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ID1703117500

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    8. FDP-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/31 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2009 bis 2013 (Drucksachen 16/13601, 17/626) . . . . . . . 13 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Land- wirtschaft und Verbraucherschutz (Drucksachen 17/610, 17/623) . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 14 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 17/606, 17/623) . . . . . . . . . Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2833 B 2833 C 2833 D 2834 A 2835 B 2837 D 2856 B 2856 C 2857 D 2859 B 2860 B 2862 B 2864 C 2865 C Deutscher B Stenografisc 31. Sit Berlin, Donnerstag, I n h a Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Dr. Claudia Winterstein . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Petra Pau zum Mit- glied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes und der Abge- ordneten Kersten Steinke zum stellvertreten- den Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2833 A 2833 B 2833 B Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2839 B 2840 B undestag her Bericht zung den 18. März 2010 l t : Ilse Aigner, Bundesministerin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Dr. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . 2841 D 2844 B 2845 D 2847 A 2848 A 2849 B 2851 B 2852 D 2853 C 2854 C Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2866 A 2867 D 2868 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 17/607, 17/623) . . . . . . in Verbindung mit 15 b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 17/623, 17/624) . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Funk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . 2869 C 2870 A 0000 A2871 C 2872 A 2872 C 2873 C 2874 D 2876 A 2877 B 2878 D 2880 C 2880 C 2880 D 2882 C 2884 B 2886 B 2887 B 2888 B 2889 A 2891 A 2891 B 2892 C 2894 A 2894 D 2895 B 2895 C 2897 C 2899 A 2899 C Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksachen 17/616, 17/623) . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Dittrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Norbert Geis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung (Drucksachen 17/620, 17/623) . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2900 C 2901 A 2902 C 2902 D 2904 D 2907 A 2908 B 2910 A 2911 C 2914 A 2914 B 2914 C 2915 D 2917 B 2918 B 2919 D 2920 C 2921 D 2923 B 2924 C 2924 D 2926 D 2928 B 2928 C 2930 A 2930 C 2931 A 2932 A 2933 B 2934 A 2935 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 III Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2938 A 2939 B 2940 C 2942 A 2943 C 2945 A 2946 B 2947 D 2949 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 2833 (A) (C) (D)(B) 31. Sit Berlin, Donnerstag, Beginn: 9
  • folderAnlagen
    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 2949 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barchmann, Heinz- Joachim SPD 18.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 18.03.2010 Cramon-Taubadel, Viola von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 18.03.2010 Kramme, Anette SPD 18.03.2010 Liebing, Ingbert CDU/CSU 18.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 18.03.2010 Pflug, Johannes SPD 18.03.2010 Rief, Josef CDU/CSU 18.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 18.03.2010 Gohlke, Nicole DIE LINKE 18.03.2010 Golze, Diana DIE LINKE 18.03.2010 Granold, Ute CDU/CSU 18.03.2010 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 18.03.2010 Hempelmann, Rolf SPD 18.03.2010 Hörster, Joachim CDU/CSU 18.03.2010* Hoff, Elke FDP 18.03.2010 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 18.03.2010 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Roth (Esslingen), Karin SPD 18.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Dr. Scheer, Hermann SPD 18.03.2010 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 18.03.2010 Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 18.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 18.03.2010 31. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Sönke Rix


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

    Herren! Frau Ministerin, Sie haben gerade davon ge-
    sprochen, neue Wege zu gehen, konstruktiv und offen zu
    sein; das ist gar keine Frage. Sie müssen uns aber geneh-
    migen, dass wir Sie zumindest darauf aufmerksam ma-
    chen, wenn Sie falsche Wege gehen. Wir wollen keine
    Barrieren legen, aber zumindest auf falsche Wege hin-
    weisen.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir haben das Gefühl, dass insbesondere bei der Ver-
    kürzung des Wehrdienstes und damit auch bei der Ver-
    kürzung des Zivildienstes falsche Wege gegangen wer-
    den. Dass wir heute darüber diskutieren, liegt unter
    anderem daran, dass es sich um einen Posten im Haus-
    halt von immerhin über 631 Millionen Euro handelt. Das
    ist nicht irgendeine Summe oder irgendein kleines Pro-
    jekt am Rande, sondern eine erhebliche Maßnahme. Die
    Debatte kocht nicht nur aufgrund der Tatsache hoch,
    dass der Verteidigungsminister vorgeschlagen hat, die
    Verkürzung vorzuziehen.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Der Verteidigungsminister ist auch ein guter Mann!)


    Ich habe gelesen, dass Sie darüber nicht so erfreut sind
    und das unabgesprochen aus der Regierung gedrungen
    ist. So stand es zumindest in der Märkischen Allgemei-
    nen Zeitung.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Was lesen Sie denn für Zeitungen?)


    Ich wollte nur darauf aufmerksam machen. Ich kann es
    verstehen, dass Herr zu Guttenberg diese Diskussion los-
    tritt – die Verteidigungspolitiker können wohl mehr dazu
    sagen –, um vielleicht von den Fehltaten seines Ministe-
    riums im Rahmen der Kunduz-Affäre abzulenken.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Das war jetzt billig!)


    Die Debatte über die Verkürzung des Zivildienstes ist
    aber nicht neu; sie ist nicht nur deshalb in Gang gekom-
    men, weil Herr zu Guttenberg vorgeschlagen hat, es vor-
    zuziehen; die Debatte über den Umgang mit diesem
    Thema ist schon älter. So sagte beispielsweise der Chef
    der CSU-Landesgruppe, Hans-Peter Friedrich, bei einer
    reduzierten Wehrpflicht lohne sich die Ausbildung von
    Zivildienstleistenden für viele soziale Organisationen
    nicht mehr; man müsse mehr Geld in die Hand nehmen
    und überlegen, den Zivildienst auf freiwilliger Basis zu
    verlängern. Der dafür zuständige Kollege von der FDP,
    Florian Bernschneider, sagt:

    Der Vorschlag der Union bedeutet faktisch die
    Rückkehr zu einem Zivildienst, der länger als der
    Wehrdienst dauert.

    Ich kann Ihnen da nur zustimmen; Sie haben da voll-
    kommen recht.





    Sönke Rix


    (A) (C)



    (D)(B)

    Der Streit ist also mitten in der Koalition;


    (Dorothee Bär [CDU/CSU]: Wir haben keinen Streit! Wir diskutieren nur!)


    die Debatte, wie man in Zukunft mit dem Zivildienst
    umgeht, ist in vollem Gange.


    (Zuruf der Abg. Ingrid Fischbach [CDU/ CSU])


    – Ich verstehe Ihre heftigen Reaktionen gar nicht.

    Setzen Sie sich mit Ihrem Koalitionspartner an einen
    Tisch und machen Sie keine faulen Kompromisse! Es ist
    doch folgendermaßen: Die FDP möchte den Wehrdienst
    abschaffen; das kann ich durchaus verstehen. Die Union
    möchte den Wehrdienst, so wie er jetzt ist, erhalten.
    Aber es ist doch kein guter Kompromiss, den Wehrdienst
    dann einfach auf sechs Monate zu verkürzen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Das ist doch ein Kompromiss, der absolut nach Hilfe
    schreit, ein fauler Kompromiss.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Sie verstehen das nicht! Deshalb sind Sie in der Opposition!)


    Die Einrichtungen, die Zivildienstleistende einsetzen,
    können in sechs Monaten gar nichts mit den jungen
    Männern anfangen. Ihre Idee ist konzeptlos. Hätten Sie
    sich doch auf unser Modell geeinigt!


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Ja nicht! Dann wären wir Opposition!)


    Hätten Sie doch gesagt: Wir wollen beim Wehrdienst
    möglichst viel Freiwilligkeit einräumen und verstärkt die
    Freiwilligendienste ausbauen! Dann hätten wir erheblich
    mehr erreicht.


    (Beifall bei der SPD)


    Sie haben es heute wieder in Ihrer Rede erwähnt
    – Frau von der Leyen hat das, glaube ich, auch erwähnt –:
    Die Mittel, die durch die Verkürzung des Zivildienstes
    frei werden, sollen quasi ungekürzt für die Freiwilligen-
    dienste zur Verfügung gestellt werden.


    (Ingrid Fischbach [CDU/CSU]: Was hat denn Frau von der Leyen damit zu tun?)


    Es liegen immer noch keine Konzepte vor. Stattdessen hat-
    ten Sie die Idee – Sie haben das gerade angesprochen –,
    § 14 c Abs. 4 Zivildienstgesetz zu streichen. Damit ha-
    ben Sie bei den Trägern der Freiwilligendienste in den
    Bereichen Kultur und Sport und bei den Auslandsdiens-
    ten für Unruhe gesorgt. Dann haben Sie in einer nächtli-
    chen Sitzung eine Einigung mit den Trägern erzielt. Da-
    rüber ist die FDP wohl erst hinterher informiert worden,
    das Parlament in Gänze gar nicht. Sie gehen da mit Ge-
    setzen und mit Mitteln in Millionenhöhe um; das betrifft
    den Haushalt. Heute sagen Sie, das werde nur für ein
    Jahr gelten; die Organisationen werden dann zu Recht
    wieder bei Ihnen auf der Matte stehen. Es ist wirklich ein
    Skandal, dass Sie hier am Parlament vorbeiagieren.

    (Beifall bei der SPD)


    Gerade sind wir in der Debatte auf die Frage der
    Extremismusprogramme gekommen. Sie haben die
    Frage von Herrn Kindler, wie Sie mit den Haushaltsres-
    ten umgehen, nicht beantwortet. Es ist ein Skandal, dass
    Sie immer noch nicht erkennen: Die Bekämpfung von
    Rechtsextremismus und die Bekämpfung von Links-
    extremismus sind völlig unterschiedliche Dinge.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Beides muss getan werden!)


    Sie haben trotz der steigenden Zahl der Gewalttaten
    im rechtsextremistischen Bereich immer noch nicht er-
    kannt, dass Sie die Mittel erhöhen müssen. Stattdessen
    bleibt es beim gleichen Betrag. Sie nehmen 2 Millionen
    Euro aus dem Kinder- und Jugendplan, um sie für zwei
    Projekte gegen Linksextremismus und Islamismus – so
    heißt es, glaube ich, in Ihrem Titel – zu verwenden, die
    nicht einmal definiert sind, von denen man in Hamburg
    und Berlin, wo die Projekte angeblich umgesetzt werden
    sollen, noch nichts gehört hat.

    Frau Kollegin, Sie müssen hier schon deutlich ma-
    chen, was Sie mit dem Geld – –


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: „Frau Kollegin“? Das heißt „Frau Ministerin“! Ein bisschen mehr Respekt! – Gegenruf der Abg. Caren Marks [SPD]: Ganz locker bleiben! Sie ist nach wie vor Abgeordnete! Sie hat ihr Mandat, glaube ich, nicht zurückgegeben! – Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Wo sind wir denn hier? Nur weil Sie hier mit Ihrer Gartenkleidung auftreten, können Sie die Ministerin nicht beleidigen! Sie sitzt auf der Regierungsbank, dann ist sie Ministerin! So viel Verstand sollten sie von der SPD doch haben! Wo sind wir denn?)


    – Entschuldigung. – Frau Ministerin, Sie müssen schon
    etwas deutlicher machen, wie Sie mit dem Geld im
    Haushalt umgehen, und nicht nur darauf verweisen, dass
    Ihre Ideen längst noch nicht umgesetzt sind. Einigen Sie
    sich mit dem Koalitionspartner in der Frage der Verkür-
    zung des Zivildienstes! Einigen Sie sich endlich mit
    Ihrem Kollegen Verteidigungsminister, wann das umge-
    setzt werden soll, damit die Träger des Zivildienstes end-
    lich Klarheit haben!

    Schönen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Miriam Gruß hat das Wort für die FDP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Miriam Gruß


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

    Herren! Auf Schuldenbergen können Kinder nicht spie-





    Miriam Gruß


    (A) (C)



    (D)(B)

    len und erst recht nicht lernen. Das sage ich nicht nur
    heute anlässlich der Haushaltsdebatte, sondern das habe
    ich schon in den letzten Jahren immer wieder gesagt.
    Dieser Satz muss gerade für uns als Familienpolitiker,
    die hier die Zukunft der Familien gestalten, eine ständige
    Mahnung sein. Wir müssen darauf achten, dass wir die
    nächsten Generationen nicht mit einem Haushalt belas-
    ten, der ihnen Möglichkeiten nimmt und den Kindern
    Chancen verbaut.


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Deshalb bauen Sie jetzt den höchsten Schuldenberg aller Zeiten! – Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Deshalb entlasten Sie die Hoteliers, die Erben, die Unternehmer!)


    Das gilt nicht nur für den globalen Haushalt des Deut-
    schen Bundestages und dieser Koalition, sondern auch
    für den Etat der Familien. Es ist ganz klar – die Ministe-
    rin hat es schon gesagt –: Wenn jedem alle Wünsche er-
    füllt würden, hätten wir einen enormen Aufwuchs. Das
    geht nicht. Deswegen müssen wir auch in diesem Haus-
    halt mit Maß und Ziel walten, und das haben wir getan.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Demgegenüber bauen andere Kolleginnen und Kollegen
    hier Luftschlösser auf. Das hilft nicht weiter. Wir haben
    uns an den Realitäten und an dem orientiert, was im Ko-
    alitionsvertrag vereinbart ist.

    Damit komme ich schon zu den einzelnen Themen.

    Im Bereich Kinder und Jugendliche war es uns im-
    mer wichtig, eine eigenständige Jugendpolitik zu betrei-
    ben. Dazu bekennen wir uns weiterhin. Uns war aber
    auch wichtig, Kindern Schutz und Chancen zu bieten.
    Auch dieses Ziel verfolgen wir weiterhin. Beim Kinder-
    schutzgesetz müssen wir überlegen, auf welche Bereiche
    es ausgeweitet werden soll. Nach wie vor stehen wir
    dazu, dass es ein Kinderschutzgesetz geben soll, und
    zwar mit den beiden Komponenten „Prävention“ und
    „Intervention“.

    Im Bereich der Familie stehen wir zu den Erkenntnis-
    sen, die das gesamte Haus in den vergangenen Jahren
    mehrfach von Experten geliefert bekommen hat: Fami-
    lien brauchen vor allen Dingen Zeit, Geld und Infra-
    struktur. Diese drei Prinzipien haben wir realisiert. Wir
    werden das mit diesem Haushalt und mit den zukünfti-
    gen Haushalten weiterhin tun.

    „Zeit“ heißt, Zeit für Kinder zu haben, heißt aber
    auch, Zeit für Pflege zu haben. Deswegen ist es richtig
    und wichtig, hier eine Initiative zu starten und für Fami-
    lien in allen Lebenslagen Möglichkeiten zu schaffen,
    Zeit zu haben.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Zur Infrastruktur. Nachdem wir in den letzten Jah-
    ren großen Wert darauf gelegt haben, die Quantität aus-
    zubauen, setzen wir nun auf die Qualität, aber natürlich
    auch weiterhin auf die Quantität. Wir müssen uns mit
    den Ländern darüber einig werden, wie wir im frühkind-
    lichen Bereich einheitliche Standards schaffen und die
    frühe Phase der Kinder noch besser nutzen; denn in die-
    ser Phase sind Kinder wie Schwämme, saugen alles auf,
    wollen alles wissen. Was wir im frühkindlichen Bereich
    investieren, wird sich später tausendfach auszahlen, wer-
    den wir als Staat später nicht ausgeben müssen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Bei der Infrastruktur ist aber auch wichtig, dass wir
    die Arbeitszeit in den Blick nehmen. Da brauchen die
    Familien mehr Flexibilität, und da müssen wir mehr Un-
    terstützung bieten. Im Übrigen geht es nicht nur um
    Kleinstkinder, sondern um Kinder in allen Lebenspha-
    sen. Auch Kinder im Alter von vier, fünf oder sieben
    Jahren brauchen Infrastruktur und Unterstützung. Des-
    wegen müssen wir auch hier den Blickwinkel erweitern.

    Bezüglich der finanziellen Situation hat diese Koali-
    tion bereits gehandelt. Wir haben mit dem Wachstums-
    beschleunigungsgesetz die Familien erheblich entlastet.


    (Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Schuldenaufbaugesetz!)


    Wir haben das Kindergeld erhöht, die Freibeträge erhöht
    und damit ein Signal gesetzt, dass Kinder nicht einfach
    kleine Erwachsene sind, sondern einen eigenständigen
    Bedarf haben. So werden wir mit dem Thema auch um-
    gehen, wenn wir in diesem Jahr die Vorgaben des Bun-
    desverfassungsgerichts umsetzen. Das Gericht hat uns
    den klaren Auftrag gegeben, die Kinder stärker in den
    Fokus zu nehmen. Das werden wir tun. In unsere Lösung
    werden wir insbesondere den Bildungsaspekt einbrin-
    gen, was uns allen nur am Herzen liegen kann.

    Noch einmal zur finanziellen Situation. Es ist natür-
    lich wichtig, zu wissen, ob die vielen familienpolitischen
    Leistungen, die wir gewähren, wirklich bei den Familien
    ankommen. Deswegen ist es richtig und wichtig, dass
    wir weiterhin die Evaluation der familienpolitischen
    Leistungen vorantreiben. Ich finde es gut, dass wir den
    Haushalt so aufgestellt haben, dass wir Weichen stellen
    können. Die Erkenntnisse der Evaluation kommen uns
    zugute; denn nichts ist schlechter, als Geld als Mon-
    stranz vor uns herzutragen, während es bei den Familien
    nicht ankommt.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Gerade in den letzten Sitzungswochen wurde viel über
    das Thema Gleichstellung gesprochen. Wir achten da-
    rauf, dass die Gleichstellung in Unternehmen weiterhin
    im Blick bleibt. Wir haben das Modellprojekt Logib-D
    zum Laufen gebracht; ich finde das richtig und wichtig.
    Das Projekt ist bereits in den ersten Unternehmen gestar-
    tet. Auch diesen Aspekt behält die Koalition im Auge. Ich
    freue mich aber auch, dass es im Ministerium ein neues
    Referat gibt, das sich speziell mit Fragen der Jungen- und
    Männerpolitik befasst; denn eine solche Blickwinkel-
    erweiterung brauchen wir. Das ist ganz wichtig. Wir wer-
    den weiterhin die Mädchen fördern und im Blick haben,
    aber auch die Jungen. Ich freue mich über dieses neue Re-
    ferat in Ihrem Ministerium, sehr geehrte Frau Ministerin.

    Wir haben hier viel über den Zivildienst und den Ex-
    tremismus debattiert. Da meine Redezeit leider abgelau-
    fen ist, möchte ich nur noch Ihnen, sehr geehrter Herr





    Miriam Gruß


    (A) (C)



    (D)(B)

    Kollege von der Linken, etwas sagen, weil Sie mich na-
    mentlich angesprochen haben. Ich weise ausdrücklich
    zurück, dass ich ein Problem damit hätte, gegen rechts
    zu kämpfen.


    (Steffen Bockhahn [DIE LINKE]: Das habe ich gar nicht gesagt!)


    Ich weiß nicht, ob Sie über mein Leben Bescheid wissen.
    Aber Sie finden mich auch auf Demonstrationen gegen
    rechts, genauso wie viele andere Kolleginnen und Kolle-
    gen dieser Koalition. Deswegen weise ich Ihre Unter-
    stellung auf das Äußerste zurück, dass wir den Kampf
    gegen rechts nicht mehr betreiben würden, nur weil wir
    unseren Blickwinkel erweitern.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)