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ID1705006200

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    1. tocInhaltsverzeichnis
      Plenarprotokoll 17/50 (Drucksachen 17/1941, 17/2196 (neu)) 5179 B – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 17/2210) . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – zu dem Antrag der Abgeordneten Swen Schulz (Spandau), Dr. Ernst Dieter Rossmann, Dr. Hans-Peter Bartels, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: BAföG ausbauen und Chancengleichheit stärken – zu dem Antrag der Abgeordneten Nicole Gohlke, Agnes Alpers, Dr. Rosemarie Hein, weiterer Abge- – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Schaffung eines nationalen Stipendienpro- gramms (Stipendienprogramm-Ge- setz – StipG) (Drucksachen 17/1942, 17/2194 (neu)) – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 17/2195) . . . . . . . . . . . . . d) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung zu dem An- trag der Abgeordneten Kai Gehring, Priska Hinz (Herborn), Sylvia Kotting- Uhl, weiterer Abgeordneter und der Frak- 5179 B 5180 A 5180 A Deutscher B Stenografisch 50. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Abwicklung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 30: a) – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der FDP eingebrachten Entwurfs eines Dreiund- zwanzigsten Gesetzes zur Änderung des Bundesausbildungsförderungsge- setzes (23. BAföGÄndG) (Drucksachen 17/1551, 17/2196 (neu)) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Dreiundzwanzigsten Gesetzes zur Änderung des Bundesausbildungsförderungs- gesetzes (23. BAföGÄndG) c 5179 A 5179 B ordneter und der Fraktion DIE LINKE: BAföG ausbauen – Gute Bildung für alle undestag er Bericht ung 18. Juni 2010 t : – zu dem Antrag der Abgeordneten Kai Gehring, Priska Hinz (Herborn), Ekin Deligöz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Sozial gerechtes Zwei-Säulen- Modell statt elitärer Studienfinan- zierung (Drucksachen 17/884, 17/1558, 17/899, 17/2196 (neu)) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ) – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Schaffung eines natio- nalen Stipendienprogramms (Sti- pendienprogramm-Gesetz – StipG) (Drucksachen 17/1552, 17/2194 (neu)) 5179 D 5179 D tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Nein zum nationalen Stipendienprogramm (Drucksachen 17/1570, 17/2194 (neu)) . . 5180 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 50. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Juni 2010 Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Neumann (Lausitz) (FDP) . . . . . . Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . Marianne Schieder (Schwandorf) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Röhlinger (FDP) . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Yvonne Ploetz (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Monika Grütters (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 31: Beschlussempfehlung und Bericht des Finanzausschusses – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Carsten Sieling, Nicolette Kressl, Joachim Poß, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Die Lasten der Krise gerecht verteilen, Spekulation eindämmen – Internationale Finanz- transaktionsteuer einführen – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Axel Troost, Dr. Barbara Höll, Eva Bulling- Schröter, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Finanztrans- aktionsteuer international vorantrei- ben und national einführen – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Gregor Gysi, Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Die Ban- ken sollen für die Krise zahlen – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Gerhard Schick, Lisa Paus, Dr. Thomas Gambke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Finanzumsatzsteuer auf EU-Ebene ein- führen (Drucksachen 17/527, 17/518, 17/471, 17/1422, 17/2133, 17/2187) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D D D D D D D B N B T a b D D J K M J T A V A N S (D 5180 C 5182 B 5183 C 5184 C 5185 D 5188 A 5189 B 5189 C 5191 C 5192 D 5193 D 5195 B 5196 A 5197 C 5198 B 5201 B r. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . r. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . r. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . r. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Frank Steffel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . r. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . . . jörn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orbert Schindler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . ettina Kudla (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 32: ) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung kranken- versicherungsrechtlicher und anderer Vorschriften (Drucksachen 17/1297, 17/2170) . . . . . . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Gesundheit zu dem An- trag der Abgeordneten Kathrin Vogler, Dr. Martina Bunge, Dr. Ilja Seifert, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Faire Preise für wirksame und sichere Arzneimittel – Einfluss der Pharmaindustrie begrenzen (Drucksachen 17/1206, 17/2170) . . . . . . . r. Philipp Rösler, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . ohannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . athrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . aria Anna Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 34: ntrag der Abgeordneten Wolfgang Wieland, olker Beck (Köln), Kai Gehring, weiterer bgeordneter und der Fraktion BÜND- IS 90/DIE GRÜNEN: Mehr öffentliche icherheit durch weniger private Waffen rucksache 17/2130) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5201 C 5202 D 5203 C 5205 C 5207 A 5208 C 5209 B 5210 D 5212 B 5214 B 5215 C 5217 B 5219 A 5219 A 5219 B 5220 C 5223 B 5224 B 5225 C 5226 C 5228 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 50. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Juni 2010 III Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Günter Lach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Serkan Tören (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Scheer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 33: a) Antrag der Abgeordneten Sabine Leidig, Herbert Behrens, Thomas Lutze, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Zukunft der Bahn – Bürger- bahn statt Börsenbahn (Drucksache 17/652) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Sabine Leidig, Heidrun Bluhm, Herbert Behrens, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Den Aufsichtsrat der Deut- schen Bahn AG kompetent und demo- kratisch besetzen (Drucksache 17/2189) . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung der Anträge: – Zukunft der Bahn – Bürgerbahn statt Bör- senbahn – Den Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG kompetent und demokratisch besetzen (Tagesordnungspunkt 33 a und b) Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Werner Kammer (CDU/CSU) . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5229 A 5229 D 5231 C 5233 B 5234 C 5235 C 5235 D 5236 A 5236 C 5237 A 5238 A 5238 D 5240 A 5241 D 5243 B 5244 B 5244 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 50. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Juni 2010 5179 (A) ) )(B) 50. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
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      Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 50. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Juni 2010 5237 (A) ) )(B) für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates ** Meßmer, Ullrich SPD 18.06.2010 Nahles, Andrea SPD 18.06.2010 Zapf, Uta SPD 18.06.2010 Anlage 1 Liste der entschuldigte Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich van Aken, Jan DIE LINKE 18.06.2010 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 18.06.2010 Dr. Bartels, Hans-Peter SPD 18.06.2010 Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.06.2010 Bender, Birgitt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.06.2010 Bülow, Marco SPD 18.06.2010 Burkert, Martin SPD 18.06.2010 Fischer (Hamburg), Dirk CDU/CSU 18.06.2010 Freitag, Dagmar SPD 18.06.2010 Fritz, Erich G. CDU/CSU 18.06.2010* Gabriel, Sigmar SPD 18.06.2010 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 18.06.2010 Hempelmann, Rolf SPD 18.06.2010 Hoff, Elke FDP 18.06.2010 Kiesewetter, Roderich CDU/CSU 18.06.2010 Koczy, Ute BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.06.2010 Kunert, Katrin DIE LINKE 18.06.2010 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 18.06.2010 Lühmann, Kirsten SPD 18.06.2010 Mattheis, Hilde SPD 18.06.2010 N N P P P P R R S S S S D S S D D D D W A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten estle, Ingrid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.06.2010 eumann (Bremen), Bernd CDU/CSU 18.06.2010 etermann, Jens DIE LINKE 18.06.2010 flug, Johannes SPD 18.06.2010** ieper, Cornelia FDP 18.06.2010 olenz, Ruprecht CDU/CSU 18.06.2010 eichenbach, Gerold SPD 18.06.2010 ix, Sönke SPD 18.06.2010 ager, Krista BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.06.2010 chlecht, Michael DIE LINKE 18.06.2010 chmidt (Eisleben), Silvia SPD 18.06.2010 chnurr, Christoph FDP 18.06.2010 r. Solms, Hermann Otto FDP 18.06.2010 teinbrück, Peer SPD 18.06.2010 teinke, Kersten DIE LINKE 18.06.2010 r. Strengmann-Kuhn, Wolfgang BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.06.2010 r. Tackmann, Kirsten DIE LINKE 18.06.2010 r. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 18.06.2010 r. Wiefelspütz, Dieter SPD 18.06.2010 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 18.06.2010 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 5238 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 50. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Juni 2010 (A) ) )(B) Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung der Anträge: – Zukunft der Bahn – Bürgerbahn statt Bör- senbahn – Den Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG kompetent und demokratisch besetzen (Tagesordnungspunkt 33 a und b) Ulrich Lange (CDU/CSU): Die Anträge der Linken zeigen, wie tief diese SED-Nachfolgepartei immer noch im Kommunismus verwurzelt ist und wie wenig diese Partei weiß, was Demokratie ist. Auch wenn die Bahn zu 100 Prozent dem Bund gehört, wird bei uns nicht jeder Posten vom Volk bestimmt. Aber als Nachfolger einer diktatorischen Partei wissen Sie es offensichtlich nicht besser. Sie kritisieren die Besetzung der Posten des Auf- sichtsrates, insbesondere dass die Bundesregierung ge- zielt nach Personen gesucht hat, die aus fachlichen Gründen infrage kommen, und nicht gezielt nach einer weiblichen Person. Es scheint notwendig zu sein, Ihnen einige Grundlagen in der Unternehmensführung darzule- gen. In großen deutschen Gesellschaften wird die Unter- nehmensführung durch den Vorstand wahrgenommen. Dessen Tätigkeiten sollen zur Verhinderung von Miss- wirtschaft oder eigennützigem Fehlverhalten durch den Aufsichtsrat kontrolliert werden. Der Aufsichtsrat nimmt neben seiner Kontrolltätigkeit aber auch eine Be- ratungsfunktion des Vorstandes wahr. Hierfür benötigen wir natürlich absolute Wirtschaftsfachleute; dafür brau- chen wir die Besten. Meine Damen und Herren der Linken, bei der Beset- zung eines solchen Posten darf das Geschlecht keine Rolle spielen, entscheidend muss ausschließlich die fachliche Qualifikation sein. Die Bundesregierung hat sich für die Personen entschieden, „die ihr oberstes Ziel in der nachhaltigen und sicheren Entwicklung des Schie- nenverkehrs in Deutschland sehen“, genau so, wie Sie es in Ihrem Antrag verlangen. Anstatt sich künstlich aufzu- regen, sollten Sie das Bundesverkehrsministerium und damit unserem Verkehrsminister Dr. Ramsauer dafür danken, dass er sich für qualifiziertes Personal an den Schaltzentralen der bundeseigenen Betriebe einsetzt. Die Koalition setzt auf eine komplette Neuorientie- rung in der Bahnpolitik. Hierfür brauchen wir Spitzen- personal, und das haben wir gefunden. Wir haben mit unserem Kollegen Dr. Ramsauer einen neuen und star- ken Bundesverkehrsminister, der die schwere Hypothek der Fehlleistung des Tiefensee-Ministeriums übernom- men hat und jetzt dabei ist, neue Schwerpunkte im Schienenverkehr zu setzen. Wir haben mit Dr. Grube ei- nen neuen Vorstandsvorsitzenden, der sehr deutlich ge- macht hat, dass er im Einklang mit dem Verkehrsminis- ter die Fehler seines Vorgängers Mehdorn Stück für Stück beseitigen will. Dies wird sehr deutlich in der Be- rufung von Chris Newiger als Datenschutzbeauftragten. Damit wird nicht nur eine Konsequenz aus der Datenaf- fä d P H d g D P s e g fe ru k ti c fo V m ti w E w s m n s z s D te s D w w s s z d P k p A ta „ d F E z c M (C (D re gezogen, die den Konzern seit 2009 belastet, son- ern auch der Anteil von Frauen in verantwortlicher osition erhöht. Und jetzt haben wir mit Professor Dr. ellmuth Felcht einen neuen Aufsichtsratsvorsitzenden, er ein ausgewiesener Wirtschaftsfachmann ist. Die Fraktion der Linken untersucht jetzt jedes Mit- lied des DB-Aufsichtsrates auf seine Vergangenheit. as ist ihr gutes Recht. In der Durchleuchtung anderer ersonen haben die Linken jahrelange Erfahrung. Ver- äumt haben Sie es, die eine oder andere Person in Ihrer igenen Partei ob seiner Spitzeltätigkeit in der Vergan- enheit zu überprüfen. Aber hier wird lieber gedeckelt. Die herausragenden Managementqualitäten von Pro- ssor Felcht sind unbestritten. Er hat vielfältige Erfah- ngen in großen Industrieunternehmen gesammelt, er ennt die Arbeit in Aufsichtsräten, er kennt das opera- ve Geschäft von Großunternehmen und die betriebli- hen Abläufe, die für gute Unternehmensergebnisse er- rderlich sind, und er ist ein durchsetzungsstarker erhandler, der aber gleichzeitig für den starken Zusam- enhalt seiner Mannschaft sorgt. Meine Damen und Herren von den Linken, Qualifika- onen und Erfahrungen sind für diesen Job einfach not- endig. Nur Sie können sich nicht vorstellen, dass man rfahrungen in den Dienst einer neuen Aufgabe stellt, eil Sie selbst betriebsblind und völlig ideologisiert ind. In Ihrer Vorstellung müssen alle Posten parteiintern it Genossen besetzt werden, nach dem Motto: Unterge- osse, Obergenosse, Lieblingsgenosse!! Fachverstand tört. Unverschämt finde ich Ihre negative Kritik in Ihrem weiten Antrag zu Service und Kundennähe der Deut- chen Bahn. Aufgrund der Politik Ihrer Partei in der DR wurde die Deutsche Reichsbahn zu einem verlot- rten Fortbewegungsmittel: unzuverlässig, unsicher, chmuddelig. Sie haben es zu verantworten, dass die eutsche Reichsbahn auf das Abstellgleis gestellt urde! Das war eine anschauliche Demonstration, wie eit man ohne Sachverstand kommt. Heuten zeigen Sie ich erneut beratungsresistent. Bundesverkehrsminister Dr. Ramsauer, DB-Vor- tandsvorsitzender Dr. Grube und Aufsichtsratsvorsit- ender Professor Dr. Felcht stehen für einen Neuanfang er Deutschen Bahn. Der Kunde tritt in den Mittelpunkt: ünktlichkeit, Sicherheit, Schnelligkeit und Zuverlässig- eit sind die neuen Ziele, die im Fokus der neuen Bahn- olitik stehen. Geben wir ihnen und dem gesamten Vorstand und ufsichtsrat die Chance, ihre Qualifikation zu beweisen. Hans-Werner Kammer (CDU/CSU): Die parlamen- rische Auseinandersetzung mit dem Antrag der Linken Zukunft der Bahn – Bürgerbahn statt Börsenbahn“ fin- et leider in Konkurrenz statt zum heutigen Spiel unserer ußballnationalmannschaft in Südafrika gegen Serbien. igentlich sollten wir alle uns dieses Spiel ansehen – wir u unserem Vergnügen, die Linken zu Fortbildungszwe- ken. Beim Fußball ist es nämlich so, dass die bessere annschaft dadurch gewinnt, dass sie mehr Tore schießt Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 50. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Juni 2010 5239 (A) ) )(B) als der Gegner. Das nennt man Wettbewerb. Wettbewerb führt oft zu sehr schönen, packenden Spielen. Wenn man die Tore dagegen vorher auf die Mannschaften verteilen würde, könnten noch nicht einmal die Vuvuzelas verhin- dern, dass die Zuschauer einschlafen. So ähnlich funk- tioniert auch die Wirtschaft – nur durch Wettbewerb geht es voran! Das sollte auch die Linke inzwischen gelernt haben! Der vorliegende Antrag zeigt jedoch, dass diese Partei noch immer das ist, was sie schon immer war: wirt- schaftlich inkompetent! Immerhin – und das ist nun wirklich etwas Außergewöhnliches bei den Linken – enthält der Antrag auch wahre Worte: die unseres Ver- kehrsministers Dr. Peter Ramsauer. Da er unübertroffen prägnant die Politik dieser unserer bürgerlichen Regie- rung formuliert, sodass bis auf die Linken sie alle verste- hen, seien die weisen Worte des Ministers hier noch ein- mal zitiert. Sie lesen sich nicht nur schön, sie überzeugen auch, wenn Sie gesprochen werden: „Einen Börsengang oder einen Verkauf unter Preis wird es mit mir nicht ge- ben. Privatisierung ist weder ein Selbstzweck noch ein politisches Heilmittel. Sorgfalt muss vor Schnelligkeit gehen. Die Bahn ist keine x-beliebige Staatsbeteiligung, sondern im Bewusstsein der Deutschen etwas ganz Be- sonderes.“ Übersetzt heißt das, dass Peter Ramsauer kein Bundes- vermögen verschleudert! Welche Wertschätzung Peter Ramsauer dem Verkehrssystem Eisenbahn entgegen- bringt, ergibt sich aus dem nächsten Zitat im Antrag: „Im Bereich der Daseinsvorsorge hat die öffentliche Hand bestimmte Dienstleistungen für die Bürger bereit- zustellen und zu garantieren. ... Jedenfalls sieht man am Beispiel der Berliner S-Bahn, wohin es führt, wenn ein Staatsunternehmen zur kurzfristigen Gewinnmaximie- rung ausgepresst wird. Wer Bremsen und Achsen auf Verschleiß fährt, verliert den gemeinwirtschaftlichen Auftrag aus dem Auge.“ Auch dies muss ich wohl übersetzen: Peter Ramsauer toleriert kein Versagen des Managements! Ich möchte dies in Worten zusammenfassen, die den besser Geschulten bekannt und daher verständlich sein dürften: Die Lehre von Ramsauer ist allmächtig, weil sie wahr ist. Sie ist in sich geschlossen und harmonisch, sie gibt den Menschen eine einheitliche Weltanschauung, die sich mit keinerlei Aberglauben vereinbaren lässt. Die Linke dagegen hängt noch immer nicht etwa nur einem, sondern gleich mehreren Aberglauben an: Zum einen ist es in diesen Kreisen ein unausrottbares, wenn auch ständig widerlegtes Vorurteil, dass die Steige- rung der Produktivität in einem staatlichen Unternehmen und der gleichzeitige Abbau von Arbeitsplätzen eine Ka- tastrophe seien. Es ist richtig, dass die Deutsche Reichs- bahn in etwa so viele Mitarbeiter hatte wie heute die ge- samte Deutsche Bahn AG. Ebenso richtig ist aber auch, dass die 240 000 Eisenbahner der Reichsbahn oft Hel- denhaftes leisten mussten, um auf dem vernachlässigten Netz der Reichsbahn den Betrieb aufrechtzuerhalten. Die hohen Personalkosten verteuerten die Erbringung der Transportleistung in einem erheblichen Maße, wur- d w e s s li A s ü ri D M d m P W U s b z g V 1 v e g B z s p E s tu z S s s fr g R ü u w W B n d n s la e E W n (C (D en durch die berühmten 8 Pfennig pro Kilometer bei eitem nicht gedeckt und belasteten die Volkswirtschaft rheblich. Volkswirtschaft darf man aber nicht abstrakt ehen: Konkret verbergen sich dahinter Menschen. Men- chen, deren Lebensstandard durch den Unterhalt eigent- ch nicht benötigter Arbeitsplätze reduziert wird! Das ist usbeutung! Das System hat sich nicht bewährt und ollte daher auch nicht fortgeführt werden. Zum anderen ist das Misstrauen der Linken gegen- ber unternehmerisch erbrachten Dienstleistungen noto- sch: Heute ist es selbstverständlich, dass wir in eutschland ein Ferngespräch für weniger als 1 Cent pro inute führen – vor Einführung des Wettbewerbes auf em Telekommunikationsmarkt waren es 47 Cent! Das öchte heute niemand mehr ändern, das wird – wie alles ositive – auch von den Genossen schweigend genossen. Den Antragstellern fehlt jegliches Verständnis für irtschaft und Politik: Es fehlt a) das Begreifen der rsachen der Ausbeutung der Werktätigen durch die taatliche Subventionierung überflüssiger Arbeitsplätze; ) das Begreifen der gesellschaftlichen Entwicklung, die u Wohlstand in Frieden und Freiheit führt; c) das Be- reifen des Wettbewerbs als schöpferischer Kraft zur erwirklichung des Wohlstands für alle. Wir müssen nun endlich diese Diskussionen aus dem 9. Jahrhundert hinter uns lassen. Unser Ziel muss es ielmehr sein, eine moderne, kundenorientierte Bahn mit inem zeitgemäßen Angebot zu schaffen. Die Bundesre- ierung wird deshalb die 1994 erfolgreich begonnene ahnreform weiterführen. Sobald der Kapitalmarkt dies ulässt – und keinesfalls früher – werden wir eine chrittweise, ertragsoptimierte Privatisierung der Trans- ort- und Logistiksparten einleiten. Die Infrastruktursparten, also Netz, Bahnhöfe und nergie, wollen wir nicht privatisieren, weil sie im Zu- ammenhang mit der staatlichen Infrastrukturverantwor- ng stehen. Mit der stärkeren Unabhängigkeit des Net- es erreichen wir auch, dass der Wettbewerb auf der chiene verbessert wird: Züge verschiedener Gesell- chaften werden auf dem staatlichen Netz fahren und ich hinsichtlich der Kosten und des Komforts einen uchtbaren Wettbewerb liefern. Einen Wettbewerb zu- unsten der Kunden! Deshalb werden wir auch das egulierungsrecht im Allgemeinen Eisenbahngesetz berarbeiten. Unter anderem müssen dabei die Trassen- nd Stationspreise einer Anreizregulierung unterworfen erden. Außerdem werden wir gewährleisen, dass alle ettbewerber Zugang zu Serviceeinrichtungen und den ezug von Bahnstrom und Vertriebsleistungen im Schie- enpersonenverkehr zu fairen, den Wettbewerb fördern- en Konditionen erhalten. Ganz klar ist aber auch: Der Wettbewerb darf sich icht nur in Deutschland abspielen. Es muss selbstver- tändlich sein, dass auch deutsche Unternehmen im Aus- nd tätig werden dürfen. Deshalb setzen wir uns auf uropäischer Ebene für eine vollständige Öffnung der isenbahnmärkte in allen Mitgliedstaaten und für faire ettbewerbsbedingungen ein. Wir fordern eine Harmo- isierung bei der Regulierung auf europäischer Ebene. 5240 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 50. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Juni 2010 (A) ) )(B) Dies ist ein überzeugendes Konzept für die Zukunft der Bahn. Für den Antrag der Linken gilt: Das Nichtbe- greifen der gesellschaftlichen Entwicklung ist das ent- scheidende Hindernis für ihr Verständnis! Uwe Beckmeyer (SPD): Uns liegen heute zwei An- träge der Fraktion Die Linke zur Deutschen Bahn AG vor. Zum einen thematisieren die Kolleginnen und Kol- legen von der Linken den möglichen Börsengang der DB AG. Zum anderen stellen sie verschiedene Forderun- gen zur Zusammensetzung des Aufsichtsrates der DB AG. Ich will an dieser Stelle keine Motivationsforschung betreiben, warum Sie die Anträge derzeit in den Deut- schen Bundestag einbringen. Beim Lesen besonders Ih- res ersten Antrags zur Bahnprivatisierung drängt sich mir jedoch schon der Verdacht auf: Sie versuchen, mit aller Gewalt ein Thema zu setzen, das aus meiner Sicht sowohl in der Fachöffentlichkeit als auch in der Bevöl- kerung keine Rolle spielt, den Börsengang der Bahn. Da- bei darf ich aus Ihrem eigenen Antrag zitieren: „… ent- stand der Eindruck, dass das Thema Bahnprivatisierung auf absehbare Zeit nicht auf der Tagesordnung steht“. Ich kann Ihnen an dieser Stelle nur sagen: Richtig. Aus Sicht der SPD-Bundestagsfraktion steht das Thema Bahnprivatisierung nicht auf der Tagesordnung. Ich könnte es mir jetzt einfach machen und lediglich aus dem Regierungsprogramm der SPD zur Bundestagswahl 2009 zitieren, in dem es heißt: Eine Zerschlagung der Deutschen Bahn AG lehnen wir ab. Die Bahn soll auch künftig als integrierter Konzern bestehen bleiben. Wir werden die ausrei- chende finanzielle Ausstattung der Bahn in der kommenden Legislaturperiode gewährleisten. Des- halb findet eine Kapitalprivatisierung nicht statt, auch nicht teilweise. Ich gebe Ihnen jedoch recht, dass wir es offensichtlich bei der schwarz-gelben Bundesregierung wieder mit ei- nem Phänomen zu tun haben, das wir schon seit Beginn der Wahlperiode bewundern dürfen: Reden und Handeln klaffen auseinander. Der Text des Koalitionsvertrages von Union und FDP passt nicht zum Bild, das der Bun- desverkehrsminister in der Öffentlichkeit abgibt. Im Ko- alitionsvertrag heißt es: Sobald der Kapitalmarkt dies zulässt, werden wir eine schrittweise, ertragsoptimierte Privatisierung der Transport- und Logistiksparten einleiten. In öffentlichen Aussagen von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer heißt es: Niemand kann im Augenblick sagen, wann die Pri- vatisierung wieder angegangen wird. Wir müssen hier auf Sicht fahren. Einen Börsengang oder einen Verkauf unter Preis wird es nicht geben. Privatisie- rung ist weder ein Selbstzweck noch ein politisches Allheilmittel. Sorgfalt muss vor Schnelligkeit ge- hen. Die Bahn ist keine x-beliebige Staatsbeteili- gung, sondern im Bewusstsein der Deutschen etwas ganz Besonderes. Für mich steht eines außer Frage: Eine Privatisierung des Netzes und der Infrastruktur e g Ih „ 2 a d P d d u n v W d w W m D la d re e s R E u ru d c s n d d n D n d li g m H B K w b B k (C (D darf es nicht geben. Da haben wir ganz klar eine staatliche Verantwortung. Liebe Kolleginnen und Kollegen von der Koalition, s wird sogar noch besser. Auf die Frage der Berliner Ta- eszeitung BZ: „Wann kommt die Privatisierung?“, gibt r Minister die Antwort: Da stehe ich eher auf der Bremse. Für mich ist die Bahn kein beliebiges Wirtschaftsgut. Die Deutsche Bahn hat eine patriotische Komponente, mit der man sorgsam umgehen muss. Sorgsam handeln“ heißt offensichtlich, der Bahn Milliarden Euro als Dividende für Haushaltszwecke bzunehmen. Da steht der staunende Leser am Rande er politischen Arena und fragt sich, ob das der gleiche eter Ramsauer ist, der den Koalitionsvertrag an führen- er Stelle ausgehandelt hat. Noch interessanter dürfte arüber hinaus die Frage sein, was denn die Kolleginnen nd Kollegen von der FDP denken, wenn sie ihrem eige- en Bundesverkehrsminister zuhören. Im Kern geht es in der Debatte, die wir über die uns orliegenden Anträge führen, um zwei Fragen: Erstens. ie wollen wir als Staat als 100-prozentiger Eigentümer er DB AG unsere Kontrollrechte über den Aufsichtsrat ahrnehmen? Damit hängt auch die Frage zusammen: ie organisieren wir die Besetzung des Aufsichtsrates it welchen Leuten? Zweitens. Welche Funktion soll die eutsche Bahn in unserem Verkehrssystem in Deutsch- nd haben? Wie soll der Konzern DB AG aussehen, um ieser Rolle und den damit verbundenen Aufgaben ge- cht zu werden? Auf die erste Frage will ich an dieser Stelle nur kurz ingehen. Die Kandidatenkür um den Aufsichtsratsvor- itz bei der DB AG durch Bundesverkehrsminister Peter amsauer war alles andere als eine Erfolgsgeschichte. s war eine quälende und peinliche Tortur. Wir sollten ns nur kurz die Chronologie noch einmal in Erinnerung fen. Bahn-Chef Grube hat nie ein Hehl daraus gemacht, ass er gut und gerne mit dem ehemaligen Aufsichtsrats- hef Müller zusammengearbeitet hat. Sie von der chwarz-gelben Koalition mussten aber unbedingt einen euen Kandidaten vorschlagen. Angekündigt wurde in er Öffentlichkeit ein herausragender Wunschkandidat, en Sie vorschlagen würden. Doch leider wurde daraus ichts. Der Prozess zog sich Wochen hin; ein halbes utzend potenzieller Aufsichtsratschefs wurden ge- annt, diskutiert und wieder verworfen. Manche Kandi- aten sagten von alleine ab, andere wurden offensicht- ch nur als Ablenkungsmanöver in der Öffentlichkeit espielt. Abgesagt hat der oberste Aufsichtsrat der Com- erzbank, Klaus-Peter Müller. Abgesagt hat Jürgen ambrecht, Vorstandsvorsitzender des Chemiekonzerns ASF. Abgesagt hat Industrie-Präsident Hans-Peter eitel. Im Gespräch waren nach Medienberichten noch eitere Kandidaten: Heinrich Weiss, Chef des Anlagen- auers SMS, Ex-Metro-Chef Hans-Joachim Körber und ernd Pischetsrieder, Ex-Chef von VW. Ein Trauerspiel, was Bahn-Chef Grube zu der Bemer- ung kommen ließ: „Ich finde diesen Prozess nicht sehr Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 50. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Juni 2010 5241 (A) ) )(B) schön“. Der ansonsten zurückhaltende Bahn-Chef Rüdiger Grube betonte in der vergangenen Woche: „Das hätte man besser machen können“, so zu lesen auf Spie- gel Online vom 7. März 2010. Mit Herrn Felcht hat die Bundesregierung keinen Wunschkandidaten an Land gezogen, sondern jemanden aus der zweiten Reihe. Nach welchen Kriterien die Aus- wahl erfolgte, ist bis heute nicht sonderlich klar. So rich- tig trauen Sie von der schwarz-gelben Koalition der Be- setzung des Aufsichtsrates aber anscheinend selber nicht. Laut einem Bericht des Spiegel verlangen sie von allen Vertretern der Anteilseignerseite in dem Kontroll- gremium eine Art Blankovollmacht für einen eventuel- len Rücktritt. Dem Magazinbericht zufolge wollen Sie erreichen, dass sich Aufsichtsräte des Konzerns in einem vorgefertigten Schreiben bereit erklären, ihren Posten auf Wunsch des Ministeriums jederzeit zu räumen. Dies wäre unseriös und undemokratisch. Der Bund als Eigen- tümer kann jederzeit über die Abberufung von Auf- sichtsratsmitgliedern entscheiden. Dies muss aber in ei- nem geordneten Verfahren geschehen und darf nicht auf Fingerschnipp des Ministers erfolgen. Sollte dem so sein, dann wäre das aktienrechtlich höchst bedenklich. Auf die zweite Frage, welche Bahn wir uns aus politi- scher Überzeugung vorstellen, betone ich ausdrücklich: Wir stehen für eine starke und bürgerfreundliche Bahn. Wir wollen mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene verlagern. Um die Attraktivität des Schienenverkehrs weiter zu erhöhen, setzen wir auf ein leistungsfähiges Schienennetz, auf attraktive, barrierefreie Bahnhöfe, eine gute Vertaktung der unterschiedlichen Angebote und ein kundengerechtes, leicht verständliches Tarifsys- tem. Die Bahn muss stark, wettbewerbsfähig und kun- denfreundlich sein. Der Schienenverkehr garantiert die Mobilität vieler Menschen. Reisende und Pendler brauchen eine zuver- lässige, günstige und moderne Bahn. Außerdem ist die Schiene ein Eckpfeiler des Wirtschaftsstandortes Deutschland in Europa. Die Bahn ist für viele Menschen unverzichtbarer Teil ihres täglichen Lebens. Eine zu- kunftsorientierte Bahnpolitik baut darauf auf. Unser Ziel ist es, den Menschen ein verlässliches, be- zahlbares und attraktives Verkehrsangebot zu bieten. Da- bei muss die Bahn kundenfreundlicher werden. So ge- lingt es auch, mehr Bürger für die Bahn zu gewinnen. Dafür muss die Bahn zuverlässiger werden. Wir müssen konsequent das Netz modernisieren und Schwachstellen beseitigen. Die Bahn muss leiser werden. Mehr Schie- nenverkehr ist nur zumutbar, wenn wir den Lärm ent- schieden vermindern. Die Bahn muss attraktiver werden – mit modernen Zügen, mit einladenden Bahnhöfen. Die Bahn muss effizienter werden, um im Wettbewerb zu be- stehen. Der Schienenverkehr ist eine wichtige Grundlage der wirtschaftlichen Stärke Deutschlands. Nur dank effizien- ter Logistik ist Deutschland Exportweltmeister. Bei der Bewältigung der weiter steigenden Güterverkehrsströme hat die Bahn eine Schlüsselrolle. Darum muss das Ver- kehrssystem gleichermaßen wirtschaftsorientiert wie umweltfreundlich weiter wachsen. Das geht nicht ohne h n s D n m d li p b k u ö h z a g ti d s g li s w c z g m s v g L d w ti im u e n s li w H D e H G M W m g m (C (D ohe Investitionen in das Netz, in die Lärmsanierung, in eue Bahntechnologie und in Umladeterminals. Voraus- etzung dafür ist ein starke und wirtschaftlich effiziente eutsche Bahn. Nur ein starkes Unternehmen kann die otwendigen Investitionen schultern, kann dem zuneh- enden europäischen Wettbewerb standhalten und kann en Beschäftigten eine sichere Perspektive bieten. Qua- tativ hochwertige Beschäftigung, gesicherte Arbeits- lätze zu angemessenen Löhnen und den Chancen zur eruflichen Weiterentwicklung gibt es nur in einem star- en Konzern. Klar ist, dass all die guten Wünsche, Anforderungen nd Vorstellungen Geld kosten. Bisher finanziert das die ffentliche Hand, also der Steuerzahler, mit milliarden- ohen Zuschüssen auf der einen Seite und der DB-Kon- ern aus seinen eigenen Gewinnen bzw. durch Schulden- ufnahme auf der anderen Seite. Ob das auf lange Sicht ut geht, kann ich derzeit nicht sagen. Ich bin da skep- sch, ob die vorhandene Finanzlage ausreicht. Wenn ich mir jedoch anschaue, was die aktuelle Bun- esregierung betreibt, kann ich nur noch mit dem Kopf chütteln. Sie haben sich selbst argumentativ schachmatt esetzt. Sie wollen in den kommenden vier Jahren 2 Mil- arden Euro an Dividenden aus der DB AG herauspres- en. Damit schwächen Sie die Investitionskraft noch eiter. Gleichzeitig formulieren Sie aber riesige Ansprü- he an die DB AG. Als kühle Rechner werden auch Sie u dem Schluss kommen, dass der Gewinn eines Börsen- angs bei der aktuellen Lage auf den Finanzmärkten ver- utlich nur geringfügig die von Ihnen längst verfrüh- tückten Einnahmen aus der Dividende der kommenden ier Jahre überschreiten würde. Wir sollten die Themen und Probleme in den Vorder- rund stellen, die die Bürgerinnen und Bürger in diesem and derzeit wirklich interessieren. Die Privatisierung er DB AG steht nicht an. Sie macht keinen Sinn. Das issen die Menschen im Land. Die Vertreter der Koali- onsfraktionen sollten einfach erklären, dass der Passus Koalitionsvertrag in dieser Legislaturperiode nicht mgesetzt wird und ihn streichen. Es wäre nicht das rste angekündigte Projekt der Bundesregierung, das icht kommen würde, und es würde auch nicht das letzte ein. Patrick Döring (FDP): Es wird ja offenbar zu einem eben Brauch, an einem jeden Freitag einer Sitzungs- oche, den der Herrgott werden lässt, in diesem Hohen aus die Forderungen der Opposition zur Zukunft der eutschen Bahn zu diskutieren. In Ihrem Antrag, Frau Leidig, konstruieren Sie wieder inmal einen Gegensatz zwischen unternehmerischem andeln und dem Gemeinwohl, den es so nicht gibt. Im egenteil! Es ist doch gerade der Grundsatz der sozialen arktwirtschaft, dass sie die Kräfte und Energien des ettbewerbs nutzbar machen will, um den für die Allge- einheit höchsten Nutzen zu erzeugen. Ludwig Erhard hat das Ideal der freien Wirtschafts- esellschaft zur Prämisse seiner Wirtschaftspolitik ge- acht. Er war fest davon überzeugt, dass nur durch den 5242 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 50. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Juni 2010 (A) ) )(B) freien Wettbewerb gewährleistet sei, dass der wirtschaft- liche Fortschritt sich zum Vorteil des Kunden, zum Vor- teil der Bürger auswirken kann. Für Erhard war deshalb glasklar, ich zitiere, „dass es die Grundlage aller Markt- wirtschaft ist und bleiben muss, die Freiheit des Wettbe- werbs zu erhalten“ – und, da erlaube ich mir eine Ergän- zung, dort, wo es diese Freiheit nicht gibt, diese zu schaffen. Die Richtigkeit dieser Theorie hat Ludwig Erhard in der politischen Praxis bewiesen. Sein Konzept der sozia- len Marktwirtschaft hat die Grundlagen für unseren heu- tigen Wohlstand geschaffen. Und wenn es ein Beispiel dafür bräuchte, dass die Nichtbeachtung der goldenen Regeln Ludwig Erhards in ein politisches, soziales, öko- logisches und ökonomisches Desaster führt, dann ist es die Geschichte der Deutschen Bundesbahn bis 1994, eine Entwicklung, die übrigens für Ordnungspolitiker nicht überraschend kam. Walter Eucken, einer der geisti- gen Väter des Ordoliberalismus, warnte schon 1948 vor der schädlichen Struktur des Eisenbahnsektors, in dem der Staatskonzern eine noch größere Entschiedenheit in der Machtausnutzung zum Nachteil der Kunde zeige als private Monopolisten in anderen Wirtschaftssektoren. Wenn allerdings heute über die Deutsche Bahn AG geklagt wird, dann kann man ja manchmal fast den Ein- druck gewinnen, dass früher alles besser gewesen wäre. Offenbar muss man doch immer wieder einmal daran erinnern, in welchem Zustand sich die deutschen Staats- bahnen 1993 befanden: Der gesamte Umsatz des Unter- nehmens reichte nicht einmal aus, um die Personalkos- ten zu decken. Der Anteil am Güterverkehr war auf unter 20 Prozent gesunken, die Gesamtverschuldung auf 34 Milliarden Euro angestiegen. Und nach damaligen Prognosen hätte sich diese Schuldenlast bis 2003 auf un- glaubliche 195 Milliarden Euro erhöht. Das ist mehr als die gesamte Staatsverschuldung Griechenlands! Allein 1993 betrug der Unternehmensverlust der Deutschen Bundesbahn und der Deutschen Reichsbahn 4,8 bzw. 3,1 Milliarden Euro, von dem vollkommen mangelhaf- ten Angebot und Service für die Kunden ganz zu schwei- gen. Das Konzept der Staats- und Beamtenbahn war An- fang der 90er-Jahre endgültig gescheitert. Eindrucksvol- ler konnte die Politik nicht beweisen, dass sie nicht der bessere Unternehmer ist. Aus dieser Erfahrung sollten wir – und vor allem Sie, meine Damen und Herren bei der Linken – endlich lernen, anstatt einen Kurs zurück in die Vergangenheit zu verfolgen. Wir brauchen auch wei- terhin unternehmerisches Denken, unternehmerisches Handeln in der Chefetage und im Aufsichtsrat. Es wäre doch geradezu fahrlässig, wenn wir es zuließen, dass der Konzern alleine wieder nach politischen Kriterien ge- führt würde. Wo das hinführt, haben wir alle gesehen. Wir müssen deshalb den Weg der Bahnreform, den wir 1994 eingeschlagen haben, weitergehen. Damals ha- ben wir, ganz im Sinne von Ludwig Erhard, die ersten Schritt hin zu einem geordneten Wettbewerb im Schie- nenverkehr unternommen, mit immensem Erfolg. Der Wettbewerb mit privaten Unternehmen bewirkte in diesen Bereichen unverkennbar eine deutliche Qualitäts- v v g p d n s h m fo le d u z d g B z te 3 In S fü s d A a A 1 7 h n D b u P d d d b fr s fü b b S D S S g ti a s te d h (C (D erbesserung. Sehen Sie sich einfach einmal ganz un- oreingenommen die Entwicklung zum Beispiel im Re- ionalverkehr an. Zugleich hatte die Bahnreform auch ositive Auswirkungen auf die unternehmerische Lage er DB AG, die selbst im ersten Halbjahr 2009 noch ei- en Gewinn von 671 Millionen Euro erwirtschaftete und ich als global agierender Logistiker aufgestellt hat. An diesen Erfolg müssen wir anknüpfen – und das eißt, mehr statt weniger Wettbewerb auf der Schiene er- öglichen. Dass die umgekehrte Strategie nicht zum Er- lg führt, haben wir doch unter Rot-Grün leidvoll miter- bt, als noch einmal versucht wurde, den Modal Shift urch eine massive Subventionierung des Bahnkonzerns nd zusätzliche Belastung anderer Verkehrsträger zu er- wingen, ohne nennenswerten Erfolg. Jahr um Jahr wur- en Milliarden von Euro in die Schiene gesteckt. Im Ver- leich zu den Jahren 1991 bis 1998 erhöhten sich die ruttoanlageninvestitionen um durchschnittlich 22 Pro- ent. Zugleich wurde der Straßenverkehr weiter ver- uert: Seit 1998 sind die staatlichen Einnahmen hier von 7 auf 53 Milliarden gestiegen, ohne dass zusätzliche vestitionsmittel für die Straße bereitgestellt wurden. tattdessen wird ein Drittel der Mauteinnahmen direkt r die Schieneninfrastruktur verwendet. Doch trotz die- er anhaltenden Versuche, die Wettbewerbsbedingungen urch staatliche Intervention zu verbessern, hat sich der nteil des Schienenverkehrs am gesamten Verkehrs- ufkommen kaum zugunsten der Bahn verändert: Der nteil am Güterverkehr ist seit 1998 nur von 15,8 auf 7,3 Prozent und im Personenverkehr von 7,1 auf ,2 Prozent gestiegen. Die interventionistische Bahnpolitik der Vergangen- eit ist erkennbar und messbar gescheitert. Als Ord- ungspolitiker muss man allerdings sagen: kein Wunder. enn die Milliarden an Steuergeldern flossen, nüchtern etrachtet, durch die Hände eines staatlichen Monopol- nternehmens, das in erster Linie an der Erhaltung seiner osition interessiert ist. Investitionen wurden und wer- en vor allem dort getätigt, wo sie dem Konzern nutzten – ie Interessen des Verkehrsträgers insgesamt sind für en Monopolisten zunächst nachrangig. Deswegen ist es notwendig und richtig, das Eisen- ahnsystem so aufzustellen, dass ein ungehinderter, eier Wettbewerb möglich ist. Das heißt für uns: eine taatliche Pflicht zur Bereitstellung von Infrastruktur, die r alle nach den gleichen Regeln zugänglich ist. Und es edeutet vor allem: Keine Bevorzugung einzelner An- ieter! Die Gleichheit der Verkehrsunternehmen auf der chiene werden wir aber nur erreichen, wenn wir die eutsche Bahn AG aus dem Bundeseigentum entlassen. olange die Verkehrsunternehmen der DB AG sich im taatsbesitz befinden, können wir eine hinreichend strin- ente Trennung zwischen Netz und Betrieb nicht garan- eren – und es droht immer die Gefahr, dass der Staat m Ende seinem eigenen Unternehmen Vorteile ver- chafft, zum Schaden des Wettbewerbs und zum Nach- il der Kunden. Die Privatisierung der Transportsparte der DB AG ist eshalb keine Entscheidung aus einer Laune oder der aushaltspolitischen Not heraus, sondern ist eine ord- Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 50. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Juni 2010 5243 (A) ) )(B) nungspolitische Notwendigkeit. Wenn die Bedingungen an den Finanzmärkten dies zulassen, werden wir dies da- rum auch tun. Um allerdings hier den üblichen Anwürfen der politi- schen Linken vorzubeugen, gleich eine Klarstellung: Ordnungspolitische Privatisierungspolitik bedeutet nicht Laissez-faire. Im Gegenteil! Wenn wir den Bahnsektor, wie alle anderen Verkehrsträger, im privaten Wettbewerb organisieren, müssen wir auch die entsprechenden recht- lichen Rahmenbedingungen setzen, um Sicherheit und Zuverlässigkeit des Verkehrs zu gewährleisten. In diesem Kontext ist es übrigens interessant, anzu- merken, dass die Vorfälle der Vergangenheit – nament- lich insbesondere bei der S-Bahn Berlin – eintreten konnten, obwohl das Unternehmen sich zu hundert Pro- zent in Staatsbesitz befindet! Vergleichbare Probleme haben wir bei keinem anderen Verkehrsträger! Die Er- fahrung zeigt auch hier, dass es ein linker Mythos ist, dass ein staatliches Unternehmen bessere oder sicherere Angebote machen könnte. Die Politik muss in jedem Fall dafür sorgen, dass die richtigen Rahmenbedingun- gen und Anreize gesetzt werden, damit diese Ziele er- reicht werden. Diese staatliche Kernaufgabe, dieser Grundsatz der sozialen Marktwirtschaft wurde in den vergangenen Jahren sträflich vernachlässigt. Da räumen wir jetzt auf. Einen ersten Antrag hierzu haben wir be- kanntlich ja bereits eingebracht. Weitere Maßnahmen werden folgen. Sie sehen also: Alle Erfahrung und Theorie zeigt, dass ein klarer ordnungspolitischer Kurs, der auf fairen Wett- bewerb und damit auch auf die Privatisierung der Ver- kehrssparten der DB AG setzt, der beste Weg ist, um un- ser Ziel zu erreichen: einen sicheren, guten und günstigen Schienenverkehr. Diesen Weg werden wir in dieser Koalition in den nächsten Jahren entschlossen weitergehen. Sabine Leidig (DIE LINKE): Mal im Ernst: Welche Abgeordnete und welcher Abgeordnete in diesem Haus weiß, dass die Bundesregierung quasi über Nacht alle Transportgesellschaften der Deutschen Bahn AG privati- sieren kann? Dass sie, um dies durchzuziehen, keinerlei Befassung im Bundestag ansetzen muss und schon gar keinen Beschluss des Bundestags benötigt? Und wenn ich sage „alle Transportgesellschaften“, dann meine ich die Nahverkehrsgesellschaft DB Regio, den gesamten Bahnfernverkehr, den gesamten Bahngüterverkehr, alle Aktivitäten von Schenker im Verkehrsbereich im Inland und im Ausland. Und um hier noch mehr ins Detail zu gehen, wo ja oft der Teufel steckt: Privatisiert wären dann auch die S-Bahngesellschaften der Bahn, also bei- spielsweise die Hochbahn und S-Bahn in Hamburg und die S-Bahn GmbH in Berlin. All das ist möglich auf- grund des positiven Votums der Bundestagsfraktionen von CDU/CSU und SPD über einen Antrag derselben Fraktionen am 30. Mai 2008. In diesem Beschluss, der bis heute Gültigkeit hat, heißt es: „An den zusammenge- fassten Verkehrs- und Logistikunternehmen, der Deut- schen Bahn AG; S.L., werden Dritte beteiligt. Dafür be- darf es keiner gesetzlichen Änderung. Der Deutsche B O b K u te g s s e B W fe d p 2 te le D g in w a d g w e n P v B e S ta n w tu h h p a b v A u B s ü H u d d tr c B p F w (C (D undestag fordert die Bundesregierung auf, die (neue) rganisationsstruktur, der DB AG, umzusetzen und da- ei die folgenden Punkte zu gewährleisten: … Privates apital wird mit 24,9 Prozent an den Bereichen Verkehr nd Logistik der DB AG beteiligt. Dafür werden der Gü- r-, der Fern- und der Regionalverkehr sowie die dazu ehörenden Dienstleistungen der DB AG zu einer Ge- ellschaft zusammengefasst.“ Diese Passage des Be- chlusses ist insofern trickreich und scheinheilig, als die ntsprechende Umstrukturierung der DB AG mit der ildung der neuen Subholding DB ML bereits mehrere ochen zuvor durchgezogen und im Handelsregister stgehalten worden war – mit Zustimmung der Vertreter er Bundesregierung im Aufsichtsrat und ohne jegliche arlamentarische Befassung. Nochmals zur Substanz des Beschlusses: Ende Mai 008 wurde also durch die damaligen Regierungspar- ien – also auch durch Sie, werte Kolleginnen und Kol- gen der SPD-Bundestagsfraktion – beschlossen, die B AG teilzuprivatisieren, obwohl der im Juli 2007 ein- ebrachte Gesetzentwurf zur Privatisierung der Bahn als tegriertem Konzern, Drucksache 16/6383, gescheitert ar, und die Koalition diesen nach einer ersten Lesung m 21. September 2007 nicht weiter verfolgte, obwohl er SPD-Parteitag vom Oktober 2007 im Hamburg sich egen eine Bahnprivatisierung ausgesprochen hatte, ob- ohl auf eben diesem Parteitag beschlossen wurde, dass in neues Projekt einer Bahnprivatisierung von der SPD ur auf Basis eines Beschlusses auf einem neuen SPD- arteitag verfolgt werden dürfe, obwohl sich in der Be- ölkerung im Rahmen der Debatten um die mögliche ahnprivatisierung eine klare Mehrheit gegen jede Form iner Privatbahn ausgesprochen hatte. Zuletzt, im ommer 2008, lag diese Ablehnung laut einer repräsen- tiven Umfrage von Forsa bei mehr als 80 Prozent. Die SPD hat dann in ihrem Wahlprogramm, das kurz ach dem zitierten Bundestagsbeschluss verabschiedet urde, festgehalten, dass es „in der kommenden Legisla- rperiode keine Bahnprivatisierung“ geben dürfe. Sie at es allerdings damals und bis heute vermieden, darauf inzuweisen, dass es längst einen Beschluss zur Bahn- rivatisierung gibt. Dieser Beschluss muss inzwischen ls eine Art Vorratsbeschluss gelten: Er kann zu jedem eliebigen Zeitpunkt durch die Bundesregierung akti- iert und genutzt werden. Jetzt kenne ich natürlich die rgumente aus den Reihen von SPD und Grünen. Da wird ns gesagt: Das ist doch alles Schnee von gestern. Die ahnprivatisierung steht nicht auf der Tagesordnung – iehe all die netten Äußerungen von Herrn Ramsauer ber die Bahn als „patriotische Angelegenheit“, siehe errn Grubes Behauptungen, man wolle sich vor allem m das „Brot- und Buttergeschäft“ der Bahn kümmern; a spiele die Bahnprivatisierung aktuell keine Rolle. Diese Botschaften hören wir wohl, wiewohl uns fehlt er Glaube. Und es gibt gute Gründe für unser Miss- auen. Um nur drei zu nennen: Die DB AG unter Bahn- hef Grube agiert sehr ähnlich wie zuvor die Mehdorn- ahn: Irrwitzige und bahnpolitisch zerstörerische Groß- rojekte wie Stuttgart 21 werden durchgezogen. Der ernverkehr wird weiter ausgedünnt, und für das Aus- echseln der nicht dauerfesten ICE-Radsatzwellen will 5244 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 50. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Juni 2010 (A) ) )(B) man sich mehr als zwei Jahre Zeit lassen. Gleichzeitig geht die Global-Player-Einkaufstour weiter mit dem 2,7 Milliarden Euro teuren Kauf von Arriva. Der Ende März 2010 neu besetzte Aufsichtsrat der DB AG ist bei den Vertretern des Bundes so zusammen- gesetzt, dass private Unternehmensinteressen eine er- hebliche Rolle spielen – auch solche, die in Widerspruch zu den berechtigten Interessen des Bundes als Vertreter des Eigentümers deutsche Bevölkerung stehen. An der Spitze dieses Aufsichtsrats steht mit Utz-Hellmuth Felcht sogar ein Mann, der gleichzeitig in führenden Strukturen einer international tätigen „Heuschrecke“ engagiert ist. Aktuell erleben wir einen massiven Druck zum Spa- ren. Dies erfolgt wieder einmal auf dem Rücken der so- zial Schwachen. In dieser Situation ist es für uns absolut nachvollziehbar, dass es zu einer Art Notschlachtung der Bahn kommen kann. Da könnte beispielsweise eines Ta- ges die Bundesregierung mitteilen, ein Investor aus Abu Dabi oder die russische Staatsbahn RSB habe sich bereit erklärt, sich für 3,5 oder 4 Milliarden Euro an der DB ML zu beteiligen, wobei der Anteil ja im Übrigen nur bei 24,9 Prozent liegen werde. Das sei, so weiter diese Regierung, doch in Zeiten klammer öffentlicher Kassen ein Glücksfall und mindere auch etwas den Sparzwang. Und im Übrigen sei das alles abgedeckt durch den Bun- destagsbeschluss vom Mai 2008. Einer Öffentlichkeit, die auf so etwas nicht vorbereitet ist, kann eine solche Blitzprivatisierung unter solchen Bedingungen leicht verkauft werden. Wir wollen mit unserem Antrag zunächst die Öffent- lichkeit über den zitierten Bahnprivatisierungsbeschluss und seine fortgesetzte Gültigkeit informieren. Wir for- dern des Weiteren, dass es keinerlei größere Verände- rung bei der Bahn und insbesondere keine Schritte zur Privatisierung, eben ohne dass der Bundestag mit der Angelegenheit befasst sein wird, gibt. Und wir fordern, dass endlich der Börsenbahnkurs grundsätzlich aufgege- ben und die Konzeption einer in öffentlichem Eigentum befindlichen Bürgerbahn und Flächenbahn entwickelt wird. Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Der Fehler der Großen Koalition hinsichtlich der Zukunft der Bahn bestand darin, vier Jahre über eine Privatisierung der DB zu streiten, ohne die wichtigen Struktur- und Finanzierungsfragen anzupacken. Heute kämpfen wir mit den Folgen dieser falschen politischen Zielsetzung. Was ist in diesem Unternehmen passiert? Um die Gewinnerwartungen zu erhöhen, wurde weniger in die Infrastruktur und in die Wartung investiert. Was ist der Effekt? Man spart kurzfristig Geld und kämpft lang- fristig mit Fragen der Sicherheit und Pünktlichkeit sowie des Angebotes. Dennoch ist es verfehlt, heute gegen die Teilprivati- sierung der Bahn zu kämpfen. Schauen Sie sich die aktu- elle Entwicklung an: Die Bundesregierung beugt sich dem Plan der Deutschen Bahn AG, den britischen Ver- kehrskonzern Arriva für 2,7 Milliarden Euro zu kaufen. D H s je d ti In B D N te ru s in te u ru s W d li D z la a ü s c s d le s m N ti e b d s g m le e d v g A m d n (C (D amit setzt Dr. Rüdiger Grube die Firmenpolitik von artmut Mehdorn fort, ein Global Player zu werden, an- tatt sich um die heimische Schiene zu kümmern. Gegen de Teilprivatisierung der DB AG vorzugehen hieße, ie Bahn als Eigentümer von weltweit agierenden Logis- kunternehmen zu zementieren. Das kann aber nicht das teresse sein. Denn finanziert werden solche Deals auf Kosten des ahnnetzes, der Bahnkunden und Steuerzahler in eutschland. Arriva wird mit den Gewinnen der DB etz gekauft, das heißt im Wesentlichen mit Steuermit- ln und Trassenentgelten, die eigentlich für die Sanie- ng des maroden Schienennetzes eingesetzt werden ollten. Andererseits dürften die Gewinne der DB Regio den Kauf fließen, also mit den überteuerten Fahrkar- n der Bahnfahrerinnen und Bahnfahrer in Deutschland nd vom Bund an die Länder gezahlten Regionalisie- ngsmitteln zur Bestellung von Nahverkehrszügen. Das chadet nicht nur der Infrastruktur, sondern auch dem ettbewerb auf der Schiene in Deutschland. Anstatt sich weiter im Ausland zu engagieren, muss ie Deutsche Bahn AG ihren Heimatmarkt bedienen. Da egt vieles im Argen. Ob das Auslandsengagement der eutschen Bahn langfristig Sinn macht, darf man be- weifeln. Es ist und bleibt die Aufgabe der Bahn, im In- nd für bessere Verhältnisse zu sorgen als im Ausland ls Zahlmeister aufzutreten, dem man anscheinend jedes berteuerte Angebot unterjubeln kann. Wer mehr Verkehr auf der Schiene will, muss die ge- amte Infrastruktur dauerhaft in unmittelbares öffentli- hes Eigentum des Bundes überführen und eine wirk- ame Anreizregulierung einführen. Notwendig ist auch, ie regionale Schieneninfrastruktur mit einem finanziel- n Ausgleich an die Länder zu übertragen und die Aus- chreibungspflicht für den Schienenpersonennahverkehr it erhöhten Regionalisierungsmitteln zu verknüpfen. icht zuletzt brauchen wir einen Neustart in der Investi- onspolitik: Prestigeprojekte müssen aufgegeben und ine Investitionsstrategie mit dem Ziel eines möglichst undesweiten integralen Taktfahrplans entwickelt wer- en. Der Aufsichtsrat der DB AG, der von der Politik ent- andt wird, hat in den letzten Jahren die Zukäufe von Lo- istikunternehmen immer wieder unterstützt und geneh- igt. Die Bespitzelungs- und Korruptionsskandale der tzten Jahre haben ebenso wie die wirtschaftliche Fehl- ntwicklung der Bahn offensichtlich werden lassen, dass er Aufsichtsrat der DB AG nicht im Sinne einer effekti- en Unternehmenskontrolle funktioniert. Hier ist drin- ender Handlungsbedarf. nlage 3 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 er Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu der achstehenden Vorlage absieht: Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 50. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Juni 2010 5245 (A) (C) )(B) Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Verkehrsinvestitionsbericht 2009 – Drucksache 17/444, 17/940 Nr. 1 – Ausschuss für Kultur und Medien – Unterrichtung durch die Bundesbeauftragte für die Unterla- gen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deut- schen Demokratischen Republik Neunter Tätigkeitsbericht der Bundesbeauftragten für Drucksache 17/1492 Nr. A.18 Ratsdokument 7742/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.19 Ratsdokument 7743/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.20 Ratsdokument 7754/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.21 Ratsdokument 7757/10 Drucksache 17/1693 Nr. A.1 Ratsdokument 9406/10 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehema- ligen Deutschen Demokratischen Republik – 2009 – Drucksachen 16/13020, 17/790 Nr. 49 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/1492 Nr. A.2 EuB-BReg 84/2010 Drucksache 17/1492 Nr. A.4 EuB-BReg 87/2010 Drucksache 17/1821 Nr. A.1 EuB-EP 2022; P7_TA-PROV(2010)0060 Drucksache 17/1821 Nr. A.2 EuB-EP 2023; P7_TA-PROV(2010)0061 Innenausschuss Drucksache 17/136 Nr. A.25 Ratsdokument 13263/09 Drucksache 17/136 Nr. A.26 Ratsdokument 13322/09 Drucksache 17/178 Nr. A.3 Ratsdokument 14863/1/09 REV 1 Drucksache 17/178 Nr. A.4 Ratsdokument 14959/09 Rechtsausschuss Drucksache 17/1270 Nr. A.1 Ratsdokument 7759/08 EXT 2 Finanzausschuss Drucksache 17/1821 Nr. A.6 EuB-EP 2026; P7_TA-PROV(2010)0072 Haushaltsausschuss Drucksache 17/1492 Nr. A.17 Ratsdokument 7340/10 (D Drucksache 17/1649 Nr. A.3 Ratsdokument 8329/10 Drucksache 17/1821 Nr. A.11 Ratsdokument 8658/10 Drucksache 17/1821 Nr. A.14 Ratsdokument 9047/10 Drucksache 17/1821 Nr. A.15 Ratsdokument 9122/10 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 17/1649 Nr. A.6 Ratsdokument 8493/10 Drucksache 17/1821 Nr. A.17 Ratsdokument 8281/10 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/720 Nr. A.14 Ratsdokument 5172/10 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 17/1100 Nr. A.11 EuB-EP 2006; P7_TA-PROV(2010)0005 Drucksache 17/1492 Nr. A.34 EuB-EP 2011; P7_TA-PROV(2010)0033 Drucksache 17/1821 Nr. A.18 EuB-EP 2016; P7_TA-PROV(2010)0054 Drucksache 17/1821 Nr. A.19 EuB-EP 2017; P7_TA-PROV(2010)0055 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/1492 Nr. A.35 Ratsdokument 7517/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.36 Ratsdokument 7703/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.38 Ratsdokument 7717/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.39 Ratsdokument 7776/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.40 Ratsdokument 7780/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.41 Ratsdokument 7783/10 50. Sitzung Berlin, Freitag, den 18. Juni 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
    • insert_commentVorherige Rede als Kontext
      Rede von Dr. Carsten Sieling


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


      Wir haben einen Antrag vorgelegt, der in der Tat gut
      urchdacht ist. Viele anwesende Kolleginnen und Kolle-
      en haben an der Anhörung im Finanzausschuss teilge-
      ommen. Ich glaube, wir hätten gar nicht die ganzen vier
      tunden gebraucht, die diese Anhörung gedauert hat;
      enn schon nach gut drei Stunden sind alle Gegenargu-
      ente der Regierungskoalition in sich zusammengebro-

      hen. Es ist deutlich geworden: Die Finanztransak-
      onsteuer ist ein Weg, der gangbar ist und der auch
      egangen werden muss. Deshalb hat sich die Regierung
      ach vielem Hin und Her endlich dazu entschlossen, sich
      afür einzusetzen.

      Gehen Sie also den nächsten Schritt, und unterstützen
      ie das, was wir Ihnen vorgelegt haben! Unser Vorschlag
      at einen Steuerungseffekt. Er will die starken Schwan-
      ungen einschränken, und er sieht eine Einnahmeseite
      or.

      Die Finanztransaktionsteuer wäre eine Steuer auf
      lle Umsätze innerhalb und außerhalb der Börsen in
      öhe von 0,01 bis 0,05 Prozent und würde damit gerade
      urzfristige schädliche Spekulationen und Anlagen ein-
      chränken und verhindern. Zudem würde sie einen star-
      en fiskalischen Effekt haben.





      Dr. Carsten Sieling


      (A) )


      )(B)

      Ich weiß nicht, woher die 2 Milliarden Euro kommen,
      die Sie bescheiden in Ihrem Sparkonzept vorsehen. Ich
      kenne nur Studien, die von 12 Milliarden bis 20 Milliar-
      den Euro ausgehen.


      (Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: So ist das!)


      Ich habe allerdings den Verdacht, dass Sie, wenn Sie
      2 Milliarden Euro hineinschreiben, die Finanztransak-
      tionsteuer als Sparnummer vorsehen.


      (Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: Ohne Bankenabgabe!)


      Das wird nicht reichen. Legen Sie uns lieber dar, was Sie
      sich vorstellen und wie Ihr Konzept aussieht, statt hier
      eine technische Debatte zu fordern!


      (Beifall bei der SPD und der LINKEN – Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Sie wollen ein Abkassiermodell!)


      Legen Sie etwas vor! Denn es kann doch nicht so weiter-
      gehen, dass wir Babywindeln, Schwarzbrot und anderes
      mit 19 Prozent besteuern und an den Märkten täglich
      Milliardenbeträge hin- und hergehen, ohne auch nur mit
      einem Cent belastet zu werden. Dem wollen wir entge-
      gentreten, und dem muss entgegengetreten werden.

      Ich habe die Rede verfolgt, und ich habe vernommen,
      was gestern ausgeführt worden ist. So stolz Sie auf das
      sind, was gestern erreicht worden ist, Herr Michelbach –
      es war doch in den letzten Wochen und Monaten ein stän-
      diges Hin und Her. Die Kanzlerin hat am Ende des Gip-
      fels gesagt, die Finanztransaktionsteuer solle erforscht
      und entwickelt werden. Ich fühlte mich an ihre berufliche
      Biografie erinnert und habe gedacht: Da kommt die Phy-
      sikerin, die Wissenschaftlerin, zum Vorschein, die so an
      einen wichtigen Vorschlag herangeht. Ich glaube, das
      sollte man getrost James Tobin, dem Träger des Nobel-
      preises für Wirtschaftswissenschaft, überlassen, vor al-
      lem aber auch den vielen Ökonomen, die sich qualifiziert
      damit befasst haben.

      Die Aufgabe der Kanzlerin ist nicht, ein Thema zu er-
      forschen. Sie muss vielmehr etwas durchsetzen und sich
      dafür einsetzen. Das war gestern noch viel zu wenig der
      Fall. Die Sorge über das Wegtauchen der Engländer ist
      in der Tat berechtigt.

      Deshalb müssen wir weiter Druck machen. Diese
      Möglichkeit hat der Deutsche Bundestag: die Vorreiter-
      rolle, die Deutschland in der Tat gemeinsam mit Frank-
      reich endlich eingenommen hat, fortzusetzen. Apropos
      „endlich“: Was haben Sie an Zeit verschwendet!


      (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


      Die Forderung liegt seit langem vor.


      (Klaus-Peter Flosbach [CDU/CSU]: Seit wie vielen Jahren?)


      Wir haben den Antrag im Januar eingebracht. Sie haben
      dafür und dagegen geredet; es war ein Hin und Her.

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      (C (D (Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Es geht doch um internationale Abstimmung!)


      err Michelbach, wenn man im Protokoll der ersten Be-
      tung Ihren Namen verdecken und Ihre heutige Rede
      it der im Januar vergleichen würde, dann würde man

      ich fragen, welche beiden verschiedenen Abgeordneten
      us zwei verschiedenen Fraktionen geredet haben.


      (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/ CSU]: Es ging immer um internationale Abstimmung!)


      as ist ein Hin und Her. Sie bieten uns von Woche zu
      oche andere Richtungen.

      Ich will noch einmal an die Debatte im Januar erin-
      ern. Damals hat der Kollege Sänger – ich bin gespannt,
      ie sich die FDP heute dazu verhält – von der Finanz-
      ansaktionsteuer als einer ziemlich angegammelten Ka-
      elle gesprochen.


      (Zurufe von der SPD – Zuruf von der FDP: Der meinte die SPD!)


      ollege Schäffler – damals noch in Amt und Würden –
      at es als völlig absurd bezeichnet. Da hat sich zumin-
      est etwas geändert; aber er kann und wird hier vielleicht
      icht entsprechend handeln. Herr Kollege Michelbach,
      ie haben damals gesagt:

      Was wir aber nicht brauchen …, sind Einzelmaß-
      nahmen, Placebos, nationale Alleingänge und un-
      qualifizierte Schnellschüsse, wie dies in den Anträ-
      gen der Opposition zum Ausdruck kommt.

      ie wollten das nicht, Sie haben das blockiert. Sie muss-
      n erst von Ihrer eigenen CSU-Zentrale getrieben wer-
      en.


      (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


      err Seehofer ist irgendwann zu der Einsicht gekommen
      nd hat sehr deutlich gesagt, dass wir eine Finanztrans-
      ktionsteuer brauchen, ohne Wenn und Aber. Recht hat
      er Mann. Es ist gut, dass Sie diese Einsicht gewonnen
      aben.


      (Klaus-Peter Flosbach [CDU/CSU]: Ihre englischen Sozialisten haben nicht mitgemacht!)


      Glauben Sie nicht, dass ich mit der Position der engli-
      chen Sozialdemokraten zufrieden war. Ich habe sehr
      ohl Ihre Mahnungen gehört. Sie haben immer gesagt:
      r Sozialdemokraten, geht doch einmal zu den engli-

      chen Sozialdemokraten und sagt denen, was sie machen
      ollen.


      (Dr. Frank Steffel [CDU/CSU]: Was ist denn mit den Österreichern?)


      as war nicht ganz falsch. Jetzt haben wir aber die Si-
      ation, dass England nicht mehr von Sozialdemokraten
      giert wird. Jetzt kann ich das nur zurückgeben und sa-

      en: Gehen Sie zu Ihren konservativen und liberalen
      reunden, und sorgen Sie dafür, dass die Engländer dies

      Rahmen der Euro-Zone mitmachen werden.





      Dr. Carsten Sieling


      (A) )


      )(B)


      (Beifall bei der SPD und der LINKEN)


      Herr Kollege Steffel, bevor Sie sich nachher verren-
      nen: Die Österreicher haben einen Vorratsbeschluss für
      eine Finanztransaktionsteuer gefasst mit Sozialdemokra-
      ten und der Österreichischen Volkspartei. Zu nichts an-
      derem fordere ich Sie hier auf. Gehen Sie den Weg, den
      die Österreicher schon beschritten haben.


      (Zuruf von der FDP: Sie meinen aber nur die SPÖ!)


      Dann kommen wir deutlich weiter und werden Unter-
      stützung leisten.

      Ich möchte zum Schluss Bezug nehmend auf die An-
      hörung und die bisher verlaufene Debatte sagen, dass
      jetzt zwar gut geredet worden ist und die Kanzlerin
      forscht und untersucht. Hat dies aber Bestand, wenn – so
      ist die allgemeine Einschätzung – es auf dem G-20-Gip-
      fel in Toronto richtig schwierig wird und wir einen euro-
      päischen Weg durchsetzen müssen? Dann möchte ich,
      dass der Bundestag und hoffentlich auch die Koalition
      bei der wichtigen Frage der Beherrschung der Finanz-
      märkte mit einer Stimme sprechen und dies unterstützt
      wird. Die Gegenargumente – und das alarmiert mich –
      sind hier wieder angewärmt worden.

      Meine sehr verehrten Damen und Herren, in der An-
      hörung ist im Zusammenhang mit den Riester-Sparern
      die Wahnsinnszahl von 4 700 Euro genannt worden. Kol-
      lege Schäffler hat sich dabei auf das bayerische Finanz-
      ministerium bezogen; das bayerische Finanzministerium
      hat diese Zahlen Gott sei Dank aber nie bestätigt. Der
      Riester-Sparer solle mit 4 700 Euro belastet werden.
      Das ist barer Unsinn und in der Anhörung widerlegt
      worden.


      (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


      Wenn es eine Belastung gibt, dann beläuft sich diese
      nach den uns vorgelegten Berechnungen, denen kein
      Vertreter der Banken widersprochen hat, auf maximal
      3,50 Euro pro Jahr. Schauen Sie sich einmal an, wie viel
      Kontoführungsgebühren und andere Gebühren Sie an
      Ihre Bank entrichten. Dann wissen Sie, dass dies eine zu
      vernachlässigende Größe ist. Reden Sie doch nicht der
      Gefahr der Überwälzung auf die kleinen Sparer das
      Wort. Das ist nicht so.


      (Dr. Daniel Volk [FDP]: Aber irgendjemand muss es zahlen!)


      Dieses Märchen sollte man nicht erzählen, genauso wie
      man nicht das Märchen erzählen sollte, dass alle Anleger
      in die Karibik flüchten. Die Finanzstandorte bzw. die Fi-
      nanzplätze sind stark. Dort werden die Sachen auch
      überwiegend ablaufen.

      In diesem Sinne erhoffe ich mir, dass Sie den guten
      Worten wenigstens eine kleine gute Tat folgen lassen,
      und bestünde die gute Tat nur darin, dass Sie für die rich-
      tigen Anträge den Arm heben. Der Antrag der SPD legt
      sehr umfassend dar, wie erfolgversprechend eine Finanz-
      transaktionsteuer ist. Hier können Sie die Oppositions-

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      (C (D aktionen auch nicht auseinandertreiben; denn bei eienständigen Entwicklungsprozessen gibt es doch sehr leichgerichtete Anträge, die auch durch eine Petition in iesem unserem Lande gestützt werden. Meine Damen nd Herren, heute ist der Tag, an dem Sie springen könen. Tun Sie das im Sinne der Beherrschung der Finanzärkte. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit. Das Wort hat nun Volker Wissing für die FDP-Frak on. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


      (Beifall bei der SPD und der LINKEN)


    Rede von Dr. Norbert Lammert
    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    • insert_commentNächste Rede als Kontext
      Rede von Dr. Volker Wissing


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


      Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

      ollegen! Es ist die Fortsetzung einer bereits mehrfach
      eführten Debatte. Wir erleben ein klassisches Bild:
      enn es um höhere Steuern und Abgaben geht – große
      eschlossenheit der Opposition, ein Überbietungswett-
      ewerb. Die SPD will eine breit angelegte Finanztrans-
      ktionsteuer, die Linken wollen zusätzlich eine Finanz-
      risenverantwortungsgebühr, und die Grünen setzen die
      inanzmarktumsatzsteuer obendrauf. Meine Damen und
      erren, wenn wir das umsetzen würden, dann würden
      ir die Kuh mit der SPD-Steuer aushungern. Mit der Zu-

      atzgebühr der Linken würden wir sie schlachten. Die
      rünen würden sagen: Mit unserer Umsatzsteuer könnt
      r sie melken. – So kann man keine erfolgreiche Fi-

      anzpolitik machen.


      (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. Gerhard Schick [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist doch völlig falsch!)


      Es ist völlig unbestritten, dass Banken und Finanz-
      ärkte eine ganz wichtige Funktion für diese Gesell-

      chaft haben. Es ist auch völlig unbestritten, dass sie ih-
      r Verantwortung in der Vergangenheit nicht immer

      erecht geworden sind. Deshalb brauchen wir neue Re-
      eln. Wir brauchen auch eine Finanzmarktbesteuerung,
      it der die notwendigen Schlüsse aus den jüngsten Kri-

      en gezogen werden.

      Aber es ist schon bemerkenswert, dass die Grünen
      ns immer wieder sagen: Wir wollen keine internatio-
      ale Abstimmung. Deutschland muss vorpreschen.
      eutschland muss der Welt mal zeigen, wie das gemacht
      ird. Ihr müsst Druck auf die anderen ausüben! – Das ist

      ine bemerkenswerte Form grüner Politik. Die lehnen
      ir ab. Wir wollen nämlich keinen nationalstaatlichen
      ktionismus. Wir wollen eine internationale Abstim-
      ung mit unseren Bündnispartnern.


      (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. Gerhard Schick [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was machen wir denn bei den Leerverkäufen?)






      Dr. Volker Wissing


      (A) )


      )(B)

      Jetzt fragen Sie: Warum haben Sie das alles noch
      nicht gemacht? – Wir haben bereits bei der Banken-
      abgabe gezeigt, wie wir das machen. Wir haben bereits
      gezeigt, dass man so erfolgreich sein kann. Das werden
      wir in den anderen Bereichen fortsetzen.


      (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. Barbara Höll [DIE LINKE]: Das ist ja noch nicht beschlossen!)


      Nun ist die Vorgehensweise der Sozialdemokraten ja
      besonders interessant. Als Sie von den Sozialdemokra-
      ten den Bundesfinanzminister gestellt haben, haben wir
      hier keine Anträge zur Finanzmarktbesteuerung bekom-
      men.


      (Dr. Barbara Hendricks [SPD]: Ach nee?)


      Kaum sind Sie in der Opposition, fallen Ihnen all die
      Dinge ein, die Sie in elf Jahren der Verantwortung für
      das Finanzministerium nicht umgesetzt haben.


      (Beifall bei der FDP sowie des Abg. KlausPeter Flosbach [CDU/CSU])


      Und da stellen Sie, Herr Kollege Sieling, sich hier hin
      und fragen die Regierungsfraktionen: Was haben Sie für
      Zeit verschenkt? – Ich frage Sie: Wieso haben Sie elf
      Jahre verschenkt, liebe Sozialdemokraten?


      (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


      Es war doch Ihre Schuldenpolitik, die unser Land
      immer tiefer in die Abhängigkeit von den Finanzmärkten
      geführt hat.


      (Beifall bei Abgeordneten der FDP – Lachen bei der SPD)


      Sie haben die Maastricht-Kriterien aufgeweicht – zu-
      sammen mit den Grünen.


      (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU)


      Das war der erste Schlag mit der Axt an den Stamm der
      Stabilität unserer Währung.


      (Klaus-Peter Flosbach [CDU/CSU]: Genau! Das ist der zentrale Punkt!)


      Die Verantwortung werden Sie nicht los. Sie haben da-
      mit den Grundstein dafür gelegt, dass sich der Euro-
      Raum so entwickelt hat, wie er sich entwickelt hat. Als
      Partei der Finanzmarktregulierung waren Sie in elf Jah-
      ren Regierungsverantwortung ein Totalausfall. Deswe-
      gen: Stellen Sie sich doch hier bitte nicht hin und fragen
      Sie uns von den Regierungsfraktionen nicht: Warum ha-
      ben Sie so lange gewartet?

      Wir haben uns unserer Verantwortung gestellt. Wir
      haben als christlich-liberale Koalition ein einmaliges
      und ehrgeiziges Sparpaket geschnürt, um die Neuver-
      schuldung zu reduzieren und um unser Land wieder aus
      der Abhängigkeit von den Finanzmärkten herauszufüh-
      ren, in die Sie unser Land hineingeführt haben.


      (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


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      (C (D ass Sie dieses Konsolidierungspaket der Koalitionsaktionen kritisieren, zeigt, wie wenig Einsicht Sie in ie eigenen Fehler der Vergangenheit haben. Meine Damen und Herren, Sie schreiben, dass eine inanztransaktionsteuer die Profitabilität kurzfristiger inanzgeschäfte mindert. Es mag sein, dass sich das für inige positiv anhört. Aber ist das wirklich der richtige eg? Es stabilisiert doch den Markt, wenn er auf kleine chwankungen gezielt reagieren kann und nicht massiv uf große Trends setzen muss. Es sind doch wichtige ignale, wenn wir früh Warnhinweise des Marktes beommen. Die Spreads für die Anleihen im Euro-Raum eispielsweise – ich erinnere nur an Griechenland – hatn sich schon frühzeitig auseinanderentwickelt, und Ihr inanzminister, Peer Steinbrück, hatte schon in der letzn Legislaturperiode rumschwadroniert, dass man den uro-Staaten helfen muss, dass man sie vielleicht retten uss. Nur, Sie haben nichts unternommen. Sie haben it falscher Finanzpolitik die falsche Entwicklung auch och verschärft. Wenn Sie immer von einem so hohen Aufkommen us der Finanztransaktionsteuer sprechen, dann will h Ihnen sagen: Das ist eine reine Spekulation. Nicht jeen Fisch, den man im Teich sieht, hat man auch im etz. Ihre einfache Rechnung – man nehme das der eitige Transaktionsvolumen in Deutschland, multipliiere es mit dem SPD-Steuersatz und schon erhält man 0 Milliarden Euro – ist eine Milchmädchenrechnung. as wissen Sie auch. Deswegen sollten Sie nicht mit iesen Zahlen argumentieren. Ihr Vorschlag zur Einfühng einer Finanztransaktionsteuer ist ein politisch in altsloser Leerverkauf. So können wir es nicht machen, nd so werden wir es auch nicht machen. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


      Ich glaube, die Menschen sehen ganz klar, wie Sie
      ich von einer Regierungspartei zu einer Oppositionspar-
      i gewandelt haben.


      (Thomas Oppermann [SPD]: Wann werden Sie zur Regierungspartei? – Gegenruf des Abg. Manfred Zöllmer [SPD]: Das wird wohl nie passieren!)


      ie von der SPD machen eine Karussellpolitik: Im Wahl-
      ampf oder in der Opposition lehnen Sie Mehrwertsteuer-
      rhöhungen ab, fordern die Erhebung der Vermögen-
      teuer, die Einführung der Finanztransaktionsteuer und
      inen höheren Spitzensteuersatz. Wenn Sie jedoch in
      egierungsverantwortung sind – so haben Sie ja ge-
      andelt –, erhöhen Sie die Mehrwertsteuer, senken den
      pitzensteuersatz und lehnen die Erhebung der Vermö-
      ensteuer genauso ab wie die Einführung einer Finanz-
      ansaktionsteuer. Ihre früheren Finanzminister haben
      en SPD-Antrag nicht einmal unterschrieben. Ist Ihnen
      as überhaupt aufgefallen?


      (Dr. Carsten Sieling [SPD]: Bei uns ist die Fraktion geschlossen! Da machen alle mit!)


      Meine Damen und Herren von der SPD, man kann
      ber Sie nur den Kopf schütteln. Wir jedenfalls werden





      Dr. Volker Wissing


      (A) )


      )(B)

      diesen Weg nicht mitgehen. Wir werden sinnvoll regu-
      lieren, wo es notwendig ist. Wir werden uns internatio-
      nal abstimmen. Wir werden die Branche in vertretbarem
      Umfang an den Kosten beteiligen. Wir werden unseren
      Haushalt konsolidieren, um das Land wieder unabhängi-
      ger von den Finanzmärkten zu machen. Das ist der Weg,
      den wir gehen werden, und zwar im internationalen
      Kontext. Mit aller Entschlossenheit werden wir daran ar-
      beiten. Wir haben schon vieles auf den Weg gebracht
      und werden den eingeschlagenen Weg konsequent fort-
      setzen. Wir werden die Probleme lösen, die uns die So-
      zialdemokraten, nachdem sie elf Jahre Verantwortung
      für das Finanzministerium getragen haben, hinterlassen
      haben.

      Herzlichen Dank.


      (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)