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ID1702918100

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/29 1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidialamt (Drucksachen 17/601, 17/623) . . . . . . . . . 2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 17/602, 17/623) . . . . . . . . . 3 Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 17/603, 17/623) . . . . . . . . . 4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 5 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und So- ziales (Drucksachen 17/611, 17/623) . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2585 C 2585 D 2585 D 2599 C 2600 D 2602 A 2603 D 2604 C 2605 D 2608 A 2608 B Deutscher B Stenografisc 29. Sit Berlin, Dienstag, d I n h a Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Herbert Schui . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2009 bis 2013 (Drucksachen 16/13601, 17/626) . . . . . . . 2585 A 2585 B 2585 B (Drucksachen 17/608, 17/623) . . . . . . in Verbindung mit 2586 A undestag her Bericht zung en 16. März 2010 l t : b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksachen 17/623, 17/624) . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ 2586 A 2586 B 2589 B 2591 D 2593 B 2594 A 2596 B 2598 A Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . . 2610 C 2612 C 2613 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Drucksachen 17/609, 17/623) . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Herbert Schui (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Nestle (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Rolf Hempelmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2615 C 2616 B 2617 A 2619 B 2620 C 2621 A 2622 A 2624 C 2625 C 2626 C 2628 B 2629 B 2630 C, 2630 D 2630 D 2631 C, 2633 B 2636 A 2638 B 2639 A 2640 C 2641 B 2642 B 2644 B 2645 C 2647 C 2648 C 2649 D 2652 A 2653 A 2654 A 2655 C 2656 A 2656 D 2657 C 2658 A 2658 D 7 Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Drucksachen 17/612, 17/623) . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Daniela Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhold Sendker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Schnieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 8 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 17/615, 17/623) . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2660 C 2660 C 2662 C 2664 B 2665 A 2665 D 2668 C 2670 A 2671 D 2673 A 2674 A 2674 C 2676 A 2677 A 2678 A 2679 B 2680 D 2682 B 2682 A 2684 B 2686 A 2687 A 2688 A 2689 C 2690 C 2691 D 2693 D 2694 D 2696 B 2697 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 III Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Petzold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2698 C 2699 C 2701 A 2702 D 2703 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 2585 (A) (C) (D)(B) 29. Sit Berlin, Dienstag, d Beginn: 1
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 2703 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bögel, Claudia FDP 16.03.2010 Brinkhaus, Ralph CDU/CSU 16.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 16.03.2010 von Cramon-Taubadel, Viola BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Freitag, Dagmar SPD 16.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 16.03.2010 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 16.03.2010 Rawert, Mechthild SPD 16.03.2010 Röspel, René SPD 16.03.2010 Roth (Esslingen), Karin SPD 16.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Dr. Schavan, Annette CDU/CSU 16.03.2010 Schuster, Marina FDP 16.03.2010 Dr. Seifert, Ilja DIE LINKE 16.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Hirte, Christian CDU/CSU 16.03.2010 Hoff, Elke FDP 16.03.2010 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 16.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 16.03.2010 Pflug, Johannes SPD 16.03.2010 Strässer, Christoph SPD 16.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 16.03.2010 Wieczorek-Zeul, Heidemarie SPD 16.03.2010 29. Sitzung Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Röttgen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Jetzt erst recht
    machen wir Klimaschutz.

    Heute, am 16. März, acht Wochen und die Beratung
    des Haushaltsplans später, müssen wir feststellen: Im
    Haushaltsplan für das Jahr 2010 gibt es keine Anhalts-
    punkte dafür, dass die Ankündigungen des Herrn Minis-
    ters mehr sind als leere Worte. Wo sind die 420 Millio-
    nen Euro, die Deutschland für den internationalen
    Klimaschutz zur Verfügung stellen wollte? Was ist aus
    der Zusage der Kanzlerin gegenüber der Welt geworden?
    Nichts, was unserem eigenen Anspruch an nachhaltigen
    Klimaschutz entspricht.

    Am Tag der Bereinigungssitzung kam die Koalition
    mit ihrem Vorschlag, wie sie die Zusagen, die in Kopen-
    hagen gegeben worden sind, umsetzen will: für Klima-
    schutzmaßnahmen in Entwicklungsländern 35 Millionen
    Euro im Haushalt des Bundesministeriums für wirtschaft-
    liche Zusammenarbeit und Entwicklung und 35 Millio-
    nen Euro im Haushalt des Umweltministeriums. Da kann
    man rechnen, so viel man will: Das ergibt nur 70 Millio-
    nen Euro, nicht aber 420 Millionen Euro. Das ist also ge-
    rade einmal ein Sechstel der zugesagten Summe.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Selbst dieses Geld haben Sie an anderer Stelle klamm-
    heimlich wieder kassieren wollen, und zwar ausgerechnet
    dort, wo es um unsere weltweite Verantwortung für den
    Klimaschutz geht: 35 Millionen Euro wollten Sie beim
    weltweiten Umweltschutz im Entwicklungshaushalt kür-
    zen, und 35 Millionen Euro wollten Sie bei den Investi-
    tionen in Klimaschutz und Schutz der Biodiversität im
    Ausland kürzen. Das ist die Methode: Mit der einen Hand
    geben, mit der anderen Hand nehmen.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Das ist der echte Röttgen!)


    Für wie dumm halten Sie die Menschen? Meinen Sie,
    die würden das nicht merken?


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Immerhin ist es dank unseres Einschreitens nicht so weit
    gekommen.


    (Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    – Die Sondersitzungen und Unterbrechungen sind mir
    noch bewusst. Aber ich bin ja froh, dass die Koalition in
    den Beratungen schließlich doch unserem Vorschlag ge-
    folgt ist, wenigstens 70 Millionen Euro zur Verfügung zu
    stellen. Diese 70 Millionen Euro bleiben aber ein Skan-





    Sören Bartol


    (A) (C)



    (D)(B)

    dal; denn sie sind weit weniger als die angekündigten
    420 Millionen Euro, die zusätzlich für den Klimaschutz
    versprochen worden sind.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Nun aber zu einem weiteren Punkt: Förderung der
    erneuerbaren Energien. Hier ist das, was Sie vorgeführt
    haben, zwar bühnenreif, aber leider keine reife Leistung.
    Zunächst war im Haushaltsentwurf für 130 Millionen
    Euro zur Förderung erneuerbarer Energien eine Sperre
    vorgesehen. Nach heftiger Diskussion im Haushaltsaus-
    schuss wurde diese Sperre mit Zustimmung aller Frak-
    tionen aufgehoben. Es folgte eine erneute Beratung, in
    der der Ansatz von der Koalition um 15 Millionen Euro
    auf 452 Millionen Euro reduziert wurde. Davon haben
    Sie in einem letzten Hauruckverfahren noch einmal
    115 Millionen Euro mit einem Sperrvermerk versehen.
    Das ergibt am Ende der Beratungen faktisch 130 Millio-
    nen Euro weniger als im Vorjahr – trotz all Ihrer Bekun-
    dungen im Vorfeld, trotz der Erklärungen der Koalition in
    der ersten Lesung des Haushalts.

    Der geschätzte Kollege Schulte-Drüggelte aus Ihren
    Reihen hat das in der Sitzung am 21. Januar 2010 scharf
    kritisiert. Er sagte – ich zitiere ihn –:

    Wenn man das so wie jetzt geplant machte, würde
    darunter das Marktanreizprogramm besonders lei-
    den.


    (Zuruf von der SPD: Da hat er recht!)


    Das führte wieder zu einer Stop-and-go-Förderung.
    Das wäre für dieses Programm nicht gut.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Die Sperre führt dazu, dass in diesem Jahr praktisch
    keine neuen Anträge auf Solarkollektoren, effizientere
    Wärmepumpen oder Pelletkessel angenommen werden
    können. Damit wird es einen deutlichen Einbruch bei
    den erneuerbaren Energien geben, und dieser Einbruch
    wirkt nach. Dadurch wird das Vertrauen in die Verläss-
    lichkeit der Förderung untergraben. Hausbesitzer, Unter-
    nehmer und Kommunen werden künftig wieder ohne er-
    neuerbare Energien planen, weil sie keine Hilfe bei der
    Überwindung der Kostenklippe sehen. Sie, meine Da-
    men und Herren der Koalition, verspielen mit einer sol-
    chen Entscheidung die Chance, die auch von Ihnen ge-
    tragenen Klimaschutzziele zu erreichen.

    Die Erlöse aus den Emissionszertifikaten sind aus
    dem Umwelthaushalt in den Einzelplan 60 – Allgemeine
    Finanzverwaltung – verlagert worden. Diese Entschei-
    dung ist sachlich durchaus begründet, stellen diese Ein-
    nahmen doch einen Teil der generellen Einnahmen des
    Bundes dar.

    Damit war jedoch die Hoffnung verbunden, dass die
    direkte Kopplung der Förderung erneuerbarer Energien
    an die Erlöse aus dem Emissionshandel aufgehoben oder
    gelockert wird. Leider haben sich Union und FDP zu
    diesem sinnvollen Schritt aber nicht entschließen kön-
    nen. Die Kopplung an die Emissionshandelserlöse
    bleibt uns erhalten, mit der fatalen Folge, dass mit sin-
    kenden Erwartungen an die Erlöse auch die Investitionen
    in die erneuerbaren Energien sinken. Statt ursprünglich
    915 Millionen Euro erwartet die Regierung nur noch
    Einnahmen in Höhe von 815 Millionen Euro. Wahr-
    scheinlich werden es noch weniger. Damit steht auch
    weniger für die Förderung erneuerbarer Energien zur
    Verfügung. Eine aktive, vorausschauende Klimaschutz-
    politik ist mit diesen Fußfesseln nicht möglich.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Meine Damen und Herren der Koalition, dass Sie
    nicht vorhaben, erneuerbare Energien zu fördern, wissen
    wir ja spätestens seit Ihren Überlegungen zu den Lauf-
    zeiten von Atomkraftwerken.


    (Dr. Maria Flachsbarth [CDU/CSU]: Das ist doch völliger Unfug!)


    Herr Röttgen, Sie versuchen immerhin, den gröbsten
    Auswüchsen zu begegnen und ganz langsam moderate
    Laufzeitverlängerungen ins Gespräch zu bringen. An
    den Reaktionen der Koalition zeigt sich, dass Sie mit
    diesem Standpunkt in Ihren Reihen alleine dastehen.

    Doch auch Ihre Haltung zur Atomenergie, Herr Rött-
    gen, ist unverantwortlich; denn selbst für den bisher ent-
    standenen Atommüll gibt es keine technisch ausgereifte
    oder finanzierbare Endlagerung. Die Frage, wer die un-
    weigerlich auf uns zukommenden Kosten für die Endla-
    gerung tragen wird, ist nicht beantwortet. Sehenden Au-
    ges in die Katastrophe!


    (Michael Kauch [FDP]: Was haben Sie in Ihrer Regierungszeit gemacht?)


    Jeder Tag längere Laufzeit bedeutet jeden Tag neuen
    strahlenden Müll für unsere Kinder.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Minister Röttgen, wie soll es denn jetzt eigentlich mit
    der Asse weitergehen? Experten empfehlen das Zurück-
    holen des gesamten dort gelagerten Atommülls. In Ihrem
    Haushalt zeigen Sie darauf aber keine Reaktion. Sie,
    Herr Minister Röttgen, haben den Ansatz für die Asse
    noch einmal um 20 Prozent auf 75 Millionen gekürzt –
    wider besseres Wissen; denn im Grünbuch geben Sie ja
    selber an, dass hierfür jährlich 98 Millionen Euro not-
    wendig wären. Es drängt sich der Verdacht auf, dass Sie
    auch in dieser Frage, wie bei so vielen anderen, auf Zeit
    spielen. Machen Sie sich bitte klar, dass die Zeit an die-
    ser Stelle definitiv gegen Sie arbeitet und dass die Men-
    schen und vor allen Dingen die Umwelt nicht beliebig
    auf eine Lösung warten können.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Jetzt wollen Sie Gorleben wieder beleben und den
    Atommüll ins Wendland kippen. Sie setzen auf ein totes
    Pferd. In diesem Salzstock mit seiner unrühmlichen Ge-
    schichte sind bereits 1,5 Milliarden Euro verbaut wor-





    Sören Bartol


    (A) (C)



    (D)(B)

    den. Für die von Ihnen geplante Erkundung – das sagen
    Sie ja selbst – wird mindestens derselbe Betrag erforder-
    lich sein. Das Problem der Endlagerung wird aber auch
    dadurch nicht gelöst. Für dieses Problem gibt es einfach
    keine Lösung. Allein schon deshalb können wir die
    Atomkraft nicht weiter verantworten.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Ingbert Liebing [CDU/CSU]: Das, was Sie hier machen, ist verantwortungslos! – Gegenruf des Abg. Ulrich Kelber [SPD]: Sie sind die Kürzungskönige bei den erneuerbaren Energien!)


    – So ist es.

    Zum Abschluss noch eine Bemerkung zu einem
    scheinbar kleinen Detail des Haushalts. 106 neue Perso-
    nalstellen werden gefordert. Das ist eine Steigerung der
    Zahl der Stellen um fast 4 Prozent innerhalb eines Jahres.
    Darunter befinden sich sieben neue Stellen für den Lei-
    tungsbereich. Ob diese Aufstockung angesichts der Haus-
    haltslage wirklich nötig ist, sei einmal dahingestellt.

    Zusätzlich wollen Sie Ihren Leitungsbereich um-
    bauen. Das kostet – so ist es jetzt beschlossen worden –
    die Kleinigkeit von 2 Millionen Euro. Das Geld dafür
    kommt – jetzt frage ich einmal, wen das überrascht – aus
    einer Kürzung der Mittel für die Förderung von Einzel-
    maßnahmen zur Nutzung der erneuerbaren Energien.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Unglaubliche Selbstbedienung!)


    Das ist von der Größenordnung her vielleicht nicht die
    bedeutsamste Position, doch sie ist bezeichnend für die
    Umwelt- und Haushaltspolitik dieser Regierung und die-
    ser Koalition: nicht in die gute Sache investieren, son-
    dern in die eigenen Interessen.

    Diese Haltung machen wir nicht mit. Deshalb werden
    wir dem Haushalt 2010 und vor allen Dingen dem Ein-
    zelplan 16 unsere Zustimmung verweigern.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Der Kollege Bernhard Schulte-Drüggelte spricht nun

für die Unionsfraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU – Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Unser bester Mann!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Bernhard Schulte-Drüggelte


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine lieben Kolleginnen und Kol-

    legen! Ich möchte mich zu Beginn bei allen bedanken,
    die intensiv an den Beratungen teilgenommen haben,
    auch bei Ihnen, Kollege Bartol. Bei den Beratungen ha-
    ben Sie auch vernünftige Dinge gesagt; ich möchte das
    nicht abstreiten. Man konnte das eben aber nicht so ge-
    nau erkennen; deshalb will ich das einmal sagen.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Sören Bartol [SPD]: Aber ich habe doch ordentlich zitiert, oder?)


    – Ja.


    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD – Sören Bartol [SPD]: Na also!)


    Ich möchte ganz deutlich sagen, dass die Koalition
    trotz der Wirtschaftskrise an ihren ambitionierten Zielen
    festhält. Das bedeutet, dass die Treibhausemissionen bis
    2020 gegenüber 1990 um 40 Prozent gesenkt werden
    sollen. Dabei bleibt es bei aller Anstrengung um die
    Konsolidierung des Bundeshaushalts.

    Dass bei den Haushaltsberatungen eine Senkung der
    Neuverschuldung um über 5 Milliarden Euro erreicht
    wurde, ist schon eine bemerkenswerte Leistung. Es ist
    schön, zu sehen – als Mitglied des Haushaltsausschusses
    und als jemand, der an den Beratungen teilnimmt, muss
    ich das sagen –, dass dabei auch einmal etwas Vernünfti-
    ges herauskommt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Es wurde bei allen Ressorts gespart. Trotzdem – ich
    will das nicht so negativ sehen, wie Sie es gerade vorge-
    tragen haben – erfährt der Haushalt des Umweltministers
    einen leichten Aufwuchs, und zwar um 7,9 Millionen
    Euro auf insgesamt rund 1,6 Milliarden Euro,


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Hört! Hört! Trotz Sparbemühungen!)


    und dies ganz besonders für den Klimaschutz. 1,6 Milli-
    arden Euro hören sich vielleicht nicht nach einer beson-
    ders großen Summe an. Alle, die sich mit dem Thema
    befasst haben, wissen aber, dass Umweltschutz eine
    Querschnittsaufgabe ist und andere Ministerien beteiligt
    sind. Wir haben gerade erst intensiv über die Mittel für
    das Gebäudesanierungsprogramm diskutiert, die eine
    ähnliche Größenordnung haben.

    Herr Bartol, Sie haben gerade den Titel „Klima-
    schutzmaßnahmen in Entwicklungsländern“ angespro-
    chen. Im Haushaltsausschuss wurde darüber wirklich
    sehr intensiv diskutiert. Dieser Titel wurde neu geschaf-
    fen. Im Umweltministerium wurden 35 Millionen Euro
    zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig wurden im Ministe-
    rium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick-
    lung noch einmal 35 Millionen Euro zur Verfügung ge-
    stellt.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da wurde aber mehr versprochen! Das ist es doch!)


    – Das sage ich doch gerade. Insgesamt war ein Betrag
    von 420 Millionen Euro angesetzt. 350 Millionen Euro
    können aus bestehenden Haushaltstiteln finanziert wer-
    den.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Zusätzliches Geld war versprochen!)


    70 Millionen Euro kommen dazu. Das ist ein erfreuli-
    ches Ergebnis dieser Haushaltsberatungen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)






    Bernhard Schulte-Drüggelte


    (A) (C)



    (D)(B)

    Das bedeutet, dass diese Koalition, was internationale
    Verpflichtungen angeht, eindeutig zu ihren Aussagen
    steht. Das muss man einmal ganz deutlich sagen.


    (Dr. Hermann Ott [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist doch eine Lüge!)


    – Wieso ist das eine Lüge? Ich habe doch gerade erklärt,
    wie das zusammenhängt.


    (Zurufe von der CDU/CSU)


    – Er sollte das mal nachlesen.

    Gelungen ist eine systematische Veränderung. Das
    betrifft die Einnahmen aus dem Verkauf von CO2-
    Emissionszertifikaten, die bisher im Einzelplan des
    Umweltministeriums angesetzt wurden und jetzt zur All-
    gemeinen Finanzverwaltung gehören. Das war eine sehr
    richtige Entscheidung. Dadurch wurde unter anderem
    die Forderung aus dem Koalitionsvertrag umgesetzt,
    nach der alle Einnahmen dem Gesamthaushalt zur Verfü-
    gung stehen müssen.

    Ich möchte eines ganz deutlich sagen: Die Haushalts-
    titel, die klimaschützende Maßnahmen betreffen, dürfen
    nicht vom Auf und Ab der Börsen beeinflusst werden.
    Der Handel mit Emissionszertifikaten darf die Investitio-
    nen in den Klimaschutz nicht beeinträchtigen. Das muss
    man trennen. Das ist unsere klare Zielsetzung.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich zitiere dazu Kanzlerin Merkel:

    Niemals dürfen wir zulassen, dass die weltweite
    Finanz- und Wirtschaftskrise eine billige Ausrede
    für mangelnden Schutz unserer Umwelt wird. Das
    wäre einer der größten Fehler, die wir machen
    könnten.

    Das steht in der Regierungserklärung der Bundeskanzle-
    rin vom November 2009.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was ist mit der Haushaltssperre?)


    Es ist eine klare Ansage, die die Notwendigkeit unter-
    streicht, dass wir die Investitionen in den Klimaschutz
    von den Schwankungen der Börse trennen müssen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Im Einzelplan des Umweltministeriums wurden des-
    halb die Forschungsausgaben im Bereich der erneuer-
    baren Energien gesteigert. Es sind je 5 Millionen Euro
    mehr für Forschung und Entwicklung sowie für Investi-
    tionszuschüsse vorgesehen. Dieser deutliche Anstieg der
    Forschungsförderung im Bereich der erneuerbaren Ener-
    gien ist richtig und wichtig für den Schutz des Klimas,
    aber auch für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt.

    Ich möchte dem Umweltminister ausdrücklich zu-
    stimmen, wenn er sagt:

    Wir brauchen die Innovationen und die Modernisie-
    rung … Es ist ein Prozess der ökologischen Verän-
    derung, der Veränderung der Lebensweise und der
    Art, zu wirtschaften. Am allermeisten ist es aber
    auch ein Prozess der wirtschaftlichen Modernisie-
    rung unseres Landes.

    Die Erzeugung erneuerbarer Energien muss konti-
    nuierlich weiterentwickelt werden. Nur so können Kos-
    ten gesenkt und Marktreife und Wettbewerbsfähigkeit
    möglichst schnell hergestellt werden. Ein Schlüsselwort
    in diesem Zusammenhang ist Nachhaltigkeit. Nachhal-
    tigkeit ist in unserem ureigenen Interesse, auch in unse-
    rem ureigenen ökonomischen Interesse, um das ganz
    deutlich zu sagen.

    Wie aber auch angesprochen wurde, gibt es im Ein-
    zelplan 16 auch Einsparungen. Im Verwaltungshaushalt
    haben alle Ministerien ihren Beitrag geleistet. Betroffen
    war aber auch der Programmhaushalt des Umweltminis-
    teriums; das ist klar. Die Streichungen sind jedoch nicht
    nach der Rasenmähermethode erfolgt.

    Ich möchte einen Bereich besonders herausgreifen,
    und zwar den Titel „Zuschüsse zum Kauf von Partikel-
    filtern“. Im vergangenen Jahr gab es hier einen Ausgabe-
    rest von 43 Millionen Euro, der 2010 genutzt werden
    kann. Aufgrund dieser hohen Haushaltsreste konnte der
    Ansatz 2010 gesenkt werden, ohne dass es dabei zu Be-
    einträchtigungen kommt.

    Ich möchte aber auf das Problem hinweisen, dass
    viele zu Beginn des Jahres, als der Haushalt noch nicht
    verabschiedet war, im Vertrauen auf eine Förderung ihr
    Fahrzeug mit einem Partikelfilter nachgerüstet haben.
    Ich meine, dass alle diejenigen, die das getan haben,
    nicht außen vor bleiben dürfen. Ich hoffe, dass zwischen
    dem Umweltministerium und dem Finanzministerium
    eine faire Regelung im Interesse derjenigen gefunden
    wird, die Vertrauen in die Koalition gehabt haben.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Vor allem eine schnelle Regelung, Herr Minister!)


    – Welcher Minister?


    (Ulrich Kelber [SPD]: Der da!)


    – Ich habe mich gerade gefragt, ob Sie den Finanzminis-
    ter oder den Umweltminister meinen.

    Einsparungen wurden auch beim Marktanreizpro-
    gramm und beim Endlager Morsleben vorgenommen.
    Aber besonders die neue Veranschlagung der Einnahmen
    aus dem Verkauf der Emissionszertifikate ist eine gute
    Vorbedingung für nachhaltigen Klimaschutz, unabhän-
    gig von kurzfristigen Preisschwankungen.

    Meine lieben Kolleginnen und Kollegen, mit dem
    Bundeshaushalt 2010 ist deutlich geworden, dass die
    christlich-liberale Koalition langfristig agiert und ver-
    lässliche Rahmenbedingungen im Bereich Umwelt und
    Klimaschutz gesetzt hat. Ich setze mich mit meinen Kol-
    legen dafür ein, dass das 2011 so weitergeht.

    Danke schön.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)