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ID1703101100

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/31 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2009 bis 2013 (Drucksachen 16/13601, 17/626) . . . . . . . 13 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Land- wirtschaft und Verbraucherschutz (Drucksachen 17/610, 17/623) . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 14 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 17/606, 17/623) . . . . . . . . . Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2833 B 2833 C 2833 D 2834 A 2835 B 2837 D 2856 B 2856 C 2857 D 2859 B 2860 B 2862 B 2864 C 2865 C Deutscher B Stenografisc 31. Sit Berlin, Donnerstag, I n h a Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Dr. Claudia Winterstein . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Petra Pau zum Mit- glied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes und der Abge- ordneten Kersten Steinke zum stellvertreten- den Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2833 A 2833 B 2833 B Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2839 B 2840 B undestag her Bericht zung den 18. März 2010 l t : Ilse Aigner, Bundesministerin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Dr. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . 2841 D 2844 B 2845 D 2847 A 2848 A 2849 B 2851 B 2852 D 2853 C 2854 C Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2866 A 2867 D 2868 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 17/607, 17/623) . . . . . . in Verbindung mit 15 b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 17/623, 17/624) . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Funk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . 2869 C 2870 A 0000 A2871 C 2872 A 2872 C 2873 C 2874 D 2876 A 2877 B 2878 D 2880 C 2880 C 2880 D 2882 C 2884 B 2886 B 2887 B 2888 B 2889 A 2891 A 2891 B 2892 C 2894 A 2894 D 2895 B 2895 C 2897 C 2899 A 2899 C Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksachen 17/616, 17/623) . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Dittrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Norbert Geis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung (Drucksachen 17/620, 17/623) . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2900 C 2901 A 2902 C 2902 D 2904 D 2907 A 2908 B 2910 A 2911 C 2914 A 2914 B 2914 C 2915 D 2917 B 2918 B 2919 D 2920 C 2921 D 2923 B 2924 C 2924 D 2926 D 2928 B 2928 C 2930 A 2930 C 2931 A 2932 A 2933 B 2934 A 2935 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 III Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2938 A 2939 B 2940 C 2942 A 2943 C 2945 A 2946 B 2947 D 2949 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 2833 (A) (C) (D)(B) 31. Sit Berlin, Donnerstag, Beginn: 9
  • folderAnlagen
    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 2949 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barchmann, Heinz- Joachim SPD 18.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 18.03.2010 Cramon-Taubadel, Viola von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 18.03.2010 Kramme, Anette SPD 18.03.2010 Liebing, Ingbert CDU/CSU 18.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 18.03.2010 Pflug, Johannes SPD 18.03.2010 Rief, Josef CDU/CSU 18.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 18.03.2010 Gohlke, Nicole DIE LINKE 18.03.2010 Golze, Diana DIE LINKE 18.03.2010 Granold, Ute CDU/CSU 18.03.2010 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 18.03.2010 Hempelmann, Rolf SPD 18.03.2010 Hörster, Joachim CDU/CSU 18.03.2010* Hoff, Elke FDP 18.03.2010 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 18.03.2010 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Roth (Esslingen), Karin SPD 18.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Dr. Scheer, Hermann SPD 18.03.2010 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 18.03.2010 Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 18.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 18.03.2010 31. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Das Wort erhält nun die Bundesministerin Ilse

    Aigner.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Ilse Aigner, Bundesministerin für Ernährung, Land-
    wirtschaft und Verbraucherschutz:

    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und
    Kollegen! Ich schließe mich der Meinung des Kollegen
    Schwanitz an: Heute ist „ein schöner Tag“. Hier geht es
    – Herr Schwanitz, Sie haben es erwähnt – um ein „Ge-
    samtkunstwerk“.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Ich nehme gern stellvertretend für mein ganzes Haus,
    für die Haushaltsabteilung, aber auch für die Parlamen-
    tarischen Staatssekretäre, den Dank für die gute Zusam-
    menarbeit entgegen. Diese ist für meine Begriffe eine
    Selbstverständlichkeit; denn der Haushalt ist eines der
    Kernstücke der parlamentarischen Tätigkeit. Ich kann
    den Dank nur an alle Berichterstatter und den Fachaus-
    schuss zurückgeben. Es war wirklich eine sehr gute Zu-
    sammenarbeit.





    Bundesministerin Ilse Aigner


    (A) (C)



    (D)(B)

    Sehr geehrter Herr Schwanitz, auch ich habe drei
    Überschriften, die erwartungsgemäß anders als Ihre lau-
    ten; das ist im parlamentarischen Raum die normale Ver-
    teilung. Bei uns heißt es: erstens Vertrauen schaffen und
    Versprechen halten, zweitens in der Krise helfen, drittens
    in die Zukunft investieren.

    Beim Thema Vertrauen schaffen gehe ich gerne auf
    die mehrfachen Anspielungen betreffend den Verbrau-
    cherschutz ein. Sie können sich noch so ärgern; aber wir
    haben in diesem Bereich wahnsinnig viel auf den Weg
    gebracht.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Wir haben manchmal vielleicht einen anderen Ansatz als
    Sie, wenn es um die Verbraucher geht: Wir wollen die
    Verbraucher nicht bevormunden, sondern ihnen helfen,
    mündig zu entscheiden. Dazu braucht man Hilfestellun-
    gen wie klare, transparente Regeln und Entscheidungs-
    hilfen. Da sind wir auf einem sehr guten Weg.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Ein konkretes Beispiel, bitte!)


    – Wir haben, übrigens noch in unserer gemeinsamen Re-
    gierungszeit, ein Beratungsprotokoll auf den Weg ge-
    bracht.


    (Heiterkeit bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Ulrich Kelber [SPD]: Mit uns schon!)


    – Moment! Ich wollte es nur sagen; denn Sie können
    schlecht auf sich selbst schimpfen.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Nein! Da haben wir Sie ja auch noch gedrängt!)


    Das war nur ein Punkt, einer von mehreren Bausteinen.
    Wir haben jetzt, ohne einen Gesetzentwurf auf den Weg
    gebracht zu haben, alle Banken dazu gebracht – das är-
    gert Sie vielleicht –, einen sogenannten Beipackzettel
    vorzulegen.


    (Widerspruch bei der SPD – Ulrich Kelber [SPD]: Den soll ein Normalbürger verstehen?)


    – Ich weiß, dass Sie das ärgert; aber ich finde, das ist
    schon eine reife Leistung.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Lächerlich!)


    – Schauen Sie es sich einfach einmal an! Ich kann Ihnen
    garantieren: Auch wir werden uns diese Beipackzettel
    genau anschauen. Das ist jetzt sozusagen erst einmal ein
    Entwurf.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Ich habe auf Ihre Rechtfertigung gewartet! Nichts gefunden! Schon bitter! – Weiterer Zuruf von der SPD: Schrott ist das!)


    Wir werden uns das gemeinsam anschauen; ich werde
    nicht lockerlassen, bis alle Angaben, die wir uns vorge-
    stellt haben, im Beipackzettel auftauchen. Das ist unsere
    Aufgabe; da werden wir sehr wachsam sein.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Wir wissen sehr wohl, dass das nur eine Etappe sein
    wird. Die nächste Aufgabe wird sein, die Finanzauf-
    sichtsbehörden zu stärken. Da sind wir gemeinsam mit
    den Finanzfachleuten auf einem guten Weg. Übrigens
    – vielleicht haben Sie das noch gar nicht gemerkt – hat
    der Bundesfinanzminister schon ein Eckpunktepapier zu
    diesem Bereich vorgelegt, das wesentliche weitere
    Schritte enthält.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Ein ganzes Eckpunktepapier!)


    Sie sehen also: Wir gehen im Bereich der Verbraucher-
    finanzen Schritt für Schritt vor, um hier wieder das Ver-
    trauen in diese Branche und auch die Verbraucher selbst
    zu stärken.

    Wir werden die Lücken auf dem grauen Kapital-
    markt schließen. Wir werden die Fragen in Angriff neh-
    men: Wie muss sich ein Berater qualifizieren? Wie sieht
    es mit der Haftung aus? Das ist wirtschaftlicher Verbrau-
    cherschutz; so werden wir Schritt für Schritt vorange-
    hen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Aber es geht über die reine Gesetzgebung hinaus. Das
    Bewusstsein der Finanzdienstleister dafür, dass der
    Kunde König ist und dass sich die Vertriebsstrukturen
    und die Anreizsysteme am Blickwinkel des Kunden statt
    an internen Abläufen orientieren müssen, kann ich
    schließlich nicht gesetzlich verordnen. Aber wir werden
    ihnen auf die Finger schauen. Ich glaube, das ist ein we-
    sentlicher Punkt: Der Kunde muss im Mittelpunkt ste-
    hen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Elvira Drobinski-Weiß [SPD]: Davor fürchten Sie sich aber!)


    – Nein.

    Was die Frage angeht, wie wir den Kunden stärken
    können, haben wir bei der Stiftung Warentest etwas
    umgesetzt, was andere lange versprochen haben.


    (Zuruf von der FDP: Das stimmt!)


    Wir haben das Stiftungskapital im ersten Schritt – es
    kommen noch zwei weitere Tranchen dazu – auf 20 Mil-
    lionen Euro aufgestockt. Das haben viele, auch eine Vor-
    gängerregierung, versprochen. Sie haben es nicht ge-
    schafft. Wir haben es jetzt umgesetzt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Versprochen und gehalten!)


    Wir haben auch schon die ersten Schritte in die Wege
    geleitet, um gemeinsam mit dem Verbraucherzentrale
    Bundesverband eine Stiftung zu gründen und das Stif-
    tungskapital zu erhöhen.


    (Ulrike Höfken [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das dauert aber mindestens 25 Jahre!)


    Wir werden auch nicht lockerlassen, in diesem Bereich
    weiter voranzugehen.





    Bundesministerin Ilse Aigner


    (A) (C)



    (D)(B)


    (Ulrich Kelber [SPD]: Nur die entsprechenden Anträge abgelehnt!)


    Ein weiterer Punkt ist die Hilfe in der Krise. Um es
    noch einmal klarzumachen: Das Sonderprogramm für
    die Landwirtschaft wurde nicht durch irgendwelche Um-
    schichtungen finanziert, lieber Kollege Bonde, sondern
    es sind 750 Millionen Euro zusätzlich bereitgestellt wor-
    den. Ein Programm in dieser Größenordnung hat es noch
    nie gegeben. Wir haben das im Koalitionsvertrag ver-
    sprochen, und wir haben es jetzt auch sehr schnell umge-
    setzt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Ulrich Kelber [SPD]: Die Erhöhung für die GAK war auch versprochen!)


    Das Programm heißt Grünlandmilchprogramm.
    Die Schwerpunkte liegen auf Grünland


    (Ulrich Kelber [SPD]: Beim Wachstumsbeschleunigungsgesetz ist es auch nicht das Wachstum!)


    und Milch. Das sind die beiden Komponenten.


    (Zuruf des Abg. Rolf Schwanitz [SPD])


    – Übrigens, Herr Schwanitz, wenn Sie schon auf Bayern
    abzielen: Bayern liegt nicht im Südwesten; dort liegt Ba-
    den-Württemberg.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Aber hier geht es um das Grünlandmilchprogramm. Wir
    haben es so schnell und effektiv umgesetzt, wie es unter
    europarechtlichen Gegebenheiten möglich ist. Das war
    eine reife Leistung. Dafür kann ich meinem Haus einen
    großen Dank aussprechen. In drei Wochen ein solches
    Programm auf die Beine zu stellen, ist eine riesige Leis-
    tung.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wieso in drei Wochen?)


    Die Verlässlichkeit kommt bei den Bauern sehr wohl
    an. Die Erhöhung des Zuschusses zur landwirtschaftli-
    chen Unfallversicherung war für alle Landwirtinnen
    und Landwirte ein ganz zentraler und entscheidender
    Punkt, der schnell und effektiv umgesetzt wurde. Die
    Bescheide sind verschickt worden. Bei mir ist große
    Dankbarkeit dafür angekommen, dass wir nicht nur et-
    was versprochen, sondern es auch gehalten haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Rolf Schwanitz [SPD]: Für Bayern!)


    Ein weiterer wichtiger Baustein war das Liquiditäts-
    hilfeprogramm. Ich bin froh, dass wir uns wenigstens in
    diesem Punkt einig sind. Wie nötig es war und ist, zeigt
    der Abruf. Start des Antragsverfahrens war am 1. März.
    Schon am 9. März mussten wir es wegen der enormen
    Nachfrage schließen. Wir bräuchten noch viel mehr Geld
    dafür. Es zeigt sich aber, wie wichtig es war, die Mittel
    in diesem Bereich einzusetzen. Deshalb werden wir uns
    gemeinsam mit den Haushältern damit befassen müssen,
    wie wir das Programm möglichst schnell und effektiv
    umsetzen können.

    Insgesamt ist festzustellen, dass die Maßnahmen grei-
    fen. Sie werden zügig und unbürokratisch umgesetzt.
    Wir unterstützen die Betriebe in einer Situation, in der
    sie diese Unterstützung dringend brauchen.

    Der nächste Punkt sind die Investitionen in die Zu-
    kunft. Georg Schirmbeck hat die Gemeinschaftsaufgabe
    „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschut-
    zes“ angesprochen. Ich war unter Rot-Grün Haushalts-
    sprecherin in diesem Bereich. Wissen Sie, wie hoch der
    Ansatz damals war? Es waren 615 Millionen Euro. Des-
    halb muss ich mir von Ihnen nicht sagen lassen, dass un-
    ser Ansatz jetzt zu niedrig ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Um das Ganze noch einmal zusammenzufassen: Sie
    haben einen Finanzierungsvorschlag gemacht, die Ver-
    stärkungsmittel für andere Zwecke zu verwenden. Wir
    haben sie für die Gemeinschaftsaufgabe vorgesehen. Ihr
    Vorschlag hätte zu dem geführt, was wir jetzt aufgrund
    der haushaltspolitischen Rahmenbedingungen machen
    müssen.


    (Dr. Martin Schwanholz [SPD]: Sie haben den Plafond und die Verpflichtungsermächtigungen gesenkt!)


    Schauen Sie ganz genau hin. Wir haben die Verstär-
    kungsmittel für die Stärkung der Gemeinschaftsaufgabe
    vorgesehen. Das ist jetzt Fachchinesisch der Haushälter,
    aber das muss an dieser Stelle deutlich gesagt werden.
    Ich bedanke mich, dass wir die Mittel für diese Gemein-
    schaftsaufgabe verstetigen konnten. Gemeinsam mit den
    Haushältern der christlich-liberalen Koalition war das
    eine hervorragende Zusammenarbeit. Herzlichen Dank
    dafür.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Das ist eine Gemeinschaftsaufgabe; dabei bleibe ich.
    Natürlich bin ich über alle Erhöhungen der Mittel für die
    Gemeinschaftsaufgabe froh. Darüber freue ich mich im-
    mer. Auf alle Fälle ist das ein wichtiger Punkt – auch da
    sind wir uns Gott sei Dank einig – zur Stärkung der länd-
    lichen Räume, aber auch für die Finanzierung eines akti-
    ven Beitrags im Bereich von Klimaschutz, Artenvielfalt,
    Ressourcenschutz und auch von Stärkung der Wettbe-
    werbsfähigkeit. Ich halte das nach wie vor für eines der
    zentralen Programme. Deshalb werden wir darauf wei-
    terhin unser Augenmerk legen.

    Wichtig für die ländlichen Räume ist, nebenbei be-
    merkt, auch die Breitbandverkabelung. Für dieses Jahr
    stehen dafür 25 Millionen Euro zur Verfügung. Ich hoffe
    und gehe davon aus, dass die Länder und Kommunen
    diese Mittel auch abrufen. Gerade im Bereich der ländli-
    chen Entwicklung müssen wir die Schwerpunkte setzen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Aber zur Zukunftsfähigkeit möchte ich noch eines
    sagen: Natürlich hat Zukunftsfähigkeit auch damit zu





    Bundesministerin Ilse Aigner


    (A) (C)



    (D)(B)

    tun, dass man Produkte verkauft. Das kann man nur,
    wenn sie eine gute Qualität haben. Mit Verlaub: Das gilt
    im Inland wie im Ausland. Deshalb halte ich es nicht für
    ehrenrührig, dass man landwirtschaftliche Produkte aus
    Deutschland weltweit exportiert und für ihre hervorra-
    gende Qualität wirbt. Das halte ich für einen richtigen
    Ansatz.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Es ist doch auch eine Frage der Verlässlichkeit, wenn
    wir in schwierigen Zeiten, in denen der Absatzförder-
    fonds aus Gründen, die wir heute nicht mehr erörtern
    müssen, zusammengebrochen ist, für eine Übergangs-
    phase unterstützend tätig sind. Deshalb ist es wichtig ge-
    wesen, auch in diesem Bereich einen kleinen Schwer-
    punkt zu setzen und zu sagen: Es ist uns wichtig, dass
    die guten Produkte auch international vertrieben werden
    können. Das ist meines Erachtens eine Selbstverständ-
    lichkeit.

    Nicht zuletzt – auch das möchte ich am Schluss noch
    sagen – geht es um Zukunftsinvestitionen im Bereich der
    Forschung. Ich sage mit großem Stolz: Unser Ministe-
    rium hat eine sehr große Ressortforschungseinrichtung.
    Aber dieser Bereich ist nicht nur groß, nämlich der viert-
    größte, sondern auch gut. Das ist das Entscheidende. Ich
    habe mich gestern mit den Spitzen der Forschungscom-
    munity getroffen. Dabei wurde uns bestätigt, dass unsere
    Ressortforschungseinrichtung qualitativ auf einem sehr
    hohen Niveau ist. Dass wir in den Neubau des Friedrich-
    Loeffler-Instituts auf der Insel Riems investieren, näm-
    lich 300 Millionen Euro, ist ein hervorragendes Zeichen,
    nicht nur für die Forschung, sondern, mit Verlaub, auch
    für die Region. Es ist richtig, hier einen Schwerpunkt zu
    setzen. Das war eine ausgezeichnete Entscheidung. Ich
    freue mich, dass wir den Neubau dieses Jahr einweihen
    können.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Die christlich-liberale Regierung, die Koalition, hat
    hier die richtigen Weichenstellungen vorgenommen. Wir
    sind auf einem guten Weg. Er führt in die Zukunft. Ich
    kann immer nur sagen: Verbraucherschutz, Ernährung
    und Landwirtschaft sind Zukunftsthemen. Wir werden
    sie gemeinsam gestalten.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Ulrich Kelber ist der nächste Redner für die SPD-

Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ulrich Kelber


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Attackiert, befürchtet, bemängelt, drängt, fordert, gibt

    zu bedenken, hinterfragt, ist verärgert, kritisiert, kündigt
    an, lehnt ab, macht Druck, regt an, schimpft über, schlägt
    vor, verlangt, verspricht, will, sollte, müsste, könnte –
    dieser Überblick, Frau Ministerin Aigner, über die wun-
    derbare Vielfalt unserer schönen deutschen Sprache
    stammt aus Ihren Medienauftritten der letzten drei Wo-
    chen.

    Kein Notizblick, kein Mikrofon, keine Kamera ist vor
    Ihnen sicher.


    (Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU – Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Sie sind doch nicht frauenfeindlich, oder?)


    Allerdings vermisse ich die entscheidenden Sätze, für
    die Sie gewählt wurden und für die Sie bezahlt werden
    – wir können gemeinsam üben –: Ich habe einen Ge-
    setzentwurf vorgelegt. Ich habe durchgesetzt. Ich habe
    erreicht.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr. Erik Schweickert [FDP]: Sie nicht!)


    Dafür sind Sie gewählt worden. Dafür werden Sie be-
    zahlt. Innerhalb dieser Nichtregierungsorganisation, die
    auf den Plätzen der Bundesregierung Platz genommen
    hat, sollten Sie eigentlich die Ministerin für Verbrau-
    cherschutz sein. Sie sind eine tatenlose Ankündigungs-
    ministerin.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Kollege Bleser von der CDU, wenn man einen
    solchen Vorwurf macht, muss man ihn belegen; das ist
    mir klar, das tue ich gerne. Lassen Sie uns über die Untä-
    tigkeit von Frau Aigner und ihre Nebelkerzen bei der Fi-
    nanzierung des Verbraucherschutzes reden. Schauen
    wir auf die Zögerlichkeit beim Kampf gegen Gebühren
    an Geldautomaten, über die sich sogar der Koalitions-
    partner zu Recht aufregt.

    Aufmerksamkeit verdient auch die Totalverweigerung
    der Ministerin beim Verbraucherschutz im Finanzsektor.
    Der Kampf gegen falsche Lebensmittelkennzeichnung
    findet im Wesentlichen in den Medien statt. Bei den Ver-
    braucherrechten im Gesundheitssektor ist die Ministerin
    ein Totalausfall, ausnahmsweise auch medial. Beim Da-
    tenschutz stürzt sie sich auf die öffentlich leicht erklär-
    baren Vorgänge, obwohl Verbraucherschutzverbände
    und Datenschutzbeauftragter bei anderen Themen weit
    mehr Handlungsbedarf sehen als bei Google Street View.
    Krönender Abschluss ist: In Bayern ist die CSU-Politi-
    kern Aigner gegen Gentechnik. In Berlin fährt sie als
    Ministerin einen Zickzackkurs, und in Brüssel unter-
    stützt sie unbeirrt die Gentechniklobby.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr. Erik Schweickert [FDP]: Was ist eure Position?)


    Erstes Beispiel, die Finanzierung des Verbraucher-
    schutzes. Am Tag vor Heiligabend erklärt die Ministerin
    lauthals: Wir geben der Stiftung Warentest einmalig ei-
    nen Zuschuss in Höhe von 50 Millionen Euro. – Nicht
    erwähnt wird, dass man den jährlichen Zuschuss um
    2,5 Millionen Euro kürzt. In den Haushaltsberatungen





    Ulrich Kelber


    (A) (C)



    (D)(B)

    gibt das Ministerium dann zu: Ja, es kommt plus/minus
    null heraus, wenn die Stiftung jährlich 5 Prozent Gewinn
    plus Inflationsausgleich erwirtschaftet. – Alle Experten
    sagen, dass das völlig unrealistisch ist. In Wirklichkeit
    wird es bereits 2011 eine reale Kürzung geben. 2012
    fehlt der Stiftung Warentest ein Betrag in Millionenhöhe.

    Ich habe noch gut im Ohr, wie die Ministerin Ende
    2009 gesagt hat: Die Bußgelder aus den Kartellrechts-
    verfahren verwenden wir für die Finanzierung des Ver-
    braucherschutzes. – Die SPD hat die Probe aufs Exem-
    pel gemacht und genau das in den Haushaltsberatungen
    beantragt. Das wurde von Schwarz-Gelb wie erwartet
    abgelehnt. Nun muss ich Sie fragen: Frau Ministerin, ha-
    ben Sie sich nicht durchsetzen können, oder waren Ihre
    Ankündigungen wertlos?

    Zweites Beispiel, der Verbraucherschutz im Fi-
    nanzsektor. Sie haben zu Recht erwähnt, was die Große
    Koalition gemacht hat. Ich frage mich aber, was danach
    passiert ist. Wir haben damals die Dokumentations-
    pflicht bei der Kundenberatung und die Verlängerung
    der Verjährungsfrist bei Falschberatung gegen anfängli-
    chen Widerstand von CDU/CSU durchsetzen können.
    Alles andere durfte aufgrund des Widerstands der CDU/
    CSU nur als Prüfungsauftrag beschlossen werden. Was
    ist daraus geworden? Im Zwei-Wochen-Rhythmus kün-
    digt die Ministerin Gesetzentwürfe an. Sie legt aber
    keine vor. Aus Verzweiflung schmücken Sie sich jetzt
    mit Informationsblättern, die aufgrund von EU-Vorgaben
    sowieso bald notwendig sind. Weil Sie kein Gesetz be-
    schlossen haben, hat jede Bank ein eigenes Informations-
    system entwickelt. Einige dieser unterschiedlichen In-
    formationssysteme sind nach wie vor so unverständlich,
    dass sie den Verbraucherinnen und Verbrauchern keinen
    Vorteil bringen werden.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der Abg. Caren Lay [DIE LINKE])


    Drittes Beispiel, die irreführenden Lebensmittel-
    kennzeichnungen. Das ist ein besonders trauriges Kapi-
    tel. Das Ministerium von Frau Aigner selbst hat eine
    Umfrage bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern
    gemacht, welche Form der Kennzeichnung wichtiger In-
    haltsstoffe sie sich wünschen. Über 80 Prozent sagen:
    Ich bevorzuge eine farbliche Kennzeichnung nach dem
    Ampelprinzip; ich verstehe sie und halte sie für erfolg-
    bringend. – Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die das
    Ministerium von Frau Aigner selbst durchgeführt hat.
    Die Ministerin hält aber der Lebensmittelkonzernlobby
    die Treue und verhandelt in Brüssel dagegen. CDU/
    CSU- und FDP-Abgeordnete des Europaparlaments ver-
    suchen, die Ampelfarbenkennzeichnung zu Fall zu brin-
    gen.


    (Dr. Erik Schweickert [FDP]: Weil es richtig ist!)


    Bei Imitatkäse und -schinken brauchten Sie fast ein
    Jahr, um es in Brüssel zur Sprache zu bringen. Dabei
    hatte Frau Aigner hier doch Unterstützung durch das me-
    diale Dauerfeuer Ihrer neuen Staatssekretärin Klöckner,
    die versucht, Frau Aigner den Rang als tatenlose Ankün-
    digungsweltmeisterin streitig zu machen. Sie haben ein
    Jahr gebraucht, nicht um es zu regeln, sondern um es zur
    Sprache zu bringen.

    Auch bei einer anderen Sache warten wir seit einem
    Jahr auf eine nationale Regelung, die Sie schon längst
    hätten auf den Weg bringen können. In den Regalen der
    Supermärkte steht Milch als Frischmilch, obwohl es sich
    gar nicht um Frischmilch handelt. Vor einem Jahr haben
    Sie gesagt: Das wollen wir verhindern. Wir können das
    national regeln. – Bis heute ist nichts passiert.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Peter Bleser [CDU/CSU]: Sie ist gekennzeichnet!)


    Viertes Beispiel, die überhöhten Gebühren an Bank-
    automaten. Frau Ministerin, Sie haben diese Gebühren
    zu Recht kritisiert. Die Frage ist aber: Was tun Sie? Ges-
    tern hat sich Herr Goldmann von der FDP, Ihrem Koali-
    tionspartner, öffentlich über die „Zögerlichkeit“ der Mi-
    nisterin beschwert. Die Rache erfolgte sofort. Herr
    Schirmbeck hat ja gesagt: Wer uns kritisiert, muss damit
    rechnen, dass wir ihn auseinandernehmen. – Herrn
    Goldmann ist das gestern passiert. CDU/CSU und das
    Ministerium haben nach seiner Äußerung das Fachge-
    spräch des Verbraucherausschusses boykottiert. Peinli-
    cher geht es nicht mehr.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Einer Opposition fällt das politische Leben sicherlich
    leichter, wenn eine Regierung ablehnt, zu regieren. Für
    das Land ist das nicht ganz so gut. Die Verbraucherinnen
    und Verbraucher brauchen Taten im Verbraucherschutz
    und keine folgenlosen Ankündigungen. Setzen Sie nicht
    auf die Vergesslichkeit, Frau Ministerin! Die SPD hat in
    dieser Woche die erste Ausgabe des Schwarzbuches Ilse
    Aigner vorgelegt. Wir werden es regelmäßig aktualisie-
    ren und Ihre Versprechen und Ankündigungen prüfen.
    Ich glaube, die Verbraucherinnen und Verbraucher haben
    ein Recht: dass die Ministerin den Fachabteilungen ihres
    Ministeriums endlich die gleiche Zeit widmet wie dem
    Pressestab und den Imageberatern.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)