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ID1703513100

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    Vokabeln: 10
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    10. CDU/CSU-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/35 weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Rüstungs- exportberichte zeitnah zum Jahresab- rüstungsbericht vorlegen (Drucksache 17/1167) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uta Zapf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Agnes Malczak (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Christian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Christian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ansgar Heveling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . 3309 B 3309 C 3312 A 3313 C 3315 D 3316 D 3318 D 3319 D 3329 C 3331 B 3332 C 3333 D 3333 D 3334 A 3335 C 3337 C 3339 B 3339 D 3340 D Deutscher B Stenografisc 35. Sit Berlin, Freitag, de I n h a Tagesordnungspunkt 23: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung zum Stand der Bemühungen um Abrüstung, Rüstungskontrolle und Nichtverbrei- tung sowie über die Entwicklung der Streitkräftepotenziale 2009 (Jahresab- rüstungsbericht 2009) (Drucksache 17/445) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Deutschland muss deutliche Zeichen für eine Welt frei von Atomwaffen setzen (Drucksache 17/1159) . . . . . . . . . . . . . . . . d) Antrag der Abgeordneten Katja Keul, Dr. Frithjof Schmidt, Kerstin Andreae, 3309 A 3309 B Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . Jan van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3321 D 3322 D 3324 A undestag her Bericht zung n 26. März 2010 l t : Jan van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Erich G. Fritz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 24: Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz, Wolfgang Wieland, Jerzy Montag, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Keine Vorratsdaten- speicherungen über den Umweg Europa (Drucksache 17/1168) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . 3325 A 3325 C 3325 C 3327 B 3327 B 3328 C Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3342 A 3343 A II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 35. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. März 2010 Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Daniel Volk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 27: a) Antrag der Abgeordneten Ute Vogt, Ulrich Kelber, Marco Bülow, weiterer Abgeord- 3344 A 3345 C 3347 A 3347 C 3348 B 3366 C 3368 C Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 25: a) Antrag der Fraktion der SPD: Fairness in der Leiharbeit (Drucksache 17/1155) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Elfter Bericht der Bundesregierung über Erfahrungen bei der Anwendung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes (Drucksache 17/464) . . . . . . . . . . . . . . . . . Anette Kramme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Brehmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Gabriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 26: Antrag der Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost, Richard Pitterle, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Den Kampf gegen Steuerhinterziehung nicht dem Zufall überlassen (Drucksache 17/1149) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Manfred Kolbe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3349 C 3350 D 3350 D 3351 A 3352 B 3353 D 3354 D 3355 C 3356 D 3358 C 3359 C 3360 B 3361 C 3361 D 3362 D 3365 A neter und der Fraktion der SPD: Keine Vorbereitungen für die Wiederauf- nahme der Erkundung des Salzstocks in Gorleben bis zum Abschluss der Arbeit des 1. Parlamentarischen Untersu- chungsausschusses (Drucksache 17/1161) . . . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung zu dem Antrag der Abgeordneten Ulrich Kelber, Dr. Matthias Miersch, Dorothée Menzner, Sylvia Kotting-Uhl und weiterer Abgeordneter: Einsetzung eines Untersuchungsaus- schusses (Drucksachen 17/888 (neu), 17/1250) . . . Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . Angelika Brunkhorst (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhard Pols (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . Marco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3369 A 3369 A 3369 B 3370 B 3371 C 3372 C 3373 B 3374 B 3375 B 3377 A 3377 D 3379 C 3380 D 3381 A 3382 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 35. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. März 2010 3309 (A) (C) (D)(B) 35. Sit Berlin, Freitag, de Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 35. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. März 2010 3381 (A) (C) (D)(B) DIE GRÜNEN Weinberg, Marcus CDU/CSU 26.03.2010 Dr. Hein, Rosemarie DIE LINKE 26.03.2010 Hempelmann, Rolf SPD 26.03.2010 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ 26.03.2010 Volkmar Wagner, Daniela BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.03.2010 Anlage 1 Liste der entschuldi Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 26.03.2010 Barchmann, Heinz- Joachim SPD 26.03.2010 Bernschneider, Florian FDP 26.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 26.03.2010 Burkert, Martin SPD 26.03.2010 Canel, Sylvia FDP 26.03.2010 Dr. Danckert, Peter SPD 26.03.2010 Drobinski-Weiß, Elvira SPD 26.03.2010 Duin, Garrelt SPD 26.03.2010 Erdel, Rainer FDP 26.03.2010 Ernstberger, Petra SPD 26.03.2010* Freitag, Dagmar SPD 26.03.2010 Friedhoff, Paul K. FDP 26.03.2010 Gabriel, Sigmar SPD 26.03.2010 Dr. Geisen, Edmund Peter FDP 26.03.2010 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 26.03.2010* Golombeck, Heinz FDP 26.03.2010 Golze, Diana DIE LINKE 26.03.2010 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.03.2010 Gottschalck, Ulrike SPD 26.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 26.03.2010 Groschek, Michael SPD 26.03.2010 Groth, Annette DIE LINKE 26.03.2010 Anlagen zum Stenografischen Bericht gten Abgeordneten Keul, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.03.2010 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.03.2010 Krüger-Leißner, Angelika SPD 26.03.2010* Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.03.2010 Kunert, Katrin DIE LINKE 26.03.2010 Dr. Lehmer, Max CDU/CSU 26.03.2010 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 26.03.2010 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 26.03.2010 Nietan, Dietmar SPD 26.03.2010 Özoğuz, Aydan SPD 26.03.2010 Pflug, Johannes SPD 26.03.2010 Pitterle, Richard DIE LINKE 26.03.2010 Remmers, Ingrid DIE LINKE 26.03.2010 Rix, Sönke SPD 26.03.2010 Roth (Esslingen), Karin SPD 26.03.2010 Dr. Schavan, Annette CDU/CSU 26.03.2010 Scheelen, Bernd SPD 26.03.2010 Dr. Schwanholz, Martin SPD 26.03.2010 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 26.03.2010* Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 26.03.2010 Thiele, Carl-Ludwig FDP 26.03.2010 Ulrich, Alexander DIE LINKE 26.03.2010* Vogel (Kleinsaara), CDU/CSU 26.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich (A) (C) (D)(B) * für die Teilnahme an der 122. Jahreskonferenz der Interparlamenta- rischen Union Anlage 2 Amtliche Mitteilung Die Fraktion der SPD hat mitgeteilt, dass sie den An- trag EU-Beitrittsgesuch Islands unterstützen und ver- antwortungsvoll begleiten auf Drucksache 17/1163 zu- rückzieht. Werner, Katrin DIE LINKE 26.03.2010 Wieczorek-Zeul, Heidemarie SPD 26.03.2010 Winkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.03.2010* Zimmermann, Sabine DIE LINKE 26.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 Kö 3382 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 35. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. März 2010 kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 ln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 35. Sitzung Berlin, Freitag, den 26. März 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ute Vogt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir

    werden nun einen parlamentarischen Untersuchungsaus-
    schuss einsetzen, um zu klären, ob die Entscheidung
    über die Untersuchung des Standorts Gorleben nach wis-
    senschaftlichen Kriterien erfolgt ist oder ob nicht viel-
    mehr politische Kriterien für die Auswahl des Standorts
    eine entscheidende Rolle gespielt haben. Schlimmer
    noch: Untersuchungsgegenstand ist auch, ob nicht sogar
    begründete wissenschaftliche Zweifel aus politischen
    Gründen beiseitegeschoben worden sind.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Jetzt, bevor das Parlament Klarheit über Zweifel und
    Fakten schaffen kann, will die Bundesregierung weitere
    Fakten schaffen und Gorleben als Endlagerstandort ver-
    festigen. Das ist respektlos gegenüber der Arbeit des
    Parlaments, und das ist ein Affront gegenüber den Bür-
    gerinnen und Bürgern im Wendland.


    (Beifall bei der SPD und der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    So verständlich Ihre Befürchtungen als Bundesregierung
    sind, muss man sagen: Sie machen Atompolitik gegen
    den Willen und die Akzeptanz der großen Mehrheit der
    Bürgerinnen und Bürger in Deutschland.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie beschließen längere Laufzeiten, wodurch Jahr für
    Jahr 400 Tonnen mehr Atommüll produziert werden. In
    60 Jahren Laufzeit sind dann 24 000 Tonnen Atommüll
    angefallen, von dem keiner von Ihnen, aber auch welt-
    weit niemand sagen kann, wo er jemals sicher endgela-
    gert werden kann. Sie haben keine Antwort. Sie sind in
    dieser Frage aufgrund Ihrer Politik für die Atomlobby
    von Not getrieben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Der Kollege Max Straubinger von der CSU bringt es
    auf den Punkt. Mit Ihrer Erlaubnis, Herr Präsident, zi-
    tiere ich: „Keine Diskussion über alternative Standorte,
    sonst zünden wir die ganze Republik an.“


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hört sich nach Gorleben an!)


    Das ist das, was Sie bei dieser Entscheidung tatsächlich
    bewegt. Sie wollen den Widerstand in Deutschland ge-
    gen die Standortentscheidung und gegen Ihre Atompoli-
    tik so gering wie möglich halten. Das ist heute nicht an-
    ders als früher.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die Aktenlage von 1983 lässt uns vermuten, dass schon
    damals solche politischen Ängste die Debatte bestimmt
    haben.


    (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Das hat aber mit der Eignung von Gorleben nichts zu tun!)


    Wir sollten ernsthafte Diskussionen führen. Wenn al-
    les so ernsthaft, seriös und offen wäre, wie es uns der
    Bundesminister


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo ist der eigentlich?)


    glauben machen will: Warum scheut er dann die Prüfung
    zum Beispiel nach dem Atomrecht und muss auf das alte
    Bergrecht ausweichen, das in keinem Punkt mehr den
    Anforderungen der Sicherheit gerecht wird? Warum
    scheut er, sich dieser Debatte zu stellen?

    Es ist schon bemerkenswert: Im südbadischen Lan-
    desteil von Baden-Württemberg klagen Ihre Kollegen
    aus der CDU-Fraktion Hand in Hand mit den dortigen
    Kommunalpolitikern gegenüber der Schweiz ein – und
    zwar zu Recht –, dass die Bevölkerung bei der Suche





    Ute Vogt


    (A) (C)



    (D)(B)

    nach Endlagern von Anfang an ein Mitspracherecht ha-
    ben und an der Suche beteiligt werden muss.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Auf der Bundesebene aber, wo Sie direkte Möglichkei-
    ten hätten, wo Sie die Entscheidung in der Hand haben
    und in der Verantwortung stehen, will der Bundesum-
    weltminister den Bürgerinnen und Bürgern die Beteili-
    gung versagen.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen der Koalitionsfrak-
    tionen, Sie haben heute die Chance, auch für etwas
    Glaubwürdigkeit in diesem Punkt zu sorgen. Stimmen
    Sie unseren beiden Anträgen zu, und zeigen Sie damit
    Respekt. Zeigen Sie Respekt vor der Aufklärungsarbeit
    dieses Parlaments, vor unserer parlamentarischen Arbeit,
    aber vor allem auch vor den Bürgerinnen und Bürgern,
    die man in diesen Zeiten, wenn es um so wichtige Ent-
    scheidungen geht, nicht mehr außen vor lassen darf, son-
    dern von Anfang an einbeziehen und beteiligen muss.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat die Kollegin Dr. Maria Flachsbarth von

der CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Maria Flachsbarth


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir

    debattieren heute in der Tat über zwei Anträge und eine
    Beschlussempfehlung.

    Zum einen debattieren wir über den Antrag aller
    Oppositionsfraktionen zur Einsetzung eines Untersu-
    chungsausschusses zu einer Entscheidung der Bundes-
    regierung Kohl/Genscher aus dem Jahr 1983 zur aus-
    schließlichen untertägigen Erkundung des Salzstocks
    Gorleben als möglichem Endlager.

    Die erste Debatte diesbezüglich hat in diesem Haus
    bereits am 4. März 2010, also eine Sitzungswoche vor
    der Haushaltswoche, stattgefunden. Darüber hinaus gibt
    es jetzt eine Beschlussempfehlung und den Bericht des
    Geschäftsordnungsausschusses, der diesen Antrag recht-
    lich geprüft hat. Insbesondere wurde geprüft, ob gewähr-
    leistet ist, dass der Auftrag des Untersuchungsausschus-
    ses lediglich das Regierungshandeln auf Bundes- und
    nicht auch auf Landesebene umfasst, wie das die gesetz-
    liche Vorgabe ist.


    (Sebastian Edathy [SPD]: Das kann man nicht so genau trennen, Frau Kollegin!)


    Darüber hinaus debattieren wir über den Antrag der
    SPD-Fraktion, die Wiederaufnahme der Erkundung des
    Salzstocks Gorleben bis zum Abschluss der Arbeit des
    Untersuchungsausschusses auszusetzen.


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist keine Erkundung, das ist Schwarzbau! „Schwarzbau“, das ist der richtige Ausdruck! – Abg. Reinhard Grindel [CDU/CSU], an den Abg. Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] gewandt: Ich würde mich nicht so aufregen! Das ist nicht gut für das Herz!)


    Die Frage bezüglich der Einsetzung eines Untersu-
    chungsausschusses ist relativ einfach zu beantworten. Es
    handelt sich dabei um ein Minderheitenrecht und das
    schärfste Schwert der Opposition, in Art. 44 Grundge-
    setz festgeschrieben. Im Geschäftsordnungsausschuss
    hat nach einem vorherigen Berichterstattergespräch die
    Präzisierung des Umfangs des Untersuchungsgegenstan-
    des stattgefunden. Es ist kontrovers diskutiert worden.
    Schließlich sind die Mehrheitsfraktionen aber auf einen
    Kompromiss eingegangen, der sich angedeutet hat. Der
    Bundestag wird heute einen Untersuchungsausschuss
    einsetzen, der sich in der kommenden Sitzungswoche
    konstituieren wird.

    Zum Antrag der SPD-Fraktion zur Fortsetzung des
    Moratoriums hat Bundesminister Röttgen in der letzten
    Ausschusssitzung übrigens alles gesagt, was erforderlich
    ist;


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo ist er denn?)


    denn die eigentlich entscheidende Frage ist ja: Will man
    tatsächlich ein Endlager finden, oder will man das eben
    nicht?


    (Sebastian Edathy [SPD]: Darin sind wir uns ja wohl einig!)


    Will man diese Entscheidung weiter herausschieben,
    will man Gründe finden, zu verzögern?


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo ist der Minister denn, Frau Flachsbarth?)


    Angesichts der Komplexität der Materie ist das sicher-
    lich auch einfach.

    Die Union will Verantwortung übernehmen.


    (Sebastian Edathy [SPD]: Tut sie aber nicht! – Weiterer Zuruf der SPD: Wollen und Können sind zwei unterschiedliche Sachen!)


    Wir wollen für den von unserer Generation verursachten
    Abfall auch zu unseren Zeiten eine Lösung finden, ein
    nationales Endlager, und das Problem eben nicht den
    kommenden Generationen überlassen, wie das in den
    letzten zehn Jahren gehandhabt worden ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Zeitgleich mit der sogenannten Ausstiegsentschei-
    dung hatte die rot-grüne Bundesregierung damals ein
    Moratorium von drei bis zehn Jahren, wie es hieß, verab-
    redet, um sogenannte Zweifelsfragen abzuarbeiten.
    Diese Zweifelsfragen waren dann auch nach fünf Jahren
    abgearbeitet.


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und wer hat da regiert? War das nicht die Große Koalition?)






    Dr. Maria Flachsbarth


    (A) (C)



    (D)(B)

    Es gab einen Syntheseberichts des Bundesamtes für
    Strahlenschutz, in dem ausdrücklich erwähnt worden ist,
    dass ein Nachweiskonzept für die Langzeitsicherheit
    verfügbar sei, die Sicherheit dann aber nur konkret vor
    Ort durch Erkundung festgestellt werden könne. Den-
    noch hat Rot-Grün das Moratorium verlängert, den Syn-
    thesebericht aber nicht etwa diesem Hause für eine Dis-
    kussion zur Verfügung gestellt.


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was haben Sie denn in der Großen Koalition gemacht, Frau Flachsbarth?)


    – In der Großen Koalition wurde das Moratorium letzt-
    endlich verlängert,


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da sind Sie genötigt worden!)


    obwohl wir uns eigentlich in die Hand versprochen hat-
    ten, die Endlagerfrage zügig anzugehen.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Jetzt bei der Wahrheit bleiben!)


    Das hatten wir auch im Koalitionsvertrag festgehalten.


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hatten Sie nicht zugesagt, eine Endlagersuche durchzuführen?)


    Im Jahr 2006 hat die Union ein Angebot gemacht.
    Wir hatten vorgeschlagen, einen International Peer
    Review durchführen zu lassen, also internationale Ex-
    perten mit unserem Problem zu befassen, und letztend-
    lich die Befunde miteinander zu bewerten. Da hat der
    Koalitionspartner gesagt: Nein, das geht nicht wirklich;
    wir suchen besser den bestgeeigneten Standort. Einen
    solchen Standort gibt es laut Atomgesetz eigentlich
    überhaupt nicht. Es ist die Frage, ob wissenschaftlich
    überhaupt feststellbar ist, welcher Standort am besten
    geeignet sein soll.


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aha! Da haben Sie das Ergebnis des Untersuchungsausschusses schon vorweggenommen! Das ist doch absurd! Wir machen ein Endlager ohne wissenschaftliche Kriterien!)


    Jetzt soll der Untersuchungsausschuss der Grund dafür
    sein, das Moratorium zu verlängern.

    Ich begrüße, dass sich Bundesminister Röttgen hinge-
    gen zur Lösung der Endlagerfrage bekennt.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Ja, wo ist er denn?)


    Er hat in der vergangenen Woche konkrete Vorschläge
    gemacht und gesagt, dass wir die Erkundungsarbeiten
    ergebnisoffen und so zügig wie möglich aufnehmen, um
    jetzt endlich die notwendige Datengrundlage zu erarbei-
    ten, damit die Eignungsprüfung des Salzstocks Gorleben
    erfolgen kann.