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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/47 DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . . Florian Bernschneider (FDP) . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Werner Simmling (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister 4821 B 4822 B 4823 D 4824 D 4826 C 4827 C 4828 A 4829 A 4829 D 4832 D 4834 B 0000 A4835 C 4836 C 4837 C 4839 A 4842 B 4842 C 4842 D Deutscher B Stenografisch 47. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Tagesordnungspunkt 26: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der FDP eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung wehr- und zivildienstrechtlicher Vorschriften 2010 (Wehrrechtsänderungsgesetz 2010 – WehrRÄndG 2010) (Drucksache 17/1953) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Agnes Malczak (BÜNDNIS 90/ T a b D 4815 A 4815 B 4817 A 4818 C 4819 C Markus Grübel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4830 D 4831 D undestag er Bericht ung 11. Juni 2010 t : agesordnungspunkt 27: ) Antrag der Abgeordneten Dr. Anton Hofreiter, Winfried Hermann, Bettina Herlitzius, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Durch eine neue Investitionspolitik zu mehr Verkehr auf der Schiene (Drucksache 17/1988) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Sabine Leidig, Herbert Behrens, Thomas Lutze, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Grundlegende Neuausrichtung der Ver- kehrsinvestitionspolitik für Klima- und Umweltschutz, Barrierefreiheit, soziale Gerechtigkeit und neue Arbeitsplätze (Drucksache 17/1971) . . . . . . . . . . . . . . . r. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ 4832 C 4832 C BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Martin Burkert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4843 A 4843 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 47. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. Juni 2010 Patrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Gustav Herzog (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Matthias Lietz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 28: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Film- förderungsgesetzes (Drucksachen 17/1292, 17/1938) . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . Angelika Krüger-Leißner (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Kathrin Senger-Schäfer (DIE LINKE) . . . . . . Claudia Roth (Augsburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Burkhardt Müller-Sönksen (FDP) . . . . . . . . . Marco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 29: a) Große Anfrage der Abgeordneten Ulrich Kelber, Marco Bülow, Rolf Hempelmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Verlängerung von Restlaufzei- ten von Atomkraftwerken – Auswir- kungen auf die Entwicklung des Wett- bewerbs auf dem Strommarkt und auf den Ausbau der Erneuerbaren Ener- gien (Drucksache 17/832) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Ulrich Kelber, Marco Bülow, Rolf Hempelmann, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Laufzeitverlängerung nicht mehr durchsetzbar – Energiekonzept neu jus- tieren – Energiepolitische Bremse lösen (Drucksache 17/1980) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . M S F M K J D J T B s t K o S F R ( P K D M D P T a b D R W 4845 A 4845 C 4846 D 4847 C 4848 D 4850 A 4850 B 4851 C 4853 B 4854 A 4855 A 4856 A 4856 D 4857 C 4858 D 4858 D 4859 A 4860 B 4861 C 4862 C 4863 C ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ranz Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . arco Bülow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . laus Breil (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . r. Hermann Ott (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 30: eschlussempfehlung und Bericht des Aus- chusses für Arbeit und Soziales zu dem An- rag der Abgeordneten Matthias W. Birkwald, laus Ernst, Heidrun Dittrich, weiterer Abge- rdneter und der Fraktion DIE LINKE: Zur tabilisierung des Rentenniveaus: Riester- aktor streichen – Keine nachholenden entendämpfungen vornehmen Drucksachen 17/1145, 17/1804) . . . . . . . . . . eter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . atja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . atthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . r. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . aul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 31: ) Antrag der Fraktionen SPD und BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Evaluierung der deutschen Beteiligung an ISAF und des deutschen und internationalen Engage- ments für den Wiederaufbau Afghanis- tans seit 2001 (Drucksache 17/1964) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Burkhard Lischka, Karin Roth (Esslingen), Dr. Sascha Raabe, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Stärkung der humanitären Lage in Afghanistan und der partnerschaftli- chen Kooperation mit Nichtregierungs- organisationen (Drucksache 17/1965) . . . . . . . . . . . . . . . r. h. c. Gernot Erler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . oderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . olfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 4864 D 4865 A 4865 C 4866 D 4868 A 4869 A 4870 C 4871 A 4871 C 4871 C 4873 A 4874 B 4875 C 4876 B 4877 A 4878 C 4878 D 4879 A 4880 B 4881 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 47. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. Juni 2010 III Dr. Bijan Djir-Sarai (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4882 B 4883 C 4884 B 4885 B 4885 D 4886 C 4887 A 4887 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 47. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. Juni 2010 4815 (A) ) )(B) 47. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 47. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. Juni 2010 4887 (A) ) )(B) sierung der Finanzmärkte befördern. Dr. Röttgen, Norbert CDU/CSU 11.06.2010 setzgeberischen Maßnahmen muss es sein, einen unabhängigen, transparenten und objektivierten Rating- prozess zu gewährleisten, dessen Ergebnisse zu einer nachhaltigen und effizienten Allokation der finanziellen Ressourcen beitragen und auf diese Weise eine Stabili- Polenz, Ruprecht CDU/CSU 11.06.2010 Remmers, Ingrid DIE LINKE 11.06.2010 Anlage 1 Liste der entschuldigt A 2 A n – – ß 2 1 z V r l Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.06.2010 Bender, Birgitt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.06.2010 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 11.06.2010 Bosbach, Wolfgang CDU/CSU 11.06.2010 Drobinski-Weiß, Elvira SPD 11.06.2010 Gerdes, Michael SPD 11.06.2010 Glos, Michael CDU/CSU 11.06.2010 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.06.2010 Goldmann, Hans- Michael FDP 11.06.2010 Groschek, Michael SPD 11.06.2010 Dr. Harbarth, Stephan CDU/CSU 11.06.2010 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 11.06.2010 Haustein, Heinz-Peter FDP 11.06.2010 Hempelmann, Rolf SPD 11.06.2010 Herlitzius, Bettina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.06.2010 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.06.2010 Juratovic, Josip SPD 11.06.2010 Kopp, Gudrun FDP 11.06.2010 Kunert, Katrin DIE LINKE 11.06.2010 Lühmann, Kirsten SPD 11.06.2010 Lutze, Thomas DIE LINKE 11.06.2010 Piltz, Gisela FDP 11.06.2010 D S S S D D W D Z Z A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten nlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 871. Sitzung am 4. Juni 010 beschlossen, zu den nachstehenden Gesetzen einen ntrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes icht zu stellen: Zweites Gesetz zur Änderung des Vorläufigen Ta- bakgesetzes Ausführungsgesetz zur Verordnung (EG) Nr. 1060/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. September 2009 über Rating- agenturen (Ausführungsgesetz zur EU-Ratingver- ordnung) Der Bundesrat hat ferner die nachstehende Entschlie- ung gefasst: Der Bundesrat sieht in der Verordnung (EG) Nr. 1060/ 009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 6. September 2009 über Ratingagenturen und dem hier ur Beratung stehenden Ausführungsgesetz zu dieser erordnung einen wichtigen, aber bei weitem nicht aus- eichenden ersten Schritt zu einer angemessenen Regu- ierung von Ratingagenturen. Ziel der notwendigen ge- r. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 11.06.2010 chmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 11.06.2010 cholz, Olaf SPD 11.06.2010 üßmair, Alexander DIE LINKE 11.06.2010 r. Tackmann, Kirsten DIE LINKE 11.06.2010 r. Westerwelle, Guido FDP 11.06.2010 icklein, Andrea SPD 11.06.2010 r. Wiefelspütz, Dieter SPD 11.06.2010 apf, Uta SPD 11.06.2010 immermann, Sabine DIE LINKE 11.06.2010 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 4888 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 47. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. Juni 2010 (A) ) )(B) Der Bundesrat fordert die Bundesregierung daher auf, a) die Regulierung von Ratingagenturen weiter zu ver- bessern, vor allem indem die Abhängigkeit der Ra- tingagenturen von ihren Auftraggebern verringert wird, indem die wirtschaftliche und finanzielle Ver- flechtung von Ratingagenturen und Finanzmarkt- akteuren ausgeschlossen wird und indem mögliche Marktmanipulationen durch die Finanzdienstleis- tungsaufsicht nicht nur strenger kontrolliert, sondern – wenn nötig – auch geahndet werden können. b) die Gründung einer Europäischen Ratingagentur zu befördern, deren Ratings, etwa von europäischen Staatsanleihen, nicht nur allein den Grundsätzen der Unabhängigkeit, Transparenz und Objektivität gehor- chen sollten, sondern auch für aufsichtsrechtliche Zwecke maßgeblich sein sollten. Dieses ist auch er- forderlich, um die Marktmacht einiger weniger Agen- turen zu brechen. c) die Anbindung aufsichtsrechtlicher Regelungen an Ra- tings, wie sie etwa für Kreditinstitute, Wertpapierfir- men, Versicherungsunternehmen oder Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung bei der Berechnung ihrer gesetzlichen Eigenkapitalanforderungen oder der Berechnung der Risiken ihres Anlagegeschäfts gilt, so zu überarbeiten, dass die prozyklischen, spe- kulationsfördernden und tendenziell systemgefähr- denden automatischen Wirkungen von Herabstufun- gen erheblich verringert werden. d) den Anleger- und Verbraucherschutz als eigenständi- ges Ziel zu verfolgen und eine verbraucherorientierte Überwachung von Finanzprodukten sicherzustellen und gesetzliche Regelungen einzuführen, die es den Verbraucherinnen und Verbrauchern ermöglichen, das Risiko von Finanzprodukten adäquat einzuschätzen. Begründung: Ratingagenturen erfüllen in den modernen Volkswirt- schaften eine wichtige Funktion. Verlässliche Ratings erlauben es den Marktteilnehmern, insbesondere auch den Verbraucherinnen und Verbrauchern, das Risiko von Finanzprodukten einzuschätzen und fundierte Anlage- und Finanzentscheidungen zu treffen. Das Vertrauen in die Verlässlichkeit der Ratings aber war, wie die Finanz- und Wirtschaftskrise gezeigt hat, allzu oft nicht gerechtfertigt. Die Ratingagenturen ha- ben dadurch entscheidend zu einer Verschärfung der Krise beigetragen. Ursachen dieser Fehlentwicklung waren unzutref- fende Modellannahmen, Interessenskonflikte, falsche Anreize, fehlender Wettbewerb und mangelnde Kon- trolle. Um hier dauerhaft und nachhaltig Abhilfe zu schaffen, ist eine Doppelstrategie vonnöten. Zum ei- nen muss die Regulierung der Ratingagenturen ver- bessert werden. Dabei ist insbesondere sicherzustel- len, dass Ratingentscheidungen nicht im Sinne der Auftraggeber verzerrt oder sogar – im schlimmsten Fall – manipuliert werden. Zum anderen sollte eine Europäische Ratingagentur eingerichtet werden, de- ren Ratings, beispielsweise von Anleihen europäi- scher Staaten, Ergebnis eines unabhängigen, transpa- renten und objektivierten Ratingprozesses und – m S z m U n (C (D insofern auch für die entsprechenden aufsichtsrechtli- chen Regelungen maßgeblich sein sollten. Es kann allerdings nicht die Aufgabe einer solchen Europäischen Ratingagentur sein, für alle angebote- nen Finanzprodukte Ratings bereitzustellen. Nicht zu- letzt deshalb ist es erforderlich, dass die allgemeine Anbindung aufsichtsrechtlicher Regelungen an Ra- tings überarbeitet wird. Deshalb ist es aber auch erfor- derlich, dass eine verbraucherorientierte Überwa- chung von Finanzprodukten stattfindet. Es muss gewährleistet sein, dass Informationen über Finanz- produkte, die sich an private Anleger richten, einfach und verständlich sind, eine Vergleichbarkeit mit Kon- kurrenzprodukten erlauben und es den Verbraucherin- nen und Verbrauchern ermöglichen, das Risiko von Finanzprodukten adäquat einzuschätzen. Erstes Gesetz zur Änderung des Gesetzes zur Er- richtung einer Stiftung „Deutsches Historisches Museum“ Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 atz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung u der nachstehenden Vorlage absieht: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Inter- parlamentarischen Union 121. Versammlung der Interparlamentarischen Union vom 18. bis 21. Oktober 2009 in Genf, Schweiz – Drucksachen 17/647, 17/1485 Nr. 1 – Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung – Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Tech- nikfolgenabschätzung (18. Ausschuss) gemäß § 56a der Geschäftsordnung Technikfolgenabschätzung (TA) Transgenes Saatgut in Entwicklungsländern – Erfah- rungen, Herausforderungen, Perspektiven – Drucksachen 16/13874, 17/591 Nr. 1.22 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden nionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- er Beratung abgesehen hat. Haushaltsausschuss Drucksache 17/1492 Nr. A.16 Ratsdokument 7275/10 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/178 Nr. A.22 Ratsdokument 15461/09 Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Drucksache 17/592 Nr. A.5 Ratsdokument 5056/10 47. Sitzung Berlin, Freitag, den 11. Juni 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Die Sitzung ist eröffnet.

    Nehmen Sie bitte Platz. Guten Morgen, liebe Kolle-
    ginnen und Kollegen! Ich begrüße Sie alle herzlich.

    Wir können heute ohne zusätzliche Ankündigungen
    oder Veränderungsmeldungen gleich in unsere Tagesord-
    nung eintreten.

    Ich rufe den Tagesordnungspunkt 26 auf:

    Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/
    CSU und der FDP eingebrachten Entwurfs eines
    Gesetzes zur Änderung wehr- und zivildienst-

    (Wehrrechtsänderungsgesetz 2010 – WehrRÄndG 2010)


    – Drucksache 17/1953 –
    Überweisungsvorschlag:
    Verteidigungsausschuss (f)

    Innenausschuss
    Rechtsausschuss
    Ausschuss für Arbeit und Soziales
    Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
    Ausschuss für Gesundheit
    Haushaltsausschuss mitberatend und gemäß § 96 GO

    Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für
    die Aussprache 75 Minuten vorgesehen. – Dazu gibt es

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    Redet
    keinen Widerspruch. Dann ist das so beschlossen.

    Ich eröffne die Aussprache. Das Wort erhält der
    Bundesminister der Verteidigung, Dr. Freiherr zu
    Guttenberg.

    Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bun-
    desminister der Verteidigung:

    Herr Präsident! Meine lieben Kolleginnen und Kolle-
    gen! Am 19. Mai dieses Jahres hat die Bundesregierung
    den Entwurf eines Wehrrechtsänderungsgesetzes 2010
    beschlossen, um den Wehrdienst und in dessen Folge
    auch den Zivildienst auf sechs Monate zu verkürzen. Ich
    bin dankbar, dass dieser Gesetzentwurf von
    Fraktionen der CDU/CSU und FDP aufgegri
    und jetzt auch aus der Mitte des Parlaments e
    wird. Damit sind wir in der Lage, das Gesetzg

    (C (D ung 11. Juni 2010 0 Uhr ahren zu beschleunigen. Dies entsprach und entspricht er Zielsetzung der Bundesregierung. Bei dem Wehrrechtsänderungsgesetz ging es immer uch um Planungssicherheit für die betroffenen jungen änner. Es ist mir daher besonders daran gelegen, dass ir das Verfahren auch im Interesse der Betroffenen öglichst rasch zum Abschluss bringen. Frühzeitige lanungssicherheit ist für die von Wehrpflicht und Zivilienst betroffenen jungen Männer ungemein wichtig. Mit dem Gesetzentwurf liegt zudem ein tragfähiges onzept zur Ausgestaltung des ambitionierten kürzeren ehrdienstes vor, das auch die Anliegen des Zivildiens es, wie insbesondere die vorgesehene Möglichkeit der reiwilligen Verlängerung des Zivildienstes, entsprehend berücksichtigt. Das ist ein Anliegen, für das die rau Kollegin Schröder gekämpft hat, die sich dazu siher auch noch äußern wird. Ungeachtet der aktuellen Entwicklungen behält der esetzentwurf seine Aktualität. Gerade angesichts der nstehenden Reform der Bundeswehr, die zu einem geissen Zeitpunkt auch einen Anpassungsbedarf bei der ehrform zur Folge haben kann, ist es wichtig, dass die b 1. Juli dieses Jahres Einberufenen auch für ihre priate Lebensplanung jedenfalls Klarheit darüber haben, ie lange sie zu dienen haben. Diese Klarheit und ent ext sprechend auch diese Planungssicherheit sind wir unseren Wehrpflichtigen schuldig. Allein deshalb hatten wir den Kompromiss zur Stichtagsregelung ab 1. Juli 2010 für die erstmalige Einberufung zu W 6 akzeptiert – wir haben das intensiv auch zwischen und mit den Fraktionen diskutiert –, obwohl hierdurch – das muss man sagen – auch die Anstrengungen für die Bundeswehr bei der Umsetzung spürbar erhöht werden; aber es ist machbar und durchführbar. Liebe Kolleginnen und Kollegen, die allgemeine Wehrpflicht war in der über 50-jährigen Geschichte der Bundeswehr immer die richtige Wehrform und weitest folgsgeschichte. Die Zusammensetzung äfte aus Berufsund Zeitsoldaten, Grund freiwilligen zusätzlichen Wehrdienst ie Reservisten hat entscheidend zu den seiten der ffen wurde ingebracht ebungsver gehend eine Er unserer Streitkr wehrdienst und Leistenden sow Bundesminister Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg )





    (A) )

    beiden auch international anerkannten Markenzeichen
    der Bundeswehr beigetragen: hohe Professionalität und
    feste Verankerung in Volk und Staat.

    Ich war und bin daher ein grundsätzlicher Befürwor-
    ter der allgemeinen Wehrpflicht. Es ist gerade die Ziel-
    setzung der Verkürzung des Grundwehrdienstes, die
    allgemeine Wehrpflicht auch unter den modernen Rah-
    menbedingungen und einer möglichst geringen Belas-
    tung aufrechtzuerhalten.

    Sie wissen aber auch, dass Grundlage für unsere bis-
    herigen Planungen ein Streitkräfteumfang von insge-
    samt 225 000 Soldatinnen und Soldaten war.

    Nun sind zwei Gesichtspunkte miteinander in Verbin-
    dung zu bringen: zum einen eine grundlegende Struktur-
    reform, die bereits zu Beginn auch meiner Amtszeit in
    ihrer Ausgestaltung und mit Blick auf die Einrichtung ei-
    ner Kommission auf den Weg gebracht wurde – es ist
    unbestritten, dass die Bundeswehr strukturell reformiert
    werden muss –, und zum anderen der Umstand, dass
    auch der Verteidigungshaushalt seinen Beitrag zur allge-
    meinen Haushaltskonsolidierung leisten muss. Auch
    die Bundeswehr bleibt nicht von den gegebenen finanz-
    politischen Zwängen und Entwicklungen unberührt.

    Allerdings dürfen nicht die finanzpolitischen Zwänge
    und Entwicklungen allein die künftige Struktur der Bun-
    deswehr bestimmen, sondern die künftige Struktur der
    Bundeswehr muss sich letztlich aus ihrem Auftrag, ihren
    Zielsetzungen und den künftigen Herausforderungen de-
    finieren. Das ist der entscheidende Punkt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Ich vertrete von daher die Position, dass letztendlich
    der entscheidende Maßstab für die Bundeswehr erfüllbar
    bleiben muss, nämlich die Fähigkeit zum Einsatz im
    Rahmen des gegebenen und auch des künftigen Aufga-
    benspektrums. Ein Denken vom Einsatz her ist etwas,
    was wir letztlich schon seit 20 Jahren als Realität begrei-
    fen müssen, auch wenn wir uns einige Male unglaublich
    schwergetan haben, dieser Realität nachzukommen. Es
    ist Realität, und es wird Realität bleiben.

    Wenn ich von der Fähigkeit zum Einsatz spreche,
    dann ist es für mich selbstverständlich, dass Einsätze un-
    serer Soldatinnen und Soldaten nicht nur rechtlich und
    politisch legitim, sondern immer auch militärisch ver-
    tretbar und verantwortbar sein müssen. Dies bedeutet
    nicht allein eine angemessene Ausrüstung – das selbst-
    verständlich in besonderer Weise –, sondern auch hin-
    reichende Ausbildungs- und Trainingsmöglichkeiten,
    richtige Laufbahn- und Personalstrukturen sowie best-
    mögliche soziale und materielle Rahmenbedingungen.
    Gerade letztere haben eine bedeutende Auswirkung auf
    die Sicherstellung der Motivation und damit auf die Fä-
    higkeit, im Einsatz zu bestehen und richtig zu handeln.
    Dies unter den gegebenen wie künftigen nicht nur finan-
    ziellen Bedingungen zu leisten, ist eine erhebliche He-
    rausforderung.

    Entsprechend der Beschlussfassung, die wir in der
    Bundesregierung einvernehmlich getroffen haben, wer-

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    (C (D en jetzt Konsequenzen und Auswirkungen von struktuellen Überlegungen und von Einsparleistungen im erteidigungsetat auf die sicherheitspolitische Hand ungsfähigkeit unseres Landes, auf den möglichen Peronalumfang der Bundeswehr, ihre Struktur und die ehrform geprüft und bewertet. Feststellen kann ich schon jetzt, ohne hier ein endgüliges Ergebnis vorwegnehmen zu können, dass Einspaungen im Verteidigungsetat, die kurzfristig wirksam erden, in nennenswertem Umfang kurzfristig nur im ereich des Personals zu erzielen sind. Von daher führt ller Wahrscheinlichkeit nach an einer erheblichen Peronalreduzierung kein Weg vorbei. Wenn wir über ünftige Strukturen nachdenken und eine entsprechend ut ausgestattete, aber auch den Einsätzen nachkomende Bundeswehr haben wollen, ist es allerdings wich ig, dass der Weg in diese Richtung weist und wohl auch eisen muss. Das kann durchaus zur Folge haben, dass it Blick auf das Gesamtpersonalgefüge sich der Grundehrdienst nicht, jedenfalls nicht mehr in der jetzt voresehenen Form, aufrechterhalten lässt. Aber wir nehen uns Zeit, die künftige Ausgestaltung entsprechend rgebnisoffen zu diskutieren. Wir werden – das ist wichig – dieses Thema in den nächsten Wochen und Monaen gemeinsam mit dem Parlament diskutieren. Aber bei geringer werdendem Gesamtumfang und leichzeitig unverändertem Fortbestand der Wehrpflicht uss berücksichtigt werden, dass möglicherweise zu iele der länger dienenden Soldaten durch rein wehrflichtspezifische Aufgaben wie Ausbildung und Fühung der Rekruten gebunden wären. Die damit verbunene enorme Kraftanstrengung würde an die Grenze hrer Vertretbarkeit, aber auch ihrer Vermittelbarkeit in er Truppe stoßen. Auch diese Diskussion ist zu führen. ir müssen aufpassen, dass wir keine Ressourcen blo kieren. Wir müssen darauf achten, dass wir nicht solche essourcen blockieren, die zwingend für kritische Ein ätze oder deren Vorbereitung benötigt werden. Ich habe daher in meinem Hause auch dazu eine erebnisoffene Prüfung angewiesen, die aber auch keine abus und Denkverbote enthält. Ich glaube, das ist wich ig und richtig. Von daher lässt sich zum jetzigen Zeitunkt nicht voraussehen, für wie lange wir den heute orliegenden Gesetzentwurf wirklich in der Praxis umetzen. Umso erforderlicher ist es aber, ihn zügig umzuetzen, gerade mit Blick auf die Planungssicherheit für ie betroffenen jungen Männer. Ich bitte Sie, das Gesetzgebungsverfahren, wie vorgeehen, weiter zu betreiben. Wir entsprechen damit dem iel der Rechtsund Planungssicherheit für diese jungen änner. Es steht dann in jedem Fall fest, dass die zum . Juli Einberufenen nur noch einen Grundwehrdienst der Zivildienst von sechs Monaten ableisten müssen. Herzlichen Dank. )


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)





    (A) )



Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Nächster Redner ist der Kollege Rainer Arnold für die

SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Rainer Arnold


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die

    letzten paar Wochen, Herr Minister, haben gezeigt, dass
    Sie ein vollwertiges Mitglied dieser Bundesregierung
    sind. Sie haben das allgemeine Chaos in dieser Regie-
    rung endgültig auch in Ihr Ressort geholt.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Sie reden heute so, vorgestern anders. Sie irritieren die
    Öffentlichkeit, das Parlament und vor allen Dingen die
    Soldaten, die in diesen schwierigen Zeiten Orientierung
    statt Irritation bräuchten.

    In Ihrer heutigen Rede haben Sie viermal das Wort
    „Planungssicherheit“ in den Mund genommen. Das
    finde ich ziemlich abenteuerlich. Einerseits nehmen Sie
    das Wort „Planungssicherheit“ in den Mund, anderer-
    seits wollen Sie ein Gesetz im Schweinsgalopp durch die
    parlamentarischen Gremien peitschen. Das Wort
    „Schweinsgalopp“ ist angesichts der Titulierungen, die
    Sie inzwischen untereinander gebrauchen, durchaus
    mehrdeutig.


    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD)


    Sie sprechen von Planungssicherheit, kündigen aber in
    derselben Rede an, dass das, was wir heute beschließen
    und was der Bundeswehr in der Umsetzung bis 1. Juli
    große Mühe bereitet, im September möglicherweise
    schon nicht mehr stimmt.


    (Omid Nouripour [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist Planungssicherheit!)


    Was ist das für eine Planungssicherheit, meine Damen
    und Herren von der Koalition?


    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der LINKEN)


    Herr Minister, das, was in den letzten 14 Tagen abgelau-
    fen ist, ist in Wirklichkeit eine Demütigung aller seriö-
    sen Außenpolitiker und Sicherheitspolitiker in der
    Union. Dies finde ich unerträglich.


    (Beifall bei der SPD)


    Sie haben das Parlament und sich selbst unabge-
    stimmt unter Druck gesetzt. Warum? – Sie haben zwei
    Gründe, dieses Gesetz durchzupeitschen. Erstens sagen
    Sie, dass es so im Koalitionsvertrag steht. Darin steht
    aber viel Unsinn, den Sie zwischenzeitlich korrigieren
    mussten. Sie merken jeden Tag, dass das, was Kurt
    Schumacher in den 50er-Jahren gesagt hat, auch heute
    noch gilt: Nichts ist lehrreicher als die Wirklichkeit.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Deshalb sollte man sich nicht auf diesen Koalitionsver-
    trag berufen.

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    (C (D Der zweite Grund, aus dem Sie das Gesetz durchpeitchen wollen, sind Sie selbst. Sie haben beim Verbandsag der Reservisten – wieder einmal aus der Lamäng heaus, um Überschriften zu produzieren – den 1. Juli 2010 ls Stichtag öffentlich versprochen, zu einem Zeitpunkt, ls dies weder in der Ausplanung der Bundeswehr gereelt war noch Klarheit mit Ihrer eigenen Ministerkollein aus dem Familienministerium über die entsprehende Ausgestaltung des Zivildienstes bestand. Dies enne ich unverantwortlich. So dürfen wir mit den Resourcen der Bundeswehr wirklich nicht umgehen. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Herr Minister, ich habe mir Ihre Hamburger Rede
    ehr genau angeschaut. Ich finde es schon witzig. Über
    wanzigmal haben Sie sich in dieser Rede selbst gelobt
    nd über sich gesagt, dass Sie der Herr der klaren Worte
    ind. Es ist sehr interessant, dass Sie sich so oft selbst lo-
    en. Vielleicht reicht es Ihnen auf Dauer doch nicht
    ehr, dass nur noch die Zeitungen mit den großen bun-

    en Bildern positiv über Sie berichten.

    Aber leider stimmt dieses Selbstlob nicht. Klartext re-
    en wäre etwas anderes. Klartext wäre, angesichts der fi-
    anziellen Debatte für Präzision zu sorgen. Dazu gehört:
    atürlich kann die Bundeswehr nicht von den Sparbe-
    ühungen ausgenommen werden; das würde auch gel-

    en, wenn Sozialdemokraten die Regierung führten.
    ber zur Wahrheit gehört auch: Ein Teil der Schulden-
    rise ist von Ihnen selbst verursacht.

    Wenn Sie nicht bereit sind, für vernünftige Einnah-
    en zu sorgen, dann weinen Sie bitte auch keine Kroko-

    ilstränen vor den Soldaten und erklären Ihnen nicht, al-
    es sei so schlimm, und Sie könnten nicht anders. Es ist
    hre Partei, die CSU, die die Absenkung der Mehrwert-
    teuer für Hoteliers beschlossen hat, es ist Ihre Partei, die
    afür gesorgt hat, dass Erben weniger Steuern bezahlen
    üssen. Auch diese Wirklichkeit müssen die Soldaten

    ennen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: 5 Milliarden Euro für die Abwrackprämie!)


    In der Debatte der letzten Tage habe ich gelernt, was
    ie unter intelligentem Sparen verstehen, Herr Minister.
    ie sparen über 8 Milliarden Euro im Bereich des Vertei-
    igungshaushaltes. Wenn man das Kleingedruckte liest,
    tellt man aber fest: Mehr als die Hälfte des Betrages soll
    m Jahr 2014 aufgebracht werden, in einem Jahr, in dem
    s zuvor eine Bundestagswahl gegeben hat, Sie wahr-
    cheinlich nicht mehr Minister sind und diese Koalition
    ängst so deutlich abgewirtschaftet hat, dass sie kein Ver-
    rauen mehr bei den Bürgern hat. Das heißt, intelligentes
    paren ist für Sie, die Lösung der Probleme auf die
    ächste Legislaturperiode und die nächste Bundesregie-
    ung zu schieben. Ich könnte auch sagen: Es ist eine
    uftnummer, eine Luftbuchung, die nur dazu da ist,
    eutlich zu machen, dass Sie die 8 Milliarden Euro errei-
    hen.





    Rainer Arnold


    (A) )


    )(B)

    Mit der Wirklichkeit hat das alles nichts zu tun, und
    zwar deshalb nicht, weil eine Absenkung des Personal-
    umfangs bei der Bundeswehr um 40 000 Zeitsoldaten
    nicht nur die Bundeswehr verändern würde – dazu sage
    ich noch etwas –, sondern auch der Bedeutung und den
    Interessen unseres Landes in Europa und innerhalb der
    NATO in keiner Weise gerecht würde. Ich glaube schon,
    dass es zu einer moderaten Absenkung des Personalum-
    fangs kommen muss. Aber wer den Personalumfang um
    40 000 auf 150 000 senken will, der muss eines wissen:
    Ja, dies kann man machen. Die Briten machen es ähn-
    lich. Es lohnt sich aber, genau zu schauen, was es für das
    innere Gefüge einer Armee bedeutet, wenn Soldaten
    häufig und langandauernd im Einsatz sind, herausgelöst
    aus Familie, sozialem Umfeld, Elternbeirat, Kirche und
    Verein. Dies ist dann eine Armee, die mit der deutschen
    Tradition und Kultur, mit Staatsbürgern in Uniform und
    innerer Führung, am Ende nichts mehr zu tun hat. Dies
    alles haben Sie nicht abgewogen und nicht diskutiert.


    (Beifall bei der SPD)


    Hinzu kommt: Selbst wenn Ihre Kommission am
    Ende sagt, eine Absenkung um 40 000 Mann sei absurd,
    und es zu einer moderaten Absenkung des Personalum-
    fangs kommt, ist das in keiner Weise mit Ihrem vorge-
    legten Entwurf des Wehrrechtsänderungsgesetzes kom-
    patibel. Wenn wir die Zahl der Zeit- und Berufssoldaten
    senken, brauchen wir logischerweise auch weniger
    Wehrpflichtige, damit es im Lot ist und keine zu großen
    Ausbildungskapazitäten gebunden werden. Aber das
    können Sie gar nicht. Das Bundesverfassungsgericht
    wird Ihnen die Rote Karte zeigen, wenn Sie immer weni-
    ger junge Menschen einberufen. Wir haben schon jetzt
    das Problem, dass ein einfaches „Weiter so“ bei der
    Wehrpflicht – die Union wollte ursprünglich nach dem
    Motto „Augen zu und durch“ verfahren – in keiner
    Weise machbar ist, und zwar nicht nur in verfassungs-
    rechtlicher Hinsicht.


    (Beifall bei der SPD)


    Auch die veränderte Berufs-, Ausbildungs- und Studien-
    welt ist in keiner Weise mehr kompatibel mit der derzei-
    tigen Einberufungspraxis.

    Nun reden Sie häufig davon, dass Sie Gemeinsamkeit
    und Konsens suchen. Die Wehrpflicht wäre ein Muster-
    beispiel für die Organisation eines Konsenses in der Ge-
    sellschaft. Sie ist mehr als eine Einzelentscheidung der
    gerade vorhandenen Mehrheit. Vielmehr geht es um
    Grundüberzeugungen vieler Menschen sowie die innere
    Verfasstheit und Struktur der Bundeswehr. Herr Minis-
    ter, wir bieten Ihnen nochmals an: Reden Sie mit uns
    auch über den Vorschlag, den meine Partei seit langem
    auf den Tisch gelegt hat! Dieser Vorschlag bedeutet im
    Kern: Lasst uns in allen – in allen! – gesellschaftlichen
    Bereichen die Freiwilligkeit stärken – das ist eine ak-
    zeptierte, positive Idee – und beruft diejenigen jungen
    Männer zur Bundeswehr ein, die sich freiwillig entschie-
    den haben, ihren Grundwehrdienst zu leisten. Das funk-
    tioniert in anderen Ländern im Norden Europas recht
    gut. Darüber müssen wir reden; denn dieses Modell bie-
    tet die Chance, ohne Ärger mit den Gerichten weniger
    junge Menschen einzuziehen. Das Modell bietet eine

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    (C (D eitere Chance. Die eigentlich richtige, gute Idee der ehrpflicht, die im Kern bedeutet, dass man in unserem and nicht alles kaufen kann und es eine gemeinsame, ollektive Verantwortung der Gesellschaft zur Wahrung er Sicherheit gibt, bliebe erhalten. Es ist uns sehr ernst, und wir bitten Sie eindringlich: toppen Sie den Schweinsgalopp! Reden Sie mit der Oposition und lassen Sie uns miteinander eine intelligente nd verträgliche Regelung suchen! Das heißt im Klarext: Nehmen Sie den vorliegenden Gesetzentwurf vom isch! Wenn Sie, Herr Minister, nicht zur Einsicht komen, hoffe ich sehr, dass die Bundeskanzlerin Sie stoppt, o wie sie es in den letzten Tagen schon ein paar Mal achen musste. Herzlichen Dank. (Beifall bei der SPD – Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: So ein Unsinn!)