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ID1703013500

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/30 2705 B Dr. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Bernd Scheelen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . (Drucksachen 17/605, 17/623) . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 2705 D 2711 A 2720 A 2725 A 2730 B 2734 C 2734 D 2735 B 2736 B 2739 A 2749 C 2749 C 2754 B 2756 C 2758 B 2759 A 2759 B 2761 A 2761 C 2763 D Deutscher B Stenografisc 30. Sit Berlin, Mittwoch, d I n h a Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2009 bis 2013 (Drucksachen 16/13601, 17/626) . . . . . . . 9 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt (Drucksachen 17/604, 17/623) . . . . . . . . . 2705 A 2705 B Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . Petra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 2740 D 2743 B undestag her Bericht zung en 17. März 2010 l t : Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt 2744 C 2745 C 2746 B 2747 C 2748 C 2749 B 2752 C Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . 2764 B 2764 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Andrej Konstantin Hunko (DIE LINKE) . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . Marina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Roth (Heringen) (SPD) . . . . . . . . . . . Michael Stübgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ute Granold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 17/613, 17/623) . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Michael Brand (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2764 D 2765 C 2767 A 2767 C 2768 A 2769 C 2771 B 2772 D 2773 B 2774 C 2775 C 2777 A 2778 D 2780 B 2781 A 2781 B 2783 A 2784 B 2785 D 2786 C 2786 C 2788 C 2789 B 2791 D 2793 A 2794 D 2795 B 2795 B 2796 A 2796 D 2798 C 2800 C 2801 D Tagesordnungspunkt III: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Abschaffung des Finanzpla- nungsrates (Drucksache 17/983) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktion DIE LINKE: Men- schenrechte in Kolumbien auf die Agenda setzen – Freihandelsabkommen EU-Ko- lumbien stoppen (Drucksache 17/1015) . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Fraktion DIE LINKE: Den Schie- nenverkehr als sichere Verkehrsform er- halten und stärken (Drucksache 17/1016) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt IV: a) Erste Beschlussempfehlung des Wahlprü- fungsausschusses: zu Einsprüchen ge- gen die Gültigkeit der Wahl der Abge- ordneten des Europäischen Parlaments aus der Bundesrepublik Deutschland am 7. Juni 2009 (Drucksache 17/1000) . . . . . . . . . . . . . . . b) – l) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 50, 51, 52, 53, 54, 55, 56, 57, 58, 59 und 60 zu Peti- tionen (Drucksachen 17/909, 17/910, 17/911, 17/912, 17/913, 17/914, 17/915, 17/916, 17/917, 17/918, 17/919) . . . . . . . . . . . . . . 12 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 17/619, 17/623) . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Harald Leibrecht (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2803 D 2803 D 2804 A 2804 A 2804 B 2805 B 2805 C 2807 B 2808 B 2809 D 2810 D 2811 B 2812 B 2814 B 2816 A 2818 A 2818 A 2818 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 III Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2819 B 2820 A 2820 C 2821 D 2823 B 2823 C 2823 D 2825 A 2826 A 2826 C 2827 C 2828 B 2828 D 2829 B 2829 D 2830 D 2831 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 2705 (A) (C) (D)(B) 30. Sit Berlin, Mittwoch, d Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 2831 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barchmann, Heinz- Joachim SPD 17.03.2010 Bellmann, Veronika CDU/CSU 17.03.2010 Brinkhaus, Ralph CDU/CSU 17.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 17.03.2010 Cramon-Taubadel, Viola von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 17.03.2010 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 17.03.2010 Golze, Diana DIE LINKE 17.03.2010 Körper, Fritz Rudolf SPD 17.03.2010 Kramme, Anette SPD 17.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 17.03.2010 Pflug, Johannes SPD 17.03.2010 Roth (Esslingen), Karin SPD 17.03.2010 Schäfer (Bochum), Axel SPD 17.03.2010 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 17.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Hempelmann, Rolf SPD 17.03.2010 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 17.03.2010 Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 17.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 17.03.2010 30. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Jürgen Koppelin


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Ich glaube, dass Sie diese Frage nicht bei der Debatte

    über den Etat des Verteidigungsministers, sondern bei
    der Debatte über den Etat des Deutschen Bundestages
    hätten stellen sollen; denn der Wehrbeauftragte gehört
    zum Deutschen Bundestag, er untersteht dem Bundes-
    tagspräsidenten. Da hätte Ihre Frage hingehört.


    (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann hätte auch Ihr Lob dorthin gehört!)


    Sie sollten sich ein Vorbild nehmen am amtierenden
    Wehrbeauftragten, der das in einer entsprechenden
    Weise honorig kommentiert hat; vielleicht lernen Sie
    von ihm noch etwas.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir haben in unserem Berichterstattergespräch auch
    die Mängel im Sanitätswesen angesprochen. Da ist et-
    was, was einen bei der Bundeswehr, egal wer Minister ist,
    sehr ärgert – das muss ich hier einmal deutlich sagen –: Es
    wird oft sehr spät gehandelt, und viele Probleme – das hat
    auch der Wehrbeauftragte so gesehen – werden schönge-
    redet. Man muss sich einmal die Frage stellen: Warum
    wird bei der Bundeswehr – wir haben das bei unseren Be-
    richterstattergesprächen gemerkt – so vieles schöngere-
    det? Jeder meldet nach oben: Es ist alles bestens. – Die
    Soldaten haben anscheinend den Eindruck: Wer sich die-
    sem System nicht anpasst, muss eventuell mit Schwierig-
    keiten rechnen; vielleicht fällt sogar die Beurteilung et-
    was schlechter aus.


    (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das sind ja Zustände fast wie in der FDP!)


    Herr Bundesverteidigungsminister, ich kann Sie nur
    bitten: Sagen Sie der Truppe sehr deutlich: Jeder Soldat
    muss die Möglichkeit haben, Mängel beim Namen zu
    nennen und dies weiterzugeben.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ohne ins Detail zu gehen, Herr Minister, sage ich
    auch: Jeder Soldat sollte nicht nur die Möglichkeit ha-
    ben, sich an den Wehrbeauftragten zu wenden, sondern
    auch direkt an Sie.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    Wenn ich schon dabei bin, Herr Minister: Vielleicht
    gilt das auch für Truppenbesuche. Ich weiß, wie so et-
    was abläuft; ich habe schon an solchen Veranstaltungen
    teilgenommen. Es sollte nicht nur alles positiv, im
    NATO-olivgrünen Bereich gesehen werden – vor allem
    wenn man mit Pressetrupp da ist, kommt kaum Kritik –,
    man sollte auch einmal hinter die Kulissen schauen.

    Ich muss einen Punkt ansprechen, der mich immer
    wieder ärgert – ich spreche diesen Punkt seit Jahren an;
    ich mache diesen Etat ja nun schon seit vielen Jahren –:
    In Zeitschriften wie Bundeswehr aktuell wird immer al-
    les positiv dargestellt. Auch in der Ausgabe vom 22. Fe-
    bruar über das Sanitätswesen ist alles nur positiv darge-
    stellt. Wer den Bericht des Wehrbeauftragten liest, weiß,





    Dr. h. c. Jürgen Koppelin


    (A) (C)



    (D)(B)

    dass es tatsächlich etwas anders ist. Vielleicht sollte so
    eine Zeitschrift, die an die Soldatinnen und Soldaten ver-
    teilt wird, auch einmal kritische Dinge aufgreifen. Ich
    glaube, dass täte unseren Soldatinnen und Soldaten gut.
    Das wäre mein Wunsch an Ihr Haus, Herr Minister: dass
    diese Zeitung nicht nur mit Fotos des Ministers oder der
    Staatssekretäre dekoriert wird.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP sowie des Abg. Omid Nouripour [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Haushaltsbera-
    tungen haben gezeigt, dass die Koalitionsfraktionen die
    Beschaffungsmaßnahmen wie angekündigt auf den
    Prüfstand stellen. Die meisten Beschaffungsmaßnah-
    men, über die wir reden und mit denen wir uns teilweise
    herumschleppen und bei denen wir Mühe haben, die Fi-
    nanzierung sicherzustellen, kommen noch aus rot-grüner
    Zeit. Ich nenne einige Beispiele:

    Da gibt es das MEADS, das taktische Luftverteidi-
    gungssystem. Damit plagen wir uns seit Jahren herum.
    Das war ein Produkt aus rot-grüner Regierungszeit. Ich
    weiß allerdings, dass damals die Haushaltspolitiker und
    die Verteidigungspolitiker der Grünen gegen dieses Pro-
    jekt waren. Wir haben hier Debatten gehabt. Wir als FDP
    haben auch Anträge gestellt. Ich muss dem einen oder
    anderen, der neu im Parlament ist, vielleicht einmal sa-
    gen, wie das damals ablief. Die Abgeordneten waren da-
    gegen. Dann gab es einen Rüffel von Gerhard Schröder,
    und es tagte der Parteirat in der Besetzung Roth, Höhn,
    Bütikofer, Volker Beck und Trittin. Es wurde beschlos-
    sen: MEADS wird angeschafft. Das machen wir. – So ist
    das damals gelaufen. Heute plagen wir uns damit herum.

    Wir wollen aus MEADS aussteigen. Ich freue mich,
    dass ich hier sagen kann: Auch der Bundesminister der
    Verteidigung, der Herr zu Guttenberg, sieht dieses Pro-
    jekt kritisch. Wir wollen daraus aussteigen. Vielleicht
    freut das die Grünen, dass es nach so vielen Jahren dazu
    kommt. Allerdings ist viel Geld verbrannt worden.

    Das Transportflugzeug A400M ist ebenfalls ein Pro-
    dukt aus rot-grüner Regierungszeit, mit dem wir uns
    jetzt beschäftigen müssen. Hätten Sie die Verträge doch
    bloß besser formuliert!


    (Beifall bei der FDP – Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Der Vertrag war gut!)


    Ich erinnere mich an heftigste Debatten hier im Parla-
    ment. Ich bin von Anfang an dabei gewesen. Kollege
    Bonde, da waren Sie noch gar nicht im Parlament. CDU/
    CSU und FDP gingen sogar zum Verfassungsgericht,
    weil dieser Vertrag Mist war. Jetzt plagen wir uns immer
    noch damit herum.


    (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Der Haushalt von Scharping war Mist! Deshalb haben die Grünen mitgeklagt!)


    Das ist die Krux. Sie haben am Anfang 90 Flugzeuge be-
    stellt; die Grünen haben die Hand dafür gehoben. Dann
    kam Gott sei Dank der Verteidigungsminister Struck, der
    den Scharping ablöste und sagte: Das können wir gar
    nicht bezahlen.


    (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Eben! Sehen Sie!)


    Da kam es zur Bestellung von 60 Flugzeugen. Wir als
    FDP haben immer gesagt, dass 50 völlig reichen. Der
    Rechnungshof hat 40 Stück für völlig ausreichend gehal-
    ten.

    Wir wollen das Transportflugzeug, aber den Schla-
    massel, den wir jetzt damit haben, haben Sie uns einge-
    brockt.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist doch Quatsch! Sie lassen sich doch Geld aus der Nase ziehen, und zwar ohne vertragliche Grundlage!)


    Wir versuchen jetzt, den Schaden zu begrenzen, auch für
    den deutschen Steuerzahler. Hier wurde kritisiert, dass
    wir, der Kollege Willsch und ich, heute einen Ände-
    rungsantrag dazu eingebracht haben. Das hat mit Haus-
    haltswahrheit und -klarheit zu tun. Deswegen mussten
    wir diesen Änderungsantrag einbringen. Das werden Sie
    vielleicht nicht verstehen, weil Sie sich nicht mehr so in-
    tensiv damit beschäftigen; Sie sind eben nicht mehr in
    der Regierung, und das ist auch okay so. Wir mussten so
    vorgehen. Das hat mit Haushaltswahrheit und -klarheit
    zu tun.

    Ich nenne das nächste Projekt, das IT-Projekt Herku-
    les, ebenfalls ein großes Projekt aus rot-grüner Regie-
    rungszeit, ein Milliardenprojekt, das kaum noch in den
    Griff zu bekommen ist. Ich sage hier klar: Auch das hat
    uns Rot-Grün in dieser Form eingebrockt. Milliarden hat
    das schon gekostet. Ich sage für die FDP: Mehr Geld
    gibt es dafür nicht. Wir haben schon so viel Geld hinein-
    gesteckt; mehr gibt es nicht.

    So sind wir weiter bereit, alles auf den Prüfstand zu
    stellen. Es geht immer nach folgenden Kriterien: Was ist
    das Beste für unsere Soldaten? Brauchen wir das für den
    Einsatz der Bundeswehr? Danach geht es. Alles andere
    zählt nicht.

    Die Zwischenfragen des Kollegen Kahrs haben mich
    nun wirklich gewundert; er weiß es ja besser. Im Haus-
    haltsausschuss lobt er die FDP sogar und sagt: Was ihr
    alles von eurem Liberalen Sparbuch durchgesetzt habt!
    – Das ist auch so; das kann man nachlesen. Es kam nicht
    überraschend. Kollege Kahrs, Sie zitieren doch sonst im-
    mer das Liberale Sparbuch. Darin standen all die An-
    träge. Nun haben wir das umgesetzt, und nun jammern
    Sie. – Nein, Kollege Kahrs; Sie haben genug gefragt.
    Auch im Ausschuss haben Sie lange gesprochen. Damit
    machen wir heute ausnahmsweise einmal Schluss.

    Wir wollen Folgendes: Unsere Soldaten bekommen
    alles, was für den Einsatz notwendig ist. Dafür wollen
    wir die finanziellen Mittel effektiv einsetzen.

    Ich sage zum Schluss, auch als Hauptberichterstatter:
    Mein Eindruck war, dass alle Fraktionen das Beste für
    unsere Soldatinnen und Soldaten wollen. Darauf bin ich,





    Dr. h. c. Jürgen Koppelin


    (A) (C)



    (D)(B)

    auch als Demokrat in diesem Parlament, trotz aller Kon-
    troversen stolz.


    (Beifall bei der FDP)


    Nun wäre meine Redezeit eigentlich fast zu Ende,
    aber ich habe noch etwas zu sagen. Meine Kollegin Elke
    Hoff ist heute Morgen erkrankt. Ich wünsche ihr von hier
    aus alles Gute und übermittle die besten Genesungswün-
    sche. Sie hat mir ihren Redeentwurf gegeben. Ich hoffe,
    dass ich noch ein bisschen daraus vortragen kann. Es ist,
    wie gesagt, jetzt also nicht meine Rede, sondern die der
    Kollegin Elke Hoff.


    (Heiterkeit – Bernhard Brinkmann [Hildesheim] [SPD]: Gib die Rede zu Protokoll! Das ist besser!)


    – Nein. Wenn eine Kollegin kurzfristig wirklich schwer
    erkrankt ist und ihren Redeentwurf weitergibt, dann
    sollte man so fair sein, zu akzeptieren, dass das jemand
    vorträgt.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP – Bernhard Brinkmann [Hildesheim] [SPD]: Ich habe ja nur einen Vorschlag gemacht! Du musst den Vorschlag ja nicht annehmen!)


    Die Kollegin Elke Hoff begrüßt ausdrücklich, dass es
    Umschichtungen im Haushalt gegeben hat. Sie hat sich
    intensiv mit dem Thema der posttraumatischen Belas-
    tungsstörungen unserer Soldaten befasst. Wir sollten
    endlich ein echtes Behandlungszentrum bekommen. Das
    ist ein Schwerpunkt ihrer Arbeit gewesen. Ich kann nur
    sagen: Alle Achtung! Wir bekommen das jetzt hin. Die
    Kollegin Hoff hat sich genauso intensiv für die Sonder-
    programme zur Kasernensanierung West eingesetzt. Die
    Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Dienst
    war ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit meiner Kolle-
    gin. Ich kann nur sagen: Wir haben das mit dem Haus-
    halt durchgesetzt, und ich bin sehr froh darüber.

    Genauso froh bin ich darüber, dass sich im Haushalt
    die neue Afghanistan-Strategie der Bundesregierung
    wiederfindet. Das hat mir in der außenpolitischen De-
    batte heute, in der in Bezug auf den Außenminister he-
    rumgenölt wurde, wie der Norddeutsche sagt, ein biss-
    chen gefehlt; das sage ich ganz offen. Endlich gibt es im
    Bereich Afghanistan neue Aktivitäten. Andere Regie-
    rungen vor uns haben das nicht geschafft. Das hat der
    Außenminister gemacht, und das macht diese Regierung.
    Darauf bin ich als jemand, der den Einsatz sonst immer
    sehr kritisch gesehen hat, ein bisschen stolz.

    Genauso stolz bin ich darauf, dass uns jetzt ein At-
    traktivitätskonzept vorgelegt wurde; auch das finde ich
    in Ordnung.


    (Omid Nouripour [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sagt das Frau Hoff?)


    Herr Minister, wir verlangen und wünschen, dass das zü-
    gig umgesetzt wird. Auch das ist ein Wunsch meiner
    Kollegin Elke Hoff.

    Ich komme zu W6. Sie kennen die Vorstellung der
    Freien Demokraten. Wir sind der Meinung – daran hal-
    ten wir politisch auch fest –, dass die Wehrpflicht abge-
    schafft gehört. Die Wehrpflicht hat ausgedient. Hier ha-
    ben wir uns in der Koalition nicht durchgesetzt. Jetzt
    gibt es den W6-Kompromiss.


    (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Alles teurer und schlechter!)


    Im Interesse der Wehrpflichtigen und der Bundeswehr
    wollen wir das nun so sinnvoll wie möglich ausgestalten.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich sage an dieser
    Stelle – das ist auch immer das Anliegen meiner Kolle-
    gin Hoff gewesen, und das bleibt es auch weiterhin –:
    Vorrang haben die Soldatinnen und Soldaten, die Ange-
    hörigen der Bundeswehr, auch die Zivilangehörigen, ob
    sie hier im Inland sind, oder ob sie im Ausland sind.

    Ich kann aus Zeitgründen nicht mehr alles vortragen,
    was mir die Kollegin Hoff in ihrer Rede vorgelegt hat,


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU – Bernhard Brinkmann [Hildesheim] [SPD]: Da steht alles drin!)


    aber es ist vielleicht eine ganz gute Gelegenheit, meiner
    Kollegin Hoff einmal ganz herzlich für ihren Einsatz für
    die Bundeswehr zu danken. Sie ist eine unglaublich
    engagierte Anwältin für unsere Bundeswehr, und dafür
    hat sie unseren großen Dank verdient.

    Herzlichen Dank für Ihre Geduld.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Kollege Koppelin, ich habe mir fest vorgenommen,

nachzuforschen, ob es das schon einmal gegeben hat,
dass zwei Reden in einer Rede gehalten wurden.


(Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


Jetzt hat der Kollege Alexander Bonde für die Frak-
tion Bündnis 90/Die Grünen das Wort.


(Zuruf von der SPD: Auf sie mit Gebrüll!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Alexander Bonde


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Ich darf der Kollegin Hoff im Namen meiner Fraktion
    ganz herzliche Gesundheitswünsche ausrichten. Richten
    Sie ihr aus: Ihre Reden gefallen uns allerdings besser,
    wenn sie sie vorträgt, als wenn der Kollege Koppelin aus
    ihnen zitiert.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD – Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Kein Widerspruch! – Bernhard Brinkmann [Hildesheim] [SPD]: Wenn wir uns auf „Genesungswünsche“ verständigen können, schließen wir uns dem uneingeschränkt an!)


    Ich will vorneweg sagen, dass ich irritiert darüber bin,
    dass wir in dieser Debatte eine Besonderheit erleben, die
    ich bei Haushaltsberatungen noch nicht erlebt habe,





    Alexander Bonde


    (A) (C)



    (D)(B)

    nämlich dass die Bundesregierung in der Schlussbera-
    tung eines Haushaltes kneift.


    (Iris Gleicke [SPD]: Sie hat nichts zu sagen!)


    Die Bundesregierung ergreift das Wort nicht und äußert
    sich nicht zu Veränderungen in ihrem Haushalt, und das
    in der außergewöhnlichen Situation, dass es in diesem
    Haushalt durch den Antrag der Koalitionsfraktionen um
    kurz vor zwölf zu einer Veränderung bei den Ver-
    pflichtungsermächtigungen im Umfang von 500 Mil-
    lionen Euro gekommen ist.

    Herr Minister, ich fordere Sie auf: Nehmen Sie zu
    diesem Haushalt Stellung! Stellen Sie sich hier vorne hin
    und erklären Sie dem Parlament und den Steuerzahlerin-
    nen und Steuerzahlern, welche Veränderungen in diesem
    Einzelplan Sie aufgrund Ihrer Verhandlungen mit Airbus
    über den A400M last minute zu verantworten haben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Es geht nicht, hinten auf der Bank zu sitzen und zu
    schweigen. Das, was hier als Verbeugung vor dem Parla-
    ment bezeichnet wird, ist kein Verbeugen, sondern ein
    Wegducken. Das ist Ihnen nicht angemessen, Herr Mi-
    nister.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Wir reden hier über einen Haushalt, der sehr durch
    unterschiedliche Entscheidungen geprägt ist. Dieser
    A400M ist eines der großen Rüstungsprojekte. Hinsicht-
    lich dieses Projekts hat Herr Koppelin hier eine interes-
    sante Geschichtsklitterung versucht. Das ist ein Projekt,
    für das es einen klaren Vertrag gibt und das in der Amts-
    zeit des Vorgängers von Herrn zu Guttenberg aus dem
    Ruder gelaufen ist. Das kreide ich Herrn zu Guttenberg
    nicht an.

    Obwohl es einen klaren Vertrag, klare Leistungsbe-
    schreibungen und einen klaren Preis gab, sagt das Unter-
    nehmen jetzt: Es ist jetzt irgendwie nicht so, dass wir lie-
    fern können. – Es hält die Hand auf und sagt: Kohle her!

    Man könnte denken, dass die Bundesregierung sagt:
    Vertrag ist Vertrag. – Das ist aber eine Bundesregierung
    – und das liegt jetzt im Verantwortungsbereich des Mi-
    nisters –, die sich auf Verhandlungen eingelassen hat –
    und die der Industrie, die ausweislich der Gutachten, die
    der Minister selber in Auftrag hat geben lassen, ge-
    pfuscht hat und alleine verantwortlich ist für massive
    Kostensteigerung und für ein Fehlmanagement im ge-
    samten Projekt, jetzt zusätzliche Milliarden Euro hinter-
    herwirft. Ich finde schon, dass Sie das erklären müssen.
    Man kann nicht einfach schweigend auf der Bank sitzen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich möchte einmal erwähnen, was Sie alles verabredet
    haben: Zusatzkosten bzw. Minderleistungen von 2 Mil-
    liarden Euro bedeuten für Deutschland Kosten in Höhe
    von 667 Millionen Euro. Ein Exportkredit über 1,5 Mil-
    liarden Euro bedeutet für Deutschland Kosten in Höhe
    von 500 Millionen Euro. An dieser Stelle ist es spannend,
    dass das Bundesfinanzministerium, vertreten durch den
    Staatssekretär, schreibt, es

    sehe … eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass der
    Bund bei Absicherung eines bedingt rückzahlbaren
    Kredits in Anspruch genommen wird.

    Das heißt, nach Einschätzung der Bundesregierung ge-
    hen Sie mit diesen 500 Millionen Euro ein massives Ri-
    siko für den Bundeshaushalt ein. Gleichzeitig erklären
    Sie uns aber seit Wochen, dass das alles schon irgendwie
    kostenneutral zu machen sei. Jetzt, wo die Mehrkosten
    für die Steuerzahler auf dem Tisch liegen, sitzen Sie dort
    hinten und trauen sich nicht, nach vorne zu treten und
    uns zu sagen, dass Sie dem Unternehmen bewusst Sub-
    ventionen zahlen und die Steuerzahlerinnen und Steuer-
    zahler wieder einmal das Säckel aufmachen müssen,
    ohne etwas dafür zu bekommen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Es geht noch weiter. Sie sagen nämlich auch nicht,
    dass Sie auf milliardenschwere Vertragsstrafen verzich-
    ten, die Deutschland aufgrund des wasserdichten Ver-
    trags zustünden, den Sie jetzt ohne Not ändern. Sie
    erklären nicht, dass die sogenannte Preisgleitklausel ge-
    ändert wird, dass also die Firma aufgrund Ihrer neuen
    Vereinbarung in den künftigen Jahren zusätzliche Preis-
    steigerungen auf die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler
    abwälzen kann.

    Sie ziehen außerdem Vorauszahlungen vor. Das be-
    deutet, dass der Bund zusätzlich millionenschwere Zins-
    verluste erleidet, wobei die Sanktionsmöglichkeiten im
    Zuge der nächsten Fehl- oder Schlechtleistungen noch
    geringer sind. Sie müssten sich dann erneut von der
    Industrie erpressen lassen. Ich finde, dass das ein
    ordnungspolitisches Versagen ist. Der Ordnungspolitiker
    Guttenberg duckt sich nach einem solchen Verhand-
    lungsergebnis zu Recht. Er sagt nichts dazu, weil das mit
    Ihrer wirtschaftspolitischen Ansage überhaupt nichts
    mehr zu tun hat.

    Es hat auch mit der Ansage der Bundesregierung an
    die Vereinigten Staaten in Sachen WTO und unfairen
    Subventionen der amerikanischen Luftfahrtfahrtindus-
    trie gegenüber der europäischen Luftfahrtindustrie nichts
    zu tun. Sie vollziehen hier genau dasselbe!


    (Omid Nouripour [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So ist es!)


    Es spricht auch nicht für die handwerklichen Fähig-
    keiten der Bundesregierung, dass Sie wochenlang nicht
    einmal gemerkt haben, dass Sie Verpflichtungsermächti-
    gungen brauchen. Dieses ganze Schauspiel hat deutlich
    gemacht, dass diese Regierung sich nicht traut, den Leu-
    ten reinen Wein einzuschenken. Herr Minister, Sie sind
    Teil dieses Problems.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)







    (A) (C)



    (D)(B)