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ID1703512000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/35 weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Rüstungs- exportberichte zeitnah zum Jahresab- rüstungsbericht vorlegen (Drucksache 17/1167) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uta Zapf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Agnes Malczak (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Christian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Christian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ansgar Heveling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . 3309 B 3309 C 3312 A 3313 C 3315 D 3316 D 3318 D 3319 D 3329 C 3331 B 3332 C 3333 D 3333 D 3334 A 3335 C 3337 C 3339 B 3339 D 3340 D Deutscher B Stenografisc 35. Sit Berlin, Freitag, de I n h a Tagesordnungspunkt 23: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung zum Stand der Bemühungen um Abrüstung, Rüstungskontrolle und Nichtverbrei- tung sowie über die Entwicklung der Streitkräftepotenziale 2009 (Jahresab- rüstungsbericht 2009) (Drucksache 17/445) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Deutschland muss deutliche Zeichen für eine Welt frei von Atomwaffen setzen (Drucksache 17/1159) . . . . . . . . . . . . . . . . d) Antrag der Abgeordneten Katja Keul, Dr. Frithjof Schmidt, Kerstin Andreae, 3309 A 3309 B Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . Jan van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3321 D 3322 D 3324 A undestag her Bericht zung n 26. März 2010 l t : Jan van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Erich G. Fritz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 24: Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz, Wolfgang Wieland, Jerzy Montag, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Keine Vorratsdaten- speicherungen über den Umweg Europa (Drucksache 17/1168) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . 3325 A 3325 C 3325 C 3327 B 3327 B 3328 C Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3342 A 3343 A II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 35. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. März 2010 Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Daniel Volk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 27: a) Antrag der Abgeordneten Ute Vogt, Ulrich Kelber, Marco Bülow, weiterer Abgeord- 3344 A 3345 C 3347 A 3347 C 3348 B 3366 C 3368 C Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 25: a) Antrag der Fraktion der SPD: Fairness in der Leiharbeit (Drucksache 17/1155) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Elfter Bericht der Bundesregierung über Erfahrungen bei der Anwendung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes (Drucksache 17/464) . . . . . . . . . . . . . . . . . Anette Kramme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Brehmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Gabriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 26: Antrag der Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost, Richard Pitterle, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Den Kampf gegen Steuerhinterziehung nicht dem Zufall überlassen (Drucksache 17/1149) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Manfred Kolbe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3349 C 3350 D 3350 D 3351 A 3352 B 3353 D 3354 D 3355 C 3356 D 3358 C 3359 C 3360 B 3361 C 3361 D 3362 D 3365 A neter und der Fraktion der SPD: Keine Vorbereitungen für die Wiederauf- nahme der Erkundung des Salzstocks in Gorleben bis zum Abschluss der Arbeit des 1. Parlamentarischen Untersu- chungsausschusses (Drucksache 17/1161) . . . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung zu dem Antrag der Abgeordneten Ulrich Kelber, Dr. Matthias Miersch, Dorothée Menzner, Sylvia Kotting-Uhl und weiterer Abgeordneter: Einsetzung eines Untersuchungsaus- schusses (Drucksachen 17/888 (neu), 17/1250) . . . Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . Angelika Brunkhorst (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhard Pols (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . Marco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3369 A 3369 A 3369 B 3370 B 3371 C 3372 C 3373 B 3374 B 3375 B 3377 A 3377 D 3379 C 3380 D 3381 A 3382 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 35. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. März 2010 3309 (A) (C) (D)(B) 35. Sit Berlin, Freitag, de Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 35. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. März 2010 3381 (A) (C) (D)(B) DIE GRÜNEN Weinberg, Marcus CDU/CSU 26.03.2010 Dr. Hein, Rosemarie DIE LINKE 26.03.2010 Hempelmann, Rolf SPD 26.03.2010 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ 26.03.2010 Volkmar Wagner, Daniela BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.03.2010 Anlage 1 Liste der entschuldi Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 26.03.2010 Barchmann, Heinz- Joachim SPD 26.03.2010 Bernschneider, Florian FDP 26.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 26.03.2010 Burkert, Martin SPD 26.03.2010 Canel, Sylvia FDP 26.03.2010 Dr. Danckert, Peter SPD 26.03.2010 Drobinski-Weiß, Elvira SPD 26.03.2010 Duin, Garrelt SPD 26.03.2010 Erdel, Rainer FDP 26.03.2010 Ernstberger, Petra SPD 26.03.2010* Freitag, Dagmar SPD 26.03.2010 Friedhoff, Paul K. FDP 26.03.2010 Gabriel, Sigmar SPD 26.03.2010 Dr. Geisen, Edmund Peter FDP 26.03.2010 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 26.03.2010* Golombeck, Heinz FDP 26.03.2010 Golze, Diana DIE LINKE 26.03.2010 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.03.2010 Gottschalck, Ulrike SPD 26.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 26.03.2010 Groschek, Michael SPD 26.03.2010 Groth, Annette DIE LINKE 26.03.2010 Anlagen zum Stenografischen Bericht gten Abgeordneten Keul, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.03.2010 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.03.2010 Krüger-Leißner, Angelika SPD 26.03.2010* Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.03.2010 Kunert, Katrin DIE LINKE 26.03.2010 Dr. Lehmer, Max CDU/CSU 26.03.2010 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 26.03.2010 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 26.03.2010 Nietan, Dietmar SPD 26.03.2010 Özoğuz, Aydan SPD 26.03.2010 Pflug, Johannes SPD 26.03.2010 Pitterle, Richard DIE LINKE 26.03.2010 Remmers, Ingrid DIE LINKE 26.03.2010 Rix, Sönke SPD 26.03.2010 Roth (Esslingen), Karin SPD 26.03.2010 Dr. Schavan, Annette CDU/CSU 26.03.2010 Scheelen, Bernd SPD 26.03.2010 Dr. Schwanholz, Martin SPD 26.03.2010 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 26.03.2010* Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 26.03.2010 Thiele, Carl-Ludwig FDP 26.03.2010 Ulrich, Alexander DIE LINKE 26.03.2010* Vogel (Kleinsaara), CDU/CSU 26.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich (A) (C) (D)(B) * für die Teilnahme an der 122. Jahreskonferenz der Interparlamenta- rischen Union Anlage 2 Amtliche Mitteilung Die Fraktion der SPD hat mitgeteilt, dass sie den An- trag EU-Beitrittsgesuch Islands unterstützen und ver- antwortungsvoll begleiten auf Drucksache 17/1163 zu- rückzieht. Werner, Katrin DIE LINKE 26.03.2010 Wieczorek-Zeul, Heidemarie SPD 26.03.2010 Winkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.03.2010* Zimmermann, Sabine DIE LINKE 26.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 Kö 3382 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 35. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. März 2010 kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 ln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 35. Sitzung Berlin, Freitag, den 26. März 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Barbara Höll


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Die Linke meint: Die Bekämpfung der Steuerhinter-

    ziehung darf nicht dem Zufall überlassen werden. Des-
    halb haben wir unsere Vorschläge hier zur ersten Bera-
    tung vorgelegt.

    Ich danke Ihnen.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat der Kollege Manfred Kolbe von der

CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Manfred Kolbe


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Ich begrüße insbesondere die beiden Mitglie-
    der meiner Arbeitsgruppe, Patricia Lips und Mathias
    Middelberg, die zu dieser Debatte erschienen sind.


    (Jan Korte [DIE LINKE]: Dann können wir ja sofort die Abstimmung machen!)


    Die unionsgeführte Bundesregierung, Frau Höll, hat
    nicht nur gefordert, sie hat bei der Bekämpfung der
    Steuerhinterziehung auch gehandelt.


    (Thomas Oppermann [SPD]: Erstens fordert sie nicht, und zweitens handelt sie nicht!)


    Unsere Bilanz seit 2005 ist eindrucksvoll. Da könnten
    auch Sie von der SPD klatschen; Sie waren ja einige
    Jahre dabei.

    Wir haben den verfassungsrechtlich problematischen
    § 370 a der Abgabenordnung abgeschafft und verfas-
    sungsfest durch § 370 Abs. 3 Satz 2 Nr. 5 der Abgaben-
    ordnung ersetzt, durch den eine bandenmäßige Hinter-
    ziehung von Umsatz- und Verbrauchsteuern qualifiziert
    bestraft wird.

    Wir haben mit dem Gesetz zur Neuregelung der Tele-
    kommunikationsüberwachung die bandenmäßige Hin-
    terziehung von Umsatz- und Verbrauchsteuer in den Ka-
    talog des § 100 a Strafprozessordnung aufgenommen.





    Manfred Kolbe


    (A) (C)



    (D)(B)

    Damit ermöglichen wir erstmals eine Telekommunika-
    tionsüberwachung bei Steuerhinterziehungstaten. Das
    hat es vorher nicht gegeben.

    Wir haben im Rahmen des Jahressteuergesetzes 2009
    die Verjährungsfrist für besonders schwere Fälle der
    Steuerhinterziehung auf zehn Jahre verlängert.

    Neben unseren gesetzgeberischen Aktivitäten arbeitet
    auch die Steuerfahndung in Deutschland erfolgreich.
    Jahr für Jahr gibt es 40 000 Verfahren, 17 000 Strafver-
    fahren und Mehreinnahmen in Milliardenhöhe.

    Sehr zu begrüßen ist auch, dass der Bundesgerichts-
    hof jüngst die Strafzumessungsregeln bei Steuerhinter-
    ziehung präzisiert hat. Der Strafrahmen von bis zu zehn
    Jahren Freiheitsstrafe ist durchaus ausreichend, aber
    man hatte manchmal, wenn man die Urteile gelesen hat,
    den Eindruck, dass er nicht immer voll ausgeschöpft
    wurde. Deshalb hat der Bundesgerichtshof jetzt ent-
    schieden, dass Freiheitsstrafen künftig schon bei einem
    Steuerschaden von mehr als 50 000 Euro möglich und ab
    100 000 Euro, jedenfalls bei Wiederholungstätern, uner-
    lässlich sind. Bei Hinterziehung in Millionenhöhe ist
    auch bei Ersttätern grundsätzlich eine Freiheitsstrafe ge-
    boten. Wer künftig Steuern in Millionenhöhe hinterzieht,
    wird also tatsächlich im Gefängnis sitzen. Das ist richtig
    so.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Schließlich haben wir den Koalitionsantrag „Steuer-
    hinterziehung bekämpfen“ beschlossen, in dem insbe-
    sondere eine umfassende Überarbeitung und Erwei-
    terung der EU-Richtlinie zur Zinsbesteuerung und ein
    verbesserter Informationsaustausch auf internationaler
    Ebene gefordert werden. Dies haben wir im Laufe des
    letzten Jahres erreicht. Wir haben jetzt mit allen großen
    Industriestaaten einen Informationsaustausch, der den
    OECD-Standards entspricht. Derzeit laufen letzte Ver-
    handlungen. Beispielsweise wird heute Bundesfinanz-
    minister Schäuble seinen Schweizer Amtskollegen tref-
    fen; auch hier werden wir zu einem erfolgreichen
    Abschluss gekommen.

    In Brüssel liegt auch ein Abkommen der EU mit
    Liechtenstein unterschriftsreif vor. Man höre und staune
    – im Ausschuss am Mittwoch waren wir alle etwas er-
    staunt –: Das wird von Luxemburg und Österreich blo-
    ckiert, weil sie weniger einschneidende Maßnahmen bei
    der EU-Richtlinie zur Zinsbesteuerung fordern. Das ist
    in der Tat unerhört. Die Sozialdemokraten haben letztes
    Jahr den Einsatz der Kavallerie gefordert.


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: So ist das!)


    Jetzt könnten Sie zumindest zum Telefonhörer greifen
    und mit dem österreichischen Bundeskanzler sprechen,
    damit er eine etwas konstruktivere Haltung einnimmt.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Manfred Zöllmer [SPD]: Hat Angela Merkel das denn schon gemacht?)


    Wir haben auch gerade in den letzten Wochen bewie-
    sen, dass wir Steuerhinterziehung energisch bekämpfen,
    Stichwort „Steuersünder-CD“. Obwohl das eine schwie-
    rige rechtliche Frage ist, die eine Abwägung erfordert,
    hat sich die Bundeskanzlerin klar positioniert. Am
    1. Februar dieses Jahres hat sie gesagt: Vom Ziel her
    sollten wir, wenn diese Daten relevant sind, auch in ih-
    ren Besitz kommen. Jeder vernünftige Mensch weiß,
    dass Steuerhinterziehung geahndet werden muss. – Das
    war von Anfang an keine Moderation, sondern eine klare
    Positionierung, und das auf einem schwierigen Rechts-
    gebiet.

    Es geht um einen Konflikt, der sämtliche Rechtsord-
    nungen seit Jahrhunderten durchzieht: Man möchte die
    materielle Wahrheit erforschen, darf dabei aber nicht alle
    denkbaren Mittel anwenden, muss also prozessual ein-
    wandfrei vorgehen. Hier sind in allen Rechtsordnungen
    immer wieder schwierige Abgrenzungen vorzunehmen.
    Die Frage ist: Liegt ein Beweisverwertungsverbot vor,
    wenn Beweismittel, wie im Falle der Steuer-CD offen-
    kundig, rechtswidrig erlangt worden sind?


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Dazu liegt bisher aber noch kein Urteil vor!)


    Diese Abwägung haben wir durchgeführt und sind zu
    einem eindeutigen Ergebnis gekommen.


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Ja!)


    Die Koalition verfolgt nicht nur die Steuerhinterziehung
    energisch, sondern wahrt dabei auch die rechtsstaatli-
    chen Grundsätze.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Martin Gerster [SPD]: Zarter Applaus! – Manfred Zöllmer [SPD]: Das ist ja beeindruckend!)


    Unsere Politik ist erfolgreich. Seit Beginn dieses Jah-
    res sind bei deutschen Finanzämtern über 10 000 Selbst-
    anzeigen eingegangen. Wir erzielen möglicherweise
    Steuermehreinnahmen in Milliardenhöhe. Dies zeigt,
    dass wir erfolgreich sind und dass man sehr vorsichtig
    sein muss, ehe man die vollständige Abschaffung des
    § 371 Abgabenordnung fordert.


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: So ist es!)


    Dieser Schuss kann auch leicht nach hinten losgehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Abschließend will ich noch zu dem Antrag der Lin-
    ken kommen. Frau Höll, einige Punkte Ihres Antrags
    sind wirklich bemerkenswert,


    (Dr. Barbara Höll [DIE LINKE]: Das finden wir auch!)


    selbst dann, wenn man berücksichtigt, welches Niveau
    die Anträge, die die Linken sonst einbringen, haben.
    Zum Teil ist das, was Sie fordern – wenn dieser Aus-
    druck nicht unparlamentarisch ist, Herr Präsident –,
    wirklich abwegig.


    (Dr. Barbara Höll [DIE LINKE]: Na, na, na! – Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Herr Kollege, das ist aber noch sanft ausgedrückt! – Heiter Manfred Kolbe keit bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)





    (A) (C)


    (D)(B)


    Erstens. Sie fordern, dass Deutschland auf dem Ge-
    biet der internationalen Steuerhinterziehung einen natio-
    nalen Alleingang unternimmt. Die Bundesregierung soll
    hierzu einen Gesetzentwurf vorlegen.


    (Dr. Barbara Höll [DIE LINKE]: Was Frankreich kann, können wir doch wohl auch, oder nicht?)


    Das Problem der internationalen Steuerhinterziehung
    können wir möglicherweise noch nicht einmal auf euro-
    päischer Ebene alleine lösen, sondern das ist nur global
    möglich. Aber Sie fordern die Bundesregierung auf, ein
    nationales Gesetz zu diesem sehr komplizierten Gebiet
    vorzulegen.


    (Dr. Barbara Höll [DIE LINKE]: Natürlich!)


    Das ist doch kompletter Unsinn. Das wird zu keinem Er-
    gebnis führen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: Andere können das! Da soll die Bundesregierung aktiv werden! – Dr. Barbara Höll [DIE LINKE]: In Frankreich war das kein Problem!)


    Zweitens. Sie möchten, dass Deutschland eine Liste
    „nicht kooperativer Staaten“ aufstellt.


    (Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: Ja! – Dr. Barbara Höll [DIE LINKE]: Für sich! Ja!)


    Wollen Sie allen Ernstes, dass die Bundesregierung eine
    Liste „nicht kooperativer Staaten“ aufstellt?


    (Alexander Süßmair [DIE LINKE]: Ja! Jetzt glauben Sie es doch endlich!)


    Das ist doch nationale Kanonenbootpolitik. Das geht
    nach hinten los.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Leo Dautzenberg [CDU/CSU], an die LINKE gewandt: Denunziantentum kanntet ihr ja schon immer!)


    Wegen der Äußerungen des ehemaligen Bundes-
    finanzministers Steinbrück hatten wir schon genug Pro-
    bleme;


    (Katja Kipping [DIE LINKE]: Wollen Sie Steueroasen abschaffen oder nicht?)


    damals war von Indianern, von der Kavallerie und von
    Ouagadougou die Rede.


    (Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: Sie waren aber sehr wirksam!)


    Jetzt soll die Bundesrepublik Deutschland eine Liste
    nicht kooperationswilliger Staaten aufstellen,


    (Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: Daran ist doch nichts Besonderes! – Leo Dautzenberg [CDU/ CSU]: Das macht die OECD doch sowieso!)


    an der OECD und der EU vorbei. Das ist wirklich hane-
    büchener Unsinn.

    (Dr. Barbara Höll [DIE LINKE]: Herr Sarkozy ist kein Linker, aber der hat es gekonnt!)


    Was Ihre dritte Forderung betrifft, möchten Sie, dass
    sie bis zum 30. Juni 2010 erfüllt wird. Dieses Datum
    muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Zu Ihrer
    Information: Heute ist der 26. März 2010.


    (Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: Ja, genau! Das sind noch dreieinhalb Monate!)


    Selbst wenn Ihr Antrag eine Mehrheit fände und der
    Bundestag ihm zustimmen würde, wäre es April oder
    Mai, ehe die Bundesregierung tätig würde.


    (Dr. Barbara Höll [DIE LINKE]: Wir können doch sofort eine Abstimmung machen! Noch heute!)


    Sie fordern die Bundesregierung auf, bis zum 30. Juni
    2010 alle Doppelbesteuerungsabkommen, die Deutsch-
    land geschlossen hat, zu kündigen,


    (Dr. Barbara Höll [DIE LINKE]: Nein! Nur die mit nicht kooperativen Staaten! Lesen!)


    wenn sich der jeweils andere Staat nicht kooperativ ver-
    hält. Das ist eine Forderung, die den deutschen Interes-
    sen massiv schaden würde.


    (Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: Mit diesen Staaten?)


    – Herr Kollege Troost, Deutschland als international
    agierender Staat hat ein großes Interesse an Doppelbe-
    steuerungsabkommen.


    (Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: Mit Steueroasen?)


    – Es geht ja um alle Doppelbesteuerungsabkommen.


    (Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: Nein!)


    – Mit Steueroasen schließen wir gar keine Doppel-
    besteuerungsabkommen; das sollten Sie wissen.


    (Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: Das Problem ist aber, dass ein Teil der Länder das macht!)


    Doppelbesteuerungsabkommen werden nur mit wirt-
    schaftlich tätigen Ländern geschlossen.


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Die machen dann eine eigene Steueroasenverwaltung!)


    Wir haben doch beide selber erlebt, wozu die Kündigung
    eines Doppelbesteuerungsabkommens führt: Das scha-
    det der deutschen Wirtschaft, das schadet den deutschen
    Kulturschaffenden vor Ort. Eine Kündigung ist Unsinn.


    (Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: Da geht es um andere Länder!)


    – Dann fordern Sie doch so etwas nicht in einem Antrag!
    Bis zum 30. Juni 2010 alle Doppelbesteuerungsabkom-
    men zu kündigen, das ist einfach ein Eigentor.


    (Zuruf von der LINKEN: Nein, nur mit Steueroasen!)


    Ich sage abschließend: Ersparen Sie uns die Beratung
    dieses Antrages im Ausschuss!





    Manfred Kolbe


    (A) (C)



    (D)(B)


    (Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: Nein! – Dr. Barbara Höll [DIE LINKE]: Das könnte Ihnen so passen!)


    Ziehen Sie den Antrag in Ihrem eigenen Interesse zu-
    rück!

    Danke.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: Im Gegenteil, wir werden eine Anhörung dazu beantragen!)