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ID1703101900

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/31 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2009 bis 2013 (Drucksachen 16/13601, 17/626) . . . . . . . 13 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Land- wirtschaft und Verbraucherschutz (Drucksachen 17/610, 17/623) . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 14 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 17/606, 17/623) . . . . . . . . . Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2833 B 2833 C 2833 D 2834 A 2835 B 2837 D 2856 B 2856 C 2857 D 2859 B 2860 B 2862 B 2864 C 2865 C Deutscher B Stenografisc 31. Sit Berlin, Donnerstag, I n h a Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Dr. Claudia Winterstein . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Petra Pau zum Mit- glied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes und der Abge- ordneten Kersten Steinke zum stellvertreten- den Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2833 A 2833 B 2833 B Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2839 B 2840 B undestag her Bericht zung den 18. März 2010 l t : Ilse Aigner, Bundesministerin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Dr. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . 2841 D 2844 B 2845 D 2847 A 2848 A 2849 B 2851 B 2852 D 2853 C 2854 C Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2866 A 2867 D 2868 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 17/607, 17/623) . . . . . . in Verbindung mit 15 b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 17/623, 17/624) . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Funk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . 2869 C 2870 A 0000 A2871 C 2872 A 2872 C 2873 C 2874 D 2876 A 2877 B 2878 D 2880 C 2880 C 2880 D 2882 C 2884 B 2886 B 2887 B 2888 B 2889 A 2891 A 2891 B 2892 C 2894 A 2894 D 2895 B 2895 C 2897 C 2899 A 2899 C Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksachen 17/616, 17/623) . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Dittrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Norbert Geis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung (Drucksachen 17/620, 17/623) . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2900 C 2901 A 2902 C 2902 D 2904 D 2907 A 2908 B 2910 A 2911 C 2914 A 2914 B 2914 C 2915 D 2917 B 2918 B 2919 D 2920 C 2921 D 2923 B 2924 C 2924 D 2926 D 2928 B 2928 C 2930 A 2930 C 2931 A 2932 A 2933 B 2934 A 2935 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 III Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2938 A 2939 B 2940 C 2942 A 2943 C 2945 A 2946 B 2947 D 2949 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 2833 (A) (C) (D)(B) 31. Sit Berlin, Donnerstag, Beginn: 9
  • folderAnlagen
    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 2949 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barchmann, Heinz- Joachim SPD 18.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 18.03.2010 Cramon-Taubadel, Viola von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 18.03.2010 Kramme, Anette SPD 18.03.2010 Liebing, Ingbert CDU/CSU 18.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 18.03.2010 Pflug, Johannes SPD 18.03.2010 Rief, Josef CDU/CSU 18.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 18.03.2010 Gohlke, Nicole DIE LINKE 18.03.2010 Golze, Diana DIE LINKE 18.03.2010 Granold, Ute CDU/CSU 18.03.2010 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 18.03.2010 Hempelmann, Rolf SPD 18.03.2010 Hörster, Joachim CDU/CSU 18.03.2010* Hoff, Elke FDP 18.03.2010 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 18.03.2010 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Roth (Esslingen), Karin SPD 18.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Dr. Scheer, Hermann SPD 18.03.2010 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 18.03.2010 Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 18.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 18.03.2010 31. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ulrike Höfken-Deipenbrock


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Ministerin! Sehr

    geehrte Kollegen! Die Dankbarkeit, die empfunden wer-
    den soll, Herr Schirmbeck, weil mehr Geld im Haushalt
    ist als zu Zeiten von Frau Künast, beschränkt sich wohl
    auf diejenigen, die profitieren, ist also die Dankbarkeit
    der Funktionäre, aber ganz gewiss nicht die des Volkes.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Mein Volk war mit mir immer zufrieden! Das können Sie nachlesen!)


    Ganz ernsthaft: Wenn Sie Drohungen gegen die Öko-
    landwirtschaft ausstoßen und fordern, dass sie für die
    Almosen, die sie bekommt, auch noch auf die Knie fal-
    len soll, mag das Ihren Vorstellungen von der gekauften
    Republik entsprechen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Hallo! Gnädige Frau, wollen Sie die Bauern beleidigen?)


    In diesem Haushalt findet sich kein roter Faden und
    erst recht kein grüner Faden, sondern Schwarz-Gelb be-
    treibt eine aggressive Industrialisierung, eine massive
    Exportorientierung und eine Förderung der Agrogen-
    technik, und zwar zulasten von Verbrauchern, Arbeit-
    nehmern, Mittelstand und Steuerzahlern, von Umwelt
    und Klima. Mit Markt hat das nichts zu tun. Da ist so
    viel Markt drin wie früher in der DDR.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Hallo! Sagen Sie einmal, Frau Höfken!)


    Fünf Beispiele:

    Erstens. Das 750-Millionen-Euro-Milchpaket, worü-
    ber ja schon viel gesagt wurde, ist ein verantwortungs-
    loser Umgang mit Steuermitteln, weil Sie nämlich nicht
    an die Ursachen der Misere herangehen. Im Bereich des
    Milchmarktes wären vernünftige Marktanpassungsins-
    trumente nötig. Sie aber wollen bewusst Überschüsse
    herbeiführen und tun das politisch auch. Das hat nichts
    mit Markt zu tun. Wie groß die Not ist, das sieht man an
    dem entsprechenden Programm der Rentenbank: Die
    vorgesehenen Liquiditätsmittel waren innerhalb von
    16 Stunden weg. Das war ein unwirksames Programm
    zulasten der Milchbetriebe genauso wie der Steuerzah-
    ler.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Zweitens, das Thema Exportförderung. Wunderbar,
    sie wäre – das hat der Kollege Bonde ja geschildert –
    fast noch zulasten der paar Forschungsmittel für den
    Ökolandbau gegangen. Auf Vieh- und Fleischtagen wird
    der Entwicklung der Exportraten gehuldigt. Zugleich
    bringen es die Referenten des Bauernverbandes fertig,
    kein einziges Wort zur Einkommenssituation zu sagen,
    die sich gleichzeitig verschlechtert. Sie betreiben eine
    aggressive Exportpolitik. Zu Recht sagen andere euro-
    päische Länder wie auch Drittstaaten, dass das zu ihren
    Lasten geht.


    (Peter Bleser [CDU/CSU]: Deutschland lebt vom Export!)


    Das verharmlost Herr Schäuble mit dem Fußballbeispiel.
    Ich finde, eine solche Politik ist international nicht trag-
    bar.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Drittens, die Agrogentechnik. 9,5 Millionen Euro
    mindestens sind dafür im Haushalt veranschlagt. Das ist
    deutlich mehr, als für den Ökolandbau vorgesehen ist,
    und das, obwohl dieser Bereich durch die Verunreini-
    gungen einen ungeheuren wirtschaftlichen Schaden an-
    richtet, der in die Milliarden geht, obwohl er von den
    Verbrauchern und vom Markt nicht gewollt ist, obwohl
    er keine Erfolge auf der technischen Ebene zeigt. Mit der
    Amflora-Kartoffel wurde ein Kniefall vor der BASF ge-
    macht, und es ist ein veraltetes Produkt; das sagt sogar
    Sonnleitner. Dafür geben Sie Geld aus.

    Viertens, zum Bereich Ernährung. Die Ministerin
    sagt, die Verpflegung an Kitas und Schulen solle deut-
    lich verbessert werden. Aber: Es gibt unwürdige Ver-
    schiebebahnhöfe zwischen Bund und Ländern zulasten
    der Länder, zum Beispiel bei Schulobst. Wir Grüne for-
    dern ein Bund-Länder-Programm. Sie haben die Verant-
    wortung angesichts der 100 Milliarden Euro Kosten für
    ernährungsbedingte Krankheiten, aber auch angesichts
    der Situation von Kindern und Jugendlichen, die schon
    im Vorschulalter an Diabetes und Herzkrankheiten er-
    kranken. Ich finde es fahrlässig, das lächerlich zu ma-
    chen, indem Sie einfach sagen, die Kinder sollten sich
    ein bisschen mehr bewegen, Herr Schirmbeck. Es ist die
    Verantwortung der Politik, eine vernünftige, flächende-
    ckende Kindergarten- und Schulernährung zu entwi-
    ckeln und zu garantieren.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Fünftens, zur Verbraucherpolitik. Es gab Ankündi-
    gungen zu verschiedenen Punkten: ESL-Milch-Kenn-
    zeichnung, „Ohne Gentechnik“-Programme, Google Street
    View, Süßigkeiten an der Kasse. Dann haben Sie, Frau





    Ulrike Höfken


    (A) (C)



    (D)(B)

    Ministerin, von den schönen Beipackzetteln der Banken
    gesprochen. Wir konnten ja am Weltverbrauchertag erle-
    ben, wie diese vom Verbraucherzentrale Bundesverband
    in den Schredder gepackt wurden, und zwar völlig zu
    Recht. Wir brauchen keine „Wächterin“, als die Sie sich
    in den Zeitungen bezeichnet haben – Sie sind auch leider
    keine Marktwächterin, sondern Ihre Politik ist eine Politik
    der Nachtwächter –,


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    sondern wir brauchen eine Politik, die sich an den neuen
    Herausforderungen orientiert: Klimaschutz, umwelt-
    und tiergerechte Erzeugung, eine gute Ernährung für die
    Bevölkerung, Ernährungssicherheit, besonders für die
    Kinder und Jugendlichen, ein vernünftiges Einkommen
    auch auf dem Land, eine gute Energie- und Klimapolitik
    und eine moderne Verbraucherpolitik. Dafür stehen wir
    Grüne, und dafür werden wir auch weiter kämpfen.

    Danke schön.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Ich erteile das Wort dem Kollegen Peter Bleser für die

CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Peter Bleser


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine lieben Kolleginnen und Kolle-

    gen! Es wurde hier ja in sehr vielen Details herumge-
    wühlt,


    (Elvira Drobinski-Weiß [SPD]: Wir haben was Inhaltliches zu sagen!)


    allerdings eher unkoordiniert in Richtung Verwirrung als
    koordiniert in Richtung höhere Transparenz.

    Ich will noch einmal unsere Linie aufzeigen,


    (Waltraud Wolff [Wolmirstedt] [SPD]: Das wäre schön!)


    damit Sie wissen, wohin wir wollen und mit welchen In-
    strumenten wir unsere Ziele verfolgen.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Und wann Sie sie einsetzen wollen!)


    Wir haben schon in den Koalitionsverhandlungen zwei
    wichtige Grundsätze festgelegt: Erstens soll unsere Poli-
    tik auf eine wettbewerbsorientierte Landwirtschaft
    ausgerichtet sein, und zweitens sollen neue, innovative
    Technologien auf wissenschaftlicher Basis bewertet wer-
    den.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Lachen der Abg. Ulrike Höfken [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


    Nur mit diesen Grundsätzen wird man das Verständnis
    der Bevölkerung erreichen und die Grundlage für Hilfen
    für zusätzliche Leistungen im Umweltschutz, im Tier-
    schutz und beim Erhalt der Kulturlandschaft schaffen
    können.

    Diese Linie fahren wir im Grunde genommen schon
    seit dem Regierungswechsel 2005 konsequent. Wir ha-
    ben damals mit dem Ende der rot-grünen Politik die He-
    bel umgelegt, eine neue Richtung eingeschlagen und
    entlang der genannten Linie Politik gemacht.

    Wenn heute hier die minimalen Verpflichtungser-
    mächtigungen und die damit verbundenen Einschrän-
    kungen im Agrarhaushalt kritisiert werden, dann muss
    man noch einmal daran erinnern, woher wir kommen.
    Unter Frau Künast gab es ständig Steinbrüche im Agrar-
    haushalt, von der Agrardieselvergütung bis hin zur Re-
    duzierung der Mittel für die GAK.

    Wir gehen den umgekehrten Weg. Wir haben in den
    letzten Jahren die investiven Mittel erhöht.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Und jetzt reduziert!)


    Wir haben die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt. Das
    Milchprogramm, das vorhin genannt worden ist, dient
    ebenfalls dazu, uns im Wettbewerb zu halten. Es gibt
    dazu eine einfache Zahl: Trotz der schweren Krise in der
    deutschen Milchwirtschaft und trotz miserabler Preise
    haben die deutschen Milcherzeuger ihre Produktion um
    2,8 Prozent gesteigert.


    (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber es hilft keinem! – Ulrike Höfken [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und das Einkommen?)


    Die Franzosen, die sich im Wettbewerb nicht so gut auf-
    gestellt haben, haben eine Reduktion der Produktion um
    4,1 Prozent zu verzeichnen.


    (Ulrike Höfken [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dafür verhungern sie!)


    Wenn jetzt jemand behauptet, man hätte damit der
    Milchmengensteuerung das Wort geredet, dann muss ich
    sagen: Das ist nicht der Fall. Unter den Bedingungen, die
    ich genannt habe – auch andere Länder haben zugelegt –,
    haben wir in der Europäischen Union im letzten Jahr eine
    Reduzierung der Milcherzeugung zu registrieren gehabt.
    Das heißt, wir sind im Wettbewerb besser geworden. Un-
    ser Ziel ist, Marktanteile zu halten, damit wir die Beschäf-
    tigung in Deutschland auch in Zukunft sicherstellen kön-
    nen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Ulrich Kelber [SPD]: Eine Verdrehung der Realität!)


    Deswegen ist es richtig, dieses Hilfsprogramm aufzule-
    gen.

    Frau Tackmann hat hier einen einzigen richtigen Satz
    gesagt.


    (Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Sie hat viele richtige Sätze gesagt! – Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Das war vielleicht der einzige, den Sie verstanden haben!)






    Peter Bleser


    (A) (C)



    (D)(B)

    Sie hat nämlich festgestellt, dass die Einkommen der
    Milcherzeuger drastisch zurückgegangen sind. Das
    Hilfsprogramm hilft den Bäuerinnen und Bauern, die in
    diesem Bereich im letzten Jahr mit 19 000 Euro Gewinn
    pro Arbeitskraft zurechtkommen mussten. Das ist nicht
    nur eine soziale Hilfe, sondern auch vor allen Dingen
    eine Hilfe, um das wirtschaftliche Tal zu überwinden.
    Damit stellen wir Beschäftigung weit über den Bereich
    der Milcherzeugung hinaus sicher. Das ist unser Ziel.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Obwohl ich Sie, Frau Tackmann, persönlich schätze,
    muss ich Ihnen vorwerfen, dass Sie eine Politik machen,
    in die ich mich nicht hineindenken kann.


    (Dr. Kirsten Tackmann [DIE LINKE]: Das beruhigt mich!)


    Sie haben sich hier als Anwalt der bäuerlichen Landwirt-
    schaft und der kleinen Betriebe dargestellt. Wenn ich als
    Mitglied einer Nachfolgepartei der SED hier sitzen
    würde, würde ich mich wegen der Enteignung und der
    Zwangskollektivierung in den 50er- und 60er-Jahren
    im Nachhinein schämen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Genossenschaften! Alle sind Eigentümer! – Iris Gleicke [SPD]: 1954 ist die CDU im Osten gegründet worden und hat das alles mitgemacht! Steigbügelhalter!)


    Ich freue mich deshalb, dass der Bauernbund jetzt ein
    Denkmal für die Geschändeten in diesem Bereich errich-
    tet hat, damit die Öffentlichkeit und die Nachwelt darauf
    aufmerksam gemacht werden, welches Leid dort zuge-
    fügt worden ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Frau Ministerin Aigner hat zu Recht darauf hingewie-
    sen, dass die Mittel des Hilfsprogramms in wenigen Ta-
    gen ausgeschöpft waren. Auch das ist ein Zeichen, dass
    die Menschen in diesem Bereich an die Zukunft glauben.
    Sie investieren, aber sie verkonsumieren das Geld nicht.
    Das ist für mich ein gutes Zeichen der Hoffnung.

    Es wurde kritisiert, dass wir über Verpflichtungser-
    mächtigungen aus dem Ökolandbaubereich versucht
    haben, die Aufgaben der Exportförderung zu finanzie-
    ren. Diese Kritik war zwar unberechtigt. Trotzdem ha-
    ben wir diese Regelung fallen gelassen. Es sollte von
    Anfang an kein einziger Euro aus diesem Bereich weg-
    fallen. Die nicht ausgeschöpften Mittel hatten uns zu-
    nächst dazu veranlasst, diese Form der Gegenfinanzie-
    rung zu wählen.


    (Waltraud Wolff [Wolmirstedt] [SPD]: Es wird alles schöngeredet! – Ulrich Kelber [SPD]: Ihr eigener Minister hat es nicht ausgegeben!)


    Wir lassen es nun, damit hier nicht ein falscher Eindruck
    entsteht. Mir ist wichtig, dass wir zwischen ökologischer
    und moderner Landwirtschaft unterscheiden.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Lachen bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir behandeln beide Strategien gleich.

    Die nächsten Monate werden entscheidend dafür sein,
    wie die Agrarpolitik der Europäischen Union nach
    2013 aussehen wird. Deswegen sind wir als Union sehr
    darauf bedacht, die ernährungspolitischen Ziele, die wir
    für die deutsche Landwirtschaft für das Jahr 2020 anstre-
    ben, sehr früh zu definieren. Wir haben in der Union
    schon präzise Festlegungen getroffen. Wir wollen eine
    Sicherstellung der Ernährung der europäischen Bevölke-
    rung. Wir wollen, dass die Einkommen der Bauern ad-
    äquat bleiben. Wir wollen, dass die multifunktionale
    Landwirtschaft und die flächendeckende Landwirtschaft
    mit ihren Tierschutz- und Umweltzielen erhalten blei-
    ben.

    Wenn wir diese Ziele gesellschaftlich verankern kön-
    nen, dann bin ich sehr sicher, dass wir es verhindern
    können, dass der Agrarhaushalt der Europäischen Union
    als Steinbruch für andere Politikfelder genutzt wird, was
    einige vorhaben. Lassen Sie uns gemeinsam diese öf-
    fentliche Diskussion führen. Jetzt haben wir noch Ein-
    fluss, bevor die ersten Festlegungen in dieser Richtung
    vorgenommen werden.

    Ich muss – ich tue das auch sehr gerne – noch etwas
    zum Verbraucherschutz sagen.


    (Elvira Drobinski-Weiß [SPD]: Lieber nicht!)


    Wir, die Union, machen Verbraucherpolitik aus der Sicht
    des Betroffenen heraus.


    (Elvira Drobinski-Weiß [SPD]: Wo das denn?)


    Das greift in viele Politikfelder ein und führt dazu
    – das kennen wir noch aus der vorherigen Koalition,
    Frau Drobinski-Weiß –, dass die Kompetenzen in ver-
    schiedenen Häusern angesiedelt sind. Ich bin deshalb
    froh, dass der Finanzminister jetzt nicht ohne Unterstüt-
    zung unserer Ministerin Aigner im Finanzmarktbereich
    aktiv wird und einen Gesetzentwurf für mehr Anleger-
    schutz und zu anderen Fragen im Finanzbereich vorle-
    gen wird.

    Dass wir den Grauen Kapitalmarkt transparent ma-
    chen müssen, ist unstrittig. Dass wir Anlegerprotokolle
    brauchen, ist unstrittig.


    (Elvira Drobinski-Weiß [SPD]: Aber doch nicht so!)


    Ich rufe, weil wir eine Vertrauenskrise in der Finanzwelt
    haben, die Branche auf,


    (Waltraud Wolff [Wolmirstedt] [SPD]: Darum lassen wir die auch wieder allein rummorkeln!)


    wie bei den Beratungsprotokollen mit uns vor gesetzli-
    chen Maßnahmen aktiv zu werden; dann braucht das
    nicht geregelt zu werden.


    (Elvira Drobinski-Weiß [SPD]: Ich weiß! Immer alles freiwillig! Ist klar! Das kennen wir!)






    Peter Bleser


    (A) (C)



    (D)(B)

    Aber wenn es nicht geschieht, dann werden wir handeln.
    Ich stelle deshalb die klare Forderung auf: