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ID1703119900

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/31 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2009 bis 2013 (Drucksachen 16/13601, 17/626) . . . . . . . 13 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Land- wirtschaft und Verbraucherschutz (Drucksachen 17/610, 17/623) . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 14 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 17/606, 17/623) . . . . . . . . . Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2833 B 2833 C 2833 D 2834 A 2835 B 2837 D 2856 B 2856 C 2857 D 2859 B 2860 B 2862 B 2864 C 2865 C Deutscher B Stenografisc 31. Sit Berlin, Donnerstag, I n h a Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Dr. Claudia Winterstein . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Petra Pau zum Mit- glied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes und der Abge- ordneten Kersten Steinke zum stellvertreten- den Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2833 A 2833 B 2833 B Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2839 B 2840 B undestag her Bericht zung den 18. März 2010 l t : Ilse Aigner, Bundesministerin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Dr. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . 2841 D 2844 B 2845 D 2847 A 2848 A 2849 B 2851 B 2852 D 2853 C 2854 C Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2866 A 2867 D 2868 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 17/607, 17/623) . . . . . . in Verbindung mit 15 b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 17/623, 17/624) . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Funk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . 2869 C 2870 A 0000 A2871 C 2872 A 2872 C 2873 C 2874 D 2876 A 2877 B 2878 D 2880 C 2880 C 2880 D 2882 C 2884 B 2886 B 2887 B 2888 B 2889 A 2891 A 2891 B 2892 C 2894 A 2894 D 2895 B 2895 C 2897 C 2899 A 2899 C Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksachen 17/616, 17/623) . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Dittrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Norbert Geis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung (Drucksachen 17/620, 17/623) . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2900 C 2901 A 2902 C 2902 D 2904 D 2907 A 2908 B 2910 A 2911 C 2914 A 2914 B 2914 C 2915 D 2917 B 2918 B 2919 D 2920 C 2921 D 2923 B 2924 C 2924 D 2926 D 2928 B 2928 C 2930 A 2930 C 2931 A 2932 A 2933 B 2934 A 2935 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 III Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2938 A 2939 B 2940 C 2942 A 2943 C 2945 A 2946 B 2947 D 2949 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 2833 (A) (C) (D)(B) 31. Sit Berlin, Donnerstag, Beginn: 9
  • folderAnlagen
    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 2949 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barchmann, Heinz- Joachim SPD 18.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 18.03.2010 Cramon-Taubadel, Viola von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 18.03.2010 Kramme, Anette SPD 18.03.2010 Liebing, Ingbert CDU/CSU 18.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 18.03.2010 Pflug, Johannes SPD 18.03.2010 Rief, Josef CDU/CSU 18.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 18.03.2010 Gohlke, Nicole DIE LINKE 18.03.2010 Golze, Diana DIE LINKE 18.03.2010 Granold, Ute CDU/CSU 18.03.2010 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 18.03.2010 Hempelmann, Rolf SPD 18.03.2010 Hörster, Joachim CDU/CSU 18.03.2010* Hoff, Elke FDP 18.03.2010 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 18.03.2010 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Roth (Esslingen), Karin SPD 18.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Dr. Scheer, Hermann SPD 18.03.2010 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 18.03.2010 Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 18.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 18.03.2010 31. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Thomas Jarzombek


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich habe

    in dieser Debatte zwei Beobachtungen gemacht. Erstens





    Thomas Jarzombek


    (A) (C)



    (D)(B)

    finde ich es ziemlich unglaublich, in welcher Art und
    Weise hier Linksextremismus verharmlost wird.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Widerspruch bei der LINKEN)


    – Meine Damen und Herren von den Linken, dass Sie
    das nicht juckt, ist mir klar. – Aber dass die SPD das so
    sieht, wie sie es sieht, finde ich erstaunlich; da hätte ich
    persönlich mehr Anstand an dieser Stelle erwartet.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Rolf Schwanitz [SPD]: Sie sehen das falsch! – Swen Schulz [Spandau] [SPD]: Ausgerechnet!)


    Anstatt sich aufzuregen, sollten Sie vielleicht den
    Vorschlag aufgreifen, den ein Kollege der Linkspartei in
    der ersten Lesung gemacht hat, nämlich endlich einmal
    Aussteigerprogramme für die Linkspartei zu etablieren.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Ich habe heute noch eine zweite Beobachtung ge-
    macht. Wie es um die Familienpolitik bei der Opposition
    bestellt ist, zeigt die Tatsache, dass alle Vorredner von
    der Opposition mit Ausnahme des Kollegen Gehring
    nicht einen Satz zum Thema Kinder und Familie verlo-
    ren haben. Wir haben hier offensichtlich ein Problem.
    Wir sind hier nicht der Verteidigungsausschuss des
    Deutschen Bundestages. Ich kann in diesem Zusammen-
    hang nur den amerikanischen Juristen Darrow zitieren,
    der vor 100 Jahren mit satirischem Unterton sagte:

    Die erste Hälfte unseres Lebens wird von den El-
    tern ruiniert, die zweite von den Kindern.

    Kardinal Frings hat es so ausgedrückt:

    Die Zukunft des Volkes hängt nicht von der Zahl
    der Kraftwagen ab, sondern von der Zahl der Kin-
    derwagen.

    Darüber müssen wir hier sprechen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Jeder, der nur ein bisschen finanzpolitisches Gespür
    in seinen Fingern hat, der muss doch sehen, dass die
    Schulden dieses Landes nicht nur als Zahl im Haushalt
    stehen. Die Schulden dieses Landes spiegeln sich in den
    Geburtenstatistiken wider.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Genau so ist es!)


    Wir haben heute eine Geburtenrate von 1,4. Die Frage
    ist, wie wir alle unsere Aufwendungen in der Sozialver-
    sicherung zukünftig decken können, wenn es so weiter
    läuft. Meine Damen und Herren von Rot-Grün, da haben
    Sie, was diese Entwicklung betrifft, sieben Jahre verlo-
    ren.

    Erst mit Angela Merkel als Bundeskanzlerin und mit
    Ursula von der Leyen als Familienministerin ist hier et-
    was passiert. In diesen vier Jahren ist der Etat von 4,4
    um 50 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro gestiegen. Tatsa-
    che ist doch: Unter Rot-Grün gab es für Familie und
    Kinder keine Lobby.


    (Lachen beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Gedönskanzler Schröder hat Ihre Familienpolitiker am
    langen Arm verhungern lassen.


    (Ute Kumpf [SPD]: So ein Quatsch! – Swen Schulz [Spandau] [SPD]: Betreuungsausbau! Kindergeld! Machen Sie doch mal selber was!)


    Ich kann aus eigener Erfahrung in Nordrhein-West-
    falen sagen, was 39 Jahre SPD-Politik für die Familien
    gebracht haben: eine Betreuungsquote für unter Dreijäh-
    rige von 2,8 Prozent, die niedrigste in ganz Deutschland.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Hört euch das mal an!)


    Mit Schwarz-Gelb haben wir es in Nordrhein-Westfalen
    geschafft, die Anzahl der Plätze in fünf Jahren nahezu zu
    verzehnfachen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Wir mussten das aufräumen, was Sie hinterlassen haben.

    Wir werden an dieser Stelle weitermachen. Denn wir
    müssen etwas tun. Wir haben schon eine Menge getan,
    zum Beispiel für die Infrastruktur. Fast 10,5 Milliar-
    den Euro aus dem Konjunkturpaket werden bis 2013 in
    Betreuungsplätze für unter Dreijährige investiert.


    (Swen Schulz [Spandau] [SPD]: Große Koalition!)


    Die rot-grüne Koalition hat im Jahr 2005 eine Quote von
    13,7 Prozent hervorgebracht, was die Betreuungsplätze
    für unter Dreijährige betrifft. Dank Ursula von der
    Leyen haben wir heute eine Quote von 20 Prozent er-
    reicht. Wir werden 35 Prozent in 2013 erreichen. Dafür
    steht auch dieser Haushalt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Wir tun mehr für die Eltern. Wir als Union haben das
    Elterngeld eingeführt. Wir werden auch das Teileltern-
    geld einführen und damit eine gute Weiterentwicklung
    ermöglichen. Ich nenne weiterhin die steuerliche Ab-
    zugsfähigkeit der Kinderbetreuungskosten und nicht zu-
    letzt die Erhöhung des Kindergeldes, die wir mit dem
    Wachstumsbeschleunigungsgesetz vorgenommen haben.
    Ich glaube, das ist richtig. Denn in sieben Jahren gab es
    keine Erhöhung des Kindergeldes, obwohl die Ausgaben
    für die Kinder von Jahr zu Jahr steigen.

    Der Focus hat vor einigen Wochen von der Familie
    eines Hochschuldozenten – er gehört also nicht zum Pre-
    kariat – berichtet. Er kann es sich noch nicht einmal er-
    lauben, mit seinen drei Kindern in den Urlaub zu fahren.
    Es ist daher wichtig, dass wir mehr finanzielle Leistun-
    gen für Familien, die sich in der Mitte der Gesellschaft
    befinden, bereitstellen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Damit kommen wir zu einem ganz entscheidenden
    Punkt. Denn wir als Union sind die Einzigen, die den
    Eltern Wahlfreiheit lassen. Die Geburtenzahlen erlau-
    ben es uns nicht, aus ideologischen Gründen nur auf ein
    ganz bestimmtes Familienmodell zu setzen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)






    Thomas Jarzombek


    (A) (C)



    (D)(B)

    Wir müssen Eltern Wahlfreiheit bieten. Wenn das Be-
    treuungsgeld – in welcher Form der Umsetzung auch im-
    mer – dazu beiträgt, dass insbesondere Familien mit
    mehreren Kindern, bei denen die finanzielle Lage mögli-
    cherweise auch aufgrund einer Teilzeitarbeit sehr
    schwierig ist, eine bessere Unterstützung von uns be-
    kommen und das wiederum dazu beiträgt, dass wir eine
    höhere Geburtenrate und mehr Kinder bekommen, dann
    ist es genau die richtige Politik, die wir als Koalition ver-
    abredet haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Florian Toncar [FDP])


    Deshalb kann ich nach der heutigen Debatte nur das
    Fazit ziehen: Da, wo die Union regiert, hört man immer
    mehr Kinder schreien. Da, wo die Linken regieren, hört
    man höchstens noch die Eltern schreien.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Widerspruch bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Herr Kollege Jarzombek, ich gratuliere Ihnen zu Ihrer

ersten Rede im Deutschen Bundestag.


(Beifall)


Das Wort hat jetzt die Kollegin Caren Marks von der
SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD – Dorothee Bär [CDU/ CSU]: Das war gerade so ein schönes Schlusswort von Thomas! Und jetzt kommt doch noch jemand!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Caren Marks


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr Kollege
    Jarzombek, Sie haben eben gesagt, da, wo die Union re-
    giert, sei es um die Familienpolitik besonders gut be-
    stellt.


    (Dorothee Bär [CDU/CSU]: Da hat er recht!)


    In Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, wo die
    Union regiert, ist es aber ganz besonders schlecht um
    den Ausbau der frühkindlichen Bildung und Betreuung
    bestellt. Das ist und bleibt richtig.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: 13 Jahre Gerhard Schröder!)


    Zu dem Betreuungsgeld will ich gar nicht mehr viel
    sagen. Da kann ich mich durchaus der vorherigen Fami-
    lienministerin, Frau von der Leyen, anschließen. Es ist
    Unsinn und eine bildungspolitische Katastrophe, und das
    wird es auch bleiben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)

    Frau Ministerin Schröder, Politik ist eigentlich in der
    Verantwortung, klare Antworten auf die gesellschafts-
    politischen Herausforderungen zu geben. Dies trifft
    ganz besonders auf unser Ressort, Familie, Senioren,
    Frauen und Jugend, zu. Die Bekämpfung der Kinder-
    und Familienarmut, die Begleitung des demografischen
    Wandels, mehr Teilhabe für Jugendliche und die konse-
    quente Gleichstellung von Männern und Frauen: Im
    Einzelplan 17 finden wir leider kaum Antworten auf
    diese und weitere Herausforderungen.

    Im Bereich der Gleichstellungspolitik wird das ganz
    besonders deutlich. Der Lohnunterschied zwischen
    Männern und Frauen beträgt skandalöse 23 Prozent. Der
    Frauenanteil in deutschen Vorständen und Aufsichtsrä-
    ten ist lächerlich gering. Das schreit geradezu nach einer
    aktiven Gleichstellungspolitik. Doch was macht die
    Frauenministerin? – Die Telekom ist mit ihrer aktuellen
    Entscheidung für eine Frauenquote entschlossener als
    die zuständige Ministerin.

    Wer wie Frau Schröder unbeirrt auf Freiwilligkeit in
    der Wirtschaft setzt, nimmt die Realität in den meisten
    Unternehmen nicht zur Kenntnis. Die Zeit ist mehr als
    reif für verbindliche Regelungen.


    (Zuruf der Abg. Ingrid Fischbach [CDU/ CSU])


    Die SPD fordert eine gesetzliche Quotenregelung für
    Frauen in Vorständen und Aufsichtsräten. Ich höre schon
    die konservativen Bedenkenträger: Gibt es denn genü-
    gend qualifizierte Frauen für diese Posten? – Erstens ist
    das der Fall; es gibt sie. Zweitens, wer hat eigentlich
    nach der Qualifikation der Männer gefragt, meine Her-
    ren?


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Bei der Überwindung der Entgeltungleichheit ver-
    lässt sich die Ministerin mit einem unverbindlichen Lohn-
    prüfungsverfahren ebenfalls auf das rein freiwillige Han-
    deln einzelner Unternehmen. Auch diesbezüglich gibt es
    kein entschlossenes Handeln, sondern nur Mutlosigkeit.
    Die SPD sagt: Wir brauchen endlich ein wirksames Ent-
    geltgleichheitsgesetz. Gerade heute haben Sozialwissen-
    schaftlerinnen noch einmal die Notwendigkeit eines Ge-
    setzes betont.

    Die jetzige Bundesregierung hat ganz offensichtlich
    dringenden Beratungsbedarf in Sachen Genderkompe-
    tenz. Umso bedauerlicher ist es, dass die schwarz-gelbe
    Koalition die Förderung des Gender-Kompetenz-Zen-
    trums Mitte des Jahres einstellt und künftig auf gute,
    wissenschaftliche Politikberatung verzichtet.

    Die Antidiskriminierungsstelle ist zwar mit genauso
    viel Geld wie im Vorjahr ausgestattet, ich habe aller-
    dings große Zweifel, ob die Bundesregierung eine ziel-
    führende Antidiskriminierungspolitik wirklich will.
    Denn der Kurs, den Sie, Frau Ministerin, auf EU-Ebene
    verfolgen, ist ein Trauerspiel. Sie blockieren in Brüssel
    eine neue Antidiskriminierungsrichtlinie.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Sie sollten einmal etwas Nettes sagen!)






    Caren Marks


    (A) (C)



    (D)(B)

    Das ruft sogar öffentliche Proteste von Amnesty Interna-
    tional hervor.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Positiv denken!)


    Über die 5 Millionen Euro für die Evaluation von fa-
    milienpolitischen Leistungen kann man sich nur wun-
    dern. Mein Kollege hat das schon angesprochen. Viel-
    leicht ist es ratsam, Frau Schröder, dass Sie mit Ihrer
    Amtsvorgängerin sprechen. Sie hatte eine solche Evalua-
    tion bereits in Auftrag gegeben, die Ergebnisse liegen
    massenweise vor und sind keineswegs veraltet. Es man-
    gelt nicht an Daten, sondern an Ihrem politischen Gestal-
    tungswillen.


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Katja Dörner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Ja, es ist richtig: Familien wünschen sich bei der
    Pflege mehr Unterstützung. Im wahrsten Sinne des Wor-
    tes „sparsam“ ist das unausgereifte Konzept der Ministe-
    rin zur Pflegeteilzeit für pflegende Angehörige. Der
    O-Ton der Ministerin ist entlarvend. Sie sagt: Der Pfle-
    geversicherung käme die Familienpflegezeit langfristig
    zugute; denn Pflege zu Hause koste weniger als im
    Heim. „Hört, hört!“, sage ich da nur. Erschreckend ist
    die fehlende Reflexion darüber, dass es in den allermeis-
    ten Fällen die Frauen sind, die Angehörige pflegen.
    Frauen sind häufig im Niedriglohnsektor zu finden. Wer
    von ihnen kann ohne Kompensation vier Jahre lang von
    75 Prozent des Gehaltes leben? Das Angebot geht an der
    Lebenswirklichkeit vieler vorbei.


    (Dorothee Bär [CDU/CSU]: Was ist denn Ihre Lösung?)


    Ich frage mich, meine lieben Kolleginnen und Kolle-
    gen von der Union, warum Sie die von der SPD gefor-
    derte bezahlte Pflegezeit von zehn Tagen nach wie vor
    ablehnen. Gerade zu Beginn der Pflege, die in der Regel
    von heute auf morgen notwendig wird, brauchen Fami-
    lien Zeit, um Informationen und Hilfe zu suchen und
    sich auf die neue Situation einzustellen.

    Es bleibt festzustellen: Auch in der Haushaltspolitik
    entzieht sich die Bundesregierung der Verantwortung.
    Sie handeln nicht dort, wo es nötig ist, sie zaudern und
    prüfen, bestenfalls hören wir Appelle an Wirtschaft und
    andere. Ich wünsche mir für die Menschen in unserem
    Land, dass sich die Ministerin Schröder den Herausfor-
    derungen unserer Zeit stellt. Wir alle, vor allem wir
    Frauen, erwarten zu Recht konkretes Handeln statt ein
    Herumstochern im Nebel. Vielleicht wird es ja noch et-
    was.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dorothee Bär [CDU/CSU]: Sie können uns nicht in Generalhaftung nehmen!)