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ID1703125300

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    9. CDU/CSU-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/31 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2009 bis 2013 (Drucksachen 16/13601, 17/626) . . . . . . . 13 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Land- wirtschaft und Verbraucherschutz (Drucksachen 17/610, 17/623) . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 14 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 17/606, 17/623) . . . . . . . . . Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2833 B 2833 C 2833 D 2834 A 2835 B 2837 D 2856 B 2856 C 2857 D 2859 B 2860 B 2862 B 2864 C 2865 C Deutscher B Stenografisc 31. Sit Berlin, Donnerstag, I n h a Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Dr. Claudia Winterstein . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Petra Pau zum Mit- glied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes und der Abge- ordneten Kersten Steinke zum stellvertreten- den Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2833 A 2833 B 2833 B Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2839 B 2840 B undestag her Bericht zung den 18. März 2010 l t : Ilse Aigner, Bundesministerin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Dr. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . 2841 D 2844 B 2845 D 2847 A 2848 A 2849 B 2851 B 2852 D 2853 C 2854 C Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2866 A 2867 D 2868 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 17/607, 17/623) . . . . . . in Verbindung mit 15 b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 17/623, 17/624) . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Funk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . 2869 C 2870 A 0000 A2871 C 2872 A 2872 C 2873 C 2874 D 2876 A 2877 B 2878 D 2880 C 2880 C 2880 D 2882 C 2884 B 2886 B 2887 B 2888 B 2889 A 2891 A 2891 B 2892 C 2894 A 2894 D 2895 B 2895 C 2897 C 2899 A 2899 C Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksachen 17/616, 17/623) . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Dittrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Norbert Geis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung (Drucksachen 17/620, 17/623) . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2900 C 2901 A 2902 C 2902 D 2904 D 2907 A 2908 B 2910 A 2911 C 2914 A 2914 B 2914 C 2915 D 2917 B 2918 B 2919 D 2920 C 2921 D 2923 B 2924 C 2924 D 2926 D 2928 B 2928 C 2930 A 2930 C 2931 A 2932 A 2933 B 2934 A 2935 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 III Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2938 A 2939 B 2940 C 2942 A 2943 C 2945 A 2946 B 2947 D 2949 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 2833 (A) (C) (D)(B) 31. Sit Berlin, Donnerstag, Beginn: 9
  • folderAnlagen
    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 2949 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barchmann, Heinz- Joachim SPD 18.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 18.03.2010 Cramon-Taubadel, Viola von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 18.03.2010 Kramme, Anette SPD 18.03.2010 Liebing, Ingbert CDU/CSU 18.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 18.03.2010 Pflug, Johannes SPD 18.03.2010 Rief, Josef CDU/CSU 18.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 18.03.2010 Gohlke, Nicole DIE LINKE 18.03.2010 Golze, Diana DIE LINKE 18.03.2010 Granold, Ute CDU/CSU 18.03.2010 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 18.03.2010 Hempelmann, Rolf SPD 18.03.2010 Hörster, Joachim CDU/CSU 18.03.2010* Hoff, Elke FDP 18.03.2010 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 18.03.2010 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Roth (Esslingen), Karin SPD 18.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Dr. Scheer, Hermann SPD 18.03.2010 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 18.03.2010 Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 18.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 18.03.2010 31. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Swen Schulz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Meine sehr verehrten Damen und Herren! Im Koalitions-
    vertrag zwischen CDU, CSU und FDP steht in der Ein-
    leitung zum Bildungskapitel Folgendes:

    Wir wollen mehr Chancengerechtigkeit am Start,
    Durchlässigkeit und faire Aufstiegschancen für alle
    ermöglichen. Wir wollen Deutschland zur Bil-
    dungsrepublik machen, mit den besten Kinderta-
    gesstätten, den besten Schulen und Berufsschulen
    sowie den besten Hochschulen und Forschungsein-
    richtungen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Was da im Koalitionsvertrag von CDU, CSU und FDP
    steht, ist ein großartiges Ziel.

    Die Frage ist aber: Was passiert konkret? Uns liegt
    der erste Haushalt dieser Regierungskoalition vor. Der
    Haushalt ist ein Gradmesser dafür, was tatsächlich pas-
    siert. Der Haushalt ist das Buch der Wahrheit. Wenn man
    sich den Haushalt genau anschaut, muss man feststellen:
    Die großen Worte, die im Koalitionsvertrag stehen, sind
    reine Lippenbekenntnisse, nichts Konkretes steckt da-
    hinter.

    Natürlich stehen im Haushalt auch ein paar gute
    Dinge.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    – Sie bauen durchaus auf der richtigen Politik von Rot-
    Grün und der Großen Koalition auf; das will ich der
    Fairness halber sagen.


    (Beifall bei der SPD – Patrick Meinhardt [FDP]: Märchen! – Georg Schirmbeck [CDU/ CSU]: Ihre Welt ist so einfach: Die einen sind die Guten, die anderen die Schlechten!)


    Aber die Frage ist doch: Was macht die neue Regie-
    rungskoalition an eigener Politik?

    Schauen wir uns den Bereich der Hochschulen an:
    Frau Schavan hat eine große Initiative für eine bessere
    Lehre angekündigt, und zwar 2 Milliarden Euro über ei-
    nen Zeitraum von zehn Jahren. Doch was steht in diesem
    Haushalt? Kümmerliche 2 Millionen Euro. Unseren An-
    trag, diesen Titel aufzustocken, hat die Regierungskoali-
    tion abgelehnt. Das war also nicht gerade ein Glanzstück
    der Regierungskoalition.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Oder nehmen wir das BAföG: Wir haben eine starke
    Ausweitung des BAföGs beantragt. Die Regierungsko-
    alition hat das abgelehnt, sie will nur eine kleine, mode-
    rate Anpassung vornehmen, und für die möchte sie sich
    auch noch feiern lassen. Da Herr Rehberg, Frau Schavan
    und Frau Flach in dieser Debatte behauptet haben, im
    Vergleich zu Rot-Grün würden sie auf großartige Weise
    mit dem BAföG umgehen, will ich daran erinnern, wie
    das mit dem BAföG war: Unter der Regierung Kohl
    – CDU, CSU, FDP, mit dem zuständigen Minister
    Rüttgers – wurde das BAföG kurz und klein gehauen.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Rot-Grün – wir – mussten das BAföG erst mühsam wie-
    der aufbauen, und das in einer Situation, in der uns die
    Bundesratsmehrheit von CDU/CSU und FDP jeden er-
    denklichen Knüppel zwischen die Beine geworfen hat.
    In der Großen Koalition musste die SPD das BAföG ge-
    gen anfänglichen Widerstand von Frau Schavan und der
    CDU/CSU sichern und konnte erst spät eine Verbesse-
    rung des BAföGs durchsetzen. Meine sehr verehrten Da-
    men und Herren von der Regierungskoalition, ich finde,
    Sie sollten beim Thema BAföG ganz ruhig sein, statt
    sich hier aufzuspielen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Patrick Meinhardt [FDP]: Wer vor nicht allzu langer Zeit sieben Jahre regiert hat, sollte schweigen!)


    Wir freuen uns, wenn wir einen Erkenntnisgewinn be-
    obachten können wie bei dem, was Sie jetzt beim
    BAföG planen; das ist wenigstens etwas. Leider gibt es
    Themen, über die Frau Schavan zwar viel redet, für die
    sie aber nichts tut. Beispiel Schule: Sie wollen jetzt die
    Grundschulen unterstützen, insbesondere Grundschulen
    in sozialen Brennpunkten. Das ist ein sehr diskutabler
    Ansatz. Sie brauchen dafür aber eine Änderung des
    Grundgesetzes. Wenn man das, was Frau Schavan in der
    Öffentlichkeit gesagt hat, ernst nehmen darf, sind Sie in-
    zwischen dazu bereit. Aber wo bleibt die konkrete Initia-
    tive, wo wird das, was Sie sagen, handfest? Frau
    Schavan, Sie sind Bundesministerin, und Sie sind auch
    Abgeordnete. Ergreifen Sie die Initiative und machen
    Sie einen konkreten Antrag! Ich mache Ihnen einen Vor-
    schlag: Lassen Sie uns gemeinsam Butter bei die Fische
    geben, lassen Sie uns gemeinsam hier im Deutschen
    Bundestag einen Gesetzentwurf zur Abschaffung des
    Kooperationsverbotes einbringen! Ich werde Sie an-
    schreiben und Ihnen das entsprechend vorschlagen.
    Dann wollen wir einmal sehen, ob Sie es ernst meinen,
    liebe Frau Schavan.


    (Beifall bei der SPD)


    Dann gibt es Themen, Frau Schavan, zu denen Sie
    sich, obwohl diese Themen bildungspolitisch wichtig
    sind, nicht einmal äußern, etwa zur Frage des Betreu-
    ungsgeldes. Das ist für viele Kinder, die in schwierigen
    familiären Verhältnissen leben, eine Maßnahme zur Ver-
    hinderung von Bildung. Frau Schavan, ich behaupte, Sie
    sind klug genug, um das zu wissen. Trotzdem schweigen
    Sie zu diesem Thema. Aber den Grundschülern helfen
    wollen! Dabei müssen Förderung und Unterstützung vor
    der Schule einsetzen. Das blenden Sie aus. Hier verlet-
    zen Sie Ihre Pflicht als Bildungsministerin, Frau
    Schavan.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Nun zur Finanzsituation der Länder und Kommunen.
    Diese sind ja nun hauptsächlich für die Bildung zustän-
    dig. Sie brauchen dringend Geld für eine bessere Bil-
    dung, aber die Regierungskoalition haut den Ländern
    und Kommunen mit einer verantwortungslosen Steuer-





    Swen Schulz (Spandau)



    (A) (C)



    (D)(B)

    politik finanziell die Beine weg. Sie sind nicht mehr in
    der Lage, eine vernünftige Bildungspolitik zu machen.

    Wir wollen das ändern; wir stehen dagegen auf. Aber
    wo sind Sie, Frau Schavan? Wo sind Sie bei dieser bil-
    dungspolitisch so wichtigen Frage? Immer dann, wenn
    es wirklich ernst und hart wird, tauchen Sie ab, Frau
    Schavan. Das ist einer Bildungsministerin nicht würdig.


    (Beifall bei der SPD)


    Meine sehr geehrten Damen und Herren von der Re-
    gierungskoalition, Sie ruhen sich auf den Erfolgen, die
    Sie gemeinsam mit der SPD errungen haben, aus. Sie
    verabreichen noch ein paar Beruhigungspillen, finden
    salbungsvolle Worte oder ducken sich ganz weg, aber ei-
    nes machen Sie nicht: die Probleme tatsächlich anpa-
    cken. Das wird klar, wenn man in den Haushalt sieht.
    Das sind die Fakten. Darum können Sie nicht herumre-
    den.

    Wir von der SPD wollen keine Klientelpolitik ma-
    chen, so wie Sie es tun, sondern wir wollen gute Bildung
    für alle. Dafür haben wir entsprechende Änderungsan-
    träge zum Haushalt gestellt. Diese haben Sie abgelehnt.
    Deswegen ist dieser Haushalt nicht zustimmungsfähig.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat der Kollege Michael Kretschmer von

der CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Michael Kretschmer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Was bleibt

    am Ende dieser Debatte? Es bleiben viel Gutes, eine
    positive Bilanz und traurige, reflexhafte Kritik der Op-
    position. Das ist schade, weil Sie damit den Blick auf ein
    wirklich großartiges Ergebnis verstellen, das seine Ursa-
    che und seine Begründung natürlich in dieser Koalition
    hat.


    (Lachen beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Priska Hinz [Herborn] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Super Koalition! – Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Chaostruppe!)


    Letzten Endes ist das das Ergebnis einer Zusammen-
    arbeit über viele Jahre. Viele Ideen – auch von Kollegen,
    die nicht der Regierung angehören – sind hier eingeflos-
    sen. Es ist schade, dass Sie darüber den Stab brechen.
    Das spricht nicht für Sie.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    CDU/CSU und FDP sind es gewöhnt, dicke Bretter zu
    bohren.


    (Lachen des Abg. Klaus Hagemann [SPD] – Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Vor allem in der Koalition!)


    Das ist gerade im Bereich der Bildung und der For-
    schung notwendig, wenn man erfolgreich sein will. Wir
    haben einen Aufwuchs von 3 Milliarden Euro in nur fünf
    Jahren durchsetzen können. Das ist eine gewaltige Zahl.

    Wir planen weitere Projekte. Dazu gehört das Wissen-
    schaftsfreiheitsgesetz.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Es ist uns in der vergangenen Legislaturperiode gelun-
    gen, vieles in diesem Bereich zu bewegen; aber wir wol-
    len noch mehr. Unser Standort soll noch attraktiver wer-
    den. Das geht nur, wenn man gemeinsam – Bund und
    Länder – in den Facharbeitsgruppen zusammenarbeitet.

    Ich erinnere mich: Als ich zum ersten Mal Mitglied
    des Deutschen Bundestages war – damals regierte Rot-
    Grün –, gab es Befristungsregeln und den Dudenhausen-
    Erlass. Diese Zeiten sind längst vorbei. Die Hochschulen
    und die Forschungseinrichtungen atmen auf. Das ist das
    Ergebnis einer Politik, die auf Leistung setzt und den
    Hochschulen und Forschungseinrichtungen Freiheit gibt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Klaus Hagemann [SPD]: Das haben wir gemeinsam gemacht, Herr Kretschmer!)


    – Herr Hagemann, ich finde es sehr traurig, dass Sie das
    alles immer nur kritisieren. Natürlich haben viele Kolle-
    gen mitgewirkt. Ich bin bereit, das zuzugestehen, weil
    ich mich über die Fachdiskussion freue. Ich kann Sie nur
    einladen, auch in Zukunft mitzuarbeiten, zum Beispiel
    am Stipendienprogramm.

    Wir haben gesagt: In diesem Land gibt es keine Stipen-
    dienkultur. – Wir haben das über viele Jahre, vielleicht so-
    gar Jahrzehnte, gemeinsam kritisiert. Jetzt macht diese
    Regierung einen wirklich großartigen Vorschlag, näm-
    lich ein Stipendienprogramm für einen großen Teil der
    Studierenden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Insgesamt 10 Prozent wollen wir erreichen. Ich glaube,
    man sollte das gut finden und mit daran arbeiten, dass
    am Ende tatsächlich 10 Prozent der jungen Leute ein Sti-
    pendium erhalten können.

    Sie sollten nicht den Stab darüber brechen und nicht
    sagen – denn es stimmt nicht –, dass Menschen aus so-
    zial schwachen Familien keine Chance haben. Im Ge-
    genteil: Es gibt in diesen Familien einen unglaublichen
    Leistungswillen. Wir wollen hoffen, dass viele von ihnen
    ein solches Stipendium bekommen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Zuruf von der LINKEN: Machen Sie doch keine falschen Hoffnungen!)


    Wir haben die zweite Phase der Exzellenzinitiative
    gestartet. Wir sagen ganz klar: Es kann nicht sein, dass
    eine Spitzenuniversität nicht auch in der Lehre spitze ist.
    Deswegen wird es diese dritte Säule, die die Bundesmi-
    nisterin angekündigt hat, geben. 200 Millionen Euro pro
    Jahr für mehr Qualität in der Lehre sind eine klare An-
    sage und ein deutliches Zeichen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)






    Michael Kretschmer


    (A) (C)



    (D)(B)


    Das BAföG wurde angesprochen. Dazu muss man sa-
    gen: Es ist ungerecht, die Ankündigungen in Bausch und
    Bogen kleinzureden. Es wird eine Erhöhung um
    2 Prozent und eine umfassende Reform geben. Eine sol-
    che Modernisierung ist in den letzten Jahren nicht durch-
    geführt worden. Wir sehen konkrete Änderungen beim
    BAföG vor, so zum Beispiel bei der Altersgrenze, und
    wir erweitern die Möglichkeit, mit Kind zu studieren.
    All das ist notwendig. Die jungen Leute, die BAföG be-
    ziehen, werden es uns danken. Diese Kritik werden sie
    nicht verstehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Ich glaube, wir werden deutlich über das hinausgehen,
    was das Bundesverfassungsgericht uns aufgegeben hat.
    Ich finde es richtig, dass dies auch in Form von Sachleis-
    tungen geschieht, zum Beispiel bei Nachhilfe oder bei
    der Förderung von Mitgliedschaften in Vereinen; dafür
    bitte ich um Unterstützung. Die jungen Leute brauchen
    das. Wir können nicht zulassen, dass auch in Zukunft
    20 Prozent der unter 15-Jährigen zu einer Risikogruppe
    gehören und irgendwann die Schule abbrechen. Die Bil-
    dungsrepublik Deutschland braucht jedes Talent. Jeder
    braucht eine Chance. Gerade dort, wo es notwendig ist,
    müssen wir helfen.
    Herr Kollege Rupprecht hat den Wissenstransfer an-
    gesprochen. Das wird in der nächsten Zeit ein wichtiges
    Thema für uns sein. Gestern war ich beim Senat der
    Leibniz-Gemeinschaft; der Kollege Hagemann war da-
    bei. Dort wird ganz selbstverständlich über Netzwerke
    zur Verwertung gesprochen. Es gibt zum Beispiel ein
    Translationszentrum. Es ist dort angekommen, dass wir
    wollen, dass das Wissen, das wir mit staatlichen Mitteln
    möglich machen, auch zu neuen Produkten führt. Auch
    in dieser Hinsicht sind wir erfolgreich gewesen. Die
    Politik der vergangenen Jahre hat sich ausgezahlt und
    zahlt sich weiterhin aus. Darauf kann man stolz sein.


    (Klaus Hagemann [SPD]: Genau!)


    Wir können mittlerweile sagen – auch die Forschung
    sieht das so –: Wir haben Amerika überholt. Im Jahr
    2000 lagen wir bei der Produktion von forschungs- und
    wissensintensiven Gütern noch hinter Amerika. Mittler-
    weile liegen wir vorn.


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So wie Westerwelle Brasilien entdeckt hat!)


    Das ist ein großer Erfolg.

    Wir werden die Gespräche über die steuerliche For-
    schungsförderung in diesem Jahr abschließen. Die steu-
    erliche Forschungsförderung ist ein sehr wichtiges In-
    strument, mit dem wir den Forschungsstandort
    Deutschland international wettbewerbsfähig halten kön-
    nen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Für uns ist wichtig, dass wir denjenigen, die es
    schwer haben, helfen. Bei den Reformen von Hartz IV,
    im Rahmen der Neuberechnung und der Neuausrich-
    tung, werden wir mehr für die Bildung von Kindern tun.
    Michael Leutert [DIE LINKE]: Da können Sie
    ja mal in Sachsen mit der Bildungsrepublik an-
    fangen!)

    Wir sind auf einem guten Weg und werden auch in
    den nächsten Jahren Schwerpunkte setzen. Alle sind ein-
    geladen, daran mitzuwirken. Es lohnt sich, sich für For-
    schung und Entwicklung einzusetzen. Denn für eine
    Wissensgesellschaft sind dies die zentralen Investitio-
    nen, wenn sie auch in Zukunft wettbewerbsfähig sein
    will.

    Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)