Rede:
ID1703100800

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 35
    1. die: 2
    2. Liebe: 1
    3. Kolleginnen: 1
    4. und: 1
    5. Kollegen,: 1
    6. es: 1
    7. ist: 1
    8. doch: 1
    9. schönund: 1
    10. ermutigend,: 1
    11. zu: 1
    12. beobachten,: 1
    13. wie: 1
    14. man: 1
    15. auch: 1
    16. drögenEinzelplanberatungen: 1
    17. eine: 1
    18. gewisse: 1
    19. philosophische: 1
    20. Tiefeabgewinnen: 1
    21. kann.\n: 1
    22. Um: 1
    23. Fortsetzung: 1
    24. dieser: 1
    25. Bemühungen: 1
    26. darf: 1
    27. ich: 1
    28. jetztden: 1
    29. Kollegen: 1
    30. Alexander: 1
    31. Bonde: 1
    32. für: 1
    33. Fraktion: 1
    34. DieGrünen: 1
    35. bitten.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/31 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2009 bis 2013 (Drucksachen 16/13601, 17/626) . . . . . . . 13 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Land- wirtschaft und Verbraucherschutz (Drucksachen 17/610, 17/623) . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 14 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 17/606, 17/623) . . . . . . . . . Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2833 B 2833 C 2833 D 2834 A 2835 B 2837 D 2856 B 2856 C 2857 D 2859 B 2860 B 2862 B 2864 C 2865 C Deutscher B Stenografisc 31. Sit Berlin, Donnerstag, I n h a Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Dr. Claudia Winterstein . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Petra Pau zum Mit- glied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes und der Abge- ordneten Kersten Steinke zum stellvertreten- den Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2833 A 2833 B 2833 B Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2839 B 2840 B undestag her Bericht zung den 18. März 2010 l t : Ilse Aigner, Bundesministerin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Dr. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . 2841 D 2844 B 2845 D 2847 A 2848 A 2849 B 2851 B 2852 D 2853 C 2854 C Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2866 A 2867 D 2868 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 17/607, 17/623) . . . . . . in Verbindung mit 15 b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 17/623, 17/624) . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Funk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . 2869 C 2870 A 0000 A2871 C 2872 A 2872 C 2873 C 2874 D 2876 A 2877 B 2878 D 2880 C 2880 C 2880 D 2882 C 2884 B 2886 B 2887 B 2888 B 2889 A 2891 A 2891 B 2892 C 2894 A 2894 D 2895 B 2895 C 2897 C 2899 A 2899 C Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksachen 17/616, 17/623) . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Dittrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Norbert Geis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung (Drucksachen 17/620, 17/623) . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2900 C 2901 A 2902 C 2902 D 2904 D 2907 A 2908 B 2910 A 2911 C 2914 A 2914 B 2914 C 2915 D 2917 B 2918 B 2919 D 2920 C 2921 D 2923 B 2924 C 2924 D 2926 D 2928 B 2928 C 2930 A 2930 C 2931 A 2932 A 2933 B 2934 A 2935 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 III Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2938 A 2939 B 2940 C 2942 A 2943 C 2945 A 2946 B 2947 D 2949 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 2833 (A) (C) (D)(B) 31. Sit Berlin, Donnerstag, Beginn: 9
  • folderAnlagen
    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 2949 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barchmann, Heinz- Joachim SPD 18.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 18.03.2010 Cramon-Taubadel, Viola von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 18.03.2010 Kramme, Anette SPD 18.03.2010 Liebing, Ingbert CDU/CSU 18.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 18.03.2010 Pflug, Johannes SPD 18.03.2010 Rief, Josef CDU/CSU 18.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 18.03.2010 Gohlke, Nicole DIE LINKE 18.03.2010 Golze, Diana DIE LINKE 18.03.2010 Granold, Ute CDU/CSU 18.03.2010 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 18.03.2010 Hempelmann, Rolf SPD 18.03.2010 Hörster, Joachim CDU/CSU 18.03.2010* Hoff, Elke FDP 18.03.2010 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 18.03.2010 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Roth (Esslingen), Karin SPD 18.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Dr. Scheer, Hermann SPD 18.03.2010 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 18.03.2010 Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 18.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 18.03.2010 31. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Heinz-Peter Haustein


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Sehr geehrter Herr Präsident Lammert! Meine lieben

    Kolleginnen und Kollegen! Werte Gäste auf den Besu-
    chertribünen! Der Einzelplan 10, der des Ministeriums
    für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz,
    spricht für sich: Es geht um Ernährung, Landwirtschaft
    und Verbraucherschutz. Die Ernährung eines Landes ist
    die Grundlage jeder Gesellschaft. Die Ernährung ist
    nicht alles, aber ohne Ernährung ist alles nichts.


    (Lachen bei Abgeordneten der SPD, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: So ist es! Das wissen hier aber leider nicht alle!)


    Manchmal sagen wir den Satz „Unser täglich Brot gib
    uns heute“ wahrscheinlich nur so daher, ohne uns da-
    rüber im Klaren zu sein, dass es nicht selbstverständlich
    ist, dass wir genug zu essen und zu trinken haben.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es gibt noch einen Spruch: Erst das Essen, dann die Moral! – Zuruf von der SPD: Los! Noch so ein Spruch!)


    Zuerst bedanke ich mich bei meinen Kollegen aus
    dem Haushaltsausschuss, besonders bei Schorsch
    Schirmbeck, für die gute Zusammenarbeit und das gute
    Miteinander. Natürlich bedanke ich mich auch beim
    Ministerium, den kompetenten Mitarbeitern und der dy-
    namischen Ministerin Ilse Aigner. Es war ein gutes Mit-
    einander.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Lachen bei Abgeordneten der SPD, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Der Einzelplan 10 ist von Sozialausgaben geprägt.
    64,4 Prozent der Mittel werden für Soziales aufgewandt.
    Das sind im Einzelnen 2,28 Milliarden Euro für die Al-
    terssicherung, 44,5 Millionen Euro für die Renten der
    Kleinlandwirte und 24,5 Millionen Euro für die Zusatz-
    altersversorgung der Arbeitnehmer. Das ist recht und bil-
    lig. Um die Sozialsysteme zu stabilisieren, erhält näm-
    lich auch die gesetzliche Rentenkasse einen Zuschuss,
    und zwar von über 80 Milliarden Euro. – Ein weiterer Zu-
    schuss von 1,25 Milliarden Euro geht an die Kranken-
    versicherungsträger. Auch die landwirtschaftliche Un-
    fallversicherung, durch die nicht nur Wegeunfälle und
    Arbeitsunfälle, sondern auch Renten abgesichert wer-
    den, wird mit 200 Millionen Euro bezuschusst.

    Das machen wir als christlich-liberale Koalition des-
    halb, weil wir die Lohnnebenkosten konstant und stabil
    halten wollen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Ein Landwirt ist ein Unternehmer. Ein Unternehmer
    muss rechnen, er muss sehen, wie er zurechtkommt in
    diesem weltweiten Wettbewerb der Dienstleistungen und
    Waren. Wenn die Lohnnebenkosten steigen, steigen die
    Kosten des Unternehmers. Damit sinkt sein Gewinn.
    Wenn sein Gewinn sinkt, zahlt er weniger Steuern. Ge-
    nau diese Steuern brauchen wir aber, um die Sozialsys-
    teme zu stabilisieren. Wir haben des Weiteren, um die
    landwirtschaftlichen Betriebe besser auszustatten, eine
    Liquiditätshilfe von 25 Millionen Euro bereitgestellt,
    die, wie ich höre, sehr gut angenommen wird. Wir helfen
    auch den gebeutelten Milchbauern


    (Waltraud Wolff [Wolmirstedt] [SPD]: Welchen denn? Ich komme aus Sachsen-Anhalt, da ist nichts angekommen!)


    mit 300 Millionen Euro für das Grünlandmilchpro-
    gramm. Das alles ist wichtig, um dem Unternehmer
    Landwirt zur Seite zu stehen und zu helfen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Dann ist da noch der Bereich Verbraucherschutz.
    Der Verbraucherschutz ist wichtiger denn je. Bei Ver-
    braucherschutz denkt man zuerst an Lebensmittelkon-
    trolle. Es geht bei Verbraucherschutz aber auch um eine
    Kontrolle des Finanzmarktes. Deswegen ist es schön,
    dass Leute eingestellt wurden, die verhindern, dass faule
    Angebote unterbreitet werden und Menschen ihr Geld
    verlieren.

    Alles in allem kann man sagen: Dieser Haushalt ist
    ausgewogen und ausgeglichen.

    Noch ein Wort zu den Linken. Die Linken haben von
    Enteignung gesprochen. Da kann ich nur zurückgeben:
    Mit Enteignung kennt ihr euch aus.





    Heinz-Peter Haustein


    (A) (C)



    (D)(B)


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Caren Lay [DIE LINKE]: Das war besonders originell!)


    Zu DDR-Zeiten, in den 60er-Jahren, habt ihr sämtlichen
    Bauern Grund und Boden weggenommen und die Be-
    triebe verstaatlicht. Das nur zur Klarstellung.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Renate Künast [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Haben Sie das Wort „Blockparteien“ schon einmal gehört? LDPD, da haben Sie doch mitgemacht!)


    Zusammenfassend ist zu sagen: Heute ist ein guter
    Tag für unsere Landwirtschaft. Wir können uns freuen,
    einen so schönen Haushalt zu haben. Es wird Zeit, dass
    frischer Wind über unsere Scholle, über unsere Wein-
    berge und Seen weht, dass es aufwärts geht in diesem
    Land.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Frischen Wind zur Ablösung dieser Regierung finde ich gut!)


    Zum Schluss, liebe Freunde, noch ein Spruch: Das
    beste Wappen in der Welt ist der Pflug im Ackerfeld. In
    diesem Sinne ein herzliches Glückauf aus dem Erzge-
    birge!


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Caren Lay [DIE LINKE]: Das war ein Auftritt! – Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Helau! Karneval ist vorbei!)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, es ist doch schön

und ermutigend, zu beobachten, wie man auch drögen
Einzelplanberatungen eine gewisse philosophische Tiefe
abgewinnen kann.


(Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD, der FDP, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Ulrich Kelber [SPD]: Note, nicht Tiefe!)


Um die Fortsetzung dieser Bemühungen darf ich jetzt
den Kollegen Alexander Bonde für die Fraktion Die
Grünen bitten.


(Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Zuruf von der CDU/ CSU: Das war’s dann mit der Tiefe!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Alexander Bonde


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich

    will jetzt keine Bauernweisheiten zum Besten geben, ich
    will mich als Hauptberichterstatter bei den Kollegen,
    beim Haus und bei der Ministerin für die gute Zusam-
    menarbeit ganz herzlich bedanken. Ich will dazu sagen:
    Dieser Dank gilt nur dem Verfahren und der Informa-
    tion, nicht dem Inhalt dieses Einzelplanes und nicht für
    das, was die schwarz-gelbe Koalition im Einzelplan für
    Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Ernährung im
    Laufe dieser Beratungen angestellt hat.
    Wir haben ja erlebt, dass das Stiefkind dieses Ministe-
    riums weiterhin der Verbraucherschutz ist; durch Fern-
    sehinterviews zum Thema Google wird die Welt nicht
    verändert.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Alex, du hältst die Rede vom letzten Mal!)


    Die Fragen sind: Welche Konsequenz ziehen Sie eigent-
    lich aus der Finanzkrise? Wo sind die qualitativen
    Verbesserungen gerade in den Bereichen Verbraucherbe-
    ratung und Verbraucherschutz bei den Finanzdienstleis-
    tungen? – Überall dort passiert in Ihrem Haus nichts.
    Auch in Bezug auf die Vorschläge, die wir in diese
    Haushaltsberatungen eingebracht haben – von den soge-
    nannten Watchdogs, also den Marktwächtern, bis hin zur
    Stärkung des finanziellen Verbraucherschutzes –, ist
    nichts passiert, und dazu findet sich in dem, was Sie
    heute als Haushalt verabschieden wollen, nichts wieder.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie haben das Stiftungskapital bei der Stiftung Waren-
    test erhöht. Das ist gut und richtig, aber das reicht eben
    nicht. Das ist keine Verbraucherschutzpolitik.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Aber es ist mehr, als Rot-Grün zustande gebracht hat!)


    Kommen wir zum Bereich der Landwirtschaftspoli-
    tik. Sie haben in diesem Haushalt viele Umschichtungen
    vorgenommen: hier genommen, da gegeben.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Wo? Was denn?)


    Wenn man sich genau anguckt, wie die Linie verläuft,
    dann wird deutlich, welche ideologische Wegmarke
    diese Koalition setzt. Es geht immer darum, die Industria-
    lisierung der Landwirtschaft voranzutreiben, es geht um
    Masse, Masse, Masse, und es geht um Export statt Qua-
    lität.

    Das sieht man besonders, wenn man sich anschaut,
    was Sie unter dem Stichwort Grünlandmilchpro-
    gramm gemacht haben: Kuhprämie, Stärkung der land-
    wirtschaftlichen Unfallversicherung usw. usf. All diese
    Maßnahmen sind nichts anderes als eine Brücke hinüber
    zur nächsten Stufe des Höfesterbens, weil Sie am Kern-
    problem, an der Überproduktion, überhaupt nichts än-
    dern und weil Sie auch nicht bereit sind, etwas zu än-
    dern.

    Wenn man sich anguckt, was durch Ihr Grünland-
    milchprogramm eigentlich passiert, dann sieht man – ich
    will das einmal klar sagen, Frau Ministerin –: Durch die
    übermäßigen Kürzungen bei der Förderung erneuerbarer
    Energien im Solarbereich, die Sie als Landwirtschafts-
    ministerin im Kabinett mit zugelassen haben, wird den
    meisten Höfen in dieser Republik auf Dauer mehr ge-
    schadet, als ihnen durch die Almosen geholfen wird, die
    Sie ihnen hier für das Grünland geben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Georg Schirmbeck [CDU/ CSU]: Willst du die Verbraucher abzocken, Alexander Bonde oder was willst du machen? – Zuruf von der FDP: Das ist für den Verbraucherschutz ganz wichtig!)





    (A) (C)


    (D)(B)


    Sie wagen sich nicht an die Ursachen des Problems in
    der Landwirtschaft heran, und Sie gehen nicht gegen den
    Preisverfall durch Überproduktion vor. Zum Schluss be-
    treiben Sie eine Dumpingpolitik, mit der Sie nicht nur
    den Bäuerinnen und Bauern im Inland schaden, und
    zwar insbesondere den kleinen Betrieben der bäuerlichen
    Landwirtschaft in schwierigen Regionen – nicht nur bei
    mir im Schwarzwald, aber auch da –, sondern mit der
    Sie auch international Schaden anrichten. Denken Sie
    nur einmal daran, welche massiven Verwerfungen im
    Landwirtschaftsbereich durch Ihre Exportstrategie in
    den Ländern der Dritten Welt hervorgerufen werden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Die Exportförderung ist ja die große neue heilige
    Kuh dieser schwarz-gelben Koalition. Überall, wo Sie in
    diesem Haushalt etwas getan haben, ging es darum, die
    Exportförderung wieder zu stärken, hier noch einen zu
    finden, der ein bisschen Überschuss in die dritte Welt
    liefern kann, und dort noch einen zu finden, der die In-
    dustrialisierung der Betriebe vorantreibt, damit man aus
    jedem Acker und jedem Tier noch ein bisschen mehr he-
    rausholt.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Kollege, kennen Sie eigentlich unsere Märkte? Wissen Sie, wo Sie die Wertschöpfung holen können? – Gegenruf der Abg. Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Alles Wolkenkuckucksheime!)


    Das genau sind die Veränderungen, die Sie in diesem
    Einzelplan geschaffen haben. Damit gehen Sie am Kern
    des Problems vorbei.

    Interessant ist ja, wie Sie versucht haben, das gegen-
    zufinanzieren. Sie haben die Verpflichtungsermächti-
    gungen beim Bundesprogramm Ökologischer Landbau
    und die Mittel zur Absicherung der Forschungsprojekte
    zu nachwachsenden Rohstoffen gekürzt.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Das ist doch gar nicht wahr! Du redest die Rede vom Vorjahr! Das ist doch alles Kokolores!)


    Es gab dann massive Proteste von uns. Das war der
    Punkt, an dem deutlich wurde: Eine wachsame Opposi-
    tion zahlt sich aus. – Sie mussten dann zurückrudern.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Hallo! Hallo! Ach, hör doch auf!)


    – Jawohl, Genosse Schirmbeck, Sie sind in der Bereini-
    gungssitzung zum Glück umgekippt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Diese falschen Kürzungen haben Sie revidiert. Hier sind
    Sie zurückgerudert, und das war richtig so; das attestiere
    ich Ihnen ausdrücklich.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Ich bin Bergbauer; ich kann gar nicht rudern!)

    Der Punkt ist: Sie sind dann in den nächsten Fettnapf
    reingetreten, weil Sie, um Ihre Exportförderung finan-
    zieren zu können, dann die Verpflichtungsermächtigun-
    gen bei der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Ver-
    besserung der Agrarstruktur und des Küstenschutz“, der
    zweiten Säule der Agrarförderung, kürzen mussten. Dort
    geht es um die Agrarstrukturen, um ökologische Produk-
    tion, um den Erhalt von Kulturlandschaften und um den
    ländlichen Raum.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Es ist mehr Geld da als je zuvor! – Norbert Barthle [CDU/ CSU]: Der Kollege Schirmbeck hat Ihnen erklärt, wie es funktioniert!)


    Das sind genau die Bereiche, die jetzt eigentlich im Fo-
    kus einer verantwortungsvollen Landwirtschaftspolitik
    stehen müssten, und genau hier haben Sie gekürzt, um
    Ihren blinden Exportwahn gegenzufinanzieren.

    Diese Koalition hat nicht kapiert, wie die Lage in der
    Landwirtschaft ist. Da machen sich manche lieber vom
    Acker, anstatt die bäuerliche Landwirtschaft zu unter-
    stützen. Ihre Exportstrategie führt in eine Sackgasse. Im
    Kern wissen Sie das auch.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Petra Crone [SPD])


    Frau Aigner, als Verbraucherschutzministerin sind Sie
    auch für die Frage des Etikettenschwindels zuständig.
    Bitte klären Sie endlich auf: Was hier die ganze Woche
    als christlich-liberal gefeiert wird, ist am Ende doch nur
    schnödes Schwarz-Gelb.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie der Abg. Caren Lay [DIE LINKE] – Dr. Erik Schweickert [FDP]: Einfach nur nachlesen!)