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ID1703017400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/30 2705 B Dr. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Bernd Scheelen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . (Drucksachen 17/605, 17/623) . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 2705 D 2711 A 2720 A 2725 A 2730 B 2734 C 2734 D 2735 B 2736 B 2739 A 2749 C 2749 C 2754 B 2756 C 2758 B 2759 A 2759 B 2761 A 2761 C 2763 D Deutscher B Stenografisc 30. Sit Berlin, Mittwoch, d I n h a Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2009 bis 2013 (Drucksachen 16/13601, 17/626) . . . . . . . 9 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt (Drucksachen 17/604, 17/623) . . . . . . . . . 2705 A 2705 B Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . Petra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 2740 D 2743 B undestag her Bericht zung en 17. März 2010 l t : Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt 2744 C 2745 C 2746 B 2747 C 2748 C 2749 B 2752 C Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . 2764 B 2764 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Andrej Konstantin Hunko (DIE LINKE) . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . Marina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Roth (Heringen) (SPD) . . . . . . . . . . . Michael Stübgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ute Granold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 17/613, 17/623) . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Michael Brand (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2764 D 2765 C 2767 A 2767 C 2768 A 2769 C 2771 B 2772 D 2773 B 2774 C 2775 C 2777 A 2778 D 2780 B 2781 A 2781 B 2783 A 2784 B 2785 D 2786 C 2786 C 2788 C 2789 B 2791 D 2793 A 2794 D 2795 B 2795 B 2796 A 2796 D 2798 C 2800 C 2801 D Tagesordnungspunkt III: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Abschaffung des Finanzpla- nungsrates (Drucksache 17/983) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktion DIE LINKE: Men- schenrechte in Kolumbien auf die Agenda setzen – Freihandelsabkommen EU-Ko- lumbien stoppen (Drucksache 17/1015) . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Fraktion DIE LINKE: Den Schie- nenverkehr als sichere Verkehrsform er- halten und stärken (Drucksache 17/1016) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt IV: a) Erste Beschlussempfehlung des Wahlprü- fungsausschusses: zu Einsprüchen ge- gen die Gültigkeit der Wahl der Abge- ordneten des Europäischen Parlaments aus der Bundesrepublik Deutschland am 7. Juni 2009 (Drucksache 17/1000) . . . . . . . . . . . . . . . b) – l) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 50, 51, 52, 53, 54, 55, 56, 57, 58, 59 und 60 zu Peti- tionen (Drucksachen 17/909, 17/910, 17/911, 17/912, 17/913, 17/914, 17/915, 17/916, 17/917, 17/918, 17/919) . . . . . . . . . . . . . . 12 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 17/619, 17/623) . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Harald Leibrecht (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2803 D 2803 D 2804 A 2804 A 2804 B 2805 B 2805 C 2807 B 2808 B 2809 D 2810 D 2811 B 2812 B 2814 B 2816 A 2818 A 2818 A 2818 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 III Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2819 B 2820 A 2820 C 2821 D 2823 B 2823 C 2823 D 2825 A 2826 A 2826 C 2827 C 2828 B 2828 D 2829 B 2829 D 2830 D 2831 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 2705 (A) (C) (D)(B) 30. Sit Berlin, Mittwoch, d Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 2831 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barchmann, Heinz- Joachim SPD 17.03.2010 Bellmann, Veronika CDU/CSU 17.03.2010 Brinkhaus, Ralph CDU/CSU 17.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 17.03.2010 Cramon-Taubadel, Viola von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 17.03.2010 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 17.03.2010 Golze, Diana DIE LINKE 17.03.2010 Körper, Fritz Rudolf SPD 17.03.2010 Kramme, Anette SPD 17.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 17.03.2010 Pflug, Johannes SPD 17.03.2010 Roth (Esslingen), Karin SPD 17.03.2010 Schäfer (Bochum), Axel SPD 17.03.2010 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 17.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Hempelmann, Rolf SPD 17.03.2010 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 17.03.2010 Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 17.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 17.03.2010 30. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Bärbel Kofler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Sehr verehrte Damen und Herren!

    Sehr verehrte Kolleginnen und Kollegen! Zuerst ein
    positives Moment: Das Volumen dieses Haushalts, den
    wir in zweiter und dritter Lesung beraten, ist immerhin
    um 180 Millionen Euro größer als das Volumen der be-
    schämenden Vorlage, die wir im Januar dieses Jahres
    vom Kabinett erhalten haben. Trotzdem ist das kein Er-
    folg für die Entwicklungszusammenarbeit als Ganzes.
    Ich höre schon jetzt die Töne, die später kommen wer-
    den: Aufgrund der Finanzkrise war leider nicht mehr
    möglich und leider nicht mehr drin.

    Bei dieser Gelegenheit möchte ich daran erinnern,
    dass die Finanzkrise bei den Haushaltsberatungen im
    letzten Jahr bereits in vollem Gange war. Damals ist es
    uns immerhin gelungen, für diesen Haushalt einen Auf-
    wuchs in Höhe von 600 Millionen Euro zu erreichen;
    das ist dreimal so viel wie das, was uns jetzt vorliegt. Vor
    diesem Hintergrund finde ich das Gesamtergebnis der
    Beratungen und die Zahlen, mit denen wir es zu tun ha-
    ben, traurig und bescheiden.


    (Beifall bei der SPD)


    Dieser Haushalt, der ja wahrscheinlich von der Mehr-
    heit des Hauses verabschiedet werden wird, belegt eines:
    Deutschland verabschiedet sich aus der Rolle eines
    zuverlässigen Partners in der Entwicklungszusammen-
    arbeit, aber auch darüber hinaus. Wir sind internationale
    Verpflichtungen eingegangen. Vom 0,51-Prozent-Ziel
    redet schon niemand mehr. Der Minister hat davon so-
    wieso nie geredet.

    Wir als SPD-Fraktion haben Vorschläge gemacht, wie
    man dieses Ziel erreichen kann. Wir haben auch Gegen-
    finanzierungsvorschläge vorgelegt. Es wurde eine sinn-
    lose Debatte vom Zaun gebrochen, ob im Jahre 2015 das
    0,7-Prozent-Ziel erreicht werden könnte. Auch wenn
    vonseiten des Ministeriums noch eine PM nachgeschickt
    und zu erklären versucht wurde, das alles sei nicht so ge-
    meint gewesen, wie es im Interview gestanden habe,
    sage ich Ihnen: Das verunsichert Partner und trägt nicht
    dazu bei, dass andere Länder uns weiter als Vorreiter und
    als verlässlichen Partner ansehen.





    Dr. Bärbel Kofler


    (A) (C)



    (D)(B)

    Ein Auf und Ab gab es auch beim Global Fund. Wir
    erinnern uns: Ursprünglich wollte die Regierung, wollte
    Minister Niebel dort kürzen. Auf Druck der Opposition,
    insbesondere auf Druck der Kollegin Karin Roth aus
    meiner Fraktion, und auf Druck aus der Öffentlichkeit
    wurde diese Kürzung zurückgenommen. Gott sei Dank;
    das ist gut. Aber was soll dieses Hin und Her, was soll
    diese Verunsicherung internationaler Partner und inter-
    nationaler Institutionen?


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Hinzu kommt das Drama um die Mittel für den Klima-
    schutz. Die Kanzlerin hat im Dezember letzten Jahres
    – zu diesem Zeitpunkt hätte man über die Finanzkrise
    schon nachdenken können – in Kopenhagen zugesagt, in
    diesem Jahr für internationalen Klimaschutz 420 Millio-
    nen Euro bereitzustellen. Das ist zwar eine bescheidene
    Zusage; aber es wäre ein wichtiger Beitrag gewesen. Wer
    sich diesen Haushalt daraufhin anschaute, musste im
    Einzelplan 23 – wirtschaftliche Zusammenarbeit – wie im
    Einzelplan 16 – Umwelt – lange suchen. Kurz vor knapp,
    kurz vor der Bereinigungssitzung, findet sich plötzlich ein
    neuer Titel Klimaschutzmaßnahmen in den Entwick-
    lungsländern.


    (Heinz-Peter Haustein [FDP]: So sind wir!)


    Nur stehen da nicht 420 Millionen Euro, wie es die
    Kanzlerin im Dezember versprochen hat. In den beiden
    genannten Etats finden sich jeweils nur 35 Millionen
    Euro, und es ist nur den Haushältern von SPD und
    Bündnis 90/Grüne zu verdanken – sie haben in der Be-
    reinigungssitzung einen gemeinsamen Entschließungs-
    antrag eingebracht –, dass nicht auch hier Taschenspie-
    lertricks versucht worden sind und diese 35 Millionen
    Euro für den Umweltetat gerettet werden konnten und
    damit auch, gleichgezogen, für das BMZ eingestellt wer-
    den mussten.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Eduard Oswald [CDU/CSU]: So ein Unfug! – Volkmar Klein [CDU/CSU]: Sind wir in einer Karnevalssitzung?)


    Ich kann mir schon vorstellen, was uns der Minister
    erzählen wird: Für den internationalen Klimaschutz
    seien noch ganz viele Mittel in anderen Titeln des Ein-
    zelplans 23 versteckt.


    (Heinz-Peter Haustein [FDP]: Und im Einzelplan 16!)


    Man könnte das überschreiben mit dem schönen Sprich-
    wort: Alter Wein in neuen Schläuchen. Natürlich enthält
    der Einzelplan 23 seit Jahren viele klimarelevante Ti-
    tel. Man denke zum Beispiel an die Sonderfazilität „Ini-
    tiative Klima- und Umweltschutz“: Bis 2011 sollen für
    2,4 Milliarden Euro zinsverbilligte Darlehen ausgegeben
    werden. Oder man denke an die 4E-Fazilität, die Sonder-
    fazilität für erneuerbare Energien und Energieeffizienz.

    All diese Titel wurden über Jahre hinweg im Haushalt
    aufgebaut. Hier zu versuchen, Mittel aus der finanziellen
    Zusammenarbeit oder aus der technischen Zusammenar-
    beit zu Mitteln für den Klimaschutz umzuetikettieren,
    dafür ist „alter Wein in neuen Schläuchen“ ja noch billig
    gesagt. Das sind buchhalterische Taschenspielertricks,
    die eines transparenten Haushalts nicht würdig sind.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Was Transparenz im Haushalt angeht, muss man sich
    auch den Umgang mit dem Thema Haiti anschauen.
    Wir, aber auch die Haushälter der SPD-Fraktion haben
    im Ausschuss gefordert, einen Sondertitel für den Wie-
    deraufbau Haitis aufzulegen. Wie man der Presse ent-
    nehmen konnte, fand auch der Minister diese Idee nicht
    schlecht. Das Spannende ist nur, dass im Haushaltsaus-
    schuss die Haushälter der Koalitionsfraktionen nichts
    dergleichen unternommen haben. Auch hier wird wieder
    versucht, ein bisschen zu tricksen: Da gibt es die Not-
    und Übergangshilfe. Sie wird zwar nicht mit mehr Geld
    ausgestattet; aber es dürfen Mittel davon für Haiti ver-
    wendet werden. Man darf auch Mittel verrechnen mit
    der finanziellen Zusammenarbeit. Die bekommt aber
    auch nicht die entsprechenden Mittel, vor allem be-
    kommt sie keine Planungssicherheit für den Aufwuchs
    der nächsten Jahre, nein, da werden bei den Verpflich-
    tungsermächtigungen, die ja die eigentliche Planung dar-
    stellen, noch 40 Millionen gestrichen.

    Was Ende März bei der Geberkonferenz für Haiti he-
    rauskommen wird, kann man nur vermuten. Das bishe-
    rige Gebaren bei der Einhaltung internationaler Zusagen
    lässt nichts Gutes erahnen. Auch hier wurde viel ange-
    kündigt, aber nur wenig umgesetzt, und das Wenige ist
    völlig intransparent.

    Ich habe vorhin bei der Debatte über den Verteidi-
    gungshaushalt zugehört. Der letzte Redner der Union hat
    noch einmal die Bedeutung der Freiwilligendienste he-
    rausgestellt. Dem kann man sich nur anschließen. Aber
    warum werden in diesem Haushalt dann gerade im Ein-
    zelplan 23 die Mittel für den Freiwilligendienst „welt-
    wärts“ gekürzt? Warum werden verlässliche Zusagen,
    die man jungen Menschen gegeben hat, die sich engagie-
    ren wollen, nicht eingehalten? Warum schürt man auch
    hier Misstrauen bei den Partnern, mit denen man zusam-
    menarbeitet und auf deren Entgegenkommen man ange-
    wiesen ist? Hier gilt wieder: keine Verlässlichkeit, keine
    Ruhe in der Planung, keine Solidität.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Ute Koczy [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Ein großes Rätsel! Inkonsistente Politik ist das!)


    Wir als Sozialdemokraten haben Anträge gestellt,
    nämlich für einen vernünftigen Aufwuchs, um das
    0,51-Prozent-Ziel zu erreichen. Wir haben Gegenfinan-
    zierungsvorschläge gemacht. Darauf wird der Kollege
    Binding sicherlich eingehen.

    Einen Satz zur Finanztransaktionsteuer muss ich an
    dieser Stelle schon noch loswerden. Wenn fast 70 000
    Bürger eine Steuer gegen Armut für ein richtiges Kon-
    zept halten, dann vergeben wir hier eine Chance, wenn
    wir nicht auf eine Finanztransaktionsteuer im internatio-
    nalen Rahmen drängen. Dazu ist von diesem Minister
    leider nichts zu erwarten. Dazu ist auch von dieser Re-





    Dr. Bärbel Kofler


    (A) (C)



    (D)(B)

    gierung nichts zu erwarten. Deshalb ist eine Finanzie-
    rung für eine moderne Entwicklungspolitik, die Struk-
    turpolitik ist und deshalb entsprechende Mittel braucht,
    nicht zu sehen.



Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Frau Kollegin, ich möchte Ihnen nur sagen, dass die

Redezeit bereits abgelaufen ist.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Bärbel Kofler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Ich komme zu meinem letzten Satz. – Was nicht pas-

    siert, ist Strukturpolitik in der Entwicklungspolitik. Sie
    haben sich von allen inhaltlichen Themen, die wir in der
    Großen Koalition gesetzt haben, verabschiedet. Ein Bei-
    spiel: soziale Sicherungssysteme in den Entwicklungs-
    ländern: abgelehnt von den Haushältern, auch denen der
    CDU/CSU.


    (Heinz-Peter Haustein [FDP]: Wir haben halt Verantwortung!)


    Dieser Haushalt ist kein Haushalt der Nachhaltigkeit,
    kein Haushalt der internationalen Verlässlichkeit. Was
    Sie hier in den letzten sechs Monaten abgeliefert haben,
    ist für Deutschlands Auftreten im internationalen Rah-
    men beschämend. Hier erwarten wir deutlich mehr.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)