Das ist doch Quatsch! Dann verstehe ich nicht, warum sich manche so aufregen!)


    Sie haben hier deutlich gemacht, wie die Geschichte die-
    ses Entwurfs verlief und wie Sie von den Koalitionsfrak-
    tionen von Beratung zu Beratung zur Verwässerung die-
    ses Gesetzentwurfs beigetragen haben.


    (Zuruf von der FDP: Verbesserung!)


    Er ist ein reines Symbol.

    Schauen wir uns einfach einmal an, wie das Gesetz
    entstanden ist, welche Geschichte es hat. Die Finanz-
    krise ist zwei Jahre alt. Seitdem wurde immer wieder
    deutlich, dass ungedeckte Leerverkäufe auf den Finanz-
    märkten zerstörerische Wirkungen entfalten können, zu-
    letzt in der Krise um Griechenland.


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Deshalb lassen Sie sie laufen!)


    – Nein, warten Sie ab! – Sie können Kursverzerrungen
    auslösen und zu Zwecken des Insiderhandels und der
    Marktmanipulation eingesetzt werden. Deshalb haben
    wir Sozialdemokraten seit langem gefordert, ungedeckte
    Leerverkäufe zu untersagen. Das ist ein ganz wichtiger
    Punkt.

    Am 9. März 2010 – also in diesem Jahr – gab es eine
    Erklärung der Europäischen Kommission, dass sie er-
    wäge, ungedeckte Leerverkäufe zu verbieten. Parallel
    dazu gab es die Ankündigung eines gemeinsamen Vor-
    gehens von Berlin und Paris in dieser Sache. Es war von
    einem Brief von Merkel an Sarkozy die Rede. Danach
    passierte jedoch nichts mehr. Dann kam über Nacht die
    Mitteilung über den Ticker, Deutschland habe als erstes
    europäisches Land ungedeckte Leerverkäufe verboten.
    Das heißt also, man hat auf eine gemeinsame europäi-
    sche Aktion verzichtet


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Die kommt ja noch!)


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    (C (D nd ein nationales Vorpreschen Deutschlands aus rein nnenpolitischen Gründen vorgezogen; der öffentliche ruck auf die Regierung war inzwischen im Zusammenang mit dem Euro-Rettungspaket zu groß geworden. an wollte Regierungsund Handlungsfähigkeit in Sa hen Finanzmarktregulierung demonstrieren, obwohl simulieren“ der richtige Ausdruck wäre. Dieses Gesetz at damit einen gravierenden Geburtsfehler: Es ist das rgebnis eines unabgestimmten Alleingangs. Man kann so etwas machen, wenn man vorher alle öglichkeiten zum gemeinsamen Handeln ausgelotet at. Das haben Sie nicht gemacht, obwohl Sie wissen, ass es um schädliche Aktivitäten geht, die nicht nur in eutschland stattfinden, sondern im gesamten Euroaum, in ganz Europa und auf der ganzen Welt. Erst enn es sich als völlig unmöglich erweisen sollte, dass ich eine abgestimmte Regelung durchsetzen kann, muss an nationale Maßnahmen ins Auge fassen. Wer aber o vorgeht, wie Sie es getan haben, der will nicht reguieren, sondern Regulierung nur vortäuschen. Es gibt in ieser Regierung keinen Konsens zu Regulierungsfraen. Sie sind in Regulierungsfragen nach wie vor tief erstritten. (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Dr. Thomas Gambke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Herr Dautzenberg, lassen Sie uns doch einmal be-
    euchten, zu welchem Ergebnis die Expertenanhörung
    irklich geführt hat. Das Ergebnis war eindeutig: Dieser
    esetzentwurf ist reine Symbolpolitik. Schauen Sie sich
    as Ergebnis der Anhörung an: Dieser Gesetzentwurf
    urde von der überwältigenden Mehrheit der Sachver-

    tändigen regelrecht verrissen.


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Quatsch!)


    r beschränkt sich auf ungedeckte Leerverkäufe von Ak-
    en und Schuldtiteln von Staaten der Euro-Zone, die an ei-
    er inländischen Börse zum Handel am regulierten Markt
    ugelassen sind. Warum – das war eine der Fragen – nur
    chuldtitel aus der Euro-Zone? Warum nur auf regulier-

    en Märkten? Der überwiegende Teil des Handels findet
    ort nicht statt.


    (Beifall bei der SPD)


    ichtig wäre ein Leerverkaufsverbot an außerbörsli-
    hen Plätzen; denn dort findet der relevante Teil des
    andels statt. Dieser Bereich wird vom vorliegenden
    esetzentwurf überhaupt nicht erfasst. Auch hier zeigt

    ich Ihre Unfähigkeit, etwas Wirksames koordiniert um-
    usetzen.


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Jawohl, Herr Oberlehrer!)


    Ein Verbot muss etwas bewirken. Das von Ihnen vor-
    esehene Verbot bewirkt leider nichts.


    (Nicolette Kressl [SPD]: Was sind das alles für dünne Nerven?)


    Ja, damit kann ich gut leben.





    Manfred Zöllmer


    (A) )


    )(B)


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Herr Lehrer! Er war ja auch Lehrer!)


    Ich zitiere Herrn Münchau von der Financial Times
    Deutschland, einen Journalisten, der in der Anhörung als
    Sachverständiger vertreten war. Er hat Folgendes formu-
    liert:

    Der einzige Grund für dieses Gesetz war dessen
    Ankündigung. Die Regierung musste etwas tun, um
    Deutschlands Journalisten von der Krise abzulen-
    ken.

    Wohlgemerkt: Nicht die Opposition, sondern ein unab-
    hängiger Journalist hat das formuliert.

    Sie haben eben deutlich gemacht, wie stark dieses Ge-
    setz bereits im Vorfeld beschnitten wurde und nun durch
    weitere Änderungsanträge beschnitten werden soll; bei-
    spielsweise werden die Regelungen zum Intraday-Han-
    del – Sie haben erläutert, was das ist – weiter verwässert.


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Verwässert? – Björn Sänger [FDP]: Verbessert!)


    – Verwässert.

    Ich darf aus der Stellungnahme des BDI zitieren. Dort
    heißt es:

    Weil sich Kurseinbrüche, insbesondere in Kombi-
    nation mit falschen, negativen Marktgerüchten häu-
    fig innerhalb eines Tages ereignen …, ist für das
    Verbot auf die Einzeltransaktion und nicht auf den
    Tagesendbestand abzustellen.

    Die Fraktionen von CDU/CSU und FDP – Sie haben das
    eben erläutert – wollen nun solche Leerverkäufe wieder
    zulassen. Sie haben in einer Presseerklärung ausgeführt,
    dass Sie zwischen Missbrauch und normalem Geschäft
    unterscheiden wollen, aber in der Praxis lassen Sie mög-
    lichen Missbrauch wieder zu.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der Abg. Dr. Barbara Höll [DIE LINKE] – Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Also sind Sie für das Verbot von Intraday-Handel?)


    Darüber hinaus streichen die Koalitionsfraktionen die
    Ermächtigung des Finanzministeriums, weitergehende
    Verbotsverfügungen zu erlassen.


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Über eine Verordnung!)


    – Über eine Verordnung. – Sie wollen es dem Parlament
    überlassen, aber auch damit verwässern Sie den Ur-
    sprungsentwurf; denn das Parlament kann natürlich je-
    derzeit gesetzgeberisch tätig werden. In ihrem Vorgehen
    zeigt sich die ganze Hilflosigkeit dieser Koalition gegen-
    über der Finanzmarktlobby.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Dr. Thomas Gambke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Es gibt allerdings auch etwas Positives.

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    (C (D (Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Das ist etwas ganz Neues!)


    er Gesetzentwurf verbessert die Transparenz auf bisher
    öllig intransparenten Märkten,


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Also doch transparent!)


    ber leider nur ein wenig; denn das Gesetz eröffnet Um-
    ehungsmöglichkeiten bei Meldeverpflichtungen, etwa
    urch die Aufteilung von Leerverkäufen auf Konzern-
    öchter jeweils unterhalb der Meldeschwelle. Der Ge-
    etzentwurf ist und bleibt Symbolpolitik. Er ist Stück-
    erk, Symbolpolitik, mit viel zu geringer Wirkung. Nun

    cheint wieder eine europäische Lösung der Leerver-
    aufsproblematik möglich.


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Ja!)


    Die FDP hat im Übrigen erklärt: Sollten keine weite-
    en Länder folgen, werde das Gesetz in dieser Legisla-
    urperiode noch einmal geändert. Liebe Kolleginnen und
    ollegen von der Regierungskoalition, Sie finden uns
    ozialdemokraten an Ihrer Seite, wenn es darum geht,
    urchdachte und wirksame Maßnahmen zur Regulierung
    er Finanzmärkte zu beschließen. Sie finden uns aber
    icht an Ihrer Seite, wenn Sie versuchen, Regulierung
    ur vorzutäuschen wie beim vorliegenden Gesetzent-
    urf.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Dr. Thomas Gambke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])