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ID1702906600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/29 1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidialamt (Drucksachen 17/601, 17/623) . . . . . . . . . 2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 17/602, 17/623) . . . . . . . . . 3 Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 17/603, 17/623) . . . . . . . . . 4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 5 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und So- ziales (Drucksachen 17/611, 17/623) . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2585 C 2585 D 2585 D 2599 C 2600 D 2602 A 2603 D 2604 C 2605 D 2608 A 2608 B Deutscher B Stenografisc 29. Sit Berlin, Dienstag, d I n h a Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Herbert Schui . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2009 bis 2013 (Drucksachen 16/13601, 17/626) . . . . . . . 2585 A 2585 B 2585 B (Drucksachen 17/608, 17/623) . . . . . . in Verbindung mit 2586 A undestag her Bericht zung en 16. März 2010 l t : b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksachen 17/623, 17/624) . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ 2586 A 2586 B 2589 B 2591 D 2593 B 2594 A 2596 B 2598 A Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . . 2610 C 2612 C 2613 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Drucksachen 17/609, 17/623) . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Herbert Schui (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Nestle (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Rolf Hempelmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2615 C 2616 B 2617 A 2619 B 2620 C 2621 A 2622 A 2624 C 2625 C 2626 C 2628 B 2629 B 2630 C, 2630 D 2630 D 2631 C, 2633 B 2636 A 2638 B 2639 A 2640 C 2641 B 2642 B 2644 B 2645 C 2647 C 2648 C 2649 D 2652 A 2653 A 2654 A 2655 C 2656 A 2656 D 2657 C 2658 A 2658 D 7 Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Drucksachen 17/612, 17/623) . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Daniela Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhold Sendker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Schnieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 8 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 17/615, 17/623) . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2660 C 2660 C 2662 C 2664 B 2665 A 2665 D 2668 C 2670 A 2671 D 2673 A 2674 A 2674 C 2676 A 2677 A 2678 A 2679 B 2680 D 2682 B 2682 A 2684 B 2686 A 2687 A 2688 A 2689 C 2690 C 2691 D 2693 D 2694 D 2696 B 2697 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 III Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Petzold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2698 C 2699 C 2701 A 2702 D 2703 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 2585 (A) (C) (D)(B) 29. Sit Berlin, Dienstag, d Beginn: 1
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 2703 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bögel, Claudia FDP 16.03.2010 Brinkhaus, Ralph CDU/CSU 16.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 16.03.2010 von Cramon-Taubadel, Viola BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Freitag, Dagmar SPD 16.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 16.03.2010 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 16.03.2010 Rawert, Mechthild SPD 16.03.2010 Röspel, René SPD 16.03.2010 Roth (Esslingen), Karin SPD 16.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Dr. Schavan, Annette CDU/CSU 16.03.2010 Schuster, Marina FDP 16.03.2010 Dr. Seifert, Ilja DIE LINKE 16.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Hirte, Christian CDU/CSU 16.03.2010 Hoff, Elke FDP 16.03.2010 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 16.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 16.03.2010 Pflug, Johannes SPD 16.03.2010 Strässer, Christoph SPD 16.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 16.03.2010 Wieczorek-Zeul, Heidemarie SPD 16.03.2010 29. Sitzung Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Katja Mast


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Kolleginnen

    und Kollegen! Lieber Kollege Karl Schiewerling, es ist
    ja schon bemerkenswert, dass Sie in Ihrer Rede gerade
    eben in der Debatte über den Bundeshaushalt zu dem
    Thema Lohnnebenkosten, die wir gemeinsam erfolg-
    reich zum Beispiel bei der Arbeitslosenversicherung von
    6,5 Prozent auf 2,8 Prozent abgesenkt haben, nichts dar-
    über gesagt haben, was denn nächstes Jahr mit dem
    Bundeszuschuss an die Bundesagentur für Arbeit
    passiert und ob Sie auch im nächsten Jahr den Satz von
    2,8 Prozent bei der Arbeitslosenversicherung halten wer-
    den.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Steht doch alles im Gesetz!)


    Dieser Haushalt ist nämlich nur Stückwerk. Er regelt
    nichts über den Tag hinaus. In ihm wird vor allen Dingen
    das verschwiegen, was nach der Landtagswahl in Nor-
    drhein-Westfalen am 9. Mai kommen wird. Ich sage Ih-
    nen schon jetzt auf den Kopf zu, Frau von der Leyen –
    auch Sie haben sich ja heute zu diesem Thema ausge-
    schwiegen –: Sie werden gemeinsam mit der ganzen Re-
    gierung die Lohnnebenkosten erhöhen, und zwar deut-
    lich. Das wird Arbeitsplätze vernichten; das sorgt nicht
    dafür, dass Menschen in Arbeit kommen. Deswegen
    kann ich Ihnen heute schon sagen: In dieser Frage wer-
    den wir nicht an Ihrer Seite sein.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Dieser Haushalt, der Stückwerk ist, nichts über den
    Tag hinaus regelt und all das verschweigt, was nach der
    Wahl in Nordrhein-Westfalen kommt, bringt dann auch
    noch Kürzungen für diejenigen mit sich, die auf unsere
    Solidarität angewiesen sind, bzw. genauer: Die Kürzun-
    gen werden durch eine Haushaltssperre in Höhe von
    900 Millionen Euro, die hier ja schon angesprochen
    wurde, auf die Zeit nach April vertagt. Damit werden
    Mittel für diejenigen, die unsere besondere Aufmerk-
    samkeit brauchen und denen unser besonderes Engage-
    ment gelten sollte, damit sie in Arbeit vermittelt werden,
    weggenommen.

    Ich will das noch einmal am Bundesprogramm
    „JobPerspektive“ klarmachen. Ein gemeinsamer Erfolg
    der rot-schwarzen Regierung war es, dass Langzeitar-
    beitslose mit vielfachen Vermittlungshemmnissen, die
    ganz am Rand des Arbeitsmarktes stehen und die schon
    von vielen aufgegeben worden waren, durch die JobPer-
    spektive mithilfe eines Beschäftigungszuschusses in Ar-
    beit gebracht wurden und dass ihnen Teilhabe an der Ge-
    sellschaft ermöglicht wurde. Was machen Sie heute? Sie
    machen einen ganz billigen Haushaltstrick. Sie erhöhen
    formal die Mittel von 540 Millionen auf 700 Millionen
    Euro, verteilen die Mittel aber so, dass nicht nur zum
    Beispiel entsprechende Projekte in Bielefeld und Dort-
    mund nicht fortgeführt werden können und damit auch
    entsprechende Arbeitsverträge nicht verlängert werden,
    sondern dass auch dieser zusätzliche Arbeitsmarkt für
    Langzeitarbeitslose vernichtet wird. Damit nehmen Sie
    Menschen mit vielfachen Vermittlungshemmnissen die
    Perspektive.

    Als Sozialpolitikerin und Sozialdemokratin kann ich
    Ihnen sagen: Wir werden dafür sorgen, dass die Men-
    schen in der Republik das erfahren. Es geht nicht, dass
    wir uns nur um diejenigen kümmern, die einfach in Ar-
    beit vermittelt werden können – dass wir uns um sie
    kümmern, ist gut; denn wir möchten, dass jeder gute Ar-
    beit hat –, sondern wir als Sozialdemokratische Partei





    Katja Mast


    (A) (C)



    (D)(B)

    wollen, dass auch Langzeitarbeitslose mit vielfachen
    Vermittlungshemmnissen gute Arbeit erhalten.


    (Beifall bei der SPD)


    An der Stelle geht es aber noch weiter: Wie werden
    Sie mit dem im Ausschuss für Arbeit und Soziales kon-
    trovers diskutierten Thema der Härtefallregelung für
    Arbeitslosengeld-II-Empfängerinnen und -Empfänger
    umgehen? Wir wollen, dass das Thema Härtefallrege-
    lung federführend im Fachausschuss von den Sozialpoli-
    tikern mit Vertretern des Sozialministeriums diskutiert
    wird. Wenn es einen Punkt gibt, den uns das Bundesver-
    fassungsgericht klar mit auf den Weg gegeben hat, dann
    ist es doch der, dass es um das kulturelle und soziale
    Existenzminimum geht, das notwendig ist, um in Würde
    in Deutschland leben zu können. Mit diesem Thema dür-
    fen wir nicht einfach buchhalterisch umgehen und es den
    Finanzpolitikern überlassen, sondern hier ist unsere
    sozialpolitische Kompetenz gefragt. Da erwarte ich von
    Ihnen, Frau von der Leyen, von Ihrem Ministerium, von
    der CDU/CSU-Fraktion und von der FDP-Fraktion, dass
    Sie mit einem eigenen Gesetzentwurf dafür sorgen, dass
    wir als fachpolitisch zuständige Sozialpolitiker dieses
    Thema diskutieren.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich sage dies auch deswegen, weil heute schon klar
    ist, dass das, was Sie mit einem Volumen von 100 Milli-
    onen Euro vorgelegt haben, zu kurz gesprungen ist. Wir
    brauchen mindestens 125 Millionen Euro. In Ihrem Vor-
    schlag, den alle Fachverbände stark kritisieren, beden-
    ken Sie von den Regierungsfraktionen nicht, dass neben
    Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind,
    auch Menschen mit einem Rollator eine Hilfe für den
    Haushalt brauchen. Deshalb müssen wir Sozialpolitiker
    selber eine Diskussion darüber führen.

    Ich bleibe dabei: Mit dem Haushalt, den Sie vorgelegt
    haben, kürzen Sie bei denen, die auf Solidarität angewie-
    sen sind. Er ist Stückwerk und enthält keine Regelungen
    über den Tag hinaus. Sie verschweigen, was nach der
    Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen passieren wird.
    Sie werden die Lohnnebenkosten erhöhen, indem Sie
    den Beitrag für die Arbeitslosenversicherung anheben
    werden. Aber Sie sagen heute nichts dazu. Ich fordere
    Sie daher auf: Bestätigen Sie das, was ich gesagt habe,
    oder dementieren Sie es einfach durch Ihren nächsten
    Redner in dieser Debatte! Ich bin gespannt auf das, was
    der Kollege, der nach mir sprechen wird, zu sagen hat.


    (Beifall bei der SPD)




Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Max Straubinger spricht für die CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Max Straubinger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Frau Präsidentin! Werte Kolleginnen und Kollegen!

    Als letzter Redner zu dem Haushalt für Arbeit und Sozi-
    ales möchte ich zusammenfassend sagen, dass die Bun-
    desregierung mit diesem Haushalt ihrer sozialen Ver-
    antwortung besonders gerecht wird.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Der Kollege Karl Schiewerling hat bereits darauf hin-
    gewiesen, dass es mit einem Volumen von 143,2 Milli-
    arden Euro der größte Haushalt für Arbeit und Soziales
    ist, den es in der Bundesrepublik jemals gegeben hat.
    Das bringt zum Ausdruck, dass die Bundesregierung ih-
    rer sozialen Verantwortung gerecht wird und die Men-
    schen unterstützt, die Hilfe bedürfen. Wenn wir noch die
    Ausgaben für Gesundheit und Familien hinzurechnen,
    dann kommen wir zu dem Ergebnis, dass weit über
    50 Prozent des gesamten Bundeshaushaltes für soziale
    Maßnahmen ausgegeben werden.


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: 54 Prozent!)


    Dies zeigt sehr deutlich, dass wir unserer sozialen Ver-
    antwortung gegenüber den Menschen gerecht werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Dies wird insbesondere bei den Maßnahmen im Be-
    reich Arbeit und Soziales deutlich. Für die gesetzliche
    Rentenversicherung, für die Knappschaft und für die
    landwirtschaftliche Alterskasse gibt es einen Zuschuss in
    Höhe von 81 Milliarden Euro. Auch die Arbeitsmarkt-
    maßnahmen, die letztendlich Ausdruck einer aktiven
    Arbeitsmarktpolitik sind, zeigen, dass sich diese Bun-
    desregierung unter Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel
    und mit der neuen Bundesarbeitsministerin Frau Dr. von
    der Leyen hier besonders verantwortlich fühlt. Trotzdem
    versucht die Opposition heute, an diesem Haushalt Kri-
    tik zu üben.

    Diese vielfältigen Maßnahmen, die wir hier durchfüh-
    ren werden, sind für Menschen gedacht, die der Hilfe be-
    dürfen. Das Beste, was wir für die Menschen in unserem
    Land machen können, ist jedoch, zusätzliche Arbeits-
    plätze zu schaffen. Deshalb war es goldrichtig, zum
    1. Januar dieses Jahres das Wachstumsbeschleuni-
    gungsgesetz in Kraft zu setzen. Außerdem werden die
    Bürgerinnen und Bürger entlastet, indem sie ihre Kran-
    kenversicherungsbeiträge von der Steuer absetzen kön-
    nen. Diese Gesamtentlastung der Bürgerinnen und Bür-
    ger in Höhe von über 20 Milliarden Euro ist Grundlage
    für den wirtschaftlichen Aufschwung in unserem Land.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Damit schaffen wir mehr Arbeitsplätze. Das wiederum
    versetzt die Menschen in die Lage, ihr Leben eigenver-
    antwortlich zu gestalten. Diesem Ziel hat sich die Bun-
    desregierung verschrieben.

    Wo sind die Alternativen der Opposition?


    (Christian Lange [Backnang] [SPD]: Was machen Sie mit den Lohnnebenkosten?)


    Angesichts der Anträge, über die wir noch namentlich
    abstimmen werden, kann man sich nur die Augen reiben.
    Frau Kollegin Hagedorn hat der Bundesregierung insge-
    samt vorgeworfen, eine unverantwortliche Haushalts-
    politik zu betreiben und vor allen Dingen eine viel zu
    hohe Nettoneuverschuldung einzugehen. Frau Kollegin
    Hagedorn, auch uns stört die Nettoneuverschuldung in
    ihrer Gesamtheit; aber die Ausgaben sind eine Antwort
    auf die Herausforderungen der Finanzkrise, deren





    Max Straubinger


    (A) (C)



    (D)(B)

    wirtschaftliche Auswirkungen wir abzufedern haben,
    mit der Verlängerung des Bezugs von Kurzarbeitergeld,
    vor allem aber mit der Unterstützung der Wirtschaft, da-
    mit zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden. Damit
    betreiben wir eine verantwortbare Politik, der Krise ent-
    gegenzuwirken. Frau Kollegin Hagedorn, es ist also
    keine unverantwortliche, sondern eine angemessene
    Haushaltspolitik, mit der wir die Herausforderungen po-
    sitiv in Angriff nehmen können.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Daniel Volk [FDP])


    Werte Kolleginnen und Kollegen von der Opposition,
    es geht nicht, auf der einen Seite die Verschuldung zu be-
    klagen, auf der anderen Seite aber Anträge in den Bun-
    destag einzubringen, die die Erhöhung des Arbeitslo-
    sengeldes II fordern. Die Grünen fordern eine Erhöhung
    auf 420 Euro, die Linken auf 500 Euro; bei der SPD ist es
    noch undefiniert.


    (Bettina Hagedorn [SPD]: Wir haben bei den Kommunen etwas draufgelegt!)


    Dabei geht es um Mehrausgaben, die den Bundeshaus-
    halt mit bis zu 16 Milliarden Euro belasten würden, ohne
    dass ein Finanzierungsvorschlag unterbreitet würde.


    (Zuruf von der SPD: Das stimmt nicht!)


    Das Beispiel zeigt sehr deutlich: SPD und Linke glei-
    chen sich an, auch mit dem neuen Programm, dem sich
    die SPD jetzt augenscheinlich verschrieben hat. Es ist
    schon bezeichnend: Offensichtlich nimmt weder der
    Fraktionsvorsitzende, Kollege Steinmeier, noch der ehe-
    malige Bundesminister Franz Müntefering an der De-
    batte teil,


    (Zuruf von der SPD: Sie sind alle da! – Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Machen Sie mal die Augen auf!)


    weil sie merken, dass dies eine Abkehr von der früheren
    Politik ist, die dazu beigetragen hat, Langzeitarbeitslo-
    sigkeit und Arbeitslosigkeit überhaupt zu bekämpfen.
    Am Ende der rot-grünen Regierungszeit hatten wir in
    unserem Land 5 Millionen Arbeitslose; jetzt sind wir bei
    3,4 Millionen Arbeitslosen.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Mit der Finanzkrise!)


    Das ist der Erfolg der bisherigen Politik. Wir werden
    diese Politik fortsetzen, damit die Arbeitslosigkeit in un-
    serem Land weiterhin bekämpft wird. Wir wissen näm-
    lich, dass das die beste Fürsorge für die Menschen in un-
    serem Land ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    In diesem Sinne kann ich Ihnen nur empfehlen, die-
    sem Bundeshaushalt die Zustimmung zu erteilen und
    uns, die Bundeskanzlerin und die Bundesarbeitsministe-
    rin tatkräftig bei der Arbeit zu unterstützen, damit es den
    Leuten besser geht. Wir von der CDU/CSU-Bundestags-
    fraktion werden in dieser Koalition gemeinsam mit der
    FDP nichts unversucht lassen, um mehr Arbeitsplätze in
    unserem Land zu schaffen.

    (Zuruf von der SPD: Nicht mit diesem Haushalt!)


    Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)