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ID1702918300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/29 1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidialamt (Drucksachen 17/601, 17/623) . . . . . . . . . 2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 17/602, 17/623) . . . . . . . . . 3 Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 17/603, 17/623) . . . . . . . . . 4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 5 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und So- ziales (Drucksachen 17/611, 17/623) . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2585 C 2585 D 2585 D 2599 C 2600 D 2602 A 2603 D 2604 C 2605 D 2608 A 2608 B Deutscher B Stenografisc 29. Sit Berlin, Dienstag, d I n h a Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Herbert Schui . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2009 bis 2013 (Drucksachen 16/13601, 17/626) . . . . . . . 2585 A 2585 B 2585 B (Drucksachen 17/608, 17/623) . . . . . . in Verbindung mit 2586 A undestag her Bericht zung en 16. März 2010 l t : b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksachen 17/623, 17/624) . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ 2586 A 2586 B 2589 B 2591 D 2593 B 2594 A 2596 B 2598 A Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . . 2610 C 2612 C 2613 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Drucksachen 17/609, 17/623) . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Herbert Schui (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Nestle (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Rolf Hempelmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2615 C 2616 B 2617 A 2619 B 2620 C 2621 A 2622 A 2624 C 2625 C 2626 C 2628 B 2629 B 2630 C, 2630 D 2630 D 2631 C, 2633 B 2636 A 2638 B 2639 A 2640 C 2641 B 2642 B 2644 B 2645 C 2647 C 2648 C 2649 D 2652 A 2653 A 2654 A 2655 C 2656 A 2656 D 2657 C 2658 A 2658 D 7 Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Drucksachen 17/612, 17/623) . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Daniela Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhold Sendker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Schnieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 8 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 17/615, 17/623) . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2660 C 2660 C 2662 C 2664 B 2665 A 2665 D 2668 C 2670 A 2671 D 2673 A 2674 A 2674 C 2676 A 2677 A 2678 A 2679 B 2680 D 2682 B 2682 A 2684 B 2686 A 2687 A 2688 A 2689 C 2690 C 2691 D 2693 D 2694 D 2696 B 2697 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 III Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Petzold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2698 C 2699 C 2701 A 2702 D 2703 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 2585 (A) (C) (D)(B) 29. Sit Berlin, Dienstag, d Beginn: 1
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 2703 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bögel, Claudia FDP 16.03.2010 Brinkhaus, Ralph CDU/CSU 16.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 16.03.2010 von Cramon-Taubadel, Viola BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Freitag, Dagmar SPD 16.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 16.03.2010 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 16.03.2010 Rawert, Mechthild SPD 16.03.2010 Röspel, René SPD 16.03.2010 Roth (Esslingen), Karin SPD 16.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Dr. Schavan, Annette CDU/CSU 16.03.2010 Schuster, Marina FDP 16.03.2010 Dr. Seifert, Ilja DIE LINKE 16.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Hirte, Christian CDU/CSU 16.03.2010 Hoff, Elke FDP 16.03.2010 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 16.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 16.03.2010 Pflug, Johannes SPD 16.03.2010 Strässer, Christoph SPD 16.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 16.03.2010 Wieczorek-Zeul, Heidemarie SPD 16.03.2010 29. Sitzung Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Bernhard Schulte-Drüggelte


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine lieben Kolleginnen und Kol-

    legen! Ich möchte mich zu Beginn bei allen bedanken,
    die intensiv an den Beratungen teilgenommen haben,
    auch bei Ihnen, Kollege Bartol. Bei den Beratungen ha-
    ben Sie auch vernünftige Dinge gesagt; ich möchte das
    nicht abstreiten. Man konnte das eben aber nicht so ge-
    nau erkennen; deshalb will ich das einmal sagen.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Sören Bartol [SPD]: Aber ich habe doch ordentlich zitiert, oder?)


    – Ja.


    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD – Sören Bartol [SPD]: Na also!)


    Ich möchte ganz deutlich sagen, dass die Koalition
    trotz der Wirtschaftskrise an ihren ambitionierten Zielen
    festhält. Das bedeutet, dass die Treibhausemissionen bis
    2020 gegenüber 1990 um 40 Prozent gesenkt werden
    sollen. Dabei bleibt es bei aller Anstrengung um die
    Konsolidierung des Bundeshaushalts.

    Dass bei den Haushaltsberatungen eine Senkung der
    Neuverschuldung um über 5 Milliarden Euro erreicht
    wurde, ist schon eine bemerkenswerte Leistung. Es ist
    schön, zu sehen – als Mitglied des Haushaltsausschusses
    und als jemand, der an den Beratungen teilnimmt, muss
    ich das sagen –, dass dabei auch einmal etwas Vernünfti-
    ges herauskommt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Es wurde bei allen Ressorts gespart. Trotzdem – ich
    will das nicht so negativ sehen, wie Sie es gerade vorge-
    tragen haben – erfährt der Haushalt des Umweltministers
    einen leichten Aufwuchs, und zwar um 7,9 Millionen
    Euro auf insgesamt rund 1,6 Milliarden Euro,


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Hört! Hört! Trotz Sparbemühungen!)


    und dies ganz besonders für den Klimaschutz. 1,6 Milli-
    arden Euro hören sich vielleicht nicht nach einer beson-
    ders großen Summe an. Alle, die sich mit dem Thema
    befasst haben, wissen aber, dass Umweltschutz eine
    Querschnittsaufgabe ist und andere Ministerien beteiligt
    sind. Wir haben gerade erst intensiv über die Mittel für
    das Gebäudesanierungsprogramm diskutiert, die eine
    ähnliche Größenordnung haben.

    Herr Bartol, Sie haben gerade den Titel „Klima-
    schutzmaßnahmen in Entwicklungsländern“ angespro-
    chen. Im Haushaltsausschuss wurde darüber wirklich
    sehr intensiv diskutiert. Dieser Titel wurde neu geschaf-
    fen. Im Umweltministerium wurden 35 Millionen Euro
    zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig wurden im Ministe-
    rium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick-
    lung noch einmal 35 Millionen Euro zur Verfügung ge-
    stellt.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da wurde aber mehr versprochen! Das ist es doch!)


    – Das sage ich doch gerade. Insgesamt war ein Betrag
    von 420 Millionen Euro angesetzt. 350 Millionen Euro
    können aus bestehenden Haushaltstiteln finanziert wer-
    den.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Zusätzliches Geld war versprochen!)


    70 Millionen Euro kommen dazu. Das ist ein erfreuli-
    ches Ergebnis dieser Haushaltsberatungen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)






    Bernhard Schulte-Drüggelte


    (A) (C)



    (D)(B)

    Das bedeutet, dass diese Koalition, was internationale
    Verpflichtungen angeht, eindeutig zu ihren Aussagen
    steht. Das muss man einmal ganz deutlich sagen.


    (Dr. Hermann Ott [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist doch eine Lüge!)


    – Wieso ist das eine Lüge? Ich habe doch gerade erklärt,
    wie das zusammenhängt.


    (Zurufe von der CDU/CSU)


    – Er sollte das mal nachlesen.

    Gelungen ist eine systematische Veränderung. Das
    betrifft die Einnahmen aus dem Verkauf von CO2-
    Emissionszertifikaten, die bisher im Einzelplan des
    Umweltministeriums angesetzt wurden und jetzt zur All-
    gemeinen Finanzverwaltung gehören. Das war eine sehr
    richtige Entscheidung. Dadurch wurde unter anderem
    die Forderung aus dem Koalitionsvertrag umgesetzt,
    nach der alle Einnahmen dem Gesamthaushalt zur Verfü-
    gung stehen müssen.

    Ich möchte eines ganz deutlich sagen: Die Haushalts-
    titel, die klimaschützende Maßnahmen betreffen, dürfen
    nicht vom Auf und Ab der Börsen beeinflusst werden.
    Der Handel mit Emissionszertifikaten darf die Investitio-
    nen in den Klimaschutz nicht beeinträchtigen. Das muss
    man trennen. Das ist unsere klare Zielsetzung.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich zitiere dazu Kanzlerin Merkel:

    Niemals dürfen wir zulassen, dass die weltweite
    Finanz- und Wirtschaftskrise eine billige Ausrede
    für mangelnden Schutz unserer Umwelt wird. Das
    wäre einer der größten Fehler, die wir machen
    könnten.

    Das steht in der Regierungserklärung der Bundeskanzle-
    rin vom November 2009.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was ist mit der Haushaltssperre?)


    Es ist eine klare Ansage, die die Notwendigkeit unter-
    streicht, dass wir die Investitionen in den Klimaschutz
    von den Schwankungen der Börse trennen müssen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Im Einzelplan des Umweltministeriums wurden des-
    halb die Forschungsausgaben im Bereich der erneuer-
    baren Energien gesteigert. Es sind je 5 Millionen Euro
    mehr für Forschung und Entwicklung sowie für Investi-
    tionszuschüsse vorgesehen. Dieser deutliche Anstieg der
    Forschungsförderung im Bereich der erneuerbaren Ener-
    gien ist richtig und wichtig für den Schutz des Klimas,
    aber auch für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt.

    Ich möchte dem Umweltminister ausdrücklich zu-
    stimmen, wenn er sagt:

    Wir brauchen die Innovationen und die Modernisie-
    rung … Es ist ein Prozess der ökologischen Verän-
    derung, der Veränderung der Lebensweise und der
    Art, zu wirtschaften. Am allermeisten ist es aber
    auch ein Prozess der wirtschaftlichen Modernisie-
    rung unseres Landes.

    Die Erzeugung erneuerbarer Energien muss konti-
    nuierlich weiterentwickelt werden. Nur so können Kos-
    ten gesenkt und Marktreife und Wettbewerbsfähigkeit
    möglichst schnell hergestellt werden. Ein Schlüsselwort
    in diesem Zusammenhang ist Nachhaltigkeit. Nachhal-
    tigkeit ist in unserem ureigenen Interesse, auch in unse-
    rem ureigenen ökonomischen Interesse, um das ganz
    deutlich zu sagen.

    Wie aber auch angesprochen wurde, gibt es im Ein-
    zelplan 16 auch Einsparungen. Im Verwaltungshaushalt
    haben alle Ministerien ihren Beitrag geleistet. Betroffen
    war aber auch der Programmhaushalt des Umweltminis-
    teriums; das ist klar. Die Streichungen sind jedoch nicht
    nach der Rasenmähermethode erfolgt.

    Ich möchte einen Bereich besonders herausgreifen,
    und zwar den Titel „Zuschüsse zum Kauf von Partikel-
    filtern“. Im vergangenen Jahr gab es hier einen Ausgabe-
    rest von 43 Millionen Euro, der 2010 genutzt werden
    kann. Aufgrund dieser hohen Haushaltsreste konnte der
    Ansatz 2010 gesenkt werden, ohne dass es dabei zu Be-
    einträchtigungen kommt.

    Ich möchte aber auf das Problem hinweisen, dass
    viele zu Beginn des Jahres, als der Haushalt noch nicht
    verabschiedet war, im Vertrauen auf eine Förderung ihr
    Fahrzeug mit einem Partikelfilter nachgerüstet haben.
    Ich meine, dass alle diejenigen, die das getan haben,
    nicht außen vor bleiben dürfen. Ich hoffe, dass zwischen
    dem Umweltministerium und dem Finanzministerium
    eine faire Regelung im Interesse derjenigen gefunden
    wird, die Vertrauen in die Koalition gehabt haben.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Vor allem eine schnelle Regelung, Herr Minister!)


    – Welcher Minister?


    (Ulrich Kelber [SPD]: Der da!)


    – Ich habe mich gerade gefragt, ob Sie den Finanzminis-
    ter oder den Umweltminister meinen.

    Einsparungen wurden auch beim Marktanreizpro-
    gramm und beim Endlager Morsleben vorgenommen.
    Aber besonders die neue Veranschlagung der Einnahmen
    aus dem Verkauf der Emissionszertifikate ist eine gute
    Vorbedingung für nachhaltigen Klimaschutz, unabhän-
    gig von kurzfristigen Preisschwankungen.

    Meine lieben Kolleginnen und Kollegen, mit dem
    Bundeshaushalt 2010 ist deutlich geworden, dass die
    christlich-liberale Koalition langfristig agiert und ver-
    lässliche Rahmenbedingungen im Bereich Umwelt und
    Klimaschutz gesetzt hat. Ich setze mich mit meinen Kol-
    legen dafür ein, dass das 2011 so weitergeht.

    Danke schön.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Für die Fraktion Die Linke hat nun die Kollegin Eva

Bulling-Schröter das Wort.


(Beifall bei der LINKEN)







(A) (C)



(D)(B)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Eva-Maria Bulling-Schröter


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Das Fraunhofer-Institut ist gerade in einem Gutachten zu
    einem interessanten Ergebnis gekommen, nämlich dass
    in der Bundesrepublik, will man die internationale
    Marktfähigkeit der Fotovoltaikunternehmen hierzulande
    erhalten, genau das Gegenteil von dem getan werden
    muss, was die Bundesregierung vorhat. Schwarz-Gelb
    will die Einspeisevergütung für Solarstrom über die
    planmäßige Degression hinaus einmalig um 16 Prozent
    kappen. Das aber wäre der GAU für viele heimische So-
    larunternehmen, gerade in Ostdeutschland, wo diese Be-
    triebe vielfach über die EEG-Umlage hinaus zu Beginn
    auch öffentliche Fördergelder der Länder erhalten haben,
    aber auch in Westdeutschland, zum Beispiel in Bayern,
    meine Kolleginnen und Kollegen von der CSU. Was für
    ein wirtschafts- und finanzpolitischer Unsinn; das muss
    ich Ihnen einmal sagen! Denn am Ende gehen durch
    diese Politik nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch Steu-
    ereinnahmen verloren.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir sind für eine Absenkung; denn es stimmt, dass
    die Produktionskosten deutlich stärker gesunken sind,
    als das bei der garantierten Vergütung vorgesehen war.
    Aber das Ausmaß der Minderung muss stimmen; es darf
    eben nicht die Firmen killen. Das sollte auch die FDP
    begreifen, die sich ja gern als Hüterin des Mittelstands
    ausgibt. Laut Fraunhofer-Institut wären einmalig maxi-
    mal 6 bis 10 Prozent an zusätzlicher Absenkung gerecht-
    fertigt und nicht 16 Prozent. Wir unterstützen dies.


    (Beifall bei der LINKEN)


    In diesem Zusammenhang wäre es im Übrigen sinn-
    voll, nicht jährlich, sondern quartalsweise abzusenken.
    Gegen Jahresende drängeln sich die Aufträge für die
    Handwerker enorm, nach Silvester ist dann erst einmal
    monatelang Schicht im Schacht, und das macht keinen
    Sinn.

    Laut Fraunhofer-Institut sollte auch die deutsche For-
    schungs- und Entwicklungsförderung bei erneuerba-
    ren Energien deutlich ausgebaut werden. Die deutschen
    Hersteller, so heißt es, seien gegenüber den asiatischen
    nur dann konkurrenzfähig, wenn sie die technologische
    Führung innehätten. Der Bundeshaushalt sieht hier aber
    keinerlei Aufstockung vor. Das wundert mich ein wenig;
    denn Bundesumweltminister Röttgen verkündete ja ge-
    rade überall, was nach dem Scheitern von Kopenhagen
    besonders wichtig sei, nämlich Umweltpolitik von un-
    ten. Vielleicht meint er nicht gerade, dass eine Blockade
    vor einem Kohlekraftwerk organisiert werden sollte;
    aber wenigstens sollten auf nationaler Ebene erneuerbare
    Energien und Energieeffizienz vorangebracht werden,
    egal was auf UN-Ebene herauskommt – er nickt –; denn
    – so seine durchaus nachvollziehbare Logik –: Wenn wir
    das Geschäft nicht machen, dann machen es die Chine-
    sen.

    Dann frage ich mich aber, warum die Mittel für For-
    schungs- und Entwicklungsvorhaben bei erneuerbaren
    Energien nicht angehoben werden, sondern bei 65 Milli-
    onen Euro verharren. Die Linke fordert hier eine Ver-
    dreifachung. Dies nutzt langfristig Klimaschutz und Be-
    schäftigung gleichermaßen.

    Wenn wir schon bei den verschiedenen Umlagen und
    Zuschüssen zur Förderung erneuerbarer Energien sind,
    möchte ich eines sagen: Die Linke steht auch bei der
    Branche der erneuerbaren Energien für gute Arbeit und
    Mitbestimmung. Es kann nicht sein, dass hier manche
    Firmen seit Jahren den Belegschaften Betriebsräte ver-
    weigern und Tarifflüchter sind. Ich sage an dieser Stelle
    ganz deutlich: Wer bei den finanziellen Rahmenbedin-
    gungen keine FDP-Verhältnisse will, sollte sie auch sei-
    nen Beschäftigten nicht zumuten.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das größte umwelt- und entwicklungspolitische De-
    saster dieses Haushalts findet sich in der Finanzierung
    des internationalen Klimaschutzes. Bundeskanzlerin
    Merkel hatte in Kopenhagen für die Schnellstartphase
    2010 bis 2012 immerhin 420 Millionen Euro jährlich zu-
    gesagt. Das wäre unserer Ansicht nach zu wenig, aber
    für den Anfang schon eine Hausnummer. Mit den Gel-
    dern sollen globale Klimaschutzprojekte im Süden fi-
    nanziert werden. Das ist ein Teil des Deals, damit der
    Norden mit seinen vielfach höheren Emissionen nicht
    gleich seine Volkswirtschaften abwürgen muss, um das
    2-Grad-Ziel einzuhalten. Darüber hinaus sollten damit
    Maßnahmen zur Anpassung an den hauptsächlich von
    uns verursachten Klimawandel bezahlt werden, der Bau
    von Dämmen gegenüber Überschwemmungen etwa oder
    die Entwicklung salzresistenter Getreidesorten.

    Was ist nun dabei herausgekommen in der Nacht der
    langen Messer? Gerade einmal 70 Millionen von den
    420 Millionen Euro sind frisches Geld. Der Rest sind
    nichts weiter als Mittel, die längst schon für andere Ver-
    sprechen verplant waren,


    (Zuruf von der LINKEN: Peinlich, peinlich!)


    beispielsweise für den internationalen Biodiversitäts-
    schutz und für Regenwaldprojekte. Hier hat die Kanzle-
    rin bei der CBD 2008 in Bonn ebenfalls großspurig Zu-
    sagen gemacht. Das alles wird miteinander verrechnet.
    Ich meine, dies ist nicht Zahlenakrobatik, sondern Vor-
    spiegelung falscher Tatsachen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Kürzen Sie lieber bei solch überflüssigen Posten wie der
    CDM/JI-Initiative des BMU. Mit Emissionsgutschriften
    aus vermeintlichen Klimaschutzprojekten in Entwick-
    lungsländern wird schon genug Geld verdient, und das,
    obwohl viele dieser Projekte für keinen zusätzlichen Kli-
    maschutz sorgen und überdies nicht nachhaltig sind.

    Mir liegt eine aus Indien stammende Broschüre mit
    dem Titel „Money for nothing“ zum CDM vor, die in der
    nächsten Woche bei Misereor vorgestellt wird. Wir alle
    sollten diese Broschüre genau lesen und die Konsequen-
    zen daraus ziehen; denn wenn Geld für Klimaschutz ein-
    gesetzt wird, dann sollte es erfolgreich sein und nicht für
    CDM ohne irgendwelche Wirkungen verprasst werden.

    Danke.





    Eva Bulling-Schröter


    (A) (C)



    (D)(B)


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)