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ID1703108900

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/31 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2009 bis 2013 (Drucksachen 16/13601, 17/626) . . . . . . . 13 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Land- wirtschaft und Verbraucherschutz (Drucksachen 17/610, 17/623) . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 14 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 17/606, 17/623) . . . . . . . . . Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2833 B 2833 C 2833 D 2834 A 2835 B 2837 D 2856 B 2856 C 2857 D 2859 B 2860 B 2862 B 2864 C 2865 C Deutscher B Stenografisc 31. Sit Berlin, Donnerstag, I n h a Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Dr. Claudia Winterstein . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Petra Pau zum Mit- glied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes und der Abge- ordneten Kersten Steinke zum stellvertreten- den Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2833 A 2833 B 2833 B Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2839 B 2840 B undestag her Bericht zung den 18. März 2010 l t : Ilse Aigner, Bundesministerin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Dr. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . 2841 D 2844 B 2845 D 2847 A 2848 A 2849 B 2851 B 2852 D 2853 C 2854 C Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2866 A 2867 D 2868 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 17/607, 17/623) . . . . . . in Verbindung mit 15 b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 17/623, 17/624) . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Funk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . 2869 C 2870 A 0000 A2871 C 2872 A 2872 C 2873 C 2874 D 2876 A 2877 B 2878 D 2880 C 2880 C 2880 D 2882 C 2884 B 2886 B 2887 B 2888 B 2889 A 2891 A 2891 B 2892 C 2894 A 2894 D 2895 B 2895 C 2897 C 2899 A 2899 C Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksachen 17/616, 17/623) . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Dittrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Norbert Geis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung (Drucksachen 17/620, 17/623) . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2900 C 2901 A 2902 C 2902 D 2904 D 2907 A 2908 B 2910 A 2911 C 2914 A 2914 B 2914 C 2915 D 2917 B 2918 B 2919 D 2920 C 2921 D 2923 B 2924 C 2924 D 2926 D 2928 B 2928 C 2930 A 2930 C 2931 A 2932 A 2933 B 2934 A 2935 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 III Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2938 A 2939 B 2940 C 2942 A 2943 C 2945 A 2946 B 2947 D 2949 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 2833 (A) (C) (D)(B) 31. Sit Berlin, Donnerstag, Beginn: 9
  • folderAnlagen
    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 2949 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barchmann, Heinz- Joachim SPD 18.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 18.03.2010 Cramon-Taubadel, Viola von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 18.03.2010 Kramme, Anette SPD 18.03.2010 Liebing, Ingbert CDU/CSU 18.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 18.03.2010 Pflug, Johannes SPD 18.03.2010 Rief, Josef CDU/CSU 18.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 18.03.2010 Gohlke, Nicole DIE LINKE 18.03.2010 Golze, Diana DIE LINKE 18.03.2010 Granold, Ute CDU/CSU 18.03.2010 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 18.03.2010 Hempelmann, Rolf SPD 18.03.2010 Hörster, Joachim CDU/CSU 18.03.2010* Hoff, Elke FDP 18.03.2010 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 18.03.2010 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Roth (Esslingen), Karin SPD 18.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Dr. Scheer, Hermann SPD 18.03.2010 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 18.03.2010 Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 18.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 18.03.2010 31. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Stephan Kühn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Ich möchte gleich an die Themen Goldener
    Plan Ost und Ski-WM anknüpfen. Ich sage das einmal
    aus haushalterischer Sicht: Sie haben einen investiven
    Haushaltstitel gestrichen und dafür einen konsumtiven
    Haushaltstitel aufgesetzt.


    (Beifall des Abg. Dr. Peter Danckert [SPD])


    Wenn die Veranstaltung in Garmisch so lukrativ ist
    – übrigens so lukrativ, dass dort in umfangreicher Form
    Bergwald gerodet wurde –, verstehe ich nicht, warum
    sich nicht ausreichend Sponsoren finden lassen, um das
    Kulturprogramm für diese Veranstaltung zu finanzieren.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Es ist natürlich richtig, dass der Breitensport eine An-
    gelegenheit der Kommunen ist. Wenn aber die schwarz-
    gelbe Bundesregierung den Kommunen jeden finanziel-
    len Spielraum, um überhaupt in ihre Sportstätten inves-
    tieren zu können, raubt, dann ist das keine gute Voraus-
    setzung und schafft auch keine guten Bedingungen für
    spätere Entwicklungen im Bereich des Spitzensports. So
    viel dazu.





    Stephan Kühn


    (A) (C)



    (D)(B)


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Reden Sie mal mit Ihren Kollegen im Sportausschuss!)


    Ich möchte zu dem Aspekt kommen, dass der Minis-
    ter die Zuständigkeit für die Angelegenheiten der neuen
    Länder sozusagen geerbt hat. Ich finde, es ist grundsätz-
    lich eine richtige Entscheidung, dass nicht mehr das Ver-
    kehrsministerium, sondern das Innenministerium dafür
    zuständig ist. Wir betrachten also das Thema Aufbau
    Ost nicht mehr durch eine reine Infrastrukturbrille.

    Richtig ist auch, die Förderinstrumente für den Auf-
    bau Ost zu evaluieren. Das haben Sie sich ja vorgenom-
    men, Herr Minister. Ich denke, das ist richtig und
    notwendig. Es darf natürlich nicht nur bei wissenschaft-
    lichen Analysen und Forschungsprogrammen bleiben.
    Auch teilen wir die Ansicht, dass die Gießkanne kein ge-
    eignetes Förderinstrument ist. Wir meinen, dass es eine
    stärkere und flexiblere Akteurs- und Innovationsförde-
    rung gerade für kleine und mittelständische Unterneh-
    men in den neuen Bundesländern geben muss.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie haben sich als Schwerpunkt Maßnahmen zur Stär-
    kung der Strukturen und Innovationsfähigkeit der ost-
    deutschen Wirtschaft gesetzt. Nun ist die Fotovoltaik eine
    der wichtigsten Industrien in Ostdeutschland mit einem
    ausgeprägten Spitzencluster Solarvalley Mitteldeutsch-
    land und mit großer wirtschafts- und arbeitsmarktpoliti-
    scher Bedeutung. Es gibt mehr als 55 000 Arbeitsplätze
    und eine breite Forschungslandschaft. Es heißt ja immer,
    im Osten würden nur verlängerte Werkbänke stehen. Das
    ist in diesem Fall nicht so. Ostdeutschland hat sich zu ei-
    nem der weltweit bedeutendsten Standorte für die Pro-
    duktion von Solaranlagen entwickelt. 90 Prozent der
    Produktion in Deutschland kommen aus den neuen Bun-
    desländern. 20 Prozent der weltweiten Produktion fallen
    auf die fünf neuen Bundesländer. In vielen Bereichen
    sind wir da Weltmarktführer.

    Die von der Bundesregierung geplanten Kürzungen
    der Solarförderung gefährden diese aufgebauten Struktu-
    ren. Sie werden Arbeitsplätze kosten und vor allen Din-
    gen den Einstieg von chinesischen Billigprodukten be-
    deuten.


    (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Unglaublich! – Gisela Piltz [FDP]: Sind Sie sicher, dass Sie zum Einzelplan 06 sprechen?)


    Es geht hier um Industriepolitik und Technologieför-
    derung in den neuen Bundesländern. Insofern wundert es
    mich, Herr Minister, dass Sie dazu kein Wort verloren
    haben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Ich hätte erwartet, dass Sie sich als Minister, der für die
    neuen Bundesländer zuständig ist, gegen eine überhöhte
    Kürzung bei der Einspeisevergütung ausgesprochen
    hätten. Es ist ganz klar: Aufgrund der Kürzung zum
    1. Januar 2010 und der jetzt geplanten Kürzung müssten
    die Unternehmen eine Produktivitätssteigerung von
    30 Prozent innerhalb eines Jahres schaffen. Das ist si-
    cherlich nicht machbar. Die Kürzung in dieser Form
    würde bedeuten, dass das, was als Pflänzchen in den
    neuen Bundesländern aufgeblüht ist, wieder verwelkt.
    Ich erwarte von Ihnen als Minister, dass Sie sich hör-
    und sichtbar – ähnlich wie Ihre Landeskollegen – gegen
    diese überzogene Kürzung aussprechen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Zum Schluss möchte ich noch auf ein Thema zu spre-
    chen kommen, das Kollegen vor mir schon angesprochen
    haben und das sehr wesentlich ist. Sie haben eine Haus-
    haltstiteländerung vorgenommen. Sie klingt zunächst ein-
    mal recht unspektakulär: „Förderung von Projekten gegen
    Rechtsextremismus in den neuen Bundesländern“ heißt
    jetzt „Förderung von Projekten für demokratische Teil-
    habe und gegen Extremismus in Ostdeutschland“. Sie
    haben lautstark verkündet: Damit ist keine Kürzung des
    Programms verbunden. In der Erläuterung zum Bericht-
    erstattergespräch heißt es aber: Die in Planung befindli-
    chen Programmansätze sind nicht auf eine Bekämpfung
    des Rechtsextremismus beschränkt. – Das bedeutet bei
    gleichem Haushaltsansatz eine Kürzung der Mittel für
    Projekte gegen rechts, und nichts anderes.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN)


    Obwohl alle 26 Minuten in Deutschland eine rechts-
    extremistische Straftat begangen wird – 20 000 im Jahr
    2008 –, obwohl über 100 Todesopfer von Gewalttaten
    mit rechtsmotiviertem Hintergrund zu beklagen sind,
    werfen Sie rechten und linken Extremismus in einen
    Topf.


    (Jürgen Herrmann [CDU/CSU]: Ist Linksextremismus nicht so schlimm? Sie messen mit zweierlei Maß! – Otto Fricke [FDP]: Was ist denn weniger schlimm?)


    Das ist meines Erachtens nicht verantwortbar. Herr Mi-
    nister, Sie kommen wie ich aus Sachsen und kennen die
    Situation vor Ort. Gemessen an der Einwohnerzahl wer-
    den die meisten rechtsextremistischen Straftaten in Ost-
    deutschland verübt. Das muss man einfach zur Kenntnis
    nehmen. In der Sächsischen Schweiz oder im Muldental-
    kreis haben wir kein Problem mit Islamismus oder
    Linksextremismus. Aber in den NPD-Hochburgen haben
    wir ein großes Problem mit Rechtsextremismus.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN)


    Die Arbeit gegen Rechtsextremismus braucht einfach
    langfristige Sicherheiten vom Bund, damit lokale Initia-
    tiven gegen rechts, mobile Beratungsteams, Opferbera-
    tungsstellen und Bildungsprojekte arbeiten können.
    Diese lassen Sie jetzt im Unklaren; dafür habe ich kein
    Verständnis. Das ist keine verantwortungsvolle Politik,
    meine Damen und Herren.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN)







    (A) (C)



    (D)(B)



Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat nun Kollege Hans-Peter Uhl für die

CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hans-Peter Uhl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Präsident! Meine verehrten Kolleginnen und

    Kollegen! Der Rückgang der Haushaltsmittel des BMI
    um 128 Millionen Euro wird sicher schwierig umzuset-
    zen sein; aber es wird nur der Einstieg in eine ganze
    Kette von Reduzierungen unserer Haushalte, auch des
    Haushalts des BMI, sein. Deswegen halte ich es für rich-
    tig, Herr Minister, dass Sie eine Kommission einrichten
    werden, die sich die Sicherheitsarchitektur zumindest
    des Bundes, aber wohl auch in ganz Deutschland, vor-
    nimmt.

    Wir haben – daran wollen wir natürlich nichts ändern –
    die Hoheit der Länder über die Polizeien.


    (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Daran arbeiten wir! Dennoch muss man sehen, dass bei 16 Bundesländern auch gewisse Zentrifugalkräfte wirken. Das ist wohl systemimmanent, und deswegen muss man sehen, wie man in einer Sicherheitsarchitektur, die in unsere Zeit passt, Synergieeffekte erzeugen und Einsparungen erzielen kann, das heißt, mit gleichen Haushaltsmitteln mehr Sicherheit organisieren kann als zuvor. Wir haben im Bereich der IT-Kommunikation mit dem IT-Planungsrat bereits einen ersten Schritt getan. 18 Milliarden Euro werden durch den Bund, die Länder und die Kommunen jedes Jahr für IT-Beschaffungen ausgegeben. Das heißt, hier ist ein weites Feld für Koordination und Zusammenarbeit, hier kann man sparen, wenn man sich auf die richtigen Systeme verständigt, die dann auch von allen Sicherheitsbehörden genutzt werden können. E-Government wird unsere Welt revolutionieren. Dem werden wir Rechnung tragen. Wir werden auf andere Weise mit den Behörden beim Bund, bei den Ländern und den Kommunen kommunizieren können. Das Ganze wird benutzerfreundlicher, und dies ist gut so. Das De-Mail-Gesetz, das wir mit der SPD in der letzten Wahlperiode nicht mehr verabschieden konnten, gehen wir jetzt energisch an. Es wird dazu beitragen, dass wir zertifizierte, sichere E-Mails versenden können, sowohl im geschäftlichen Bereich als auch im Umgang mit Behörden. Die Wirtschaft legt größten Wert auf dieses Gesetz. Die deutschen Versicherer versenden pro Jahr circa 800 Millionen Briefe. Sie könnten also durch einen sicheren E-Mail-Verkehr einen großen Teil dieser Briefe elektronisch versenden. Dies bedeutet, dass dadurch allein für die Versicherungswirtschaft Einsparungen von mehreren Hundert Millionen Euro erzielt werden könnten. Der elektronische Personalausweis ist hier schon mehrfach angesprochen worden; er wird kommen. Dazu läuft gerade ein Countdown ab, der seinen Höhepunkt am 1. November haben wird, wenn der elektronische Personalausweis eingeführt werden wird. Er wird ein Mehr an Sicherheit bringen. (Dr. Peter Danckert [SPD]: Die FDP ist damit nicht einverstanden! – Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Frau Piltz wird das verhindern!)


    – Auch Sie, Herr Wieland, werden mit einem solchen
    Ausweis sicher identifiziert werden können, auch im In-
    ternet.


    (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich brauche den nicht! – Dr. Peter Danckert [SPD]: Den Wieland kennt man ja!)


    – Obwohl man Sie kennt, wird es auch Ihnen nichts
    schaden. In München kennt Sie Gott sei Dank niemand,
    und da brauchen Sie einen solchen Ausweis.

    Dieser Ausweis wird kommen. 13 000 Kommunen
    sind dabei, sich darauf vorzubereiten. Über 100 Firmen
    sind jetzt schon dabei, zu investieren. Das lässt sich nicht
    rückgängig machen, denn das löst Schadenersatzpro-
    zesse in horrendem Ausmaß aus. Das will auch niemand
    rückgängig machen, das kommt zum Vollzug.


    (Dr. Peter Danckert [SPD]: Doch, die FDP!)


    Lassen Sie mich noch einen Satz zur Vorratsdaten-
    speicherung sagen.


    (Florian Toncar [FDP]: Aha!)


    Das Urteil dazu haben wir zur Kenntnis genommen; wir
    haben es in gewisser Weise sogar vorausgesehen.


    (Florian Toncar [FDP]: Das war keine Überraschung!)


    Ich habe immer gesagt – bei irgendeiner Fernsehsendung
    habe ich sogar eine Wette abgeschlossen –: Das Bundes-
    verfassungsgericht wird diese Vorratsdatenspeicherung,
    das Speichern von Verkehrsdaten dem Grunde nach für
    verfassungsgemäß erklären – das hat es getan –, wird
    aber wohl sagen, dass es mit Blick auf die Anwender-
    seite vielleicht da und dort doch zu weit gehe; auch dies
    hat es getan. Dies setzen wir jetzt um.

    Jetzt erzähle ich Ihnen etwas. Gestern war der Präsi-
    dent des Bundeskriminalamtes bei uns und hat von ei-
    nem erschütternden Fall berichtet. Ein Mann miss-
    braucht permanent seine beiden minderjährigen Töchter,
    rühmt sich im Pädophilen-Chat fortlaufend mit dieser
    Tat und kündigt an: Ich mache das auch am kommenden
    Wochenende. Das Bundeskriminalamt will diesem Ver-
    brecher auf die Spur kommen und versucht, seine IP-
    Adresse zu bekommen. Wäre sie gespeichert, könnte das
    Bundeskriminalamt diesen Mann festnehmen und diese
    unerträglichen Verbrechen sofort stoppen. Aber er hat
    uns nachweisen können, dass die IP-Adresse vom Provi-
    der nicht gespeichert wird. Durch das Urteil des Bundes-
    verfassungsgerichts darf die Information auch nicht ab-
    gerufen werden, selbst wenn sie gespeichert worden
    wäre.


    (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das stimmt doch nicht! Sie haben eine Dr. Hans-Peter Uhl Ausnahme für IP-Adressen gemacht! Sie haben es offenbar nicht gelesen!)





    (A) (C)


    (B)


    – Herr Wieland, ich werde es Ihnen schriftlich geben,
    damit Sie den Ernst der Lage erkennen. Die Äußerung
    der Linken, wir sollten bei solchen Verbrechen erst ein-
    mal innehalten, wird zu einer Zumutung für jeden Bür-
    ger, der sich an die Regeln unseres Rechtsstaates hält.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir werden uns von den Sicherheitsbehörden Fälle
    dieser Art berichten lassen. Wir werden keine Ruhe ge-
    ben, bis Fälle dieser Art in unserem Land gestoppt wer-
    den und bis die Sicherheitsbehörden in die Lage versetzt
    werden, durch Heraussuchen dieser Vorratsdaten solchen
    Verbrechern das Handwerk zu legen. Dazu sind wir ver-
    pflichtet, egal in welcher Partei man ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo ist denn der gemeinsame Gesetzentwurf?)


    Ich freue mich, dass wir ein sehr viel weicheres
    Thema hier bereits mehrfach besprochen haben. Deswe-
    gen kann ich mich kurzfassen. Die Winterolympiade
    2018 sollte nach München und Garmisch kommen. Wie
    ich mitbekomme, sind alle dabei, dieses Vorhaben zu un-
    terstützen. Das ist gut so. Das Mini Bid Book ist beim
    Internationalen Olympischen Komitee eingegangen. Die
    weiteren Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Alle
    machen mit: auf Bundesebene federführend der Bundes-
    innenminister, der Bundesfinanzminister mit Unterstüt-
    zung des Bundesverteidigungsministers durch die Be-
    reitstellung der Flächen für das Olympische Dorf. Weil
    alle mitmachen, bin ich zuversichtlich, dass wir im Wett-
    bewerb mit Südkorea und Frankreich am 6. Juli nächsten
    Jahres die Nase vorn haben und sagen können: Der Zu-
    schlag geht an Deutschland. Ich danke allen Mitgliedern
    dieses Parlaments für jedwede Unterstützung dieses Vor-
    habens.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)