Rede von
Dr.
Michael
Fuchs
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(CDU/CSU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Wir sind durchaus der Meinung, dass es, wenn wir ein
komplettes Netzwerk aufbauen müssen, notwendig ist,
Strom, der beispielsweise in Offshore-Parks entsteht, in
die Region zu bringen, in der er verbraucht wird; das
habe ich eben bereits gesagt. Anders macht es keinen
Sinn. Denn wir werden diesen Strom wahrscheinlich
nicht auf Norderney oder auf Sylt brauchen. Ich gehe
also davon aus, dass es notwendig ist, den Strom in die
Regionen zu bringen, in denen er auch wirklich benötigt
wird. Deswegen müssen diese Leitungen gebaut werden.
Wenn wir mit HGÜ mittlerweile eine Technologie ha-
ben, durch die es auf einer Strecke von 1 000 Kilometern
zu einem Stromverlust von nur 2 bis 3 Prozent kommt,
dann kann ich sagen: Das macht Sinn.
Deshalb sollten wir dafür sorgen, dass das ermöglicht
wird.
Weiter zu den Energiepreisen. Die Energiepreise in
Deutschland müssen konkurrenz- und wettbewerbsfähig
sein. Es kann nicht sein, dass wir aufgrund des Einsatzes
von erneuerbaren Energien so hohe Preise haben, dass in
Deutschland Arbeitsplätze wegfallen. Ich möchte das an
einem Beispiel aus meinem Wahlkreis verdeutlichen. In
Koblenz gibt es eine Firma, die Kimberly-Clark heißt.
Sie ist besser bekannt unter dem Namen Kleenex und
stellt Papier im großen Stil her. Sie hat in ganz Europa
baugleiche Papiermaschinen. In Koblenz verbrauchen
diese Maschinen bei einer Laufzeit von 365 Tagen rund
26 Millionen pro Jahr. In Frankreich steht eine bauglei-
che Maschine, die nur 17 Millionen verbraucht. Irgend-
wann einmal wird unter Umständen der amerikanische
Mutterkonzern beschließen: Wir packen die Maschine
und schieben sie dahin, wo der Strom billiger ist. Das
kann nicht unser Ziel sein. Daran müssen wir arbeiten.
Ich betone noch einmal: Ich möchte, dass Deutschland
ein Industriestandort bleibt.