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ID1703003800

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    11. Grünen.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/30 2705 B Dr. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Bernd Scheelen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . (Drucksachen 17/605, 17/623) . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 2705 D 2711 A 2720 A 2725 A 2730 B 2734 C 2734 D 2735 B 2736 B 2739 A 2749 C 2749 C 2754 B 2756 C 2758 B 2759 A 2759 B 2761 A 2761 C 2763 D Deutscher B Stenografisc 30. Sit Berlin, Mittwoch, d I n h a Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2009 bis 2013 (Drucksachen 16/13601, 17/626) . . . . . . . 9 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt (Drucksachen 17/604, 17/623) . . . . . . . . . 2705 A 2705 B Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . Petra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 2740 D 2743 B undestag her Bericht zung en 17. März 2010 l t : Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt 2744 C 2745 C 2746 B 2747 C 2748 C 2749 B 2752 C Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . 2764 B 2764 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Andrej Konstantin Hunko (DIE LINKE) . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . Marina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Roth (Heringen) (SPD) . . . . . . . . . . . Michael Stübgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ute Granold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 17/613, 17/623) . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Michael Brand (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2764 D 2765 C 2767 A 2767 C 2768 A 2769 C 2771 B 2772 D 2773 B 2774 C 2775 C 2777 A 2778 D 2780 B 2781 A 2781 B 2783 A 2784 B 2785 D 2786 C 2786 C 2788 C 2789 B 2791 D 2793 A 2794 D 2795 B 2795 B 2796 A 2796 D 2798 C 2800 C 2801 D Tagesordnungspunkt III: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Abschaffung des Finanzpla- nungsrates (Drucksache 17/983) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktion DIE LINKE: Men- schenrechte in Kolumbien auf die Agenda setzen – Freihandelsabkommen EU-Ko- lumbien stoppen (Drucksache 17/1015) . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Fraktion DIE LINKE: Den Schie- nenverkehr als sichere Verkehrsform er- halten und stärken (Drucksache 17/1016) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt IV: a) Erste Beschlussempfehlung des Wahlprü- fungsausschusses: zu Einsprüchen ge- gen die Gültigkeit der Wahl der Abge- ordneten des Europäischen Parlaments aus der Bundesrepublik Deutschland am 7. Juni 2009 (Drucksache 17/1000) . . . . . . . . . . . . . . . b) – l) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 50, 51, 52, 53, 54, 55, 56, 57, 58, 59 und 60 zu Peti- tionen (Drucksachen 17/909, 17/910, 17/911, 17/912, 17/913, 17/914, 17/915, 17/916, 17/917, 17/918, 17/919) . . . . . . . . . . . . . . 12 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 17/619, 17/623) . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Harald Leibrecht (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2803 D 2803 D 2804 A 2804 A 2804 B 2805 B 2805 C 2807 B 2808 B 2809 D 2810 D 2811 B 2812 B 2814 B 2816 A 2818 A 2818 A 2818 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 III Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2819 B 2820 A 2820 C 2821 D 2823 B 2823 C 2823 D 2825 A 2826 A 2826 C 2827 C 2828 B 2828 D 2829 B 2829 D 2830 D 2831 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 2705 (A) (C) (D)(B) 30. Sit Berlin, Mittwoch, d Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 2831 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barchmann, Heinz- Joachim SPD 17.03.2010 Bellmann, Veronika CDU/CSU 17.03.2010 Brinkhaus, Ralph CDU/CSU 17.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 17.03.2010 Cramon-Taubadel, Viola von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 17.03.2010 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 17.03.2010 Golze, Diana DIE LINKE 17.03.2010 Körper, Fritz Rudolf SPD 17.03.2010 Kramme, Anette SPD 17.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 17.03.2010 Pflug, Johannes SPD 17.03.2010 Roth (Esslingen), Karin SPD 17.03.2010 Schäfer (Bochum), Axel SPD 17.03.2010 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 17.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Hempelmann, Rolf SPD 17.03.2010 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 17.03.2010 Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 17.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 17.03.2010 30. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Reiner Deutschmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr verehrten

    Damen und Herren! Altbundespräsident Richard von
    Weizsäcker hat über die Kultur gesagt:

    Unsere Kultur ist gewachsen wie ein kräftiger, viel-
    gestaltiger Mischwald. Er leistet seinen Beitrag zur
    lebensnotwendigen Frischluft.

    Damit spricht er aus, was für uns alle eigentlich selbst-
    verständlich sein sollte. Leider muss aber gerade die
    Kultur immer wieder um ihre Finanzierungsgrundlagen
    kämpfen. Sie muss gestärkt werden. Deshalb sollte die
    Kultur zur Pflichtaufgabe der Länder und Kommu-
    nen werden, wie es in Sachsen der Fall ist.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Wer die Axt an die Wurzeln der Kultur anlegt, riskiert
    dauerhafte Schäden für unsere gesellschaftliche und
    wirtschaftliche Entwicklung. Ich bin deshalb froh, dass
    es der Koalition gelungen ist, einen soliden und verläss-
    lichen Bundeskulturetat vorzulegen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Der Etat des BKM steigt in diesem Jahr noch einmal
    deutlich, und das, obwohl wir uns in einer der stärksten
    Wirtschaftskrisen befinden, die unser Land in den letzten
    60 Jahren bewältigen musste.

    Dieser Etat ist ein starkes Signal an die Kulturschaf-
    fenden sowie an alle Bürgerinnen und Bürger. Auch in
    Zeiten knapper Kassen erweist sich der Bund als verläss-
    licher Partner. Kulturförderung hat für uns Liberale
    höchste Priorität.


    (Beifall bei der FDP)


    Aus diesem Grund sind wir besonders stolz, dass es uns
    quasi in letzter Minute gelungen ist, zusätzlich rund
    5 Millionen Euro bereitzustellen. Damit wächst der Kul-
    turetat gegenüber dem Vorjahr um insgesamt 22 Millio-
    nen Euro. Das entspricht einer Steigerung von 2 Prozent.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, im Koalitionsver-
    trag haben Union und FDP die Aufarbeitung der SED-
    Diktatur zu einem Aufgabenschwerpunkt der 17. Wahl-
    periode gemacht. Gerade im 20. Jubiläumsjahr der fried-
    lichen Revolution und des Mauerfalls dürfen die Folgen
    der SED-Diktatur nicht verharmlost oder vergessen wer-
    den.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Mit der Einrichtung eines Zeitzeugenbüros und einer
    Begegnungsstätte zur Aufarbeitung der DDR-Diktatur
    setzt die Koalition diese Vorgabe gleich mit dem ersten
    Haushalt dieser Legislaturperiode um.


    (Beifall bei der FDP)


    In beiden Einrichtungen investieren wir 600 000 Euro.
    Das ist gut angelegtes Geld. Gerade für junge Leute ist
    es wichtig, mit Zeitzeugen ins Gespräch zu kommen.
    Das ist effizienter als vier Wochen Geschichtsunterricht
    im Klassenzimmer.

    Auch die Gedenkstätte im ehemaligen Stasi-Gefäng-
    nis in Berlin-Hohenschönhausen erhält in diesem Jahr
    eine höhere Zuwendung, um ihre hervorragende Arbeit
    noch besser fortführen zu können.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des Abg. Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    „Kein Geschichtsbuch der Welt hätte uns so viel zeigen
    können wie Sie in diesen zwei Stunden“, schreiben
    Schüler aus Baden-Württemberg. Die Mitarbeiter der
    Gedenkstätte beweisen seit Jahren, wie Öffentlichkeits-
    arbeit erfolgreich betrieben werden kann. Ehemalige
    Häftlinge führen die Besucher durch die Gedenkstätte.
    Dieser Kontakt am Originalschauplatz lässt die Besucher
    nicht kalt. Die Förderung solcher Einrichtungen wie der





    Reiner Deutschmann


    (A) (C)



    (D)(B)

    in Hohenschönhausen ist ein wichtiger Punkt, um etwas
    gegen gefährliches Halbwissen und Ostalgiewellen zu
    tun.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Sehr verehrte Kolleginnen und Kollegen, unsere
    Denkmäler brauchen unsere Unterstützung. Trotz gro-
    ßer Anstrengungen von Kommunen, Ländern und Bund
    sind viele bauliche Zeugnisse der Geschichte vom Ver-
    fall bedroht. Wir haben uns erfolgreich dafür eingesetzt,
    dass die Mittel für die Restaurierung von unbeweglichen
    Kulturdenkmälern von nationaler Bedeutung um
    3 Millionen Euro auf 17,3 Millionen Euro erhöht wer-
    den. Damit leistet der Bund einen wichtigen Beitrag zur
    Sanierung und Substanzerhaltung von Baudenkmälern
    wie auch von historischen Parks und Gärten.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP, der CDU/ CSU und der SPD)


    Gerade kleine und finanzschwache Kommunen können
    durch diese Mittel das eine oder andere Kleinod vor dem
    völligen Verfall retten. Aufgrund der nationalen Bedeu-
    tung unterstützt die Koalition auch den Wiederaufbau
    des Kölner Stadtarchivs mit 1 Million Euro.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ebenso liegt uns die freie Theaterszene sehr am Her-
    zen. Freie Theater setzen neue Maßstäbe und halten mit
    ihrer Experimentierfreude den kulturellen Nährboden
    fruchtbar. Sie sind ein besonderer Hort kreativer Kraft
    und nutzen die Sprache jüngerer Menschen, die wir ge-
    rade im Rahmen der kulturellen Bildung für Kunst und
    Kultur interessieren wollen. Diese Theater haben aber
    gewöhnlich eine äußerst dünne Finanzdecke und werden
    hauptsächlich von ehrenamtlichem Engagement getra-
    gen.

    Allein in Niedersachsen bieten die freien Theater
    etwa viermal so viele Aufführungen für Kinder und Ju-
    gendliche pro Jahr an wie die Stadt- und Staatstheater und
    erreichen doppelt so viele Zuschauer. Deswegen ist es nur
    konsequent, wenn der Bundesverband Freier Theater
    erstmalig Gelder für seine Arbeit erhält.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Auch die uns sehr wichtige Initiative Kultur- und Krea-
    tivwirtschaft erhält einen höheren Zuschuss. Deutsch-
    land begreift sich als Kulturnation. Auch im Ausland
    werden wir gerade wegen unserer Kulturdichte ge-
    schätzt. Jeder in die Kultur investierte Euro zahlt sich
    auf anderen Ebenen doppelt und dreifach aus. Unser
    christlich-liberaler Kulturhaushalt trägt dieser Tatsache
    Rechnung.

    Ich danke insbesondere Herrn Staatsminister
    Neumann und allen, die positiv an diesem Haushalt mit-
    gewirkt haben.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat nun Tabea Rößner für die Fraktion

Bündnis 90/Die Grünen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Tabea Rößner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Da

    wir hier die ganze Woche über Zahlen diskutieren, habe
    auch ich eine mitgebracht: 15. 15 Pressemitteilungen ha-
    ben die Fraktionen von CDU/CSU und FDP gestern ver-
    sandt. Insgesamt 2 054 waren es im vergangenen Jahr.
    Offensichtlich haben Sie ein großes Vertrauen in die Me-
    dien und darin, dass diese Ihre Botschaften an die Bürge-
    rinnen und Bürger weitertragen.


    (Zuruf von der FDP: Ja!)


    Umso erstaunlicher ist es, dass Ihnen die Medien jenseits
    Ihrer Pressearbeit so wenige Anstrengungen wert sind.
    Die Heimat all Ihrer Pressemitteilungen ist in Not, und
    Sie schauen tatenlos zu.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir brauchen aber ein breites Angebot an unabhän-
    gigen Medien; denn dies ist ein wesentlicher Grundpfei-
    ler unserer Demokratie. Wir Grüne wollen mündige Bür-
    gerinnen und Bürger, die teilhaben können an dieser
    Demokratie.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Auch deshalb brauchen wir einen leichten Zugang zu In-
    formationen, ohne Einschränkungen oder Barrieren, on-
    line wie offline. Der schnelle Zugang oder überhaupt ein
    Zugang zum Internet fehlt aber in ganzen Landstri-
    chen. Wenn Sie, Herr Brüderle, die Verlegung moderner
    Kabelleitungen feiern, bringt das nur wenig, wenn die
    Leitungen nicht bis an die Häuser reichen. Das ist dann
    so wie eine ICE-Strecke ohne Bahnhöfe: Man kann nicht
    zusteigen und verpasst den Anschluss.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ein weiteres zentrales Anliegen muss uns die
    Medienkompetenz sein. Da müssen wir bei Kindern
    und Jugendlichen anfangen. Zwar finden sich über den
    Haushalt verteilt einige Projekte zur Medienkompetenz,
    die gefördert werden. Aber das sind zumeist nur große
    Vorzeigeprojekte. Das ist uns zu wenig. Wo bleibt die
    Förderung von kleinen Initiativen, die Kindern, Jugend-
    lichen und Erwachsenen die digitale Welt erklären? Wir
    haben verstärkte Maßnahmen unter einem solchen
    Haushaltstitel gefordert, aber ohne Erfolg. Obwohl der
    Medienbereich sowieso schon mit einem sehr schmalen
    Budget ausgestattet ist, wird ausgerechnet hier noch wei-
    ter gespart.

    Kreativität fehlt Ihnen auch bei der Lösung der Pres-
    sekrise. Die Verlegerlobby hat Ihnen das Leistungs-
    schutzrecht in den Koalitionsvertrag diktiert. Doch wie
    es aussehen soll, weiß keiner so genau. Offenbar wissen





    Tabea Rößner


    (A) (C)



    (D)(B)

    Sie nicht einmal, sehr geehrte Damen und Herren von
    der Koalition, ob Sie es denn überhaupt noch wollen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Selbst wenn es diesen Verlegerschutz geben sollte, wird
    er die Presse nicht retten. Nicht ein Tropfen und auch
    nicht ein Tröpfchen, sondern höchstens ein Nanotröpf-
    chen auf den heißen Stein wäre das. Die Presse stirbt,
    und Sie schauen zu.

    Unsere Demokratie braucht starke, unabhängige Me-
    dien. Sie informieren, sie kritisieren, und sie tragen zur
    gesellschaftlichen Debatte bei. Unabhängige Medien
    sind kein Luxus, den wir uns leisten. Sie sind geistiges
    und gesellschaftliches Grundnahrungsmittel. Ihre Glaub-
    würdigkeit ist das Fundament, auf das sie bauen. Dieses
    Fundament dürfen wir nicht unterhöhlen, wie es im Fall
    Brender beim ZDF geschehen ist.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Mit dieser Personalentscheidung wurde offensichtlich,
    dass der Staat hier auch auf das Programm zugreift. Das
    aber widerspricht der Rundfunkfreiheit, die im Grundge-
    setz verankert ist, fundamental.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


    Was haben Ministerpräsidenten, Staatssekretäre und Ver-
    treter der Bundesregierung im Fernsehrat des ZDF zu
    suchen? Ich meine: nichts.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Herr Neumann, wenn Sie schon als Regierungsvertreter
    Mitglied im Verwaltungsrat sind, dann schauen Sie nicht
    tatenlos zu, wenn ein unabhängiger Journalist gegangen
    wird.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Auch wenn der Rundfunk Ländersache ist, stehen wir
    Bundestagsabgeordnete hier in der Pflicht, und zwar in
    der Pflicht, die Verfassung zu wahren. Wir haben die
    Möglichkeit, einen Normenkontrollantrag zu stellen.
    Wir Grüne wollen, dass der ZDF-Staatsvertrag durch
    das Bundesverfassungsgericht überprüft wird. Jeder von
    Ihnen kann sich diesem Antrag anschließen und zeigen,
    dass ihm die Unabhängigkeit der Medien etwas wert ist.
    Ich lade Sie alle ein, den Antrag zu unterschreiben. So
    senden wir gemeinsam ein starkes Signal nach draußen,
    für einen starken und für einen unabhängigen Rundfunk.

    Vielen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)