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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/31 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2009 bis 2013 (Drucksachen 16/13601, 17/626) . . . . . . . 13 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Land- wirtschaft und Verbraucherschutz (Drucksachen 17/610, 17/623) . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 14 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 17/606, 17/623) . . . . . . . . . Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2833 B 2833 C 2833 D 2834 A 2835 B 2837 D 2856 B 2856 C 2857 D 2859 B 2860 B 2862 B 2864 C 2865 C Deutscher B Stenografisc 31. Sit Berlin, Donnerstag, I n h a Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Dr. Claudia Winterstein . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Petra Pau zum Mit- glied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes und der Abge- ordneten Kersten Steinke zum stellvertreten- den Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2833 A 2833 B 2833 B Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2839 B 2840 B undestag her Bericht zung den 18. März 2010 l t : Ilse Aigner, Bundesministerin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Dr. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . 2841 D 2844 B 2845 D 2847 A 2848 A 2849 B 2851 B 2852 D 2853 C 2854 C Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2866 A 2867 D 2868 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 17/607, 17/623) . . . . . . in Verbindung mit 15 b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 17/623, 17/624) . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Funk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . 2869 C 2870 A 0000 A2871 C 2872 A 2872 C 2873 C 2874 D 2876 A 2877 B 2878 D 2880 C 2880 C 2880 D 2882 C 2884 B 2886 B 2887 B 2888 B 2889 A 2891 A 2891 B 2892 C 2894 A 2894 D 2895 B 2895 C 2897 C 2899 A 2899 C Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksachen 17/616, 17/623) . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Dittrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Norbert Geis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung (Drucksachen 17/620, 17/623) . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2900 C 2901 A 2902 C 2902 D 2904 D 2907 A 2908 B 2910 A 2911 C 2914 A 2914 B 2914 C 2915 D 2917 B 2918 B 2919 D 2920 C 2921 D 2923 B 2924 C 2924 D 2926 D 2928 B 2928 C 2930 A 2930 C 2931 A 2932 A 2933 B 2934 A 2935 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 III Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2938 A 2939 B 2940 C 2942 A 2943 C 2945 A 2946 B 2947 D 2949 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 2833 (A) (C) (D)(B) 31. Sit Berlin, Donnerstag, Beginn: 9
  • folderAnlagen
    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 2949 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barchmann, Heinz- Joachim SPD 18.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 18.03.2010 Cramon-Taubadel, Viola von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 18.03.2010 Kramme, Anette SPD 18.03.2010 Liebing, Ingbert CDU/CSU 18.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 18.03.2010 Pflug, Johannes SPD 18.03.2010 Rief, Josef CDU/CSU 18.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 18.03.2010 Gohlke, Nicole DIE LINKE 18.03.2010 Golze, Diana DIE LINKE 18.03.2010 Granold, Ute CDU/CSU 18.03.2010 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 18.03.2010 Hempelmann, Rolf SPD 18.03.2010 Hörster, Joachim CDU/CSU 18.03.2010* Hoff, Elke FDP 18.03.2010 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 18.03.2010 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Roth (Esslingen), Karin SPD 18.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Dr. Scheer, Hermann SPD 18.03.2010 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 18.03.2010 Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 18.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 18.03.2010 31. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Georg Schirmbeck


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

    ren! Eigentlich ist heute ein schöner Tag. Draußen haben
    wir ein klasse Wetter, eine nette Kollegin hat heute einen
    runden Geburtstag – wir werden heute noch feiern –, und
    wir dürfen einen Einzelplan vorstellen, der den Wün-
    schen der Fachleute aus dem Fachausschuss und des Be-
    richterstatters aus dem Haushaltsausschuss entspricht.

    Wir können all das debattieren, was wir schon in der
    ersten Beratung debattiert haben. All die alten Sprüche
    werden aber durch mehrmaliges Wiederholen nicht bes-
    ser. In der zweiten Beratung muss es doch eigentlich da-
    rum gehen, was sich durch die Beratungen im Ausschuss
    geändert hat. Wir halten schließlich eine Haushaltsbera-
    tung ab und kein allgemeines Palaver.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Keine Kritik an der Kanzlerin!)


    – Frau Künast, wenn Sie ausgeschlafen sind und etwas
    fragen wollen, dann stehen Sie auf und stellen eine or-
    dentliche Frage, ansonsten schweigen Sie.


    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Ulrich Kelber [SPD]: Das entscheidet der Präsident und nicht Sie, Herr Schirmbeck!)


    Wir dürfen feststellen, dass sich nur wenige Punkte
    geändert haben. Was hat sich geändert? Wir mussten im
    Einzelplan – das gilt für alle anderen Einzelpläne auch –
    Einsparungen vornehmen. Wir haben diese Einsparun-
    gen im Bereich der GAK vorgesehen. Herr Kollege
    Schwanitz hat eben richtigerweise ausgeführt – wer mir
    bei der ersten Beratung richtig zugehört hat, der hat das
    kommen sehen, ich habe deutlich darauf hingewiesen –,
    dass wir Einsparungen machen müssen. Das machen wir
    bei der GAK.


    (Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: An der falschen Stelle!)


    Ich habe schon damals erläutert, dass das auch deshalb
    gerechtfertigt ist, weil einige Länder in der Vergangen-
    heit nicht gegenfinanzieren konnten und die Mittel also
    nicht überall in den Ländern gerecht verteilt worden
    sind. Von daher ist unser Vorgehen richtig.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Das haben Sie beim Koalitionsvertrag noch nicht gewusst?)


    Wenn Sie nun sagen, das sei ein falsches Zeichen,
    dann sage ich Ihnen: Die GAK ist in den letzten Jahren
    – auch in der Großen Koalition – durch unser Zutun auf-
    gewachsen. Wir haben, wenn wir den Haushalt in der
    vorliegenden Form beschließen, mehr Geld, als wir nach
    Künast jemals gehabt haben. Das ist also eine positive
    Sache.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Ulrich Kelber [SPD]: Ein Wortbruch des Koalitionsvertrages!)


    Sie behaupten, wir hätten im Bereich Verbraucher-
    schutz nichts getan. Wir werden dafür kritisiert, wenn
    wir einen Aufwuchs bei den Planstellen haben.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das stimmt doch gar nicht!)


    Es wurde die Zahl von 1 000 zusätzlichen Planstellen
    genannt. Ich weiß nicht, woher diese Zahl kommt. Es
    gibt Journalisten, die offensichtlich alles schreiben.


    (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da gibt es Listen des Finanzministeriums!)


    Die Realität ist, dass wir 1 600 Stellen einsparen, aber
    wir bekommen für den wirtschaftlichen Verbraucher-





    Georg Schirmbeck


    (A) (C)



    (D)(B)

    schutz zusätzlich drei Stellen für den höheren und drei
    Stellen für den gehobenen Dienst. Wir setzen also einen
    Schwerpunkt. Das haben wir versprochen, und wir hal-
    ten Wort.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Endlich geht Ihnen mal der Kronleuchter auf! Damals waren Sie dagegen!)


    Ich möchte mich bei meinem Kollegen Peter Haustein
    herzlich für die Zusammenarbeit bedanken. Wir bespre-
    chen und analysieren die Situation mit den Fachleuten in
    aller Ruhe. Dann bringen wir unsere Vorhaben auf den
    Weg, und der Ausschuss ist uns mit großer Einmütigkeit
    gefolgt. Wir werden das auch weiterhin so machen.

    Ich möchte mich, nicht nur weil es guter Brauch ist,
    sondern weil es in der Tat Unterschiede zwischen den
    einzelnen Häusern gibt – das kann man im Haushaltsaus-
    schuss durchaus vergleichen –, bei der Ministerin für die
    vorzügliche Zusammenarbeit bedanken. Auf CDU/CSU-
    Seite war sie meine Vorgängerin, was die Haushaltsbe-
    richterstattung angeht. Sie hat das Ganze nicht verlernt.
    Sie weiß, wie man mit Haushältern umgeht. Verehrte
    Frau Ministerin, herzlichen Dank für diese Zusammen-
    arbeit!


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    – Ein bisschen mehr Stimmung, Kameradinnen und Ka-
    meraden!


    (Ulrich Kelber [SPD]: Streicheln und Füttern!)


    Das gilt ganz besonders für die Haushaltsabteilung
    des Ministeriums. Ich darf das einmal sagen: Auf Ulli
    Kuhlmann und seine Mannschaft ist immer Verlass. Die
    angeforderten Ausführungen sind immer hundertprozen-
    tig korrekt und sind schnell da. Damit kann man im Aus-
    schuss überzeugen. Damit kann man dieses Ergebnis er-
    zielen.


    (Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Sagen Sie mal was Politisches! Gelobt haben Sie jetzt genug!)


    Meine Damen und Herren, ich habe gesagt, dass
    heute ein schöner Tag ist, weil wir das Ganze so auf den
    Weg bringen können.


    (Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Das wissen wir schon!)


    Ich sage aber auch: Ich habe vernommen, wer uns in der
    Zeit zwischen der ersten Beratung und jetzt an der einen
    oder anderen Stelle mit Hinweisen kritisch begleitet hat.
    In den Haushaltsdebatten werden wir auf der einen Seite
    dafür kritisiert, dass wir zu viele Schulden machen, aber
    auf der anderen Seite werden wir für jeden Sparvor-
    schlag, den wir machen und durchsetzen, kritisiert.


    (Waltraud Wolff [Wolmirstedt] [SPD]: Falsche Priorität!)


    Auf der einen Seite wird uns vorgeworfen, dass wir zu
    viel Personal haben, auf der anderen Seite wird uns vor-
    geworfen, dass wir Personal abbauen. Alles wird durch-
    einandergerührt, sodass in der Öffentlichkeit nachher
    – das muss man realistischerweise sagen – kaum noch
    einer den Überblick hat.

    Dazu sage ich Ihnen eines: Wer mich ein bisschen
    länger kennt, der weiß, dass ich alle Kritik, die uns be-
    rechtigterweise vorgehalten wird,


    (Ulrich Kelber [SPD]: An mir abperlen lasse!)


    sehr aufmerksam speichern kann. Der eine oder andere,
    der uns auf einer Biomesse vorwirft, wir würden im Bio-
    bereich jetzt den totalen Kahlschlag machen, der muss es
    sich auch gefallen lassen, dass wir uns bei den nächsten
    Haushaltsberatungen jeden einzelnen Antrag einmal
    ganz genau ansehen – gleich, ob es um 1 000, 10 000
    oder 100 000 Euro geht – und schauen, was mit diesem
    Geld gemacht wird. Wie effizient wird da gearbeitet?
    Das Etikett „Bio“ oder „Öko“ bedeutet nicht, dass man
    mit Geld generös umgehen und es einfach unter die
    Leute streuen kann.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Ulrich Kelber [SPD]: Bestrafungsaktion nannte man das früher!)


    Jeder, der uns kritisiert,


    (Ulrich Kelber [SPD]: Wird bestraft!)


    muss dann auch akzeptieren, dass wir ganz gezielt hinse-
    hen, was an der einen oder anderen Stelle gemacht wird,
    und muss sich von uns gegebenenfalls Vorhaltungen ma-
    chen lassen.

    Ein Aspekt, der vollkommen untergeht: Wir setzen
    nicht nur beim wirtschaftlichen Verbraucherschutz einen
    neuen Schwerpunkt. Es geht auch um die nationale Si-
    cherheit unserer Küstenländer, wenn wir in den Küsten-
    schutz investieren. Wir haben ein nationales Programm
    aufgelegt: jährlich 25 Millionen Euro über das hinaus,
    was wir über die GAK finanzieren. Das ist doch eine
    Leistung. Wir müssen den norddeutschen Ländern sa-
    gen, dass wir hier etwas für die Länder tun. Wenn ich nur
    das Geschwafel von einer Schlagseite Richtung Süden
    höre: All die Zahlen, die Sie bringen könnten – Sie brin-
    gen aber gar keine Zahlen –, geben das überhaupt nicht
    her. Von daher darf ich sagen: Danke an das ganze Haus,
    dass es möglich ist, dies auf den Weg zu bringen.

    Minister Seehofer hat vor einigen Jahren ein ganz
    neues Thema aufgegriffen und hier in die Diskussion
    eingebracht: die Breitbandverkabelung. Mittlerweile
    weiß jeder, dass das gerade für den ländlichen Raum
    eine ganz wichtige Sache ist. Deshalb haben Sie, Frau
    Ministerin, unsere volle Unterstützung, wenn Sie auch
    bei diesem Thema künftig mit großem Engagement da-
    bei sind. Es darf nicht sein, dass der ländliche Raum, wo
    es in vielfacher Hinsicht sehr innovative Köpfe gibt, von
    neuen Technologien abgeschnitten wird. Das würde
    dazu führen, dass wir die volkswirtschaftliche Wert-
    schöpfung, die wir in diesem Bereich generieren könn-
    ten, nicht generieren. Von daher müssen wir hier eine
    ganze Menge auf den Weg bringen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)






    Georg Schirmbeck


    (A) (C)



    (D)(B)

    Sie wissen, dass ich mich in meiner Freizeit – wenn
    Sie so wollen, ist das mein besonderes Hobby – für die
    deutsche Forstwirtschaft engagiere.


    (Elvira Drobinski-Weiß [SPD]: Das wissen wir!)


    Ich darf Ihnen sagen: Auch die Ansätze im Einzel-
    plan 10, die im Vorgriff auf das Jahr des Waldes 2011
    eingebracht worden sind, stimmen mich heute Morgen
    froh. Wir haben heute mehr Unterstützung, als wir je-
    mals für die deutsche Forstwirtschaft gehabt haben. Dass
    der Wald-Klima-Fonds jetzt wächst bzw. auf den Weg
    gebracht wird, ist eine positive Meldung, die die Bevöl-
    kerung einmal hören darf. Auch hier wird also ein
    Schwerpunkt gesetzt. Es wird etwas gemacht. Ich bin da-
    für sehr dankbar.

    Ich darf Ihnen aber auch sagen: Nachdem die Holzab-
    satzförderung per Gesetz nicht mehr möglich ist,


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Bravo!)


    nachdem das Bundesverfassungsgericht das in seiner un-
    endlichen Güte gekippt hat, ist es uns gestern Abend ge-
    lungen, im Bereich der deutschen Forstwirtschaft auf
    freiwilliger, privater Basis einen neuen Fonds oder eine
    neue GmbH in die Welt zu setzen. Ich darf mich bei al-
    len, auch denen aus dem Ministerium, bedanken, die
    mitgeholfen haben, dass das möglich wird. In der nächs-
    ten Woche werden Ullrich Huth und ich einen entspre-
    chenden GmbH-Vertrag unterzeichnen. Dann geht es
    auch mit der Holzabsatzförderung in Deutschland wei-
    ter. Auch das ist ein gutes Beispiel für die Politik, die wir
    hier machen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Meine Damen und Herren, ich habe eben schon ange-
    sprochen, dass wir bei den Haushaltsplanberatungen
    für 2011 sicherlich an der einen oder anderen Stelle in-
    tensiver über die Haushaltsansätze sprechen müssen,
    weil wir – das hat ja eigentlich jeder gesagt – nicht jedes
    Jahr 80 Milliarden Euro Neuverschuldung haben kön-
    nen. Das heißt, auch im Einzelplan 10 werden wir zu-
    künftig überlegen müssen: Was ist wichtig, was ist ganz
    wichtig, und was kann man vielleicht für eine gewisse
    Zeit oder ganz einsparen? Wir werden in allen Bereichen
    eine höhere Effektivität erreichen müssen. Es kann nicht
    sein, dass jemand wilde Briefe oder Presseartikel
    schreibt und aufgrund dessen dann mehr Geld erhält.


    (Lachen bei Abgeordneten der SPD, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Ulrike Höfken [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was? – Rolf Schwanitz [SPD]: Das ist ja Bestrafungspolitik!)


    Ich glaube, dass hier eine ganze Menge einzusparen ist.

    Ich zeige Ihnen das an einem Beispiel; darüber kön-
    nen Sie gleich wieder lachen. Es gibt Initiativen im
    Land, die fordern, dass wir im Bereich Ernährung und
    Bewegung aufklären und mehr tun. Auch ich bin der
    Meinung, dass wir da mehr tun müssen. Aber ich frage
    mich, ob wir dafür mehr öffentliche Mittel brauchen.
    Dass wir uns mehr bewegen müssen,


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Vor allem im Kopf!)


    dass wir uns vielleicht anders ernähren müssen und dass
    wir vielleicht weniger essen müssen, weiß jeder. Aber
    ich habe große Zweifel, ob wir dafür Ansätze in Millio-
    nenhöhe im Bundeshaushalt brauchen; dies ist nur ein
    Beispiel.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber Bauernverband!)


    In jedem Dorf und in jeder Stadt bei uns gibt es Sport-
    vereine. Man muss nur rein in die Sportvereine,


    (Dr. Kirsten Tackmann [DIE LINKE]: Wo es sie noch gibt!)


    sich dort engagieren und bewegen und ein bisschen mehr
    darüber nachdenken, was man isst. Dafür braucht man
    keine Haushaltsansätze.


    (Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Es ist vielleicht ein populäres, aber konkretes Beispiel
    dafür, wie wir im Bundeshaushalt einsparen können.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Meine Damen und Herren, ich darf es noch einmal sa-
    gen: Wir sind mit diesem Einzelplan zufrieden. Ich darf
    mich bei allen, die mitgeholfen haben, bedanken. Wir se-
    hen der Entwicklung im ländlichen Raum positiv entge-
    gen; denn wir wissen, dass wir gerade im ländlichen
    Raum die innovativen Köpfe haben, die unsere Gesell-
    schaft braucht. Es hilft nicht, zu jammern, sondern man
    muss morgens früh aufstehen, früh mit dem Tagwerk an-
    fangen, hart arbeiten und kreativ sein, dann haben wir
    auch eine gute Zukunft im ländlichen Raum und in ganz
    Deutschland.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Die Kollegin Dr. Kirsten Tackmann ist die nächste

Rednerin für die Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Kirsten Tackmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Liebe Gäste! Ich werde die Propaganda erst einmal be-
    enden und zum Thema kommen.


    (Heiterkeit und Beifall bei der LINKEN – Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD – Dr. HansPeter Friedrich [Hof] [CDU/CSU]: Da sind wir bei der Linken!)


    Wir wollen in Deutschland und Europa eine multi-
    funktionale Landwirtschaft; da sind sich alle Fraktio-
    nen einig. Für die Linke heißt das: Die Landwirtschaft





    Dr. Kirsten Tackmann


    (A) (C)



    (D)(B)

    soll viele, sehr unterschiedliche Aufgaben im Interesse
    der gesamten Gesellschaft erfüllen.

    Dazu gehört erstens die Sicherung der Versorgung mit
    gesunden, möglichst regional erzeugten Nahrungsmit-
    teln zu bezahlbaren Preisen statt Agrarexport zulasten
    armer Länder und Öko- und Sozialdumping auf einem
    spekulativen Weltagrarmarkt.

    Dazu gehören zweitens existenzsichernde Einkom-
    men und Arbeitsplätze in der Landwirtschaft statt Nied-
    riglöhne, Selbstausbeutung, Höfesterben und Verdrän-
    gung in den Nebenerwerb.

    Dazu gehört drittens eine nachhaltige Biomassepro-
    duktion zur regionalen Sicherung der Energieversorgung
    statt fondsfinanzierte Großanlagen.

    Dazu gehört viertens die Schonung der natürlichen
    Lebensgrundlagen, des Wasserhaushalts und des Klimas
    statt kurzfristiger Kapitalrenditen.

    Dazu gehört fünftens die Sicherung sozial und kultu-
    rell lebendiger ländlicher Räume statt Abwanderung und
    Dörfersterben.

    Dazu gehören sechstens der Erhalt und die Pflege der
    Kulturlandschaft statt Verödung und Verwaldung.

    Dazu gehört siebtens die Verbesserung der Artenviel-
    falt auf und neben den Äckern statt Monokulturen und
    Agrogentechnik.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die existenzielle Voraussetzung zum Erreichen dieser
    Ziele sind starke und vielfältige Agrarbetriebe, die flä-
    chendeckend und nachhaltig wirtschaften, und das klare
    Bekenntnis der Politik zu den Menschen, die in den Dör-
    fern und kleinen Städten leben und arbeiten wollen. Für
    die Linke ist der Anspruch auf gleichwertige Lebensver-
    hältnisse in allen Landesteilen nicht verhandelbar.

    Von landwirtschaftlicher Arbeit muss man leben kön-
    nen. Daran muss sich auch der Agrarhaushalt orientie-
    ren, erst recht angesichts der aktuellen tiefen Agrar-
    krise. Aber die Koalition versagt als Krisenmanager. Die
    Kuhschwanzprämie wird de facto zum Stallfenster hi-
    nausgeworfen.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Hallo?!)


    Nur ein kleiner Teil der Verluste der Betriebe wird kom-
    pensiert, und die Ursachen der Krise werden nicht besei-
    tigt. Im Gegenteil: Die Auslieferung der Agrarbetriebe
    an den hochspekulativen Handel mit Nahrungsmitteln
    und Ackerböden wird vorangetrieben, bei uns, in der EU
    und weltweit. Statt diesen Systemfehler zu korrigieren,
    wird versucht, die Bäuerinnen und Bauern mit Trost-
    pflastern und Durchhalteparolen zu beruhigen. Dabei
    stehen viele Agrarbetriebe seit Monaten mit dem Rücken
    an der Wand. Für sehr viel und sehr harte Arbeit wird oft
    nicht einmal ein existenzsicherndes Einkommen erzielt.

    Der Grund sind die nicht kostendeckenden Erzeuger-
    preise. Für Mecklenburg-Vorpommern wurde für 2009
    vorläufig errechnet, dass im Durchschnitt mit jedem Li-
    ter Milch 10 Cent Verlust gemacht wurden, Liter für Li-
    ter. So verloren die Milchbetriebe innerhalb von einem
    Jahr 45 Prozent ihres ohnehin nicht üppigen Einkom-
    mens. Selbst ein Vorzeigebetrieb mit 2 000 Kühen in
    meinem Heimatwahlkreis hätte ohne Biogasanlage fi-
    nanziell nicht überlebt. Wenn Gülle mehr wert ist als
    Milch, läuft etwas schief.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Milch ist nur die Spitze des Problemberges. Ins-
    gesamt sanken die Erzeugerpreise um 10 Prozent. Dafür
    stiegen die Kosten für Diesel, Futter, Dünger und Strom
    um 10 Prozent. Wer kann das auf Dauer kompensieren?
    Der kleine Familienbetrieb in Süddeutschland nicht,
    weil er auch mit Selbstausbeutung aller Familienangehö-
    rigen das Existenzminimum nicht mehr erreicht, die grö-
    ßeren Agrarbetriebe in Ostdeutschland nicht, weil sie
    selbst die niedrigen Löhne nicht mehr zahlen können.
    Hohe Kreditbelastungen, gestiegene Kosten für Pachten
    und Flächenzukäufe ziehen die Betriebsabschlüsse wei-
    ter in den Keller.

    Ganz nebenbei: 500 Millionen Euro Gewinn hat die
    BVVG 2009 in Ostdeutschland durch den Verkauf ehe-
    mals volkseigener Äcker im Auftrag des Bundes ver-
    dient. Das sind 500 Millionen Euro, die von den klam-
    men Landwirtschaftsbetrieben erwirtschaftet und in die
    Kassen des Bundesfinanzministers umverteilt wurden.

    Was passiert mit den Agrarbetrieben, die diesen Ver-
    drängungswettbewerb verlieren? Landwirtschaftsfremde
    Kapitalgeber werfen mit fragwürdiger Motivation Ret-
    tungsringe aus und übernehmen die Betriebe. So wird
    über den spekulativen Handel mit Nahrungsmitteln und
    Ackerflächen nach WTO- und EU-Regeln bäuerliches
    Eigentum in rasanter Geschwindigkeit enteignet. Die
    Linke wird alle unterstützen, die sich dem konsequent
    entgegenstellen.


    (Beifall bei der LINKEN – Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Sie haben ja schon einmal Fleischmarken ausgegeben! Sie kennen sich da ja sicherlich aus!)


    Wir brauchen einen Paradigmenwechsel in der
    Agrarpolitik. Zum Beispiel müssen in die Handelsregeln
    der EU und der WTO soziale und ökologische Standards
    einbezogen werden. Wir brauchen die Stärkung der
    Rechtsposition der Agrarbetriebe gegenüber Dünge- und
    Pflanzenschutzmittelherstellern, der Verarbeitungsindus-
    trie und dem Lebensmitteleinzelhandel, die ja sehr gut
    verdienen. Dabei müssen Lebensmittel nicht teurer wer-
    den, sondern sie müssen bezahlbar bleiben.

    Damit auch der Agrarhaushalt zur Problemlösung bei-
    tragen kann, haben wir Änderungsanträge eingebracht.
    Aus dem Grünlandmilchprogramm sollten 60 Millionen
    Euro in die Förderung von Erzeugerzusammenschlüssen
    umgelenkt werden; denn zur Überwindung der Krise
    brauchen wir eine verstärkte Zusammenarbeit der Be-
    triebe.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Abgelehnt!

    Die Mittel für das Bundesprogramm Ökolandbau
    wollten wir von 16 auf 25 Millionen Euro aufstocken.





    Dr. Kirsten Tackmann


    (A) (C)



    (D)(B)

    Dafür sollten 3 Millionen Euro EU-Agrarexportförde-
    rung gestrichen werden,


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Hallo?! Geht es noch?)


    ebenso die geplante Aufstockung der Förderung nach-
    wachsender Rohstoffe.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Das wollen wir genau umgekehrt!)


    Auch dieser Antrag wurde abgelehnt. Leider haben auch
    die Grünen nicht zugestimmt.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Die Grünen lernen eben dazu! Das geht langsam, aber sie lernen dazu!)


    Fazit: Der Agrarhaushalt des Bundes für das Jahr 2010
    wird für viele Betriebe allenfalls eine Sterbehilfe sein.
    Die Folge: Immer mehr bäuerlich bewirtschaftete Agrar-
    flächen werden über den Markt enteignet. Weil der Haus-
    haltsplan daran nichts ändert, wird die Linke ihm nicht
    zustimmen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN)