Rede:
ID1702908000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/29 1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidialamt (Drucksachen 17/601, 17/623) . . . . . . . . . 2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 17/602, 17/623) . . . . . . . . . 3 Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 17/603, 17/623) . . . . . . . . . 4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 5 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und So- ziales (Drucksachen 17/611, 17/623) . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2585 C 2585 D 2585 D 2599 C 2600 D 2602 A 2603 D 2604 C 2605 D 2608 A 2608 B Deutscher B Stenografisc 29. Sit Berlin, Dienstag, d I n h a Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Herbert Schui . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2009 bis 2013 (Drucksachen 16/13601, 17/626) . . . . . . . 2585 A 2585 B 2585 B (Drucksachen 17/608, 17/623) . . . . . . in Verbindung mit 2586 A undestag her Bericht zung en 16. März 2010 l t : b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksachen 17/623, 17/624) . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ 2586 A 2586 B 2589 B 2591 D 2593 B 2594 A 2596 B 2598 A Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . . 2610 C 2612 C 2613 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Drucksachen 17/609, 17/623) . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Herbert Schui (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Nestle (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Rolf Hempelmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2615 C 2616 B 2617 A 2619 B 2620 C 2621 A 2622 A 2624 C 2625 C 2626 C 2628 B 2629 B 2630 C, 2630 D 2630 D 2631 C, 2633 B 2636 A 2638 B 2639 A 2640 C 2641 B 2642 B 2644 B 2645 C 2647 C 2648 C 2649 D 2652 A 2653 A 2654 A 2655 C 2656 A 2656 D 2657 C 2658 A 2658 D 7 Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Drucksachen 17/612, 17/623) . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Daniela Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhold Sendker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Schnieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 8 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 17/615, 17/623) . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2660 C 2660 C 2662 C 2664 B 2665 A 2665 D 2668 C 2670 A 2671 D 2673 A 2674 A 2674 C 2676 A 2677 A 2678 A 2679 B 2680 D 2682 B 2682 A 2684 B 2686 A 2687 A 2688 A 2689 C 2690 C 2691 D 2693 D 2694 D 2696 B 2697 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 III Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Petzold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2698 C 2699 C 2701 A 2702 D 2703 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 2585 (A) (C) (D)(B) 29. Sit Berlin, Dienstag, d Beginn: 1
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 2703 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bögel, Claudia FDP 16.03.2010 Brinkhaus, Ralph CDU/CSU 16.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 16.03.2010 von Cramon-Taubadel, Viola BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Freitag, Dagmar SPD 16.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 16.03.2010 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 16.03.2010 Rawert, Mechthild SPD 16.03.2010 Röspel, René SPD 16.03.2010 Roth (Esslingen), Karin SPD 16.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Dr. Schavan, Annette CDU/CSU 16.03.2010 Schuster, Marina FDP 16.03.2010 Dr. Seifert, Ilja DIE LINKE 16.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Hirte, Christian CDU/CSU 16.03.2010 Hoff, Elke FDP 16.03.2010 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 16.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 16.03.2010 Pflug, Johannes SPD 16.03.2010 Strässer, Christoph SPD 16.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 16.03.2010 Wieczorek-Zeul, Heidemarie SPD 16.03.2010 29. Sitzung Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Eduard Oswald


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Lieber Kollege Alexander Bonde, unser Bundeswirt-
    schaftsminister Rainer Brüderle macht einen guten Job.
    Er zeigt Perspektiven auf. Er macht seine Sache sehr gut,
    und er hat unser Vertrauen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das glauben aber nur noch Sie! – Garrelt Duin [SPD]: Bis auf den letzten Satz glauben wir nichts davon!)


    Drei Fragen sind es, die sich uns stellen:

    Erstens. Wie machen wir unser Finanzsystem krisen-
    fest, damit sich das, was sich ereignet hat, nicht noch
    einmal ereignet? Dabei ist klar: Die Welt braucht Regeln
    für das globale Wirtschaften, Regeln, deren Einhaltung
    sichergestellt sein muss. Hier gilt es, das richtige Maß
    von Freiheit und Reglementierung zu finden.

    Zweitens. Gerade in einer Situation, in der die Unsi-
    cherheit über die weitere Entwicklung der Lage der öf-
    fentlichen Haushalte in Europa und in der Eurozone zu-
    nimmt, ist es wichtig, dass wir als großes Mitgliedsland
    bei der Haushaltskonsolidierung mit gutem Beispiel vo-
    rangehen und mit unserer Haushaltspolitik als Stabili-
    tätsanker dienen.

    Drittens. Wie erhöhen wir die Dynamik der Realwirt-
    schaft, weil sich ohne mehr Wachstum alle anderen Pro-
    bleme erst recht nicht lösen lassen? Gerade hier, liebe
    Kolleginnen und Kollegen, ist Optimismus angesagt.
    Tatsache ist, dass die Zuversicht in der deutschen Wirt-
    schaft wächst, wie auch die heutigen Meldungen in der
    Wirtschaftspresse deutlich machen.

    Nur wenn das Finanzsystem stabil ist, kann sich die
    Wirtschaft positiv entwickeln. Die Banken haben sich
    zu weit von der übrigen Wirtschaft entfernt. Wenn die





    Eduard Oswald


    (A) (C)



    (D)(B)

    Banken den Bezug zur Realwirtschaft einbüßen, dann
    bekommen wir ein Ergebnis wie gehabt. Banken müssen
    verinnerlichen, in welch erheblichem Maße der Steuer-
    zahler für ihre Rettung geradestehen musste. Deshalb
    sind die Banken, die von den Maßnahmen des Staates
    profitiert haben, an den Kosten des Staates, der Steuer-
    zahler also, zu beteiligen.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    – An der Stelle hätte eigentlich meine Fraktion auch mit-
    klatschen müssen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    – Die holen das jetzt nach.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, es ist notwendig,
    dass der Staat einen Ordnungsrahmen bietet, um Freiheit
    zu lassen und Leben ohne staatliche Bevormundung zu
    gestalten. Für uns ist Wirtschaft nicht Selbstzweck, son-
    dern sie hat immer und in jeder Phase dem Menschen zu
    nutzen. Ohne leistungsfähige Betriebe, ohne einen stabi-
    len Mittelstand, ohne florierendes Handwerk, ohne inno-
    vative Forschung und Entwicklung gibt es keine stabile
    Situation auf dem Arbeitsmarkt. Die Fähigkeit, Innovati-
    onen zu entwickeln und erfolgreich auf den Weltmärkten
    zu vermarkten, entscheidet mehr denn je über den Wohl-
    stand und die wirtschaftliche Dynamik. Nur mit hoch-
    modernen Eigenentwicklungen wird die deutsche Wirt-
    schaft auf den Weltmärkten Erfolg haben.

    Wir brauchen in vielen Bereichen einen Mentalitäts-
    wandel. Wir müssen wieder mehr Mut zum Risiko zei-
    gen. Wir müssen Neues wagen, an unsere Ideen glauben
    und auch stärker auf die Chancen des Fortschritts setzen.
    Wir brauchen für viele Bereiche eine neue Begeisterung.


    (Klaus Barthel [SPD]: Dann fangen Sie doch einmal bei sich an!)


    Diese Begeisterung braucht man auch in den Bereichen
    der Bildung und auch, um neue Zukunftstechnologien
    umzusetzen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    – Das ist die Meinung dieser Koalition. Deshalb gerade
    eben auch der Beifall.

    Neue Technologien dürfen also nicht als Bedrohung
    verstanden werden, sondern als Chance.


    (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sehr gut!)


    Deutschland muss wieder zum Gründerland werden. Un-
    ser Ziel ist es, jungen und innovativen Unternehmen alle
    Startmöglichkeiten zu geben. Dazu zählt auch, sie von
    unnötigen Bürokratielasten zu befreien.


    (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sehr gut!)


    Selbstständigkeit muss wieder attraktiver gemacht wer-
    den.


    (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sehr gut!)


    Eine neue Gründerdynamik muss angestoßen werden.

    (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sehr gut!)


    Das ist unser Auftrag, und der Bundeswirtschaftsminis-
    ter ist dabei, dies auch zu entwickeln.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Zurufe von der SPD: Aha?)


    Wir haben die Bereitstellung von zusätzlichen Mitteln
    für Bildung, Forschung und Innovation vereinbart. Inno-
    vationen und Investitionen in Forschung und Entwick-
    lung sind treibende Kräfte und die zentralen Triebfedern
    unseres gesamten wirtschaftlichen Wachstums. Ich per-
    sönlich werbe für eine steuerliche Förderung in For-
    schung und Entwicklung.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die themenspezifische Projektförderung ist unverzicht-
    bar. Sie muss aber durch das themenoffene, breitenwirk-
    samere, branchenoffene und leicht darstellbare Instru-
    ment der steuerlichen Forschungsförderung ergänzt
    werden. Nur wenn wir in Forschung und Technologie in-
    vestieren, können wir unser Wohlstandsniveau erhalten.
    Wir müssen alte Dinge beiseite legen und uns neuen
    Dingen zuwenden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Garrelt Duin [SPD]: Wo denn? – Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann müssen Sie diesen Haushalt beiseite legen!)


    Wir müssen auch junge Menschen hin zur Technik füh-
    ren. Begeisterungsfähigkeit für technische Vorgänge
    führt dann auch zum Ergreifen technischer Berufe.


    (Zurufe von der SPD und vom BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    – Ich freue mich, dass Sie bei all den Dingen dann auch
    zustimmen.

    So wie die Forschung für die Wirtschaft der Schlüssel
    für eine bessere Anpassungsfähigkeit an den technischen
    Fortschritt ist, ist Bildung für den Menschen der Schlüs-
    sel zum gesellschaftlichen Aufstieg. Die Chancen unse-
    rer deutschen Volkswirtschaft hängen in hohem Maße
    von gut ausgebildeten Fachkräften ab. Nur hervorragend
    qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können
    deutsche Spitzenpositionen bei Technologie und Innova-
    tion sichern. Die Qualität der Bildung entscheidet über
    unsere Zukunft.

    Unser Schulsystem muss in der Lage sein, Qualifika-
    tionen, Kenntnisse und Fertigkeiten zu vermitteln, die
    dann auch Grundlage für eine gute Ausbildung sind. Der
    Betrieb und das berufliche Schulwesen können nicht der
    Reparaturbetrieb für das sein, was im Pflichtschulbe-
    reich versäumt wurde. Hier haben die Länder durchaus
    noch Hausaufgaben zu machen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Wenn wir von Bildung reden, müssen wir auch si-
    cherstellen, dass unser Bildungssystem mehr als bisher
    wirtschaftliche Zusammenhänge vermittelt. Es muss
    auch die Erkenntnis vermittelt werden, dass unsere Zu-





    Eduard Oswald


    (A) (C)



    (D)(B)

    kunft ganz davon abhängt, ob wir es schaffen, eine
    Chancengesellschaft zu sein, in der sich Leistung und
    Anstrengung lohnen. Ich möchte, dass die Informations-
    und Kommunikationstechnologie zum Markenzeichen
    der deutschen Wirtschaft gehört. Auch hier hat der Wirt-
    schaftsminister Akzente gesetzt.

    Bis Ende des Jahres soll eine flächendeckende Breit-
    bandversorgung in ganz Deutschland sichergestellt wer-
    den.


    (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Wie bitte? Am Ende des Jahres?)


    Auch für meine Fraktion sage ich deutlich: Eine Zweitei-
    lung von Räumen und damit von Chancen der Menschen
    dürfen und werden wir nicht zulassen. Ländliche Räume
    dürfen nicht vom technischen Fortschritt abgeschnitten
    werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Wir werden mit großer Aufmerksamkeit darauf achten,
    dass diese Möglichkeiten flächendeckend vorhanden
    sind.

    So wie der Mittelstand eine verlässliche und stabile
    Säule der deutschen Wirtschaft ist, so ist in keinem ande-
    ren führenden Industrieland die Bedeutung der Indus-
    trie so hoch wie in Deutschland. Auch in Zukunft muss
    Deutschland seinen Platz in der internationalen Arbeits-
    teilung über die Industrie definieren. Ziel muss es sein,
    die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie auszu-
    bauen und so das Industrieland Deutschland als Ganzes
    zu stärken. Übrigens: Die deutsche Exportquote ist das
    Ergebnis von Innovation, Qualität und eines fairen Wett-
    bewerbs.

    Die Industrie ist nicht nur ein fester Bestandteil unse-
    rer kulturellen Prägung. Sie steht auch für knapp
    8 Millionen Beschäftigte und bildet Hunderttausende
    junge Menschen aus. Wir müssen deutlich sagen: Wir
    haben die Krise so gut überstanden, weil sich die Indus-
    trie in unserem Lande als robust erwiesen hat.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Der heutige Haushalt baut auf dem soliden Funda-
    ment auf, den die beiden vorherigen Wirtschaftsminister
    der Großen Koalition mit erarbeitet haben.


    (Garrelt Duin [SPD]: Aha!)


    – Es gibt keinen Beifall aus den Reihen der Sozialdemo-
    kraten. Schade! – Dieser Haushalt ist eine gute Basis, da-
    mit unsere Unternehmen ihre Spitzenplätze auf den
    Weltmärkten behaupten und neue Positionen erringen
    können. Mit diesem Haushalt stärken wir das Wachstum
    der Wirtschaft und damit den Standort Deutschland, um
    Arbeitsplätze in Deutschland – darum geht es – zu si-
    chern und zu schaffen.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat nun Garrelt Duin für die SPD-Fraktion.

(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Garrelt Duin


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Lieber Kollege Oswald, durch unsere gemein-
    same Arbeit im Ausschuss habe ich Sie als einen CSU-
    Politiker mit einem hohen Maß an Glaubwürdigkeit ken-
    nengelernt. Aber der erste Satz in Ihrer Rede lässt Zwei-
    fel daran aufkommen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Denn für Ihre Behauptung, dass der Bundeswirtschafts-
    minister Brüderle einen Superjob mache, führen Sie in
    den knapp 10 Minuten, in denen Sie geredet haben, kei-
    nen einzigen Beweis an. Das zeigt nur, dass Sie selbst
    nicht daran glauben, was Sie am Anfang Ihrer Rede ge-
    sagt haben, nämlich dass Brüderle ein guter Minister sei.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Vergiftetes Lob!)


    Natürlich muss man jedem Minister 100 Tage als Ein-
    arbeitungszeit zugestehen.


    (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber nicht 100 Nächte!)


    Inzwischen sind wir einen Monat weiter, Herr Brüderle.
    Aber klare Ziele und wirkungsvolle Maßnahmen können
    wir nicht zur Kenntnis nehmen. Nichts ist passiert. Bei
    mir in Ostfriesland würde man dazu sagen: abwarten und
    Tee trinken. Das ist, wenn man seinen Altersruhesitz auf
    einem Gehöft hat, sicherlich auch ein probates Motto,
    aber nicht für den Wirtschaftsminister einer der größten
    Volkswirtschaften der Welt.


    (Otto Fricke [FDP]: Eher für die SPD!)


    Sie lassen in Ihrem Ministerium Berichte erstellen,
    Kommissionen einsetzen, Untersuchungen einleiten und
    Fragen stellen. Aber nichts Konkretes passiert. Ich habe
    mehrfach darauf gedrängt – der Ausschussvorsitzende
    und die Kollegen im Ausschuss können das bestätigen –,
    dass wir eine Arbeitsplanung des Ministeriums erhalten.
    Diese haben wir durch das Ausschusssekretariat zugelei-
    tet bekommen. Ich will Ihnen diese Arbeitsplanung op-
    tisch nicht vorenthalten.


    (Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nur zwei Seiten! – Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Steht da jetzt jedes Weinfest drauf, oder was?)


    Diese beiden Seiten sind die Arbeitsplanung des Bundes-
    wirtschaftsministeriums. Sie beginnt mit dem wichtigen
    Punkt „Gesetz zu den Änderungsurkunden vom 24. No-
    vember 2006 zur Konstitution … der Internationalen
    Fernmeldeunion vom 22. Dezember 1992“.


    (Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Peinlich!)


    Mit ähnlich bedeutungsvollen Punkten geht es in dieser
    Arbeitsplanung weiter. Herr Brüderle, ich weiß nicht, ob





    Garrelt Duin


    (A) (C)



    (D)(B)

    Sie in diese Arbeitsplanung involviert sind und ob Ihnen
    bekannt ist, was Ihr Ministerium da vorhat.


    (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein! In Arbeit ist er nicht involviert!)


    Es spottet jeder Beschreibung. Es ist ein Dokument der
    Untätigkeit und der Ideenlosigkeit. Das darf man diesem
    Minister und seinem Ministerium nicht durchgehen las-
    sen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wir werden es gleich in der Rede wahrscheinlich zum
    wiederholten Male feststellen – wir haben das schon bei
    der Debatte zum Jahreswirtschaftsbericht, in der ersten
    Lesung und an anderer Stelle erlebt –: Es wird angekün-
    digt; aber die Ankündigungen werden durch nichts hin-
    terlegt; im Zweifel wird noch einmal vertagt.

    Die großen Fragen bleiben unbeantwortet. Wie krie-
    gen wir es zum Beispiel hin, eine neue Balance zwischen
    dem erfolgreichen Export und der zu schwachen Binnen-
    nachfrage zu schaffen? Da erwarte ich Antworten des
    Bundeswirtschaftsministers. Wie kriegen wir es hin, in
    Deutschland eine neue Investitionskultur zu schaffen?
    Welche Instrumente brauchen wir – zum Beispiel bes-
    sere Abschreibungsbedingungen und Investitionszula-
    gen –, damit wir, um nur ein Beispiel zu nennen, die
    ökologische Modernisierung des Maschinenparks in
    Deutschland effektiv voranbringen? Wo sind die Jobs
    von morgen? Mit welchen Leitmärkten wollen wir agie-
    ren? In welche Leitmärkte soll investiert werden? Wie
    können wir die Förderung so punktgenau anbringen,
    dass wir zum Beispiel die Gesundheitswirtschaft, die
    Luftfahrt, die Mobilitätswirtschaft und die Chemie, aber
    auch die Bio- und Nanotechnologie – ich erwähne sie
    ausdrücklich, weil sie gerade in die Diskussion einge-
    bracht wurde – entscheidend fördern? Nicht zuletzt stellt
    sich die Frage: Wie kann eine Forschungsförderung aus-
    sehen, die sich – da gebe ich dem Kollegen Oswald aus-
    drücklich recht – nicht allein auf die Projektfinanzierung
    konzentriert, sondern auch – Kollege Riesenhuber, wir
    haben inzwischen mehrfach darüber gesprochen – mit
    Steuergutschriften hantiert?

    Ich wage, es vorauszusagen: Herr Brüderle wird hier
    gleich in seiner Rede sagen, dass er dem Instrument der
    Steuergutschrift grundsätzlich offen gegenübersteht. Er
    ist jetzt aber lange genug im Amt, um endlich einmal ei-
    nen konkreten Vorschlag auf den Tisch zu legen, damit
    wir die Forschungsförderung gerade auch für kleine und
    mittelständische Unternehmen in Deutschland tatsäch-
    lich voranbringen und uns nicht nur in Ankündigungen
    ergehen.


    (Beifall bei der SPD)


    Sie sind ein „Man-müsste-mal“-Minister. Der „Man-
    müsste-mal“-Minister sagt: Man müsste mal dem Hand-
    werk helfen. Aber das Einzige, was kommt, ist der
    Vorschlag einer Nullrunde – Zurückhaltung in den Tarif-
    verhandlungen – und Ähnliches. Durch Ihre kommunal-
    feindliche Politik würgen Sie die Beschäftigungsmög-
    lichkeiten im Handwerk ab. Herr Fuchs und andere, Sie
    werden sich erinnern: Wir haben das Konjunkturpaket II
    in der Großen Koalition gerade mit Blick auf das Hand-
    werk auf den Weg gebracht. Das, was Sie jetzt machen
    – Sie drehen den Kommunen den Hahn zu –, schadet
    dieser Gruppe von Unternehmen, nämlich dem Mittel-
    stand und dem Handwerk vor Ort, das bestimmte Auf-
    träge künftig nicht mehr bekommen kann. Drehen Sie
    auf diesem völlig falschen Weg um!


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Der „Man-müsste-mal“-Minister sagt: Im Bereich der
    Energie müsste man mal neue Dinge voranbringen. Es
    passiert aber nichts. Ihr Konzept soll irgendwann im
    Sommer vorgelegt werden.