Rede:
ID1703020600

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Metadaten
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    Vokabeln: 17
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    17. selbstverständlich.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/30 2705 B Dr. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Bernd Scheelen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . (Drucksachen 17/605, 17/623) . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 2705 D 2711 A 2720 A 2725 A 2730 B 2734 C 2734 D 2735 B 2736 B 2739 A 2749 C 2749 C 2754 B 2756 C 2758 B 2759 A 2759 B 2761 A 2761 C 2763 D Deutscher B Stenografisc 30. Sit Berlin, Mittwoch, d I n h a Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2009 bis 2013 (Drucksachen 16/13601, 17/626) . . . . . . . 9 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt (Drucksachen 17/604, 17/623) . . . . . . . . . 2705 A 2705 B Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . Petra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 2740 D 2743 B undestag her Bericht zung en 17. März 2010 l t : Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt 2744 C 2745 C 2746 B 2747 C 2748 C 2749 B 2752 C Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . 2764 B 2764 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Andrej Konstantin Hunko (DIE LINKE) . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . Marina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Roth (Heringen) (SPD) . . . . . . . . . . . Michael Stübgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ute Granold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 17/613, 17/623) . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Michael Brand (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2764 D 2765 C 2767 A 2767 C 2768 A 2769 C 2771 B 2772 D 2773 B 2774 C 2775 C 2777 A 2778 D 2780 B 2781 A 2781 B 2783 A 2784 B 2785 D 2786 C 2786 C 2788 C 2789 B 2791 D 2793 A 2794 D 2795 B 2795 B 2796 A 2796 D 2798 C 2800 C 2801 D Tagesordnungspunkt III: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Abschaffung des Finanzpla- nungsrates (Drucksache 17/983) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktion DIE LINKE: Men- schenrechte in Kolumbien auf die Agenda setzen – Freihandelsabkommen EU-Ko- lumbien stoppen (Drucksache 17/1015) . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Fraktion DIE LINKE: Den Schie- nenverkehr als sichere Verkehrsform er- halten und stärken (Drucksache 17/1016) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt IV: a) Erste Beschlussempfehlung des Wahlprü- fungsausschusses: zu Einsprüchen ge- gen die Gültigkeit der Wahl der Abge- ordneten des Europäischen Parlaments aus der Bundesrepublik Deutschland am 7. Juni 2009 (Drucksache 17/1000) . . . . . . . . . . . . . . . b) – l) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 50, 51, 52, 53, 54, 55, 56, 57, 58, 59 und 60 zu Peti- tionen (Drucksachen 17/909, 17/910, 17/911, 17/912, 17/913, 17/914, 17/915, 17/916, 17/917, 17/918, 17/919) . . . . . . . . . . . . . . 12 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 17/619, 17/623) . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Harald Leibrecht (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2803 D 2803 D 2804 A 2804 A 2804 B 2805 B 2805 C 2807 B 2808 B 2809 D 2810 D 2811 B 2812 B 2814 B 2816 A 2818 A 2818 A 2818 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 III Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2819 B 2820 A 2820 C 2821 D 2823 B 2823 C 2823 D 2825 A 2826 A 2826 C 2827 C 2828 B 2828 D 2829 B 2829 D 2830 D 2831 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 2705 (A) (C) (D)(B) 30. Sit Berlin, Mittwoch, d Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 2831 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barchmann, Heinz- Joachim SPD 17.03.2010 Bellmann, Veronika CDU/CSU 17.03.2010 Brinkhaus, Ralph CDU/CSU 17.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 17.03.2010 Cramon-Taubadel, Viola von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 17.03.2010 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 17.03.2010 Golze, Diana DIE LINKE 17.03.2010 Körper, Fritz Rudolf SPD 17.03.2010 Kramme, Anette SPD 17.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 17.03.2010 Pflug, Johannes SPD 17.03.2010 Roth (Esslingen), Karin SPD 17.03.2010 Schäfer (Bochum), Axel SPD 17.03.2010 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 17.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Hempelmann, Rolf SPD 17.03.2010 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 17.03.2010 Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 17.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 17.03.2010 30. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Das Wort hat der Bundesminister Dirk Niebel.


    (Beifall bei der FDP)


    Dirk Niebel, Bundesminister für wirtschaftliche Zu-
    sammenarbeit und Entwicklung:

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und
    Herren! Zuallererst möchte ich den Kolleginnen und
    Kollegen des Haushaltsausschusses, insbesondere Frau
    Hinz, Herrn Klein, Herrn Binding, Herrn Koppelin und
    nicht zuletzt Herrn Bartsch, danken für die kooperative
    Zusammenarbeit und für das Verständnis, das dafür
    sorgte, dass es in der Bereinigungssitzung insbesondere
    zu früher Morgenstunde noch bestimmte, wichtige Ent-
    scheidungen gegeben hat. Allerdings würde ich mir
    wünschen, dass die Erinnerung an die Zeit in politischen
    Jugendorganisationen, wo die wichtigsten Entscheidun-
    gen auch immer erst morgens getroffen wurden, in Zu-
    kunft aus dem Haushaltsausschuss verbannt wird. Wir
    könnten eigentlich schon drei Stunden früher fertig wer-
    den, wenn ich das so ehrlich sagen darf.


    (Beifall bei der FDP)


    Nichtsdestotrotz waren die letzten Entscheidungen
    die besten. Ich bin sehr dankbar dafür, dass sich in die-
    sem Haushalt ein Politikwechsel in der Entwicklungs-
    politik widerspiegelt. Es ist der ausdrückliche Anspruch
    dieser neuen Bundesregierung, Dinge anders zu machen.
    Wir setzen andere Schwerpunkte. Dies können Sie in
    diesem Haushalt erkennen.
    Wir setzen ganz bewusst auf eine Stärkung der
    Zivilgesellschaft. Wir stärken die Kirchen, die Nicht-
    regierungsorganisationen und – das sage ich ganz aus-
    drücklich – alle politischen Stiftungen, weil wir der fes-
    ten Überzeugung sind, dass in vielen Ländern, in denen
    man aus guten Gründen vielleicht nicht auf bilateraler
    Ebene arbeiten sollte, die politischen Stiftungen, die Kir-
    chen, aber auch NGOs Zugänge haben und Strukturen
    schaffen können, die in der Zeit nach einer Diktatur viel-
    leicht dazu beitragen können, dass sich die Gesellschaft
    weiterentwickeln kann. Auch das ist ein Grund, warum
    gerade hier ein Aufwuchs stattfinden soll. Dieses Instru-
    ment sollte man intensiver nutzen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Diese Bundesregierung stärkt ausdrücklich auch die
    Zusammenarbeit mit der mittelständischen deutschen
    Wirtschaft, in diesem Fall mit zusätzlich 10 Millionen
    Euro.


    (Zuruf der Abg. Heike Hänsel [DIE LINKE])


    – Sie können gerne Zwischenfragen stellen, insbeson-
    dere zum Personal. Ich habe die Lebensläufe der Mit-
    arbeiter dabei, die Sie hier so schändlich angegriffen ha-
    ben, ohne dass sie sich verteidigen konnten, meine liebe
    Frau Kollegin.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Wir setzen ausdrücklich auch auf das Engagement der
    deutschen Wirtschaft, weil es unser Ziel ist, unsere Part-
    nerländer dahin gehend zu entwickeln, dass sie im Ideal-
    fall nicht mehr auf unsere Hilfe angewiesen sind. Das
    heißt, wir verlagern den Schwerpunkt in Richtung der
    Förderung des Wirtschaftswachstums in unseren Part-
    nerländern, damit sich dort eine eigenständige Wirt-
    schaft entwickeln kann. Die Chance auf ein eigenes
    Einkommen ist ein wesentlich besserer Beitrag zur Ar-
    mutsbekämpfung als jede noch so gut gemeinte Hilfe-
    leistung durch das Verteilen von irgendwelchen Wohl-
    taten.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Wir wollen, dass unsere Entwicklungspolitik weltweit
    sichtbarer wird, nicht nur, weil wir glauben, dass unsere
    Bürgerinnen und Bürger, die unser Engagement durch
    Steuern zu finanzieren haben, einen Anspruch darauf ha-
    ben, dass man unser Engagement nachvollziehen kann,
    sondern auch, weil wir wissen, dass wir durch Wirksam-
    keit und Sichtbarkeit immer wieder die Zustimmung der
    Menschen in unserem Land gewinnen müssen, damit wir
    viel Geld in die Entwicklungszusammenarbeit investie-
    ren können. Nicht jeder erkennt sofort, dass vieles auch
    im deutschen Interesse ist.

    Ich wundere mich über manche Diskussionsbeiträge,
    die hier geboten wurden, insbesondere von Ihnen, Herr
    Raabe. Sie waren einmal Bürgermeister. Gehen Sie ein-
    mal in eine Gemeinde, einen Kreis, eine Stadt und erzäh-
    len Sie dort von diesem vermeintlich schändlichen, ge-
    ringen Aufwuchs von 256 Millionen Euro. Erzählen Sie
    das einmal einem Kommunalpolitiker, der nicht weiß,
    wie er die Löcher zu Hause schließen soll.





    Bundesminister Dirk Niebel


    (A) (C)



    (D)(B)


    (Holger Haibach [CDU/CSU]: Der erzählt noch ganz andere Sachen!)


    Wir müssen wirksam, sichtbar, erfolgreich und effizient
    sein, damit uns die Bürgerinnen und Bürger immer wie-
    der ihr Vertrauen geben, wenn wir zusätzliche Steuermit-
    tel im Bereich der Entwicklungspolitik einsetzen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)




Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Herr Niebel, möchten Sie eine Zwischenfrage des

Kollegen Raabe zulassen?

Dirk Niebel, Bundesminister für wirtschaftliche Zu-
sammenarbeit und Entwicklung:

Ja, aber selbstverständlich.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Sascha Raabe


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Niebel, nur ganz kurz, weil Sie sagten, dass ich

    als Bürgermeister wissen müsste, was 256 Millionen
    Euro bedeuten: Sie werden bitte zur Kenntnis nehmen,
    dass ich Bürgermeister einer Gemeinde mit 12 000 Ein-
    wohnern gewesen bin. Es gibt auf der Welt 3 Milliarden
    hungernde Menschen: 2 Milliarden leben von weniger
    als 2 Dollar und 1 Milliarde von weniger als 1 Dollar pro
    Tag. 256 Millionen Euro, bezogen auf 3 Milliarden Men-
    schen, bedeutet etwas anderes, als dies für 12 000 Ein-
    wohner der Fall wäre. Wenn Sie aber meiner Heimat-
    gemeinde 256 Millionen Euro zur Verfügung stellen,
    nehme ich diese sehr gerne an.

    Dirk Niebel, Bundesminister für wirtschaftliche Zu-
    sammenarbeit und Entwicklung:

    Lieber Kollege Raabe, würde ich nur 256 Millionen
    Euro im Haushalt des Bundesministeriums für wirt-
    schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung haben,
    würde ich Ihnen voll und ganz zustimmen. Sie überse-
    hen, dass dieser Haushalt das erste Mal in der Ge-
    schichte der Bundesrepublik bei 6,1 Milliarden Euro an-
    gelangt ist. Das ist ein Erfolgsergebnis, das es hier noch
    nie gegeben hat. – Vielen Dank.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Daran kann ich nahtlos anschließen. Kollege Ruck hat
    es angesprochen: Unabhängig von unserem Haushalt,
    unabhängig von der ODA-Quote und Sonstigem muss
    man zur Kenntnis nehmen, dass die Bundesrepublik
    Deutschland in der Entwicklungszusammenarbeit der
    zweitgrößte Zahler weltweit ist. Wir sind stolz darauf,
    dass wir diese Leistung erbringen können.


    (Beifall des Abg. Harald Leibrecht [FDP])


    Betrachtet man zusätzlich die Hilfen der Europäischen
    Union – von all dem, was dort finanziert wird, zahlen
    wir gute 20 Prozent –, sind wir sogar der weltgrößte
    Zahler in der Entwicklungszusammenarbeit. Das ist eine
    hervorragende Leistung der Bürgerinnen und Bürger der
    Bundesrepublik Deutschland, auf die sie stolz sein kön-
    nen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Weil manche nicht lesen können oder wollen, möchte
    ich aus dem Hamburger Abendblatt vom 6. März dieses
    Jahres zitieren. Die Frage des Abendblattes an mich lau-
    tete:

    Rücken Sie langsam vom 0,7-Prozent-Ziel ab?

    Meine Antwort war:

    Die Bundesregierung hält ausdrücklich an diesem
    Ziel fest. Es wird nur sehr sportlich, es zu erreichen.

    Wer die Daten kennt, weiß, dass das stimmt. Wir hal-
    ten an dem Ziel fest. Es steht im Koalitionsvertrag, und
    die Bundeskanzlerin hat es in der Regierungserklärung
    gesagt. Aber es wird sportlich, es zu erreichen. 2008 lag
    die ODA-Quote bei 0,38 Prozent. Wir haben jetzt der
    OECD den vorläufigen Wert für 2009 gemeldet. Die
    ODA-Quote ist auf 0,35 Prozent gesunken. Das habe
    nicht ich in den zwei Monaten meiner Amtszeit erreicht;
    da können Sie sicher sein.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU – Zuruf der Abg. Heike Hänsel [DIE LINKE])


    – Nein, so gut bin ich nicht, dass ich so etwas in zwei
    Monaten erreiche, nicht einmal wenn es mein Ziel wäre;
    aber dies ist ausdrücklich nicht mein Ziel.

    Wir werden mit diesem Haushalt, der hier heute vor-
    liegt, in diesem Jahr eine Quote von ungefähr 0,4 Pro-
    zent, vielleicht 0,41 Prozent, erreichen. Das ist vor dem
    Hintergrund einer schwierigen wirtschaftlichen Situation
    eine enorme Leistung.


    (Ute Koczy [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ein gebrochenes Versprechen!)


    Auch aus diesem Grund danke ich dem Haushaltsaus-
    schuss für das Entgegenkommen bei den Beratungen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Der Etat spiegelt eine Strategieänderung in Bezug auf
    Afghanistan wider. Wir verlagern den Schwerpunkt in
    Afghanistan ausdrücklich und eindeutig auf den zivilen
    Aufbau.


    (Abg. Lothar Binding [Heidelberg] [SPD] meldet sich zu einer Zwischenfrage)


    – Kollege Binding hat eine Frage.