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ID1703101300

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    8. FDP-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/31 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2009 bis 2013 (Drucksachen 16/13601, 17/626) . . . . . . . 13 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Land- wirtschaft und Verbraucherschutz (Drucksachen 17/610, 17/623) . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 14 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 17/606, 17/623) . . . . . . . . . Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2833 B 2833 C 2833 D 2834 A 2835 B 2837 D 2856 B 2856 C 2857 D 2859 B 2860 B 2862 B 2864 C 2865 C Deutscher B Stenografisc 31. Sit Berlin, Donnerstag, I n h a Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Dr. Claudia Winterstein . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Petra Pau zum Mit- glied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes und der Abge- ordneten Kersten Steinke zum stellvertreten- den Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2833 A 2833 B 2833 B Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2839 B 2840 B undestag her Bericht zung den 18. März 2010 l t : Ilse Aigner, Bundesministerin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Dr. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . 2841 D 2844 B 2845 D 2847 A 2848 A 2849 B 2851 B 2852 D 2853 C 2854 C Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2866 A 2867 D 2868 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 17/607, 17/623) . . . . . . in Verbindung mit 15 b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 17/623, 17/624) . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Funk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . 2869 C 2870 A 0000 A2871 C 2872 A 2872 C 2873 C 2874 D 2876 A 2877 B 2878 D 2880 C 2880 C 2880 D 2882 C 2884 B 2886 B 2887 B 2888 B 2889 A 2891 A 2891 B 2892 C 2894 A 2894 D 2895 B 2895 C 2897 C 2899 A 2899 C Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksachen 17/616, 17/623) . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Dittrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Norbert Geis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung (Drucksachen 17/620, 17/623) . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2900 C 2901 A 2902 C 2902 D 2904 D 2907 A 2908 B 2910 A 2911 C 2914 A 2914 B 2914 C 2915 D 2917 B 2918 B 2919 D 2920 C 2921 D 2923 B 2924 C 2924 D 2926 D 2928 B 2928 C 2930 A 2930 C 2931 A 2932 A 2933 B 2934 A 2935 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 III Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2938 A 2939 B 2940 C 2942 A 2943 C 2945 A 2946 B 2947 D 2949 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 2833 (A) (C) (D)(B) 31. Sit Berlin, Donnerstag, Beginn: 9
  • folderAnlagen
    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 2949 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barchmann, Heinz- Joachim SPD 18.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 18.03.2010 Cramon-Taubadel, Viola von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 18.03.2010 Kramme, Anette SPD 18.03.2010 Liebing, Ingbert CDU/CSU 18.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 18.03.2010 Pflug, Johannes SPD 18.03.2010 Rief, Josef CDU/CSU 18.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 18.03.2010 Gohlke, Nicole DIE LINKE 18.03.2010 Golze, Diana DIE LINKE 18.03.2010 Granold, Ute CDU/CSU 18.03.2010 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 18.03.2010 Hempelmann, Rolf SPD 18.03.2010 Hörster, Joachim CDU/CSU 18.03.2010* Hoff, Elke FDP 18.03.2010 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 18.03.2010 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Roth (Esslingen), Karin SPD 18.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Dr. Scheer, Hermann SPD 18.03.2010 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 18.03.2010 Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 18.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 18.03.2010 31. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ulrich Kelber


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Attackiert, befürchtet, bemängelt, drängt, fordert, gibt

    zu bedenken, hinterfragt, ist verärgert, kritisiert, kündigt
    an, lehnt ab, macht Druck, regt an, schimpft über, schlägt
    vor, verlangt, verspricht, will, sollte, müsste, könnte –
    dieser Überblick, Frau Ministerin Aigner, über die wun-
    derbare Vielfalt unserer schönen deutschen Sprache
    stammt aus Ihren Medienauftritten der letzten drei Wo-
    chen.

    Kein Notizblick, kein Mikrofon, keine Kamera ist vor
    Ihnen sicher.


    (Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU – Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Sie sind doch nicht frauenfeindlich, oder?)


    Allerdings vermisse ich die entscheidenden Sätze, für
    die Sie gewählt wurden und für die Sie bezahlt werden
    – wir können gemeinsam üben –: Ich habe einen Ge-
    setzentwurf vorgelegt. Ich habe durchgesetzt. Ich habe
    erreicht.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr. Erik Schweickert [FDP]: Sie nicht!)


    Dafür sind Sie gewählt worden. Dafür werden Sie be-
    zahlt. Innerhalb dieser Nichtregierungsorganisation, die
    auf den Plätzen der Bundesregierung Platz genommen
    hat, sollten Sie eigentlich die Ministerin für Verbrau-
    cherschutz sein. Sie sind eine tatenlose Ankündigungs-
    ministerin.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Kollege Bleser von der CDU, wenn man einen
    solchen Vorwurf macht, muss man ihn belegen; das ist
    mir klar, das tue ich gerne. Lassen Sie uns über die Untä-
    tigkeit von Frau Aigner und ihre Nebelkerzen bei der Fi-
    nanzierung des Verbraucherschutzes reden. Schauen
    wir auf die Zögerlichkeit beim Kampf gegen Gebühren
    an Geldautomaten, über die sich sogar der Koalitions-
    partner zu Recht aufregt.

    Aufmerksamkeit verdient auch die Totalverweigerung
    der Ministerin beim Verbraucherschutz im Finanzsektor.
    Der Kampf gegen falsche Lebensmittelkennzeichnung
    findet im Wesentlichen in den Medien statt. Bei den Ver-
    braucherrechten im Gesundheitssektor ist die Ministerin
    ein Totalausfall, ausnahmsweise auch medial. Beim Da-
    tenschutz stürzt sie sich auf die öffentlich leicht erklär-
    baren Vorgänge, obwohl Verbraucherschutzverbände
    und Datenschutzbeauftragter bei anderen Themen weit
    mehr Handlungsbedarf sehen als bei Google Street View.
    Krönender Abschluss ist: In Bayern ist die CSU-Politi-
    kern Aigner gegen Gentechnik. In Berlin fährt sie als
    Ministerin einen Zickzackkurs, und in Brüssel unter-
    stützt sie unbeirrt die Gentechniklobby.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr. Erik Schweickert [FDP]: Was ist eure Position?)


    Erstes Beispiel, die Finanzierung des Verbraucher-
    schutzes. Am Tag vor Heiligabend erklärt die Ministerin
    lauthals: Wir geben der Stiftung Warentest einmalig ei-
    nen Zuschuss in Höhe von 50 Millionen Euro. – Nicht
    erwähnt wird, dass man den jährlichen Zuschuss um
    2,5 Millionen Euro kürzt. In den Haushaltsberatungen





    Ulrich Kelber


    (A) (C)



    (D)(B)

    gibt das Ministerium dann zu: Ja, es kommt plus/minus
    null heraus, wenn die Stiftung jährlich 5 Prozent Gewinn
    plus Inflationsausgleich erwirtschaftet. – Alle Experten
    sagen, dass das völlig unrealistisch ist. In Wirklichkeit
    wird es bereits 2011 eine reale Kürzung geben. 2012
    fehlt der Stiftung Warentest ein Betrag in Millionenhöhe.

    Ich habe noch gut im Ohr, wie die Ministerin Ende
    2009 gesagt hat: Die Bußgelder aus den Kartellrechts-
    verfahren verwenden wir für die Finanzierung des Ver-
    braucherschutzes. – Die SPD hat die Probe aufs Exem-
    pel gemacht und genau das in den Haushaltsberatungen
    beantragt. Das wurde von Schwarz-Gelb wie erwartet
    abgelehnt. Nun muss ich Sie fragen: Frau Ministerin, ha-
    ben Sie sich nicht durchsetzen können, oder waren Ihre
    Ankündigungen wertlos?

    Zweites Beispiel, der Verbraucherschutz im Fi-
    nanzsektor. Sie haben zu Recht erwähnt, was die Große
    Koalition gemacht hat. Ich frage mich aber, was danach
    passiert ist. Wir haben damals die Dokumentations-
    pflicht bei der Kundenberatung und die Verlängerung
    der Verjährungsfrist bei Falschberatung gegen anfängli-
    chen Widerstand von CDU/CSU durchsetzen können.
    Alles andere durfte aufgrund des Widerstands der CDU/
    CSU nur als Prüfungsauftrag beschlossen werden. Was
    ist daraus geworden? Im Zwei-Wochen-Rhythmus kün-
    digt die Ministerin Gesetzentwürfe an. Sie legt aber
    keine vor. Aus Verzweiflung schmücken Sie sich jetzt
    mit Informationsblättern, die aufgrund von EU-Vorgaben
    sowieso bald notwendig sind. Weil Sie kein Gesetz be-
    schlossen haben, hat jede Bank ein eigenes Informations-
    system entwickelt. Einige dieser unterschiedlichen In-
    formationssysteme sind nach wie vor so unverständlich,
    dass sie den Verbraucherinnen und Verbrauchern keinen
    Vorteil bringen werden.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der Abg. Caren Lay [DIE LINKE])


    Drittes Beispiel, die irreführenden Lebensmittel-
    kennzeichnungen. Das ist ein besonders trauriges Kapi-
    tel. Das Ministerium von Frau Aigner selbst hat eine
    Umfrage bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern
    gemacht, welche Form der Kennzeichnung wichtiger In-
    haltsstoffe sie sich wünschen. Über 80 Prozent sagen:
    Ich bevorzuge eine farbliche Kennzeichnung nach dem
    Ampelprinzip; ich verstehe sie und halte sie für erfolg-
    bringend. – Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die das
    Ministerium von Frau Aigner selbst durchgeführt hat.
    Die Ministerin hält aber der Lebensmittelkonzernlobby
    die Treue und verhandelt in Brüssel dagegen. CDU/
    CSU- und FDP-Abgeordnete des Europaparlaments ver-
    suchen, die Ampelfarbenkennzeichnung zu Fall zu brin-
    gen.


    (Dr. Erik Schweickert [FDP]: Weil es richtig ist!)


    Bei Imitatkäse und -schinken brauchten Sie fast ein
    Jahr, um es in Brüssel zur Sprache zu bringen. Dabei
    hatte Frau Aigner hier doch Unterstützung durch das me-
    diale Dauerfeuer Ihrer neuen Staatssekretärin Klöckner,
    die versucht, Frau Aigner den Rang als tatenlose Ankün-
    digungsweltmeisterin streitig zu machen. Sie haben ein
    Jahr gebraucht, nicht um es zu regeln, sondern um es zur
    Sprache zu bringen.

    Auch bei einer anderen Sache warten wir seit einem
    Jahr auf eine nationale Regelung, die Sie schon längst
    hätten auf den Weg bringen können. In den Regalen der
    Supermärkte steht Milch als Frischmilch, obwohl es sich
    gar nicht um Frischmilch handelt. Vor einem Jahr haben
    Sie gesagt: Das wollen wir verhindern. Wir können das
    national regeln. – Bis heute ist nichts passiert.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Peter Bleser [CDU/CSU]: Sie ist gekennzeichnet!)


    Viertes Beispiel, die überhöhten Gebühren an Bank-
    automaten. Frau Ministerin, Sie haben diese Gebühren
    zu Recht kritisiert. Die Frage ist aber: Was tun Sie? Ges-
    tern hat sich Herr Goldmann von der FDP, Ihrem Koali-
    tionspartner, öffentlich über die „Zögerlichkeit“ der Mi-
    nisterin beschwert. Die Rache erfolgte sofort. Herr
    Schirmbeck hat ja gesagt: Wer uns kritisiert, muss damit
    rechnen, dass wir ihn auseinandernehmen. – Herrn
    Goldmann ist das gestern passiert. CDU/CSU und das
    Ministerium haben nach seiner Äußerung das Fachge-
    spräch des Verbraucherausschusses boykottiert. Peinli-
    cher geht es nicht mehr.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Einer Opposition fällt das politische Leben sicherlich
    leichter, wenn eine Regierung ablehnt, zu regieren. Für
    das Land ist das nicht ganz so gut. Die Verbraucherinnen
    und Verbraucher brauchen Taten im Verbraucherschutz
    und keine folgenlosen Ankündigungen. Setzen Sie nicht
    auf die Vergesslichkeit, Frau Ministerin! Die SPD hat in
    dieser Woche die erste Ausgabe des Schwarzbuches Ilse
    Aigner vorgelegt. Wir werden es regelmäßig aktualisie-
    ren und Ihre Versprechen und Ankündigungen prüfen.
    Ich glaube, die Verbraucherinnen und Verbraucher haben
    ein Recht: dass die Ministerin den Fachabteilungen ihres
    Ministeriums endlich die gleiche Zeit widmet wie dem
    Pressestab und den Imageberatern.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Der Kollege Hans-Michael Goldmann spricht jetzt für

die FDP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hans-Michael Goldmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebes Geburtstags-

    kind! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Man kann noch
    so viel drum herumreden: Es ist ein Superhaushalt, den
    wir hier heute verabschieden. Es sind sehr starke Säulen





    Hans-Michael Goldmann


    (A) (C)



    (D)(B)

    darin, die die Landwirtschaft braucht. Ich nenne zum
    Beispiel die soziale Säule. Andere träumen davon, dass
    im Haushalt 750 Millionen Euro bereitgestellt werden,
    um Schwächen des einen oder anderen landwirtschaftli-
    chen Betriebs, zum Beispiel eines Milchviehbetriebs,
    aufzufangen. Wenn mir einer damals gesagt hätte, dass
    wir aus dem Gespräch mit Frau Aigner – es war 10 Uhr
    abends im Büro von Frau Aigner –


    (Zurufe von der SPD: Oh! – Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Darauf musst du gar nicht hinweisen!)


    mit 750 Millionen Euro herausgehen – auch Herr Ripke
    war dabei –, dann hätte ich gesagt: Du träumst. Wir ha-
    ben die Summe zum Beispiel für die Unfallversicherung
    verwendet. Das ist eine Supersache, gerade für die Fami-
    lienbetriebe. Wir haben ein Kredithilfeprogramm aufge-
    legt, und wir haben etwas für die Grünlandbetriebe ge-
    macht. Liebe Freunde, lassen Sie uns doch aufhören mit
    Nord und Süd, Ost und West, Groß und Klein. Das ist al-
    les Kappes. Es geht darum, dass wir die landwirtschaftli-
    che Struktur in Deutschland insgesamt erhalten, dass wir
    eine solide Basis haben, um uns den wirklichen Zu-
    kunftsaufgaben zuzuwenden, die in einem Maß auf uns
    zurauschen, dass wir im nächsten Jahr noch unser blaues
    Wunder erleben werden. Wenn es darum geht, zum Bei-
    spiel die Mittel für unsere ländlichen Räume auf der eu-
    ropäischen Arbeitsebene zu erkämpfen, dann müssen
    wir gemeinsam an einem Strang ziehen. Deswegen soll-
    ten wir heute den Haushalt nicht zerreden, sondern wir
    sollten ihn mit Freuden zur Kenntnis nehmen. Er setzt
    genau die richtigen Akzente: eine starke Säule für die
    Landwirtschaft, eine starke Säule für den ländlichen
    Raum, eine starke Säule für Familienbetriebe, die nach-
    haltig wirtschaften.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Lassen Sie mich noch etwas zur Ampelkennzeich-
    nung sagen. Ich glaube, Sie, Herr Kelber, kommen aus
    Bonn. Mit Haribo haben Sie es vielleicht nicht so, da Sie
    Haribo als Lebensmittelkonzernlobby bezeichnen. Das
    mag Ihre Einschätzung sein, aber Sie wissen genau, dass
    die Lebensmittelwirtschaft klassisch mittelständisch
    strukturiert ist.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Nestlé, Coca-Cola: die kleinen Mittelständler!)


    Da muss man sich fragen, ob man den Mut zur Fachlich-
    keit hat oder ob man Botschaften hinterherläuft. Ich sage
    Ihnen, Herr Kelber: An dieser Stelle muss man den Mut
    zur Fachlichkeit haben.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Ulrich Kelber [SPD]:Wir zwingen die Bevölkerung in die Fachlichkeit!)


    – Herr Kelber, Sie brüllen immer so. Überlassen Sie das
    mir. Ich habe das Mikro.


    (Waltraud Wolff [Wolmirstedt] [SPD]: Wer schreit, hat nicht immer recht!)

    Sie sind doch nicht ernsthaft davon überzeugt, dass eine
    Ampelkennzeichnung – rot, gelb, grün –, bei der Coca-
    Cola mit drei grünen Punkten und einem roten Punkt er-
    scheinen würde, die Qualitätsantwort auf die Interessen
    der Verbraucher ist, denen es darum geht, zu wissen, was
    wirklich in den Produkten ist. Sie können doch nicht
    ernsthaft behaupten, dass das etwas Gutes ist.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Ulrich Kelber [SPD]: Was sagen Sie zur Verbraucherbefragung?)


    Sie wissen, dass die Kennzeichnung, die jetzt auf euro-
    päischer Ebene auf den Weg gebracht wird, Inhalts-
    stoffe, auch allergene Inhaltsstoffe umfasst und die Qua-
    lität eines Produktes zum Ausdruck bringt. Damit sind
    wir genau auf dem richtigen Weg. Wir müssen dem Bür-
    ger keine Lösungen vorgaukeln


    (Ulrich Kelber [SPD]: Deshalb sind alle Verbraucherverbände anderer Meinung als Sie!)


    – ganz ruhig, Herr Kelber –, wir müssen für den Bürger
    Lösungen entwickeln. Sie müssen schlicht und ergrei-
    fend Ihre Meinung korrigieren.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Ulrich Kelber [SPD]: Lobbyistensprachrohr!)


    Nun will ich etwas zu den Bankgebühren sagen.
    Schauen Sie in die Pressemitteilung, dann werden Sie
    feststellen, dass der Journalist meinte, feststellen zu
    müssen, dass die Vorgehensweise von Frau Ministerin in
    diesem Punkt zögerlich ist. Ich habe einen ganz anderen
    Ansatz. Ich führe solche Fachgespräche als Ausschuss-
    vorsitzender mit Unterstützung der Kolleginnen und
    Kollegen aus dem Ausschuss – wenigstens ist das die
    Regel –, um uns für ein schwieriges Thema zu konditio-
    nieren.

    Ich freue mich, dass meiner Einladung zehn Cracks
    aus der Bankwirtschaft sowie aus dem Verbraucher-
    schutzbereich und den Gewerkschaften gefolgt sind und
    uns informiert haben. Wir sollten den richtigen Weg des
    Miteinanders praktizieren. Frau Aigner, ich werde Ihnen
    das Protokoll des gestrigen Gesprächs zuleiten; denn es
    sind sehr viele gute Anregungen gekommen.

    Ich habe kein Verständnis dafür, dass die CDU/CSU
    aus Termingründen abgesagt hat.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    So sollte mit dem Ausschuss und dem Ausschussvor-
    sitzenden nicht umgegangen werden. Das schadet unse-
    rer Arbeit im Ausschuss. Ich mache manchmal Fehler;
    aber andere machen auch Fehler. Wir sollten an einem
    Strang ziehen und die Dinge gemeinsam voranbringen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Herr Kelber, ich will noch etwas zu Ihrem Schwarz-
    buch sagen: Das ist doch wohl der größte Witz des Jahr-
    hunderts. Nach zig Jahren Regierungsverantwortung
    kommen Sie vier Wochen nach Beginn der gemeinsa-
    men parlamentarischen Arbeit mit einem Schwarzbuch.





    Hans-Michael Goldmann


    (A) (C)



    (D)(B)

    In diesem Buch bringen Sie zum Ausdruck, dass Ver-
    braucherpolitik in Ihrer Zeit dunkel und schwarz war.
    Unsere ist christlich-liberal. Wir machen eine zukunfts-
    orientierte Politik, die wir weiterhin konsequent betrei-
    ben werden.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)