Rede:
ID1703113600

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 10
    1. Herr: 1
    2. Kollege,: 1
    3. was: 1
    4. auch: 1
    5. kommt,: 1
    6. ist: 1
    7. das: 1
    8. Ende: 1
    9. Ihrer: 1
    10. Re-dezeit.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/31 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2009 bis 2013 (Drucksachen 16/13601, 17/626) . . . . . . . 13 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Land- wirtschaft und Verbraucherschutz (Drucksachen 17/610, 17/623) . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 14 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 17/606, 17/623) . . . . . . . . . Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2833 B 2833 C 2833 D 2834 A 2835 B 2837 D 2856 B 2856 C 2857 D 2859 B 2860 B 2862 B 2864 C 2865 C Deutscher B Stenografisc 31. Sit Berlin, Donnerstag, I n h a Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Dr. Claudia Winterstein . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Petra Pau zum Mit- glied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes und der Abge- ordneten Kersten Steinke zum stellvertreten- den Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2833 A 2833 B 2833 B Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2839 B 2840 B undestag her Bericht zung den 18. März 2010 l t : Ilse Aigner, Bundesministerin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Dr. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . 2841 D 2844 B 2845 D 2847 A 2848 A 2849 B 2851 B 2852 D 2853 C 2854 C Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2866 A 2867 D 2868 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 17/607, 17/623) . . . . . . in Verbindung mit 15 b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 17/623, 17/624) . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Funk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . 2869 C 2870 A 0000 A2871 C 2872 A 2872 C 2873 C 2874 D 2876 A 2877 B 2878 D 2880 C 2880 C 2880 D 2882 C 2884 B 2886 B 2887 B 2888 B 2889 A 2891 A 2891 B 2892 C 2894 A 2894 D 2895 B 2895 C 2897 C 2899 A 2899 C Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksachen 17/616, 17/623) . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Dittrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Norbert Geis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung (Drucksachen 17/620, 17/623) . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2900 C 2901 A 2902 C 2902 D 2904 D 2907 A 2908 B 2910 A 2911 C 2914 A 2914 B 2914 C 2915 D 2917 B 2918 B 2919 D 2920 C 2921 D 2923 B 2924 C 2924 D 2926 D 2928 B 2928 C 2930 A 2930 C 2931 A 2932 A 2933 B 2934 A 2935 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 III Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2938 A 2939 B 2940 C 2942 A 2943 C 2945 A 2946 B 2947 D 2949 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 2833 (A) (C) (D)(B) 31. Sit Berlin, Donnerstag, Beginn: 9
  • folderAnlagen
    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 2949 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barchmann, Heinz- Joachim SPD 18.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 18.03.2010 Cramon-Taubadel, Viola von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 18.03.2010 Kramme, Anette SPD 18.03.2010 Liebing, Ingbert CDU/CSU 18.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 18.03.2010 Pflug, Johannes SPD 18.03.2010 Rief, Josef CDU/CSU 18.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 18.03.2010 Gohlke, Nicole DIE LINKE 18.03.2010 Golze, Diana DIE LINKE 18.03.2010 Granold, Ute CDU/CSU 18.03.2010 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 18.03.2010 Hempelmann, Rolf SPD 18.03.2010 Hörster, Joachim CDU/CSU 18.03.2010* Hoff, Elke FDP 18.03.2010 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 18.03.2010 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Roth (Esslingen), Karin SPD 18.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Dr. Scheer, Hermann SPD 18.03.2010 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 18.03.2010 Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 18.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 18.03.2010 31. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Florian Toncar


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Vielen Dank. – Herr Präsident! Liebe Kolleginnen

    und Kollegen! Es ist schon eine interessante Debatte. Sie
    pendelt sich ein bisschen so ein: Die Sozialdemokraten
    werfen uns vor, dass es die Gesetze, die sie gemacht ha-
    ben, immer noch gibt.


    (Christine Lambrecht [SPD]: Wo waren Sie denn in der letzten Legislaturperiode?)


    Das ist ein bisschen schizophren, aber wir haben uns da-
    ran gewöhnt. Herr Nešković bietet eine Mischung aus
    Rechtspolitik und Klassenkampf, und Herr Montag wie-
    derum ist sachfremd in die Debatte eingestiegen, aber
    das mit Kubicki war in der Tat wenigstens unterhaltsam.

    Herr Montag, ich kann Ihnen aber sagen: Erstens ist
    Kubicki nicht hier,


    (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sein Geist schwebt über Ihnen!)


    und zweitens ist das kein Fall für die Justiz und insofern
    auch noch nicht Gegenstand der Beratung hier, solange
    er das nicht wahrmacht, was Sie vorgelesen haben. War-
    ten wir es doch einfach ab; schauen wir mal.


    (Beifall bei der FDP)


    Ich möchte nun etwas zum Haushalt sagen. Wir haben
    hier zwar nicht viele Veränderungen vorgenommen, aber
    doch die eine oder andere. Die Ministerin hat das Thema
    der Entschädigung von Opfern extremistischer Gewalt
    angesprochen. Es ist schon wieder kritisiert worden –
    Herr Montag, Sie haben es gesagt –, dass hier die Axt
    angelegt wird, weil jetzt Opfer jeglicher extremistischer
    Gewalt begünstigt werden können. Ich finde, dass Sie
    damit dem Titel und dem Thema nicht gerecht werden,
    und ich will Ihnen auch sagen, warum.

    Zunächst einmal muss man sagen, dass die Mittel die-
    ses Titels um das Vierfache ansteigen, nämlich von
    250 000 Euro auf 1 Million Euro. Auch die Vorausset-
    zungen dafür, diese Mittel zu erhalten, werden verändert.
    Das ist im Sinne der Betroffenen. Es wurde also keine
    Axt angelegt, sondern die Mittel steigen ganz beträcht-
    lich, nämlich um den Faktor vier. – Das ist das eine.

    Das andere ist: Es geht am Ende doch darum, dass ein
    Opfer einer Gewalttat, das keinen Schadensersatz be-
    kommt, weil man zum Beispiel den Schädiger nicht
    kennt, weil er entschwunden ist oder weil er keinen
    Schadensersatz leisten kann, diesen Schadensersatz aus
    Billigkeitsgründen erhält. Es wird zuerst geschaut: Be-
    kommt er für die Tat einen Ersatz von dem dafür Verant-
    wortlichen? Deswegen kann man heute noch gar nicht
    sagen, wie viele Betroffene im Jahr 2010 aufgrund links-
    extremistischer und wie viele aufgrund rechtsextremisti-
    scher Straftaten Leid erfahren und keinen Ersatz bekom-
    men haben. Sie können das nicht sagen, und ich kann
    das nicht sagen. Es ist völlig überflüssig, zu spekulieren,
    welche Opfergruppe mit einer höheren Zahl vertreten ist.
    Wir wollen etwas für die Opfer extremistischer Gewalt
    tun. Dafür nehmen wir sehr viel mehr Geld in die Hand.
    Das ist gut und sollte hier nicht kleingeredet werden.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)






    Florian Toncar


    (A) (C)



    (D)(B)

    Der zweite Impuls, den wir als Koalition im Haushalt
    setzen, betrifft die internationale Partnerschaft, die
    Rechtsberatung der Bundesrepublik Deutschland zum
    Thema „Förderung von Demokratie und Marktwirtschaft
    im Ausland“. Das ist ein wichtiges Anliegen. Wir kön-
    nen, glaube ich, sagen, dass das deutsche Recht – egal ob
    Strafrecht, Strafprozessrecht, Verwaltungsrecht oder Zi-
    vilrecht – im Ausland auf großes Interesse stößt. Wir
    können sehr viel zur Verbesserung der Situation in Ent-
    wicklungs- und Schwellenländern beitragen. Wir sollten
    stolz darauf sein, anstatt unseren Rechtsstaat – so ist es
    in dieser Debatte teilweise auch wieder passiert –
    schlechtzureden. Das ist an vielen Stellen völlig maßlos.
    Wir sollten stolz sein. Unser Recht ist international ge-
    fragt, und das bildet diese Koalition im Haushalt ab.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir haben nicht gesagt, dass unser Recht schlecht ist! Die Regierung ist schlecht! Das ist zweierlei!)


    Ich möchte noch auf einige rechtspolitische Themen
    eingehen. Aus liberaler Sicht ist die Entscheidung des
    Bundesverfassungsgerichts in Bezug auf die Vorrats-
    datenspeicherung zu begrüßen. Wir haben diese Ent-
    scheidung erwartet, da sie der Argumentation unserer
    Fraktion, die wir in der Vergangenheit auch von diesem
    Pult aus vorgetragen haben, entspricht. Ich denke, dass
    dieses Thema bei der Ministerin in guten Händen ist.
    Das hat sie in der Vergangenheit gezeigt.

    Sie hat auch ein weiteres Thema auf die Agenda ge-
    setzt – das wird von unserer Fraktion maßgeblich unter-
    stützt –, und zwar die Reform des Insolvenzrechts. In
    der jetzigen Krise müssen wir uns überlegen: Ist unser
    Insolvenzrecht geeignet, den Erhalt von Arbeitsplätzen
    zu sichern, oder führt es dazu, dass Betriebe kaputtge-
    hen? Ich glaube, dass wir uns mit den Überlegungen zur
    Stärkung des Insolvenzplanverfahrens und zu mehr Ei-
    genverwaltung auf einem guten Weg befinden. Denn ge-
    rade in der Krise müssen für den Erhalt von Unterneh-
    men und Arbeitsplätzen bessere Rahmenbedingungen
    gesetzt werden.

    Folgende Frage hat die Ministerin dankenswerter-
    weise in einer Rede in Hamburg angesprochen: Wie kön-
    nen wir das Insolvenzrecht in den Bereichen reformie-
    ren, in denen es heute nicht mehr richtig greift? Das gilt
    insbesondere für die Bankenkrise und den Umgang mit
    den sogenannten systemrelevanten Banken. Ich denke,
    dass es einer der wichtigen Aspekte dieser Insolvenz-
    rechtsreform ist, sich zu überlegen, wie man mit diesem
    Problem umgeht und wie man wieder dazu kommt – das
    ist in einer Marktwirtschaft nur billig und gerecht –, dass
    jemand, der Fehler gemacht hat, auch die unternehmeri-
    sche Haftung – das geht bis zum Risiko der Insolvenz –
    dafür übernehmen muss.


    (Christine Lambrecht [SPD]: Dann machen Sie mal einen Vorschlag! Machen Sie doch einen runden Tisch dazu!)

    Da Sie die Große Koalition so gelobt haben und Vor-
    schläge verlangen, möchte ich Sie darauf hinweisen,
    dass die Große Koalition gerade in diesem Punkt sehr
    unterschiedlicher Meinung war. Es gab einen Vorstoß
    von Frau Zypries und Herrn Steinbrück sowie einen von
    Herrn zu Guttenberg. Es hat aber eben nicht geklappt.
    Wir werden dafür sorgen, dass wir das Thema gemein-
    sam lösen. Was das Ziel angeht, sind wir uns einig.


    (Christine Lambrecht [SPD]: Dann legen Sie was vor! Reden Sie nicht darüber, legen Sie was vor!)


    Insofern ist das ein gutes Beispiel dafür, dass diese Ko-
    alition bestens funktioniert, Frau Kollegin Lambrecht.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Christine Lambrecht [SPD]: Wann soll denn das so gewesen sein?)


    Ich möchte noch einen Punkt ansprechen, der im Ko-
    alitionsvertrag enthalten ist. Es geht dabei um ein sehr
    wichtiges Thema, das Staatshaftungsrecht. Es ist inte-
    ressant, dass wir in einem Land leben, in dem fast alles
    umfassend gesetzlich geregelt ist. Aber die Frage, wann
    der Staat seinen Bürgern Ersatz schuldet, wenn diese ei-
    nen Schaden erleiden, ist nur fragmentarisch geregelt,
    und die entsprechenden Regelungen sind über etliche
    Gesetze verteilt, bis hin zum Grundgesetz, das zur An-
    wendung gebracht werden muss, da es keine speziellen
    Gesetze gibt. Diese Frage ist seit Jahrzehnten offen ge-
    blieben. Ich finde, ein Rechtsstaat schuldet es seinen
    Bürgern, ihnen klare Regeln bzw. Ansprüche für den
    Fall zu geben, dass dieser Staat sie geschädigt hat und
    Ersatz leisten muss.


    (Christine Lambrecht [SPD]: Wann kommt das?)


    – Ja. Jedenfalls wird das kommen, Frau Kollegin. Sie
    sind sicher froh, dass es diese Koalition jetzt aufgreift.



Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Herr Kollege, was auch kommt, ist das Ende Ihrer Re-

dezeit.


(Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ende der Redezeit!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Florian Toncar


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Das Problem sind die vielen Zwischenrufe, Frau Prä-

    sidentin.


    (Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Damit muss man fertig werden und darf nicht immer nur anderen die Schuld geben!)


    – Wir greifen das auf. Insofern ist die Dürre in der
    Rechtspolitik der letzten elf Jahre endlich vorbei. Wir
    werden das Thema lösen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Lachen der Abg. Christine Lambrecht [SPD] – Christine Lambrecht [SPD]: Da müssen Sie ja selbst lachen!)







    (A) (C)



    (D)(B)