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ID1703104400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/31 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2009 bis 2013 (Drucksachen 16/13601, 17/626) . . . . . . . 13 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Land- wirtschaft und Verbraucherschutz (Drucksachen 17/610, 17/623) . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 14 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 17/606, 17/623) . . . . . . . . . Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2833 B 2833 C 2833 D 2834 A 2835 B 2837 D 2856 B 2856 C 2857 D 2859 B 2860 B 2862 B 2864 C 2865 C Deutscher B Stenografisc 31. Sit Berlin, Donnerstag, I n h a Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Dr. Claudia Winterstein . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Petra Pau zum Mit- glied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes und der Abge- ordneten Kersten Steinke zum stellvertreten- den Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2833 A 2833 B 2833 B Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2839 B 2840 B undestag her Bericht zung den 18. März 2010 l t : Ilse Aigner, Bundesministerin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Dr. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . 2841 D 2844 B 2845 D 2847 A 2848 A 2849 B 2851 B 2852 D 2853 C 2854 C Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2866 A 2867 D 2868 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 17/607, 17/623) . . . . . . in Verbindung mit 15 b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 17/623, 17/624) . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Funk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . 2869 C 2870 A 0000 A2871 C 2872 A 2872 C 2873 C 2874 D 2876 A 2877 B 2878 D 2880 C 2880 C 2880 D 2882 C 2884 B 2886 B 2887 B 2888 B 2889 A 2891 A 2891 B 2892 C 2894 A 2894 D 2895 B 2895 C 2897 C 2899 A 2899 C Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksachen 17/616, 17/623) . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Dittrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Norbert Geis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung (Drucksachen 17/620, 17/623) . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2900 C 2901 A 2902 C 2902 D 2904 D 2907 A 2908 B 2910 A 2911 C 2914 A 2914 B 2914 C 2915 D 2917 B 2918 B 2919 D 2920 C 2921 D 2923 B 2924 C 2924 D 2926 D 2928 B 2928 C 2930 A 2930 C 2931 A 2932 A 2933 B 2934 A 2935 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 III Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2938 A 2939 B 2940 C 2942 A 2943 C 2945 A 2946 B 2947 D 2949 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 2833 (A) (C) (D)(B) 31. Sit Berlin, Donnerstag, Beginn: 9
  • folderAnlagen
    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 2949 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barchmann, Heinz- Joachim SPD 18.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 18.03.2010 Cramon-Taubadel, Viola von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 18.03.2010 Kramme, Anette SPD 18.03.2010 Liebing, Ingbert CDU/CSU 18.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 18.03.2010 Pflug, Johannes SPD 18.03.2010 Rief, Josef CDU/CSU 18.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 18.03.2010 Gohlke, Nicole DIE LINKE 18.03.2010 Golze, Diana DIE LINKE 18.03.2010 Granold, Ute CDU/CSU 18.03.2010 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 18.03.2010 Hempelmann, Rolf SPD 18.03.2010 Hörster, Joachim CDU/CSU 18.03.2010* Hoff, Elke FDP 18.03.2010 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 18.03.2010 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Roth (Esslingen), Karin SPD 18.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Dr. Scheer, Hermann SPD 18.03.2010 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 18.03.2010 Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 18.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 18.03.2010 31. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Jürgen Herrmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir haben
    über den Einzelplan 06, den Haushalt des Innenministe-
    riums, schon zur Genüge diskutiert. Ich will an dieser
    Stelle trotzdem noch einmal klarstellen, dass es sich
    nicht nur um den Haushalt des BMI handelt, sondern
    auch um den von 17 nachgeordneten Behörden. Sie se-
    hen also, wie umfassend dieser Haushalt ist.

    Mich wundert ganz besonders, wie Sie, Herr Kollege
    Danckert – wir haben in den Berichterstattergesprächen
    viel miteinander gesprochen –, auf die Idee kommen,
    dass wir, wenn es um Kürzungen im Haushalt geht, nicht
    mit unserem Minister sprechen würden. Wir stehen sehr
    wohl in ständigem Kontakt mit ihm. Wir haben alles ab-
    gesprochen. Dass es nicht immer ein Wunschhaushalt





    Jürgen Herrmann


    (A) (C)



    (D)(B)

    sein kann und dass man an der einen oder anderen Stelle,
    an der es der Minister nicht ganz so gerne sieht, streicht,
    ist klar. Dieses Recht des Parlamentes haben wir uns he-
    rausgenommen. Trotz allem gilt, dass wir sehr wohl
    diese Dinge mit ihm besprochen haben. Ihre Behauptung
    wird auch nicht dadurch wahrer, dass Sie sie fünf- oder
    sechsmal wiederholen. Ich denke, der Minister wird das
    nachher selber klarstellen.

    Der Entwurf für den Haushalt des BMI der christlich-
    liberalen Regierung enthält einen Gesamtetat von circa
    5,5 Milliarden Euro. Das ist ein im Vergleich zum Ge-
    samthaushalt eher kleiner Haushalt. Er ist aber sehr
    wichtig, weil es auch um die innere Sicherheit geht.
    50 Prozent des Haushalts entfallen auf Personalausga-
    ben. Deswegen gibt es nur begrenzte Sparmöglichkeiten,
    was es schwieriger macht, zu sparen. Nichtsdestotrotz
    sind 12 Prozent dieses Haushalts für Investitionen vor-
    gesehen. Das ist nicht von der Hand zu weisen. Diese
    Ausgaben sind sicherlich sehr wichtig.

    Wir haben uns mit dem Ministerium intensiv – damit
    knüpfe ich an den Anfang meiner Rede an – über eine
    Ausgabenkürzung in Höhe von 2 Prozent unterhalten.
    Wir Haushälter haben gemeinsam mit dem Koalitions-
    partner durchgesetzt, dass 2 Prozent eingespart werden.
    Das heißt, 110 Millionen Euro sind noch vom Ausgangs-
    volumen des Regierungsentwurfes abgezogen worden.

    Herzlichen Dank an Sie, Herr Minister, und an Ihr
    Haus für die Informationen und für die gute Zusammen-
    arbeit, die insbesondere in den Berichterstattergesprä-
    chen zum Ausdruck kam. Wir haben viele Dinge ange-
    sprochen, und es sind viele Berichte – mehr als sonst –
    angefordert worden. Es hat außerdem sehr viele Nach-
    fragen insbesondere im allgemeinen Haushaltsgespräch
    gegeben. Diese Nachfragen betrafen den Digitalfunk,
    auf den ich gleich noch kommen werde, das Polizeiprä-
    sidium in Potsdam und den Einsatz unserer Polizisten in
    Afghanistan. Ich kann die Worte des Ministers im Be-
    richterstattergespräch nur unterstreichen, dass nicht un-
    gezügelte Ausgaben Sinn machen, sondern ein erfolgs-
    orientierter und nachhaltiger Einsatz der Mittel. Ich
    glaube, das erreichen wir mit unserem Haushalt.

    Die Koalition hat 30 Änderungsanträge gestellt. Die
    Opposition hat deutlich mehr Anträge gestellt, von de-
    nen wir einigen zugestimmt haben. Es gab aber auch ei-
    nige abstruse Anträge, die wir nicht annehmen konnten.
    Es freut mich deshalb umso mehr, dass von den 30 An-
    trägen, die wir gestellt haben, ein Großteil mit Stimmen
    aus der Opposition angenommen worden ist, teilweise
    sogar mit Zustimmung des gesamten Ausschusses.

    Ich möchte noch die Ausgaben für die Presse- und
    Öffentlichkeitsarbeit im Zusammenhang mit der Ein-
    führung des elektronischen Personalausweises an-
    sprechen. Ja, wir sparen an dieser Stelle. Das geht zulas-
    ten – auch das ist eine Anmerkung, die der Minister
    gemacht hat – der Schulung derer, die in den Kommunen
    dafür verantwortlich sind. Ich sage Ihnen aber ganz deut-
    lich: Zum 1. November dieses Jahres wird der elektroni-
    sche Personalausweis eingeführt. Daran gibt es keinen
    Zweifel.
    Wir hatten Anträge für das Netz des Bundes und den
    Digitalfunk gestellt. Auch dort haben wir noch einmal
    eingespart, wohl wissend, dass wir in den nächsten Jah-
    ren in diesen Bereich investieren müssen.

    Auch bei der Ausstattung der Bereitschaftspolizei
    der Länder – das war ein Anliegen des Bundesrech-
    nungshofes – haben wir gespart. Es gibt allerdings genug
    Querschnittsaufgaben, bei denen wir die Kosten nicht
    vollständig deckeln können, sondern gut beraten sind,
    die Länder zu unterstützen.

    Ein Anliegen bezüglich Haushaltswahrheit und -klar-
    heit war für uns die Flexibilisierung. Am einfachsten
    wäre es natürlich – auch das Ministerium würde es gerne
    so sehen –, wenn das Ministerium den Haushalt in
    Gänze selbst aufstellen könnte, ohne dass wir bei einzel-
    nen Positionen hineinreden können. Nichtsdestotrotz
    sind Flexibilisierungen in Teilbereichen natürlich sinn-
    voll; sie erleichtern die Verwaltungsarbeit. Hier haben
    wir uns auf die Fahne geschrieben, die Dinge dort, wo es
    notwendig und sinnvoll ist, einzuschränken.

    Trotz der Kürzungen, die wir vorgenommen haben
    – da widerspreche ich Ihnen, Herr Kollege Danckert,
    ganz deutlich –, geben wir 67 Prozent des Haushalts für
    das BMI für den Bereich der inneren Sicherheit aus.
    Das sind 3,7 Milliarden Euro. Sie können also nicht be-
    haupten, dass die eingesparten 110 Millionen Euro zu-
    lasten der Sicherheit gehen. Das ist bei weitem nicht so.


    (Dr. Peter Danckert [SPD]: Was ist mit der Bundespolizei und dem Bundeskriminalamt?)


    Kollege Danckert hat es eben angesprochen: Der
    Digitalfunk war Thema in mehreren Berichterstatterge-
    sprächen, und wir hatten eine Menge Fragen in Bezug
    auf Auftragsvergabe, Kosten und Struktur. Es gab hier
    eine lange Vorgeschichte. Otto Schily hat den Digital-
    funk als damals verantwortlicher Innenminister im
    wahrsten Sinne des Wortes auf die falsche Schiene ge-
    setzt. Die angestrebte Zusammenarbeit mit der Deut-
    schen Bahn hat nicht funktioniert, und dadurch ist es zu
    erheblichen Verzögerungen gekommen, insbesondere
    bei der Aufarbeitung mit den Ländern. Die Beteiligung
    der Länder ist nun einmal ein wesentlicher Faktor in die-
    sem Bereich.

    Ich bin froh, dass wir über den sogenannten König-
    steiner Schlüssel zu einer Kostenverteilung gekommen
    sind. Wir haben uns auch über die einzuführenden Stan-
    dards unterhalten und sind dabei, die Ausgestaltung des
    Kernnetzes voranzutreiben. Wir haben uns auf die An-
    zahl der Vermittlungsstellen, Basisstationen und Endge-
    räte festgelegt. Allerdings sage ich auch an dieser Stelle,
    dass ich nicht glaube, dass es möglich ist, heute eine zu-
    verlässige Aussage über die Kosten für ein Projekt zu
    machen, das über mehr als zehn Jahre festgeschrieben
    wird. Von daher wird es sicherlich noch Nachbesserun-
    gen geben. Ich bin froh, dass wir auch Hinweise auf das
    Ausschreibungsverfahren bekommen haben. Wir haben
    daraufhin die Mittel entsperrt. Der Interimsbetrieb kann
    demnächst eingestellt und in den Regelbetrieb überführt
    werden. Das bedeutet eine Kostenersparnis von 7 Millio-
    nen Euro im Monat.





    Jürgen Herrmann


    (A) (C)



    (D)(B)

    Herr Minister, ich finde Ihren Entschluss richtig, den
    Digitalfunk vom Netz des Bundes abzukoppeln, weil wir
    doch erhebliche Sicherheitsprobleme haben. Wir werden
    in den nächsten Monaten noch einmal darüber diskutie-
    ren und haben das auch mit Sperrvermerken belegt. Ich
    bin mir aber sicher, dass dieses Projekt im Sinne einer
    besseren Ausstattung der Behörden und Organisationen
    mit Sicherheitsauftrag vor Ort äußerst wichtig ist.

    Lassen Sie mich auch noch etwas zu Afghanistan sa-
    gen. Ich begrüße es ausdrücklich, dass auf der Londoner
    Konferenz Beschlüsse gefasst worden sind, die die Ar-
    beit in Afghanistan auf militärischer, ziviler, aber eben
    auch auf polizeilicher Ebene voranbringen. Deutschland
    hat als Lead-Nation beim Aufbau der Polizei in Afgha-
    nistan in den zurückliegenden Jahren sicherlich das eine
    oder andere Problem gehabt. Aber wir sind bemüht, die-
    ses Defizit aufzuarbeiten und stellen noch einmal zusätz-
    liche 7,5 Millionen Euro für die deutsche Mission, aber
    auch für EUPOL, wo 45 Beamte eingesetzt sind, zur
    Verfügung.

    Wir werden die Zahl der Ausbilder auf 200 steigern.
    Das ist wichtig, damit die ANP, also die afghanische
    Polizei, demnächst auch selber ausbilden und ihre Auf-
    gaben übernehmen kann. Das geschieht an den drei
    Standorten der Bundeswehr und in Kabul. Es ist ja nicht
    so, dass wir nicht erfolgreich gewesen wären. Seit 2002
    haben circa 30 000 afghanische Polizeioffiziere und -be-
    amte die Ausbildung durchlaufen; das ist sicherlich eine
    hohe Zahl. Wir haben uns das Ziel gesetzt, in den nächs-
    ten drei Jahren noch einmal 15 000 zu schulen.

    Wichtig ist, dass wir auch in diesem Bereich Hilfe zur
    Selbsthilfe leisten. 500 afghanische Ausbilder sollen
    demnächst die Arbeit der deutschen Ausbilder überneh-
    men. Das Ziel, 80 000 Mann im Dienste der afghani-
    schen Polizei zu haben, ist sicherlich wichtig. Die Um-
    setzung des Focused District Development Program
    erscheint mir auch erforderlich, damit wir in die Fläche
    hinausgehen und diese Aufgabe vor Ort leisten können.



Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Herr Kollege, gestatten Sie eine Zwischenfrage des

Kollegen Ströbele?


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Jürgen Herrmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Ja, bitte.


    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Kollege, Sie nennen Zahlen zum Polizeiaufbau
    in Afghanistan. Ich war vor zehn Tagen dort und habe
    auch mit den Polizeiausbildern in Kunduz und Masar-i-
    Scharif gesprochen. Die Zahl von über 30 000 Beamten
    oder Angestellten der Polizei in Afghanistan, die Sie ge-
    nannt haben, versehe ich mit einem großen Fragezei-
    chen. Ich frage Sie: Können Sie etwas dazu sagen, wo
    die eigentlich geblieben sind? Wie viele sind nach Ihrer
    Kenntnis oder der des Bundesinnenministeriums nach
    wie vor als Polizisten in Afghanistan tätig und wo, und
    wie viele von ihnen waren „Schwund“? Man spricht von
    zwischen 30 und 50 Prozent. Entweder sind sie anschlie-
    ßend zu Hause geblieben, oder sie haben sich bei ande-
    ren afghanischen Sicherheitsbehörden verdingt oder sind
    sogar zu den Taliban gegangen. Können Sie darüber
    konkrete Auskunft geben? Nach dem, was mir dort ge-
    sagt worden ist, gibt es derzeit eine afghanische Polizei
    in Begleitung von deutscher Polizei in lediglich acht von
    120 Distrikten und auch nur im Norden.