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ID1703104200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/31 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2009 bis 2013 (Drucksachen 16/13601, 17/626) . . . . . . . 13 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Land- wirtschaft und Verbraucherschutz (Drucksachen 17/610, 17/623) . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 14 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 17/606, 17/623) . . . . . . . . . Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2833 B 2833 C 2833 D 2834 A 2835 B 2837 D 2856 B 2856 C 2857 D 2859 B 2860 B 2862 B 2864 C 2865 C Deutscher B Stenografisc 31. Sit Berlin, Donnerstag, I n h a Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Dr. Claudia Winterstein . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Petra Pau zum Mit- glied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes und der Abge- ordneten Kersten Steinke zum stellvertreten- den Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2833 A 2833 B 2833 B Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2839 B 2840 B undestag her Bericht zung den 18. März 2010 l t : Ilse Aigner, Bundesministerin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Dr. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . 2841 D 2844 B 2845 D 2847 A 2848 A 2849 B 2851 B 2852 D 2853 C 2854 C Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2866 A 2867 D 2868 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 17/607, 17/623) . . . . . . in Verbindung mit 15 b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 17/623, 17/624) . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Funk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . 2869 C 2870 A 0000 A2871 C 2872 A 2872 C 2873 C 2874 D 2876 A 2877 B 2878 D 2880 C 2880 C 2880 D 2882 C 2884 B 2886 B 2887 B 2888 B 2889 A 2891 A 2891 B 2892 C 2894 A 2894 D 2895 B 2895 C 2897 C 2899 A 2899 C Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksachen 17/616, 17/623) . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Dittrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Norbert Geis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung (Drucksachen 17/620, 17/623) . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2900 C 2901 A 2902 C 2902 D 2904 D 2907 A 2908 B 2910 A 2911 C 2914 A 2914 B 2914 C 2915 D 2917 B 2918 B 2919 D 2920 C 2921 D 2923 B 2924 C 2924 D 2926 D 2928 B 2928 C 2930 A 2930 C 2931 A 2932 A 2933 B 2934 A 2935 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 III Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2938 A 2939 B 2940 C 2942 A 2943 C 2945 A 2946 B 2947 D 2949 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 2833 (A) (C) (D)(B) 31. Sit Berlin, Donnerstag, Beginn: 9
  • folderAnlagen
    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 2949 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barchmann, Heinz- Joachim SPD 18.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 18.03.2010 Cramon-Taubadel, Viola von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 18.03.2010 Kramme, Anette SPD 18.03.2010 Liebing, Ingbert CDU/CSU 18.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 18.03.2010 Pflug, Johannes SPD 18.03.2010 Rief, Josef CDU/CSU 18.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 18.03.2010 Gohlke, Nicole DIE LINKE 18.03.2010 Golze, Diana DIE LINKE 18.03.2010 Granold, Ute CDU/CSU 18.03.2010 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 18.03.2010 Hempelmann, Rolf SPD 18.03.2010 Hörster, Joachim CDU/CSU 18.03.2010* Hoff, Elke FDP 18.03.2010 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 18.03.2010 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Roth (Esslingen), Karin SPD 18.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Dr. Scheer, Hermann SPD 18.03.2010 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 18.03.2010 Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 18.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 18.03.2010 31. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Peter Danckert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren Kolle-

    gen! Sehr geehrter Herr Minister! Dieser Einzelplan 06,
    der Haushalt des Innenministeriums, ist sicherlich nicht
    der größte Haushalt, aber nach meiner Einschätzung ei-
    ner der wichtigsten Haushalte, weil ein großer Teil des
    Haushaltes für Sicherheitsaufgaben, für die wir zustän-
    dig sind bzw. für die der Minister und sein Ministerium
    zuständig sind, etatisiert ist.

    Wir haben die Entwicklung aufmerksam verfolgt. Der
    erste Regierungsentwurf war noch ein gemeinsam mit
    uns erstellter, der Regierungsentwurf vom 16. Dezember
    dann ein Entwurf der neuen Koalition. Ich sage es ganz
    freimütig: Ich war sehr erfreut darüber, dass es einen
    Aufwuchs um 75 Millionen Euro gab, darunter 44 Mil-
    lionen Euro für das Gebiet Migration – dazu wird die
    Kollegin Fograscher noch detaillierter ausführen; das ist
    sicherlich eine richtige Maßnahme, die wir billigen –,
    20 Millionen Euro für die Luftsicherheit – das ist gewis-
    sermaßen ein durchlaufender Posten; hierdurch entsteht
    zwar der Eindruck, dass mehr ausgegeben wird, aber da
    diese Einnahmen von den Fluggästen kommen, stellt
    dieser Betrag keinen wirklichen Aufwuchs für den Haus-
    halt dar – und 7 Millionen Euro für den von der Regie-
    rung verstärkten Einsatz in Afghanistan. Wenn man nun
    nach den Haushaltsberatungen einschließlich der Berei-
    nigungssitzung einen Schlussstrich zieht, dann sieht man
    aber, dass nicht 75 Millionen Euro mehr, sondern
    100 Millionen Euro weniger für den Haushalt veran-
    schlagt sind.

    Das ist natürlich ein bedauerliches Zeichen, vor allen
    Dingen, weil es um Fragen der Sicherheit geht, aber
    auch – das ist mir aufgefallen und auch aufgestoßen –,
    weil offensichtlich der Minister selber von der Situation
    überrascht wurde, als dies in der Nacht von der Koalition
    beschlossen worden ist. Es muss ihn schwer treffen,
    wenn seine eigene Koalition, die ihn trägt, ohne Abstim-
    mung mit ihm und ohne Abstimmung – das scheint mir
    in dieser Situation noch wichtiger zu sein – mit den be-
    troffenen Bundesbehörden, zum Beispiel der Bundes-
    polizei und dem Bundeskriminalamt, so etwas be-
    schließt. Hier geht es um keine kleinen Beträge. Es sind
    Einsparungen in Höhe von 25 Millionen Euro im Perso-
    nalbereich vorgesehen. Ich denke, das ist ein ganz be-
    denkliches Zeichen.

    Das fällt offensichtlich – das sage ich genauso offen –
    mit der Situation zusammen, dass es Bemühungen gibt,
    eine Neuorganisation vorzunehmen, welche aber bisher
    keineswegs erfolgreich waren. Das kann man am besten
    nachvollziehen, wenn man sich darüber einmal mit den
    Personalvertretungen unterhält oder die entsprechenden
    Berichte dazu liest. Die Folgen, die darin beschrieben





    Dr. Peter Danckert


    (A) (C)



    (D)(B)

    werden, sind, ehrlich gesagt, desaströs. Verehrter Herr
    Minister, ich glaube, Sie haben in Zukunft eine Herkules-
    aufgabe zu leisten, wenn Sie zum Beispiel die 40 000
    Beamten bei der Bundespolizei davon überzeugen wol-
    len, dass die Neuorganisation richtig ist, und ihnen
    gleichzeitig vermitteln wollen, dass ihre Arbeit Aner-
    kennung findet.

    Wir haben in diesem Personalbereich – das ist nicht
    nur von der GdP oder anderen gewerkschaftlichen Ver-
    tretungen festgestellt worden – einen Anteil von Burn-
    out-Syndrom-Betroffenen von 25 Prozent. Das ist eine
    katastrophale Situation. Hier muss man sich im Interesse
    der Sicherheit unserer Bevölkerung um eine Verbesse-
    rung kümmern. Das Thema Sicherheit steht ja auch bei
    Ihnen hoch im Kurs. Aber es darf nicht nur eine Rolle
    spielen, wenn es darum geht, eine neue Spitze einzuset-
    zen oder ein neues Polizeipräsidium in Potsdam zu
    bauen, was wir unterstützen werden, wenn es sich im
    Kostenrahmen hält. An dieser Stelle geht es auch darum,
    das Personal zufriedenzustellen – und das muss ange-
    gangen werden.

    Zu anderen wichtigen Aufgaben wird der Kollege
    Hartmann sich noch äußern.

    Von der Situation bei der Bahnpolizei ist die Bevöl-
    kerung unmittelbar betroffen. In diesem Bereich gibt es
    Polizeireviere, die überhaupt nicht besetzt sind. Das ist
    kein gutes Zeichen für den Umgang mit dem Personal.
    Aber obwohl vor Ort Personal fehlt, werden im Haushalt
    an dieser Stelle 25 Millionen Euro eingespart. Das ist
    eine Fehlentscheidung der Koalition, für die ich aller-
    dings gar nicht den Minister selber verantwortlich ma-
    chen will, da mit ihm darüber gar nicht bzw. erst in letz-
    ter Minute gesprochen worden ist, wie wir gehört haben.

    Ein anderes großes Thema, das in der Kürze der Zeit
    behandelt werden muss, ist der Digitalfunk. Ich darf
    mich in dem Zusammenhang bei den Berichterstattern
    bedanken, übrigens auch bei den zahlreichen Mitarbei-
    tern Ihres Hauses, Herr Minister – bitte richten Sie den
    Dank aus –; ich habe das auch schon im Haushaltsaus-
    schuss angesprochen. Beim Digitalfunk sind wir jetzt ei-
    nen ersten Schritt gegangen, indem wir die Mittel für
    den Regelbetrieb freigegeben haben. Das ist richtig, und
    das haben wir mitgetragen, weil wir nicht dafür verant-
    wortlich gemacht werden wollen, wenn Dinge, die seit
    zehn Jahren im Gespräch sind, nicht auf den Weg ge-
    bracht werden. Insofern muss ich einige Pressemitteilun-
    gen korrigieren, in denen behauptet wurde, die Verzöge-
    rung liege am Haushaltsausschuss; das war nicht der
    Fall. Der Umgang mit diesem Thema war unsäglich und
    kein gutes Beispiel für den Föderalismus in Deutsch-
    land, für die Zusammenarbeit von Bund und Ländern.
    Hier ist viel Zeit vertan worden. Wir sind da Schlusslicht
    in Europa.


    (Clemens Binninger [CDU/CSU]: Das stimmt schon lange nicht mehr!)


    Alle Länder, auch Albanien, haben inzwischen den Digi-
    talfunk, nur Deutschland nicht. Das ist kein sehr gutes
    Zeichen.
    Ich möchte Ihre Aufmerksamkeit auch darauf richten,
    dass wir bei sehr vielen kritischen Punkten noch mit
    Kostensteigerungen rechnen müssen. Diese Punkte sind
    in den Berichten aus Ihrem Hause angemerkt, aber nicht
    quantifiziert worden. Da kann auf den Steuerzahler noch
    einiges zukommen. Das ist etwas, was wir als Haushalts-
    ausschuss und Sie als Leiter des Ministeriums im Auge
    haben müssen.

    Zum Schluss eine Sache, die mich besonders beschäf-
    tigt hat. In dem Haushaltsentwurf, den Sie vorgelegt ha-
    ben, ist eine kleine Position, der Goldene Plan Ost, ge-
    strichen worden. Sie haben in den Beratungen im
    Haushaltsausschuss darauf hingewiesen, wie viel Sie im
    Zusammenhang mit dem Konjunkturprogramm II getan
    haben. Das bestreitet niemand. Aber im ursprünglichen
    Haushaltsentwurf war der Haushaltstitel für den Golde-
    nen Plan enthalten. Sie haben zum Ausdruck gebracht,
    dass – was ich Ihnen auch abnehme – die Streichung Sie
    besonders getroffen hat. Ich halte es für kein gutes Zei-
    chen, wenn die Koalition eine so minimale Position in
    dem Haushalt des Ministers streicht, der für die neuen
    Länder als deren Beauftragter zuständig ist. Das hätte
    man verhindern müssen. Aber da mit Ihnen nicht gespro-
    chen worden ist, Herr Minister, haben Sie das auch nicht
    im eigentlichen Sinne zu verantworten. Wir dürfen hier
    keine solchen negativen Zeichen setzen und das dann
    mit Konjunkturprogrammen verbrämen, die es zu dieser
    Zeit schon gab. Das wird, auch wenn es sich nur um eine
    minimale Position handelt, in den neuen Ländern sehr
    ernst genommen und von der Mehrheit dieses Parla-
    ments als ein kritisches Zeichen gewertet. In diesem
    Sinne hätte ich mir gewünscht, dass Sie das hätten ab-
    wenden können. Aber wenn man als Minister nicht nach
    seiner Meinung gefragt wird, kann man das natürlich
    nicht abwenden.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD)




Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Nächster Redner ist der Kollege Jürgen Herrmann für

die CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Jürgen Herrmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir haben
    über den Einzelplan 06, den Haushalt des Innenministe-
    riums, schon zur Genüge diskutiert. Ich will an dieser
    Stelle trotzdem noch einmal klarstellen, dass es sich
    nicht nur um den Haushalt des BMI handelt, sondern
    auch um den von 17 nachgeordneten Behörden. Sie se-
    hen also, wie umfassend dieser Haushalt ist.

    Mich wundert ganz besonders, wie Sie, Herr Kollege
    Danckert – wir haben in den Berichterstattergesprächen
    viel miteinander gesprochen –, auf die Idee kommen,
    dass wir, wenn es um Kürzungen im Haushalt geht, nicht
    mit unserem Minister sprechen würden. Wir stehen sehr
    wohl in ständigem Kontakt mit ihm. Wir haben alles ab-
    gesprochen. Dass es nicht immer ein Wunschhaushalt





    Jürgen Herrmann


    (A) (C)



    (D)(B)

    sein kann und dass man an der einen oder anderen Stelle,
    an der es der Minister nicht ganz so gerne sieht, streicht,
    ist klar. Dieses Recht des Parlamentes haben wir uns he-
    rausgenommen. Trotz allem gilt, dass wir sehr wohl
    diese Dinge mit ihm besprochen haben. Ihre Behauptung
    wird auch nicht dadurch wahrer, dass Sie sie fünf- oder
    sechsmal wiederholen. Ich denke, der Minister wird das
    nachher selber klarstellen.

    Der Entwurf für den Haushalt des BMI der christlich-
    liberalen Regierung enthält einen Gesamtetat von circa
    5,5 Milliarden Euro. Das ist ein im Vergleich zum Ge-
    samthaushalt eher kleiner Haushalt. Er ist aber sehr
    wichtig, weil es auch um die innere Sicherheit geht.
    50 Prozent des Haushalts entfallen auf Personalausga-
    ben. Deswegen gibt es nur begrenzte Sparmöglichkeiten,
    was es schwieriger macht, zu sparen. Nichtsdestotrotz
    sind 12 Prozent dieses Haushalts für Investitionen vor-
    gesehen. Das ist nicht von der Hand zu weisen. Diese
    Ausgaben sind sicherlich sehr wichtig.

    Wir haben uns mit dem Ministerium intensiv – damit
    knüpfe ich an den Anfang meiner Rede an – über eine
    Ausgabenkürzung in Höhe von 2 Prozent unterhalten.
    Wir Haushälter haben gemeinsam mit dem Koalitions-
    partner durchgesetzt, dass 2 Prozent eingespart werden.
    Das heißt, 110 Millionen Euro sind noch vom Ausgangs-
    volumen des Regierungsentwurfes abgezogen worden.

    Herzlichen Dank an Sie, Herr Minister, und an Ihr
    Haus für die Informationen und für die gute Zusammen-
    arbeit, die insbesondere in den Berichterstattergesprä-
    chen zum Ausdruck kam. Wir haben viele Dinge ange-
    sprochen, und es sind viele Berichte – mehr als sonst –
    angefordert worden. Es hat außerdem sehr viele Nach-
    fragen insbesondere im allgemeinen Haushaltsgespräch
    gegeben. Diese Nachfragen betrafen den Digitalfunk,
    auf den ich gleich noch kommen werde, das Polizeiprä-
    sidium in Potsdam und den Einsatz unserer Polizisten in
    Afghanistan. Ich kann die Worte des Ministers im Be-
    richterstattergespräch nur unterstreichen, dass nicht un-
    gezügelte Ausgaben Sinn machen, sondern ein erfolgs-
    orientierter und nachhaltiger Einsatz der Mittel. Ich
    glaube, das erreichen wir mit unserem Haushalt.

    Die Koalition hat 30 Änderungsanträge gestellt. Die
    Opposition hat deutlich mehr Anträge gestellt, von de-
    nen wir einigen zugestimmt haben. Es gab aber auch ei-
    nige abstruse Anträge, die wir nicht annehmen konnten.
    Es freut mich deshalb umso mehr, dass von den 30 An-
    trägen, die wir gestellt haben, ein Großteil mit Stimmen
    aus der Opposition angenommen worden ist, teilweise
    sogar mit Zustimmung des gesamten Ausschusses.

    Ich möchte noch die Ausgaben für die Presse- und
    Öffentlichkeitsarbeit im Zusammenhang mit der Ein-
    führung des elektronischen Personalausweises an-
    sprechen. Ja, wir sparen an dieser Stelle. Das geht zulas-
    ten – auch das ist eine Anmerkung, die der Minister
    gemacht hat – der Schulung derer, die in den Kommunen
    dafür verantwortlich sind. Ich sage Ihnen aber ganz deut-
    lich: Zum 1. November dieses Jahres wird der elektroni-
    sche Personalausweis eingeführt. Daran gibt es keinen
    Zweifel.
    Wir hatten Anträge für das Netz des Bundes und den
    Digitalfunk gestellt. Auch dort haben wir noch einmal
    eingespart, wohl wissend, dass wir in den nächsten Jah-
    ren in diesen Bereich investieren müssen.

    Auch bei der Ausstattung der Bereitschaftspolizei
    der Länder – das war ein Anliegen des Bundesrech-
    nungshofes – haben wir gespart. Es gibt allerdings genug
    Querschnittsaufgaben, bei denen wir die Kosten nicht
    vollständig deckeln können, sondern gut beraten sind,
    die Länder zu unterstützen.

    Ein Anliegen bezüglich Haushaltswahrheit und -klar-
    heit war für uns die Flexibilisierung. Am einfachsten
    wäre es natürlich – auch das Ministerium würde es gerne
    so sehen –, wenn das Ministerium den Haushalt in
    Gänze selbst aufstellen könnte, ohne dass wir bei einzel-
    nen Positionen hineinreden können. Nichtsdestotrotz
    sind Flexibilisierungen in Teilbereichen natürlich sinn-
    voll; sie erleichtern die Verwaltungsarbeit. Hier haben
    wir uns auf die Fahne geschrieben, die Dinge dort, wo es
    notwendig und sinnvoll ist, einzuschränken.

    Trotz der Kürzungen, die wir vorgenommen haben
    – da widerspreche ich Ihnen, Herr Kollege Danckert,
    ganz deutlich –, geben wir 67 Prozent des Haushalts für
    das BMI für den Bereich der inneren Sicherheit aus.
    Das sind 3,7 Milliarden Euro. Sie können also nicht be-
    haupten, dass die eingesparten 110 Millionen Euro zu-
    lasten der Sicherheit gehen. Das ist bei weitem nicht so.


    (Dr. Peter Danckert [SPD]: Was ist mit der Bundespolizei und dem Bundeskriminalamt?)


    Kollege Danckert hat es eben angesprochen: Der
    Digitalfunk war Thema in mehreren Berichterstatterge-
    sprächen, und wir hatten eine Menge Fragen in Bezug
    auf Auftragsvergabe, Kosten und Struktur. Es gab hier
    eine lange Vorgeschichte. Otto Schily hat den Digital-
    funk als damals verantwortlicher Innenminister im
    wahrsten Sinne des Wortes auf die falsche Schiene ge-
    setzt. Die angestrebte Zusammenarbeit mit der Deut-
    schen Bahn hat nicht funktioniert, und dadurch ist es zu
    erheblichen Verzögerungen gekommen, insbesondere
    bei der Aufarbeitung mit den Ländern. Die Beteiligung
    der Länder ist nun einmal ein wesentlicher Faktor in die-
    sem Bereich.

    Ich bin froh, dass wir über den sogenannten König-
    steiner Schlüssel zu einer Kostenverteilung gekommen
    sind. Wir haben uns auch über die einzuführenden Stan-
    dards unterhalten und sind dabei, die Ausgestaltung des
    Kernnetzes voranzutreiben. Wir haben uns auf die An-
    zahl der Vermittlungsstellen, Basisstationen und Endge-
    räte festgelegt. Allerdings sage ich auch an dieser Stelle,
    dass ich nicht glaube, dass es möglich ist, heute eine zu-
    verlässige Aussage über die Kosten für ein Projekt zu
    machen, das über mehr als zehn Jahre festgeschrieben
    wird. Von daher wird es sicherlich noch Nachbesserun-
    gen geben. Ich bin froh, dass wir auch Hinweise auf das
    Ausschreibungsverfahren bekommen haben. Wir haben
    daraufhin die Mittel entsperrt. Der Interimsbetrieb kann
    demnächst eingestellt und in den Regelbetrieb überführt
    werden. Das bedeutet eine Kostenersparnis von 7 Millio-
    nen Euro im Monat.





    Jürgen Herrmann


    (A) (C)



    (D)(B)

    Herr Minister, ich finde Ihren Entschluss richtig, den
    Digitalfunk vom Netz des Bundes abzukoppeln, weil wir
    doch erhebliche Sicherheitsprobleme haben. Wir werden
    in den nächsten Monaten noch einmal darüber diskutie-
    ren und haben das auch mit Sperrvermerken belegt. Ich
    bin mir aber sicher, dass dieses Projekt im Sinne einer
    besseren Ausstattung der Behörden und Organisationen
    mit Sicherheitsauftrag vor Ort äußerst wichtig ist.

    Lassen Sie mich auch noch etwas zu Afghanistan sa-
    gen. Ich begrüße es ausdrücklich, dass auf der Londoner
    Konferenz Beschlüsse gefasst worden sind, die die Ar-
    beit in Afghanistan auf militärischer, ziviler, aber eben
    auch auf polizeilicher Ebene voranbringen. Deutschland
    hat als Lead-Nation beim Aufbau der Polizei in Afgha-
    nistan in den zurückliegenden Jahren sicherlich das eine
    oder andere Problem gehabt. Aber wir sind bemüht, die-
    ses Defizit aufzuarbeiten und stellen noch einmal zusätz-
    liche 7,5 Millionen Euro für die deutsche Mission, aber
    auch für EUPOL, wo 45 Beamte eingesetzt sind, zur
    Verfügung.

    Wir werden die Zahl der Ausbilder auf 200 steigern.
    Das ist wichtig, damit die ANP, also die afghanische
    Polizei, demnächst auch selber ausbilden und ihre Auf-
    gaben übernehmen kann. Das geschieht an den drei
    Standorten der Bundeswehr und in Kabul. Es ist ja nicht
    so, dass wir nicht erfolgreich gewesen wären. Seit 2002
    haben circa 30 000 afghanische Polizeioffiziere und -be-
    amte die Ausbildung durchlaufen; das ist sicherlich eine
    hohe Zahl. Wir haben uns das Ziel gesetzt, in den nächs-
    ten drei Jahren noch einmal 15 000 zu schulen.

    Wichtig ist, dass wir auch in diesem Bereich Hilfe zur
    Selbsthilfe leisten. 500 afghanische Ausbilder sollen
    demnächst die Arbeit der deutschen Ausbilder überneh-
    men. Das Ziel, 80 000 Mann im Dienste der afghani-
    schen Polizei zu haben, ist sicherlich wichtig. Die Um-
    setzung des Focused District Development Program
    erscheint mir auch erforderlich, damit wir in die Fläche
    hinausgehen und diese Aufgabe vor Ort leisten können.