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ID1703115000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/31 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2009 bis 2013 (Drucksachen 16/13601, 17/626) . . . . . . . 13 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Land- wirtschaft und Verbraucherschutz (Drucksachen 17/610, 17/623) . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 14 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 17/606, 17/623) . . . . . . . . . Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2833 B 2833 C 2833 D 2834 A 2835 B 2837 D 2856 B 2856 C 2857 D 2859 B 2860 B 2862 B 2864 C 2865 C Deutscher B Stenografisc 31. Sit Berlin, Donnerstag, I n h a Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Dr. Claudia Winterstein . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Petra Pau zum Mit- glied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes und der Abge- ordneten Kersten Steinke zum stellvertreten- den Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2833 A 2833 B 2833 B Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2839 B 2840 B undestag her Bericht zung den 18. März 2010 l t : Ilse Aigner, Bundesministerin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Dr. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . 2841 D 2844 B 2845 D 2847 A 2848 A 2849 B 2851 B 2852 D 2853 C 2854 C Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2866 A 2867 D 2868 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 17/607, 17/623) . . . . . . in Verbindung mit 15 b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 17/623, 17/624) . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Funk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . 2869 C 2870 A 0000 A2871 C 2872 A 2872 C 2873 C 2874 D 2876 A 2877 B 2878 D 2880 C 2880 C 2880 D 2882 C 2884 B 2886 B 2887 B 2888 B 2889 A 2891 A 2891 B 2892 C 2894 A 2894 D 2895 B 2895 C 2897 C 2899 A 2899 C Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksachen 17/616, 17/623) . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Dittrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Norbert Geis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung (Drucksachen 17/620, 17/623) . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2900 C 2901 A 2902 C 2902 D 2904 D 2907 A 2908 B 2910 A 2911 C 2914 A 2914 B 2914 C 2915 D 2917 B 2918 B 2919 D 2920 C 2921 D 2923 B 2924 C 2924 D 2926 D 2928 B 2928 C 2930 A 2930 C 2931 A 2932 A 2933 B 2934 A 2935 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 III Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2938 A 2939 B 2940 C 2942 A 2943 C 2945 A 2946 B 2947 D 2949 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 2833 (A) (C) (D)(B) 31. Sit Berlin, Donnerstag, Beginn: 9
  • folderAnlagen
    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 2949 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barchmann, Heinz- Joachim SPD 18.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 18.03.2010 Cramon-Taubadel, Viola von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 18.03.2010 Kramme, Anette SPD 18.03.2010 Liebing, Ingbert CDU/CSU 18.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 18.03.2010 Pflug, Johannes SPD 18.03.2010 Rief, Josef CDU/CSU 18.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 18.03.2010 Gohlke, Nicole DIE LINKE 18.03.2010 Golze, Diana DIE LINKE 18.03.2010 Granold, Ute CDU/CSU 18.03.2010 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 18.03.2010 Hempelmann, Rolf SPD 18.03.2010 Hörster, Joachim CDU/CSU 18.03.2010* Hoff, Elke FDP 18.03.2010 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 18.03.2010 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Roth (Esslingen), Karin SPD 18.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Dr. Scheer, Hermann SPD 18.03.2010 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 18.03.2010 Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 18.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 18.03.2010 31. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Stephan Mayer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Sehr geehrter Herr Kollege, ich habe die gesamte De-

    batte sehr intensiv zur Kenntnis genommen und habe
    mich in dieser Debatte in den letzten Tagen und Wochen
    auch immer wieder persönlich zu Wort gemeldet. Es ist
    richtig, glaube ich, dass die katholische Kirche und ins-
    besondere die katholischen Bischöfe in Bayern heute
    deutlich gemacht haben, dass sämtliche Verdachtsfälle
    zur Anzeige gebracht werden. Es ist eine herausragende
    Leistung der katholischen Bischöfe, dass sie heute be-
    schlossen haben: Auch wenn offenkundig schon die Ver-
    jährung eingetreten ist, sollen sämtliche Verdachtsfälle
    offen, vorurteilsfrei und schonungslos zur Strafanzeige
    gebracht werden. Insoweit steht einer konstruktiven Ko-
    operation zwischen der katholischen Kirche und dem
    Staat überhaupt nichts im Wege.

    Auch wir als Parlament sollten die Debatte in diesem
    Sinne und in diesem Geiste führen und nicht so, wie es
    meines Erachtens einige Kollegen ganz bewusst und
    auch interessiert tun, indem sie nämlich die katholische
    Kirche insgesamt herabwürdigen, indem sie auch nicht
    davor zurückschrecken, sogar den Heiligen Vater zu dis-
    kreditieren und zu beleidigen. Das, sehr geehrter Herr
    Kollege, halte ich für bodenlos, für unanständig und für
    vollkommen unangebracht.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Christine Lambrecht [SPD]: Wer hat denn das gemacht?)


    Daran, dass ich zum einen den Bundesaußenminister
    verteidigt habe, zum anderen die hervorragende, kon-





    Stephan Mayer (Altötting)



    (A) (C)



    (D)(B)

    struktive und sehr einvernehmliche Zusammenarbeit mit
    dem Bundesjustizministerium insgesamt, aber insbeson-
    dere auch mit der Spitze des Bundesjustizministeriums
    lobe, kann man sehen, dass die bürgerlich-christliche
    Koalition auf einem guten Weg ist, dass wir insgesamt,
    aber gerade auch im Bereich der Justizpolitik sehr ge-
    deihlich und sehr einvernehmlich zusammenarbeiten. In
    diesem Sinne steht einer erfolgreichen Justizpolitik in
    den nächsten dreieinhalb Jahren nichts im Wege.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Der nächste Redner für die CDU/CSU-Fraktion ist

der Kollege Professor Dr. Sensburg.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Patrick Sensburg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Sehr geehrte Ministerin! Liebe Kol-

    leginnen und Kollegen! Wie meine Vorredner, zumindest
    diejenigen, die zum Haushalt gesprochen haben, bereits
    ausgeführt haben, konnte der Titel Justiz nach den Haus-
    haltsberatungen um rund 5 Millionen Euro auf knapp
    490 Millionen Euro heruntergesetzt werden. Wir reden
    damit über einen Haushaltstitel, dessen Anteil am Ge-
    samthaushalt bei 0,15 Prozent liegt. Wir debattieren
    heute über einen Haushaltstitel, der große rechtspoliti-
    sche Auswirkungen hat und bei dem alle Möglichkeiten
    der Einsparung genutzt worden sind. Die Justizministe-
    rin hat es bereits deutlich gemacht.

    Lediglich zwei Aufstockungen verzeichnet dieser
    Haushalt; der Kollege Toncar ist darauf kurz eingegan-
    gen. Zum einen ist im Haushalt eine Aufstockung der
    Mittel für die Beratungshilfe für den Aufbau von Demo-
    kratie und Marktwirtschaft vorgenommen worden. Hier
    geht es vor allem um die jungen Demokratien Mittel-
    und Osteuropas sowie die Staaten der ehemaligen Sowjet-
    union. Die deutsche Rechtsordnung ist ein internationa-
    ler Standortfaktor der Bundesrepublik Deutschland, den
    wir zugleich über diese Maßnahme weiter in den Fokus
    rücken wollen. Dass wir das bereits machen, beweist die
    Bundesratsinitiative der nordrhein-westfälischen Justiz-
    ministerin Müller-Piepenkötter. Der Entwurf eines Ge-
    setzes zur Einführung von Kammern für internationale
    Handelssachen beinhaltet den Vorschlag, Rechtsstreitig-
    keiten auch auf Englisch als Gerichtssprache zu ermögli-
    chen. Das ist eine konstruktive, wettbewerbsorientierte
    Rechtspolitik. Ich danke der nordrhein-westfälischen
    Justizministerin, dass sie hier Akzente setzt.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und dem Hamburger Senator auch!)


    Zum anderen wird es eine Aufstockung beim bisheri-
    gen Fonds für Opfer rechtsextremistischer Gewalt ge-
    ben, und er wird auf Opfer extremistischer Gewalt ins-
    gesamt ausgeweitet. Herr Montag – ich schätze Sie sehr
    als sachkundigen Europarechtler –, ich halte es für fatal,
    eine Unterscheidung zwischen Opfern zu treffen. Wir
    dürfen nicht den einen Opfern eine Entschädigung ge-
    währen und den anderen nicht. Wenn Sie sich den Haus-
    haltstitel genau anschauen, stellen Sie fest, dass diese
    Aufstockung nicht zulasten der Opfer rechtsextremisti-
    scher Gewalt geht. Vielmehr werden auch die Opfer
    linksextremistischer Gewalt berücksichtigt. Herr Toncar
    hat eben sehr gut ausgeführt, dass es notwendig ist, zwi-
    schen den Opfern nicht zu unterscheiden. Es darf keine
    Unterscheidung geben.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Die Zahlen sprechen für sich. So ist beispielsweise in
    Niedersachsen die Anzahl linksextremistischer Strafta-
    ten im Jahre 2009 um 15 Prozent gestiegen, genauso wie
    in der gesamten Bundesrepublik Deutschland. Das wer-
    den wir spätestens im Mai bei der Vorstellung der PKS,
    der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik, sehen. Verfas-
    sungsschutzpräsident Fromm äußerte sich am vergange-
    nen Montag in der Welt, bezogen auf die Gewalt von
    links, wie folgt:

    Dass die Militanz deutlich zugenommen hat, muss
    ich leider bestätigen. Auch die Zahl der gewaltbe-
    reiten Personen hat sich in den letzten fünf Jahren
    deutlich erhöht. Gewalt auf der Straße und verdeckt
    geplante Anschläge nehmen zu … Auch der An-
    griff auf eine Polizeiwache im Dezember in Ham-
    burg spricht für ein verändertes Niveau.

    Ein Rechtsstaat darf die Augen vor keiner Gewalt ver-
    schließen und muss sich gegen Extremismus von links
    wie von rechts wenden.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Mir scheint, dass gerade die Vertreter der Fraktion Die
    Linke immer wieder eine Verharmlosung linker Gewalt
    betreiben. Dazu kann ich nur sagen: Der Staat muss sich
    gegen jede Art von Extremismus richten.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Zuruf der Abg. Ulla Jelpke [DIE LINKE])


    – Ich weiß gar nicht, warum Sie jetzt dazwischenrufen,
    Frau Kollegin.

    Ich zitiere aus der Internetseite der Linken: „Es gibt
    keine linksextremistische Gefahr in Deutschland.“ In ei-
    ner Pressemitteilung der Linken vom 19. Januar 2010 ist
    im Zusammenhang mit anwachsender linker Gewalt von
    einem Phantom die Rede. Ich frage mich daher, ob Sie
    auf einem Auge blind sind, ob es sich um reinen Populis-
    mus handelt oder ob Sie Klassenkampf führen wollen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Die Aufgabe der Justiz muss es sein, klar für den
    Schutz unserer Vollstreckungsbeamten und insbesondere
    der Polizistinnen und Polizisten einzutreten. Sie sind
    immer wieder gewaltsamen Angriffen ausgesetzt. Die
    Angriffe steigern sich. Erschreckend ist hierbei, dass die
    Hemmschwelle sinkt und die Intensität der Taten zu-
    nimmt. Ich möchte die Relevanz an den Zahlen aus
    Nordrhein-Westfalen verdeutlichen. Alle 90 Minuten
    gibt es dort einen Übergriff auf Polizeibeamte.


    (Halina Wawzyniak [DIE LINKE]: Sind das alles Linksextreme, oder was?)






    Dr. Patrick Sensburg


    (A) (C)



    (D)(B)

    Die Dunkelziffer ist – so die Deutsche Polizeigewerk-
    schaft – weitaus höher. Die christlich-liberale Koalition
    steht an der Seite der Polizistinnen und Polizisten in un-
    serem Land. Wir werden deshalb ihren strafrechtlichen
    Schutz im Strafgesetzbuch da, wo es nötig ist, verbes-
    sern.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Ich möchte denen, die dazwischenrufen, sagen: Ge-
    walttaten gegen Polizeibeamte sind kein Kavaliersdelikt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Zurufe von der LINKEN)


    Jeder Polizist und jede Polizistin ist auch Familienvater
    bzw. Familienmutter. Der Staat muss den Schutz dieser
    Personen gewährleisten. Dafür müssen wir uns einset-
    zen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Christine Lambrecht [SPD]: Diesen Schutz gibt es schon!)


    Ich möchte noch zu einem weiteren Thema kommen,
    zum Europarecht. Durch den fortschreitenden europäi-
    schen Integrationsprozess kommen immer mehr Aufga-
    ben auch auf das Bundesministerium der Justiz zu. Dies
    lässt sich – die Justizministerin hat es angesprochen –
    zum Beispiel am Europäischen Geldsanktionsgesetz er-
    kennen. Wenn mehr Aufgaben, insbesondere beim Bun-
    desamt für Justiz, auf den Bereich des Titels 7 zukom-
    men, dann müssen wir den Personalansatz erhöhen. Es
    war richtig, ihn um 99 Stellen zu erhöhen. In anderen
    Bereichen wurden Stellen gespart, und damit wurde der
    Haushalt ausgeglichen.

    Dieses Beispiel einer umzusetzenden Richtlinie zeigt,
    dass der Vertrag von Lissabon den nationalen Parlamen-
    ten mehr Rechte einräumt und sie stärkt. Gemeinsam mit
    den Kollegen des Europaausschusses und des Unteraus-
    schusses Europarecht des Rechtsausschusses arbeiten
    wir daran, die Subsidiaritätsprüfung ganz konkret vorzu-
    bereiten. Sie wissen, dass wir nur einen engen Zeitrah-
    men von acht Wochen haben, in dem wir die europäi-
    schen Vorhaben genauer unter die Lupe nehmen können.
    Parteiübergreifend möchte ich deutlich sagen: Der Bun-
    destag sollte die durch den Vertrag von Lissabon einge-
    räumten Rechte selbstbewusst und intensiv nutzen. Wir
    werden das in der nächsten Zeit tun.

    Ich danke Ihnen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)