Rede:
ID1703008700

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 17
    1. Wir: 1
    2. fahren: 1
    3. in: 1
    4. der: 1
    5. Debatte: 1
    6. nun: 1
    7. fort.: 1
    8. Ich: 1
    9. erteile: 1
    10. dasWort: 1
    11. dem: 1
    12. Kollegen: 1
    13. Rolf: 1
    14. Mützenich: 1
    15. für: 1
    16. die: 1
    17. SPD-Frak-tion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/30 2705 B Dr. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Bernd Scheelen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . (Drucksachen 17/605, 17/623) . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 2705 D 2711 A 2720 A 2725 A 2730 B 2734 C 2734 D 2735 B 2736 B 2739 A 2749 C 2749 C 2754 B 2756 C 2758 B 2759 A 2759 B 2761 A 2761 C 2763 D Deutscher B Stenografisc 30. Sit Berlin, Mittwoch, d I n h a Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2009 bis 2013 (Drucksachen 16/13601, 17/626) . . . . . . . 9 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt (Drucksachen 17/604, 17/623) . . . . . . . . . 2705 A 2705 B Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . Petra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 2740 D 2743 B undestag her Bericht zung en 17. März 2010 l t : Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt 2744 C 2745 C 2746 B 2747 C 2748 C 2749 B 2752 C Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . 2764 B 2764 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Andrej Konstantin Hunko (DIE LINKE) . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . Marina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Roth (Heringen) (SPD) . . . . . . . . . . . Michael Stübgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ute Granold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 17/613, 17/623) . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Michael Brand (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2764 D 2765 C 2767 A 2767 C 2768 A 2769 C 2771 B 2772 D 2773 B 2774 C 2775 C 2777 A 2778 D 2780 B 2781 A 2781 B 2783 A 2784 B 2785 D 2786 C 2786 C 2788 C 2789 B 2791 D 2793 A 2794 D 2795 B 2795 B 2796 A 2796 D 2798 C 2800 C 2801 D Tagesordnungspunkt III: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Abschaffung des Finanzpla- nungsrates (Drucksache 17/983) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktion DIE LINKE: Men- schenrechte in Kolumbien auf die Agenda setzen – Freihandelsabkommen EU-Ko- lumbien stoppen (Drucksache 17/1015) . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Fraktion DIE LINKE: Den Schie- nenverkehr als sichere Verkehrsform er- halten und stärken (Drucksache 17/1016) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt IV: a) Erste Beschlussempfehlung des Wahlprü- fungsausschusses: zu Einsprüchen ge- gen die Gültigkeit der Wahl der Abge- ordneten des Europäischen Parlaments aus der Bundesrepublik Deutschland am 7. Juni 2009 (Drucksache 17/1000) . . . . . . . . . . . . . . . b) – l) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 50, 51, 52, 53, 54, 55, 56, 57, 58, 59 und 60 zu Peti- tionen (Drucksachen 17/909, 17/910, 17/911, 17/912, 17/913, 17/914, 17/915, 17/916, 17/917, 17/918, 17/919) . . . . . . . . . . . . . . 12 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 17/619, 17/623) . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Harald Leibrecht (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2803 D 2803 D 2804 A 2804 A 2804 B 2805 B 2805 C 2807 B 2808 B 2809 D 2810 D 2811 B 2812 B 2814 B 2816 A 2818 A 2818 A 2818 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 III Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2819 B 2820 A 2820 C 2821 D 2823 B 2823 C 2823 D 2825 A 2826 A 2826 C 2827 C 2828 B 2828 D 2829 B 2829 D 2830 D 2831 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 2705 (A) (C) (D)(B) 30. Sit Berlin, Mittwoch, d Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 2831 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barchmann, Heinz- Joachim SPD 17.03.2010 Bellmann, Veronika CDU/CSU 17.03.2010 Brinkhaus, Ralph CDU/CSU 17.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 17.03.2010 Cramon-Taubadel, Viola von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 17.03.2010 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 17.03.2010 Golze, Diana DIE LINKE 17.03.2010 Körper, Fritz Rudolf SPD 17.03.2010 Kramme, Anette SPD 17.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 17.03.2010 Pflug, Johannes SPD 17.03.2010 Roth (Esslingen), Karin SPD 17.03.2010 Schäfer (Bochum), Axel SPD 17.03.2010 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 17.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Hempelmann, Rolf SPD 17.03.2010 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 17.03.2010 Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 17.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 17.03.2010 30. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Volker Beck


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Unsere Anfrage an diese Listen verbindet sich mit

    keiner Bewertung, sondern es geht hier um Transpa-
    renz.


    (Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Gäste abqualifizieren!)


    – Ja, es geht hier um Transparenz.

    Natürlich kann Transparenz dazu führen, dass die Öf-
    fentlichkeit kontrovers über Dinge, die bekannt werden,
    diskutiert. Ich meine, dass es auch völlig in Ordnung
    geht, dass darüber geredet wird, wer bei solchen Veran-
    staltungen eingeladen wird. Hier handelt eine Regie-
    rungsstelle als Exekutive. Es wäre nicht in Ordnung,
    wenn darüber geredet würde, wer sich mit wem auf pri-
    vaten Partys des Außenministers oder welcher Person
    auch immer trifft. Aber wenn etwas vom Steuerzahler
    bezahlt wird, wenn es um die offiziellen Kontakte des
    Auswärtigen Amtes geht, dann hat die Öffentlichkeit
    auch einen Anspruch.


    (Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Der Rechnungshof prüft! – Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Rechnungshof!)


    Es reicht nicht, dass diskrete Einsichtnahme gewährt
    wird; vielmehr kann man sich dazu bekennen. Ich sage
    gar nicht, dass da irgendetwas schief ist; aber wir haben
    das Recht, so etwas zu erfahren und dann zu bewerten,
    ob das in Ordnung ist oder nicht.

    Ich maße mir kein Urteil an, wenn ich die entspre-
    chenden Informationen nicht habe. Aber es gibt eben
    entsprechende Berichte, bei denen man das Gefühl hat,
    die Zusammenstellung sei in besonderer Weise und viel-
    leicht nicht ganz sachgerecht mit Blick auf das Auswär-
    tige Amt erfolgt. Es mag so sein, es mag sich auch ganz
    anders verhalten. Wissen und beurteilen kann man das
    nur, wenn man die Informationen offenlegt. Deshalb for-
    dere ich den Außenminister auf, hier Transparenz walten
    zu lassen und uns auch zu sagen, wer welche Leute für
    Delegationsreisen vorgeschlagen hat und welches Bera-
    tungsergebnis am Ende für die Zusammenstellung der
    Delegation herausgekommen ist. Diese Vorgänge müs-
    sen transparent gemacht werden.

    Sie, Herr Außenminister, haben sich beschwert, dass
    angeblich eine Kampagne gegen Sie laufe. Ich glaube,
    die Kampagne hat nur ein Feuer: Das ist die mangelnde
    Transparenz des Auswärtigen Amtes bei diesen Vorgän-
    gen und nicht der böse Wille von Leuten, die Fragen ha-
    ben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Fragen, mit Verlaub, sind keine Majestätsbeleidigung,
    sondern das gute Recht des Parlamentes. Das Interpella-
    tionsrecht und das Haushaltsrecht sind unsere höchsten
    Güter. Sie machen viel von dem aus, was das Parlament
    leisten kann.





    Volker Beck (Köln)



    (A) (C)



    (D)(B)


    (Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Gäste abqualifizieren!)


    Diese Aufgabe werden wir auch weiter wahrnehmen und
    uns da, mit Verlaub, den Schneid nicht abkaufen lassen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Dr. Rainer Stinner [FDP]: Ich möchte gerne antworten!)




Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Wir fahren in der Debatte nun fort. Ich erteile das

Wort dem Kollegen Rolf Mützenich für die SPD-Frak-
tion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Rolf Mützenich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Die eine oder andere Diskussion, die wir hier gerade ge-
    führt haben, entspricht nicht meiner Debattenkultur.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP)


    Zugleich finde ich aber auch, dass Sie, Herr Außen-
    minister, heute eine Chance verpasst haben. Sie hätten
    auf die Nachfragen, die in den letzten Tagen gestellt
    worden sind, durchaus antworten können. Sie hätten
    auch genug Redezeit gehabt, insbesondere weil ich
    glaube, dass die drei Punkte, die Sie angeführt haben,
    Sie nicht so stark bedrängt haben, dass Sie nicht auf die
    drängenden Fragen, die in den letzten Tagen immer wie-
    der gestellt worden sind, hätten antworten können.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Ich fand auch manches bizarr, insbesondere, dass Sie
    am Sonntag gesagt haben, Ihnen werde man den Schneid
    nicht abkaufen. Ich will Ihnen den Schneid nicht abkau-
    fen. Darauf kommt es gar nicht an. Ich hätte auch diesen
    Duktus nicht gewählt. Der entscheidende Punkt ist doch
    einfach, dass in den letzten Wochen und Monaten so
    viele unterschiedliche Fragen mit Ihnen, aber auch mit
    dem Amt in Verbindung gebracht worden sind, dass
    diese Diskussion notwendig gewesen ist und die offenen
    Fragen sozusagen nach Antworten schreien. Ich glaube,
    Sie hätten heute antworten sollen. Ich habe das erwartet.
    Ich hätte es auch deswegen besser gefunden, weil ich
    glaube, dass diese Empörungsrituale, die Sie in den letz-
    ten Tagen immer wieder aufzuführen versucht haben,
    letztendlich wieder auf Sie zurückfallen werden.

    Sie haben sich darüber beschwert, dass die Opposi-
    tion eine entsprechende Debatte geführt hat, als Sie im
    Ausland gewesen sind. Ich hätte mich zuerst einmal an
    meinen Koalitionspartner gewandt und gefragt, was
    denn in den Generalsekretär Dobrindt gefahren sei, als er
    über die „Abwrackprämie für Taliban“ gesprochen hat,
    als es um die Afghanistanstrategie ging, als er Sie in die
    Türkei begleitet hat und Aussagen getätigt hat, die von
    uns mit Sicherheit niemals gekommen wären. Ich wäre
    also vorsichtig bei diesen Fragen.

    Nun wollen zum Beispiel Herr Lindner und Ihre Frak-
    tionsvorsitzende Ihnen beispringen, indem sie sagen, das
    alles schade der Demokratie bzw. der politischen Kultur.
    Aber, Herr Außenminister, wo kommen wir hin, wenn
    Sie die Ordnung des Staates so mit Ihrer Person identifi-
    zieren, dass Sie auch die Kritik, die an Ihnen persönlich
    geübt wird, mit Ihrem Amt verbinden?


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich muss Ihnen sagen: Wenn etwas der Demokratie ge-
    schadet hat, dann waren es die Parteispenden und eine
    Haushaltspolitik, die sich möglicherweise von diesen
    Parteispenden abgeleitet hat. Das müssen Sie verantwor-
    ten. Ich finde, das schadet der Demokratie mehr als die
    Frage nach Aufklärung und Transparenz in diesem Bun-
    destag.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Herr Außenminister, ich hatte Ihnen in der Debatte,
    die wir anlässlich der Einbringung des Haushalts geführt
    haben, Kooperation angeboten. Das finde ich auch wei-
    terhin richtig. Wir haben dies auch im Falle Afghanis-
    tans getan. Es wird in den nächsten Wochen und Mona-
    ten sicherlich genügend Themen geben, bei denen die
    Opposition, zumindest die SPD-Fraktion, mit Ihnen in
    ein Gespräch inhaltlicher Art eintreten will. Aber dazu
    möchten wir wissen: Wo wollen Sie eigentlich hin mit
    dieser Außenpolitik? Eine Antwort auf diese Frage hat in
    den letzten 140 Tagen gefehlt.

    Ich war zum Beispiel wirklich enttäuscht, dass Sie es
    nicht geschafft haben, der neuen europäischen Außen-
    ministerin – Herr Stinner und Herr Frankenhauser, Sie
    haben eben darüber gesprochen – einmal beizuspringen.
    Was macht diese Kollegin in den letzten Tagen durch?
    Sie wird auf europäischer Ebene sozusagen gemobbt,
    weil sie es beispielsweise nicht schafft, am Wochenende
    drei Termine wahrzunehmen, und stattdessen bei ihrer
    Familie sein will. Ich finde, es gehört, auch innerhalb
    Europas, zum guten Ton, sich vor diese Institution zu
    stellen und den Europäischen Auswärtigen Dienst zu un-
    terstützen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ein anderer Punkt ist von Kollegin Müller angespro-
    chen worden. Ich finde es erschreckend, dass Sie, der Sie
    sich damals in der Opposition gegen UNIFIL ausgespro-
    chen haben, es heute nicht schaffen, über Ihren Schatten
    zu springen und in der Funktion des Außenministers
    dem libanesischen Ministerpräsidenten gegenüberzutre-
    ten und ihm zu sagen, dass wir darüber noch einmal
    nachdenken und unter Umständen nach der Sommer-
    pause ein erneutes Mandat dafür einbringen. Denn der li-
    banesische Ministerpräsident hat doch, als er hier zu Be-
    such war, händeringend darum gefleht, dass Deutschland
    sich nicht aus dem Mandat verabschiedet, weil er Angst
    hat, dass dann der Nahostprozess, von dem man nicht
    mehr wirklich sprechen kann, nicht mehr für Libanon
    gilt. Auch das haben Sie nicht getan. Ich würde mir wün-
    schen, Sie wären an dieser Stelle wirklich Außenminis-
    ter.





    Dr. Rolf Mützenich


    (A) (C)



    (D)(B)


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Sie haben es der Kanzlerin überlassen, den Siedlungs-
    bau zu kritisieren. Ich fand das, was Sie heute hierzu ge-
    sagt haben, wachswindelweich; das sage ich an beide
    Parteien gerichtet. Ich meine, man muss ganz offen ge-
    genüber der israelischen Regierung zum Ausdruck brin-
    gen, dass die Palästinensische Autonomiebehörde nir-
    gendwo baut, sondern im Grunde genommen daran
    gehindert wird, ihre Arbeit zu tun. Das sind Dinge, die
    ein deutscher Außenminister ansprechen muss und auch
    darf, insbesondere in der konkreten Verantwortung ge-
    genüber Israel. Auch dazu habe ich heute kein Wort ge-
    hört.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Dann rühmen Sie sich immer, Sie wären sozusagen
    der Erfinder von Abrüstung und Rüstungskontrolle.
    Herr Außenminister, Sie wissen, dass wir zurzeit über ei-
    nen gemeinsamen Antrag zu Abrüstung und Rüstungs-
    kontrolle verhandeln, weil uns viel daran liegt, dass die
    Überprüfungskonferenz zum Atomwaffensperrvertrag in
    New York ein Erfolg wird. Ich finde es richtig, dass der
    Bundestag sich hierzu zusammensetzt. Aber ich sage Ih-
    nen: Es ist zu wenig, zum Beispiel nur den Abzug der
    taktischen Atomwaffen zu fordern, wenn man nicht
    gleichzeitig mit seinen europäischen Kollegen darüber
    spricht. Denn sonst sagen vielleicht plötzlich andere Re-
    gierungen: Wenn die Atomwaffen aus Deutschland ver-
    schwinden, nehmen wir die ganz gerne. – Das gehört
    nicht zu einer klugen Abrüstung und Rüstungskontrolle,
    sondern das verlagert nur das Problem.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Deswegen wäre ich Ihnen wirklich dankbar, wenn Sie
    Manns genug wären, diese Diskussion auch auf die euro-
    päische und die NATO-Ebene zu verlagern.

    Der zweite Punkt im Zusammenhang mit Abrüstung
    und Rüstungskontrolle betrifft den immer noch ausste-
    henden Vertrag zwischen den USA und Russland über
    den Abbau strategischer Atomwaffen. Ich glaube, die
    brauchen ein bisschen Feuer bei dieser Diskussion bzw.
    Unterstützung. Ich sage Ihnen: Wir bauen ein riesengro-
    ßes Problem auf, wenn wir die Raketenabwehr nicht mit
    Abrüstung und Rüstungskontrolle verbinden. Dies zu
    tun, ist eine ganz wichtige Aufgabe. Die Frage, wie man
    das erreichen kann, beantworten Sie in Ihrer Funktion
    als deutscher Außenminister aber nicht.

    Der letzte Punkt. Die konventionelle Abrüstung und
    Rüstungskontrolle stehen vor einer großen Herausforde-
    rung. Wir von der SPD haben Ihnen angeboten, den ange-
    passten Vertrag im Deutschen Bundestag sofort zu ratifi-
    zieren, wenn Sie ihn vorlegen. Dadurch könnte man zu
    einer weiterführenden Diskussion kommen. Diese Auf-
    gabe haben Sie zu erfüllen. Auch die Fragen zu der
    deutsch-russischen Modernisierungspartnerschaft schreien
    danach, dass sich der Außenminister damit beschäftigt.

    Ich glaube, Ihr Problem ist, dass Sie nach 140 Tagen
    noch immer nicht im Amt angekommen sind. Ihr Augen-
    merk gilt zuerst Ihnen selbst und dann der Außenpolitik.
    Ich glaube, das ist die falsche Reihenfolge.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)