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ID1703511200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/35 weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Rüstungs- exportberichte zeitnah zum Jahresab- rüstungsbericht vorlegen (Drucksache 17/1167) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uta Zapf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Agnes Malczak (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Christian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Christian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ansgar Heveling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . 3309 B 3309 C 3312 A 3313 C 3315 D 3316 D 3318 D 3319 D 3329 C 3331 B 3332 C 3333 D 3333 D 3334 A 3335 C 3337 C 3339 B 3339 D 3340 D Deutscher B Stenografisc 35. Sit Berlin, Freitag, de I n h a Tagesordnungspunkt 23: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung zum Stand der Bemühungen um Abrüstung, Rüstungskontrolle und Nichtverbrei- tung sowie über die Entwicklung der Streitkräftepotenziale 2009 (Jahresab- rüstungsbericht 2009) (Drucksache 17/445) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Deutschland muss deutliche Zeichen für eine Welt frei von Atomwaffen setzen (Drucksache 17/1159) . . . . . . . . . . . . . . . . d) Antrag der Abgeordneten Katja Keul, Dr. Frithjof Schmidt, Kerstin Andreae, 3309 A 3309 B Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . Jan van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3321 D 3322 D 3324 A undestag her Bericht zung n 26. März 2010 l t : Jan van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Erich G. Fritz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 24: Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz, Wolfgang Wieland, Jerzy Montag, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Keine Vorratsdaten- speicherungen über den Umweg Europa (Drucksache 17/1168) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . 3325 A 3325 C 3325 C 3327 B 3327 B 3328 C Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3342 A 3343 A II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 35. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. März 2010 Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Daniel Volk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 27: a) Antrag der Abgeordneten Ute Vogt, Ulrich Kelber, Marco Bülow, weiterer Abgeord- 3344 A 3345 C 3347 A 3347 C 3348 B 3366 C 3368 C Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 25: a) Antrag der Fraktion der SPD: Fairness in der Leiharbeit (Drucksache 17/1155) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Elfter Bericht der Bundesregierung über Erfahrungen bei der Anwendung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes (Drucksache 17/464) . . . . . . . . . . . . . . . . . Anette Kramme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Brehmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Gabriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 26: Antrag der Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost, Richard Pitterle, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Den Kampf gegen Steuerhinterziehung nicht dem Zufall überlassen (Drucksache 17/1149) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Manfred Kolbe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3349 C 3350 D 3350 D 3351 A 3352 B 3353 D 3354 D 3355 C 3356 D 3358 C 3359 C 3360 B 3361 C 3361 D 3362 D 3365 A neter und der Fraktion der SPD: Keine Vorbereitungen für die Wiederauf- nahme der Erkundung des Salzstocks in Gorleben bis zum Abschluss der Arbeit des 1. Parlamentarischen Untersu- chungsausschusses (Drucksache 17/1161) . . . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung zu dem Antrag der Abgeordneten Ulrich Kelber, Dr. Matthias Miersch, Dorothée Menzner, Sylvia Kotting-Uhl und weiterer Abgeordneter: Einsetzung eines Untersuchungsaus- schusses (Drucksachen 17/888 (neu), 17/1250) . . . Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . Angelika Brunkhorst (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhard Pols (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . Marco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3369 A 3369 A 3369 B 3370 B 3371 C 3372 C 3373 B 3374 B 3375 B 3377 A 3377 D 3379 C 3380 D 3381 A 3382 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 35. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. März 2010 3309 (A) (C) (D)(B) 35. Sit Berlin, Freitag, de Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 35. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. März 2010 3381 (A) (C) (D)(B) DIE GRÜNEN Weinberg, Marcus CDU/CSU 26.03.2010 Dr. Hein, Rosemarie DIE LINKE 26.03.2010 Hempelmann, Rolf SPD 26.03.2010 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ 26.03.2010 Volkmar Wagner, Daniela BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.03.2010 Anlage 1 Liste der entschuldi Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 26.03.2010 Barchmann, Heinz- Joachim SPD 26.03.2010 Bernschneider, Florian FDP 26.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 26.03.2010 Burkert, Martin SPD 26.03.2010 Canel, Sylvia FDP 26.03.2010 Dr. Danckert, Peter SPD 26.03.2010 Drobinski-Weiß, Elvira SPD 26.03.2010 Duin, Garrelt SPD 26.03.2010 Erdel, Rainer FDP 26.03.2010 Ernstberger, Petra SPD 26.03.2010* Freitag, Dagmar SPD 26.03.2010 Friedhoff, Paul K. FDP 26.03.2010 Gabriel, Sigmar SPD 26.03.2010 Dr. Geisen, Edmund Peter FDP 26.03.2010 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 26.03.2010* Golombeck, Heinz FDP 26.03.2010 Golze, Diana DIE LINKE 26.03.2010 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.03.2010 Gottschalck, Ulrike SPD 26.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 26.03.2010 Groschek, Michael SPD 26.03.2010 Groth, Annette DIE LINKE 26.03.2010 Anlagen zum Stenografischen Bericht gten Abgeordneten Keul, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.03.2010 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.03.2010 Krüger-Leißner, Angelika SPD 26.03.2010* Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.03.2010 Kunert, Katrin DIE LINKE 26.03.2010 Dr. Lehmer, Max CDU/CSU 26.03.2010 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 26.03.2010 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 26.03.2010 Nietan, Dietmar SPD 26.03.2010 Özoğuz, Aydan SPD 26.03.2010 Pflug, Johannes SPD 26.03.2010 Pitterle, Richard DIE LINKE 26.03.2010 Remmers, Ingrid DIE LINKE 26.03.2010 Rix, Sönke SPD 26.03.2010 Roth (Esslingen), Karin SPD 26.03.2010 Dr. Schavan, Annette CDU/CSU 26.03.2010 Scheelen, Bernd SPD 26.03.2010 Dr. Schwanholz, Martin SPD 26.03.2010 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 26.03.2010* Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 26.03.2010 Thiele, Carl-Ludwig FDP 26.03.2010 Ulrich, Alexander DIE LINKE 26.03.2010* Vogel (Kleinsaara), CDU/CSU 26.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich (A) (C) (D)(B) * für die Teilnahme an der 122. Jahreskonferenz der Interparlamenta- rischen Union Anlage 2 Amtliche Mitteilung Die Fraktion der SPD hat mitgeteilt, dass sie den An- trag EU-Beitrittsgesuch Islands unterstützen und ver- antwortungsvoll begleiten auf Drucksache 17/1163 zu- rückzieht. Werner, Katrin DIE LINKE 26.03.2010 Wieczorek-Zeul, Heidemarie SPD 26.03.2010 Winkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.03.2010* Zimmermann, Sabine DIE LINKE 26.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 Kö 3382 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 35. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. März 2010 kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 ln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 35. Sitzung Berlin, Freitag, den 26. März 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Gabriele Hiller-Ohm


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Lieber

    Herr Kollege Kolb, Frau Brehmer, wir lernen aus Erfah-
    rungen und ziehen die richtigen politischen Schlüsse für
    die Beschäftigten. Das kann man leider nicht von allen
    in diesem Haus sagen.


    (Beifall bei der SPD)


    Frau Ministerin von der Leyen hat der Leiharbeits-
    branche vor wenigen Tagen ein Ultimatum gesetzt,
    Missbrauch aus eigener Kraft zu unterbinden. Toll, die
    vielen schwarzen Schafe sollen sich also selbst weißwa-
    schen. Falls sie das nicht in einigen Wochen oder Mona-
    ten – da bleibt die Ministerin ein bisschen unbestimmt –
    schaffen, will die Ministerin zum Gesetzesknüppel grei-
    fen. Die Auswüchse bei der Leiharbeit sind allerdings
    nicht erst in diesen Tagen vom Himmel gefallen. Es gab
    sie schon lange vor dem Skandal der Drogeriekette
    Schlecker, über den wir bereits im Januar hier debattiert
    haben. Jetzt den Finger zu heben, den Tarifparteien zu
    drohen und auf Freiwilligkeit zu setzen, ist nicht sehr
    überzeugend. Wir fordern die Ministerin auf: Warten Sie
    nicht länger! Raus aus der Abwartstarre! Legen Sie ein
    Gesetz vor!


    (Beifall bei der SPD)


    In unserem Antrag zeigen wir, wo es langgehen muss.

    Wir haben unter Rot-Grün in Übereinstimmung mit
    den Gewerkschaften 2003 das Arbeitnehmerüberlas-
    sungsgesetz reformiert. Wir haben damals auf Fairness
    der Arbeitgeber gesetzt. Dieser Schuss ging bedauerli-
    cherweise nach hinten los. Wir haben gelernt: Fairness
    ohne Regeln funktioniert nicht. Deshalb brauchen wir
    klare Gesetze.


    (Beifall bei der SPD)


    Diese bittere Erfahrung sollte auch die Ministerin zur
    Kenntnis nehmen. Die Ministerin hat ihre Betroffenheit
    über die unhaltbaren Zustände in der Leiharbeitsbranche
    zum Ausdruck gebracht. Ob dahinter aber tatsächlich der
    Wille und vor allem die Kraft stecken, auch etwas für die
    Menschen zu verbessern, wage ich zu bezweifeln.


    (Beifall bei der SPD)


    Gelegenheit dazu bestand bereits in der Großen Ko-
    alition, als wir gemeinsam regiert haben.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Und? Fehlanzeige!)


    Was haben Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen von der
    CDU/CSU, damals getan? Sie haben so auf der Bremse
    gestanden, dass Ihnen heute noch die Füße wehtun müs-
    sen.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich bin mir sicher: Bis zur Landtagswahl in Nordrhein-
    Westfalen werden wir in den Medien eine Ministerin se-
    hen, die die Missstände in der Leiharbeitsbranche be-
    klagt und tüchtig mit dem Finger droht. Dann kommt der
    ganz große Katzenjammer. Warum, so frage ich Sie,
    sollte die Union ausgerechnet mit einer marktradikalen





    Gabriele Hiller-Ohm


    (A) (C)



    (D)(B)

    FDP an ihrer Seite Arbeitnehmerrechte verbessern,
    wenn sie es noch nicht einmal mit uns getan hat?


    (Beifall bei der SPD)


    Die Ministerin hat die Katze bereits aus dem Sack gelas-
    sen. Sie will den Arbeitgebern ein tolles Geschenk ma-
    chen und den Kündigungsschutz schleifen.


    (Karl Schiewerling [CDU/CSU]: Wer will den schleifen?)


    Als wenn wir nicht schon genug prekäre Beschäftigung
    in Deutschland hätten. Nein, nun soll es noch mehr ge-
    ben, und zwar durch die Ausweitung befristeter Arbeits-
    verhältnisse.


    (Karl Schiewerling [CDU/CSU]: Im Koalitionsvertrag steht etwas völlig anderes, Frau Kollegin!)


    Das haben die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
    nun wirklich nicht verdient.


    (Beifall bei der SPD – Karl Schiewerling [CDU/CSU]: Ich weiß nicht, wo Sie das gelesen haben!)


    Zurück zur Leiharbeit. Schön, dass das Ministerium
    dem Parlament nun endlich auch den Bericht über die
    Erfahrungen mit der Arbeitnehmerüberlassung für den
    Zeitraum 2005 bis 2008 vorgelegt hat. Leider ver-
    schweigt der Bericht wichtige Fakten, die die tatsächli-
    che Situation der Beschäftigten in der Leiharbeit be-
    schreiben, Fakten, die zum Beispiel im IAB-
    Forschungsbericht zum Thema Arbeitnehmerüberlas-
    sung zu finden sind, oder Erfahrungen, die die Bundes-
    agentur für Arbeit gesammelt hat. Wichtige Daten des
    Statistischen Bundesamtes finden ebenfalls keine Be-
    rücksichtigung. Der Deutsche Gewerkschaftsbund kriti-
    siert diese Art der Berichterstattung zu Recht. Solange
    die Probleme in der Leiharbeitsbranche von der Bundes-
    regierung dermaßen verharmlost werden, wird man auf
    tiefgreifende Änderungen vergeblich warten.

    Aber zum Glück gibt es unseren Antrag. Wir wollen
    gute Arbeit und faire Arbeitsbedingungen für die Leihar-
    beit. Dazu gehören gleicher Lohn für gleiche Arbeit,
    Mindestlohn, Begrenzung konzerninterner Verleihung,
    Stärkung der Mitbestimmungsrechte und Synchronisa-
    tionsverbot. Damit können wir es schaffen, Leiharbeit
    auf ihre ursprüngliche Funktion, nämlich Auftragsspit-
    zen zu bewältigen, zurückzuführen und für die Beschäf-
    tigten in der Leiharbeit faire Arbeitsbedingungen sicher-
    zustellen.

    Die Forderungen in unserem Antrag sind im Übrigen
    nicht neu. Bereits im Frühjahr 2008 haben die SPD-Bun-
    destagsabgeordneten aus meinem Bundesland Schles-
    wig-Holstein gemeinsam mit der IG Metall Küste einen
    umfassenden Forderungskatalog zur Leiharbeit verab-
    schiedet. Die Umsetzung ist allerdings bislang an der
    Lernunfähigkeit der Union gescheitert. Das ist wirklich
    schade für die mittlerweile über 600 000 Leiharbeitneh-
    merinnen und Leiharbeitnehmer in Deutschland. Aber
    man soll die Hoffnung ja nie aufgeben.


    (Beifall bei der SPD)



Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat der Kollege Pascal Kober von der FDP-

Fraktion.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Pascal Kober


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Sehr geehrte Frau Hiller-Ohm, ich habe mit großen Oh-
    ren vernommen,


    (Gabriele Hiller-Ohm [SPD]: Sie haben aber nur kleine!)


    wie konsequent Sie in Ihrer Rede von Leiharbeit statt
    von Zeitarbeit gesprochen haben.


    (Beate Müller-Gemmeke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Im Gesetz steht „Leiharbeit“!)


    Der Sinn ist klar: Sie möchten ein Arbeitsverhältnis dis-
    kreditieren, das für viele Menschen hilfreich war und ein
    Segen geworden ist.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Gabriele Hiller-Ohm [SPD]: Lesen Sie unseren Antrag!)


    – Ich habe Ihre Rede sehr aufmerksam verfolgt, in der
    Sie konsequent von der Leiharbeit gesprochen haben. –
    Dieses Arbeitsverhältnis war für diejenigen Menschen
    hilfreich – die christlich-liberale Koalition will diese
    Menschen nicht aus dem Blick verlieren –, die bisher au-
    ßerhalb des Arbeitsprozesses waren und für die die Zeit-
    arbeit eine Möglichkeit ist, in ein Arbeitsverhältnis zu
    gelangen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir wissen, dass 62,2 Prozent der Menschen, die in Zeit-
    arbeitsverhältnissen arbeiten, zuvor nicht beschäftigt
    waren. Wir wissen, dass 11,4 Prozent davor überhaupt
    noch nie beschäftigt waren. Das zeigt deutlich, dass Zeit-
    arbeit den Menschen eine Chance bietet, wieder in die
    Arbeitswelt integriert zu werden.


    (René Röspel [SPD]: Das beweist gar nichts!)


    Auf diesen positiven Effekt für die betroffenen Men-
    schen wollen wir nicht verzichten.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Gabriele Hiller-Ohm [SPD]: Wir auch nicht!)


    Wir werden nicht zulassen, dass dieses Arbeitsverhältnis
    diskreditiert wird, sei es auch nur in der Wortwahl.


    (Gabriele Hiller-Ohm [SPD]: Missbräuche sollen abgeschafft werden!)


    Was wir auch noch in den Vordergrund rücken wol-
    len, ist der sogenannte Klebeeffekt. Dies ist kein schönes
    Wort; aber der Sachverhalt, der dahintersteckt, ist klar.
    Nun hat Frau Kramme in diesem Zusammenhang eine
    Studie zitiert, die zu dem Ergebnis gekommen ist, dass
    15 Prozent der Menschen ein dauerhaftes Arbeitsver-





    Pascal Kober


    (A) (C)



    (D)(B)

    hältnis in den Betrieben erhalten. Es gibt eine andere
    Studie – sie stammt vom Institut der deutschen Wirt-
    schaft –, die von 25 Prozent spricht.


    (Anette Kramme [SPD]: Das ist überhaupt keine wissenschaftliche Evaluierung!)


    Irgendwo dazwischen wird vielleicht die Wahrheit lie-
    gen; wir müssen uns da nicht festlegen. Aber auf genau
    diesen Effekt wollen wir im Sinne der betroffenen Men-
    schen nicht verzichten.

    Ich füge hinzu: Es gibt darüber hinaus den Effekt,
    dass Menschen, die in Zeitarbeitsverhältnissen gearbei-
    tet haben, zwar nicht in dem entleihenden Unternehmen
    tätig geworden sind, aber in einem anderen. Es gibt Stu-
    dien, die davon ausgehen, dass dies in 20 Prozent der
    Fälle so ist. Ich sage für die christlich-liberale Koalition:
    Auf diesen positiven Effekt wollen wir nicht verzichten.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Anette Kramme [SPD]: Schauen Sie doch mal in den Bericht aus Nordrhein-Westfalen!)


    Frau Kramme, wir gestehen Ihnen zu, dass Sie dazu-
    lernen wollen. Sie sollten allerdings nicht den Eindruck
    erwecken, dass dieses Dazulernen erst nach dem
    28. September 2009 eingesetzt hat,


    (Anette Kramme [SPD]: Das ist doch Blödsinn! Schauen Sie sich die alten Beschlüsse der Parteitage an! Das ist doch lächerlich! – Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Besser spät als nie!)


    letztlich koalitionstaktisch motiviert ist und nicht der Sa-
    che entspricht.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)