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ID1703116400

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    10. Grünen.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/31 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2009 bis 2013 (Drucksachen 16/13601, 17/626) . . . . . . . 13 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Land- wirtschaft und Verbraucherschutz (Drucksachen 17/610, 17/623) . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 14 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 17/606, 17/623) . . . . . . . . . Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2833 B 2833 C 2833 D 2834 A 2835 B 2837 D 2856 B 2856 C 2857 D 2859 B 2860 B 2862 B 2864 C 2865 C Deutscher B Stenografisc 31. Sit Berlin, Donnerstag, I n h a Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Dr. Claudia Winterstein . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Petra Pau zum Mit- glied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes und der Abge- ordneten Kersten Steinke zum stellvertreten- den Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2833 A 2833 B 2833 B Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2839 B 2840 B undestag her Bericht zung den 18. März 2010 l t : Ilse Aigner, Bundesministerin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Dr. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . 2841 D 2844 B 2845 D 2847 A 2848 A 2849 B 2851 B 2852 D 2853 C 2854 C Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2866 A 2867 D 2868 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 17/607, 17/623) . . . . . . in Verbindung mit 15 b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 17/623, 17/624) . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Funk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . 2869 C 2870 A 0000 A2871 C 2872 A 2872 C 2873 C 2874 D 2876 A 2877 B 2878 D 2880 C 2880 C 2880 D 2882 C 2884 B 2886 B 2887 B 2888 B 2889 A 2891 A 2891 B 2892 C 2894 A 2894 D 2895 B 2895 C 2897 C 2899 A 2899 C Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksachen 17/616, 17/623) . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Dittrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Norbert Geis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung (Drucksachen 17/620, 17/623) . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2900 C 2901 A 2902 C 2902 D 2904 D 2907 A 2908 B 2910 A 2911 C 2914 A 2914 B 2914 C 2915 D 2917 B 2918 B 2919 D 2920 C 2921 D 2923 B 2924 C 2924 D 2926 D 2928 B 2928 C 2930 A 2930 C 2931 A 2932 A 2933 B 2934 A 2935 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 III Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2938 A 2939 B 2940 C 2942 A 2943 C 2945 A 2946 B 2947 D 2949 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 2833 (A) (C) (D)(B) 31. Sit Berlin, Donnerstag, Beginn: 9
  • folderAnlagen
    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 2949 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barchmann, Heinz- Joachim SPD 18.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 18.03.2010 Cramon-Taubadel, Viola von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 18.03.2010 Kramme, Anette SPD 18.03.2010 Liebing, Ingbert CDU/CSU 18.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 18.03.2010 Pflug, Johannes SPD 18.03.2010 Rief, Josef CDU/CSU 18.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 18.03.2010 Gohlke, Nicole DIE LINKE 18.03.2010 Golze, Diana DIE LINKE 18.03.2010 Granold, Ute CDU/CSU 18.03.2010 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 18.03.2010 Hempelmann, Rolf SPD 18.03.2010 Hörster, Joachim CDU/CSU 18.03.2010* Hoff, Elke FDP 18.03.2010 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 18.03.2010 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Roth (Esslingen), Karin SPD 18.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Dr. Scheer, Hermann SPD 18.03.2010 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 18.03.2010 Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 18.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 18.03.2010 31. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Florian Toncar


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Gut, Frau Präsidentin.

    Die Familienpolitik der Bundesregierung ist ein Poli-
    tikbereich, dem große Priorität beigemessen wird. Ich
    möchte darauf hinweisen, dass die Erhöhung des Kin-
    dergeldes eine der Kernforderungen und eine der Kern-
    maßnahmen unseres Wachstumsbeschleunigungsgeset-
    zes gewesen ist, dass es mehr als die Hälfte des
    Entlastungsvolumens des Wachstumsbeschleunigungs-
    gesetzes ausmacht und die Bundesregierung damit von
    Anfang an klargemacht hat, dass ihr die materielle Ver-
    sorgung von Familien mit Kindern ein wichtiges Anlie-
    gen ist.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die Kindergelderhöhung hat direkten Einfluss auf die
    Höhe des Kindesunterhalts. Das kann man in der Düssel-
    dorfer Tabelle nachsehen. Die Sätze sind umgehend ge-
    stiegen. Das wirkt sich auch in unserem Bundeshaushalt
    aus, und zwar im Bereich der gesetzlichen Pflichtleistun-
    gen, beim Unterhaltsvorschuss. Daran kann man able-
    sen, welche Verbesserungen diese Koalition für die Fa-
    milien geschaffen hat.

    Wir haben darüber hinaus zusätzliche Ausgaben beim
    Elterngeld veranschlagt. Diese Leistung wird mehr
    Geld in Anspruch nehmen, und zwar aus Gründen, die
    politisch gewollt sind. Die sogenannten Partnermonate
    werden heute stärker in Anspruch genommen als in der





    Florian Toncar


    (A) (C)



    (D)(B)

    Vergangenheit. Aus diesem Grund haben wir höhere
    Ausgaben im Bereich der Pflichtleistungen. Das ist für
    die FDP eine erfreuliche Entwicklung.


    (Beifall bei der FDP)


    Wir haben uns darüber hinaus im Zusammenhang mit
    dem Arbeitslosengeld II mit der Situation von Kindern
    zu beschäftigen. Das hat uns das Bundesverfassungsge-
    richt aufgegeben. Das hat keinen Einfluss auf diesen
    Einzelplan, aber natürlich große Bedeutung für das, was
    wir an ergänzenden Maßnahmen im Familien- oder Ju-
    gendbereich zu vereinbaren haben. Für uns ist wichtig,
    dass es eine Neuberechnung der Regelsätze gibt, die
    nachvollziehbar ist und sich am eigenständigen Bedarf
    von Kindern orientiert. Um es deutlich zu sagen: Es ist
    völlig klar, dass ein Kind einen Bedarf an Windeln oder
    Schulmaterial hat, der eingerechnet werden muss, aber
    eine fiktive Einrechnung von anteiligen Ausgaben für
    Alkohol oder Tabakwaren nicht dazugehört. Das muss
    eigenständig und nachvollziehbar berechnet werden.
    Das wird diese Koalition machen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Wir haben uns darüber hinaus vorgenommen, die
    Teilhabe an Bildung, die soziale und kulturelle Teilhabe
    dieser Kinder zu verbessern. Das müssen wir nach dem
    Urteil des Bundesverfassungsgerichts machen. Das wol-
    len wir auch tun – das ist jedenfalls die Vorstellung der
    FDP-Fraktion –, und zwar insbesondere in Form von
    Sachleistungen wie Schulessen oder Musikunterricht,
    um eine Mindestteilhabe dieser Kinder an Bildung und
    kulturellen Leistungen der Gesellschaft sicherzustellen.


    (Beifall bei der FDP – Caren Marks [SPD]: Wieso nur eine Mindestteilhabe? Teilhabe komplett für alle!)


    – So steht es auch im Urteil des Bundesverfassungsge-
    richts, das im Übrigen Ihr Gesetz kassiert hat, nicht un-
    seres.

    Eigentlich wollte ich nur einmal darstellen – auch
    wenn Sie das gar nicht mehr gewöhnt sind –, dass man
    lösungsorientiert denken kann.


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was ist denn Ihre Lösung? – Caren Marks [SPD]: Nur haben wir die Lösung nicht gehört!)


    Ich finde, Schulessen und Musikunterricht sollten Dinge
    sein, bei denen wir uns einig sind, dass Kinder sie be-
    kommen sollen. Wir müssen uns frei von Vorbehalten
    einmal überlegen, wie wir sicherstellen können, dass das
    Geld, das wir dafür in die Hand nehmen, auch da an-
    kommt und dafür verwendet wird. Das ist etwas, wo Sie
    nicht dazwischenrufen müssen, sondern sagen können,
    dass Sie das auch so sehen.


    (Beifall bei der FDP – Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo lässt sich das am Haushalt ablesen? – Sören Bartol [SPD]: Sie haben es nicht verstanden!)


    Wir haben uns darüber hinaus in diesem Jahr mit der
    Zukunft des Zivildienstes zu beschäftigen. Verschie-
    dene Redner haben dieses Thema angesprochen. Der
    Koalitionsvertrag enthält die klare Aussage, dass die
    Verkürzung zum 1. Januar des Jahres 2011 in Kraft tre-
    ten soll. Was das Ziel angeht, sind wir uns einig: Wir
    wollen die Verkürzung auf sechs Monate.


    (Sören Bartol [SPD]: Ich dachte, Sie wollen abschaffen!)


    – Das ist das, was im Koalitionsvertrag steht. Sie haben
    die weitergehenden Wünsche der FDP verstanden. Die
    haben wir weiterhin.


    (Ute Kumpf [SPD]: Ach so! Das ist gar nicht gültig!)


    Wir haben einen Kompromiss gefunden, der, wie ich
    glaube, an dieser Stelle mehr Freiheit für die Betroffenen
    bedeutet, jedenfalls besser ist als das, was heute Rechts-
    lage ist. Insofern ist das ein gehöriger Fortschritt für die
    Betroffenen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Wir wollen das machen, indem wir klare Daten nennen.
    Das ist so von uns im Koalitionsvertrag festgelegt.

    Es ist völlig klar, dass wir parallel zur Verkürzung des
    Zivildienstes die Freiwilligendienste stärken müssen.
    Es ist völlig klar, dass man das nicht ersatzlos wegfallen
    lassen kann. Das ist auch nicht geplant.


    (Sönke Rix [SPD]: Wo spiegelt sich das im Haushalt wider?)


    – Das spiegelt sich auch im Haushalt wider, Herr Kol-
    lege Rix.


    (Caren Marks [SPD]: Wo denn?)


    Denn wir haben den Betrag für die Freiwilligendienste
    erhöht. Die Verkürzung tritt erst nächstes Jahr in Kraft;
    das wissen auch Sie. Insofern ist die Aufregung auch
    hier übertrieben und fehl am Platze.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Zurufe von der SPD: Sie sind nicht auf dem Laufenden! – Was sagt Herr Guttenberg?)


    Ich habe gesagt, dass der Koalitionsvertrag gilt. Das ist
    für mich die Grundlage dieses Haushalts.


    (Zuruf von der LINKEN: Hauptsache, die Regierung weiß das auch!)


    Wir haben über das Thema Zivildienst auch unter der
    Frage zu diskutieren, ob es andere Instrumente geben
    soll, die ersatzweise greifen. Ich sage für die FDP-Frak-
    tion: Eine mögliche freiwillige Verlängerung des Zivil-
    dienstes darf zu einem nicht führen: Es darf nicht zu
    einem faktischen Zwang des Zivildienstleistenden kom-
    men, neun oder zwölf Monate arbeiten zu müssen, weil
    nur solche Stellen existieren und ausgeschrieben werden.
    Der entscheidende Unterschied zwischen Zivildienst und
    Wehrdienst ist, dass der Wehrpflichtige in eine konkrete
    Einheit einberufen wird – er kann sich das nicht aussu-
    chen –, wohingegen der Zivildienstleistende dazu ver-
    pflichtet ist, sich eine Stelle zu suchen. Wenn diese nur
    für neun oder zwölf Monate ausgeschrieben werden, hat





    Florian Toncar


    (A) (C)



    (D)(B)

    er im Endeffekt keine andere Wahl. Das wollen wir na-
    türlich nicht; denn das würde dazu führen, dass Zivil-
    dienstleistende jedenfalls faktisch im Durchschnitt län-
    ger dienen müssten als Wehrdienstleistende. Wir werden
    darauf achten, dass eine solche Ungerechtigkeit nicht
    eintritt.

    Ich möchte für das Thema Familie, Beruf und Pflege
    auf die Rede der Kollegin Miriam Gruß verweisen. Wir
    haben etliche Baustellen im Bereich der Familienpolitik,
    der Politik für Senioren, für Frauen und für die Jugend.
    Wir als Koalition sind uns da einig und gut aufgestellt.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)




Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Das Wort hat die Kollegin Katja Dörner für

Bündnis 90/Die Grünen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Katja Dörner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen!

    Liebe Kollegen! Ich muss schon sagen, Herr Mattfeldt,
    Herr Toncar, Ihre schönen Sonntagsreden heute Abend
    können nicht verschleiern, dass auch in familien- und
    kinderpolitischen Fragen in erster Linie Zwist und
    Chaos in der schwarz-gelben Koalition herrschen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN – Andreas Mattfeldt [CDU/CSU]: Wo haben Sie das denn gesehen?)


    – Ich werde Ihnen jetzt Beispiele nennen. Dann werden
    Sie selber sehen, wie ich darauf komme.

    Das erste Beispiel ist das Elterngeld. Von wegen El-
    terngeld verlängern, weiterentwickeln und ausbauen.
    Herr Wissing, immerhin Finanzexperte der FDP, stellt
    das Elterngeld sogar komplett infrage und bezeichnet es
    als eine unsinnige Leistung, die die breite Masse gerne
    einmal mitnehme. Das hört sich nicht gut an für das El-
    terngeld. In der Antwort auf meine schriftliche Frage in
    der letzten Woche zu den Plänen beim Elterngeld lese
    ich: Die Bundesregierung prüft, aber was es kosten soll,
    weiß sie noch nicht so genau. Das hört sich nicht gut an
    für das Elterngeld. Quo vadis, Elterngeld?


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Das zweite Beispiel ist das Kindergeld. Von wegen
    Kindergelderhöhung. Der Ministerpräsident von Schles-
    wig-Holstein, Peter Harry Carstensen – er ist von der
    CDU –,


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Das ist ein sehr guter Mann!)


    stellt das Recht auf Kindergeld komplett infrage, da wir
    in Deutschland – ich zitiere – „Kindergeld zahlen an El-
    tern, die das gar nicht nötig haben“. Ich finde, das hört
    sich nicht gut an für das Kindergeld in diesem Land. An
    einer Stelle hat der Ministerpräsident allerdings recht,
    und zwar wenn er bemängelt, dass die Kindergelderhö-
    hung auf Hartz-IV-Leistungen komplett angerechnet
    wird und deshalb bei den Familien im Leistungsbezug
    nicht ankommt, obwohl besonders sie dies brauchen
    würden. Das ist vom Ministerpräsidenten sehr gut be-
    obachtet, allerdings sagt er gleich dazu, dass er keine
    Lösung für dieses Dilemma hat. Wir Grüne haben eine
    Lösung für dieses Dilemma. Wir schlagen eine Kinder-
    grundsicherung vor. Diese würde gewährleisten, dass
    die Kinderförderung in diesem Land endlich vom Kopf
    auf die Füße gestellt würde.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Das dritte Beispiel ist das Betreuungsgeld. Frau von
    der Leyen hat eigentlich das Richtige dazu gesagt. Sie
    hat gesagt, das wäre eine „bildungspolitische Katastro-
    phe“. Dem ist nichts hinzuzufügen. Deshalb sollte man
    es am besten sang- und klanglos beerdigen. Die ge-
    schätzten 2 Milliarden Euro jährlich, die uns das zukünf-
    tig kosten soll, sollte man besser in die Kitas investieren:
    in mehr Kitaplätze, in bessere Kitaplätze, beispielsweise
    in kleinere Gruppen, in die Ausbildung der Erzieherin-
    nen und Erzieher und auch in eine bessere Entlohnung
    dieser pädagogischen Fachkräfte, die eine höhere Wert-
    schätzung in unserer Gesellschaft mehr als verdient hät-
    ten. Ich denke, darüber sind wir uns alle hier einig.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Die FDP hat in ihren Wahlprogrammen an diversen
    Stellen die Elternbeitragsfreiheit gefordert. Allerdings
    habe ich jetzt vernommen, dass Herr Wissing auch diese
    Leistung für unsinnig hält; darauf gehe ich an dieser
    Stelle aber nicht ein. Beitragsfreiheit – richtig so, sagen
    wir Grünen. Aber Fakt ist: Durch Ihre kommunalfeindli-
    che Politik


    (Caren Marks [SPD]: Ja, genau!)


    haben Sie den Kommunen Milliarden Euro entzogen.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


    20 Euro mehr Kindergeld, aber um 30 Euro höhere Kita-
    gebühren, das ist die Folge schwarz-gelber Politik. Das
    ist das Gegenteil von familienfreundlich.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des Abg. Dr. Axel Troost [DIE LINKE] – Marcus Weinberg [Hamburg] [CDU/CSU]: Das war fachlich falsch!)


    Zurück zum Betreuungsgeld. Statt es einfach zu beer-
    digen, geht es beim Betreuungsgeld richtig rund: Bar-
    zahlung, Gutscheine, Sachleistungen, Gutscheine für
    Hartz-IV-Beziehende, Barzahlungen für die anderen,
    Einbeziehung in ein Bildungskonto und jetzt – tatarata –
    Rentenanwartschaften. Liebe Kolleginnen und Kollegen,
    Elterngeld, Kindergeld, Betreuungsgeld – ich habe den
    Eindruck, in dieser Koalition darf jeder alles vorschla-
    gen.


    (Dorothee Bär [CDU/CSU]: Wo sind denn Ihre Vorschläge, Frau Dörner? – Thomas Jarzombek [CDU/CSU]: Steht das eigentlich im Haushalt, Frau Kollegin?)






    Katja Dörner


    (A) (C)



    (D)(B)

    Jeder darf jederzeit alles sagen, alles infrage stellen, in-
    klusive Koalitionsvertrag.


    (Caren Marks [SPD]: Genau! Gemacht wird ja eh nichts!)


    Jeder kann irgendwo ein Papier einreichen. Hauptsache,
    man steht damit dick in der Presse.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD – Sönke Rix [SPD]: Nur entschieden wird nichts! – Thomas Jarzombek [CDU/CSU]: Steht das denn im Haushalt oder nicht? Gucken Sie doch mal nach! Dann wissen Sie, was passiert!)


    – Entschieden wird nicht, regiert wird nicht, und Ihre fa-
    milienpolitische Agenda, liebe Kolleginnen und Kolle-
    gen von der Koalition, ist nicht bemerkenswert. Das
    Chaos, das hier produziert wird, ist bemerkenswert. Das
    ist aus meiner Sicht unübertroffen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Seien Sie doch nicht so hart mit uns!)


    Frau Ministerin, ich habe den Eindruck, nicht nur
    Frau von der Leyen tanzt Ihnen auf der Nase herum, son-
    dern die halbe Koalition. Das muss ein Ende haben.
    Schaffen Sie endlich Klarheit, auf was sich die Familien
    in den nächsten Jahren tatsächlich einstellen können
    bzw. – das muss man fast so sagen – auf was sie sich bei
    dieser Regierung wohl einstellen müssen.

    Noch eine Anmerkung zu einem Thema, das uns alle
    sicherlich sehr beschäftigt: zu den vielen Fällen sexuel-
    len Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen, die
    in letzter Zeit öffentlich wurden. Vor zwei Wochen
    – noch zu einem Zeitpunkt, als drei Ministerinnen mein-
    ten, Zeit damit verplempern zu können, indem sie da-
    rüber streiten, wer den schöneren runden Tisch veran-
    staltet – habe ich den Satz von Ministerin Schröder
    gelesen, es sei falsch, jetzt nur die katholische Kirche an
    den Pranger zu stellen. Es stimmt: Missbrauchsfälle
    kommen auch in Institutionen anderer Träger vor. Aber
    von 27 katholischen Bistümern sind – so viel wissen wir
    bis jetzt – 22 betroffen. Ich erwarte von der Familienmi-
    nisterin, da sie auch für Kinder zuständig ist, dass sie
    sich ganz eindeutig zur Anwältin der Kinder und Ju-
    gendlichen, zur Anwältin der Opfer dieser abscheulichen
    Verbrechen macht und sich nicht etwa in die Phalanx
    von Kleinrednern, Verharmlosern und Vertuschern ein-
    reiht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Dorothee Bär [CDU/CSU]: Das hat sie ja überhaupt nicht gemacht! – Thomas Jarzombek [CDU/ CSU]: Das ist jetzt aber nicht fair! Das ist ja schon fast eine Unterstellung!)