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ID1702918500

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/29 1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidialamt (Drucksachen 17/601, 17/623) . . . . . . . . . 2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 17/602, 17/623) . . . . . . . . . 3 Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 17/603, 17/623) . . . . . . . . . 4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 5 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und So- ziales (Drucksachen 17/611, 17/623) . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2585 C 2585 D 2585 D 2599 C 2600 D 2602 A 2603 D 2604 C 2605 D 2608 A 2608 B Deutscher B Stenografisc 29. Sit Berlin, Dienstag, d I n h a Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Herbert Schui . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2009 bis 2013 (Drucksachen 16/13601, 17/626) . . . . . . . 2585 A 2585 B 2585 B (Drucksachen 17/608, 17/623) . . . . . . in Verbindung mit 2586 A undestag her Bericht zung en 16. März 2010 l t : b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksachen 17/623, 17/624) . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ 2586 A 2586 B 2589 B 2591 D 2593 B 2594 A 2596 B 2598 A Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . . 2610 C 2612 C 2613 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Drucksachen 17/609, 17/623) . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Herbert Schui (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Nestle (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Rolf Hempelmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2615 C 2616 B 2617 A 2619 B 2620 C 2621 A 2622 A 2624 C 2625 C 2626 C 2628 B 2629 B 2630 C, 2630 D 2630 D 2631 C, 2633 B 2636 A 2638 B 2639 A 2640 C 2641 B 2642 B 2644 B 2645 C 2647 C 2648 C 2649 D 2652 A 2653 A 2654 A 2655 C 2656 A 2656 D 2657 C 2658 A 2658 D 7 Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Drucksachen 17/612, 17/623) . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Daniela Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhold Sendker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Schnieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 8 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 17/615, 17/623) . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2660 C 2660 C 2662 C 2664 B 2665 A 2665 D 2668 C 2670 A 2671 D 2673 A 2674 A 2674 C 2676 A 2677 A 2678 A 2679 B 2680 D 2682 B 2682 A 2684 B 2686 A 2687 A 2688 A 2689 C 2690 C 2691 D 2693 D 2694 D 2696 B 2697 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 III Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Petzold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2698 C 2699 C 2701 A 2702 D 2703 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 2585 (A) (C) (D)(B) 29. Sit Berlin, Dienstag, d Beginn: 1
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 2703 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bögel, Claudia FDP 16.03.2010 Brinkhaus, Ralph CDU/CSU 16.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 16.03.2010 von Cramon-Taubadel, Viola BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Freitag, Dagmar SPD 16.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 16.03.2010 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 16.03.2010 Rawert, Mechthild SPD 16.03.2010 Röspel, René SPD 16.03.2010 Roth (Esslingen), Karin SPD 16.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Dr. Schavan, Annette CDU/CSU 16.03.2010 Schuster, Marina FDP 16.03.2010 Dr. Seifert, Ilja DIE LINKE 16.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Hirte, Christian CDU/CSU 16.03.2010 Hoff, Elke FDP 16.03.2010 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 16.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 16.03.2010 Pflug, Johannes SPD 16.03.2010 Strässer, Christoph SPD 16.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 16.03.2010 Wieczorek-Zeul, Heidemarie SPD 16.03.2010 29. Sitzung Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Eva-Maria Bulling-Schröter


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Das Fraunhofer-Institut ist gerade in einem Gutachten zu
    einem interessanten Ergebnis gekommen, nämlich dass
    in der Bundesrepublik, will man die internationale
    Marktfähigkeit der Fotovoltaikunternehmen hierzulande
    erhalten, genau das Gegenteil von dem getan werden
    muss, was die Bundesregierung vorhat. Schwarz-Gelb
    will die Einspeisevergütung für Solarstrom über die
    planmäßige Degression hinaus einmalig um 16 Prozent
    kappen. Das aber wäre der GAU für viele heimische So-
    larunternehmen, gerade in Ostdeutschland, wo diese Be-
    triebe vielfach über die EEG-Umlage hinaus zu Beginn
    auch öffentliche Fördergelder der Länder erhalten haben,
    aber auch in Westdeutschland, zum Beispiel in Bayern,
    meine Kolleginnen und Kollegen von der CSU. Was für
    ein wirtschafts- und finanzpolitischer Unsinn; das muss
    ich Ihnen einmal sagen! Denn am Ende gehen durch
    diese Politik nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch Steu-
    ereinnahmen verloren.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir sind für eine Absenkung; denn es stimmt, dass
    die Produktionskosten deutlich stärker gesunken sind,
    als das bei der garantierten Vergütung vorgesehen war.
    Aber das Ausmaß der Minderung muss stimmen; es darf
    eben nicht die Firmen killen. Das sollte auch die FDP
    begreifen, die sich ja gern als Hüterin des Mittelstands
    ausgibt. Laut Fraunhofer-Institut wären einmalig maxi-
    mal 6 bis 10 Prozent an zusätzlicher Absenkung gerecht-
    fertigt und nicht 16 Prozent. Wir unterstützen dies.


    (Beifall bei der LINKEN)


    In diesem Zusammenhang wäre es im Übrigen sinn-
    voll, nicht jährlich, sondern quartalsweise abzusenken.
    Gegen Jahresende drängeln sich die Aufträge für die
    Handwerker enorm, nach Silvester ist dann erst einmal
    monatelang Schicht im Schacht, und das macht keinen
    Sinn.

    Laut Fraunhofer-Institut sollte auch die deutsche For-
    schungs- und Entwicklungsförderung bei erneuerba-
    ren Energien deutlich ausgebaut werden. Die deutschen
    Hersteller, so heißt es, seien gegenüber den asiatischen
    nur dann konkurrenzfähig, wenn sie die technologische
    Führung innehätten. Der Bundeshaushalt sieht hier aber
    keinerlei Aufstockung vor. Das wundert mich ein wenig;
    denn Bundesumweltminister Röttgen verkündete ja ge-
    rade überall, was nach dem Scheitern von Kopenhagen
    besonders wichtig sei, nämlich Umweltpolitik von un-
    ten. Vielleicht meint er nicht gerade, dass eine Blockade
    vor einem Kohlekraftwerk organisiert werden sollte;
    aber wenigstens sollten auf nationaler Ebene erneuerbare
    Energien und Energieeffizienz vorangebracht werden,
    egal was auf UN-Ebene herauskommt – er nickt –; denn
    – so seine durchaus nachvollziehbare Logik –: Wenn wir
    das Geschäft nicht machen, dann machen es die Chine-
    sen.

    Dann frage ich mich aber, warum die Mittel für For-
    schungs- und Entwicklungsvorhaben bei erneuerbaren
    Energien nicht angehoben werden, sondern bei 65 Milli-
    onen Euro verharren. Die Linke fordert hier eine Ver-
    dreifachung. Dies nutzt langfristig Klimaschutz und Be-
    schäftigung gleichermaßen.

    Wenn wir schon bei den verschiedenen Umlagen und
    Zuschüssen zur Förderung erneuerbarer Energien sind,
    möchte ich eines sagen: Die Linke steht auch bei der
    Branche der erneuerbaren Energien für gute Arbeit und
    Mitbestimmung. Es kann nicht sein, dass hier manche
    Firmen seit Jahren den Belegschaften Betriebsräte ver-
    weigern und Tarifflüchter sind. Ich sage an dieser Stelle
    ganz deutlich: Wer bei den finanziellen Rahmenbedin-
    gungen keine FDP-Verhältnisse will, sollte sie auch sei-
    nen Beschäftigten nicht zumuten.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das größte umwelt- und entwicklungspolitische De-
    saster dieses Haushalts findet sich in der Finanzierung
    des internationalen Klimaschutzes. Bundeskanzlerin
    Merkel hatte in Kopenhagen für die Schnellstartphase
    2010 bis 2012 immerhin 420 Millionen Euro jährlich zu-
    gesagt. Das wäre unserer Ansicht nach zu wenig, aber
    für den Anfang schon eine Hausnummer. Mit den Gel-
    dern sollen globale Klimaschutzprojekte im Süden fi-
    nanziert werden. Das ist ein Teil des Deals, damit der
    Norden mit seinen vielfach höheren Emissionen nicht
    gleich seine Volkswirtschaften abwürgen muss, um das
    2-Grad-Ziel einzuhalten. Darüber hinaus sollten damit
    Maßnahmen zur Anpassung an den hauptsächlich von
    uns verursachten Klimawandel bezahlt werden, der Bau
    von Dämmen gegenüber Überschwemmungen etwa oder
    die Entwicklung salzresistenter Getreidesorten.

    Was ist nun dabei herausgekommen in der Nacht der
    langen Messer? Gerade einmal 70 Millionen von den
    420 Millionen Euro sind frisches Geld. Der Rest sind
    nichts weiter als Mittel, die längst schon für andere Ver-
    sprechen verplant waren,


    (Zuruf von der LINKEN: Peinlich, peinlich!)


    beispielsweise für den internationalen Biodiversitäts-
    schutz und für Regenwaldprojekte. Hier hat die Kanzle-
    rin bei der CBD 2008 in Bonn ebenfalls großspurig Zu-
    sagen gemacht. Das alles wird miteinander verrechnet.
    Ich meine, dies ist nicht Zahlenakrobatik, sondern Vor-
    spiegelung falscher Tatsachen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Kürzen Sie lieber bei solch überflüssigen Posten wie der
    CDM/JI-Initiative des BMU. Mit Emissionsgutschriften
    aus vermeintlichen Klimaschutzprojekten in Entwick-
    lungsländern wird schon genug Geld verdient, und das,
    obwohl viele dieser Projekte für keinen zusätzlichen Kli-
    maschutz sorgen und überdies nicht nachhaltig sind.

    Mir liegt eine aus Indien stammende Broschüre mit
    dem Titel „Money for nothing“ zum CDM vor, die in der
    nächsten Woche bei Misereor vorgestellt wird. Wir alle
    sollten diese Broschüre genau lesen und die Konsequen-
    zen daraus ziehen; denn wenn Geld für Klimaschutz ein-
    gesetzt wird, dann sollte es erfolgreich sein und nicht für
    CDM ohne irgendwelche Wirkungen verprasst werden.

    Danke.





    Eva Bulling-Schröter


    (A) (C)



    (D)(B)


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Für die FDP-Fraktion hat nun der Kollege Heinz-Pe-

ter Haustein das Wort.


(Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Heinz-Peter Haustein


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Verehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Da-

    men und Herren! Zuerst möchte ich mich bei Herrn Mi-
    nister Röttgen und seinem kompetenten Team im Minis-
    terium sowie bei meinen Kollegen für die Aufstellung
    des Haushaltes bedanken. Wir haben hier eine ordentli-
    che Arbeit geleistet. Ich bin froh und dankbar, dass ich in
    einem Land leben darf, in dem Umweltschutz, Natur-
    schutz und die Achtung vor der Schöpfung einen hohen
    Stellenwert genießen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Ich kenne das auch anders. In der ehemaligen DDR
    hat man sich um den Umweltschutz überhaupt nicht ge-
    schert. Das letzte Mal habe ich Ihnen davon berichtet,
    dass man Plaste und Teerpappe verfeuert hat. Das Ganze
    wurde angereichert, und Dampf entstand. Heute möchte
    ich über etwas anderes berichten. Mein damaliger Gal-
    vanikbetrieb, in dem Metalle veredelt wurden, hat Säu-
    ren und Spülstoffe einfach in einen Bach geleitet. Die
    Folge war: Im Umkreis von 50 Kilometern gab es keinen
    einzigen Fisch. Nur so viel, da sich die Linken immer so
    über den Umweltschutz echauffieren.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Wir machen Umweltschutz mit Herz. Die christlich-libe-
    rale Koalition hat den Umweltschutz zur Herzenssache
    erklärt.

    Ich möchte Ihnen ein paar Zahlen nennen, da wir in
    den Haushaltsberatungen sind. Der Haushalt des BMU
    hat ein Volumen von insgesamt 1,59 Milliarden Euro.
    Davon entfallen 1,222 Milliarden Euro auf den Stamm-
    haushalt. Für den Endlagerbereich sind 367 Millionen
    Euro veranschlagt. Der Stammhaushalt gliedert sich in
    den Verwaltungshaushalt mit einem Volumen von
    261,9 Millionen Euro und den Programmhaushalt mit ei-
    nem Volumen von 947,3 Millionen Euro. Hinzu kom-
    men Querschnittsaufgaben in anderen Ministerien. Ich
    möchte Ihnen wenigstens einige aufzählen. Für das Aus-
    wärtige Amt sind 88 Millionen Euro veranschlagt, für
    das Finanzministerium 299 Millionen Euro – das betrifft
    vor allem die Sanierung der Braunkohlenbergwerke –,
    im Forschungstitel des Wirtschaftsministeriums 455 Mil-
    lionen Euro für die Entwicklung eines Elektroautos, für
    das Landwirtschaftsministerium 330 Millionen Euro, für
    das Verkehrs- und Bauministerium 1,055 Milliarden
    Euro – 460 Millionen Euro entfallen dabei auf die Ge-
    bäudesanierung – sowie für das BMZ, das Ministerium
    unseres verehrten Herrn Niebel, 1,224 Milliarden Euro
    für den Klima- und Umweltschutz. Da soll noch jemand
    sagen, wir machten nichts.

    (Ulrich Kelber [SPD]: Sie machen weniger als vorgegeben!)


    – Wir machen viel mehr, als vorgegeben war.

    Wir kämpfen um eine Umweltpolitik mit Herz. Wir
    müssen von der grünen Ideologie wegkommen. Ideolo-
    gie bringt uns nicht vorwärts. Es bedarf vielmehr Ver-
    nunft und Weitsicht. Dann kann man den Menschen um-
    weltpolitische Maßnahmen viel besser vermitteln.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Es gibt auch noch den Naturschutz. Er ist immer dann
    problematisch, wenn man übertreibt. Wenn man an der
    A 17 südlich von Dresden eine Brücke für Fledermäuse,
    die eigentlich fliegen können, baut – das ist passiert –,
    dann ist der Naturschutz überzogen. Deshalb braucht
    man auch dort Augenmaß und die Abwägung zwischen
    wirtschaftlichem Erfordernis und Naturschutz.

    Ich möchte in der Kürze der Zeit noch auf einige
    Punkte eingehen. Für die Rußpartikelfilter gibt es, wie
    mein verehrter Kollege Schulte-Drüggelte sagte, einen
    Haushaltsrest von 43 Millionen Euro, 26 Millionen Euro
    für dieses Jahr. Insgesamt haben wir 69 Millionen Euro
    zur Verfügung. Wir werden auch Lkws bis 3,5 Tonnen
    fördern, voraussichtlich mit 600 Euro. Das ist eine gute
    Sache; das hilft dem Mittelstand und den Handwerkern.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU)


    Das Marktanreizprogramm haben wir angepasst.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Auch gekürzt!)


    Wir haben es mit einer Sperre versehen. Das beruht auf
    unserem Weitblick. Für den Fall, dass wir genug Einnah-
    men haben, werden wir die Sperre auflösen. Aber von
    vornherein Geld ausgeben, das wir nicht haben, geht
    nicht. Das ist nicht die Politik der christlich-liberalen
    Koalition.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU)


    Wir wollen nur das Geld ausgeben, das wir haben,
    Freunde.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Bei 80 Milliarden Schulden ist das ein interessanter Ansatz!)


    Anders geht es nicht. Immer nur Geld heraushauen, aber
    nicht fragen, woher es kommt, damit habt ihr Erfahrung.
    Ihr von der SPD habt uns 300 Milliarden Euro Schulden
    hinterlassen. An eurer Stelle wäre ich ganz ruhig.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU)


    Umweltschutz und Naturschutz, das ist die Herzenssa-
    che unserer christlich-liberalen Koalition.

    Ich danke mit einem herzlichen Glückauf aus dem
    Erzgebirge.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)







    (A) (C)



    (D)(B)