Rede:
ID1702912700

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/29 1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidialamt (Drucksachen 17/601, 17/623) . . . . . . . . . 2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 17/602, 17/623) . . . . . . . . . 3 Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 17/603, 17/623) . . . . . . . . . 4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 5 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und So- ziales (Drucksachen 17/611, 17/623) . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2585 C 2585 D 2585 D 2599 C 2600 D 2602 A 2603 D 2604 C 2605 D 2608 A 2608 B Deutscher B Stenografisc 29. Sit Berlin, Dienstag, d I n h a Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Herbert Schui . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2009 bis 2013 (Drucksachen 16/13601, 17/626) . . . . . . . 2585 A 2585 B 2585 B (Drucksachen 17/608, 17/623) . . . . . . in Verbindung mit 2586 A undestag her Bericht zung en 16. März 2010 l t : b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksachen 17/623, 17/624) . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ 2586 A 2586 B 2589 B 2591 D 2593 B 2594 A 2596 B 2598 A Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . . 2610 C 2612 C 2613 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Drucksachen 17/609, 17/623) . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Herbert Schui (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Nestle (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Rolf Hempelmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2615 C 2616 B 2617 A 2619 B 2620 C 2621 A 2622 A 2624 C 2625 C 2626 C 2628 B 2629 B 2630 C, 2630 D 2630 D 2631 C, 2633 B 2636 A 2638 B 2639 A 2640 C 2641 B 2642 B 2644 B 2645 C 2647 C 2648 C 2649 D 2652 A 2653 A 2654 A 2655 C 2656 A 2656 D 2657 C 2658 A 2658 D 7 Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Drucksachen 17/612, 17/623) . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Daniela Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhold Sendker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Schnieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 8 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 17/615, 17/623) . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2660 C 2660 C 2662 C 2664 B 2665 A 2665 D 2668 C 2670 A 2671 D 2673 A 2674 A 2674 C 2676 A 2677 A 2678 A 2679 B 2680 D 2682 B 2682 A 2684 B 2686 A 2687 A 2688 A 2689 C 2690 C 2691 D 2693 D 2694 D 2696 B 2697 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 III Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Petzold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2698 C 2699 C 2701 A 2702 D 2703 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 2585 (A) (C) (D)(B) 29. Sit Berlin, Dienstag, d Beginn: 1
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 2703 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bögel, Claudia FDP 16.03.2010 Brinkhaus, Ralph CDU/CSU 16.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 16.03.2010 von Cramon-Taubadel, Viola BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Freitag, Dagmar SPD 16.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 16.03.2010 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 16.03.2010 Rawert, Mechthild SPD 16.03.2010 Röspel, René SPD 16.03.2010 Roth (Esslingen), Karin SPD 16.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Dr. Schavan, Annette CDU/CSU 16.03.2010 Schuster, Marina FDP 16.03.2010 Dr. Seifert, Ilja DIE LINKE 16.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Hirte, Christian CDU/CSU 16.03.2010 Hoff, Elke FDP 16.03.2010 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 16.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 16.03.2010 Pflug, Johannes SPD 16.03.2010 Strässer, Christoph SPD 16.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 16.03.2010 Wieczorek-Zeul, Heidemarie SPD 16.03.2010 29. Sitzung Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Roland Claus


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wir reden

    über den Etat mit dem größten Einfluss auf Investitionen
    und Infrastruktur, und ich füge hinzu: nicht nur auf der
    Ebene des Bundes. Es gibt keinen einzigen Bundestags-
    wahlkreis, der nicht in der einen oder anderen Weise mit
    diesem Etat verbunden wäre. Das war der Grund, warum
    die Fraktion Die Linke diesem Etat gerne zugestimmt
    hätte. Wir haben viele Vorschläge gemacht, aber wir sind
    daran gescheitert, dass Sie in der Koalition die falschen
    Signale setzen. Deshalb werden Sie heute unsere Zu-
    stimmung nicht bekommen.

    Die Linke steht für eine Verkehrs-, Bau- und Stadtent-
    wicklungspolitik, die stets von sozialer Verantwortung
    und demokratischer Teilhabe aller an den Gütern der öf-
    fentlichen Daseinsvorsorge ausgeht. Kurz gesagt: Was
    alle brauchen, muss öffentlich zugänglich sein. Mobilität
    und urbanes Leben müssen bezahlbar sein. Einem sol-
    chen Maßstab entspricht der uns vorliegende Plan jedoch
    nicht.

    Ich will das an wenigen Beispielen kenntlich machen.
    Herr Bundesminister Ramsauer, Sie werden nicht müde,
    der Öffentlichkeit zu erklären, dass Sie das Verkehrs-
    wachstum bewältigen wollen. In Ihrem ganzen Denken
    – wir haben das den Beiträgen der Koalition entnommen –
    gehen Sie offenbar davon aus, dass ein solches Wachs-
    tum ungebrochen hingenommen und irgendwie bewäl-
    tigt werden soll. Verkehrsvermeidung wäre die Lösung.
    Verkehrswachstum ist das Problem. Lassen Sie sich das
    gesagt sein.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Es ist völlig undenkbar, sich die Zukunft des interna-
    tionalen Welthandels weiterhin als eine Expansion des
    Güterverkehrs vorzustellen. Wir brauchen neue interna-
    tionale Regeln des Welthandels, in denen festgelegt
    wird, wie wir vom Güterhandel weg hin zu einem Han-
    del mit Know-how und Brain kommen können und wie
    wir die Bedingungen dafür schaffen.

    Stichwort Deutsche Bahn. Trotz einiger lautstarker
    und launiger Bekundungen gegen schnelle Privatisierun-
    gen haben Sie nicht die Courage aufgebracht, den Mehr-
    heitsbeschluss des Bundestages aus dem Jahre 2008, der
    der Regierung die Möglichkeit eröffnet, die Bahn teilzu-
    privatisieren, aufzuheben. Mit einem Antrag im Aus-
    schuss haben wir von der Linken Ihnen einen solchen
    Weg geebnet. Sie hätten die Möglichkeit gehabt, diesen
    Weg zu gehen. Es hilft uns nichts, Herr Minister, wenn Sie
    sich in Ihrer schönen Heimat gegen den – so wörtlich –
    Privatisierungswahn aussprechen, aber keine prakti-
    schen Schritte erfolgen. Es wäre an der Zeit, die Lehren
    aus einer verfehlten Bundes- und Bahnpolitik zu ziehen
    und zu sagen: Die Bahn soll in staatlicher Hand bleiben.
    Das ist zumindest unsere Position.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Währenddessen hätschelt die Bahn ihre Prestigepro-
    jekte mithilfe des Bundes weiter, und zwar zulasten flä-
    chendeckender Bahnverbindungen. Ich will gar nicht
    über die Berliner S-Bahn reden, aber schon sagen, dass
    wir eine Reihe von Lehren daraus zu ziehen haben. Zu-
    gleich ist es inzwischen so, dass viele ostdeutsche Groß-
    städte vom Schnellverkehr, vom Intercityverkehr fak-
    tisch abgeschnitten sind.

    Ich will Ihnen noch ein Beispiel aus dem Bereich
    Bahn nennen: Es gibt eine Vielzahl kleinerer Bahnsiche-
    rungsunternehmen. Das sind Firmen, die auf Baustel-
    len der Bahn die Sicherungen vornehmen. Wenn wir
    Bahn fahren, sehen wir das alles. Inzwischen ist die Situ-
    ation so, dass es im Großraum München solche Siche-
    rungsfirmen faktisch nicht mehr gibt, diese aber aus Re-
    gionen wie Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern oder
    aus Brandenburg bis München fahren, um dort für ein
    Drittel des in München üblichen Lohnes diese Aufgabe
    zu erfüllen. Ich nenne das volkswirtschaftlich und be-
    triebswirtschaftlich absurd. Das ist das Ergebnis Ihrer
    Politik. Das müssen Sie sich hier von uns so sagen las-
    sen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir finden es auch nicht in Ordnung, dass Sie die
    Flüsse im Osten offenbar auf Westniveau betonieren
    wollen. Nach einer Reihe von Naturereignissen muss
    man auch einmal die Frage stellen: Haben Sie denn gar
    nichts dazugelernt? Nun weiß ich natürlich, dass man
    mir da immer Vorwürfe machen kann, aber ich will den-
    noch sagen: In der DDR haben wir einige ökologische
    Sünden nicht begangen, weil wir ökonomisch nicht dazu





    Roland Claus


    (A) (C)



    (D)(B)

    in der Lage waren. Das muss faktisch aber nicht bedeu-
    ten, dass man jetzt, wo man ökonomisch dazu in der
    Lage ist, ökologischen Unsinn betreibt und die Flüsse in
    einer Weise zu betonieren versucht, wie das derzeit ge-
    schieht.


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Sagen Sie bloß, die DDR war ein ökologisches Musterland!)


    Ich sage deshalb: Der Saale-Ausbau für zig Millionen
    Euro ist Unsinn. Es gäbe Alternativen. Sie liegen auf
    dem Tisch und werden angeboten. Die Schubbootver-
    bände wären eine solche Option. Sie sind nicht in der
    Lage, auf diese Dinge einzugehen. Deshalb muss man
    Ihnen immer wieder die alte Erkenntnis ins Stammbuch
    schreiben: Es ist richtig, die Schiffe den Flüssen anzu-
    passen und nicht die Flüsse den Schiffen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das würde aber bedeuten, in der Tat einmal etwas vom
    Osten zu lernen.

    Ich habe mich gefreut, dass mein Vorredner das
    Maut-Schiedsverfahren angesprochen hat. Ich merke
    eine gewisse Hoffnung, dass große deutsche Firmen, die
    dem Steuerzahler ganz offenkundig noch eine Menge
    Geld schulden, demnächst vielleicht doch noch zur
    Kasse gebeten werden. Mein Vorschlag ist immer: So-
    lange dieses Schiedsverfahren noch läuft, dürfen wir
    nicht die gleichen Firmen subventionieren, was wir über
    den Bundeshaushalt aber tun. Ich verspreche Ihnen:
    Wenn wir dieses Verfahren anwenden würden, wäre das
    Schiedsverfahren sehr viel schneller zu Ende.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Linke wird den Finanzplan des Bundesministers
    besonders sorgfältig im Auge behalten. Es geht um einen
    großen Bereich der öffentlichen Daseinsvorsorge. Be-
    reits in wenigen Monaten reden wir über den Haushalt
    von 2011. Das ist eine Chance für die Koalition und das
    Ministerium, ihre heutigen Fehler zu korrigieren. Ich
    sage das nicht leichtfertig daher. Ich bin voller Hoffnung,
    weil ich das Verfahren kenne. Hier im Plenarsaal lehnen
    Sie Anträge der Opposition ab, um sie im Gesetzgebungs-
    verfahren wieder aufzugreifen. Deshalb hoffe ich, dass
    wir bei der Beratung für den Haushaltsplan 2011 ein
    Stück weiter sind.

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat jetzt die Kollegin Dr. Claudia Winter-

stein von der FDP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Claudia Winterstein


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Zunächst einmal können wir positiv festhalten:
    Im Einzelplan 12 ist der Koalition eine gute Kombina-
    tion aus wichtigen Wachstumsimpulsen und nötigen
    Sparmaßnahmen gelungen.
    Wir haben es geschafft, die Investitionen in die Ver-
    kehrswege auf einem hohen Niveau zu halten. Fast
    15 Milliarden Euro können wir 2010 ebenso in den Aus-
    und Neubau unserer Schienen, Straßen und Wasserwege
    investieren wie in die Entwicklung unserer Städte und in
    Zukunftstechnologien. Wir schaffen damit wichtige Im-
    pulse zur Überwindung der Wirtschaftskrise und stärken
    Mobilität und Wachstum in Deutschland. Auf der ande-
    ren Seite konnten wir durch maßvolles Einsparen ein
    erstes Zeichen für die notwendigen Konsolidierungs-
    maßnahmen der nächsten Jahre setzen; denn die Schul-
    denbremse fordert eine deutliche Rückführung der Neu-
    verschuldung bis zum Jahr 2016. Das wissen wir alle.
    Deswegen brauchen wir Impulse für mehr Wachstum.
    Wir leisten einen wichtigen Impuls zur Stützung des
    Aufschwungs, indem wir in diesem Jahr 400 Millionen
    Euro mehr für das CO2-Gebäudesanierungsprogramm
    zur Verfügung stellen. Damit stehen für 2010 insgesamt
    1,5 Milliarden Euro für die Förderung der energetischen
    Sanierung zur Verfügung. Wir leisten damit einen wich-
    tigen Beitrag für Energieeinsparung und Klimaschutz im
    Gebäudebereich.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Herr Kahrs – es wäre nett, wenn Sie mir ganz kurz zu-
    hören würden –, ich verstehe ja, dass Sie sich noch nicht
    so gut auskennen, weil Sie im Verkehrsbereich neu sind.


    (Lachen bei Abgeordneten der SPD)


    Ansonsten müsste Ihnen, wenn Sie kritisieren, dass wir
    für dieses Jahr eine Summe aus dem Haushalt 2011 vor-
    gezogen haben, klar sein, dass Ihre Fraktion genau das
    im Jahr zuvor in der alten Legislaturperiode gemacht
    hat. Sonst hätten wir in diesem Jahr sowieso 1,5 Milliar-
    den Euro gehabt. Genau aus diesem Grund sind wir in
    diesem Jahr gezwungen, aus dem Jahr 2011 etwas in das
    Jahr 2010 vorzuziehen. Daher haben wir in diesem Jahr
    überhaupt 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung. Im nächs-
    ten Jahr werden es etwa 900 Millionen Euro sein. Wir
    werden dann sehen, wie viele Anträge vorliegen und in-
    wieweit es notwendig sein wird, im nächsten Jahr noch
    einmal zu handeln. Es war dieses Jahr wichtig, um den
    Wachstumsschub zu nutzen, um möglich zu machen,
    dass hier Investitionen getätigt werden.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)