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ID1703124300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/31 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2009 bis 2013 (Drucksachen 16/13601, 17/626) . . . . . . . 13 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Land- wirtschaft und Verbraucherschutz (Drucksachen 17/610, 17/623) . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 14 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 17/606, 17/623) . . . . . . . . . Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2833 B 2833 C 2833 D 2834 A 2835 B 2837 D 2856 B 2856 C 2857 D 2859 B 2860 B 2862 B 2864 C 2865 C Deutscher B Stenografisc 31. Sit Berlin, Donnerstag, I n h a Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Dr. Claudia Winterstein . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Petra Pau zum Mit- glied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes und der Abge- ordneten Kersten Steinke zum stellvertreten- den Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2833 A 2833 B 2833 B Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2839 B 2840 B undestag her Bericht zung den 18. März 2010 l t : Ilse Aigner, Bundesministerin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Dr. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . 2841 D 2844 B 2845 D 2847 A 2848 A 2849 B 2851 B 2852 D 2853 C 2854 C Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2866 A 2867 D 2868 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 17/607, 17/623) . . . . . . in Verbindung mit 15 b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 17/623, 17/624) . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Funk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . 2869 C 2870 A 0000 A2871 C 2872 A 2872 C 2873 C 2874 D 2876 A 2877 B 2878 D 2880 C 2880 C 2880 D 2882 C 2884 B 2886 B 2887 B 2888 B 2889 A 2891 A 2891 B 2892 C 2894 A 2894 D 2895 B 2895 C 2897 C 2899 A 2899 C Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksachen 17/616, 17/623) . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Dittrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Norbert Geis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung (Drucksachen 17/620, 17/623) . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2900 C 2901 A 2902 C 2902 D 2904 D 2907 A 2908 B 2910 A 2911 C 2914 A 2914 B 2914 C 2915 D 2917 B 2918 B 2919 D 2920 C 2921 D 2923 B 2924 C 2924 D 2926 D 2928 B 2928 C 2930 A 2930 C 2931 A 2932 A 2933 B 2934 A 2935 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 III Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2938 A 2939 B 2940 C 2942 A 2943 C 2945 A 2946 B 2947 D 2949 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 2833 (A) (C) (D)(B) 31. Sit Berlin, Donnerstag, Beginn: 9
  • folderAnlagen
    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 2949 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barchmann, Heinz- Joachim SPD 18.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 18.03.2010 Cramon-Taubadel, Viola von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 18.03.2010 Kramme, Anette SPD 18.03.2010 Liebing, Ingbert CDU/CSU 18.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 18.03.2010 Pflug, Johannes SPD 18.03.2010 Rief, Josef CDU/CSU 18.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 18.03.2010 Gohlke, Nicole DIE LINKE 18.03.2010 Golze, Diana DIE LINKE 18.03.2010 Granold, Ute CDU/CSU 18.03.2010 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 18.03.2010 Hempelmann, Rolf SPD 18.03.2010 Hörster, Joachim CDU/CSU 18.03.2010* Hoff, Elke FDP 18.03.2010 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 18.03.2010 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Roth (Esslingen), Karin SPD 18.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Dr. Scheer, Hermann SPD 18.03.2010 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 18.03.2010 Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 18.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 18.03.2010 31. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Patrick Meinhardt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen!

    Bildung ist die soziale Frage des 21. Jahrhunderts. Ge-
    rade weil dies so ist, gerade weil wir Bildungsarmut in
    diesem Land wirksam bekämpfen müssen und gerade
    weil die Schaffung von mehr Bildungsgerechtigkeit die
    Perspektive dieser Regierung der Mitte ist, werden wir
    in den kommenden vier Jahren 12 Milliarden Euro mehr
    in die Hand nehmen. Dies ist ein historisches Wachstum
    für den Bildungsbereich. Dies ist die Botschaft dieser
    Bundesregierung: Wir werden in Deutschland für mehr
    Bildungsgerechtigkeit sorgen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Der von der Regierung der Mitte eingebrachte Bun-
    deshaushalt ist ein deutliches Zeichen des Aufbruchs,
    ein deutliches Zeichen der Modernisierung unseres Lan-
    des. Mit einem Plus von 750 Millionen Euro, einer Stei-
    gerung von 56 Prozent bei der Begabtenförderung, von
    69 Prozent bei der Modernisierung und Stärkung der be-
    ruflichen Bildung, von 54 Prozent beim lebenslangen
    Lernen setzen wir ein glasklares Zeichen: Bildung und
    Forschung haben für uns oberste Priorität.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Mit diesen Maßnahmen schlägt die Bundesregierung
    der Mitte ein neues Kapitel für eine moderne Bildungs-
    und Forschungspolitik auf. Um eines sehr deutlich zu sa-
    gen: Der Unterschied zwischen Ihrer Bildungspolitik,
    meine Damen und Herren auf der linken Seite dieses
    Hauses, und unserer Bildungspolitik ist in erster Linie
    eine Frage der Geisteshaltung.


    (Beifall bei der FDP – Klaus Hagemann [SPD]: Siehe Herr Westerwelle!)


    Wir wollen kreative Kräfte in unseren Kindergärten,
    Schulen und Hochschulen freisetzen und fördern. Sie
    wollen Dirigismus und bürokratische Hürden.


    (Beifall bei der FDP)


    Wir wollen faire Möglichkeiten für öffentliche und freie
    Schulen und Hochschulen, während Sie immer noch an
    Ihren staatsgläubigen Konzepten aus dem 19. Jahrhun-
    dert festhalten.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir wollen Selbstverantwortung und Chancengleichheit
    am Start an den Bildungseinrichtungen in Deutschland.
    Sie wollen Leistung bestrafen und neue Hürden auf-
    bauen.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP – Lachen bei der SPD – Klaus Hagemann [SPD]: Lächerlich!)


    Kurz: Sie glauben immer noch an zentrale Steuerung.
    Wir setzen auf individuelle Förderung und die Vielfalt
    der Bildungswege; das ist auch der richtige Weg.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU)


    Bei der Forschung legen wir dynamisch zu. Der ge-
    rade veröffentlichte Europäische Innovationsanzeiger
    spricht eine ganz klare Sprache. Deutschland zählt neben
    den skandinavischen Ländern und Großbritannien zu
    den innovativsten Ländern in der EU. Im internationalen
    Standortwettbewerb ist es für uns Deutsche außerordent-
    lich wichtig, alle verfügbaren Kräfte zu mobilisieren.

    Deswegen wollen wir den Forschern bereits in diesem
    Jahr ermöglichen, ihre Forschungsergebnisse auf eine
    mögliche spätere Anwendung hin zu untersuchen. Sie
    sollen in die Lage versetzt werden, den nächsten Schritt
    zu gehen, nachdem sie ihre eigentlichen Entdeckungen
    in der Grundlagenforschung abgeschlossen haben. Da-
    her werden wir noch in diesem Jahr – das ist, wie Sie ge-
    sehen haben, im Haushalt verankert – das Instrument der





    Patrick Meinhardt


    (A) (C)



    (D)(B)

    Validierungsförderung als eigenständige Förderlinie ein-
    führen. Das ist ein enorm wichtiger Ansatz in der For-
    schungspolitik.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – René Röspel [SPD]: Herr Meinhardt, Förderung oder Forschung?)


    An dieser Stelle möchte ich auch auf die neue High-
    tech-Strategie der Regierung der Mitte zu sprechen
    kommen. Ein Beispiel für das Neue ist das Instrument
    der Innovationsallianzen, in denen bei Forschung und
    Entwicklung Wirtschaft und Wissenschaft bei bestimm-
    ten anwendungsnahen Themen zusammenarbeiten. Ge-
    nau so muss es gehen.


    (René Röspel [SPD]: Das gibt es doch seit 2007 schon!)


    Konkret schlägt sich das bereits im Nationalen Ent-
    wicklungsplan Elektromobilität nieder. Wir wollen die
    Forschung und Entwicklung, die Marktvorbereitung und
    die Markteinführung von rein elektrisch angetriebenen
    Fahrzeugen voranbringen. Jetzt werden wir die Entwick-
    lung verstetigen und dem Technologiefortschritt anpas-
    sen. An vielen Stellen dieser Wertschöpfungskette gibt
    es noch erheblichen FuE-Bedarf, Optimierungsbedarf
    und Vernetzungsbedarf. Auch dabei haben wir uns in
    dieser Koalition gemeinsam auf einen erfolgreichen Weg
    gemacht.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU)


    Ich bin mit dem Tempo dieser Regierung bei Bil-
    dung und Forschung sehr zufrieden. Erst haben wir die
    Bildungsprämie auf 500 Euro verdreifacht. Fragen Sie
    vor Ort in Ihren Wahlkreisen nach. Jetzt haben wir eine
    deutlich attraktivere Höhe. Diese Entscheidung war
    goldrichtig.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU)


    Dann kommt die BAföG-Modernisierung mit der Erhö-
    hung der Freibeträge und Bedarfssätze, dem Ende für die
    Altersgrenze von 30 Jahren bei der Masterförderung und
    für die Benachteiligung bei einem Fachrichtungswech-
    sel, mit einer besseren Anerkennung von Kinderbetreu-
    ungszeiten, einem Abbau von Bürokratie, einer Verein-
    fachung des Verfahrens und der klaren Ansage, alle zwei
    Jahre eine Anpassung vorzunehmen. Das bedeutet in
    vier Jahren circa 1,6 Milliarden Euro mehr. Das ist ein
    wirkliches Aufwuchsprogramm für die Studierenden in
    der Bundesrepublik Deutschland.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Im gleichen Atemzug werden wir eine unglaubliche
    Ungerechtigkeit in diesem Land beenden. 98,1 Prozent
    der Studierenden wird die Chance auf ein Stipendium
    vorenthalten. Das ist durch und durch unsozial. Wir wol-
    len die Rate der Stipendien verfünffachen und damit
    endlich die rote Laterne bei der Begabungsförderung ab-
    geben, damit in diesem Land wieder mehr Bildungsge-
    rechtigkeit bei der Talentförderung herrscht.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Herr Präsident, meine sehr geehrten Damen und Her-
    ren, verehrte Kolleginnen und Kollegen, wir glauben an
    die Menschen in unserem Land, an ihre Talente, an ihre
    Kreativität und an ihre Leistungsbereitschaft. Wir wollen
    den Menschen mit diesem Haushalt ein Zeichen geben:
    Macht was aus euch. Wir investieren in eure Köpfe.
    Denn wir trauen euch was zu.

    Vielen herzlichen Dank.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat die Kollegin Dr. Rosemarie Hein von

der Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Rosemarie Hein


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    10 Prozent des Bruttoinlandsproduktes sollen in der
    Bundesrepublik Deutschland künftig für Bildung und
    Forschung ausgegeben werden. Das scheint ein ehrgeizi-
    ges Ziel zu sein; denn Deutschland liegt hier immer noch
    unter dem OECD-Durchschnitt. Gleichzeitig wird land-
    auf, landab die große Abhängigkeit des Bildungszugan-
    ges von der sozialen Herkunft beklagt, was offensicht-
    lich auch die Bundesbildungsministerin umtreibt. Darum
    begründet sie einen Großteil der Finanzposten im Bil-
    dungshaushalt – wie mein Kollege Vorredner auch – mit
    der Absicht, einen Nachteilsausgleich für die Schwäche-
    ren leisten zu wollen, um soziale Gerechtigkeit herzu-
    stellen.

    Doch bleiben wir zunächst bei den Zahlen: 10 Prozent
    im Bundesdurchschnitt. Man wolle den Ländern helfen
    – so war zu lesen und zu hören –, dieses Ziel ebenfalls
    zu erreichen. Schon diese Formulierung macht deutlich,
    worum es geht: Nicht der Bund will zahlen, sondern die
    Länder sollen zahlen.

    Zur Illustration möchte ich Ihnen drei Zahlen nennen:
    11, 23 und 3. Nein, meine Damen und Herren von der
    FDP, das ist nicht das neue Steuerkonzept der Linken


    (Patrick Meinhardt [FDP]: Würde uns auch wundern!)


    – das würde Sie wundern, mich auch –, sondern das sind
    die Bildungsanteile in den aktuellen Haushalten von
    Bund, Ländern und Kommunen. Mehr als 11 Prozent
    wendet meine Heimatstadt Magdeburg in diesem Jahr
    für die Bildungsfinanzierung auf, und zwar ohne Kinder-
    betreuung, über 23 Prozent das Land Sachsen-Anhalt,
    aus dem ich komme, und gerade einmal 3 Prozent stehen
    im Bundeshaushalt zur Verfügung.

    Der Haushalt des BMBF umfasst knapp 11 Mil-
    liarden Euro. Allein für das geplante Steuersenkungspa-
    ket will die Bundesregierung ab 2011 mehr als das Dop-
    pelte ausgeben. Oder: Für die Bildung will der Bund
    jährlich im Durchschnitt 3 Milliarden Euro mehr ausge-
    ben, achtmal so hoch sollen die Steuergeschenke ab
    2011 ausfallen. Man darf gespannt sein, in welcher Grö-
    ßenordnung dieses Steuerpaket, das Sie bereits angekün-
    digt haben, ausfallen wird. Wie wäre es damit: Lassen





    Dr. Rosemarie Hein


    (A) (C)



    (D)(B)

    Sie es einfach. Geben Sie dieses Geld in die auskömmli-
    che Finanzierung von Bildung.


    (Beifall bei der LINKEN, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Das wären zusammen 27 Milliarden Euro mehr pro Jahr,
    und damit würden wir den nötigen Zielzahlen ein gutes
    Stück näherkommen.


    (Beifall bei der LINKEN – Patrick Meinhardt [FDP]: Wir vertrauen den Menschen!)


    Wer 3 Milliarden Euro zusätzlich in die Bildung in-
    vestieren will, aber Steuergeschenke in Höhe von
    24 Milliarden Euro macht und dann noch behauptet –
    wie Sie eben, Herr Meinhardt –, dass mit dem Haushalt
    den sozialen Ungerechtigkeiten im Bildungssystem ent-
    gegengewirkt werden soll,


    (Patrick Meinhardt [FDP]: Exakt!)


    der hat offensichtlich ein komisches Verständnis von so-
    zialer Gerechtigkeit.


    (Beifall bei der LINKEN und der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Sie haben die 1,3 Milliarden Euro, die wir beantragt ha-
    ben, kritisiert. Dabei waren wir noch bescheiden gewe-
    sen. Aber auch 11 Milliarden Euro sind ja nicht nichts.
    Man kann auch damit Vernünftiges tun.

    Schauen wir uns die Details an: Für den Nachteilsaus-
    gleich ist der Bundesregierung etwas Seltsames eingefal-
    len: ein nationales Stipendienprogramm.


    (Patrick Meinhardt [FDP]: Hervorragend!)


    Herr Meinhardt hat eben darüber gesprochen. Das hört
    sich zunächst gut an. Ein Leistungsstipendium soll es
    sein, ganz nach dem Motto: Leistung muss sich wieder
    lohnen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    – Sie klatschen an der falschen Stelle. – Die Chance, ein
    Leistungsstipendium zu erhalten, haben nur diejenigen,
    die die Hürde genommen haben, ein Studium finanzie-
    ren zu können; aber daran scheitern viele in diesem
    Land. Dort liegt die soziale Ungerechtigkeit.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN und der SPD)


    Was glauben Sie, wie es Jugendlichen aus Hartz-IV-
    Familien oder aus Familien mit geringem Einkommen
    gelingen soll, ein Studium zu finanzieren? Von einem
    Leistungsstipendium haben nur diejenigen etwas, deren
    Eltern so viel verdienen, dass sie das Studium finanzie-
    ren können, oder diejenigen, die nur wenig jobben müs-
    sen, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Denen
    kann ein Leistungsstipendium vielleicht helfen, aber
    nicht denen, die es wirklich nötig haben.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das Programm des Bundes wirkt fast wie eine Geld-
    druckmaschine; denn der Bund finanziert das Stipen-
    dium mit einem Anteil von nur 75 Euro – das entspricht
    einem Viertel –, weitere 75 Euro sollen von den Ländern
    kommen und die Hälfte aus privater Hand. Für den Bund
    nenne ich das eine ordentliche Rendite, praktisch gese-
    hen ist es aber ein weiterer Einstieg in die Privatisierung
    der Bildungskosten. Die Mittel für dieses Programm wä-
    ren besser im BAföG-System für Schülerinnen und
    Schüler sowie Studierende aufgehoben; denn darauf gibt
    es wenigstens einen Rechtsanspruch.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Doch an das BAföG gehen Sie sehr vorsichtig heran. Bis
    heute gibt es kein auskömmliches Angebot. Man darf
    gespannt sein, was Sie noch vorlegen werden. Wir brau-
    chen die Aufstockung der Beträge, die Erweiterung des
    Kreises der Anspruchsberechtigten und die Beendigung
    der Rückzahlungspflicht. Das wäre ein wirklicher Nach-
    teilsausgleich. Das Stipendienprogramm ist es nicht.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Nehmen wir den Bereich der beruflichen Bildung,
    den die Bundesministerin gern als das Flaggschiff des
    deutschen Bildungswesens bezeichnet. Dafür gibt es so-
    gar noch Bundeszuständigkeiten. Wir werden Anfang
    April den Berufsbildungsbericht erhalten. Der wird uns
    den Spiegel vorhalten: Immer noch sind es 1,5 Millionen
    junger Menschen zwischen 20 und 30 Jahren, die keine
    abgeschlossene Berufsausbildung haben. Wir werden
    wohl erstmals mit Zahlen über die Bugwelle konfrontiert
    werden, also mit der Zahl jener Jugendlichen, die sich in
    Schulen weiter in Warteschleifen befinden und gar nicht
    erst einen Ausbildungsplatz erhalten. Ihre Projekte dort
    wirken wie eine Notfallambulanz: Übergangsmaßnah-
    men, am Mangel wird herumgedoktert, eine konjunk-
    turunabhängige Ausbildungsfinanzierung steht nicht zur
    Debatte.

    Ganz peinlich wird es, wenn man auf die Felder
    schaut, bei denen die Bundesregierung überhaupt keine
    Kompetenzen hat. Gegen die lokalen Bildungsbündnisse
    ist eigentlich nichts zu sagen, wenn es um die Öffnung
    von Schule geht; aber Sie wollen leistungsschwache
    Kinder und Jugendliche stärker fördern. Förderunterricht
    wollen Sie anbieten. Aber individuelle Förderung ist ein
    Auftrag an die Schule und nicht an zusätzliche private
    Anbieter. Wenn Sie auf diesem Gebiet etwas tun wollen,
    muss das Geld in die Schulen fließen.

    Das Ganztagsschulprogramm ist auch ein Problem.
    Jetzt planen Sie 6,3 Millionen Euro ein. Was wollen Sie
    damit eigentlich finanzieren? Für Besichtigungsreisen
    wird es wahrscheinlich reichen, für mehr aber nicht.

    Ich bleibe dabei: Das Kooperationsverbot war der
    schwerste bildungspolitische Fehler in der jüngeren Ge-
    schichte. Darum, Frau Schavan: Nutzen Sie einfach den
    Antrag der Linken, der in der nächsten Sitzungswoche
    im Plenum behandelt wird. Legen Sie einen entspre-
    chenden Gesetzentwurf vor. Wir wollen für alle drei
    Ebenen – Bund, Länder und Kommunen – die gleiche
    Verantwortung bei der Finanzierung. Mit „11, 23 und 3“
    muss Schluss sein. Wir wollen eine Gemeinschaftsauf-





    Dr. Rosemarie Hein


    (A) (C)



    (D)(B)

    gabe Bildung, und die kann nur in gleicher Verantwor-
    tung finanziert werden. Dafür treten wir ein. Das, was
    Sie leisten, reicht bei weitem nicht aus.


    (Beifall bei der LINKEN)