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    Plenarprotokoll 17/29 1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidialamt (Drucksachen 17/601, 17/623) . . . . . . . . . 2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 17/602, 17/623) . . . . . . . . . 3 Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 17/603, 17/623) . . . . . . . . . 4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 5 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und So- ziales (Drucksachen 17/611, 17/623) . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2585 C 2585 D 2585 D 2599 C 2600 D 2602 A 2603 D 2604 C 2605 D 2608 A 2608 B Deutscher B Stenografisc 29. Sit Berlin, Dienstag, d I n h a Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Herbert Schui . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2009 bis 2013 (Drucksachen 16/13601, 17/626) . . . . . . . 2585 A 2585 B 2585 B (Drucksachen 17/608, 17/623) . . . . . . in Verbindung mit 2586 A undestag her Bericht zung en 16. März 2010 l t : b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksachen 17/623, 17/624) . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ 2586 A 2586 B 2589 B 2591 D 2593 B 2594 A 2596 B 2598 A Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . . 2610 C 2612 C 2613 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Drucksachen 17/609, 17/623) . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Herbert Schui (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Nestle (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Rolf Hempelmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2615 C 2616 B 2617 A 2619 B 2620 C 2621 A 2622 A 2624 C 2625 C 2626 C 2628 B 2629 B 2630 C, 2630 D 2630 D 2631 C, 2633 B 2636 A 2638 B 2639 A 2640 C 2641 B 2642 B 2644 B 2645 C 2647 C 2648 C 2649 D 2652 A 2653 A 2654 A 2655 C 2656 A 2656 D 2657 C 2658 A 2658 D 7 Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Drucksachen 17/612, 17/623) . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Daniela Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhold Sendker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Schnieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 8 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 17/615, 17/623) . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2660 C 2660 C 2662 C 2664 B 2665 A 2665 D 2668 C 2670 A 2671 D 2673 A 2674 A 2674 C 2676 A 2677 A 2678 A 2679 B 2680 D 2682 B 2682 A 2684 B 2686 A 2687 A 2688 A 2689 C 2690 C 2691 D 2693 D 2694 D 2696 B 2697 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 III Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Petzold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2698 C 2699 C 2701 A 2702 D 2703 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 2585 (A) (C) (D)(B) 29. Sit Berlin, Dienstag, d Beginn: 1
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 2703 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bögel, Claudia FDP 16.03.2010 Brinkhaus, Ralph CDU/CSU 16.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 16.03.2010 von Cramon-Taubadel, Viola BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Freitag, Dagmar SPD 16.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 16.03.2010 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 16.03.2010 Rawert, Mechthild SPD 16.03.2010 Röspel, René SPD 16.03.2010 Roth (Esslingen), Karin SPD 16.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Dr. Schavan, Annette CDU/CSU 16.03.2010 Schuster, Marina FDP 16.03.2010 Dr. Seifert, Ilja DIE LINKE 16.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Hirte, Christian CDU/CSU 16.03.2010 Hoff, Elke FDP 16.03.2010 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 16.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 16.03.2010 Pflug, Johannes SPD 16.03.2010 Strässer, Christoph SPD 16.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 16.03.2010 Wieczorek-Zeul, Heidemarie SPD 16.03.2010 29. Sitzung Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Peter Weiß


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Kollegin Pothmer, Sie reden sich so in Rage. Ich

    habe eine kurze Frage: Können Sie mir aus der Regie-
    rungszeit von Rot-Grün einen Bundeshaushalt nennen,
    in dem die Sozialausgaben sowohl in absoluten Zahlen
    als auch in Prozent höher waren als im Bundeshaushalt
    2010, den wir in dieser Woche beschließen?


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Zielgenau!)




Rede von Brigitte Pothmer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Geschätzter Herr Weiß, die Frage ist nicht, welche ab-

solute Summe für Sozialausgaben vorgesehen ist.


(Peter Weiß [Emmendingen] [CDU/CSU]: Prozentual!)


In den Sozialetat wird zum Beispiel auch hineingerech-
net, was Sie für den Gesundheitsfonds, den wir über-
haupt nicht brauchen und der teuer und schlecht ist, aus-
geben wollen. Das macht den Sozialetat teurer. Es geht
doch darum, wie wir das Geld ausgeben und für wen wir
das Geld ausgeben. In dieser Hinsicht ist der vorliegende
Haushalt ein schlechtes Beispiel, deutlich schlechter als
es ein rot-grüner Haushalt jemals war.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


Ich komme zu den 900 Milliarden – –


(Volker Kauder [CDU/CSU]: Millionen!)


Ich komme zu den 900 Millionen Euro, die bei der För-
derung von Arbeitslosen eingespart werden sollen.


(Dr. Claudia Winterstein [FDP]: Gesperrt werden sollen!)


Herr Fischer, ich würde gerne von Ihnen wissen, ob Sie
eigentlich zu den Vorschlägen, die aus Ihrer eigenen
Fraktion kommen, nämlich diese Sperrung zurückzuneh-
men, stehen? Ich frage Sie: Weiß bei Ihnen eigentlich die
rechte Hand, was die linke tut?


(Bettina Hagedorn [SPD]: Genau!)


Eines ist jedenfalls klar:


(Volker Kauder [CDU/CSU]: Wir wissen immer, was die Linke tut! – Gegenruf des Abg. Christian Lange [Backnang] [SPD]: Sie wissen aber vorher nicht, was die Rechte tut! Das ist schlecht!)


Wenn Sie diese Sperre nicht zurücknehmen, dann wird
eine große Zahl der Jobcenter ab Mitte des Jahres hand-
lungsunfähig sein. Das ist Ihre Antwort auf das Krisen-
jahr 2010, Herr Fischer, aber das ist die falsche Antwort.
Diese Kürzung muss weg.


(Norbert Barthle [CDU/CSU]: Welche Kürzung?)


Sie haben nachher die Gelegenheit, diese Kürzung zu-
rückzunehmen


(Norbert Barthle [CDU/CSU]: Hören Sie auf mit dieser Falschdarstellung!)


und unserem Antrag zuzustimmen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Norbert Barthle [CDU/ CSU]: Sie verunsichern die Menschen! Das ist schäbig und unanständig!)


Zur JobPerspektive. Auch in diesem Bereich arbeiten
Sie mit List und Tücke. Sie sprechen sich zwar für die
JobPerspektive aus, aber Sie deckeln die Mittel für die
Jobcenter insbesondere in den Kommunen, in denen es
am besten läuft. Ein Beispiel: Ein Berliner Jobcenter
hatte hier in Planung, 500 Arbeitsplätze über die JobPers-
pektive zu schaffen. Jetzt haben Sie die Mittel für die
Berliner gedeckelt, und so wird es 290 Arbeitsplätze
nicht geben. Allein in einem Berliner Jobcenter werden
290 Menschen ohne Arbeit und ohne Perspektive sein.

Sie treten nicht für das Credo „mehr Gerechtigkeit“
ein, sondern Ihr Credo umfasst einen kruden Leistungs-
begriff. Ihre Aufgabe wäre es, an anderer Stelle durchzu-





Brigitte Pothmer


(A) (C)



(D)(B)

greifen, nämlich dort, wo Schamlosigkeit, Gier und kor-
ruptes Verhalten bei den Eliten herrscht. In diesem
Bereich tun Sie nichts. Es wäre Ihr Auftrag gewesen,
hier mehr Gerechtigkeit zu schaffen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Axel E. Fischer [Karlsruhe-Land] [CDU/ CSU]: Deshalb macht die SPD auch keine Vermögensprüfung mehr!)


Indem Sie diesen Haushalt vorlegen, machen Sie offen
gestanden eine anstrengungslose Regierungspolitik. Das
ist nahe an spätrömischer Dekadenz.

Ich danke Ihnen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Das Wort hat die Bundesministerin Ursula von der

    Leyen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für
    Arbeit und Soziales:

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Zu-
    nächst einmal möchte ich dem Hohen Haus, aber auch
    dem Haushaltsausschuss sowie den Berichterstatterinnen
    und Berichterstattern für ausgesprochen konstruktive
    Beratungen danken.

    Noch ein Wort vorweg, weil mir die Themen „Bil-
    dung“ und „bedürftige Kinder“ am Herzen liegen: Frau
    Pothmer, Sie wissen, dass wir das in diesem Jahr beraten
    und abschließen müssen, weil das Urteil des Bundesver-
    fassungsgerichts das ganz klar sagt. Insofern wird diese
    Debatte geführt werden, wenn auch nicht heute. Im
    Laufe dieses Jahres wird dieses Thema aber abgeschlos-
    sen sein.


    (Beifall der Abg. Gitta Connemann [CDU/ CSU])


    Das zeigt, dass die Arbeits- und Sozialpolitik den
    Blick vor allem nach vorne richten muss. Sie kann ge-
    stalten, sie kann bewegen, sie ist entscheidend, wenn es
    darum geht – zumindest werden diese Fragen durch sie
    beantwortet –, wie offen, wie stark, wie engagiert, wie
    zukunftsgewandt, wie kommunikativ, wie optimistisch
    eine Gesellschaft ist.

    Nehmen wir ein Beispiel: Für das Umändern von
    Arbeits- und Sozialpolitik in Zeiten der Krise ist das
    Kurzarbeitergeld vielleicht ein Synonym. Das ist ein
    arbeitsmarktpolitisches Instrument, das lange ein Schat-
    tendasein geführt hat.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Das haben Sie verschlechtert!)


    Der beherzte Ausbau und Einsatz dieses Instruments hat
    dazu geführt, dass Hunderttausende Arbeitsplätze in der
    Krise gerettet worden sind, dass die Entstehung von
    Langzeitarbeitslosigkeit verhindert worden ist, dass
    Kaufkraft und Zuversicht erhalten worden sind. Deshalb
    ist Deutschland im Augenblick wohl das einzige Land,
    in dem die Krise auf dem Arbeitsmarkt emotional und
    real nicht so stark durchschlägt wie in anderen Ländern.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Dank Olaf Scholz!)


    Wir werden, wenn wir das weiter so gut machen, stärker
    aus der Krise herauskommen als viele andere Länder.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Ich weiß, dass das Geld kostet. Aber es ist günstiger,
    frühzeitig in die Vermeidung von Arbeitslosigkeit zu in-
    vestieren, als nachträglich Arbeitslosigkeit finanzieren
    zu müssen und mit all ihren langwierigen materiellen
    und psychologischen Folgen umgehen und diese kurie-
    ren zu müssen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Sagen Sie das Ihren Haushältern, Frau von der Leyen!)


    Deshalb möchte ich an dieser Stelle klarstellen: Das
    Vorurteil, dass das Kurzarbeitergeld Großkonzernen auf
    Kosten des Mittelstandes geholfen hätte, stimmt nicht.
    Das Gegenteil ist der Fall. Wir haben jetzt die Zahlen für
    das letzte Jahr. Die Daten, die vorliegen, zeigen, dass
    56 Prozent der Kurzarbeiterinnen und Kurzarbeiter in
    mittelständischen Betrieben arbeiten, in Betrieben mit
    zwischen 20 und 500 Beschäftigten. 15 Prozent arbeiten
    in Betrieben mit weniger als 20 Beschäftigten. Somit
    zeigt sich ganz deutlich, dass sich dieses Kurzarbeiter-
    geld ausgezahlt hat. Es ist beherzt investiert worden, und
    es ist frühzeitig gehandelt worden. Wir haben vertraute
    Pfade verlassen. Deshalb möchte ich an dieser Stelle
    dem gesamten Hohen Haus danken; denn das ist ein Zei-
    chen für den Zusammenhalt in der Krise gewesen. Die
    Früchte davon ernten wir heute in hohem Maße.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Das zeigt sich auch beim Haushalt des Bundesminis-
    teriums für Arbeit und Soziales: 143,2 Milliarden Euro.
    Das sind 3,6 Milliarden Euro weniger, als ursprünglich
    veranschlagt. Diese positive Entwicklung ist im Wesent-
    lichen auf einen einzigen Faktor zurückzuführen, auf
    den eben beschriebenen Erfolg, darauf, dass sich der Ar-
    beitsmarkt in Deutschland besser gehalten hat, als dies in
    anderen Ländern der Fall gewesen ist.

    Ich möchte aber auch ganz deutlich sagen: Wir gehen
    zwar mit einer relativ starken Position in das Jahr 2010
    – wir haben in Europa gewissermaßen die Pole Position
    inne –, aber wir sollten uns nichts vormachen. Die größte
    Wucht der Krise ist durch betriebsinterne Flexibilität
    abgefedert worden. Das bedeutet für den Arbeitsmarkt:
    Es wird noch lange dauern, bis Betriebe wieder einstel-
    len werden. Wir sind noch lange nicht aus der Krise her-
    aus. Wir müssen dies bei all den Diskussionen, die im
    Augenblick laufen, gewissermaßen als Warnlampe in-
    nerlich mitführen.

    Gerade angesichts der aktuellen Diskussion über die
    Arbeitsmarktpolitik möchte ich klarstellen, dass für
    mich in der Arbeitsmarktpolitik der Dreisatz gilt: Erst
    einmal auf die Stärken der Menschen schauen. Dieses





    Bundesministerin Dr. Ursula von der Leyen


    (A) (C)



    (D)(B)

    Land braucht jeden und das, was er oder sie kann. Um-
    gekehrt gilt: Jeder muss sich nach seinen Fähigkeiten
    und Möglichkeiten einbringen, muss sich erst selbst an-
    strengen; denn erst dann hilft ihm der Staat und nicht
    umgekehrt. Schlussendlich justiert Politik den Rahmen,
    in dem dann die richtigen Anreize gesetzt werden. Des-
    halb ist es bei der Diskussion über die Haushaltsmittel so
    wichtig, dass nicht nur die Höhe, sondern auch Zweck
    und Ziel der Ausgaben debattiert werden.

    Ganz entscheidend sind eine schnelle passgenaue Ak-
    tivierung und Arbeitsvermittlung. Das spart dem Sozial-
    staat Geld, weil Langzeitarbeitslosigkeit verhindert wird
    und all die Folgen für die Familien nicht zu tragen sind.
    Die Frage ist also immer: Wo können wir besser wer-
    den? Das beziehe ich auch ganz bewusst auf die Sperre
    von 900 Millionen Euro im Eingliederungs- und Verwal-
    tungsetat für Grundsicherung. Die Freigabe der Mittel ist
    an die Vorlage eines Konzepts geknüpft. Ich nehme die-
    sen Auftrag ernst und nehme ihn selbstverständlich an.

    Kernziel ist und bleibt die Vermittlung in den ersten
    Arbeitsmarkt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Diesen Prozess, die schnelle Vermittlung, müssen wir
    stringenter und systematischer organisieren. Die Men-
    schen wollen arbeiten. Sie brauchen dazu passgenaue
    Angebote. Keine Seite darf sich an die Arbeitslosigkeit
    gewöhnen, weder die Arbeitslosen noch die Verwaltung.

    Mit anderen Worten: Wo können wir besser werden?
    Es gibt drei Felder, die mir wichtig sind.

    Erstens die Passgenauigkeit und schnelle Taktung
    der Angebote. Man muss von Anfang an klären: Wie ist
    der Standort? Welche Stärken hat jemand? Wo sind die
    Defizite? Wo gibt es Vermittlungshindernisse? Es muss
    Sofortangebote und Termine in schneller Taktung geben,
    damit sich klärt, wer wirklich arbeiten will und wer viel-
    leicht vergessen hat, dass er woanders mehr Arbeit hat.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Es geht um die konsequente Bereitschaft zum Mitma-
    chen, das konsequente Anbieten von Angeboten und
    Qualifizierung sowie die Vermittlungsbemühungen; dies
    zeigt sich in allen Daten. Das führt zum Erfolg, und zwar
    für die Arbeitslosen, für die Arbeitgeber, für die Jobcen-
    ter und damit auch für den Sozialstaat.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Das zweite Feld, bei dem wir besser werden können
    und müssen, betrifft die Alleinerziehenden. Arbeitslo-
    sigkeit hat immer eine Ursache. Aber wir können doch
    nicht akzeptieren, dass die Ursache für Arbeitslosigkeit
    ein Kind ist. Das ist die Kausalkette bei den Alleinerzie-
    henden. 40 Prozent aller Alleinerziehenden sind in
    Langzeitarbeitslosigkeit. Sie sind jünger und qualifizier-
    ter als der Durchschnitt der Langzeitarbeitslosen. Sie
    bleiben länger in der Langzeitarbeitslosigkeit als alle an-
    deren Langzeitarbeitslosen. Warum? Weil ihnen die An-
    gebote für Kinderbetreuung oder Ganztagsschulplätze
    fehlen. Da müssen wir besser werden. Es ist ein Armuts-
    zeugnis für ein Land, wenn ein Kind die Ursache für
    Langzeitarbeitslosigkeit ist. Dies muss sich ändern.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Das dritte Feld, das mir wichtig ist, betrifft Jugendli-
    che. Wir müssen neue Akzente bei der Vermittlung von
    Jugendlichen setzen, indem wir den Blick auf Kontinui-
    tät und Verlässlichkeit schärfen. Es gibt gerade bei den
    Jugendlichen viel zu viele Bruchstellen in der Kette der
    Maßnahmen. Es gibt Berufsberatung in der Schule, die
    Arbeitsvermittlung, die Berufsvorbereitung und die
    Matching-Beauftragten bei den IHKs. Jeder ist vielleicht
    an seiner Stelle richtig, aber zum Schluss ist es eine
    Kette von Erlebnissen des Scheiterns für die Jugendli-
    chen, wenn sie von einer Hand zur nächsten gereicht
    werden. Wenn wir dieses große Wort „Hilfe aus einer
    Hand“ ernst nehmen wollen, dann muss es vor allem bei
    den jungen Menschen gelten, die einen Anker, einen
    Mentor brauchen. Es ist der richtige Moment, das Kon-
    zept „Hilfe aus einer Hand“ in einer Person neu umzu-
    setzen.


    (Zuruf von der SPD: Hilfe unter einem Dach!)


    Ich möchte an dieser Stelle noch einmal sagen, dass
    ich nach wie vor der Überzeugung bin – das habe ich in
    der kurzen Zeit in diesem Amt immer wieder betont –,
    dass die Arbeitsmarktreformen der letzten Jahre in die
    richtige Richtung gegangen sind. Sie hatten den Grund-
    satz, Menschen durch Aktivierung eine reelle Chance zu
    geben, weil jeder Monat länger in Arbeitslosigkeit das
    Risiko erhöht, dass sich Langzeitarbeitslosigkeit verfes-
    tigt. Ich nenne zwei Zahlen. 2005 waren 37 Prozent der
    Menschen, die arbeitslos waren, länger als ein Jahr ohne
    Arbeit. Dann kamen die Arbeitsmarktreformen. 2009,
    mitten im Krisenjahr, waren es nur noch 29 Prozent, die
    länger als ein Jahr arbeitslos waren. Das heißt, es waren
    weniger. Jetzt können wir doch nicht die Rolle rückwärts
    machen, indem wir wieder in die alten Fehler verfallen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Bettina Hagedorn [SPD]: Das tun wir auch nicht!)


    Deshalb, liebe SPD, ich hätte bezüglich des Konzepts
    gestern mehr erwartet.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Wo ist denn Ihr Konzept?)


    Dazu muss ich an dieser Stelle ein paar kritische Worte
    sagen. Ich lese: länger Arbeitslosengeld bei Qualifizie-
    rung.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Ja, genau!)


    Ein Blick ins Gesetz genügt, um zu sehen: Das steht
    schon drin. Das ist nichts Neues. Das ist ungefähr so pri-
    ckelnd wie ein abgekautes Kaugummi.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Katja Mast [SPD]: Nein! Das stimmt nicht!)


    Die Regelung, dass das Arbeitslosengeld I bei Qualifi-
    zierung länger bezogen werden kann, gibt es schon
    heute. Im Extremfall geht das bis zu 36 Monate.





    Bundesministerin Dr. Ursula von der Leyen


    (A) (C)



    (D)(B)

    An einer anderen Stelle habe ich mir die Augen gerie-
    ben: Sie beklagen, dass es zu viel Teilzeit gibt. Wer hat
    denn das Recht auf Teilzeit – übrigens vernünftiger-
    weise, weil es kaum eine reelle Chance auf Vereinbarkeit
    von Beruf und Familie gab – eingeführt?


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Gute Frage! Wer war das denn?)


    Es war die SPD bzw. es war, um es korrekt zu sagen,
    Rot-Grün. Jetzt läuft das. Die Menschen nehmen sich
    das Recht auf Teilzeit. Die unbefristete Teilzeit – ich be-
    tone: die unbefristete – expandiert, nicht als Verdrän-
    gung der Vollzeit, sondern als Ergänzung der Vollzeit.
    An den entsprechenden Arbeitsmarktzahlen lässt sich
    ablesen: Oft ist die Teilzeit ein Übergang in die Vollzeit.
    Nachdem sich der Erfolg nach einigen Jahren eingestellt
    hat, kann es jetzt doch nicht heißen: Rein in die Kartof-
    feln und wieder raus aus den Kartoffeln. Das kann kein
    Konzept für die Zukunft sein.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Mir ist wirklich an diesem Thema gelegen.

    Ich weiß, dass wir in der Vergangenheit Fehler ge-
    macht haben. Diese Fehler muss man in der Zukunft kor-
    rigieren; das akzeptiere ich immer. Aber den Blick zu-
    rück zu werfen, wie Sie es bei den beiden Punkten, die
    ich gerade exemplarisch genannt habe, vorschlagen,
    kann keine Antwort sein. Wir leben in einer sozialen
    Marktwirtschaft. Wir alle sind der festen Überzeugung:
    Sie ist das Richtige. Sie zeichnet sich aus durch Wettbe-
    werb und durch Freiheitlichkeit, aber mit Maß und
    Mitte, mit Leitplanken. Unsere Aufgabe muss es sein,
    diese richtigen Grundprinzipien heute in eine moderne,
    in eine globalisierte Arbeitswelt zu übersetzen. Daran
    möchte ich mit Ihnen gemeinsam arbeiten.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)