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ID1703100200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/31 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2009 bis 2013 (Drucksachen 16/13601, 17/626) . . . . . . . 13 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Land- wirtschaft und Verbraucherschutz (Drucksachen 17/610, 17/623) . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 14 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 17/606, 17/623) . . . . . . . . . Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2833 B 2833 C 2833 D 2834 A 2835 B 2837 D 2856 B 2856 C 2857 D 2859 B 2860 B 2862 B 2864 C 2865 C Deutscher B Stenografisc 31. Sit Berlin, Donnerstag, I n h a Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Dr. Claudia Winterstein . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Petra Pau zum Mit- glied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes und der Abge- ordneten Kersten Steinke zum stellvertreten- den Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2833 A 2833 B 2833 B Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2839 B 2840 B undestag her Bericht zung den 18. März 2010 l t : Ilse Aigner, Bundesministerin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Dr. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . 2841 D 2844 B 2845 D 2847 A 2848 A 2849 B 2851 B 2852 D 2853 C 2854 C Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2866 A 2867 D 2868 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 17/607, 17/623) . . . . . . in Verbindung mit 15 b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 17/623, 17/624) . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Funk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . 2869 C 2870 A 0000 A2871 C 2872 A 2872 C 2873 C 2874 D 2876 A 2877 B 2878 D 2880 C 2880 C 2880 D 2882 C 2884 B 2886 B 2887 B 2888 B 2889 A 2891 A 2891 B 2892 C 2894 A 2894 D 2895 B 2895 C 2897 C 2899 A 2899 C Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksachen 17/616, 17/623) . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Dittrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Norbert Geis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung (Drucksachen 17/620, 17/623) . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2900 C 2901 A 2902 C 2902 D 2904 D 2907 A 2908 B 2910 A 2911 C 2914 A 2914 B 2914 C 2915 D 2917 B 2918 B 2919 D 2920 C 2921 D 2923 B 2924 C 2924 D 2926 D 2928 B 2928 C 2930 A 2930 C 2931 A 2932 A 2933 B 2934 A 2935 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 III Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2938 A 2939 B 2940 C 2942 A 2943 C 2945 A 2946 B 2947 D 2949 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 2833 (A) (C) (D)(B) 31. Sit Berlin, Donnerstag, Beginn: 9
  • folderAnlagen
    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 2949 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barchmann, Heinz- Joachim SPD 18.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 18.03.2010 Cramon-Taubadel, Viola von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 18.03.2010 Kramme, Anette SPD 18.03.2010 Liebing, Ingbert CDU/CSU 18.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 18.03.2010 Pflug, Johannes SPD 18.03.2010 Rief, Josef CDU/CSU 18.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 18.03.2010 Gohlke, Nicole DIE LINKE 18.03.2010 Golze, Diana DIE LINKE 18.03.2010 Granold, Ute CDU/CSU 18.03.2010 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 18.03.2010 Hempelmann, Rolf SPD 18.03.2010 Hörster, Joachim CDU/CSU 18.03.2010* Hoff, Elke FDP 18.03.2010 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 18.03.2010 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Roth (Esslingen), Karin SPD 18.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Dr. Scheer, Hermann SPD 18.03.2010 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 18.03.2010 Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 18.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 18.03.2010 31. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Rolf Schwanitz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Guten Morgen! Sehr geehrte Frau Ministerin
    Aigner, ich will mich, einer guten Tradition folgend,
    zunächst einmal bei Ihnen recht herzlich für die Infor-
    mationen und bei den Kolleginnen und Kollegen
    Berichterstatter für die kollegiale Zusammenarbeit im
    Haushaltsausschuss bedanken. Ich möchte mich speziell
    bei Ihrem Haus bedanken. Die Informationen waren prä-
    zise und vollständig. Ich will das mit Blick auf andere
    Ressorts, zu deren Einzelplänen ich heute noch die Ehre
    habe zu sprechen, ausdrücklich loben und hervorheben.
    Ein Kompliment also an die Mitarbeiterinnen und Mitar-
    beiter Ihres Hauses.

    Sie werden Verständnis dafür haben, dass ich Ihnen,
    was die politische Bewertung des Einzelplanes 10 an-
    geht, kein Kompliment machen kann. Nach meiner Ein-
    schätzung stehen drei Überschriften über diesem Einzel-
    plan des Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft
    und Verbraucherschutz. Die erste Überschrift lautet: Kli-
    entel- statt Strukturpolitik.


    (Beifall des Abg. Ulrich Kelber [SPD] – Zurufe von der CDU/CSU: Oh!)


    Die zweite Überschrift lautet: Einsparungen an falscher
    Stelle.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Oh!)


    Die dritte Überschrift lautet: Kein Zukunftskonzept für
    Verbraucherpolitik. – Das sind die drei Markenzeichen
    des Einzelplanes 10.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich will das kurz begründen.

    Zunächst zu der Überschrift „Klientel- statt Struktur-
    politik“. Es wird Sie nicht wundern, dass ich in diesem
    Zusammenhang als Allererstes das Grünlandmilchpro-
    gramm erwähne. Denn was machen Sie damit? Unter
    dem Deckmantel der Krisenhilfe – die Situation ist in der
    Tat nicht einfach – wird ein gigantisches Klientelpro-
    gramm organisiert. Ich will daran erinnern, dass wir im
    Haushalt 2010 400 Millionen Euro dafür finden; im Jahr
    2011 werden noch einmal 300 Millionen Euro dazukom-
    men. Der Deutsche Bauernverband hält überall Ver-
    anstaltungen ab und spricht – unter Einbeziehung der
    Absenkung der Agrardieselsteuer – von einer Subventio-
    nierung im Umfang von 1,3 Milliarden Euro in den Jah-
    ren 2010 und 2011 zusammen.


    (Waltraud Wolff [Wolmirstedt] [SPD]: Hört! Hört!)


    Gegen echte Krisenhilfe wäre nichts einzuwenden.
    Das ist auch der Grund, aus dem die Sozialdemokraten
    sich bei den Haushaltsberatungen dem Liquiditätshilfe-
    programm in Höhe von 25 Millionen Euro nicht verwei-
    gert haben; wir haben es vielmehr unterstützt und mitge-
    tragen. Dieses Geld kommt an der richtigen Stelle an;
    das ist in Ordnung. Aber Sie machen etwas völlig ande-
    res. Sie legen ein Subventionsprogramm mit einer
    durchsichtigen regionalen Schlagseite im südwestdeut-
    schen Raum und in Bayern auf. Das ist Gießkannenför-
    derung statt problembezogene Hilfe, beispielsweise bei
    der landwirtschaftlichen Unfallversicherung.

    Sie sorgen auch nicht für schnelle Hilfe; denn zen-
    trale, wichtige Dinge werden erst im vierten Quar-
    tal 2010 fällig.

    Aus meiner Sicht am problematischsten ist aber, dass
    Sie rein konsumtiv hinter der Marktentwicklung herför-
    dern. Es wird also gegen den Markt ansubventioniert,
    statt Vorschläge für eine nachhaltige Landwirtschafts-
    politik aufzugreifen; meine Kollegin Wolff wird darauf
    noch näher eingehen.


    (Beifall bei der SPD)


    Früher hat man so etwas als Danaergeschenk bezeich-
    net. Denn die Bauern, die landwirtschaftlichen Betriebe
    werden für die verpasste Chance einer in die Zukunft ge-
    richteten Subventionspolitik in Form eines viel höheren
    Anpassungsdrucks teuer bezahlen müssen, wenn sich die
    Lage nach 2013 grundsätzlich verändert. Deswegen han-
    delt es sich um Klientelpolitik statt um gezielte Subven-
    tionspolitik.

    Die zweite Überschrift, die über Ihrem Haushaltsplan
    steht, lautet „Einsparungen an der falschen Stelle“. Was
    meine ich damit? Sie schütten nicht nur Geld aus, son-
    dern sammeln auch Geld ein, kürzen und sparen ein. Vor
    allem geschieht das bei der Gemeinschaftsaufgabe
    Agrar- und Küstenschutz. Ich erinnere mich noch sehr
    gut daran – das betrifft allerdings nicht den Kollegen
    Schirmbeck –, dass in der ersten Lesung auch die Minis-
    terin noch gepriesen hat, dass der Plafond von 700 Mil-
    lionen Euro für die Gemeinschaftsaufgabe erhalten
    bleibt.


    (Dr. Wilhelm Priesmeier [SPD]: Hört! Hört!)


    Sie haben gesagt, das sei eine große Leistung und gut
    eingesetztes Geld, Frau Aigner. In Ihrem Koalitionsver-
    trag steht sogar etwas von der Absicht einer Erhöhung
    der Mittel für die Gemeinschaftsaufgabe. All dies ge-
    schieht aber nicht. Sie senken den Plafond um 25 Millio-
    nen Euro ab und – das finde ich ganz besonders bitter –
    kürzen die Verpflichtungsermächtigungen um 5,2 Mil-
    lionen Euro, gegenüber dem Entwurf von Peer
    Steinbrück sogar um 7,2 Millionen Euro.

    Diese Kürzung wirkt sich übrigens schwerpunktmä-
    ßig im investiven Bereich aus; denn darin sind Kürzun-
    gen von Investitionsmitteln in Höhe von 15,5 Millionen
    Euro enthalten. Sie haben also eine interessante Doppel-
    strategie: Auf der einen Seite werden mit der Kuh-
    schwanzprämie konsumtive Subventionen ausgereicht,
    auf der anderen Seite werden Investitionsmittel zusam-
    mengestrichen. Das sind Kürzungen an der falschen
    Stelle.


    (Beifall bei der SPD)


    Besonders bitter ist aus meiner Sicht das, was bei den
    Verpflichtungsermächtigungen geschehen ist. Sie haben,
    genau wie wir, Briefe der Landwirtschaftsminister aller
    16 Länder bekommen, in denen sie ausdrücklich auf die
    große Bedeutung der Verpflichtungsermächtigungen für
    die Bindung europäischer Mittel hingewiesen haben.





    Rolf Schwanitz


    (A) (C)



    (D)(B)

    Das alles haben Sie ignoriert. Mit Ihren Einschnitten ist
    ein Sinkflug bei der Gemeinschaftsaufgabe in den nächs-
    ten Jahren vorprogrammiert. Das halten wir für falsch.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Die dritte Überschrift lautet „Kein Zukunftskonzept
    bei der Verbraucherpolitik“. Das von Ihnen selbst in
    Auftrag gegebene Gutachten, wonach die Verbraucher-
    politik umfinanziert und verursachergemäß aufgebaut
    werden muss, wonach Betriebe, die die Verbraucher-
    rechte missachten, Strafgebühren zahlen müssen, ist
    längst auf dem Tisch. Sie haben dieses Gutachten igno-
    riert. Frau Aigner ist wie immer auf den Zug aufgesprun-
    gen und hat gesagt, dass sie das auch gut findet. Als wir
    einen konkreten Vorschlag gemacht haben, haben Sie
    ihn schlicht und einfach abgelehnt. Ich kann Ihnen nur
    sagen: Wenn Verbraucherpolitik bei Ihnen, Frau Aigner,
    eine folgenlose Ankündigung bleibt, dann werden Sie
    scheitern.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Der Einzelplan 10 hat drei Überschriften: Klientel-
    politik statt Strukturpolitik, Einsparungen an der fal-
    schen Stelle und null Zukunftskonzeption bei der Ver-
    braucherpolitik. Der haushaltspolitische Sprecher der
    CDU/CSU hat am Montag wunderbarerweise von einem
    „Gesamtkunstwerk“ gesprochen.


    (Heiterkeit bei der SPD – Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Da hat er recht! – Iris Gleicke [SPD]: Ein seltsames Kunstverständnis!)


    – Kollege Barthle, das wird ein richtiger Klassiker. – Mir
    fällt dazu nur die wunderbare Sendung „Kunst & Krem-
    pel“ des Bayerischen Rundfunks ein. Ihr Haushalt hat al-
    lerdings weniger mit Kunst, dafür mehr mit Krempel zu
    tun.

    Schönen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Zur weiteren Erläuterung des Gesamtkunstwerks er-

hält jetzt der Kollege Georg Schirmbeck von der CDU/
CSU-Fraktion das Wort.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Georg Schirmbeck


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

    ren! Eigentlich ist heute ein schöner Tag. Draußen haben
    wir ein klasse Wetter, eine nette Kollegin hat heute einen
    runden Geburtstag – wir werden heute noch feiern –, und
    wir dürfen einen Einzelplan vorstellen, der den Wün-
    schen der Fachleute aus dem Fachausschuss und des Be-
    richterstatters aus dem Haushaltsausschuss entspricht.

    Wir können all das debattieren, was wir schon in der
    ersten Beratung debattiert haben. All die alten Sprüche
    werden aber durch mehrmaliges Wiederholen nicht bes-
    ser. In der zweiten Beratung muss es doch eigentlich da-
    rum gehen, was sich durch die Beratungen im Ausschuss
    geändert hat. Wir halten schließlich eine Haushaltsbera-
    tung ab und kein allgemeines Palaver.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Keine Kritik an der Kanzlerin!)


    – Frau Künast, wenn Sie ausgeschlafen sind und etwas
    fragen wollen, dann stehen Sie auf und stellen eine or-
    dentliche Frage, ansonsten schweigen Sie.


    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Ulrich Kelber [SPD]: Das entscheidet der Präsident und nicht Sie, Herr Schirmbeck!)


    Wir dürfen feststellen, dass sich nur wenige Punkte
    geändert haben. Was hat sich geändert? Wir mussten im
    Einzelplan – das gilt für alle anderen Einzelpläne auch –
    Einsparungen vornehmen. Wir haben diese Einsparun-
    gen im Bereich der GAK vorgesehen. Herr Kollege
    Schwanitz hat eben richtigerweise ausgeführt – wer mir
    bei der ersten Beratung richtig zugehört hat, der hat das
    kommen sehen, ich habe deutlich darauf hingewiesen –,
    dass wir Einsparungen machen müssen. Das machen wir
    bei der GAK.


    (Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: An der falschen Stelle!)


    Ich habe schon damals erläutert, dass das auch deshalb
    gerechtfertigt ist, weil einige Länder in der Vergangen-
    heit nicht gegenfinanzieren konnten und die Mittel also
    nicht überall in den Ländern gerecht verteilt worden
    sind. Von daher ist unser Vorgehen richtig.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Das haben Sie beim Koalitionsvertrag noch nicht gewusst?)


    Wenn Sie nun sagen, das sei ein falsches Zeichen,
    dann sage ich Ihnen: Die GAK ist in den letzten Jahren
    – auch in der Großen Koalition – durch unser Zutun auf-
    gewachsen. Wir haben, wenn wir den Haushalt in der
    vorliegenden Form beschließen, mehr Geld, als wir nach
    Künast jemals gehabt haben. Das ist also eine positive
    Sache.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Ulrich Kelber [SPD]: Ein Wortbruch des Koalitionsvertrages!)


    Sie behaupten, wir hätten im Bereich Verbraucher-
    schutz nichts getan. Wir werden dafür kritisiert, wenn
    wir einen Aufwuchs bei den Planstellen haben.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das stimmt doch gar nicht!)


    Es wurde die Zahl von 1 000 zusätzlichen Planstellen
    genannt. Ich weiß nicht, woher diese Zahl kommt. Es
    gibt Journalisten, die offensichtlich alles schreiben.


    (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da gibt es Listen des Finanzministeriums!)


    Die Realität ist, dass wir 1 600 Stellen einsparen, aber
    wir bekommen für den wirtschaftlichen Verbraucher-





    Georg Schirmbeck


    (A) (C)



    (D)(B)

    schutz zusätzlich drei Stellen für den höheren und drei
    Stellen für den gehobenen Dienst. Wir setzen also einen
    Schwerpunkt. Das haben wir versprochen, und wir hal-
    ten Wort.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Endlich geht Ihnen mal der Kronleuchter auf! Damals waren Sie dagegen!)


    Ich möchte mich bei meinem Kollegen Peter Haustein
    herzlich für die Zusammenarbeit bedanken. Wir bespre-
    chen und analysieren die Situation mit den Fachleuten in
    aller Ruhe. Dann bringen wir unsere Vorhaben auf den
    Weg, und der Ausschuss ist uns mit großer Einmütigkeit
    gefolgt. Wir werden das auch weiterhin so machen.

    Ich möchte mich, nicht nur weil es guter Brauch ist,
    sondern weil es in der Tat Unterschiede zwischen den
    einzelnen Häusern gibt – das kann man im Haushaltsaus-
    schuss durchaus vergleichen –, bei der Ministerin für die
    vorzügliche Zusammenarbeit bedanken. Auf CDU/CSU-
    Seite war sie meine Vorgängerin, was die Haushaltsbe-
    richterstattung angeht. Sie hat das Ganze nicht verlernt.
    Sie weiß, wie man mit Haushältern umgeht. Verehrte
    Frau Ministerin, herzlichen Dank für diese Zusammen-
    arbeit!


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    – Ein bisschen mehr Stimmung, Kameradinnen und Ka-
    meraden!


    (Ulrich Kelber [SPD]: Streicheln und Füttern!)


    Das gilt ganz besonders für die Haushaltsabteilung
    des Ministeriums. Ich darf das einmal sagen: Auf Ulli
    Kuhlmann und seine Mannschaft ist immer Verlass. Die
    angeforderten Ausführungen sind immer hundertprozen-
    tig korrekt und sind schnell da. Damit kann man im Aus-
    schuss überzeugen. Damit kann man dieses Ergebnis er-
    zielen.


    (Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Sagen Sie mal was Politisches! Gelobt haben Sie jetzt genug!)


    Meine Damen und Herren, ich habe gesagt, dass
    heute ein schöner Tag ist, weil wir das Ganze so auf den
    Weg bringen können.


    (Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Das wissen wir schon!)


    Ich sage aber auch: Ich habe vernommen, wer uns in der
    Zeit zwischen der ersten Beratung und jetzt an der einen
    oder anderen Stelle mit Hinweisen kritisch begleitet hat.
    In den Haushaltsdebatten werden wir auf der einen Seite
    dafür kritisiert, dass wir zu viele Schulden machen, aber
    auf der anderen Seite werden wir für jeden Sparvor-
    schlag, den wir machen und durchsetzen, kritisiert.


    (Waltraud Wolff [Wolmirstedt] [SPD]: Falsche Priorität!)


    Auf der einen Seite wird uns vorgeworfen, dass wir zu
    viel Personal haben, auf der anderen Seite wird uns vor-
    geworfen, dass wir Personal abbauen. Alles wird durch-
    einandergerührt, sodass in der Öffentlichkeit nachher
    – das muss man realistischerweise sagen – kaum noch
    einer den Überblick hat.

    Dazu sage ich Ihnen eines: Wer mich ein bisschen
    länger kennt, der weiß, dass ich alle Kritik, die uns be-
    rechtigterweise vorgehalten wird,


    (Ulrich Kelber [SPD]: An mir abperlen lasse!)


    sehr aufmerksam speichern kann. Der eine oder andere,
    der uns auf einer Biomesse vorwirft, wir würden im Bio-
    bereich jetzt den totalen Kahlschlag machen, der muss es
    sich auch gefallen lassen, dass wir uns bei den nächsten
    Haushaltsberatungen jeden einzelnen Antrag einmal
    ganz genau ansehen – gleich, ob es um 1 000, 10 000
    oder 100 000 Euro geht – und schauen, was mit diesem
    Geld gemacht wird. Wie effizient wird da gearbeitet?
    Das Etikett „Bio“ oder „Öko“ bedeutet nicht, dass man
    mit Geld generös umgehen und es einfach unter die
    Leute streuen kann.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Ulrich Kelber [SPD]: Bestrafungsaktion nannte man das früher!)


    Jeder, der uns kritisiert,


    (Ulrich Kelber [SPD]: Wird bestraft!)


    muss dann auch akzeptieren, dass wir ganz gezielt hinse-
    hen, was an der einen oder anderen Stelle gemacht wird,
    und muss sich von uns gegebenenfalls Vorhaltungen ma-
    chen lassen.

    Ein Aspekt, der vollkommen untergeht: Wir setzen
    nicht nur beim wirtschaftlichen Verbraucherschutz einen
    neuen Schwerpunkt. Es geht auch um die nationale Si-
    cherheit unserer Küstenländer, wenn wir in den Küsten-
    schutz investieren. Wir haben ein nationales Programm
    aufgelegt: jährlich 25 Millionen Euro über das hinaus,
    was wir über die GAK finanzieren. Das ist doch eine
    Leistung. Wir müssen den norddeutschen Ländern sa-
    gen, dass wir hier etwas für die Länder tun. Wenn ich nur
    das Geschwafel von einer Schlagseite Richtung Süden
    höre: All die Zahlen, die Sie bringen könnten – Sie brin-
    gen aber gar keine Zahlen –, geben das überhaupt nicht
    her. Von daher darf ich sagen: Danke an das ganze Haus,
    dass es möglich ist, dies auf den Weg zu bringen.

    Minister Seehofer hat vor einigen Jahren ein ganz
    neues Thema aufgegriffen und hier in die Diskussion
    eingebracht: die Breitbandverkabelung. Mittlerweile
    weiß jeder, dass das gerade für den ländlichen Raum
    eine ganz wichtige Sache ist. Deshalb haben Sie, Frau
    Ministerin, unsere volle Unterstützung, wenn Sie auch
    bei diesem Thema künftig mit großem Engagement da-
    bei sind. Es darf nicht sein, dass der ländliche Raum, wo
    es in vielfacher Hinsicht sehr innovative Köpfe gibt, von
    neuen Technologien abgeschnitten wird. Das würde
    dazu führen, dass wir die volkswirtschaftliche Wert-
    schöpfung, die wir in diesem Bereich generieren könn-
    ten, nicht generieren. Von daher müssen wir hier eine
    ganze Menge auf den Weg bringen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)






    Georg Schirmbeck


    (A) (C)



    (D)(B)

    Sie wissen, dass ich mich in meiner Freizeit – wenn
    Sie so wollen, ist das mein besonderes Hobby – für die
    deutsche Forstwirtschaft engagiere.


    (Elvira Drobinski-Weiß [SPD]: Das wissen wir!)


    Ich darf Ihnen sagen: Auch die Ansätze im Einzel-
    plan 10, die im Vorgriff auf das Jahr des Waldes 2011
    eingebracht worden sind, stimmen mich heute Morgen
    froh. Wir haben heute mehr Unterstützung, als wir je-
    mals für die deutsche Forstwirtschaft gehabt haben. Dass
    der Wald-Klima-Fonds jetzt wächst bzw. auf den Weg
    gebracht wird, ist eine positive Meldung, die die Bevöl-
    kerung einmal hören darf. Auch hier wird also ein
    Schwerpunkt gesetzt. Es wird etwas gemacht. Ich bin da-
    für sehr dankbar.

    Ich darf Ihnen aber auch sagen: Nachdem die Holzab-
    satzförderung per Gesetz nicht mehr möglich ist,


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Bravo!)


    nachdem das Bundesverfassungsgericht das in seiner un-
    endlichen Güte gekippt hat, ist es uns gestern Abend ge-
    lungen, im Bereich der deutschen Forstwirtschaft auf
    freiwilliger, privater Basis einen neuen Fonds oder eine
    neue GmbH in die Welt zu setzen. Ich darf mich bei al-
    len, auch denen aus dem Ministerium, bedanken, die
    mitgeholfen haben, dass das möglich wird. In der nächs-
    ten Woche werden Ullrich Huth und ich einen entspre-
    chenden GmbH-Vertrag unterzeichnen. Dann geht es
    auch mit der Holzabsatzförderung in Deutschland wei-
    ter. Auch das ist ein gutes Beispiel für die Politik, die wir
    hier machen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Meine Damen und Herren, ich habe eben schon ange-
    sprochen, dass wir bei den Haushaltsplanberatungen
    für 2011 sicherlich an der einen oder anderen Stelle in-
    tensiver über die Haushaltsansätze sprechen müssen,
    weil wir – das hat ja eigentlich jeder gesagt – nicht jedes
    Jahr 80 Milliarden Euro Neuverschuldung haben kön-
    nen. Das heißt, auch im Einzelplan 10 werden wir zu-
    künftig überlegen müssen: Was ist wichtig, was ist ganz
    wichtig, und was kann man vielleicht für eine gewisse
    Zeit oder ganz einsparen? Wir werden in allen Bereichen
    eine höhere Effektivität erreichen müssen. Es kann nicht
    sein, dass jemand wilde Briefe oder Presseartikel
    schreibt und aufgrund dessen dann mehr Geld erhält.


    (Lachen bei Abgeordneten der SPD, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Ulrike Höfken [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was? – Rolf Schwanitz [SPD]: Das ist ja Bestrafungspolitik!)


    Ich glaube, dass hier eine ganze Menge einzusparen ist.

    Ich zeige Ihnen das an einem Beispiel; darüber kön-
    nen Sie gleich wieder lachen. Es gibt Initiativen im
    Land, die fordern, dass wir im Bereich Ernährung und
    Bewegung aufklären und mehr tun. Auch ich bin der
    Meinung, dass wir da mehr tun müssen. Aber ich frage
    mich, ob wir dafür mehr öffentliche Mittel brauchen.
    Dass wir uns mehr bewegen müssen,


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Vor allem im Kopf!)


    dass wir uns vielleicht anders ernähren müssen und dass
    wir vielleicht weniger essen müssen, weiß jeder. Aber
    ich habe große Zweifel, ob wir dafür Ansätze in Millio-
    nenhöhe im Bundeshaushalt brauchen; dies ist nur ein
    Beispiel.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber Bauernverband!)


    In jedem Dorf und in jeder Stadt bei uns gibt es Sport-
    vereine. Man muss nur rein in die Sportvereine,


    (Dr. Kirsten Tackmann [DIE LINKE]: Wo es sie noch gibt!)


    sich dort engagieren und bewegen und ein bisschen mehr
    darüber nachdenken, was man isst. Dafür braucht man
    keine Haushaltsansätze.


    (Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Es ist vielleicht ein populäres, aber konkretes Beispiel
    dafür, wie wir im Bundeshaushalt einsparen können.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Meine Damen und Herren, ich darf es noch einmal sa-
    gen: Wir sind mit diesem Einzelplan zufrieden. Ich darf
    mich bei allen, die mitgeholfen haben, bedanken. Wir se-
    hen der Entwicklung im ländlichen Raum positiv entge-
    gen; denn wir wissen, dass wir gerade im ländlichen
    Raum die innovativen Köpfe haben, die unsere Gesell-
    schaft braucht. Es hilft nicht, zu jammern, sondern man
    muss morgens früh aufstehen, früh mit dem Tagwerk an-
    fangen, hart arbeiten und kreativ sein, dann haben wir
    auch eine gute Zukunft im ländlichen Raum und in ganz
    Deutschland.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)