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ID1703510400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/35 weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Rüstungs- exportberichte zeitnah zum Jahresab- rüstungsbericht vorlegen (Drucksache 17/1167) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uta Zapf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Agnes Malczak (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Christian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Christian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ansgar Heveling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . 3309 B 3309 C 3312 A 3313 C 3315 D 3316 D 3318 D 3319 D 3329 C 3331 B 3332 C 3333 D 3333 D 3334 A 3335 C 3337 C 3339 B 3339 D 3340 D Deutscher B Stenografisc 35. Sit Berlin, Freitag, de I n h a Tagesordnungspunkt 23: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung zum Stand der Bemühungen um Abrüstung, Rüstungskontrolle und Nichtverbrei- tung sowie über die Entwicklung der Streitkräftepotenziale 2009 (Jahresab- rüstungsbericht 2009) (Drucksache 17/445) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Deutschland muss deutliche Zeichen für eine Welt frei von Atomwaffen setzen (Drucksache 17/1159) . . . . . . . . . . . . . . . . d) Antrag der Abgeordneten Katja Keul, Dr. Frithjof Schmidt, Kerstin Andreae, 3309 A 3309 B Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . Jan van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3321 D 3322 D 3324 A undestag her Bericht zung n 26. März 2010 l t : Jan van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Erich G. Fritz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 24: Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz, Wolfgang Wieland, Jerzy Montag, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Keine Vorratsdaten- speicherungen über den Umweg Europa (Drucksache 17/1168) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . 3325 A 3325 C 3325 C 3327 B 3327 B 3328 C Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3342 A 3343 A II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 35. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. März 2010 Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Daniel Volk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 27: a) Antrag der Abgeordneten Ute Vogt, Ulrich Kelber, Marco Bülow, weiterer Abgeord- 3344 A 3345 C 3347 A 3347 C 3348 B 3366 C 3368 C Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 25: a) Antrag der Fraktion der SPD: Fairness in der Leiharbeit (Drucksache 17/1155) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Elfter Bericht der Bundesregierung über Erfahrungen bei der Anwendung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes (Drucksache 17/464) . . . . . . . . . . . . . . . . . Anette Kramme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Brehmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Gabriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 26: Antrag der Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost, Richard Pitterle, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Den Kampf gegen Steuerhinterziehung nicht dem Zufall überlassen (Drucksache 17/1149) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Manfred Kolbe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3349 C 3350 D 3350 D 3351 A 3352 B 3353 D 3354 D 3355 C 3356 D 3358 C 3359 C 3360 B 3361 C 3361 D 3362 D 3365 A neter und der Fraktion der SPD: Keine Vorbereitungen für die Wiederauf- nahme der Erkundung des Salzstocks in Gorleben bis zum Abschluss der Arbeit des 1. Parlamentarischen Untersu- chungsausschusses (Drucksache 17/1161) . . . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung zu dem Antrag der Abgeordneten Ulrich Kelber, Dr. Matthias Miersch, Dorothée Menzner, Sylvia Kotting-Uhl und weiterer Abgeordneter: Einsetzung eines Untersuchungsaus- schusses (Drucksachen 17/888 (neu), 17/1250) . . . Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . Angelika Brunkhorst (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhard Pols (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . Marco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3369 A 3369 A 3369 B 3370 B 3371 C 3372 C 3373 B 3374 B 3375 B 3377 A 3377 D 3379 C 3380 D 3381 A 3382 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 35. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. März 2010 3309 (A) (C) (D)(B) 35. Sit Berlin, Freitag, de Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 35. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. März 2010 3381 (A) (C) (D)(B) DIE GRÜNEN Weinberg, Marcus CDU/CSU 26.03.2010 Dr. Hein, Rosemarie DIE LINKE 26.03.2010 Hempelmann, Rolf SPD 26.03.2010 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ 26.03.2010 Volkmar Wagner, Daniela BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.03.2010 Anlage 1 Liste der entschuldi Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 26.03.2010 Barchmann, Heinz- Joachim SPD 26.03.2010 Bernschneider, Florian FDP 26.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 26.03.2010 Burkert, Martin SPD 26.03.2010 Canel, Sylvia FDP 26.03.2010 Dr. Danckert, Peter SPD 26.03.2010 Drobinski-Weiß, Elvira SPD 26.03.2010 Duin, Garrelt SPD 26.03.2010 Erdel, Rainer FDP 26.03.2010 Ernstberger, Petra SPD 26.03.2010* Freitag, Dagmar SPD 26.03.2010 Friedhoff, Paul K. FDP 26.03.2010 Gabriel, Sigmar SPD 26.03.2010 Dr. Geisen, Edmund Peter FDP 26.03.2010 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 26.03.2010* Golombeck, Heinz FDP 26.03.2010 Golze, Diana DIE LINKE 26.03.2010 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.03.2010 Gottschalck, Ulrike SPD 26.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 26.03.2010 Groschek, Michael SPD 26.03.2010 Groth, Annette DIE LINKE 26.03.2010 Anlagen zum Stenografischen Bericht gten Abgeordneten Keul, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.03.2010 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.03.2010 Krüger-Leißner, Angelika SPD 26.03.2010* Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.03.2010 Kunert, Katrin DIE LINKE 26.03.2010 Dr. Lehmer, Max CDU/CSU 26.03.2010 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 26.03.2010 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 26.03.2010 Nietan, Dietmar SPD 26.03.2010 Özoğuz, Aydan SPD 26.03.2010 Pflug, Johannes SPD 26.03.2010 Pitterle, Richard DIE LINKE 26.03.2010 Remmers, Ingrid DIE LINKE 26.03.2010 Rix, Sönke SPD 26.03.2010 Roth (Esslingen), Karin SPD 26.03.2010 Dr. Schavan, Annette CDU/CSU 26.03.2010 Scheelen, Bernd SPD 26.03.2010 Dr. Schwanholz, Martin SPD 26.03.2010 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 26.03.2010* Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 26.03.2010 Thiele, Carl-Ludwig FDP 26.03.2010 Ulrich, Alexander DIE LINKE 26.03.2010* Vogel (Kleinsaara), CDU/CSU 26.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich (A) (C) (D)(B) * für die Teilnahme an der 122. Jahreskonferenz der Interparlamenta- rischen Union Anlage 2 Amtliche Mitteilung Die Fraktion der SPD hat mitgeteilt, dass sie den An- trag EU-Beitrittsgesuch Islands unterstützen und ver- antwortungsvoll begleiten auf Drucksache 17/1163 zu- rückzieht. Werner, Katrin DIE LINKE 26.03.2010 Wieczorek-Zeul, Heidemarie SPD 26.03.2010 Winkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.03.2010* Zimmermann, Sabine DIE LINKE 26.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 Kö 3382 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 35. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. März 2010 kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 ln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 35. Sitzung Berlin, Freitag, den 26. März 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hermann Otto Solms


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Als nächste Rednerin hat das Wort die Kollegin Beate

    Müller-Gemmeke von Bündnis 90/Die Grünen.


    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Kollegin-
    nen und Kollegen! Jetzt hat auch die SPD endlich einen
    Antrag zur Leiharbeit vorgelegt. Rot-Grün hat die Libe-
    ralisierung in der Zeitarbeit zu verantworten; das wissen
    wir. Schon lange fordern wir Grünen, dass die Fehler
    korrigiert werden. Herr Brauksiepe, Selbstkritik gehört
    für mich selbstverständlich auch in die Politik; denn sie
    ist ein wichtiger Wert.

    Die Leiharbeit muss endlich wieder zu einem verträg-
    lichen Instrument werden, das der Abfederung von Auf-
    tragsspitzen dient, nicht mehr und nicht weniger. Der
    Antrag zeigt, dass auch die SPD mit der Vergangenheits-
    bewältigung begonnen hat. Er ist zwar an einigen Stellen
    etwas vage, und er geht mir auch nicht weit genug, aber
    zumindest stimmt die Richtung, und das ist gut so.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Der Elfte Bericht der Bundesregierung zur Leiharbeit
    sollte eigentlich die Entwicklung in der Zeitarbeit be-
    schreiben und soziale und beschäftigungspolitische Pro-
    bleme aufdecken. Aber Fehlanzeige: Die Fakten werden
    verharmlost; der wichtige IAB-Forschungsbericht, die
    Laumann-Studie sowie kritische Stellungnahmen der
    Agentur für Arbeit wurden in weiten Teilen gar nicht erst
    aufgenommen. – Aber diese Fakten sind wichtig. Nur
    8 Prozent der Erwerbslosen erhalten durch die Leih-
    arbeit eine reguläre Beschäftigung. Das IAB spricht so-
    gar davon, dass die Zeitarbeit eher eine Brücke in die





    Beate Müller-Gemmeke


    (A) (C)



    (D)(B)

    Zeitarbeit ist. Im Bericht der Bundesregierung steht – ich
    zitiere –:

    Der überwiegende Teil der ehemaligen Zeitarbeit-
    nehmerinnen und Zeitarbeitnehmer befindet sich
    auch mittelfristig weiterhin in Beschäftigung und
    nicht in Arbeitslosigkeit.

    Das stimmt einfach nicht. Das zeigt die zweifelhafte
    Qualität des Berichts der Regierung.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Die konzerninterne Arbeitnehmerüberlassung hat zu-
    genommen. Sogar die Bundesagentur für Arbeit warnt,
    dass Dauerarbeitsplätze mit Zeitarbeitskräften besetzt
    werden. Ein Blinder mit Krückstock sieht also, dass es
    einen offensichtlichen Missbrauch in der Zeitarbeit gibt.
    Herr Brauksiepe, es geht hier nicht nur um 2,6 Prozent
    der Beschäftigten, sondern um Menschen. Ich finde, je-
    der einzelne Mensch muss wichtig sein.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Seit Wochen höre ich aus dem Bundesministerium für
    Arbeit und Soziales aber nur, dass Gespräche geführt
    werden und dass die Prüfung der Leiharbeitsbranche an-
    dauert. Ich frage mich: Wie viele Gespräche sind noch
    nötig? Wie lange wollen Sie eigentlich noch prüfen?
    Wenn Sie dem IAB nicht glauben, dann reden Sie doch
    einmal mit Ihrem CDU-Kollegen Laumann aus NRW.

    Am Wochenende hat die Ministerin die Branche auf-
    gefordert, die Probleme endlich aus eigener Kraft zu lö-
    sen. Ich meine, gegen den Missbrauch in der Zeitarbeit
    muss gesetzlich vorgegangen werden und nicht durch
    die Branche selbst.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Fangen Sie endlich an, zu regieren! Notwendig ist, dass
    der Grundsatz „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ durch-
    gesetzt wird, ebenso ein Mindestlohn für verleihfreie
    Zeiten. Vor allem muss die konzerninterne Arbeitneh-
    merüberlassung verhindert werden. Das wäre verantwor-
    tungsbewusste Politik und eine klare Reaktion auf den
    Missbrauch in der Zeitarbeit.

    Aber vielleicht steckt die Regierung auch den Kopf in
    den Sand, weil es wieder einmal Streit mit der FDP gibt.
    Es wäre ja nicht das erste Mal, dass die FDP bei diesem
    Thema auf der Bremse steht, weil sie den Niedriglohn-
    sektor weiter ausbauen möchte. Dazu passen auch Ihre
    Äußerungen, Herr Kolb, dass Zeitarbeitskräfte grund-
    sätzlich weniger verdienen sollten als das Stammperso-
    nal.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Was?)


    Das haben Sie im Februar in einem Zeitungsinterview
    gesagt.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Das würde ich gern mal sehen!)

    Gibt es dafür ein einziges plausibles Argument? Meinen
    Sie wirklich, dass Zeitarbeitskräfte grundsätzlich weni-
    ger wert sind? Mein Grundsatz ist, dass es keine Be-
    schäftigten erster und zweiter Klasse geben darf.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Machen Sie endlich Politik für alle Bürgerinnen und
    Bürger und sorgen Sie dafür, dass für alle Beschäftigten
    Ihr Spruch gilt: Arbeit muss sich wieder lohnen.

    Vor der Krise waren fast 800 000 Menschen in der
    Zeitarbeit beschäftigt, obwohl jeder Achte zusätzlich
    staatliche Leistung beantragen musste. Die Agentur für
    Arbeit zahlt bereits eine halbe Milliarde Euro für Löhne
    in der Zeitarbeit. Spätestens bei dieser Zahl, die aus dem
    Arbeitsministerium stammt, müssten bei den Regie-
    rungsfraktionen alle Alarmglocken läuten.

    Wollen Sie wirklich weiterhin Unternehmen auf die-
    sem Weg subventionieren, obwohl sich die Zeitarbeit in
    keinerlei Weise als arbeitsmarktpolitisches Instrument
    bewährt hat? Ich appelliere an die Regierungsfraktionen:
    Schauen Sie nicht weg! Wenn Sie nicht wollen, dass die
    Zeitarbeit für bisher fair bezahltes Stammpersonal zum
    Schleudersitz in den Hungerlohn und für Zeitarbeits-
    kräfte zur Einbahnstraße in eine dauerhafte Niedriglohn-
    falle wird, dann kann ich Ihnen nur empfehlen, zügig zu
    handeln, statt ewig zu prüfen.

    Vielen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat die Kollegin Heike Brehmer von der

CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Heike Brehmer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren!

    Herr, die Not ist groß!
    Die ich rief, die Geister,
    Werd ich nun nicht los.

    So rief der Zauberlehrling bei Goethe entsetzt im Ange-
    sicht der Kräfte, die er entfesselt hatte. An diesen Zau-
    berlehrling erinnern Sie mich, liebe Kolleginnen und
    Kollegen der SPD. Erschrocken weichen Sie vor dem
    zurück, was Sie im Jahr 2002 gemeinsam mit den Grü-
    nen bei der Zeitarbeit auf den Weg gebracht haben. Aber
    für Erschrecken und Entsetzen besteht kein Anlass; denn
    Sie haben Ihr Gesellenstück abgeliefert.

    Ein Blick zurück: 2002 hatte der rot-grüne Zauber-
    lehrling unter Anleitung seines Meisters Peter Hartz
    große Pläne für den Arbeitsmarkt. Millionen neuer Ar-
    beitsplätze sollten entstehen. Das Herzstück war die Fle-
    xibilisierung der Zeitarbeit. So sollte eine Brücke aus
    Arbeitslosigkeit in Beschäftigung gebaut werden. So
    sollten insbesondere Geringqualifizierte eine Chance be-





    Heike Brehmer


    (A) (C)



    (D)(B)

    kommen. So sollten Unternehmen wettbewerbsfähiger
    werden. Das, meine Damen und Herren von der SPD
    und von den Grünen, waren Ihre Ziele – gute Ziele.


    (Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hat aber nicht funktioniert!)


    Wenn wir heute Bilanz ziehen, können wir gemein-
    sam feststellen: Die Ziele von damals sind erreicht wor-
    den.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Im letzten Aufschwung sind laut dem Institut der deutschen
    Wirtschaft Köln über 1,4 Millionen neue Jobs entstanden,
    davon übrigens 1,3 Millionen neue sozialversicherungs-
    pflichtige Beschäftigungsverhältnisse. Dieses deutsche Ar-
    beitsmarktwunder hat zwar nicht ausschließlich, aber doch
    auch mit den Reformen der Agenda 2010 zu tun. Dabei
    hat Hartz I die Fesseln für die Zeitarbeit gelöst. Allein
    hier hat sich die Zahl der sozialversicherungspflichtig
    Beschäftigten seit 2004 auf knapp 800 000 im Jahr 2008
    fast verdoppelt. Ich finde das beachtlich. Das ist ein Be-
    leg für erfolgreiche Arbeitsmarktpolitik.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen von Rot-Grün, Sie
    sollten den Mut haben, sich darüber auch zu freuen. Of-
    fenbar aber genießt das Reformwerk bei Ihnen nicht das
    höchste Ansehen.


    (Katja Mast [SPD]: Wir reden mit den Leuten!)


    Das gilt wohl vor allem für die Arbeitnehmerüberlas-
    sung. Sie fürchten sogar, die Reformen hätten die Lage
    auf dem Arbeitsmarkt verschlimmert. So weit wie bei
    kaum einem anderen Thema liegen bei der Zeitarbeit
    Wahrnehmung und Wirklichkeit auseinander; ich muss
    feststellen: leider auch bei Ihnen.

    Sie behaupten: Stammbelegschaften werden durch
    Leiharbeitnehmer ersetzt.


    (Beate Müller-Gemmeke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das sagt die Bundesagentur für Arbeit!)


    Tatsache ist aber, dass die Hälfte der Einsatzbetriebe das
    Beschäftigungsniveau nicht verändert hat.


    (Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Das ist gar kein Argument!)


    34 Prozent haben Beschäftigung aufgebaut, und nur
    16 Prozent haben Beschäftigung abgebaut.


    (Paul Lehrieder [CDU/CSU]: So ist es! – Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Aber das sagt doch gar nichts aus!)


    Entscheidend ist: Nur 2 Prozent der Betriebe haben
    gleichzeitig Beschäftigung abgebaut und Zeitarbeit auf-
    gebaut. Das ist laut einem Bericht der Bundesregierung
    so.

    Sie behaupten: Zeitarbeit wird immer weniger als In-
    strument zur Abdeckung kurzfristiger Auftragsspitzen
    benutzt.

    (Steffen-Claudio Lemme [SPD]: Das ist gelogen!)


    Tatsache ist aber, dass mehr als die Hälfte aller beende-
    ten Zeitarbeitsverhältnisse weniger als drei Monate dau-
    erte. Laut Bericht der Bundesregierung war nur jeder
    Zehnte ohne Unterbrechung das ganze Jahr lang in der
    Arbeitnehmerüberlassung tätig.

    Sie behaupten: Zeitarbeit ist eine Variante prekärer
    Beschäftigung. Tatsache ist aber, dass in Deutschland
    knapp 800 000 Zeitarbeitnehmer sozialversicherungs-
    pflichtig beschäftigt sind, die Mehrheit von ihnen unbe-
    fristet.


    (Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Aber zu welchem Lohn?)


    – Ich betone es: sozialversicherungspflichtig und unbe-
    fristet beschäftigt. – Dabei handelt es sich im Übrigen
    überwiegend um Arbeitskräfte, die vor Beginn des Zeit-
    arbeitsverhältnisses nicht unmittelbar oder überhaupt
    nicht beschäftigt waren.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen von der SPD, bitte
    erkennen Sie an, dass Zeitarbeit neue Jobs schafft, dass
    sie Brücken in Arbeit baut und alles andere als prekär ist.