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    8. Bockhahn.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/31 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2009 bis 2013 (Drucksachen 16/13601, 17/626) . . . . . . . 13 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Land- wirtschaft und Verbraucherschutz (Drucksachen 17/610, 17/623) . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 14 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 17/606, 17/623) . . . . . . . . . Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2833 B 2833 C 2833 D 2834 A 2835 B 2837 D 2856 B 2856 C 2857 D 2859 B 2860 B 2862 B 2864 C 2865 C Deutscher B Stenografisc 31. Sit Berlin, Donnerstag, I n h a Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Dr. Claudia Winterstein . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Petra Pau zum Mit- glied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes und der Abge- ordneten Kersten Steinke zum stellvertreten- den Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2833 A 2833 B 2833 B Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2839 B 2840 B undestag her Bericht zung den 18. März 2010 l t : Ilse Aigner, Bundesministerin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Dr. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . 2841 D 2844 B 2845 D 2847 A 2848 A 2849 B 2851 B 2852 D 2853 C 2854 C Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2866 A 2867 D 2868 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 17/607, 17/623) . . . . . . in Verbindung mit 15 b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 17/623, 17/624) . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Funk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . 2869 C 2870 A 0000 A2871 C 2872 A 2872 C 2873 C 2874 D 2876 A 2877 B 2878 D 2880 C 2880 C 2880 D 2882 C 2884 B 2886 B 2887 B 2888 B 2889 A 2891 A 2891 B 2892 C 2894 A 2894 D 2895 B 2895 C 2897 C 2899 A 2899 C Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksachen 17/616, 17/623) . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Dittrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Norbert Geis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung (Drucksachen 17/620, 17/623) . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2900 C 2901 A 2902 C 2902 D 2904 D 2907 A 2908 B 2910 A 2911 C 2914 A 2914 B 2914 C 2915 D 2917 B 2918 B 2919 D 2920 C 2921 D 2923 B 2924 C 2924 D 2926 D 2928 B 2928 C 2930 A 2930 C 2931 A 2932 A 2933 B 2934 A 2935 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 III Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2938 A 2939 B 2940 C 2942 A 2943 C 2945 A 2946 B 2947 D 2949 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 2833 (A) (C) (D)(B) 31. Sit Berlin, Donnerstag, Beginn: 9
  • folderAnlagen
    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 2949 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barchmann, Heinz- Joachim SPD 18.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 18.03.2010 Cramon-Taubadel, Viola von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 18.03.2010 Kramme, Anette SPD 18.03.2010 Liebing, Ingbert CDU/CSU 18.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 18.03.2010 Pflug, Johannes SPD 18.03.2010 Rief, Josef CDU/CSU 18.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 18.03.2010 Gohlke, Nicole DIE LINKE 18.03.2010 Golze, Diana DIE LINKE 18.03.2010 Granold, Ute CDU/CSU 18.03.2010 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 18.03.2010 Hempelmann, Rolf SPD 18.03.2010 Hörster, Joachim CDU/CSU 18.03.2010* Hoff, Elke FDP 18.03.2010 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 18.03.2010 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Roth (Esslingen), Karin SPD 18.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Dr. Scheer, Hermann SPD 18.03.2010 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 18.03.2010 Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 18.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 18.03.2010 31. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Andreas Mattfeldt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Mi-

    nisterin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Meine sehr
    geehrten Damen und Herren! Zuallererst, Frau Präsiden-
    tin: Auch Männer verstehen etwas von Familienpolitik.
    Ich denke, deshalb dürfen auch Männer heute zu diesem
    Thema sprechen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das handhaben wir hier schon länger so!)


    Herr Schwanitz, Ihre Kritik an der Ministerin ist abso-
    lut nicht gerechtfertigt. Sie haben mehrfach die Möglich-
    keit gehabt, Fragen an die Ministerin zu stellen.


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die wurden nur nicht beantwortet!)


    Ich habe von Ihnen im Ausschuss nicht viele gehört. Die
    Ministerin und der Staatssekretär haben alle Fragen der
    Berichterstatter und der Mitglieder des Haushaltsaus-
    schusses beantwortet.


    (Caren Marks [SPD]: Dass Sie nicht rot dabei werden!)


    Frau Ministerin, ich darf Ihnen Dank aussprechen für die
    gute Zusammenarbeit mit dem Haushaltsausschuss und
    insbesondere mit den Berichterstattern.

    Der Haushalt des Familienministeriums weist für das
    Jahr 2010 6,543 Milliarden Euro aus und zeigt damit





    Andreas Mattfeldt


    (A) (C)



    (D)(B)

    eine absolute Kontinuität zu den vergangenen Jahren. In
    zahlreichen Ausschussberatungen haben wir in den ver-
    gangenen Wochen die einzelnen Posten des Entwurfes
    beraten und zum Teil hart, aber sachlich gestritten. In
    meiner letzten Rede zum Regierungsentwurf habe ich
    gesagt, dass wir sparen müssen, um unsere Kinder vor
    allzu großen Schulden zu bewahren. Ich habe aber auch
    gesagt, dass wir mit Verstand und vor allen Dingen an
    der richtigen Stelle sparen müssen, damit die Familien
    von uns die Unterstützung bekommen, die sie wirklich
    brauchen. Gerade deshalb, Herr Schwanitz, ist Evalua-
    tion so wichtig; denn so bekommen wir die Wirksamkeit
    unserer familienpolitischen Maßnahmen deutlich vor
    Augen geführt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Ute Kumpf [SPD]: Ich wünsche mir den Kollegen Stünker zurück!)


    – Dem geht es leider schlecht, Frau Kollegin.

    Wenn wir über das Familienressort sprechen, sollten
    wir uns ein Beispiel an unseren Kindern nehmen. Bei
    meinen beiden Kindern sehe ich täglich,


    (Ute Kumpf [SPD]: Wie sehen Sie das von Berlin aus? Werden die überwacht?)


    wie sie ihr begrenztes Taschengeld zur Verwirklichung
    ihrer Wünsche einsetzen. Wenn am Monatsende kein
    Geld mehr da ist, müssen sie eben auf CDs, Süßigkeiten
    und die beliebte Jugendzeitschrift verzichten. Das haben
    sie sehr schnell gelernt; sie wissen mit ihrem Geld gut zu
    haushalten. Vor allen Dingen haben sie gelernt, ihr knap-
    pes Budget nicht für unnütze Dinge auszugeben.


    (Katja Dörner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hätten Sie auch mal lernen sollen!)


    Daran sollten und müssen wir uns ein Beispiel nehmen.
    Wir können den Bundeshaushalt nicht immer weiter aus-
    ufern lassen und neue Schulden machen, um Dinge zu
    finanzieren, von denen wir von vornherein wissen, dass
    wir sie uns nicht leisten können.


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die größte beschlossene Neuverschuldung aller Zeiten!)


    Dies gilt für alle Einzelpläne in diesem Haus, auch für
    den Einzelplan 17, den Haushalt des Familienministe-
    riums.

    Nach den letzten, zugegebenermaßen äußerst anstren-
    genden Wochen der Haushaltsberatungen kann ich sa-
    gen: Der Spagat zwischen Begehrlichkeiten und Spar-
    samkeit ist uns Haushältern gemeinsam mit den
    Fachpolitikern und dem Ministerium gelungen. In einem
    gemeinsamen Kraftakt haben wir es geschafft, unseren
    Beitrag zur Konsolidierung des Haushaltes zu leisten.
    Darüber hinaus haben wir es geschafft, die Projekte, die
    in der Wirksamkeit für unser Land bedeutend sind, mit
    zusätzlichen Mitteln auszustatten.

    Mir ganz persönlich liegt am Herzen, zu erwähnen,
    dass es uns gelungen ist, die Nettokreditaufnahme um
    5,6 Milliarden Euro auf immer noch 80,2 Milliarden
    Euro abzusenken. Ich sage ganz ehrlich: Mir ist es nicht
    leicht gefallen, meine Zustimmung zu dieser hohen Neu-
    verschuldung zu geben.


    (Steffen Bockhahn [DIE LINKE]: Das kommt erst morgen! – Caren Marks [SPD]: Sie können morgen noch Nein sagen!)


    Aber vor dem Hintergrund der Finanz- und Wirtschafts-
    krise führt – das sollten auch Sie begriffen haben – leider
    kein Weg daran vorbei.

    Das bedeutet aber auch, dass jeder Einzelne von uns
    die Verantwortung trägt, die Neuverschuldung nicht wei-
    ter ausufern zu lassen. Wir dürfen die aktuelle Krise
    nicht als Ausrede benutzen, alle Ausgabenwünsche, die
    an uns herangetragen werden, zu erfüllen.


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Steuergeschenke für Hoteliers!)


    Deswegen ist jedes Ministerium gefordert, seinen Bei-
    trag zu leisten und auch das eine oder andere Mal Nein
    zu der einen oder anderen Begehrlichkeit zu sagen.


    (Katja Dörner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Zum Betreuungsgeld!)


    Auch das gehört zur Politik.

    Herr Bockhahn, ich habe Ihre Ausgabenwünsche ge-
    sehen. Sie sind ausufernd. Das darf ich Ihnen sagen.
    Wenn ich mir die Anträge, die die Linke in die Beratun-
    gen eingebracht hat, anschaue, dann kommen mir Zwei-
    fel, ob so Oppositionsarbeit aussieht. Während sich alle
    anderen Oppositionsparteien mehr oder weniger um Vor-
    schläge für eine Gegenfinanzierung bemüht haben,


    (Steffen Bockhahn [DIE LINKE]: Wir auch!)


    fehlt das bei Ihnen völlig, Herr Bockhahn.


    (Steffen Bockhahn [DIE LINKE]: Das stimmt nicht!)


    Herr Bockhahn, Sie haben Anträge eingebracht, in denen
    doch tatsächlich gefordert wird, den Familienetat um
    9,8 Milliarden Euro aufzustocken.


    (Steffen Bockhahn [DIE LINKE]: Weil es nötig ist, Herr Mattfeldt!)


    Das ist erheblich mehr als die 6,5 Milliarden Euro, über
    die wir jetzt diskutieren. Dazu kann ich Ihnen nur sagen:
    So funktioniert Oppositionsarbeit nicht; so werden Sie
    nicht ernst genommen, nicht im Parlament und schon gar
    nicht von den Bürgerinnen und Bürgern.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Im Bereich des Familienetats ist es uns trotz eines ho-
    hen Anteils gesetzlich festgelegter Leistungen gelungen,
    einen Beitrag zur Haushaltskonsolidierung zu leisten.
    Wir haben es immerhin durch Einsparungen bei den un-
    terschiedlichen Haushaltstiteln geschafft, ein Einsparvo-
    lumen von 17 Millionen Euro zu erbringen.

    Eigentlich wollten wir sogar 22 Millionen Euro ein-
    sparen. Allerdings haben wir in der Union es für sinnvoll
    gehalten, die Mittel für die Bundesstiftung „Mutter





    Andreas Mattfeldt


    (A) (C)



    (D)(B)

    und Kind“ um 5 Millionen Euro gegenüber dem Regie-
    rungsentwurf anzuheben.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Der Regierungsentwurf sah in diesem Bereich für 2010
    92 Millionen Euro vor. Weil wir in der Union von der
    Wirksamkeit der Arbeit, die die Stiftung leistet, über-
    zeugt sind, sind wir der Auffassung, dass diese Stiftung
    wie 2009 auch in diesem Jahr 97 Millionen Euro erhal-
    ten soll. Die Bundesstiftung hilft schwangeren Frauen in
    Notlagen ganz unbürokratisch. Sie unterstützt sie finan-
    ziell. Das Ziel der Stiftung ist es, das ungeborene Leben
    zu schützen und die Bedingungen für die Schwangere zu
    verbessern. Sie erleichtert unter ganz schwierigen Vo-
    raussetzungen nicht nur den Start in die Elternschaft,
    sondern trägt auch zur Armutsprävention bei. Außerdem
    leistet sie im System der Frühen Hilfen einen wertvollen
    Beitrag und kann so helfen, Kinder zu schützen. Deshalb
    haben wir diese 5 Millionen Euro zusätzlich eingestellt.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Weiterhin unterstützen müssen wir die alleinerziehen-
    den Frauen und Männer. Sie stehen mehr als andere vor
    dem Problem, Familie und Erwerbsarbeit in Einklang zu
    bringen. Auch deshalb gelingt es leider einem hohen An-
    teil Alleinerziehender nicht, sich aus der SGB-II-Be-
    dürftigkeit zu befreien. Es ist unsere Pflicht, gemeinsam
    mit den Unternehmen die Rahmenbedingungen so zu
    setzen, dass auch Alleinerziehende mit kleinen Kindern
    einer Erwerbsarbeit nachgehen können. Stärkung von
    Erwerbsarbeit ist die beste Armutsprävention.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Steffen Bockhahn [DIE LINKE]: Gerade bei den Minijobs!)


    Deshalb ist es weiterhin von großer Bedeutung, dass wir
    unsere Kraftanstrengung fortführen und gemeinsam mit
    den Ländern und vor allem den Kommunen eine verläss-
    liche und qualitativ gute Kinderbetreuung für alle Al-
    tersgruppen weiterentwickeln.


    (Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: Dafür brauchen die Kommunen aber Geld! – Caren Marks [SPD]: Ihnen fehlt das Geld hierfür!)


    Wir müssen außerdem für flexible Arbeitszeitregelungen
    werben, damit es diesen Müttern und Vätern möglich ist,
    arbeiten zu gehen. Auf diese Weise können wir sie in
    den ersten Arbeitsmarkt zurückholen.


    (Ute Kumpf [SPD]: Keine Sprechblasen! Sie müssen Geld liefern!)


    Wir können es uns allein aus volkswirtschaftlichen
    Gründen nicht leisten, auf einen arbeitsfähigen Bürger
    und eine arbeitsfähige Bürgerin zu verzichten.

    Mein Fazit ist: Wenn es uns gelingt, die Rahmenbe-
    dingungen für alleinerziehende Mütter und Väter weiter
    zu verbessern und die Kinderbetreuung noch weiter aus-
    zubauen, dann wird das für die Sozialsysteme und vor
    allen Dingen auch für die Konsolidierung des Bundes-
    haushalts von enormem Nutzen sein. Übrigens gilt das
    auch für die kommunalen Haushalte.
    Lassen Sie mich zum Schluss noch einen Ausblick
    auf den nächsten Haushalt wagen. Für 2011 stehen wir
    vor der großen Herausforderung, die im Grundgesetz
    verankerte Schuldenbremse einzuhalten. Das wird na-
    türlich auch am Etat des Familienministeriums nicht
    spurlos vorbeigehen. Bei allen Ambitionen, die wir beim
    Sparen haben, müssen wir aber genau hinsehen, wo wir
    sparen.

    Durch die im Koalitionsvertrag vereinbarte Verkür-
    zung des Wehrdienstes und damit auch der Dauer des Zi-
    vildienstes werden in unserem Einzelplan – die Experten
    streiten sich noch – zwischen 150 und 200 Millionen
    Euro frei. Ich sage aber hier ganz deutlich: Ich halte es
    für äußerst gefährlich, Herr Schwanitz, dieses Geld aus-
    schließlich zur Konsolidierung des Bundeshaushaltes zu
    verwenden.


    (Steffen Bockhahn [DIE LINKE]: Wo waren die Anträge?)


    Ich werde mich dafür stark machen, dass diese Mittel zur
    Finanzierung von Anschlusslösungen sowie für die Stär-
    kung der Freiwilligendienste eingesetzt werden. Wir
    müssen und werden den Zivildienstleistenden, die nicht
    direkt im Anschluss an ihren sechsmonatigen Zivildienst
    eine Lehrstelle oder einen Studienplatz bekommen,
    Möglichkeiten bieten, die biografische Lücke zu schlie-
    ßen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Sönke Rix [SPD]: Haben Sie das mit der FDP schon geklärt?)


    Außerdem müssen wir die Lücke, die durch die Verkür-
    zung der Zivildienstzeit entsteht, durch verstärkte Nut-
    zung der Freiwilligendienste füllen. Die jungen Erwach-
    senen wollen ihren Beitrag für unseren Staat leisten.
    Damit sie dies können, sind wir alle hier gefordert, sie
    darin zu unterstützen, sich mit gesellschaftlichem Enga-
    gement für die Allgemeinheit einzusetzen. Von dem En-
    gagement dieser jungen Menschen habe ich mich zusam-
    men mit Herrn Dr. Kreuter, unserem Zivildienst-
    beauftragten, erst vor kurzem in einer Zivildienstschule
    überzeugen können.

    Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir sprechen
    in diesen Tagen viel vom Sparen. Andererseits wird ge-
    rade an uns Haushältern von allen Seiten eine Reihe von
    Begehrlichkeiten herangetragen. Ich sage es ganz deut-
    lich: Wir alle in diesem Hause sind gefordert, nicht nur
    die Haushälter, sich zukünftig in einer gemeinsamen
    Kraftanstrengung darüber Gedanken zu machen, an der
    richtigen Stelle zu sparen.


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sparen Sie doch die Wehrpflicht ein!)


    Wir alle sollten und müssen unseren Beitrag zur Konso-
    lidierung des Bundeshaushaltes leisten. Lassen Sie uns
    gemeinsam diese Aufgabe bewältigen, damit auch kom-
    mende Generationen in unserem Land eine lebenswerte
    Zukunft haben.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)







    (A) (C)



    (D)(B)



Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Für die Fraktion Die Linke spricht Steffen Bockhahn.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Steffen Bockhahn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

    Herren! Herr Kollege Schwanitz hat es angesprochen: Es
    gab durchaus Defizite bei den Berichten. Kollege
    Mattfeldt hat völlig zu Recht festgestellt, dass alle An-
    fragen beantwortet sind. Aber ich muss feststellen, dass
    die Antworten, die uns schriftlich überreicht wurden, of-
    fensichtlich nicht unbedingt mit dem Stand von heute
    übereinstimmen – und das ist ein Problem.


    (Beifall bei der LINKEN, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir haben in Deutschland leider auch heute noch die
    Wehrpflicht, also den Zwang für junge Männer, den Um-
    gang mit Waffen, das Zerstören und Töten zu lernen.
    Aber zum Glück gibt es wenigstens einen Wehrersatz-
    dienst, um stattdessen zu helfen, zu unterstützen und Gu-
    tes zu tun. Aber auch der Wehrersatzdienst ist ein
    Zwangsdienst. Herr Kollege Mattfeldt, ich kann mich
    noch sehr genau an meine Zeit in der Zivildienstschule
    in Barth/Pruchten – ohne den Zivildienstbeauftragten –
    erinnern. Ich darf Ihnen sagen: Die wenigsten meiner
    Kolleginnen und Kollegen hatten das Gefühl, in erster
    Linie etwas für Deutschland zu tun. Die meisten haben
    gesagt: Ich muss meinen Zivildienst abreißen.


    (Andreas Mattfeldt [CDU/CSU]: Ich darf!)


    – „Ich muss meinen Zivildienst abreißen“ haben die
    meisten gesagt, weil es ein Zwangsdienst ist. – Dieser
    Zwangsdienst sollte abgeschafft werden.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das ist aber gar nicht so einfach; denn wir haben es
    uns in unserer Gesellschaft mit den fleißigen und über-
    aus preiswerten jungen Männern, die im Zivildienst tä-
    tig werden, bequem gemacht. Sie arbeiten in Kindergär-
    ten, in Alten- und Pflegeheimen, in Krankenhäusern und
    vielen anderen Einrichtungen. Dort leisten sie gesell-
    schaftlich zwingend notwendige Arbeit. Wenn man sich
    von einem solchen System verabschieden will – die Ver-
    kürzung des Zivildienstes auf sechs Monate kann nur als
    Einstieg in den Ausstieg vom Zivildienst betrachtet wer-
    den –, dann muss man dies rechtzeitig vorbereiten. Vor
    allen Dingen muss man anständige Alternativen schaf-
    fen. Genau das aber versäumt die Bundesregierung.

    Wenn man diese Verkürzung durchführt, muss man
    sich über Folgendes im Klaren sein. Es ist inzwischen
    offenkundig, dass die meisten Träger des Zivildienstes
    sagen: Mit sechs Monaten können wir nichts anfangen.
    Die Zeit, die die Zivildienstleistenden bei uns in den
    Einrichtungen sind, ist viel zu kurz. – In der Folge wer-
    den die Zivildienststellen abgebaut, aber die Aufgaben,
    die die Zivis erledigt haben, bleiben meistens liegen. Das
    ist zum Nachteil aller in Deutschland.
    Wenn man wenigstens die Freiwilligendienste erheb-
    lich ausbauen würde – wofür man Zeit bräuchte –, dann
    wäre das ein Schritt in die richtige Richtung.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Man könnte die Hoffnung haben, dass das passiert. Je-
    doch sollen mehr als 150 Millionen Euro beim Zivil-
    dienst eingespart werden; bei den Freiwilligendiensten
    kommt nur 1 Million Euro hinzu. Das Verhältnis stimmt
    nicht. – Ich habe noch eine tolle Idee der FDP kennenge-
    lernt: Wer Freiwilligendienst leistet, soll einen besseren
    Zugang zum Studium erhalten. Ich kenne das aus Ge-
    sprächen mit Menschen, die in der DDR bei der NVA
    waren. 18 Monate waren Pflicht, wer scheinbar freiwil-
    lig 36 Monate machte, hatte bessere Studienmöglichkei-
    ten. Das kann doch nicht das Ziel der FDP sein.


    (Beifall bei der LINKEN – Thomas Jarzombek [CDU/CSU]: Aber Ihres?)


    Ich schlage Ihnen stattdessen vor: Machen Sie sich
    Gedanken über eine Alternative zum Zivildienst! Ma-
    chen Sie sich Gedanken über einen öffentlich geförder-
    ten Beschäftigungssektor! Bezahlen Sie Arbeit statt Ar-
    beitslosigkeit und finanzieren Sie so gesellschaftlich
    notwendige Arbeit. Nehmen Sie Mecklenburg-Vorpom-
    mern als Beispiel; dort gab es das. Schauen Sie sich Ber-
    lin an; dort gibt es das. Das sind sehr gute Beispiele, die
    Ihnen allen helfen sollten, dieses Prinzip zu verstehen
    und einzusehen, dass Sie damit etwas für die gesamte
    Gesellschaft tun.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich füge hinzu: Wir sind völlig schmerzfrei, wenn Sie
    das als Ihr Programm ausgeben. Wir werden den Men-
    schen zwar sagen, dass es nicht Ihr Programm ist, aber
    wir werden Sie dabei unterstützen, es einzuführen.

    Ich komme zu einem anderen Thema. Frau Gruß, be-
    vor Sie sich wieder aufregen: Herr Toncar sitzt neben Ih-
    nen. Er kann Ihnen das erklären. Im Einzelplan 17 des
    Bundeshaushaltes finden sich Extremismusprogramme
    wieder. Deshalb ist es richtig, wenn ich darüber spreche.


    (Thomas Jarzombek [CDU/CSU]: Aussteigerprogramme!)


    Die Bundesregierung hat – das ist heute mehrfach
    deutlich geworden – in allen Bereichen festgestellt, dass
    es keine Notwendigkeit gibt, eigenständige Programme
    gegen Rechtsextremismus zu führen. Es müssen immer
    Programme gegen Extremismus sein. Das offenbart ei-
    nen großen Mangel an Problembewusstsein. Ich möchte
    Ihnen ein gravierendes Beispiel nennen. In Limbach-
    Oberfrohna in Sachsen gibt es ein erhebliches Problem
    mit rechtsextremistischen Gewalt- und Straftaten. Allein
    im letzten Jahr – die Zahl stammt vom Verfassungs-
    schutz Sachsen, nicht von mir – gab es 37 eindeutig
    rechtsextreme Straftaten, keine einzige der Linken.


    (Zuruf von der LINKEN: Hört! Hört!)


    In Limbach-Oberfrohna gibt es ein Bündnis, das sich für
    Demokratie und Toleranz einsetzen möchte. Der CDU-
    Landtagsabgeordnete Hippold lädt zu diesem Bündnis





    Steffen Bockhahn


    (A) (C)



    (D)(B)

    das NPD-Mitglied des örtlichen Stadtrates ein, das mit-
    gestalten soll, wie dieses Bündnis arbeiten möge.


    (Lachen bei Abgeordneten der SPD)


    Auf jede Kritik, auch der Kirchen, dass das doch wohl
    nicht sein könne, kommt die Reaktion, die NPD sei eine
    demokratisch legitimierte Partei, man dürfe sie nicht
    rausschmeißen, sondern müsse das mit ihnen zusammen
    regeln. Das ist fehlendes Unrechtsbewusstsein.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Die NPD ist eine verfassungsfeindliche Partei.


    (Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Aber die Linke auch! – Dorothee Bär [CDU/ CSU]: Die Linke auch!)


    Verstehen Sie das endlich! Der Rechtsextremismus ist
    ein großes Problem. Frau Bär, wenn Sie meinen, Pro-
    gramme gegen Rechtsextremismus sei „Saufen gegen
    rechts“, dann glaube ich, dass Sie zu oft in Bayern unter-
    wegs waren.


    (Beifall bei der LINKEN – Dorothee Bär [CDU/CSU]: Pfui! Sie werden vom Verfassungsschutz beobachtet! Sie sind unter Beobachtung! Sie sind linksextrem!)


    Ich will Ihnen deutlich sagen: Wir haben ein Problem,
    das Sie offensichtlich unterschätzen. Der Rechtsextre-
    mismus in Deutschland ist eine Gefahr für die Demokra-
    tie und eine Gefahr für die Verfassung. Das sagen nicht
    nur Linke, das sagen auch der Präsident des Bundesver-
    fassungsschutzes und viele andere. Reden Sie einmal mit
    Opfern rechtsextremer Gewalt, dann werden Sie begrei-
    fen, dass das, was Sie hier tun, eine Verharmlosung ist.


    (Beifall bei der LINKEN, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Sie lenken doch von Ihrer Verfassungsfeindlichkeit ab!)


    Wenn Sie sich anschauen, was in Dresden passiert ist
    und was am Wochenende wieder in Lübeck bevorsteht,
    dann werden Sie begreifen, warum der Kampf gegen
    Rechtsextremismus viel wichtiger ist als alles andere,
    was Sie in Sonntagsreden immer wieder einfordern.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Dorothee Bär [CDU/ CSU]: Sie sollten sich wirklich schämen!)