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ID1703105300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/31 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2009 bis 2013 (Drucksachen 16/13601, 17/626) . . . . . . . 13 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Land- wirtschaft und Verbraucherschutz (Drucksachen 17/610, 17/623) . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 14 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 17/606, 17/623) . . . . . . . . . Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2833 B 2833 C 2833 D 2834 A 2835 B 2837 D 2856 B 2856 C 2857 D 2859 B 2860 B 2862 B 2864 C 2865 C Deutscher B Stenografisc 31. Sit Berlin, Donnerstag, I n h a Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Dr. Claudia Winterstein . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Petra Pau zum Mit- glied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes und der Abge- ordneten Kersten Steinke zum stellvertreten- den Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2833 A 2833 B 2833 B Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2839 B 2840 B undestag her Bericht zung den 18. März 2010 l t : Ilse Aigner, Bundesministerin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Dr. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . 2841 D 2844 B 2845 D 2847 A 2848 A 2849 B 2851 B 2852 D 2853 C 2854 C Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2866 A 2867 D 2868 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 17/607, 17/623) . . . . . . in Verbindung mit 15 b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 17/623, 17/624) . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Funk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . 2869 C 2870 A 0000 A2871 C 2872 A 2872 C 2873 C 2874 D 2876 A 2877 B 2878 D 2880 C 2880 C 2880 D 2882 C 2884 B 2886 B 2887 B 2888 B 2889 A 2891 A 2891 B 2892 C 2894 A 2894 D 2895 B 2895 C 2897 C 2899 A 2899 C Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksachen 17/616, 17/623) . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Dittrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Norbert Geis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung (Drucksachen 17/620, 17/623) . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2900 C 2901 A 2902 C 2902 D 2904 D 2907 A 2908 B 2910 A 2911 C 2914 A 2914 B 2914 C 2915 D 2917 B 2918 B 2919 D 2920 C 2921 D 2923 B 2924 C 2924 D 2926 D 2928 B 2928 C 2930 A 2930 C 2931 A 2932 A 2933 B 2934 A 2935 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 III Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2938 A 2939 B 2940 C 2942 A 2943 C 2945 A 2946 B 2947 D 2949 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 2833 (A) (C) (D)(B) 31. Sit Berlin, Donnerstag, Beginn: 9
  • folderAnlagen
    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 2949 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barchmann, Heinz- Joachim SPD 18.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 18.03.2010 Cramon-Taubadel, Viola von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 18.03.2010 Kramme, Anette SPD 18.03.2010 Liebing, Ingbert CDU/CSU 18.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 18.03.2010 Pflug, Johannes SPD 18.03.2010 Rief, Josef CDU/CSU 18.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 18.03.2010 Gohlke, Nicole DIE LINKE 18.03.2010 Golze, Diana DIE LINKE 18.03.2010 Granold, Ute CDU/CSU 18.03.2010 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 18.03.2010 Hempelmann, Rolf SPD 18.03.2010 Hörster, Joachim CDU/CSU 18.03.2010* Hoff, Elke FDP 18.03.2010 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 18.03.2010 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Roth (Esslingen), Karin SPD 18.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Dr. Scheer, Hermann SPD 18.03.2010 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 18.03.2010 Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 18.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 18.03.2010 31. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Wolfgang Wieland


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Herr

    Kollege Herrmann, Herr Kollege Toncar, ich bin Ihnen
    richtig dankbar. Ich habe gestern zugehört, als die Kanz-
    lerin geredet hat. Sie sprach von der „Herkulesaufgabe“,
    den Haushalt zu sanieren. Der Bundesfinanzminister
    kündigte an, er wolle das Steuer radikal in Richtung Spa-
    ren herumreißen.

    Ich habe mich die ganze Zeit gefragt: Wo denn eigent-
    lich? Wo sind die Sparschritte? Nun haben Sie mich auf-
    geklärt, Herr Kollege Herrmann, dass wir sie hier finden,
    dass die 110 Millionen Euro, die Sie als Haushälter ge-
    genüber dem Ansatz des Ministeriums eingespart haben,
    der entscheidende Schritt seien. Wie soll das sein ange-
    sichts der 80 Milliarden Euro – wir rechnen sogar mit
    100 Milliarden Euro –, die der Haushalt diesmal in die
    Miesen geht?


    (Zurufe der Abg. Gisela Piltz [FDP])


    – Frau Piltz, zu Ihnen komme ich noch in aller Ausführ-
    lichkeit.

    Diese Regierung, diese Koalition verhält sich wie ein
    Automobilkonzern, der ankündigt, dass er neue Sparmo-
    delle vorstellt. Dann zieht der Vorstandsvorsitzende am
    Vorhang, und da stehen die alten Spritschleudern mit
    neuen Chromleisten. Auf Fragen sagt er: Die Sparmo-
    delle kommen nächstes Jahr. Auf die Frage, ob er nicht
    einen Prototyp oder wenigstens eine Skizze hat, sagt er:
    Die Skizze kommt im Mai; denn dann haben wir die
    neueste Ölpreisschätzung. So glauben Sie sich drücken
    zu können vor der Aussage, wo Sie denn sparen wollen


    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Wo sind denn die Sparvorschläge der Opposition, der Grünen? Legen Sie mal welche vor!)


    und was das denn bedeutet für die innere Sicherheit. Tun
    Sie hier doch nicht so, als ob Sie wirklich konsolidieren
    und dabei den Bereich innere Sicherheit ausnehmen
    könnten. Sämtliche Bundesländer haben immer, sozusa-
    gen litaneiartig, erklärt: An der inneren Sicherheit wird
    nicht gespart. – Genau das haben Sie getan, und Sie wis-
    sen es auch. Sie versuchen, die Stunde der Wahrheit vor
    sich herzuschieben. Diese Stunde wird aber kommen.
    Dann werden wir sehen, was diese Koalition zu leisten
    in der Lage ist.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Mit diesem „Ab morgen wird gespart, und darauf gebe
    ich heute noch einen aus“ können Sie uns nicht überzeu-
    gen, selbst wenn wir uns – und das tun wir – über mehr
    Mittel für den Datenschutzbeauftragten freuen und wenn
    wir auch sagen, für die Polizei im Ausland müsse mehr
    getan werden. Das alles ist ja richtig, aber das ist nicht
    die Herkulesaufgabe, von der die Kanzlerin geredet hat.





    Wolfgang Wieland


    (A) (C)



    (D)(B)

    Geld auszugeben, ist einfach,


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Darin sind die Grünen gut!)


    Geld einzusparen, ist es nicht. Hier hören wir bisher nur
    Rhetorik. Wir hören auch nur rhetorische Girlanden hin-
    sichtlich der angekündigten bürgerrechtlichen Wende.
    Das hat Ihre Fraktionsvorsitzende Homburger gestern ja
    gesagt: Wir balancieren Freiheit und Sicherheit neu aus. –
    Wo geschieht das denn?


    (Jan Korte [DIE LINKE]: Richtig!)


    Erstes Beispiel. Die Kollegin Piltz hat nicht etwa er-
    klärt: „Wir informieren jetzt korrekt und objektiv über
    den E-Personalausweis“, sondern sie hat in der Neuen
    Osnabrücker Zeitung gesagt: Wir wollen ihn für ganze
    zehn Jahre bis 2020 aussetzen. – Die Internetgemeinde
    hat gleich Hurra gebloggt und geschrieben: Deswegen
    haben wir die FDP gewählt. – Ja, und was machen Sie
    heute? Sie heben heute die Hand für mehr Planstellen
    beim Bundesverwaltungsamt, für Forschung auf dem
    Gebiet der Biometrie und für eine abgespeckte staatliche
    Propagandaoffensive hinsichtlich dieses E-Personal-
    ausweises. Das ist angewandte Schizophrenie. Sie reden
    von einem Unsicherheitspapier und bewilligen das Geld
    dafür.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN)


    Das zweite Beispiel, das BKA-Gesetz, wurde hier
    auch schon angesprochen. Herr Toncar sagt stolz: Die
    Planstellen, die wir dafür vorgesehen haben, wird es ge-
    ben. – Für die neue Aufgabenwahrnehmung werden es
    dann insgesamt 130 Planstellen mehr beim Bundeskri-
    minalamt sein – allesamt für Befugnisse, die die FDP be-
    kämpft hat und gegen die die FDP durch ihre famosen
    Vertreter Baum und Hirsch – leider nicht mehr ganz ak-
    tuell, aber immer noch famos – in Karlsruhe vor Gericht
    zieht.


    (Gisela Piltz [FDP]: Das müssen wir zurückweisen! Sie sind noch sehr aktuell!)


    Diese Methode von Ihnen, sowohl auf Klägerseite als
    auch auf Beklagtenseite zu sein, soll jetzt offenbar die
    ständige Praxis werden. Forensisch können Sie damit
    nur gewinnen, weil Sie auf beiden Seiten sind. Hinsicht-
    lich der Glaubwürdigkeit verlieren Sie aber, und zwar ra-
    sant.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Frau Kollegin Piltz, das muss ich Ihnen hier so sagen,
    weil Sie uns hier jahrelang erklärt haben, welche Versa-
    ger die Grünen auf bürgerrechtlichem Gebiet sind.


    (Zuruf von der FDP: Haben Sie es denn verstanden?)


    Sie haben mit Frau Leutheusser-Schnarrenberger ge-
    radezu darum gerangelt – das ist noch kein Jahr her –,
    wer vor den Booten der Piratenpartei vor dem Schöne-
    berger Rathaus die Seeräuber-Jenny spielen darf, ob Sie
    oder Frau Leutheusser-Schnarrenberger. Ja, das ist noch
    kein Jahr her. Jetzt müssen die Gondeln der FDP Trauer
    tragen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Wir tun das allerdings nicht. Wir halten es mit Lothar
    de Maizière, der heute Freiligrath zitiert hat:

    Ihr hemmt uns, doch ihr zwingt uns nicht. – Unser
    die Welt trotz alledem.

    Das wird heute um 15 Uhr vor dem Brandenburger Tor
    gesungen werden, und wir werden hier im Herbst wieder
    eine Demonstration „Freiheit statt Angst“ von den vielen
    erleben, die diese Wende erzwingen wollen und die mit
    dem, was Sie bisher geboten haben, wirklich nicht zu-
    frieden sind.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Otto Fricke [FDP]: Kein einziger Vorschlag!)




Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Nun hat der Bundesminister des Innern, Dr. Thomas

de Maizière, das Wort.

Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister des In-
nern:

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und
Herren! Das Hohe Haus, die Mitglieder des Haushalts-
ausschusses, hat sich bei meinen Mitarbeitern und mir
für die professionelle Zuarbeit bedankt. Ich will das
gerne zurückgeben und mich für die konstruktive und
professionelle Beratung dieses Einzelplans sehr herzlich
bedanken.

Herr Abgeordneter Danckert, damit hier kein Miss-
verständnis aufkommt: Dazu gehört auch, dass sämtliche
Anträge, die die Koalition beschlossen hat, dass sämtli-
che Beschlüsse vorab mit mir besprochen worden sind.


(Dr. Peter Danckert [SPD]: Am Donnerstagmorgen!)


– Nein, nein, ehrlich gesagt: Wann wir das besprechen


(Gisela Piltz [FDP]: Das ist Datenschutz!)


– vielen Dank –, das ist Datenschutz.


(Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


Richtig ist, dass alle Ressorts eine Kürzungsauflage
von 2 Prozent erhalten haben. Wir sind hier ja unter uns:
Ich kann Ihnen verraten, dass wir als Exekutive uns auch
überlegt haben, wo diese 2 Prozent so einzusparen sind,
dass die Aufgabenerfüllung gerade nicht beeinträchtigt
wird. Im Bereich des Personalhaushalts der Bundes-
polizei ist es zum Beispiel so,


(Dr. Peter Danckert [SPD]: Ihr Haushalt hat doch einen Zuwachs gehabt!)


dass der Abstand zwischen den Soll-Ausgaben und den
Ist-Ausgaben der vergangenen Jahre es ermöglicht, die
von Ihnen genannte Summe einzusparen, ohne dass eine





Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister des Innern


(A) (C)



(D)(B)


Bundesminister Dr. Thomas de Maizière
einzige Stelle gestrichen, ohne dass die öffentliche Si-
cherheit ein einziges Mal gefährdet und ohne dass die
Bundespolizei auch nur im Ansatz in ihrer Aufgaben-
erfüllung beeinträchtigt wird. Es handelt sich um eine
Einsparung von Soll-Ausgaben, die die öffentliche Si-
cherheit nicht gefährdet. Deswegen habe ich dem zuge-
stimmt.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


Am Schluss meiner Rede werde ich auf einen Punkt
zu sprechen kommen, bei dem ich anderer Meinung war.
Es geht dabei um den Goldenen Plan Ost, über den wir
im Ausschuss auch gesprochen haben.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gerda Hasselfeldt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Bundesminister, gestatten Sie eine Zwischen-

    frage des Kollegen Danckert?

    Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister des In-
    nern:

    Gern.