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ID1703511600

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    Plenarprotokoll 17/35 weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Rüstungs- exportberichte zeitnah zum Jahresab- rüstungsbericht vorlegen (Drucksache 17/1167) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uta Zapf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Agnes Malczak (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Christian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Christian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ansgar Heveling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . 3309 B 3309 C 3312 A 3313 C 3315 D 3316 D 3318 D 3319 D 3329 C 3331 B 3332 C 3333 D 3333 D 3334 A 3335 C 3337 C 3339 B 3339 D 3340 D Deutscher B Stenografisc 35. Sit Berlin, Freitag, de I n h a Tagesordnungspunkt 23: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung zum Stand der Bemühungen um Abrüstung, Rüstungskontrolle und Nichtverbrei- tung sowie über die Entwicklung der Streitkräftepotenziale 2009 (Jahresab- rüstungsbericht 2009) (Drucksache 17/445) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Deutschland muss deutliche Zeichen für eine Welt frei von Atomwaffen setzen (Drucksache 17/1159) . . . . . . . . . . . . . . . . d) Antrag der Abgeordneten Katja Keul, Dr. Frithjof Schmidt, Kerstin Andreae, 3309 A 3309 B Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . Jan van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3321 D 3322 D 3324 A undestag her Bericht zung n 26. März 2010 l t : Jan van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Erich G. Fritz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 24: Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz, Wolfgang Wieland, Jerzy Montag, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Keine Vorratsdaten- speicherungen über den Umweg Europa (Drucksache 17/1168) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . 3325 A 3325 C 3325 C 3327 B 3327 B 3328 C Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3342 A 3343 A II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 35. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. März 2010 Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Daniel Volk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 27: a) Antrag der Abgeordneten Ute Vogt, Ulrich Kelber, Marco Bülow, weiterer Abgeord- 3344 A 3345 C 3347 A 3347 C 3348 B 3366 C 3368 C Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 25: a) Antrag der Fraktion der SPD: Fairness in der Leiharbeit (Drucksache 17/1155) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Elfter Bericht der Bundesregierung über Erfahrungen bei der Anwendung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes (Drucksache 17/464) . . . . . . . . . . . . . . . . . Anette Kramme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Brehmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Gabriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 26: Antrag der Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost, Richard Pitterle, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Den Kampf gegen Steuerhinterziehung nicht dem Zufall überlassen (Drucksache 17/1149) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Manfred Kolbe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3349 C 3350 D 3350 D 3351 A 3352 B 3353 D 3354 D 3355 C 3356 D 3358 C 3359 C 3360 B 3361 C 3361 D 3362 D 3365 A neter und der Fraktion der SPD: Keine Vorbereitungen für die Wiederauf- nahme der Erkundung des Salzstocks in Gorleben bis zum Abschluss der Arbeit des 1. Parlamentarischen Untersu- chungsausschusses (Drucksache 17/1161) . . . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung zu dem Antrag der Abgeordneten Ulrich Kelber, Dr. Matthias Miersch, Dorothée Menzner, Sylvia Kotting-Uhl und weiterer Abgeordneter: Einsetzung eines Untersuchungsaus- schusses (Drucksachen 17/888 (neu), 17/1250) . . . Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . Angelika Brunkhorst (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhard Pols (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . Marco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3369 A 3369 A 3369 B 3370 B 3371 C 3372 C 3373 B 3374 B 3375 B 3377 A 3377 D 3379 C 3380 D 3381 A 3382 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 35. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. März 2010 3309 (A) (C) (D)(B) 35. Sit Berlin, Freitag, de Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 35. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. März 2010 3381 (A) (C) (D)(B) DIE GRÜNEN Weinberg, Marcus CDU/CSU 26.03.2010 Dr. Hein, Rosemarie DIE LINKE 26.03.2010 Hempelmann, Rolf SPD 26.03.2010 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ 26.03.2010 Volkmar Wagner, Daniela BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.03.2010 Anlage 1 Liste der entschuldi Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 26.03.2010 Barchmann, Heinz- Joachim SPD 26.03.2010 Bernschneider, Florian FDP 26.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 26.03.2010 Burkert, Martin SPD 26.03.2010 Canel, Sylvia FDP 26.03.2010 Dr. Danckert, Peter SPD 26.03.2010 Drobinski-Weiß, Elvira SPD 26.03.2010 Duin, Garrelt SPD 26.03.2010 Erdel, Rainer FDP 26.03.2010 Ernstberger, Petra SPD 26.03.2010* Freitag, Dagmar SPD 26.03.2010 Friedhoff, Paul K. FDP 26.03.2010 Gabriel, Sigmar SPD 26.03.2010 Dr. Geisen, Edmund Peter FDP 26.03.2010 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 26.03.2010* Golombeck, Heinz FDP 26.03.2010 Golze, Diana DIE LINKE 26.03.2010 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.03.2010 Gottschalck, Ulrike SPD 26.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 26.03.2010 Groschek, Michael SPD 26.03.2010 Groth, Annette DIE LINKE 26.03.2010 Anlagen zum Stenografischen Bericht gten Abgeordneten Keul, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.03.2010 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.03.2010 Krüger-Leißner, Angelika SPD 26.03.2010* Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.03.2010 Kunert, Katrin DIE LINKE 26.03.2010 Dr. Lehmer, Max CDU/CSU 26.03.2010 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 26.03.2010 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 26.03.2010 Nietan, Dietmar SPD 26.03.2010 Özoğuz, Aydan SPD 26.03.2010 Pflug, Johannes SPD 26.03.2010 Pitterle, Richard DIE LINKE 26.03.2010 Remmers, Ingrid DIE LINKE 26.03.2010 Rix, Sönke SPD 26.03.2010 Roth (Esslingen), Karin SPD 26.03.2010 Dr. Schavan, Annette CDU/CSU 26.03.2010 Scheelen, Bernd SPD 26.03.2010 Dr. Schwanholz, Martin SPD 26.03.2010 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 26.03.2010* Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 26.03.2010 Thiele, Carl-Ludwig FDP 26.03.2010 Ulrich, Alexander DIE LINKE 26.03.2010* Vogel (Kleinsaara), CDU/CSU 26.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich (A) (C) (D)(B) * für die Teilnahme an der 122. Jahreskonferenz der Interparlamenta- rischen Union Anlage 2 Amtliche Mitteilung Die Fraktion der SPD hat mitgeteilt, dass sie den An- trag EU-Beitrittsgesuch Islands unterstützen und ver- antwortungsvoll begleiten auf Drucksache 17/1163 zu- rückzieht. Werner, Katrin DIE LINKE 26.03.2010 Wieczorek-Zeul, Heidemarie SPD 26.03.2010 Winkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.03.2010* Zimmermann, Sabine DIE LINKE 26.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 Kö 3382 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 35. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. März 2010 kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 ln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 35. Sitzung Berlin, Freitag, den 26. März 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ulrich Lange


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen!

    Meine Damen und Herren von der SPD, Ihr heutiger An-
    trag ist die Demonstration des späten schlechten Gewis-
    sens. Wie Sie selber sagen: In der Regierung haben Sie
    Fehler gemacht. Wir nehmen zur Kenntnis, dass Sie das
    heute so sehen. In der Opposition haben Sie, nachdem
    Sie elf Jahre das Arbeitsministerium innehatten, diese
    Erkenntnis. Wir können Ihnen nur wünschen: Bleiben
    Sie in der Opposition!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Steffen-Claudio Lemme [SPD]: Sie wollten nicht mitmachen!)


    Jetzt versuchen Sie krampfhaft die Rolle rückwärts
    aus der – wie ich es das letzte Mal vor acht Wochen ge-
    nannt habe – Populismusfalle.

    (Anette Kramme [SPD]: Das wird allenfalls ein Purzelbaum!)


    – Es wird ein Salto mortale. Ihr ehemaliger Arbeits- und
    Wirtschaftsminister Clement hat das damals als „Hartzer
    Rolle rückwärts“ bezeichnet.


    (Beate Müller-Gemmeke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sagen Sie doch mal was zum Inhalt!)


    Das ist ein Salto mortale rückwärts, um ganz links zu
    landen; das hat man gemerkt. Aber das schaffen Sie
    nicht.


    (René Röspel [SPD]: Beim Salto mortale landet man genau da, wo man gestartet ist!)


    Das hat Ihnen die Kollegin Krellmann gerade vorge-
    macht. Sie springen nach links,


    (Beate Müller-Gemmeke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Reden Sie zur Sache!)


    und in der Zwischenzeit springen die Linken noch ein
    Stück weiter.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Sie kommen nicht hinterher. Lesen Sie das Lafontaine’sche
    Manifest. Dann wissen Sie, was los ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Das gefällt mir!)


    – Es ist einfach so. Die heutige Debatte kann man nicht
    anders bewerten.

    Ich möchte Sie nicht nur schelten; denn in seiner
    Grundidee ist das AÜG richtig.


    (Thomas Oppermann [SPD]: Jetzt kommen Sie mal zur Sache, Herr Kollege!)


    Die jetzt vorgelegte Unterrichtung ist nichts anderes als
    eine Bilanz des Arbeitsministers Olaf Scholz.


    (Beate Müller-Gemmeke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sind Sie jetzt wieder bei dem Thema? Können Sie mal was zur Leiharbeit sagen?)


    – Es nützt Ihnen nichts. Sie müssen sich das anhören. –
    Auf die positiven Effekte hat der Kollege Kober eben
    hingewiesen. Auch ich habe sie mir noch einmal aufge-
    schrieben: Die Leih- bzw. Zeitarbeit – ich verwende
    beide Begriffe, damit Sie zufrieden sind – ist ein wichti-
    ger Faktor auf dem deutschen Arbeitsmarkt geworden.
    Wir wollen diesen wichtigen Faktor erhalten. Zeitarbeit
    schafft Perspektiven. Sie ist die Brücke in den ersten Ar-
    beitsmarkt, die wir so dringend brauchen.


    (Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Das ist völliger Unsinn! Das stimmt überhaupt nicht! Leiharbeit ist eine Sackgasse!)


    Außerdem handelt es sich um voll sozialversicherungs-
    pflichtige Beschäftigungsverhältnisse.





    Ulrich Lange


    (A) (C)



    (D)(B)

    Frau Kollegin Kramme, in einem Punkt kann ich Ih-
    nen nicht recht geben. Bei der Zeitarbeit gelten die glei-
    chen Arbeitnehmerschutzrechte wie in anderen Arbeits-
    verhältnissen. Sie behaupten, das stimme weder beim
    Urlaub noch beim Kündigungsschutz.


    (Anette Kramme [SPD]: Wenn Sie zugehört hätten, wüssten Sie, dass ich das nicht behauptet habe!)


    Das ist nicht richtig. Ich gehe davon aus, dass Sie das als
    Rechtskundige wissen, auch wenn Sie einen anderen
    Eindruck vermitteln wollen.


    (Anette Kramme [SPD]: Wenn Sie zugehört hätten, würden Sie keine so dämliche Behauptung aufstellen!)


    – Ich habe zugehört. – Ich nenne Ihnen noch einen Punkt,
    wo Sie die Linke nicht einholen werden – Sie gehen nur
    ein bisschen auf sie zu; die Linke geht viel weiter –: Wir
    wollen keine zusätzlichen Mitbestimmungsrechte in der
    Zeitarbeit.


    (Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Haben sie nun die gleichen Rechte oder nicht?)


    Es wäre das Ende der Zeitarbeit, wenn wir versuchen
    würden, das über Einigungsstellen zu regeln.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Das funktioniert nicht. Das kann ich Ihnen aus der Praxis
    berichten.

    Frau Kollegin Hiller-Ohm, Sie haben auf die Kritik
    des DGB Bezug genommen. Ich habe mir das extra aus
    meinen Unterlagen herausgesucht. Schon wieder kann
    man sehen, wie nahe Sie an der Linken dran sind; denn
    die DGB-Kritik bezieht sich auf eine Kleine Anfrage der
    Linken aus der letzten Legislaturperiode, auf Drucksa-
    che 16/9410. Nennen Sie doch gleich Ross und Reiter.
    Sagen Sie, wohin Sie wollen. Setzen Sie sich in einer
    vereinigten Linken zusammen. Dann ist das in Ordnung;
    aber führen Sie keine solchen Debatten.


    (Burkhard Lischka [SPD]: Kommen Sie zum Thema! – Der Abg. Steffen-Claudio Lemme [SPD] meldet sich zu einer Zwischenfrage.)


    – Nein. Wenn Sie reden wollen, dann lassen Sie sich auf
    die Rednerliste setzen. Ansonsten rede heute ich.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Beate Müller-Gemmeke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie sagen überhaupt nichts!)


    Die christlich-liberale Koalition steht zur seriösen
    und soliden Zeitarbeit. Wir sagen klar Nein zum Lohn-
    dumping und zum Drehtüreffekt.


    (Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Aber wo sind denn die Maßnahmen? Einfach Nein zu sagen, reicht nicht aus!)


    In meiner letzten Rede habe ich das bereits ausgeführt.
    Wir glauben an die Tarifvertragsparteien und möchten ih-
    nen das überlassen. Schauen Sie sich den neuen Tarifver-
    trag der BZA-DGB-Tarifgemeinschaft an. Es sind 3 Cent
    mehr als bei den christlichen Gewerkschaften. Ich würde
    vorschlagen, dass Sie die Kirche im Dorf lassen.

    Wir sagen Nein zum Missbrauch. Das haben Angela
    Merkel und Ursula von der Leyen deutlich gemacht. Ge-
    ben Sie den Menschen durch die Zeitarbeit die Chance,
    auf den ersten Arbeitsmarkt zurückzukehren.

    Herzlichen Dank und frohe Ostern.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Ich schließe die Aussprache.

Interfraktionell wird Überweisung der Vorlagen auf
den Drucksachen 17/1155 und 17/464 an die in der Ta-
gesordnung aufgeführten Ausschüsse vorgeschlagen.
Sind Sie damit einverstanden? – Das ist der Fall. Dann
sind die Überweisungen so beschlossen.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 26 auf:

Beratung des Antrags der Abgeordneten
Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost, Richard
Pitterle, weiterer Abgeordneter und der Fraktion
DIE LINKE

Den Kampf gegen Steuerhinterziehung nicht
dem Zufall überlassen

– Drucksache 17/1149 –
Überweisungsvorschlag:
Finanzausschuss (f)

Auswärtiger Ausschuss
Rechtsausschuss
Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union

Nach einer interfraktionellen Vereinbarung ist für die
Aussprache eine halbe Stunde vorgesehen. Gibt es Wi-
derspruch? – Das ist nicht der Fall. Dann ist das so be-
schlossen.

Ich eröffne die Aussprache und erteile als erster Red-
nerin das Wort der Kollegin Dr. Barbara Höll von der
Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Barbara Höll


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Die Bekämpfung von Steuerflucht funktio-
    niert in Deutschland letztendlich nur noch über den An-
    kauf von illegal beschafften Steuersünder-CDs. Damit
    wird offenkundig der Teufel mit dem Beelzebub ausge-
    trieben. Sich auf kriminelle Machenschaften zu stützen,
    ist dem Anspruch eines Rechtsstaates nach Meinung der
    Linken nicht nur unwürdig, sondern auch ungerecht und
    uneffektiv, da rein willkürlich und zufällig.

    Die Ergebnisse der internationalen Verhandlungen zur
    Bekämpfung von Steuerflucht sind bescheiden, sofern
    überhaupt welche erreicht werden; denn etliche Steuer-
    paradiese spielen ganz offenkundig auf Zeit. Aufgrund
    bloßer Absichtserklärungen, ohne auch nur einen Deut
    verändert zu haben, werden sie von der OECD nicht
    mehr als Steueroasen betrachtet.





    Dr. Barbara Höll


    (A) (C)



    (D)(B)

    Das Beispiel Frankreich zeigt allerdings, dass man
    sich von der Definitionsmacht der OECD nicht abhängig
    machen muss. Frankreich hat eigene Kriterien entwi-
    ckelt. Auf deren Grundlage kann Frankreich seit Februar
    18 Länder eindeutig als Steueroasen bestimmen, und
    Frankreich hat es getan. Demgegenüber kennt die Bun-
    desregierung bis heute keine einzige Steueroase. Würden
    wir jedoch die französischen Kriterien anwenden, so wä-
    ren auch bei uns mindestens 10 der 18 Steueroasen als
    solche einzuordnen.

    Wir brauchen also einfach eine eindeutige Definition.
    Deshalb schlagen wir Ihnen vor, dass alle Staaten, die
    nicht bis zum 30. Juni dieses Jahres die folgenden beiden
    Bedingungen erfüllen, als Steueroasen gelten und als
    solche behandelt werden:


    (Beifall bei der LINKEN)


    Erstens. Es muss ein Abkommen mit Deutschland
    über den Informationsaustausch in Steuersachen nach
    dem OECD-Standard nicht nur angekündigt, sondern
    auch umgesetzt sein.

    Zweitens. Es muss eine Verpflichtung dieser Staaten
    vorliegen, die zur Bekämpfung der Steuerhinterziehung
    notwendigen Informationen auch zu erheben;


    (Beifall bei der LINKEN)


    denn ohne die entsprechenden Informationen läuft jedes
    Auskunftsersuchen offenkundig ins Leere.

    Als erste Maßnahme sind vorhandene Doppelbesteue-
    rungsabkommen mit den Steueroasen zu kündigen. Die
    eindeutige Identifikation dieser ermöglicht sodann wirk-
    same Maßnahmen auf nationaler Ebene. Hierzu schlagen
    wir Ihnen vor: Dividenden, Zinsen und Lizenzabgaben,
    die in Steueroasen fließen, müssen mit einer spürbaren
    Quellensteuer von 50 Prozent belegt werden.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Quellensteuerbefreiung für Personen mit Wohnsitz
    in Steueroasen muss natürlich aufgehoben werden. Ähn-
    liches hat Frankreich bereits umgesetzt. Banken, die
    Filialen oder gar ihren Sitz in Steueroasen haben, muss die
    Geschäftsgenehmigung entzogen werden. Ich glaube, das
    ist ein sehr wirksames Mittel. Die zur Besteuerung rele-
    vanten Informationen müssen über eine Meldepflicht für
    Vermögenstransfers über 100 000 Euro ins Ausland be-
    schafft werden. Das sind drei ganz konkrete Maßnah-
    men, die wir relativ schnell umsetzen könnten.

    Die Bekämpfung von Steuerhinterziehung ist aber
    nicht zuletzt auch eine Frage der Personalausstattung der
    Steuerverwaltungen. Hier liegt in Deutschland aufgrund
    der föderalen Gestaltung sehr viel im Argen. Man muss
    einfach feststellen, dass es sich für die Bundesländer gar
    nicht lohnt, Investitionen in die Steuerverwaltung zu tä-
    tigen, da ihnen daraus resultierende Mehreinnahmen
    über den Länderfinanzausgleich gleich wieder abgenom-
    men werden. Auch fehlt ein verbindlicher Standard bei
    der Ermittlung des Personalbedarfs. Hier besteht drin-
    gender Änderungsbedarf.


    (Beifall bei der LINKEN)

    Auf EU-Ebene bleibt die Neugestaltung der EU-Zins-
    richtlinie vorrangig. Diese muss endlich alle Kapitalein-
    künfte erfassen und auch für Kapitalgesellschaften gel-
    ten.

    Noch eine grundsätzliche Forderung: Schaffen Sie
    endlich die ungerechte und hinterziehungsanfällige Ab-
    geltungsteuer ab. Kapitaleinkommen gehören genauso
    wie Lohneinkommen dem persönlichen Steuersatz un-
    terworfen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Dies wäre ein wichtiger erster Schritt zur Eindämmung
    des internationalen Steuerwettbewerbs, der Steuerhinter-
    ziehung überhaupt erst attraktiv macht.