Rede von
Petra
Pau
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(DIE LINKE.)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)
Wenn sich die Kollegin hinsetzt, dann können Sie mit
Ihrer Rede fortfahren. Bis jetzt habe ich die Uhr angehal-
ten.
– Ich mache darauf aufmerksam, dass der Bundesminis-
ter im Moment das Wort zur Beantwortung der Zwi-
schenfrage hat. Wenn Sie, Frau Kollegin Höhn, der Auf-
fassung sind, die Frage sei beantwortet, dann können Sie
sich hinsetzen. Andernfalls bleiben Sie bitte stehen und
lassen den Bundesminister Ihre Frage zu Ende beantwor-
ten.
Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister für Umwelt,
Naturschutz und Reaktorsicherheit:
Ich will die Antwort abkürzen. Erstens. Die Frage der
Verantwortung für die Laufzeitverlängerung stellt sich
heute unabhängig davon, ob man jemals für oder gegen
Kernenergie war. Zweitens. Als Sie an der Regierung
waren, haben Sie deswegen nicht „Schluss mit Kern-
energie“ gesagt, weil die Kernenergie für unsere Ener-
gieversorgung noch gebraucht wird. Sie haben daher ge-
sagt: noch 20 Jahre Laufzeit.
Was wir jetzt vertreten, basiert auf dem gleichen Me-
chanismus: Wir brauchen die Kernenergie als Brücken-
technologie. Wir haben eine klare Vorstellung von dem
Ziel, das wir erreichen wollen. Das Ziel ist die Versor-
gung mit erneuerbaren Energien. Dahin wollen wir. Die
Kernenergie ist die Brücke dorthin. Die Verantwortung,
die sich aus der Benutzung dieser Brücke für Sie wie für
uns stellt, besteht darin, ein Endlager zu organisieren.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, im Bemühen um
Konsens will ich jetzt keine Schärfe in die Debatte brin-
gen. Aber ich glaube, die Feststellung darf erlaubt sein,
dass das zehnjährige Moratorium, das Rot-Grün gegenü-
ber Gorleben verhängt hat, nicht Ausdruck von Ent-
schlossenheit war, diese Verantwortung wahrzunehmen.
Ich möchte es einmal so zurückhaltend formulieren.