Rede:
ID1702920600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/29 1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidialamt (Drucksachen 17/601, 17/623) . . . . . . . . . 2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 17/602, 17/623) . . . . . . . . . 3 Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 17/603, 17/623) . . . . . . . . . 4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 5 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und So- ziales (Drucksachen 17/611, 17/623) . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2585 C 2585 D 2585 D 2599 C 2600 D 2602 A 2603 D 2604 C 2605 D 2608 A 2608 B Deutscher B Stenografisc 29. Sit Berlin, Dienstag, d I n h a Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Herbert Schui . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2009 bis 2013 (Drucksachen 16/13601, 17/626) . . . . . . . 2585 A 2585 B 2585 B (Drucksachen 17/608, 17/623) . . . . . . in Verbindung mit 2586 A undestag her Bericht zung en 16. März 2010 l t : b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksachen 17/623, 17/624) . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ 2586 A 2586 B 2589 B 2591 D 2593 B 2594 A 2596 B 2598 A Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . . 2610 C 2612 C 2613 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Drucksachen 17/609, 17/623) . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Herbert Schui (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Nestle (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Rolf Hempelmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2615 C 2616 B 2617 A 2619 B 2620 C 2621 A 2622 A 2624 C 2625 C 2626 C 2628 B 2629 B 2630 C, 2630 D 2630 D 2631 C, 2633 B 2636 A 2638 B 2639 A 2640 C 2641 B 2642 B 2644 B 2645 C 2647 C 2648 C 2649 D 2652 A 2653 A 2654 A 2655 C 2656 A 2656 D 2657 C 2658 A 2658 D 7 Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Drucksachen 17/612, 17/623) . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Daniela Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhold Sendker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Schnieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 8 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 17/615, 17/623) . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2660 C 2660 C 2662 C 2664 B 2665 A 2665 D 2668 C 2670 A 2671 D 2673 A 2674 A 2674 C 2676 A 2677 A 2678 A 2679 B 2680 D 2682 B 2682 A 2684 B 2686 A 2687 A 2688 A 2689 C 2690 C 2691 D 2693 D 2694 D 2696 B 2697 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 III Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Petzold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2698 C 2699 C 2701 A 2702 D 2703 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 2585 (A) (C) (D)(B) 29. Sit Berlin, Dienstag, d Beginn: 1
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 2703 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bögel, Claudia FDP 16.03.2010 Brinkhaus, Ralph CDU/CSU 16.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 16.03.2010 von Cramon-Taubadel, Viola BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Freitag, Dagmar SPD 16.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 16.03.2010 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 16.03.2010 Rawert, Mechthild SPD 16.03.2010 Röspel, René SPD 16.03.2010 Roth (Esslingen), Karin SPD 16.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Dr. Schavan, Annette CDU/CSU 16.03.2010 Schuster, Marina FDP 16.03.2010 Dr. Seifert, Ilja DIE LINKE 16.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Hirte, Christian CDU/CSU 16.03.2010 Hoff, Elke FDP 16.03.2010 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 16.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 16.03.2010 Pflug, Johannes SPD 16.03.2010 Strässer, Christoph SPD 16.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 16.03.2010 Wieczorek-Zeul, Heidemarie SPD 16.03.2010 29. Sitzung Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Michael Kauch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Die Op-

    position sitzt heute wieder auf einem ganz hohen Ross.
    Herr Miersch hat die Koalition kritisiert, weil sie Geld
    ausgegeben hat, um die Wettbewerbsfähigkeit deutscher
    Hotels zu stärken. Er sagte, es sei kein Geld da, und wir
    würden die ostasiatischen Wettbewerber stärken.


    (Dr. Matthias Miersch [SPD]: Das ist ein bayerischer Antrag!)


    Diese Kritik wurde von dem Vertreter einer Partei ge-
    äußert, die für 5 Milliarden Euro die Abwrackprämie auf
    den Weg gebracht hat, durch die insbesondere die Markt-
    anteile ostasiatischer Konkurrenten hochgetrieben wor-
    den sind und bei der ökologische Fragen keine Rolle ge-
    spielt haben. Hätten wir das zu verantworten, würden Sie
    uns wahrscheinlich vorwerfen, wir hätten wegen Spen-
    den so entschieden. Wir werfen Ihnen nicht vor, dass Sie
    in den Jahren 2005 bis 2009 einen Betrag von 1,8 Milli-
    onen Euro von der Automobilindustrie bekommen ha-
    ben. Das ist nicht unser Stil.


    (Sören Bartol [SPD]: Das ist ja lächerlich!)


    Ich denke, Sie sollten endlich damit aufhören, permanent
    solche Anschuldigungen in Richtung dieser Koalition zu
    äußern.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Zurück zu dem hohen Ross, auf dem Sie sitzen. Herr
    Kindler, der Kollege von den Grünen, hat uns vorgewor-
    fen, wir würden beim Naturschutz nicht genug tun. Da
    gerade die Artenschutzkonferenz in Doha stattfindet,
    sollten wir uns einmal anschauen, welche Ziele sich
    Deutschland in diesem Bereich gesetzt hat. In der Natio-
    nalen Nachhaltigkeitsstrategie aus dem Jahre 2002
    wurde das Ziel festgelegt: Stopp des Verlustes der Arten-
    vielfalt bis 2010. Ich kann nur feststellen: Die SPD war
    elf Jahre an der Regierung, die Grünen waren sieben
    Jahre an der Regierung, aber passiert ist nichts. Wir ha-
    ben den Verlust der Artenvielfalt nicht gestoppt. Sagen
    Sie also nicht: Wir Grüne sind die, die für den Natur-
    schutz stehen; ihr Christlich-Liberalen seid die, die
    nichts tun.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es ist aber so!)


    Wir haben dieses Ziel gemeinsam nicht erreicht. Deshalb
    müssen wir den Naturschutz jetzt gemeinsam voranbrin-
    gen. Kommen Sie endlich runter von diesem hohen
    Ross! Das steht Ihnen nämlich nicht zu.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Gucken Sie mal in Ihren Koalitionsvertrag! Da steht das doch drin!)


    Mit diesem Haushalt entwickeln wir das Grüne Band
    weiter. Diese Koalition hat entschieden, ein Bundespro-
    gramm „Biologische Vielfalt“ auf den Weg zu bringen.
    Wir gehen allerdings klug vor. Wir schmeißen das Geld
    nicht erst aus dem Fenster und überlegen uns dann, wo-
    für wir es verwenden wollen. Wir haben im Koalitions-
    vertrag festgelegt: Wir werden dieses Programm zusam-
    men mit den Naturschutzverbänden und zusammen mit
    den Nutzern von Natur entwickeln. Wenn wir geeignete
    Kriterien und eine Konzeption erarbeitet haben, dann
    werden wir auch die Haushaltsmittel bereitstellen.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Fangen Sie doch mal an! Sie regieren schon seit einer Weile!)


    – Es mag ja sein, dass Sie die Probleme der Welt in
    100 Tagen lösen. Wir machen seriöse Politik.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie und seriöse Politik? Aha! – Michael Kauch Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Von wegen! Sie machen gar keine Politik!)





    (A) (C)


    (D)(B)


    Wir schießen nicht aus der Hüfte. Wir haben in
    100 Tagen eine ganze Menge getan.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hotels entlastet!)


    Wir haben die rückwirkenden Eingriffe der SPD in die
    Investitionsbedingungen bei den erneuerbaren Energien
    zurückgenommen, um nur ein Beispiel zu nennen.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU – Ulrich Kelber [SPD]: Oh! Sie machen das alles ganz alleine? Sie retten noch die ganze Welt!)


    Unsere Bilanz ist ganz gut und kann sich sehen lassen.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Sie haben gegen das Bundesverfassungsgerichtsurteil verstoßen!)


    Meine Damen und Herren, wir müssen uns fragen:
    Was ist mit Blick auf den Haushalt 2011 zu tun? Es ist
    richtig, dass wir, wenn es beispielsweise um den interna-
    tionalen Waldschutz geht, die Zusammenhänge zwi-
    schen Klimaschutz und biologischer Vielfalt deutlicher
    hervorheben müssen. Wir müssen deutlich machen, wel-
    che Mittel sowohl für den Klimaschutz als auch für den
    Schutz der biologischen Vielfalt etwas bringen. Wir
    müssen Transparenz schaffen bei den Mitteln, die wir
    den Entwicklungsländern zusagen. Deutschland ist im
    internationalen Vergleich ganz vorne, wenn es darum
    geht, den Klimaschutz und die biologische Vielfalt in
    den Entwicklungsländern zu fördern. Wir sollten unsere
    gemeinsamen Leistungen nicht permanent schlechtre-
    den.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wenn es um den Artenschutz geht, können wir gerade
    von Rot und Grün keinen Nachhilfeunterricht gebrau-
    chen. Heute hat es eine Obleutebesprechung im Europa-
    ausschuss gegeben; es ging um das weitere Verfahren im
    Hinblick auf den EU-Beitritt Islands. Island will eine
    Ausnahme: Man will weiterhin Wale fangen dürfen. Ich
    sage ganz klar: Diese Koalition wird es nicht hinneh-
    men, dass von einem EU-Mitgliedstaat Walfang betrie-
    ben wird. Ihre Obleute haben heute versucht, uns die
    Möglichkeit zu nehmen, im Umweltausschuss über diese
    wichtige Tierschutzfrage zu beraten. Sie wollten den
    Beitritt Islands durch den Bundestag prügeln, ohne dass
    die Fachausschüsse diese Frage hätten klären können.
    Das haben wir zu Recht nicht mitgemacht.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir sind also diejenigen, die in diesem Haus für das
    Walfangverbot streiten.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie sind die Tierschützer, ist klar! – Ulrich Kelber [SPD]: Die FDP hat Island gestoppt!)

    Meine Damen und Herren, diese Koalition steht für
    Verantwortung. Deshalb ist in diesem Haushalt ein Stel-
    lenaufwuchs vorgesehen. Dieser Stellenaufwuchs ist
    vorhin kritisiert worden. Ich sage nur: Es handelt sich
    beispielsweise um Stellen, die wir brauchen, um unab-
    hängig von einer Laufzeitverlängerung sicherzustellen,
    dass das Bundesamt für Strahlenschutz auch in Zukunft
    die Atomaufsicht seriös ausüben kann. Dann dürfen wir
    aber nicht sehenden Auges Leute in Pension gehen las-
    sen, ohne dass wir Nachwuchs haben. Es muss auch in
    Ihrem Interesse sein, dass die Reaktorsicherheit in
    Deutschland auf Augenhöhe ist mit den Unternehmen,


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Von Atomlobbyisten geleitet!)


    die die Reaktoren betreiben. Deshalb ist es wichtig, dass
    hier Stellen geschaffen werden.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und dafür Atomlobbyisten einstellen?)


    Verantwortung zeigt sich auch daran, wie man mit der
    Frage der Endlagerung umgeht. Die Politik von Rot
    und Grün war organisierte Verantwortungslosigkeit. Sie
    haben zehn Jahre lang die Hände in den Schoß gelegt.
    Herr Miersch kommt jetzt damit an, da seien noch an-
    dere Gesteinsformationen, die man beobachten und er-
    forschen müsse. Ich kann nur sagen: Das hätte Herr Gab-
    riel in den letzten Jahren tun können. Er hat immer nur
    geredet, aber nichts getan. Wir handeln, meine Damen
    und Herren.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    In diesem Sinne wird die Koalition ihre Umweltpolitik
    in diesem Jahr voranbringen – im Interesse der Umwelt
    und der Verantwortung für kommende Generationen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat die Kollegin Dorothée Menzner für die

Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dorothee Menzner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Herr Minister! Werte Kolleginnen

    und Kollegen! Man gibt ja die Hoffnung nicht auf. Folg-
    lich habe ich mir das Werk die letzten Nächte relativ um-
    fänglich angeschaut. Man erwartet auch, vielleicht ein-
    mal positiv überrascht zu werden. Mein Fazit lautet
    schlussendlich: Das ist eine Geschichte aus einem fernen
    Land vor unserer Zeit, als das Wünschen offensichtlich
    noch geholfen hat.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich möchte das an drei Beispielen festmachen. Ers-
    tens. Wenn man auf Seite 161 nachschlägt, findet man
    zur Stilllegung kerntechnischer Anlagen den Satz





    Dorothée Menzner


    (A) (C)



    (D)(B)

    – ich finde ihn sehr schön –: Ab 2010 werden sich
    33 kerntechnische Anlagen im Stilllegungsverfahren be-
    finden, 19 Leistungs- und Prototypreaktoren, 10 For-
    schungsreaktoren usw. Jetzt könnte man meinen, Sie hät-
    ten dazugelernt, und es würde mir gefallen, wenn Sie
    denn wirklich damit anfangen würden, Atomkraftwerke
    stillzulegen. Allein, mir fehlt der Glaube. In den letzten
    Wochen haben wir Schwarz-Gelb permanent über Lauf-
    zeitverlängerungen debattieren hören gegen den Wider-
    stand von Bürgern und von Initiativen, aber auch von re-
    gionalen Stromerzeugern wie den Stadtwerken, wie wir
    es gestern vernehmen konnten. Ich habe den Eindruck:
    Entweder Sie haben schlicht und ergreifend aus dem
    letzten Haushalt abgeschrieben, oder Sie wollen die
    Katze vor der NRW-Wahl nicht aus dem Sack lassen.

    Zweitens, zur Asse. Wenn ich weiter hinten nachlese,
    kann ich feststellen: Der Haushaltsansatz ist ungefähr in
    der Höhe wie in den letzten Jahren, und das, obwohl wir
    seit Monaten hören – auch im Untersuchungsausschuss
    in Niedersachsen; die Öffentlichkeit nimmt das ebenso
    wahr –, dass das Desaster der Asse deutlich größer ist,
    als wir noch vor Wochen befürchteten, und relativ unab-
    sehbar ist. Als Grund für dieses Desaster stellt sich im-
    mer Verantwortungslosigkeit und Profitgier heraus. Die
    Kosten, die daraus folgen, wird der Steuerzahler eines
    Tages zu tragen haben, egal welche Option gewählt
    wird. Es ist also nichts mit dem billigen Atomstrom!

    Wir haben den Optionenvergleich vorliegen und in
    den letzten Wochen immer wieder darüber diskutiert.
    Vorgeschlagen ist eine Rückholung der Abfälle. Wir alle
    wissen, dass die Zeit drängt und dass das sehr viel Geld
    kosten wird. Der Ansatz beträgt im Moment rund
    3 Milliarden Euro. Nach übereinstimmenden Aussagen
    von Fachleuten bleiben uns rund zehn Jahre. Wenn die
    Bundesregierung sagt, dass sie das optimal Sichere für
    die Bevölkerung vor Ort tun und Vertrauen wiederge-
    winnen will, dann frage ich mich, wieso ich im Haushalt
    keinerlei Mittelansatz finde, um diese Rückholung anlei-
    ern zu können. 3 Milliarden Euro geteilt durch zehn
    wäre doch schon eine erkleckliche Summe. Die müsste
    sich ja irgendwo finden lassen.

    Last, but not least zu Gorleben. Sie haben eben ange-
    sprochen, dass wir eine Verantwortung für die Endlage-
    rung haben. Das ist so weit in Ordnung. Aber wieso bitte
    schön beenden Sie vorzeitig das Moratorium und setzen
    Sie wieder nur auf einen Salzstock, von dem bekannt ist,
    dass es Probleme gibt und dass er höchstwahrscheinlich
    ungeeignet ist?


    (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Stimmt doch gar nicht! Was ist denn da bekannt und soll Probleme machen?)


    Wenn das alles so dringend ist: Wieso kommen Sie nicht
    zu dem Schluss, dass eine vergleichende Untersuchung
    notwendig wäre, und eröffnen Sie nicht dieses Verfah-
    ren? Vor allem frage ich: Wieso geschieht das nach der
    alten Rahmenbetriebsordnung, nach dem alten Berg-
    recht, wodurch die Bürgerbeteiligung eingeschränkt ist?

    Wenn Sie denn schon weiter erkunden wollen, dann
    frage ich mich, wieso die Hinweise, die hier im Textteil
    zu finden sind, nicht auch im Haushaltsansatz vorhanden
    sind. Im Textteil heißt es, 4 Millionen Euro würde die
    Wiederaufnahme der Erkundungsarbeiten kosten. Das
    wären sozusagen die Anlaufkosten. Die Erkundung
    würde jährlich 25 Millionen Euro kosten. Das findet sich
    auch nicht in Ihrem Haushaltsansatz.

    Von daher kann ich nur sagen: Offensichtlich ist hier
    noch eine ganze Menge im Argen. Manches will man
    vor der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen vielleicht
    nicht benennen. Das macht einen hinsichtlich dessen,
    was uns hier noch erwartet, wirklich bösgläubig.

    Ich danke Ihnen.


    (Beifall bei der LINKEN)