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ID1703004000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/30 2705 B Dr. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Bernd Scheelen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . (Drucksachen 17/605, 17/623) . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 2705 D 2711 A 2720 A 2725 A 2730 B 2734 C 2734 D 2735 B 2736 B 2739 A 2749 C 2749 C 2754 B 2756 C 2758 B 2759 A 2759 B 2761 A 2761 C 2763 D Deutscher B Stenografisc 30. Sit Berlin, Mittwoch, d I n h a Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2009 bis 2013 (Drucksachen 16/13601, 17/626) . . . . . . . 9 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt (Drucksachen 17/604, 17/623) . . . . . . . . . 2705 A 2705 B Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . Petra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 2740 D 2743 B undestag her Bericht zung en 17. März 2010 l t : Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt 2744 C 2745 C 2746 B 2747 C 2748 C 2749 B 2752 C Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . 2764 B 2764 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Andrej Konstantin Hunko (DIE LINKE) . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . Marina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Roth (Heringen) (SPD) . . . . . . . . . . . Michael Stübgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ute Granold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 17/613, 17/623) . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Michael Brand (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2764 D 2765 C 2767 A 2767 C 2768 A 2769 C 2771 B 2772 D 2773 B 2774 C 2775 C 2777 A 2778 D 2780 B 2781 A 2781 B 2783 A 2784 B 2785 D 2786 C 2786 C 2788 C 2789 B 2791 D 2793 A 2794 D 2795 B 2795 B 2796 A 2796 D 2798 C 2800 C 2801 D Tagesordnungspunkt III: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Abschaffung des Finanzpla- nungsrates (Drucksache 17/983) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktion DIE LINKE: Men- schenrechte in Kolumbien auf die Agenda setzen – Freihandelsabkommen EU-Ko- lumbien stoppen (Drucksache 17/1015) . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Fraktion DIE LINKE: Den Schie- nenverkehr als sichere Verkehrsform er- halten und stärken (Drucksache 17/1016) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt IV: a) Erste Beschlussempfehlung des Wahlprü- fungsausschusses: zu Einsprüchen ge- gen die Gültigkeit der Wahl der Abge- ordneten des Europäischen Parlaments aus der Bundesrepublik Deutschland am 7. Juni 2009 (Drucksache 17/1000) . . . . . . . . . . . . . . . b) – l) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 50, 51, 52, 53, 54, 55, 56, 57, 58, 59 und 60 zu Peti- tionen (Drucksachen 17/909, 17/910, 17/911, 17/912, 17/913, 17/914, 17/915, 17/916, 17/917, 17/918, 17/919) . . . . . . . . . . . . . . 12 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 17/619, 17/623) . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Harald Leibrecht (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2803 D 2803 D 2804 A 2804 A 2804 B 2805 B 2805 C 2807 B 2808 B 2809 D 2810 D 2811 B 2812 B 2814 B 2816 A 2818 A 2818 A 2818 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 III Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2819 B 2820 A 2820 C 2821 D 2823 B 2823 C 2823 D 2825 A 2826 A 2826 C 2827 C 2828 B 2828 D 2829 B 2829 D 2830 D 2831 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 2705 (A) (C) (D)(B) 30. Sit Berlin, Mittwoch, d Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 2831 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barchmann, Heinz- Joachim SPD 17.03.2010 Bellmann, Veronika CDU/CSU 17.03.2010 Brinkhaus, Ralph CDU/CSU 17.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 17.03.2010 Cramon-Taubadel, Viola von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 17.03.2010 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 17.03.2010 Golze, Diana DIE LINKE 17.03.2010 Körper, Fritz Rudolf SPD 17.03.2010 Kramme, Anette SPD 17.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 17.03.2010 Pflug, Johannes SPD 17.03.2010 Roth (Esslingen), Karin SPD 17.03.2010 Schäfer (Bochum), Axel SPD 17.03.2010 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 17.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Hempelmann, Rolf SPD 17.03.2010 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 17.03.2010 Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 17.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 17.03.2010 30. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Tabea Rößner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Da

    wir hier die ganze Woche über Zahlen diskutieren, habe
    auch ich eine mitgebracht: 15. 15 Pressemitteilungen ha-
    ben die Fraktionen von CDU/CSU und FDP gestern ver-
    sandt. Insgesamt 2 054 waren es im vergangenen Jahr.
    Offensichtlich haben Sie ein großes Vertrauen in die Me-
    dien und darin, dass diese Ihre Botschaften an die Bürge-
    rinnen und Bürger weitertragen.


    (Zuruf von der FDP: Ja!)


    Umso erstaunlicher ist es, dass Ihnen die Medien jenseits
    Ihrer Pressearbeit so wenige Anstrengungen wert sind.
    Die Heimat all Ihrer Pressemitteilungen ist in Not, und
    Sie schauen tatenlos zu.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir brauchen aber ein breites Angebot an unabhän-
    gigen Medien; denn dies ist ein wesentlicher Grundpfei-
    ler unserer Demokratie. Wir Grüne wollen mündige Bür-
    gerinnen und Bürger, die teilhaben können an dieser
    Demokratie.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Auch deshalb brauchen wir einen leichten Zugang zu In-
    formationen, ohne Einschränkungen oder Barrieren, on-
    line wie offline. Der schnelle Zugang oder überhaupt ein
    Zugang zum Internet fehlt aber in ganzen Landstri-
    chen. Wenn Sie, Herr Brüderle, die Verlegung moderner
    Kabelleitungen feiern, bringt das nur wenig, wenn die
    Leitungen nicht bis an die Häuser reichen. Das ist dann
    so wie eine ICE-Strecke ohne Bahnhöfe: Man kann nicht
    zusteigen und verpasst den Anschluss.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ein weiteres zentrales Anliegen muss uns die
    Medienkompetenz sein. Da müssen wir bei Kindern
    und Jugendlichen anfangen. Zwar finden sich über den
    Haushalt verteilt einige Projekte zur Medienkompetenz,
    die gefördert werden. Aber das sind zumeist nur große
    Vorzeigeprojekte. Das ist uns zu wenig. Wo bleibt die
    Förderung von kleinen Initiativen, die Kindern, Jugend-
    lichen und Erwachsenen die digitale Welt erklären? Wir
    haben verstärkte Maßnahmen unter einem solchen
    Haushaltstitel gefordert, aber ohne Erfolg. Obwohl der
    Medienbereich sowieso schon mit einem sehr schmalen
    Budget ausgestattet ist, wird ausgerechnet hier noch wei-
    ter gespart.

    Kreativität fehlt Ihnen auch bei der Lösung der Pres-
    sekrise. Die Verlegerlobby hat Ihnen das Leistungs-
    schutzrecht in den Koalitionsvertrag diktiert. Doch wie
    es aussehen soll, weiß keiner so genau. Offenbar wissen





    Tabea Rößner


    (A) (C)



    (D)(B)

    Sie nicht einmal, sehr geehrte Damen und Herren von
    der Koalition, ob Sie es denn überhaupt noch wollen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Selbst wenn es diesen Verlegerschutz geben sollte, wird
    er die Presse nicht retten. Nicht ein Tropfen und auch
    nicht ein Tröpfchen, sondern höchstens ein Nanotröpf-
    chen auf den heißen Stein wäre das. Die Presse stirbt,
    und Sie schauen zu.

    Unsere Demokratie braucht starke, unabhängige Me-
    dien. Sie informieren, sie kritisieren, und sie tragen zur
    gesellschaftlichen Debatte bei. Unabhängige Medien
    sind kein Luxus, den wir uns leisten. Sie sind geistiges
    und gesellschaftliches Grundnahrungsmittel. Ihre Glaub-
    würdigkeit ist das Fundament, auf das sie bauen. Dieses
    Fundament dürfen wir nicht unterhöhlen, wie es im Fall
    Brender beim ZDF geschehen ist.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Mit dieser Personalentscheidung wurde offensichtlich,
    dass der Staat hier auch auf das Programm zugreift. Das
    aber widerspricht der Rundfunkfreiheit, die im Grundge-
    setz verankert ist, fundamental.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


    Was haben Ministerpräsidenten, Staatssekretäre und Ver-
    treter der Bundesregierung im Fernsehrat des ZDF zu
    suchen? Ich meine: nichts.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Herr Neumann, wenn Sie schon als Regierungsvertreter
    Mitglied im Verwaltungsrat sind, dann schauen Sie nicht
    tatenlos zu, wenn ein unabhängiger Journalist gegangen
    wird.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Auch wenn der Rundfunk Ländersache ist, stehen wir
    Bundestagsabgeordnete hier in der Pflicht, und zwar in
    der Pflicht, die Verfassung zu wahren. Wir haben die
    Möglichkeit, einen Normenkontrollantrag zu stellen.
    Wir Grüne wollen, dass der ZDF-Staatsvertrag durch
    das Bundesverfassungsgericht überprüft wird. Jeder von
    Ihnen kann sich diesem Antrag anschließen und zeigen,
    dass ihm die Unabhängigkeit der Medien etwas wert ist.
    Ich lade Sie alle ein, den Antrag zu unterschreiben. So
    senden wir gemeinsam ein starkes Signal nach draußen,
    für einen starken und für einen unabhängigen Rundfunk.

    Vielen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Frau Kollegin Rößner, das war Ihre erste Rede im

Deutschen Bundestag. Unsere herzliche Gratulation und
alle guten Wünsche für die weitere Arbeit!


(Beifall)

Nun hat Kollege Siegmund Ehrmann als letzter Red-
ner in dieser Debatte das Wort für die SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Siegmund Ehrmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! In

    der Tat gibt es im Bereich der Kultur- und Medienpolitik
    zwischen den Fraktionen große Schnittmengen. So be-
    grüßen wir ausdrücklich, dass sich eine Enquete-Kom-
    mission – deren Einrichtung haben wir mitgetragen –,
    mit Fragen des Internets und der digitalen Welt aus-
    einandersetzen wird. Nun kann man sicherlich noch ei-
    nige Zeit auf Handlungsempfehlungen warten. Es gibt
    aber schon heute in einigen Punkten insbesondere kul-
    turpolitische Herausforderungen, zum Beispiel wie die
    kulturelle Vielfalt im Internet und der freie Zugang zu
    den Informationen gesichert werden können.

    Eine Antwort, die wir im Bereich der Kulturpolitik
    geben, ist die Deutsche Digitale Bibliothek. Obwohl
    Ende des Jahres ein Verwaltungsabkommen zwischen
    dem Bund und den Ländern abgeschlossen wurde, wo-
    nach bis zum Jahr 2013 erhebliche Mittel, etwa 10 Mil-
    lionen Euro, dort eingebracht werden sollen, habe ich er-
    hebliche Kritik an den Strukturen, in denen dieser
    Prozess abläuft. Es gibt keine eindeutig geklärten Ver-
    antwortlichkeiten, es gibt keine klare Steuerung dieses
    Prozesses, es gibt kein Konzept, in dem Prioritäten oder
    Finanzierungsbedarfe dargestellt worden sind. Das ist
    ein erheblicher Mangel. Nun mag man wie die Linken
    beantragen, zusätzliches Geld dort hineinzupumpen,
    aber Voraussetzung für uns ist, dass wir zunächst die
    Ziele und die Schwerpunkte eindeutig definieren.


    (Beifall bei der SPD)


    Deshalb fordern wir, dass die Gremien klare Verant-
    wortungsstrukturen erhalten und ein nationaler Digitali-
    sierungsrat eingerichtet wird, der eine steuernde Funk-
    tion und die Aufgabe haben muss, eine nationale
    Digitalisierungsstrategie zu entwickeln.

    Das zweite Thema ist hier schon von anderen ange-
    sprochen worden. Ich will auf die kommunale Finanz-
    krise und insbesondere auf deren Auswirkungen auf die
    Kulturpolitik eingehen. Der Bund trägt etwa 10 Prozent
    der öffentlichen Kulturausgaben, die Länder tragen ge-
    meinsam mit den Kommunen 90 Prozent. In Nordrhein-
    Westfalen tragen die Kommunen aus traditionellen
    Gründen allein 80 Prozent der Ausgaben. Insofern sind
    die Auswirkungen der abenteuerlichen Steuerpolitik ne-
    ben den ohnehin zu bewältigenden Auswirkungen der
    Finanzkrise gerade für die Kommunen in Nordrhein-
    Westfalen, aber nicht nur dort, gravierend.

    Was kann der Bund tun? Wir haben den Antrag ge-
    stellt – eine schmale Idee, die aber immerhin gute Ef-
    fekte hat –, die Bundeskulturstiftung mit mehr Mitteln
    auszustatten. Darüber ist berichtet worden. Ein weiterer
    Punkt ist – das ist ein Ansatz vorausschauender und ge-
    staltender Kulturpolitik –, Erfahrungen, die wir mit der
    öffentlichen Kulturförderung durch den Bund in Ost-
    deutschland gemacht haben, auf Westdeutschland zu
    übertragen. Im Osten unseres Landes haben wir mit dem





    Siegmund Ehrmann


    (A) (C)



    (D)(B)

    Blaubuch ein Instrument, mit dem wir gemeinsam mit
    allen Akteuren die Projekte von nationaler Bedeutung
    identifiziert haben. Muss denn erst in Köln das Stadtar-
    chiv zusammenbrechen, damit wir erkennen, dass dieses
    Archiv in Köln ebenfalls ein besonderes nationales kul-
    turelles Erbe ist?


    (Beifall bei der SPD)


    Nun haben wir uns als Bund gemeinsam mit der Kom-
    mune Gott sei Dank in die Stiftung eingebracht. Der Mi-
    nisterpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen hat ex-
    trem lange gebraucht, ebenfalls Verantwortung zu
    übernehmen. Aus diesem Beispiel leiten wir die Forde-
    rung ab, die Kulturförderpolitik des Bundes weiterzuent-
    wickeln und die Idee des Blaubuches nicht auf Ost-
    deutschland zu beschränken, sondern die Identifikation
    besonders förderwürdiger kultureller Güter auch in den
    westdeutschen Ländern vorzunehmen. Dies wäre eine
    Möglichkeit, die Kommunen zu entlasten.


    (Beifall bei der SPD)


    Im Ergebnis heißt das: Sowohl bei der Digitalisie-
    rungspolitik als auch bei der Weiterentwicklung der Kul-
    turförderung durch den Bund vermisse ich die Gestal-
    tungsverantwortung dieser Regierungskoalition und des
    Staatsministers. Wir haben Anregungen gegeben. Wir
    erwarten, dass Sie sich mit diesen qualifiziert auseinan-
    dersetzen.

    Danke schön.


    (Beifall bei der SPD)