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ID1703514300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/35 weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Rüstungs- exportberichte zeitnah zum Jahresab- rüstungsbericht vorlegen (Drucksache 17/1167) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uta Zapf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Agnes Malczak (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Christian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Christian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ansgar Heveling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . 3309 B 3309 C 3312 A 3313 C 3315 D 3316 D 3318 D 3319 D 3329 C 3331 B 3332 C 3333 D 3333 D 3334 A 3335 C 3337 C 3339 B 3339 D 3340 D Deutscher B Stenografisc 35. Sit Berlin, Freitag, de I n h a Tagesordnungspunkt 23: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung zum Stand der Bemühungen um Abrüstung, Rüstungskontrolle und Nichtverbrei- tung sowie über die Entwicklung der Streitkräftepotenziale 2009 (Jahresab- rüstungsbericht 2009) (Drucksache 17/445) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Deutschland muss deutliche Zeichen für eine Welt frei von Atomwaffen setzen (Drucksache 17/1159) . . . . . . . . . . . . . . . . d) Antrag der Abgeordneten Katja Keul, Dr. Frithjof Schmidt, Kerstin Andreae, 3309 A 3309 B Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . Jan van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3321 D 3322 D 3324 A undestag her Bericht zung n 26. März 2010 l t : Jan van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Erich G. Fritz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 24: Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz, Wolfgang Wieland, Jerzy Montag, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Keine Vorratsdaten- speicherungen über den Umweg Europa (Drucksache 17/1168) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . 3325 A 3325 C 3325 C 3327 B 3327 B 3328 C Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3342 A 3343 A II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 35. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. März 2010 Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Daniel Volk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 27: a) Antrag der Abgeordneten Ute Vogt, Ulrich Kelber, Marco Bülow, weiterer Abgeord- 3344 A 3345 C 3347 A 3347 C 3348 B 3366 C 3368 C Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 25: a) Antrag der Fraktion der SPD: Fairness in der Leiharbeit (Drucksache 17/1155) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Elfter Bericht der Bundesregierung über Erfahrungen bei der Anwendung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes (Drucksache 17/464) . . . . . . . . . . . . . . . . . Anette Kramme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Brehmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Gabriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 26: Antrag der Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost, Richard Pitterle, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Den Kampf gegen Steuerhinterziehung nicht dem Zufall überlassen (Drucksache 17/1149) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Manfred Kolbe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3349 C 3350 D 3350 D 3351 A 3352 B 3353 D 3354 D 3355 C 3356 D 3358 C 3359 C 3360 B 3361 C 3361 D 3362 D 3365 A neter und der Fraktion der SPD: Keine Vorbereitungen für die Wiederauf- nahme der Erkundung des Salzstocks in Gorleben bis zum Abschluss der Arbeit des 1. Parlamentarischen Untersu- chungsausschusses (Drucksache 17/1161) . . . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung zu dem Antrag der Abgeordneten Ulrich Kelber, Dr. Matthias Miersch, Dorothée Menzner, Sylvia Kotting-Uhl und weiterer Abgeordneter: Einsetzung eines Untersuchungsaus- schusses (Drucksachen 17/888 (neu), 17/1250) . . . Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . Angelika Brunkhorst (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhard Pols (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . Marco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3369 A 3369 A 3369 B 3370 B 3371 C 3372 C 3373 B 3374 B 3375 B 3377 A 3377 D 3379 C 3380 D 3381 A 3382 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 35. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. März 2010 3309 (A) (C) (D)(B) 35. Sit Berlin, Freitag, de Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 35. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. März 2010 3381 (A) (C) (D)(B) DIE GRÜNEN Weinberg, Marcus CDU/CSU 26.03.2010 Dr. Hein, Rosemarie DIE LINKE 26.03.2010 Hempelmann, Rolf SPD 26.03.2010 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ 26.03.2010 Volkmar Wagner, Daniela BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.03.2010 Anlage 1 Liste der entschuldi Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 26.03.2010 Barchmann, Heinz- Joachim SPD 26.03.2010 Bernschneider, Florian FDP 26.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 26.03.2010 Burkert, Martin SPD 26.03.2010 Canel, Sylvia FDP 26.03.2010 Dr. Danckert, Peter SPD 26.03.2010 Drobinski-Weiß, Elvira SPD 26.03.2010 Duin, Garrelt SPD 26.03.2010 Erdel, Rainer FDP 26.03.2010 Ernstberger, Petra SPD 26.03.2010* Freitag, Dagmar SPD 26.03.2010 Friedhoff, Paul K. FDP 26.03.2010 Gabriel, Sigmar SPD 26.03.2010 Dr. Geisen, Edmund Peter FDP 26.03.2010 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 26.03.2010* Golombeck, Heinz FDP 26.03.2010 Golze, Diana DIE LINKE 26.03.2010 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.03.2010 Gottschalck, Ulrike SPD 26.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 26.03.2010 Groschek, Michael SPD 26.03.2010 Groth, Annette DIE LINKE 26.03.2010 Anlagen zum Stenografischen Bericht gten Abgeordneten Keul, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.03.2010 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.03.2010 Krüger-Leißner, Angelika SPD 26.03.2010* Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.03.2010 Kunert, Katrin DIE LINKE 26.03.2010 Dr. Lehmer, Max CDU/CSU 26.03.2010 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 26.03.2010 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 26.03.2010 Nietan, Dietmar SPD 26.03.2010 Özoğuz, Aydan SPD 26.03.2010 Pflug, Johannes SPD 26.03.2010 Pitterle, Richard DIE LINKE 26.03.2010 Remmers, Ingrid DIE LINKE 26.03.2010 Rix, Sönke SPD 26.03.2010 Roth (Esslingen), Karin SPD 26.03.2010 Dr. Schavan, Annette CDU/CSU 26.03.2010 Scheelen, Bernd SPD 26.03.2010 Dr. Schwanholz, Martin SPD 26.03.2010 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 26.03.2010* Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 26.03.2010 Thiele, Carl-Ludwig FDP 26.03.2010 Ulrich, Alexander DIE LINKE 26.03.2010* Vogel (Kleinsaara), CDU/CSU 26.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich (A) (C) (D)(B) * für die Teilnahme an der 122. Jahreskonferenz der Interparlamenta- rischen Union Anlage 2 Amtliche Mitteilung Die Fraktion der SPD hat mitgeteilt, dass sie den An- trag EU-Beitrittsgesuch Islands unterstützen und ver- antwortungsvoll begleiten auf Drucksache 17/1163 zu- rückzieht. Werner, Katrin DIE LINKE 26.03.2010 Wieczorek-Zeul, Heidemarie SPD 26.03.2010 Winkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.03.2010* Zimmermann, Sabine DIE LINKE 26.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 Kö 3382 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 35. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. März 2010 kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 ln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 35. Sitzung Berlin, Freitag, den 26. März 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hermann Otto Solms


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Das Wort hat die Kollegin Sylvia Kotting-Uhl von

    Bündnis 90/Die Grünen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! So
    kommen wir also heute zur Einsetzung des Unter-
    suchungsausschusses zu Gorleben. Dieser Untersu-
    chungsausschuss ist ein parlamentarisches Instrument,
    demgegenüber Rednerinnen und Redner der Koalitions-
    fraktionen in der ersten Lesung Respekt gezollt haben,
    das Sie in der Zwischenzeit aber doch in seinem Kern,
    nämlich dem von der Opposition beschriebenen Auftrag,
    verändern wollten.

    Herr Grindel, wir haben Ihnen nicht den Gefallen ge-
    tan, uns den Untersuchungsauftrag auf die Ereignisse
    des Jahres 1983 zusammenschnüren zu lassen.


    (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Das war aber der Vorwurf von Herrn Gabriel!)


    – Das war in der letzten Woche Ihr Vorschlag. – Das sind
    die Ereignisse, zu denen Sie heute in der Presse schon
    einmal verlautbart haben, dass der angebliche Skandal,
    die Manipulation von Gutachten, sich längst in Luft auf-
    gelöst habe.


    (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Genau!)


    Zum einen, Herr Grindel, legt niemand – auch nicht
    die Mitglieder von Regierungsfraktionen – das Ergebnis
    eines Untersuchungsausschusses im Vorhinein fest.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN – Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Aber die Wissenschaftler haben Interviews gegeben!)


    Zum anderen sollten Sie spätestens heute zur Kenntnis
    nehmen, dass Ihre Versuche, Fragen, die nicht auf das
    Jahr 1983 zielen, aus dem Untersuchungsauftrag heraus-
    zustreichen, nicht erfolgreich waren.

    Ich bin sehr gespannt darauf, was die Zeugin Merkel
    im Untersuchungsausschuss sagen wird, wenn wir sie
    nach den Gründen für die Änderung des Erkundungs-
    konzepts in den 90er-Jahren fragen. Der Verdacht, dass
    bei Gorleben ein Konzept einem Standort angepasst
    wurde, ist für mich einer der spannendsten Teile des Un-
    tersuchungsauftrags.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN)


    Ich möchte noch einmal den Gegensatz herausstellen.
    Bei einer ehrlichen Endlagersuche wird erst ein Konzept
    erstellt und dann der Standort gesucht, der den Kriterien
    dieses Konzeptes am besten entspricht. Das ist das Ver-
    fahren, das wir einfordern. Dass Sie sich diesem Verfah-
    ren verweigern, dass Sie den Weiterbau von Gorleben
    wollen


    (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Die Weitererkundung!)


    unter Umgehung des dafür vorgeschriebenen Atom-
    rechts,


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN)


    unter Anwendung eines seit 20 Jahren außer Kraft ge-
    setzten Bergrechts, das nicht einmal die Öffentlichkeits-
    beteiligung vorschreibt, und ohne die Ergebnisse dieses
    parlamentarischen Untersuchungsausschusses abzuwar-
    ten, das zeigt Ihre Vorstellung von Verantwortung, mit





    Sylvia Kotting-Uhl


    (A) (C)



    (D)(B)

    der Sie sich in den vergangenen Tagen so großgetan ha-
    ben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es ist gar keiner mehr vom Umweltministerium da! Das ist auch ein Affront!)


    Ethische Verantwortung, von der Sie hier sprechen
    – die Sie übernehmen wollen, indem Sie den Müll der
    Atomkraftwerke den nächsten Generationen nicht vor
    die Füße werfen wollen –, hätten Sie praktizieren kön-
    nen, wenn Sie die Atomkraft nicht legalisiert und Atom-
    spaltung nicht zur herausragenden Energieerzeugungs-
    form in diesem Land erklärt hätten.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN)


    Das wäre ethische Verantwortung gewesen. Das wäre
    Verantwortung für die nachfolgenden Generationen ge-
    wesen. Jetzt geht es nur noch um Nachsorge.


    (Dr. Michael Paul [CDU/CSU]: Warum sind Sie denn nicht ausgestiegen?)


    Reden wir doch auch einmal über die Verantwortung
    unseres Umweltministers.


    (Zuruf von der SPD: Wo ist der überhaupt?)


    Er nennt einen parlamentarischen Untersuchungsaus-
    schuss kein Erkenntnisgewinnungsinstrument, sondern
    ein Kampfinstrument. Diese Auffassung praktiziert er
    auch dadurch, dass er heute bei der Einsetzung des von
    ihm so benannten Kampfinstruments gar nicht mehr im
    Parlament anwesend ist, sondern bereits im Skiurlaub
    weilt. Das ist Respekt vor dem Parlament. Größte Hoch-
    achtung.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen der Koalitionsfrak-
    tionen, ich hoffe, dass wenigstens Sie die Respektlosig-
    keit Ihres Umweltministers in diesem Fall nicht teilen
    und in diesem Untersuchungsausschuss kein reines
    Kampfinstrument sehen. Wir haben das nicht vor. Wir
    haben vor, Erkenntnisse daraus zu ziehen. Erfüllen Sie
    Ihre parlamentarische Pflicht und tun sie das Gleiche.
    Darum bitte ich Sie.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat jetzt der Kollege Eckhard Pols von der

CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU und der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Eckhard Pols


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Meine

    Heimat ist der Wahlkreis Lüchow-Dannenberg – Lüne-
    burg. Ich bin dort geboren und aufgewachsen. Mit die-
    sem Thema beschäftige ich mich nicht erst, seitdem ich
    Abgeordneter dieses Wahlkreises bin. Ich kann Ihnen sa-
    gen: Wenn Rot-Grün die Region mit dem Moratorium
    nicht in eine zehnjährige Ungewissheit gestürzt hätte,
    wären wir bei der Endlagerfrage heute schon einige
    Schritte weiter.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Stattdessen: weitere zehn Jahre Ungewissheit, weitere
    zehn Jahre Unfrieden in der Region, weitere zehn Jahre
    Untätigkeit in der Endlagerfrage, und das alles auf dem
    Rücken der Menschen vor Ort.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Mit der Aufhebung des Moratoriums werden wir
    diese Hängepartie beenden. Wir wollen eine ergebnis-
    offene und transparente Enderkundung des Salzstockes
    Gorleben. Ich möchte betonen, dass es vollkommen legi-
    tim ist, gegen ein Endlager in Gorleben zu sein. Es ist
    auch völlig legitim, dies zu artikulieren, aber, bitte
    schön, in ziviler und gewaltfreier Form.

    Dazu gehört nach meinem Verständnis und dem Ver-
    ständnis der Koalition ein enger Dialog zwischen allen
    Beteiligten schon in der ersten Phase, nämlich der Wei-
    tererkundung.


    (Lachen des Abg. Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


    Wir werden in den Fragen der Transparenz und Ergebnis-
    offenheit Wort halten, Herr Trittin. Ich kann an alle, auch
    an Sie, Herr Trittin, nur appellieren, das Angebot zum zi-
    vilen Dialog nicht auszuschlagen, sondern sich aktiv da-
    ran zu beteiligen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Es wird von der Opposition bemängelt, dass die Er-
    kundungsphase nach Bergrecht und nicht nach Atom-
    recht erfolgt.


    (Sebastian Edathy [SPD]: Nach dem alten Bergrecht auch noch!)


    Die Erkundung kann nicht nach Atomrecht erfolgen,
    weil das Atomrecht die erforderlichen Rechtsnormen für
    eine Erkundung des Salzstocks gar nicht beinhaltet.


    (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: So ist es!)


    Das Bergrecht ist zudem nach Bewertung des Bun-
    desverwaltungsgerichts – wir haben es schon gehört –
    ein zulässiges Verfahren. Das heißt jedoch noch lange
    nicht, dass wir keine Transparenz schaffen wollen. Sie,
    meine lieben Kolleginnen und Kollegen von der Opposi-
    tion, unterliegen einem Trugschluss, wenn Sie daraus
    schließen, dass eine Einbeziehung der Bürgerinnen und
    Bürger nicht gewollt sei. Es mag sein, dass das Berg-
    recht keine Bürgerbeteiligung beinhaltet; das bedeutet
    aber noch lange nicht, dass Transparenz und Einbezie-
    hung der Bevölkerung vor Ort verboten sind.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Ulrich Kelber [SPD]: Das aktuelle Bergrecht schreibt Bürgerbeteiligung vor! Sie sagen die Unwahrheit!)






    Eckhard Pols


    (A) (C)



    (D)(B)

    Wenn man dann am Ende der Erkundungsarbeiten zu
    dem Ergebnis kommt, dass Gorleben als Endlagerstand-
    ort geeignet ist, dann muss bei der Errichtung eines End-
    lagers ein atomrechtliches Verfahren eingeleitet werden,
    das eine umfassende Bürgerbeteiligung vorsieht. Das
    wissen Sie ganz genau.