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    Plenarprotokoll 17/27 wie der Abgeordneten Nicole Bracht- Bendt, Miriam Gruß, Sibylle Laurischk und der Fraktion der FDP: Internationa- ler Frauentag – Gleichstellung national und international durchsetzen (Drucksache 17/901) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Christel Humme, Willi Brase, Petra Crone, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Mit gesetzlichen Regelungen die Gleichstellung von Frauen im Erwerbs- leben umgehend durchsetzen (Drucksache 17/821) . . . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Cornelia Möhring, Dr. Barbara Höll, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Entgeltgleichheit zwischen Nicole Bracht-Bendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Gabriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 2324 A 2324 A 2327 D 2328 D 2330 A 2331 B 2332 B 2333 A 2334 A 2335 A 2336 A 2337 A 2338 C Deutscher B Stenografisch 27. Sitz Berlin, Donnerstag, d I n h a l Wahl der Abgeordneten Cornelia Behm als stellvertretendes Mitglied im Stiftungsrat der Stiftung zur Aufarbeitung der SED- Diktatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Heidrun Dittrich als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . Tagesordnungspunkt 3: a) Antrag der Abgeordneten Nadine Müller (St. Wendel), Elisabeth Winkelmeier- Becker, Dorothee Bär, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der CDU/CSU so- d e D C 2323 B 2323 B 2323 B 2323 D den Geschlechtern wirksam durch- setzen (Drucksache 17/891) . . . . . . . . . . . . . . . . . 2324 B undestag er Bericht ung en 4. März 2010 t : ) Antrag der Abgeordneten Monika Lazar, Ekin Deligöz, Kerstin Andreae, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Quote für Aufsichtsrats- gremien börsennotierter Unternehmen einführen (Drucksache 17/797) . . . . . . . . . . . . . . . . ) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Dritte Bilanz der Vereinbarung zwi- schen der Bundesregierung und den Spitzenverbänden der deutschen Wirt- schaft zur Förderung der Chancen- gleichheit von Frauen und Männern in der Privatwirtschaft (Drucksache 16/10500) . . . . . . . . . . . . . . r. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 2324 B 2324 C 2324 C 2326 B Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2339 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010 Tagesordnungspunkt 4: a) Antrag der Abgeordneten Dr. Karl Lauterbach, Elke Ferner, Bärbel Bas, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Paritätische Finanzierung in der gesetzlichen Krankenversicherung wie- der herstellen (Drucksache 17/879) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Fritz Kuhn, Birgitt Bender, Markus Kurth, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Keine Zusatzbei- träge für Bezieherinnen und Bezieher von Arbeitslosengeld II (Drucksache 17/674) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Heinz Lanfermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Lothar Riebsamen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heinz Lanfermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 25: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu den Änderungsurkunden vom 24. November 2006 zur Konstitution und zur Konvention der Internationalen Fernmeldeunion vom 22. Dezember 1992 (Drucksache 17/760) . . . . . . . . . . . . . . . . . b c d e f g T a B s 4 ( 1 1 T Z d E z ( 2341 D 2341 D 2342 A 2343 D 2345 A 2345 C 2346 B 2348 B 2348 C 2349 C 2350 A 2350 C 2352 C 2353 C 2354 A 2355 A 2356 C 2357 D 2359 A 2359 C 2360 C 2361 C 2362 C 2363 B 2364 C ) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ach- ten Gesetzes zur Änderung des Bundes- Immissionsschutzgesetzes (Drucksache 17/800) . . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Dr. Sascha Raabe, Klaus Barthel, Lothar Binding (Heidelberg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Zukunft für Haiti – Nachhaltigen Wiederaufbau unter- stützen (Drucksache 17/885) . . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Jan van Aken, Christine Buchholz, Sevim Dağdelen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Überprüfungskonferenz des Atomwaffensperrvertrages durch atomare Abrüstung stärken (Drucksache 17/886) . . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Nicole Maisch, Ulrike Höfken, Cornelia Behm, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Kinderspielzeug – Risiko für kleine Verbraucher (Drucksache 17/656) . . . . . . . . . . . . . . . . ) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die größten Emissionsreduktionspotenziale in Schwellen- und Entwicklungsländern und Sektoren (Drucksache 16/13771) . . . . . . . . . . . . . . ) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Achtzehnter Bericht nach § 35 des Bundesausbildungsförderungsgesetzes zur Überprüfung der Bedarfssätze, Freibeträge sowie Vomhundertsätze und Höchstbeträge nach § 21 Absatz 2 (Drucksache 17/485) . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 26: )–j) eschlussempfehlungen des Petitionsaus- chusses: Sammelübersichten 40, 41, 42, 43, 4, 45, 46, 47, 48 und 49 zu Petitionen Drucksachen 17/801, 17/802, 17/803, 17/804, 7/805, 17/806, 17/807, 17/808, 17/809, 7/810) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 9: weite und dritte Beratung des von der Bun- esregierung eingebrachten Entwurfs eines rsten Gesetzes zur Änderung des Direkt- ahlungen-Verpflichtungengesetzes Drucksachen 17/758, 17/924) . . . . . . . . . . . . 2364 C 2364 C 2364 D 2364 D 2365 A 2365 A 2365 C 2366 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010 III Zusatztagesordnungspunkt 2: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion DIE LINKE: Spenden- und Sponsoring- Praxis von Parteien und die Glaubwürdig- keit der Politik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Maurer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Ingo Wellenreuther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Marco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . Michael Groschek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stefan Ruppert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 5: Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einset- zung einer Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“ (Drucksache 17/950) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Lars Klingbeil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Höferlin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Aydan Özoğuz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Blumenthal (FDP) . . . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . Jimmy Schulz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 6: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Arbeit und Soziales zu dem An- trag der Abgeordneten Sabine Zimmermann, Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Folgen der Krise für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer abmildern – ALG I be- fristet auf 24 Monate verlängern (Drucksachen 17/22, 17/269) . . . . . . . . . . . . . H G J S B P T A T d d P ( o P l ( T S D N K T D T A P t N ( B D A D J P 2366 D 2366 D 2367 D 2369 A 2370 B 2371 D 2373 B 2374 B 2375 D 2377 A 2378 C 2380 B 2381 C 2383 A 2383 A 2384 A 2386 A 2386 C 2388 A 2389 B 2390 B 2391 C 2392 B 2393 B 2393 D 2395 A eike Brehmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . abriele Lösekrug-Möller (SPD) . . . . . . . . . ohannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . abine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . rigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . aul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . agesordnungspunkt 7: ntrag der Abgeordneten Monika Grütters, ankred Schipanski, Albert Rupprecht (Wei- en), weiterer Abgeordneter und der Fraktion er CDU/CSU sowie der Abgeordneten atrick Meinhardt, Dr. Martin Neumann Lausitz), Dr. Peter Röhlinger, weiterer Abge- rdneter und der Fraktion der FDP: Bologna- rozess vollenden – Länder und Hochschu- en weiter unterstützen Drucksache 17/905) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . homas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . wen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . r. Martin Neumann (Lausitz) (FDP) . . . . . . icole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aniela Kolbe (Leipzig) (SPD) . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 8: ntrag der Abgeordneten Fritz Kuhn, Brigitte othmer, Markus Kurth, weiterer Abgeordne- er und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN: Mehr Netto für Geringverdienende Drucksache 17/896) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Matthias Zimmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . ngelika Krüger-Leißner (SPD) . . . . . . . . . . r. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . utta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . aul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2395 B 2396 B 2397 C 2399 A 2399 D 2400 C 2401 A 2402 A 2402 D 2402 D 2404 B 2405 C 2407 B 2408 B 2409 D 2410 C 2411 B 2412 B 2412 B 2413 B 2414 D 2416 B 2417 A 2418 A 2419 B 2420 B IV Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010 Tagesordnungspunkt 11: Antrag der Abgeordneten Ingbert Liebing, Marie-Luise Dött, Peter Altmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Angelika Brunkhorst, Michael Kauch, Horst Meierhofer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: 11. Trilaterale Wattenmeerkonferenz: UNESCO-Weltnaturerbe würdigt Schutz des Wattenmeeres (Drucksache 17/903) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Heinen-Esser, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Angelika Brunkhorst (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Sabine Stüber (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingbert Liebing (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 10: Antrag der Abgeordneten Ingrid Arndt- Brauer, Rainer Arnold, Sabine Bätzing und weiterer Abgeordneter der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Jan van Aken, Agnes Alpers, Dr. Dietmar Bartsch und weiterer Abgeordneter der Fraktion DIE LINKE so- wie der Abgeordneten Kerstin Andreae, Marieluise Beck (Bremen), Volker Beck (Köln) und weiterer Abgeordneter der Frak- tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einset- zung eines Untersuchungsausschusses (Drucksache 17/888 (neu)) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Angelika Brunkhorst (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Angelika Brunkhorst (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Z U F ( S J O D A N T A O A U B U ( G D D P M M T A T u V m ( C K D D N L 2421 D 2422 A 2422 D 2424 B 2425 B 2426 A 2427 A 2427 D 2429 B 2429 B 2430 C 2431 B 2432 A 2433 B 2433 C 2434 B 2434 C 2435 A 2436 B 2436 D 2439 B 2440 C usatztagesordnungspunkt 3: nterrichtung durch die Bundesregierung: inanzplan des Bundes 2009 bis 2013 Drucksache 16/13601) . . . . . . . . . . . . . . . . . teffen Kampeter, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ohannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . tto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 12: ntrag der Abgeordneten Gabriele Hiller- hm, Anette Kramme, Iris Gleicke, weiterer bgeordneter und der Fraktion der SPD: Das rteil des Bundesverfassungsgerichtes zur emessung der Regelsätze umsetzen – Die rsachen von Armut bekämpfen Drucksache 17/880) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . abriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . . r. Carsten Linnemann (CDU/CSU) . . . . . . . iana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . ascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arkus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Lindner (Berlin) (FDP) . . . . . . echthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 13: ntrag der Abgeordneten Caren Lay, Dr. Axel roost, Karin Binder, weiterer Abgeordneter nd der Fraktion DIE LINKE: Finanziellen erbraucherschutz stärken – Finanz- ärkte verbrauchergerecht regulieren Drucksache 17/887) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . laus-Peter Flosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . r. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . r. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . icole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ucia Puttrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2441 B 2441 C 2443 A 2444 D 2446 C 2447 B 2447 D 2448 D 2449 C 2451 A 2451 B 2452 D 2453 C 2454 C 2455 D 2456 B 2457 B 2458 D 2458 D 2460 A 2461 C 2463 D 2465 A 2466 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010 V Tagesordnungspunkt 14: Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz, Beate Müller-Gemmeke, Kerstin Andreae, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: ELENA aussetzen und Datenübermittlung strikt begrenzen (Drucksache 17/658) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kai Wegner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Claudia Bögel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 15: a) Antrag der Fraktion der SPD: Europa 2020 – Strategie für ein nachhaltiges Europa Gleichklang von sozialer, ökologischer und wirtschaftlicher Entwicklung (Drucksache 17/882) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dr. Diether Dehm, Alexander Ulrich, Andrej Konstantin Hunko, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion DIE LINKE: Gegen Armut und soziale Ausgrenzung – Soziale Fortschrittsklausel in das EU- Vertragswerk aufnehmen (Drucksache 17/902) . . . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Manuel Sarrazin, Marieluise Beck (Bremen), Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: EU 2020 – Für ein ökologi- sches und soziales Europa (Drucksache 17/898) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Gabriele Molitor (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 16: a) Antrag der Abgeordneten Wolfgang Gunkel, Lothar Binding (Heidelberg), Dr. h. c. Gernot Erler, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der SPD: Men- schenrechtsschutz im Handelsabkom- men der Europäischen Union mit Kolumbien und Peru verankern (Drucksache 17/883) . . . . . . . . . . . . . . . . . b T A K A E z ( M D G P H M T A H t K ( D D H J H T A D A F f d ( A B D 2467 D 2468 A 2468 D 2470 C 2472 A 2473 B 2474 B 2474 B 2474 C 2474 D 2476 B 2477 A 2478 B 2479 B 2480 B 2481 B 2484 A ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Menschenrechte und Hu- manitäre Hilfe zu dem Antrag der Abge- ordneten Tom Koenigs, Volker Beck (Köln), Thilo Hoppe, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Gemeinsame menschen- rechtliche Positionierung der EU gegen- über den Ländern Lateinamerikas und der Karibik einfordern (Drucksachen 17/157, 17/925) . . . . . . . . . agesordnungspunkt 17: ntrag der Abgeordneten Katja Kipping, laus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer bgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: uropäisches Jahr gegen Armut und so- iale Ausgrenzung ernst nehmen Drucksache 17/889) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . echthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . r. Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . . . abriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . . ascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eidrun Dittrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . arkus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 18: ntrag der Abgeordneten Hans-Joachim acker, Uwe Beckmeyer, Sören Bartol, wei- erer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: inderlärm – Kein Grund zur Klage Drucksache 17/881) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Paul (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . orothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . ans-Joachim Hacker (SPD) . . . . . . . . . . . . udith Skudelny (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . eidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 19: ntrag der Abgeordneten Katrin Kunert, r. Axel Troost, Dr. Barbara Höll, weiterer bgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: ür eine Verstetigung der Kommunal- inanzen – Die Gewerbesteuer zur Gemein- ewirtschaftsteuer weiterentwickeln Drucksache 17/783) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ntje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . ernd Scheelen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Birgit Reinemund (FDP) . . . . . . . . . . . . . 2484 A 2484 C 2484 C 2486 A 2486 C 2487 C 2488 B 2490 C 2491 B 2491 B 2492 A 2492 D 2493 C 2494 B 2495 A 2495 A 2497 A 2497 D VI Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010 Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung: – Antrag: Menschenrechtsschutz im Han- delsabkommen der Europäischen Union mit Kolumbien und Peru verankern – Beschlussempfehlung und Bericht: Ge- meinsame menschenrechtliche Positio- nierung der EU gegenüber den Ländern Lateinamerikas und der Karibik einfor- dern (Tagesordnungspunkt 16 a und b) Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Frank Heinrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Gunkel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2498 C 2499 C 2500 C 2501 A 2501 C 2502 B 2503 A 2504 B 2505 A 2505 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010 2323 (A) ) (B) ) 27. Sitz Berlin, Donnerstag, d Beginn: 9.0
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    (D (B) ) Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010 2501 (A) ) (B) ) same menschenrechtliche Positionierung der chen Umstände ihrer Durchführung, als einen wichtigen Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung: – Antrag: Menschenrechtsschutz im Handels- abkommen der Europäischen Union mit Kolumbien und Peru verankern – Beschlussempfehlung und Bericht: Gemein- t r L d g d d d l v s d d l H d n d G r f p L l E e D m d e S l ü f p N K s d f a d t t v d p r Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich von Cramon-Taubadel, Viola BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.03.2010 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 04.03.2010 Ehrmann, Siegmund SPD 04.03.2010 Friedhoff, Paul K. FDP 04.03.2010 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE 04.03.2010 Dr. Jochimsen, Lukrezia DIE LINKE 04.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 04.03.2010 Dr. Koschorrek, Rolf CDU/CSU 04.03.2010 Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 04.03.2010 Dr. Ott, Hermann BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.03.2010 Pflug, Johannes SPD 04.03.2010 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 04.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.03.2010 Dr. Schwanholz, Martin SPD 04.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 04.03.2010 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht EU gegenüber den Ländern Lateinamerikas und der Karibik einfordern (Tagesordnungspunkt 16 a und b) Michael Frieser (CDU/CSU): Der Antrag der Frak- ion Bündnis 90/Die Grünen „Gemeinsame menschen- echtliche Positionierung der EU gegenüber den Ländern ateinamerikas und der Karibik einfordern“ gehört wie- er einmal zur Kategorie „gut gemeint“. Dass „gut emeint“ jedoch nicht zwangsläufig „gut gemacht“ be- eutet, wird uns mit dem Antrag wieder einmal ein- rucksvoll von der Opposition vor Augen geführt. Grundsätzlich ist zu sagen, dass man zunächst die em Antrag der Bündnisgrünen innewohnende Feststel- ung teilen kann: Die Situation der Menschenrechte in ielen Staaten in Lateinamerika und der Karibik ist chwierig und löst bei einem Verfechter des freiheitlich- emokratischen Rechtsstaates größte Bedenken aus. Zu iesen Staaten mit einer schwierigen Menschenrechts- age gehören insbesondere Kolumbien, Peru, Chile, onduras, Kuba und Venezuela. Persönlich begrüße ich, ass die Bündnisgrünen in ihre Betrachtungen auch Ve- ezuela und Kuba miteinbeziehen, denn oftmals sieht ie Opposition bei diesen Staaten – ihren Alliierten im eiste – über Kritik hinweg. Auch gegen die Forderung, dass sich die Bundes- egierung gegenüber der spanischen Ratspräsidentschaft ür eine gemeinsame und kohärente Menschenrechts- olitik der Europäischen Union gegenüber den Staaten ateinamerikas und der Karibik einsetzt, ist grundsätz- ich nichts einzuwenden. Eine abgestimmte Position der U-Mitgliedstaaten ist immer erfolgversprechender als ine Forderung eines einzelnen europäischen Staates. och ich frage mich, ob diese Forderung gestellt werden uss, denn die spanische Regierung hat sich unlängst aran gemacht, im Rahmen ihrer Ratspräsidentschaft ine Position gegenüber einigen lateinamerikanischen taaten zu formulieren. Hier müsste die Frage vielmehr auten, ob wir die von Spanien angestrebten Positionen berhaupt unterstützen wollen. Dies gilt insbesondere ür die Positionen gegenüber Honduras und Kuba. Der Antrag der Bündnisgrünen geht besonders auf die olitische Situation in Honduras ein. Die Wahlen vom ovember 2009 seien nicht die Lösung der politischen rise. Die Antragsteller fordern, die aufgrund des Put- ches ausgesetzten Verhandlungen zwischen der EU und en Staaten Zentralamerikas bis zur Rückkehr zur ver- assungsmäßigen Ordnung in Honduras nicht wieder ufzunehmen. Doch wir müssen auch feststellen, dass ie Wahlen in Honduras in Anbetracht eines befürchte- en Bürgerkrieges ruhig und unter einer hohen Wahlbe- eiligung verlaufen sind. Ein klares Wahlergebnis ist zu erzeichnen. Eine Lösung der Krise in Honduras ist emnach infolge der Wahlen möglich. Der Rat der Euro- äischen Union betrachtet die Wahlen laut einer Erklä- ung vom 3. Dezember 2009, trotz der außergewöhnli- 2502 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010 (A) ) (B) ) Schritt zur Lösung der Krise in Honduras. Es liegt nun- mehr an den honduranischen Verfassungsorganen, einen Beitrag zur Überwindung der innenpolitischen Krise zu leisten. Die Antragsteller müssen das bei der Forderung einer gemeinsamen menschenrechtlichen Positionierung der EU zur Kenntnis nehmen. Die grundsätzlich richtigen Feststellungen der schwie- rigen Menschenrechtssituation in Lateinamerika und der Karibik können jedoch nicht über den Kardinalfehler des Antrags hinwegtäuschen: Dieser liegt bei der denklogi- schen Verknüpfung von Handelspolitik und Menschen- rechtspolitik. Wir mussten in den 1990er-Jahren schmerz- lich erfahren, dass diese Verkettung nicht die erwünschte politische Wirkung entfaltet. Dies zeigte ganz besonders eindrucksvoll die Praxis der gemeinsamen Politik der EU-Staaten gegenüber Staaten wie China, Russland, Iran und Irak. Bekenntnisse zur Demokratie und zur Einhal- tung politischer und bürgerlicher Rechte wurden Lippen- bekenntnisse. Die rot-grüne Bundesregierung unter Gerhard Schröder und Joschka Fischer hat in Bezug auf China und Russland immer von einer Verknüpfung von Handelspolitik und Menschenrechtspolitik abgesehen. Auch die Vereinigten Staaten haben diese Tatsache nach dem Ende des Ost-West-Konfliktes erst lernen müssen. Eine Aussetzung oder ein Zur-Disposition-Stellen von Handelsabkommen bewirkt in der Praxis das Gegenteil des Intendierten. Der Einfluss auf die innenpolitische Si- tuation in den Staaten nimmt ab. Deshalb ist auch der zweite Beschlusspunkt abzulehnen. Aufgrund dieser weitreichenden Mängel kann ich nur zu dem einzigen Schluss kommen: Der Antrag ist abzu- lehnen. Frank Heinrich (CDU/CSU): Zunächst möchte ich eins ganz klar sagen: Wir alle in diesem Hohen Haus sind uns in einigen Punkten einig, und ich bin dankbar, dass wir uns diese Anliegen im Rahmen einer Debatte ins Gedächtnis rufen und ihre Dringlichkeit betonen können. Einigkeit besteht zuallererst darin, unser Mitgefühl und unsere ausdrückliche Solidarität mit verfolgten, dis- kriminierten und unterdrückten Menschen in Lateiname- rika auszudrücken. In besonderer Weise gilt dies heute den Menschen in Kolumbien und Peru. Wir sind uns zweitens einig darin, dass es eine Quer- schnittsaufgabe unserer Politik sein muss und wir quer durch die Fraktionen aktiv darin tätig sind, Menschen- rechte zu schützen und Menschenrechtsverletzungen auf das Schärfste zurückzuweisen. Wir danken ausdrücklich den Menschenrechtsverteidigern vor Ort, die unter ho- hen persönlichen Risiken tätig sind, und den NGOs, die sich zu ihren Anwälten machen, indem sie Menschen- rechtsverletzungen dokumentieren und dem Deutschen Bundestag vorlegen. Ich verweise dabei stellvertretend auf den Bericht von Human Rights First vom Februar 2010, in welchem die Unterdrückung von Menschen- rechtsverteidigern in Kolumbien dokumentiert wird. Es sind solche Berichte, die einer theoretischen Debatte das konkrete Gesicht geben. r i w o L g z g K w t R s m g n h n i f O s d b U E b S A z u I z k B z z d s d n s B D t V v d c A s S u h M (C (D Einig sind wir uns drittens darin, dass die Menschen- echtslage – unter den Augen der Regierungen – weder n Peru noch in Kolumbien den Standards entspricht, die ir uns wünschen. Folter und Misshandlungen in Peru der paramilitärische Übergriffe und Vertreibungen der andbevölkerung in Kolumbien sind bis heute an der Ta- esordnung. Zugleich müssen wir betonen: Menschenrechtsverlet- ungen werden in beiden Ländern von vielen Seiten be- angen. Terroristische Übergriffe und – mit Blick auf olumbien gesagt – Bandenkriege um Drogenpfründe erden auf Kosten und zulasten der Bevölkerung ausge- ragen. Im Kampf gegen diese Gruppen brauchen die egierungen in Peru und in Kolumbien unsere Unter- tützung. Wir lassen nicht zu, dieses Thema politisch zu instru- entalisieren. Die einseitige und offensichtlich ideolo- isch gefärbte Kampagne der Linken zugunsten eines euen Sozialismus lateinamerikanischer Prägung führt ier in eine Sackgasse. Stattdessen unterstreiche ich: Wir ehmen Fortschritte und positive Entwicklungen sowohl n Peru als auch in Kolumbien wahr. Ein Beispiel für unktionierende Rechtsstaatlichkeit ist das Urteil des bersten Gerichtshofes in Kolumbien, das das verfas- ungswidrige Referendum für eine dritte Amtszeit Präsi- ent Uribes abgelehnt hat. Dennoch gilt: Der Einsatz für Menschenrechte ist und leibt ein weiter Weg, da lässt sich nichts beschönigen. nd eben deshalb hat sich die Bundesregierung bei der U dafür eingesetzt, dass das Abkommen sanktionier- are Menschenrechtsverpflichtungen enthält. Das hat taatsministerin Pieper am 21. Dezember 2009 in ihrer ntwort auf die Anfrage des Abgeordneten Gunkel klar um Ausdruck gebracht. Ihr Antrag, liebe Kolleginnen nd Kollegen von der SPD, lässt das völlig außer Acht. Kritisieren muss ich auch den gedanklichen Ansatz hres Antrags. Sie fordern die EU auf, mit der Unter- eichnung des Abkommens zu warten. Aber Handelsab- ommen sind doch nicht das Sahnehäubchen auf guten eziehungen zwischen Staaten, in denen schon alles um Besten steht. Im Gegenteil: Gelingende Handelsbe- iehungen können das Vehikel sein, und sie waren es in er Vergangenheit oft genug, die Einhaltung von Men- chenrechten zu ermöglichen – und dann auch einzufor- ern. Um es mit einer Sentenz zu sagen, die der SPD icht völlig fremd sein dürfte: „Fordern und Fördern“ ind der Schlüssel zum Erfolg. Wir müssen helfen, die edingungen, die zum Nährboden für ein Gedeihen von emokratie und zur Durchsetzung von Menschenrech- en werden können, aktiv herzustellen. Darum halte ich erträge über wirtschaftliche Zusammenarbeit und In- estitionen in Bildung für grundlegende Parameter, um ie Verwirklichung von Menschenrechten zu ermögli- hen und durchzusetzen. Dies hat Bundeskanzlerin ngela Merkel in ihrem Gespräch mit dem kolumbiani- chen Präsidenten Uribe am 31. Januar 2010 deutlich zur prache gebracht. Im Zuge der Verhandlungen Perus nd Kolumbiens mit der EU-Kommission über das Frei- andelsabkommen hat sich Kolumbien verpflichtet, enschen-, Arbeitnehmer- und Umweltrechte zu för- Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010 2503 (A) ) (B) ) dern und zu schützen. Das Abkommen soll im Mai para- phiert werden. Diesen Prozess zu stoppen, halten wir in der aktuellen Situation für kontraproduktiv. Das sichert die Menschenrechte nicht, sondern gefährdet sie. Insbe- sondere die Menschen in Kolumbien brauchen in der Umbruchzeit zum Ende der Amtszeit Uribes, die einiges an zusätzlicher politischer Instabilität erwarten lässt, verlässliche Partner, die sie unterstützen, statt partner- schaftliche Prozesse zu blockieren. Ein letzter Gedanke: Sie fordern in Ihrem Antrag, bilaterale oder multilaterale Abkommen zugunsten re- gionaler Abkommen zurückzustellen. Wenn aber die Re- gionen nicht bereit oder in der Lage sind, gemeinsam zu verhandeln, dann kann und darf die EU nicht koopera- tionswilligen Partnern die Tür vor der Nase zuschlagen. Einzelabkommen können eine Sogwirkung für eine ganze Region entwickeln. Geben wir den Menschen in Kolumbien und Peru diese Chance, und zwar so bald wie möglich. Daher lehnen wir den Antrag der SPD-Fraktion ab. Wolfgang Gunkel (SPD): Es reicht nicht, Men- schenrechtsverletzungen zu beklagen und gleichzeitig darauf hinzuweisen, dass wir auf die Menschenrechts- politik von Drittländern leider keinen Einfluss haben. Wir müssen Menschenrechtsverletzungen ernst nehmen, sie konsequent anmahnen. Wir müssen Fortschritte beim Menschenrechtsschutz einfordern und regelmäßig über- prüfen. Sowohl in Kolumbien als auch in Peru versagt der na- tionale Menschenrechtsschutz. Entsprechend verurteilt die Europäische Union (EU) in ihrem Jahresbericht zur Menschenrechtslage (2008) die neue Welle von Mord- drohungen gegen Menschenrechtsverteidigerinnen und Menschenrechtsverteidiger, Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter in Kolumbien. In Peru wird die politi- sche Opposition unterdrückt, kritische Journalistinnen und Journalisten sehen sich Drohungen und Angriffen ausgesetzt. Einen Ausschnitt der Menschenrechtssitua- tion in Kolumbien und Peru können Sie in vorliegendem Antrag nachlesen. Trotzdem haben die EU, Kolumbien und Peru am Montag (1. März 2010) die Verhandlungen über ein Mehrparteien-Handelsabkommen abgeschlossen. Und es sieht so aus, als wären Menschenrechte bei diesen Ver- handlungen wegverhandelt worden. Es liegt mir fern, Handelsabkommen zu verteufeln. Nur müssen wir uns fragen, wie kohärent eine EU-Außenpolitik ist, die auf der einen Seite die Bedrohung derjenigen rügt, die sich tagtäglich für Menschenrechte, Bürgerrechte, ILO-Kern- arbeitsnormen und Umweltstandards einsetzen, aber auf der anderen Seite diese Tatsache in den Verhandlungen mit Kolumbien und Peru wegen der politischen Sensibi- lität des Themas ausblendet. Das Handelsabkommen muss eine Suspendierungsklausel enthalten, die es er- laubt, das Abkommen außer Kraft zu setzen, wenn Men- schenrechte und Demokratie verletzt werden. Auf An- frage teilte mir das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie mit, dass einer solchen Menschen- rechtsklausel der Verweis auf den Inhalt des 2003 zwi- s n Z n t A d i s d g g e m r r Z h i c G S n s c S L M d b b k w g a d t d e t P b g d b s b a s z b U d I l ü s w (C (D chen der Andengemeinschaft und der EU geschlosse- en „Abkommens über politischen Dialog und usammenarbeit“ genügen soll. Ein Verweis genügt mir icht. Auch die bisherigen Abkommen der EU mit la- einamerikanischen Staaten, zum Beispiel das erweiterte llgemeine Zollpräferenzsystem (ASP+), haben stets ie Einhaltung der Menschenrechte angemahnt. Papier st geduldig. Mit dem multilateralen Handelsabkommen ollten wir uns die Möglichkeit einer sofortigen Suspen- ierung bei Verstößen gegen Klauseln einräumen. Kolumbianische und peruanische Menschenrechtsor- anisationen und Gewerkschaftsmitglieder haben davor ewarnt, die Verhandlungen abzuschließen. Sie fordern rkennbare Fortschritte beim Menschenrechtsschutz. Es ag sein, dass, wie es von der kolumbianischen Regie- ung betont wird, die Zahl der außergerichtlichen Hin- ichtungen zurückgegangen ist. Aber offiziell vorgelegte ahlen darf man auch bezweifeln. Durch meine Aufent- alte in Kolumbien und Gespräche mit Betroffenen weiß ch, dass es zunehmend zu Angriffen und außergerichtli- hen Hinrichtungen durch regierungsnahe, bewaffnete ruppen und das kolumbianische Militär kommt. Die icherheitslage hat sich nur in bestimmten Regionen und ur für einige soziale Gruppen verbessert. Man muss ich also schon fragen, ob man aufgrund der vermeintli- hen Fortschritte von den Leitlinien der EU abweicht. chließlich beruht die Zusammenarbeit der EU mit den ändern der Andengemeinschaft auf der Grundlage von enschenrechten und Demokratie, so weit die Außen- arstellung. Die EU erhebt den Anspruch, dass ihre Zusammenar- eit auf dem sogenannten europäischen Wertefundament eruht: Wahrung der Menschenrechte, Freiheit, Demo- ratie und Rechtsstaatlichkeit. Besorgt bin ich über das, as dann tatsächlich und hinter verschlossenen Türen eschieht. Eine Debatte über das Mehrparteien-Handels- bkommen unter Einbeziehung der Zivilgesellschaft fin- et nicht statt. Das wurde im Übrigen auch von Großbri- annien angemahnt. Dabei wurde diesem Parlament urch den Vertrag von Lissabon mehr Mitspracherecht ingeräumt. Wir brauchen einen offenen Meinungsaus- ausch. Mit den beteiligten Menschen in Kolumbien und eru müssen wir diskutieren. Denn vonseiten der kolum- ianischen und peruanischen nichtstaatlichen Akteure ibt es ernst zu nehmende Bedenken gegen ein Freihan- elsabkommen, Bedenken, die den US-Kongress dazu ewogen haben, die Ratifizierung eines 2006 abge- chlossenen Handelsabkommens der USA mit Kolum- ien vorerst nicht zustande kommen zu lassen. Nun will uch eine kanadische Beobachtermission, die Men- chenrechtsverletzungen in Kolumbien prüft, die Ratifi- ierung eines Handelsabkommens Kanadas mit Kolum- ien verhindern. Und auch Norwegen besteht auf einer ntersuchung der Menschenrechtsverletzungen, bevor as Handelsabkommen der vier EFTA-Mitgliedstaaten sland, Liechtenstein, Schweiz und Norwegen mit Ko- umbien ratifiziert wird. Das sind Bedenken, die von denjenigen in Europa berhört werden, die Wirtschaftsinteressen über Men- chenrechte stellen. Bundeswirtschaftsminister Brüderle ird vornehmlich vom Interesse geleitet, die Export- 2504 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010 (A) ) (B) ) möglichkeiten in die „sehr attraktiven Märkte“ Kolum- biens und Perus (PM vom 2. März 2010) uneinge- schränkt zu nutzen. Und auch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit unter Minister Niebel analysiert neuerdings lieber Investitionshemm- nisse (PM vom 25. Februar 2010). Die Doppelmoral der Regierungskoalition wird deutlich, wenn wir uns anse- hen, was in einem aktuellen Antrag von CDU/CSU und FDP festgestellt wird: „Mittel- bis langfristig werden sich konkrete Außenwirtschaftsinteressen besser ver- wirklichen lassen, wenn Rechtsstaatlichkeit und Men- schenrechte beachtet werden“ (Bundestagsdrucksache 17/257). In unserem Antrag fordern wir die Bundesregierung auf, sich gegenüber der EU-Kommission und der spani- schen EU-Ratspräsidentschaft dafür einzusetzen, dass das multilaterale Freihandelsabkommen der EU mit Kolumbien und Peru auf dem Gipfeltreffen der Länder Lateinamerikas und der Karibik (LAK) und der EU im kommenden Mai nicht unterzeichnet wird. Eile ist nicht angebracht, wenn es darum geht, die Situation vor Ort zu verstehen. Stattdessen sollten wir den Menschenrechts- dialog auf der Ebene der staatlichen und nichtstaatlichen Akteure fortführen und intensivieren. Wir wollen umset- zungsorientierte, greifbare Ergebnisse sehen. Lippenbe- kenntnisse reichen beim Menschenrechtsschutz nicht aus. Das Mehrparteien-Handelsabkommen braucht nun noch die Zustimmung des Europäischen Parlaments. Ich werde mich dafür einsetzen, dass auch die Kolleginnen und Kollegen im Europaparlament bei ihrer Entschei- dung Menschenrechte nicht hinter handelspolitische In- teressen stellen. Pascal Kober (FDP): Wir Liberale glauben, dass Handelsbeziehungen wichtig für die Durchsetzung von Menschenrechten sind. Deshalb sollten wir die Länder in Lateinamerika in ihren Reformbemühungen durch Han- delsabkommen unterstützen, damit sie an wirtschaftli- chen Entwicklungen partizipieren können. Aber natür- lich müssen wir im Rahmen unserer außenpolitischen Möglichkeiten auch die Regierungen in die Pflicht neh- men, falls sie ihren Verpflichtungen zum Einhalten der Menschenrechte nicht nachkommen. Bereits in den Verhandlungen für das Abkommen zwischen der EU und Kolumbien hat sich die Bundes- regierung sehr dafür eingesetzt, dass es Menschenrechts- verpflichtungen enthält. In diesem Abkommen wurde sehr viel Wert auf das Einhalten der allgemeinen Men- schenrechtserklärung und die allgemeinen Rechtsstaats- prinzipien gelegt. Denn die Förderung von Menschen- rechten ist ein hervorstechendes Ziel der deutschen Entwicklungspolitik. Bei politischen Dialogen mit la- teinamerikanischen Regierungen sind Menschenrechte zunehmend der Gesprächsgegenstand. Die Regierungen der Partnerländer werden auf bilateraler Ebene darin unterstützt, ihre Menschenrechtsverpflichtungen konse- quent umzusetzen. Erfolge bei der Wahrung von bürger- lichen, politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Rechten werden thematisiert. Auch dies ist ein wesentli- ches Anliegen der deutschen Entwicklungspolitik. h g S A m r i m g E s w i h U s d p i d E s z g F a e G u k s n S t i r t N i b g b s i t t R e d r s r b v r (C (D Ein essenzieller Punkt des EU-Mandats bei der Ver- andlungsführung mit Peru ist auch die Berücksichti- ung und Beachtung der Grundfreiheiten sowie des chutzes indigener Völker auf der Basis internationaler bkommen. Viele Projekte in der Entwicklungszusam- enarbeit mit Lateinamerika nehmen direkt oder indi- ekt Menschenrechtsthemen auf. Ein sehr gutes Beispiel st ein regionales Projekt der direkten Zusammenarbeit it indigenen Organisationen, das die politische Beteili- ung indigener Völker auf nationaler und internationaler bene zum Ziel hat. Die Organisation der amerikani- chen Staaten (OAS) wird im Rahmen deutscher Ent- icklungshilfearbeit dabei unterstützt, die Partizipation ndigener Völker am interamerikanischen System zu er- öhen. Auch bei vielen bilateralen Projekten wird die msetzung indigener Rechte aufgenommen. Die gewalt- amen Konflikte in Peru im Juni 2009 zeigen ganz ein- eutig, dass das Thema indigene Rechte und Konflikt- rävention eine wichtige Rolle spielt. Die Verpflichtung zur Achtung der Menschenrechte st generell ein Grundstein bei Assoziierungsabkommen er EU. Die Einhaltung der Menschenrechte ist auf EU- bene nicht nur Gegenstand des politischen Dialogs, ondern auch ein Ziel bei Kooperations- und Handelsbe- iehungen. Auf dieser Grundlage und durch Bestimmun- en bei den Assoziierungsverhandlungen und in den reihandelsabkommen wird die Einhaltung international nerkannter Umwelt- und Sozialstandards sichergestellt. Ein Politikbereich ist dabei sehr wichtig und stellt benfalls in Entwicklungshilfeprojekten einen wichtigen rundpfeiler dar: die „Good Governance“. Hier geht es m die schrittweise Durchsetzung von Rechtsstaatlich- eit oder wie in Peru um die Stärkung der Ombudsper- on, die unter anderem Verfahren für Aufsicht und Mo- itoring von Staatsreformen und zur Prävention von ozialkonflikten entwickelt hat. Peru ist bei der bilateralen Zusammenarbeit in absolu- en Zahlen der größte Empfänger deutscher Hilfsmittel n Lateinamerika. Der Fokus liegt auf Staatsmodernisie- ung, Wasserversorgung und ländlicher Entwicklung un- er Beachtung des Umwelt- und Ressourcenschutzes. ach Angaben der Vereinten Nationen wurde die Armut n den letzten Jahren reduziert und ihre Bekämpfung leibt weiterhin ein Schwerpunkt der peruanischen Re- ierungsarbeit. Wir werden die Entwicklungen genau eobachten. Allerdings sollte man abwarten, inwieweit die An- trengungen der Regierung von den Auswirkungen der nternationalen Wirtschaftskrise, die Peru als Wachs- umsführer in Lateinamerika vergleichsweise gut bewäl- igt, beeinträchtigt werden. Bisher hatte die peruanische egierung nur wenige Erfolge bei der Umsetzung ihrer hrgeizigen Pläne, wie zum Beispiel bei der Erhöhung er Investitionen in die Infrastruktur oder die Verbesse- ung des Bildungswesens. Verantwortlich sind haupt- ächlich die zu schwachen staatlichen Institutionen. Ge- ade vor dem Hintergrund dieser Probleme muss ich etonen, dass es in Peru Menschenrechtsverletzungen or allem nicht von staatlichen Stellen gibt. Menschen- echtsverteidiger können sich frei betätigen und die ein- Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010 2505 (A) ) (B) ) zelnen Fälle, in denen individuelle Bedrohungen oder Einschüchterungen existieren, gehen nicht von öffentli- chen Stellen aus. Die unabhängige Ombudsstelle ist finanziell ausreichend ausgestattet, die Todesstrafe gibt es in Peru nicht und Meinungs-, Presse- und Religions- freiheit sind gewährleistet. Also, liebe Kolleginnen und Kollegen von der SPD und den Grünen: Beide Anträge haben für uns einen zu einseitigen Blick vor allem auf die Beziehungen zu Kolumbien und Peru. Sie erkennen die positiven Ent- wicklungen dort nicht an und werden daher von uns ab- gelehnt. Heike Hänsel (DIE LINKE): Die Fraktion Die Linke solidarisiert sich mit den Gewerkschafterinnen und Ge- werkschaftern, sozialen Bewegungen und Menschen- rechtsgruppen in Peru und Kolumbien, die gegen die Freihandelsabkommen protestieren, die die Europäische Union mit ihren Ländern abschließen will. Diese Men- schen protestieren, weil die Freihandelsabkommen ihre sozialen, kulturellen, ökologischen und demokratischen Rechte massiv bedrohen. Die für das VI. EU-Lateiname- rika-Gipfeltreffen am 18. Mai 2010 in Madrid vorgese- hene Unterzeichnung von Freihandelsabkommen der EU mit Peru und Kolumbien muss deshalb ausgesetzt wer- den! Der Freihandel bedroht die Lebensgrundlagen und elementare Menschenrechte großer Teile der Bevölke- rung; das wurde letztes Jahr gerade in Peru deutlich, als im Zuge der Umsetzung des Freihandelsabkommens mit den USA der Konflikt um die Förderung von Boden- schätzen im peruanischen Regenwald eskalierte und durch das brutale Vorgehen peruanischer Sicherheits- kräfte gegen die demonstrierende indigene Bevölkerung und Kleinbauern bei Bagua zahlreiche Menschen ums Leben kamen. Diese Handelsabkommen dienen in erster Linie den Interessen kleiner Eliten in Lateinamerika und Europa und multinationaler Konzerne. Gleichzeitig ignorieren sie die massiven Menschenrechtsverletzungen in Ko- lumbien und Peru. Gerade die Menschenrechtslage in Kolumbien ist hier bereits mehrmals diskutiert worden. Die kolumbianische Armee und Polizei sind dabei Teil des Problems und für systematische Menschenrechtsver- letzungen, wie extralegale Hinrichtungen von Zivilisten, verantwortlich. Die kolumbianische Regierung bietet keine wirksamen Ansätze zur Lösung des bewaffneten inneren Konfliktes an. Sie setzt weiter auf Gewalt und diskreditiert regelmäßig Bemühungen zivilgesellschaft- licher Organisationen wie zum Beispiel der „Kolumbia- nerinnen und Kolumbianer für den Frieden“, die den Konflikt auf dem Verhandlungswege zu überwinden ver- suchen. Die Gleichsetzung der Menschenrechtssituation in Kolumbien, Peru, Venezuela und Kuba, wie es im An- trag der Grünen formuliert ist, halten wir für inakzepta- bel und gefährlich. Und über eine „gemeinsame und ko- härente Menschenrechtspolitik“ der EU zu diskutieren, während sich die Europäische Union noch nicht einmal gemeinsam dazu durchringen kann, der aus einem P e r f K i d S l m t t g s a m f m w v A a d z D k t n g B g v m n P ß 2 k j w d s H n d k T w k A n t s s (C (D utsch hervorgegangenen Regierung Honduras ihre An- rkennung zu verweigern, sehen wir als Augenwische- eien. Stattdessen wäre es sinnvoll, die Bundesregierung zu ragen, ob sie mit der niederländischen Regierung in ontakt getreten ist, um sie darauf hinzuweisen, dass hre Bereitstellung von militärischer Infrastruktur auf en Inseln Aruba und Curacao für US-amerikanische treitkräfte zu einer Eskalation des Konfliktes an der ko- umbianisch-venezuelanischen Grenze beiträgt und da- it die ohnehin katastrophale Menschenrechtslage wei- er verschlechtert. Die EU untergräbt gezielt durch ihre Freihandelspoli- ik die Anstrengungen lateinamerikanischer Regierun- en wie Ecuador, Venezuela oder Bolivien, alternative olidarische Wirtschaftsbeziehungen in Lateinamerika ufzubauen. Gerade das Zustandekommen der Abkom- en mit Peru und Kolumbien ist ein gutes Beispiel da- ür. Statt, wie ursprünglich vorgesehen, ein Abkommen it der gesamten Andengemeinschaft auszuhandeln, urde diese kurzerhand auseinandergesprengt, als Boli- ien und Ecuador alternative Vorstellungen von einem bkommen mit der EU formulierten. Aber die Zeit der neoliberalen Hegemonie in Latein- merika ist vorbei! Neoliberale Wirtschafts- und Han- elspolitik hat die lateinamerikanischen Gesellschaften errüttet und Millionen Menschen in Armut gestürzt. er soziale Aufbruch in Lateinamerika, der als Abwehr- ampf gegen die Auswirkungen dieser katastrophalen al- en Politik begonnen hatte, hat neue Kräftekonstellatio- en hervorgebracht und politische Alternativen möglich emacht. Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Der ürgerrechtler Orlando Zapata Tamayo ging in den Hun- erstreik, um auf die miserablen Haftbedingungen der ielen gewaltlosen politischen Gefangenen in Kuba auf- erksam zu machen. Er starb in der vergangenen Woche ach mehr als 80 Tagen im Alter von 42 Jahren. Laura ollan, Mitglied der Bewegung „Damas de Blanco“, äu- erte sich in einem BBC-Interview vom 24. Februar 010 zur Person Tamayo: „Er war kein Mörder. Er war ein Dieb. Er war kein Vergewaltiger. Er war einfach ein unger Mann, der sich eine bessere Zukunft für Kuba ünschte“. Die kubanische Regierung bedauert den To- esfall, weist aber gleichzeitig jede Verantwortung von ich. Derzeit sitzen noch immer rund 200 politische äftlinge in kubanischen Gefängnissen. Einige von ih- en sind aus Protest gegen die Regierung ebenfalls in en Hungerstreik getreten und befinden sich in einem ritischen Zustand. Der Hungertod Orlando Zapata amayos mahnt uns, unserer Verantwortung gerecht zu erden und dort, wo wir Einfluss nehmen können, eine onsequente Menschenrechtspolitik zu betreiben und die chtung von Menschenrechten auch von unseren Part- ern einzufordern. Das haben wir in unserem Antrag gefordert. Die ak- uellen Entwicklungen auf EU-Ebene zeigen dessen Bri- anz: Vor drei Tagen schloss die Europäische Kommis- ion die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen (A) (C) (B) (D) der EU mit Peru und Kolumbien ab. Der Vertragstext ist bislang nicht bekannt. Selbst das Europäische Parlament wurde nur durch eine kurze Pressemitteilung über den Abschluss der Verhandlungen informiert. Es ist zu be- fürchten, dass keine verbindlichen Menschenrechtsstan- dards und entsprechenden Überprüfungs- und Sanktions- mechanismen in dem Freihandelsabkommen verankert wurden. Wir haben in unserem Antrag gefordert, dass auf- grund der notorisch schlechten Menschenrechtslage in Kolumbien und Peru kein Handelsabkommen abge- schlossen werden darf, das nicht ein klares Bekenntnis zu Menschenrechten und Demokratie beinhaltet. Ich freue mich, dass die Kolleginnen und Kollegen von der SPD unsere Forderung aufgegriffen haben und unsere Auffassung teilen. Die Europäische Kommission argumentiert für das Abkommen, da sich die Menschenrechtssituation in den beiden Ländern gebessert habe. Das ist nicht der Fall. Ver- schiedene Nichtregierungsorganisationen weisen weiter- hin auf die zahlreichen Fälle des „Verschwindenlassens“ von Zivilisten sowie auf die außergerichtlichen Hinrich- tungen durch das Militär und durch regierungsnahe Mili- zen hin. Morddrohungen gegen Menschenrechtsverteidi- gerinnen und Gewerkschaftsmitglieder werden häufiger, um deren Eintreten für international anerkannte Arbeit- nehmerrechte und Arbeitsstandards zu verhindern. Dem Jahresbericht 2009 des Internationalen Gewerkschafts- bundes zufolge wurden in Kolumbien 49 Gewerkschaf- ter allein in 2008 ermordet. Über 95 Prozent der Morde werden nicht aufgeklärt. Vor dem Hintergrund der schlechten Menschenrechtslage haben der US-Kongress und das kanadische Parlament die Ratifizierung ähnli- cher Freihandelsabkommen mit den Ländern gestoppt. Ein Freihandelsabkommen mit Peru und Kolumbien ohne verbindliche Menschenrechtsverpflichtungen würde ein falsches Signal an die Regierungen unserer Partner- länder aussenden. Die Bundesregierung steht in der Pflicht, auf das Europäische Parlament und die Europäi- sche Kommission einzuwirken, dass das Abkommen auf dem anstehenden 6. Gipfeltreffen der EU und der LAK- Staaten am 18. Mai 2010 ohne konkrete Verpflichtungen zu Menschenrechten und Sanktionsmechanismen nicht unterzeichnet wird. Die Europäische Union verspielt ihre Glaubwürdigkeit, wenn sie ihre eigenen Maßstäbe nicht ernst nimmt. Die europäische Lateinamerikapolitik muss auf die Einhaltung der Menschenrechte ausgerich- tet sein, auch die Handelspolitik. Darum geht es in unse- rem Antrag. V Offsetdrucke ertrieb: Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln r , - 2506 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010 ei, Bessemerstraße 83–91, 1 Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 7980 27. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Gerda Hasselfeldt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Kollege, ich muss jetzt wirklich auf die Redezeit

    achten.



Rede von Karl Holmeier
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Meine sehr verehrten Damen und Herren, Sie sehen,

es besteht erheblicher Nachbesserungsbedarf.


(Heiterkeit)


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(C (D Den Anträgen der Fraktionen der SPD, der Grünen nd der Linken kann ich nicht zustimmen. Sich so zu erhalten, empfehle ich auch den Mitgliedern unserer oalitionsfraktionen, vor allem vor dem Hintergrund, ass ich nicht will, dass in Brüssel Sozialpolitik gemacht ird. (Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Aber in Bayern!)


as wollen wir alle nicht und brauchen wir vor allem
icht. Der Regierung kann ich für die Verhandlungen in
rüssel nur auf den Weg geben: keine überstürzten Be-

chlüsse, keine unrealistischen Ziele und keine Aufwei-
hung des Stabilitäts- und Wachstumspaktes.

Ich habe jetzt ein bisschen überzogen, aber es ist ja
ie letzte Rede.


(Christian Lange [Backnang] [SPD]: Das kann man wohl sagen! – Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Frau Präsidentin, wie lange war denn das?)


Ich sage einen herzlichen Dank und wünsche einen
ngenehmen Abend.


(Heiterkeit – Anhaltender Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Beifall bei Abgeordneten der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gerda Hasselfeldt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sie wissen, dass ich

    icht immer so großzügig bei der Bemessung der Rede-
    eit bin.


    (Karl Holmeier [CDU/CSU]: Aber es war meine erste Rede!)


    ollege Holmeier hat seine erste Rede hier gehalten, und
    s ist gleichzeitig die letzte Rede in der heutigen De-
    atte.


    (Heiterkeit und Beifall im ganzen Hause)


    eshalb bitte ich, die Großzügigkeit einfach so zu ak-
    eptieren und nicht davon auszugehen, dass sich dieses
    äufig wiederholt.

    Ihnen, lieber Kollege Holmeier, darf ich also herzlich
    u Ihrer ersten Rede im Deutschen Bundestag gratulie-
    en, verbunden mit den besten Wünschen für die weitere
    rbeit.


    (Beifall – Christian Lange [Backnang] [SPD]: Das Zeitmanagement ist verbesserungsbedürftig!)


    Nun schließe ich die Aussprache.

    Interfraktionell wird Überweisung der Vorlagen auf
    en Drucksachen 17/882, 17/902 und 17/898 an die in
    er Tagesordnung aufgeführten Ausschüsse vorgeschla-
    en. – Ich sehe, Sie sind damit einverstanden. Dann sind
    ie Überweisungen so beschlossen.

    Wir kommen jetzt noch zu einigen Abstimmungen,
    ie wir, denke ich, zügig über die Bühne bringen kön-
    en.

    2484 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010


    (A) )



    (B) )


    Vizepräsidentin Gerda Hasselfeldt
    Zunächst rufe ich die Tagesordnungspunkte 16 a und
    16 b auf:

    a) Beratung des Antrags der Abgeordneten
    Wolfgang Gunkel, Lothar Binding (Heidelberg),
    Dr. h. c. Gernot Erler, weiterer Abgeordneter und
    der Fraktion der SPD

    Menschenrechtsschutz im Handelsabkommen
    der Europäischen Union mit Kolumbien und
    Peru verankern

    – Drucksache 17/883 –
    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe (f)

    Auswärtiger Ausschuss
    Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
    Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
    Entwicklung
    Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union

    b) Beratung der Beschlussempfehlung und des Be-
    richts des Ausschusses für Menschenrechte und
    Humanitäre Hilfe (17. Ausschuss) zu dem Antrag
    der Abgeordneten Tom Koenigs, Volker Beck

    (Köln), Thilo Hoppe, weiterer Abgeordneter und

    der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

    Gemeinsame menschenrechtliche Positionie-
    rung der EU gegenüber den Ländern Latein-
    amerikas und der Karibik einfordern

    – Drucksachen 17/157, 17/925, 17/936 –

    Berichterstattung:
    Abgeordnete Michael Frieser
    Christoph Strässer
    Pascal Kober
    Annette Groth
    Tom Koenigs

    Interfraktionell wird vorgeschlagen, die Reden zu
    diesem Tagesordnungspunkt zu Protokoll zu geben. –
    Sie sind damit einverstanden, wie ich sehe. Es handelt
    sich um die Reden folgender Kolleginnen und Kollegen:
    Michael Frieser, Frank Heinrich, Wolfgang Gunkel,
    Pascal Kober, Heike Hänsel und Tom Koenigs.1)

    Wir kommen nun zu den Überweisungen:

    Tagesordnungspunkt 16 a. Interfraktionell wird Über-
    weisung der Vorlage auf Drucksache 17/883 an die in
    der Tagesordnung aufgeführten Ausschüsse vorgeschla-
    gen. – Damit sind Sie einverstanden, wie ich sehe. Dann
    ist die Überweisung so beschlossen.

    Tagesordnungspunkt 16 b. Hier geht es um die Be-
    schlussempfehlung des Ausschusses für Menschenrechte
    und Humanitäre Hilfe zu dem Antrag der Fraktion
    Bündnis 90/Die Grünen. Der Ausschuss empfiehlt in sei-
    ner Beschlussempfehlung – das sind die Drucksachen
    17/925 und 17/936 –, den Antrag auf Drucksache 17/157
    abzulehnen. Wer stimmt für diese Beschlussempfeh-
    lung? – Wer ist dagegen? – Enthaltungen? – Dann ist die
    Beschlussempfehlung mit den Stimmen der Koalitions-
    fraktionen bei Gegenstimmen der Fraktion Bündnis 90/

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    f1) Anlage 2

    (C (D ie Grünen und der Fraktion Die Linke und bei Enthalung der SPD-Fraktion angenommen. Ich rufe den Tagesordnungspunkt 17 auf: Beratung des Antrags der Abgeordneten Katja Kipping, Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE Europäisches Jahr gegen Armut und soziale Ausgrenzung ernst nehmen – Drucksache 17/889 – Überweisungsvorschlag: Ausschuss für Arbeit und Soziales Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Ausschuss für Gesundheit Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Es ist in der Tagesordnung schon ausgewiesen, dass ie Reden zu Protokoll gegeben werden, und zwar die eden der Kolleginnen und Kollegen Mechthild Heil, r. Johann Wadephul, Gabriele Hiller-Ohm, Pascal ober, Heidrun Dittrich und Markus Kurth. Der vorliegende Antrag der Fraktion Die Linke eig et sich in keinster Weise, dem wichtigen Thema „Arutsbekämpfung in Deutschland“ sinnvolle Impulse zu eben! Es kann keine Rede davon sein, dass die Bundesregieung und die sie tragenden Fraktionen die Herausfordeung der Armutsbekämpfung in Deutschland ignorieren. Im Gegenteil: Im Mittelpunkt der Politik der christich-liberalen Bundesregierung stehen zwei wesentlihen Chancen, das Armutsrisiko in Deutschland zu senen. Wir wollen Arbeitsplätze für möglichst viele enschen schaffen, dafür brauchen wir Wachstum, und ir wollen Kinder aus Hartz-IV-Familien in eine Zuunft mit eigenem Einkommen führen, dazu brauchen ir Bildung und gute Kinderbetreuung. Der erneut von der Linken geforderte gesetzliche indestlohn eignet sich hingegen nicht, Armut in eutschland zu bekämpfen! Es ist nicht staatliche Aufgabe, in einem Markt die reise zu diktieren, auch nicht den Preis für Arbeit. Wir ollen die Tarifautonomie stärken. Arbeitgeber und Areitnehmer können sich auf einen tariflichen Mindestohn für ihre Branche einigen, wenn sie dies für geboten alten. Ich unterstreiche nochmals, was schon im Koalitionsertrag steht: „Einen einheitlichen gesetzlichen Minestlohn lehnen wir ab. Die Rechtsprechung zum Verbot ittenwidriger Löhne soll gesetzlich festgeschrieben erden, um Lohndumping zu verhindern. Damit werden ir auch wirksam gegen soziale Verwerfungen in einzelen Branchen vorgehen.“ Ein gesetzlicher Mindestlohn ann dazu führen, dass Arbeitsplätze für weniger qualiizierte Menschen wegfallen und dass die für viele Men schen wichtigen Zuverdienstmöglichkeiten, etwa im Bereich der geringfügigen Beschäftigungen, ebenfalls zurückgehen. Die Folge wären mehr Menschen im Bezug von ALG II, die aufgrund geringerer Qualifikationen wenig Chancen hätten, in den Arbeitsmarkt zurückzugelangen. Wir, die CDU/CSU, sprechen uns für ein Mindesteinkommen mit einer Kombination aus fairen Löhnen und ergänzenden staatlichen Leistungen aus. Dazu gehört auch eine moderne und leistungsfördernde Steuerpolitik. Diese Richtung werden wir konsequent weiterverfolgen. Über die von Ihnen auch jetzt wieder geforderte generelle Anhebung der Regelsätze im Bereich des ALG II haben wir zuletzt ausgiebig diskutiert. Wir werden die Auflagen des Bundesverfassungsgerichts sehr sorgfältig umsetzen und damit die Schwächen in diesem Teil der rot-grünen „Agenda 2010“ beseitigen. Ein Abstandsgebot zwischen Lohneinkommen und sozialen Transferleistungen ist unabdingbar, um Menschen den Anreiz zu geben, eine Arbeit aufzunehmen. Ein Aufgeben dieser Grundrichtung durch die von Ihnen geforderte nachhaltige Erhöhung der Regelsätze würde aber zwangsläufig dazu führen, dass wir die Anreize zur Aufnahme von Arbeit kappen. Die Frage, wie ein solches System zu finanzieren wäre, bleibt Ihrerseits wie immer unbeantwortet. Wir tragen auch Sorge für die Menschen in Deutschland, die Tag für Tag arbeiten gehen, Steuern zahlen und sich damit bereit erklären, dass große Teile dessen, was sie an den Staat abführen, dazu verwendet werden, um in unserem Land eine soziale Balance zu erhalten und den Schwächeren zu helfen. Die Akzeptanz unserer sozialstaatlichen Ordnung hängt maßgeblich davon ab, dass die allermeisten das Gefühl haben, es geht gerecht zu und eigene Anstrengung lohnt sich. Reich wird keiner durch Hartz IV. Ja. Hartz IV darf in Deutschland aber auch nicht zum Stigma werden, egal welche Art von Leistung fließt. Es ist wenig hilfreich, wenn in diesem Zusammenhang der Antrag der Fraktion Die Linke von „Armutsregelsätzen“ spricht. Damit stigmatisieren Sie diejenigen, die im ALG-II-Bezug sind. Sie suggerieren, der Staat würde Menschen durch die Transferleistung in Armut halten. Das Gegenteil ist der Fall. Ohne diese Leistungen würde sich der Sozialstaat ein Armutszeugnis ausstellen. Denn richtig ist, dass der weitaus größte Teil des Bundeshaushalts dazu genutzt wird, die sozialen Sicherungssysteme zu stabilisieren und deren Funktionsfähigkeit zu erhalten. Die immensen Summen, zum Beispiel für das ALG II, das Kindergeld und die Zuschüsse zur Rentenversicherung zeigen, dass wir das Steuergeld der Bürger sozial verteilen, um den Schwächeren in der Gesellschaft zu helfen. Die Bundesregierung geht das „Europäische Jahr gegen Armut und Ausgrenzung 2010“ sehr zielgerichtet an. Das mit der Umsetzung des Europäischen Jahres beauftragte Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat drei Themenschwerpunkte entwickelt: – Jedes Kind ist wichtig – Entwicklungschancen verbessern. – ü – h u i z z u 4 i d d v K A a B A e i z b C N i u d k o O K a u d h H B k n z L r b n t z t E a b w D a g g d Zu Protokoll ge (C (D Wo ist der Einstieg? – Mit Arbeit Hilfsbedürftigkeit berwinden. Integration statt Ausgrenzung – Selbstbestimmte Teilabe für alle Menschen. Das ist Ergebnis eines langfristig angelegten Dialognd Abstimmungsprozesses mit allen Akteuren, die sich n Deutschland sozial engagieren, darunter Kirchen, Soialverbände und Selbsthilfeorganisationen. Im Beirat ur Umsetzung des Aktionsjahres sind rund 20 Verbände nd Institutionen vertreten. Deutschlandweit erhalten 0 sogenannte Leuchtturmprojekte Förderungen der EU m Rahmen des Europäischen Jahres. Es sind angesichts er mehr als 842 Projektanträge leider viel zu wenige, ie wir damit fördern können. Es gibt über 800 Anträge on verschiedensten Trägern wie Wohlfahrtsverbänden, irchen und Stiftungen, mit einem breiten Spektrum von nsätzen und Zielgruppen: Alleinerziehende, Langzeitrbeitslose, Menschen mit Migrationshintergrund oder ehinderungen und andere mehr. Diese hohe Zahl der nträge zeigt, dass das gesellschaftliche Bewusstsein, twas gegen Armut und für Chancengerechtigkeit zu tun, n unserem Land stark verankert ist. In meinem Heimatbundesland Rheinland-Pfalz wird war nur ein Projekt gefördert, ich halte es aber für eispielhaft für die guten und sinnvollen Initiativen. Der aritasverband für die Region Rhein-Hunsrückahe e.V. betreibt die Tafel Rhein-Hunsrück und machte mmer wieder die Erfahrung, dass sie den von Armut nd Ausgrenzung betroffenen Tafel-Kunden und -Kuninnen bei ihren Problemen nicht angemessen helfen onnten. Das bezuschusste Projekt der Caritas in Koperation mit der Tafel will nun Abhilfe schaffen. Vor rt bei den Essensausgaben sollen für die Kunden und undinnen offene Sprechstunden zur Problemklärung bgehalten werden. Zugleich werden die Mitarbeiter nd Mitarbeiterinnen der Tafel in Beratung geschult, amit sie die Betroffenen in wirtschaftlichen, gesundeitlichen oder sozialen Fragen und bei Zugängen zum ilfesystem besser unterstützen können. Zusätzlich zur eratung werden den Tafel-Kunden und -Kundinnen leinere Qualifizierungsmaßnahmen in Finanzen, Erährung usw. angeboten, damit sie sich im Alltag besser urechtfinden. Armut und soziale Ausgrenzung gehen uns alle an. assen Sie mich an zwei Punkten nochmals konkretisieen, was wir tun können. Es ist erwiesen, die Erwerbsareit der Eltern verringert das Armutsrisiko der Kinder achhaltig. In Haushalten ohne erwerbstätigen Elterneil liegt die Armutsrisikoquote von Kindern bei 48 Proent; sie sinkt bei einem in Vollzeit erwerbstätigen Elernteil auf 8, bei zwei in Vollzeit erwerbstätigen lternteilen auf 4 Prozent. Unsere Bemühungen müssen lso vor allem darauf gerichtet sein, Eltern in Arbeit zu ringen und sie für die Aufgaben der heutigen Berufselt fit zu machen. Besonders armutsgefährdet in eutschland sind Alleinerziehende, die zu 36 Prozent rmutsgefährdet sind. Daher ist auch vor diesem Hinterrund der weitere Ausbau der Kinderbetreuung – übriens auch für Schulkinder – von immenser Bedeutung, amit alleinerziehende Eltern ihre Kinder verlässlich Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010 2485 Mechthild Heil gebene Reden betreut wissen und beruhigt einer Erwerbsarbeit nachgehen können. Wir werden unseren Weg konsequent weitergehen! Ich kann mich den Ausführungen meiner Kollegin Heil zum vorliegenden Antrag der Fraktion Die Linke voll und ganz anschließen: Ihr Antrag leistet überhaupt keinen Beitrag zu einer ernsthaften Diskussion über die wirklichen Probleme von Menschen, die tagtäglich spüren, dass sie an Grenzen stoßen, sei es die Alleinerziehende, die nur deswegen von staatlicher Hilfe leben muss, weil es an ihrem Ort keine Kitaplätze gibt, oder der Junge aus einer Migrantenfamilie, der aufgrund mangelnder Beherrschung der deutschen Sprache in der Schule nicht mitkommt. Mit ideologischen Leerfloskeln und Polemik wie „Armutsregelsätze“ sowie „Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums von oben nach unten“ tragen Sie selbst dazu bei, Menschen in unserer Gesellschaft zu stigmatisieren und ihnen einen Stempel aufzudrücken, den sie nicht verdient haben. Sie helfen ihnen damit nicht, sondern verstärken ihre ohnehin schon schwierige Lage. Vieles aus Ihrem Antrag ist nicht neu, sondern findet sich in Ihrem Bundestagswahlprogramm wieder. Als Antwort auf die großen Herausforderungen bei der Armutsbekämpfung findet man dort lediglich: Einführung eines flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohnes von 10 Euro, Kündigungsschutz ausweiten und Hartz IV abschaffen, privaten Bankensektor verstaatlichen, Aufbau eines öffentlichen Beschäftigungssektors. Hierzu möchte ich folgende Bemerkungen machen: Erstens: Ein flächendeckender gesetzlicher Mindestlohn, der über dem markträumenden Gleichgewichtslohn liegt, nimmt gerade niedrig qualifizierten inländischen Arbeitskräften jegliche Beschäftigungschancen, weil er zu höheren Lohnkosten und damit letztlich zu Verlust von Arbeitsplätzen in Deutschland führt. Das hat bereits der Wissenschaftliche Dienst im September 2005 deutlich gemacht. Zweitens: Alle Fraktionen im Deutschen Bundestag, mit Ausnahme Ihrer Fraktion, halten die Grundsätze von Hartz IV, nämlich die Zusammenführung der bisherigen Arbeitslosenund der Sozialhilfe für Erwerbsfähige zu einer einheitlichen Grundsicherung für Arbeitssuchende für richtig. Insbesondere die Langzeitarbeitslosen haben dadurch Zugang zu einer Reihe von wirkungsvollen Arbeitsmarktinstrumenten und Hilfen erhalten. Auch der Grundsatz von „Fordern und Fördern“ ist richtig und wird weder vom Bündnis 90/Die Grünen noch von den Sozialdemokraten bestritten. Im Hinblick auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu den Hartz-IV-Regelsätzen möchte ich Ihnen sagen, dass das Bundesverfassungsgericht nicht die Berechnungsmethode selbst und ebenso wenig die Höhe der Leistungen gerügt hat, sondern das Berechnungsverfahren. Vor diesem Hintergrund eine Erhöhung des Regelsatzes für Erwachsene auf 500 Euro zu fordern, ist eine unehrliche und gefährliche Debatte. z L k g n e G t E m v u e t „ d d S i d S d s k S z D t A s W w h a S a u 1 K i B M m 6 h D h a b d U b Zu Protokoll ge (C (D Drittens: Wenn Sie davon reden, dass Armut und soiale Ausgrenzung Resultate der Agenda 2010 und der issabon-Strategie sind, sollten Sie nicht öffentlich erlären, dass Bolivien, ein Land mit extremer Armut und roßen sozialen Problemen, für eine „Alternative zum eoliberalen Kapitalismus“ stehe, ein Land, bei dem twa 10 Prozent der Bevölkerung über 40 Prozent des esamteinkommens verfügen. Viertens: Chancengleichheit bedeutet nicht Umvereilung, wie man das bei der Linken immer wieder hört. s ist schwierig, etwas aufzubauen, ein Haus, ein Verögen, ein funktionierendes Bildungssystem. Aber es ist erhältnismäßig einfach, anderen etwas wegzunehmen nd nichts Neues aufzubauen, zumindest solange noch twas da ist. Zum Glück ist der Sozialismus, den Sie weier fortführen wollen, passé. Das Europäische Jahr 2010 steht unter dem Motto Mit neuem Mut“. In Deutschland hat hierfür das Bunesministerium für Arbeit und Soziales die Gesamtkoorination. Für dieses Jahr wurden bereits unter unserem PD-Arbeitsminister Olaf Scholz insgesamt 40 Projekte n Deutschland, die mit rund 1,4 Millionen Euro geförert werden, auf den Weg gebracht. Thematische chwerpunkte liegen dabei in folgenden Bereichen: „Jees Kind ist wichtig – Entwicklungschancen verbesern“, „Wo ist der Einstieg? – Mit Arbeit Hilfebedürftigeit überwinden“, „Integration statt Ausgrenzung – elbstbestimmte Teilhabe für alle Menschen“. Zur Armutsbekämpfung müssen alle Politikfelder eng usammenarbeiten. Leider fehlt diese Vernetzung oft. ie jetzt geförderten Projekte bieten gute Möglichkei en, gemeinsam noch effektiver gegen Armut zu arbeiten. rmutsbekämpfung ist wichtig. Leider verhält sich die chwarz-gelbe Bundesregierung dabei viel zu passiv. enn sie hier die gleiche Leidenschaft an den Tag legen ürde wie bei der Entlastung von Besserverdienenden, ätten deutlich mehr Menschen die Chance auf einen nnehmbaren Lebensstandard! Stattdessen geht die chere zwischen Arm und Reich in Deutschland weiter useinander. Schwarz-Gelb hat mit der verfehlten und nsozialen Klientelpolitik bereits nach nicht einmal 50 Tagen Regierungszeit erheblich dazu beigetragen. Diese kurze Zeit hat auch ausgereicht, um das soziale lima in Deutschland zu vergiften. Verantwortlich dafür st die FDP, maßgeblich durch die Äußerungen des undesaußenministers und des Berliner Abgeordneten artin Lindner. Jeder siebte Deutsche lebte 2008 unterhalb der Arutsschwelle – das bedeutet, dass man weniger als 0 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung at. Im Vergleich zu 1998 hat sich die Zahl um rund ein rittel erhöht. Überdurchschnittlich sind Alleinerzieende betroffen. Hier waren es rund 40 Prozent. Aber uch viele Menschen, die von der Grundsicherung leen, sind von Armut bedroht. Deshalb müssen wir über ie Bemessungsgrundlage von Regelsätzen sprechen. nd natürlich müssen wir auch endlich eigenständige edarfsgerechte und rechtssichere Regelsätze für Er2486 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010 Mechthild Heil gebene Reden wachsene und besonders für Kinder auf den Weg bringen. Das Bundesverfassungsgericht hat das zu Recht angemahnt. Die Oppositionsfraktionen haben sich mit Anträgen dazu positioniert. Von der Regierung gibt es aber nur peinliche Stille! Der Sozialstaat muss gestärkt und nicht abgebaut werden. Deswegen ist es wichtig, soziale Leistungen weiterzuentwickeln und zu verbessern. Wer keine oder schlechte Arbeit hat, ist arm dran! Wir brauchen deshalb gute Jobs und faire Arbeitsbedingungen in Deutschland. CDU, CSU und FDP subventionieren lieber Lohndumping mit aufstockendem Arbeitslosengeld II als „Quasi-Kombilohn“ auf Kosten der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler. Nur mit einem gesetzlichen und flächendeckenden Mindestlohn kann es gelingen, dass Menschen, die eine Vollzeitstelle haben, auch ein existenzsicherndes Arbeitsentgelt erhalten. Wer arbeitet, muss davon leben können! Die Ergebnisse in Deutschland sind leider ernüchternd. 5,1 Millionen Menschen arbeiten für einen Stundenlohn von unter 8 Euro. 20 von 27 EU-Mitgliedstaaten haben Lohnuntergrenzen, die in westeuropäischen Staaten wie Frankreich, Irland, den Niederlanden oder Belgien bei über 8,40 Euro pro Stunde liegen. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt, gerade für die rund 650 000 Alleinerziehenden, die arbeitslos sind oder in ihrem Job zu wenig verdienen und deshalb auf Arbeitslosengeld II angewiesen sind. Eine für Eltern gebührenfreie bedarfsdeckende Kinderbetreuung ist dabei die wichtigste Maßnahme, nicht nur, weil jedes Kind wichtig ist und Entwicklungschancen so verbessert werden, sondern weil es Alleinerziehenden erst ermöglicht, mit Arbeit aus der Armutsgefährdung herauszukommen. Die SPD hat sich erfolgreich dafür eingesetzt, dass ab dem Jahr 2013 jedes Kind ab einem Jahr einen Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz bekommt. Armut, mangelnde Teilhabe und ein versperrter Zugang zu Bildung hängen eng miteinander zusammen. Besonders Kinder aus armen Familien müssen gut, diskriminierungsfrei und nicht stigmatisierend unterstützt werden. Deswegen fordern wir Gebührenfreiheit von der Kita bis zur Uni. Deswegen haben wir das Schulbedarfspaket auf den Weg gebracht. Und deshalb fordern wir, die Bedarfe für Bildung und gesellschaftliche Teilhabe bei den Regelsätzen gerecht abzubilden. Gute Bildung und Berufsausbildung bringen die besten Voraussetzungen, um Armut bei der heranwachsenden Generation zu vermeiden. Wenn es um Armutsbekämpfung geht, sind diese Punkte für die SPD wesentlich. In unseren Anträgen zur Gleichstellung und zu den Konsequenzen aus dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zu den Regelsätzen haben wir uns heute im Bundestag positioniert. Der jetzt vorliegende Antrag der Fraktion Die Linke zum Europäischen Jahr macht in vielen Punkten perspektivisch einen richtigen – wenn auch sehr abstrakten – Aufschlag. Leider fehlen in dem Forderungskatalog der Linken viele Punkte, die für eine wirksame Armutsbekämpfungsstrategie notwendig wären. Der Antrag der Linken greift deswegen aus Sicht der SPDFraktion zu kurz. Aber ich freue mich, dass die Fraktion D l n t z E d m E s r a g 2 r g d h z N z d 2 s V k n e r i r a t v s s i k t S r b l F w g b v p M k c v Zu Protokoll ge (C (D ie Linke die europäische Ebene als wichtiges Handungsfeld erkannt hat – immerhin hatte die Linkspartei och vor dem Bundesverfassungsgericht gegen den Verrag von Lissabon geklagt. Und mit der Verankerung soialer Komponenten und des sozialen Fortschritts in uropa rennen Sie bei uns offene Türen ein. Die SPD hat azu Anfang Mai 2009 zusammen mit dem DGB ein geeinsames Positionspapier für sozialen Fortschritt in uropa verabschiedet, das deutliche Maßstäbe setzt und ozialen Grundrechten einen absoluten Vorrang einäumt. Daran müssen wir weiter arbeiten – wir laden lle Fraktionen dazu ein, den Weg mit uns gemeinsam zu ehen, auch nach dem Ablauf des Europäischen Jahres 010 gegen Armut und soziale Ausgrenzung. Die christlich-liberale Koalition bekennt sich in ih em Koalitionsvertrag klar zum verstärkten Einsatz geen Armut in Deutschland. Nichts anderes beinhalten ie Maßnahmen, die wir dort gemeinsam beschlossen aben. Nichts anderes ist es, wenn wir die Instrumente ur Vermittlung in den Arbeitsmarkt verbessern wollen. ichts anderes ist es, wenn wir die Hinzuverdienstgren en verbessern wollen. Nichts anderes ist es, wenn wir as Schonvermögen im Sozialgesetzbuch II morgen von 50 auf 750 Euro verdreifachen werden. Vor allem aber etzen wir auf Bildung als langfristige Investition zur ermeidung von Armut. Deshalb trifft der Vorwurf, dass diese Regierungsoalition sich des Problems der Armut in Deutschland icht annehmen würde, schlichtweg nicht zu. Wir sind s, die jetzt Regelungen, die die rot-grüne Bundesregieung bewusst getroffen hat, zum Beispiel die Regelungen m SGB II, im Sinne der Betroffenen verbessern und geechter ausgestalten. Wir nehmen uns der Menschen, die in Armut leben, n. Auch und gerade in der Wirtschaftsund Finanzpoliik und der Bildungspolitik haben wir konkrete Punkte ereinbart. Durch Steuerentlastungen haben wir wirtchaftliches Wachstum gefördert und werden das auch o fortsetzen. Dies führt auch dazu, dass mehr Menschen n Arbeit bleiben können und darüber hinaus in Arbeit ommen und nicht mehr von Sozialleistungen des Staaes abhängig sind. Noch immer gilt, dass gute Bildungspolitik die beste ozialpolitik ist. Gute Bildungspolitik schafft die Voaussetzungen dafür, dass Menschen in Freiheit selbstestimmt leben können. Daher haben wir uns als christich-liberale Koalition klar und deutlich zur verstärkten örderung in der Bildungspolitik ausgesprochen. So erden wir neben der Einführung von leistungsabhängien Stipendien auch die Kinderbetreuung weiter ausauen. Das sind Maßnahmen, die die Armut von morgen erhindern. Auch das gehört für uns Liberale zum Euroäischen Jahr gegen Armut und soziale Ausgrenzung. Was die Linke in ihrem Antrag aber unter anderem als aßnahmen gegen Armut vorschlägt, ist vollkommen ontraproduktiv. Zudem verdrehen Sie, wie so oft, Tatsahen. Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts om 9. Februar zu den Regelsätzen im SGB II werden Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010 2487 Gabriele Hiller-Ohm gebene Reden wir nun zügig, aber auch gründlich die vorgeschriebene Überarbeitung vornehmen. Wir werden uns dabei an den Maßgaben des Urteils orientieren und den Regelsatz sachgerecht, transparent und somit nachvollziehbar ermitteln. Da uns zum jetzigen Zeitpunkt die Einkommensund Verbrauchsstichprobe noch nicht vorliegt und daher noch keine Bewertung vorgenommen werden kann, sind Aussagen über die künftige Höhe der Regelsätze verfrüht und populistisch. In einer Sache haben Sie in Ihrem Antrag recht, wenn Sie feststellen, dass sich die Bundesregierung gegen einen gesetzlichen Mindestlohn ausspricht, und dies aus guten Gründen. Zum einen führt ein gesetzlicher Mindestlohn zum Verlust von Arbeitsplätzen. Besonders im Bereich der Jugendarbeitslosigkeit lässt sich dies an Beispielen aus dem europäischen Ausland deutlich belegen. Wir setzen daher auf ein Mindesteinkommen, das den Menschen ein menschenwürdiges Auskommen ermöglicht. Zum anderen sorgen auch die in der politischen Diskussion genannten Höhen von Mindestlöhnen nicht für ein Auskommen ohne staatliche Unterstützung. Damit ist ein Mindestlohn kein Instrument, um Menschen aus der staatlichen Unterstützung herauszuhelfen. Der Antrag der Linken liefert keinerlei tragfähige Konzepte. Wenn Sie unter anderem fordern, dass „eine soziale Fortschrittsklausel in das EU-Vertragswerk“ eingesetzt werden soll, kann ich Ihnen sagen, dass diese Diskussion im Rahmen der Erarbeitung und der Beschlussverfassung ausgiebigst diskutiert wurde – und zu Recht keine Mehrheit fand. Abschließend kann ich Ihnen noch aufzeigen, wie sich diese Regierung schon jetzt konkret am Europäischen Jahr gegen Armut und soziale Ausgrenzung beteiligt. Am 25. Februar hat Bundesministerin von der Leyen im Rahmen einer Festveranstaltung das Europäische Jahr gegen Armut und soziale Ausgrenzung eröffnet. Die EU und das Ministerium fördern dabei gezielt 40 Sozialprojekte mit insgesamt 1,5 Millionen Euro. Auch vor diesem Hintergrund lässt sich die Behauptung der Linken, dass sich die Bundesregierung des Themas nicht annimmt, nicht aufrechterhalten. Wir haben uns des Problems der Armut angenommen und beteiligen uns angemessen am Europäischen Jahr gegen Armut und soziale Ausgrenzung. Das Sozialprodukt der Europäischen Union umfasst 12,4 Billionen Euro und ein Pro-Kopf-Einkommen von 23 600 Euro. Damit ist die EU der größte Wirtschaftsraum der Welt. Angesichts dieser Zahlen sollte Armut eigentlich der Vergangenheit angehören. Aber statt zu verschwinden, wächst die Armut in der EU stetig an – der Graben zwischen Arm und Reich wird immer tiefer. Nach offiziellen Angaben müssen 80 Millionen Europäer mit weniger als 60 Prozent des Durchschnittslohnes ihres Heimatlandes auskommen. 17 Prozent der Europäerinnen und Europäer sind damit von Armut direkt betroffen. Jeder zehnte EU-Bürger hat nicht das Geld, um wenigstens jeden zweiten Tag Fleisch, Fisch oder eine gute vegetarische Mahlzeit zu essen. d 1 u h u r Z A e d w g s b h z n d j w s e R 1 g c A r s N E d 2 r z d u l k N a g r v W g h m E Z G g i o Zu Protokoll ge (C (D Auch in Deutschland ist seit dem Jahr 2000 die Zahl er Menschen, die in Armut leben müssen, von 8 auf 2 Millionen dramatisch angestiegen. Menschen, die nterhalb der Armutsgrenze leben, werden sechzehnmal äufiger krank, ihre Lebenserwartung liegt vier Jahre nterhalb des Durchschnitts. Wer arm ist, findet schwieiger eine Arbeit oder eine Wohnung und hat weniger ugang zu Bildungsmöglichkeiten. Rund 30 Prozent der Armen in Deutschland sind lleinerziehende, circa 80 Prozent von ihnen sind alleinrziehende Mütter. Frauen sind von der Armut besoners bedroht, sie verdienen durchschnittlich 30 Prozent eniger und besitzen nur 82 Prozent des ausgabefähien Einkommens gegenüber dem der Männer. Das Riiko, in Armut zu geraten, ist vor allem für ältere Frauen esonders hoch, da die Sozialschutzsysteme in der EU äufig auf dem Grundsatz einer ununterbrochenen beahlten Erwerbstätigkeit beruhen, welche Frauen häufig icht haben. Auch Kinder sind zunehmend von Armut betroffen. In en EU-Mitgliedstaaten leben 20 Prozent der Minderährigen unterhalb der Armutsgrenze. Während die achsende Kinderarmut auf die schlechte Einkommens ituation der Haushalte zurückzuführen ist, zeigt die benfalls steigende Altersarmut, dass die europäischen entensicherungssysteme nicht mehr armutsfest sind. 9 Prozent der über 65-Jährigen sind von Armut akut efährdet. Selbst wer Arbeit hat, ist vor Armut nicht mehr siher! Ein Großteil der Menschen, die unterhalb der rmutsgrenze leben müssen, sind Beschäftigte im Niediglohnbereich. Rund 25 Prozent aller abhängig Bechäftigten arbeiten in Deutschland mittlerweile im iedriglohnsektor – Tendenz steigend. Nirgendwo in uropa liegt die Quote höher. In Großbritannien beträgt er Anteil der Geringverdiener an allen Beschäftigten 1,7 Prozent, in den Niederlanden 17,6 Prozent, in Frankeich 11,1 Prozent und in Dänemark sogar nur 8,5 Proent. Besonders erschreckend: die hohe Zahl derjenigen, ie sich mit absoluten Billigjobs zu Stundenlöhnen von nter fünf Euro begnügen müssen. Das sind in Deutschand inzwischen fast zwei Millionen Arbeitnehmer, napp ein Drittel der 6,5 Millionen Beschäftigten im iedriglohnsektor. In den meisten anderen Ländern, so uch im liberalen Großbritannien, sind solche Löhne esetzlich verboten. Selbst die USA haben wir im Beeich des Niedriglohnsektors überholt. Wir können daon ausgehen, dass die Zahl der Armen als Folge der irtschaftsund Finanzkrise weiter zunimmt. Das Europäische Jahr gegen Armut und soziale Ausrenzung ernst nehmen! Die Europäische Kommission at das Jahr 2010 zum „Europäischen Jahr gegen Arut und soziale Ausgrenzung“ ausgerufen. In den vom uropäischen Parlament und vom Rat beschlossenen ielen des Europäischen Jahres gegen Armut wird eine esellschaft eingefordert, in der es keine Armut mehr ibt, in der eine gerechte Verteilung ermöglicht wird und n der niemand ausgegrenzt wird. Eine Gesellschaft hne Armut ist keineswegs unrealistisch und utopisch, 2488 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010 Pascal Kober gebene Reden denn die Armut existiert neben einem immer größer werdenden gesellschaftlichen Reichtum, der schon lange ein Ausmaß angenommen hat, dass er die Armut für immer verbannen könnte. Ein wirkliches Handlungsprogramm der Bundesregierung gegen Armut und soziale Ausgrenzung ist jedoch nicht erkennbar. Ganz im Gegenteil: In jüngster Zeit überbieten sich die Regierungsparteien mit politischen Vorstößen, die das Sozialmodell der Republik grundlegend in Frage stellen. Die Formulierung im Nationalen Strategiepapier des Bundesarbeitsund Sozialministeriums zur Umsetzung des Jahres gegen Armut, dass „trotz der vielfältigen politischen Maßnahmen“ die Armut gewachsen sei, ist an Zynismus kaum noch zu überbieten. Realität ist doch, dass wegen und nicht „trotz“ der Umsetzung der neoliberalen Lissabon-Strategie und der Agenda 2010 die Armut rasant gestiegen ist. Die Lissabon-Strategie und deren Entsprechung in der Bundesrepublik, die Agenda 2010, haben mit der Schaffung und Förderung des Niedriglohnsektors und von ungesicherten Arbeitsverhältnissen maßgeblich zum Anstieg von Armut beigetragen. Hartnäckig hält sich daher der Eindruck auch bei zahlreichen sozialen Initiativen und Verbänden, dass das Europäische Jahr gegen Armut und soziale Ausgrenzung von der Bundesregierung dazu benutzt werden soll, die noch verbliebenen, tatsächlich unzureichenden sozialen Sicherungssysteme als ausreichend zu loben. Pressemitteilungen des Ministeriums und auch das Nationale Strategiepapier bestärken die Vermutung noch, dass es sich bei dem Europäischen Jahr 2010 lediglich um eine werbewirksame PR-Aktion für die Politik der Bundesregierung handelt. Zahllos sind die im Europäischen Jahr 2010 geplanten Projekte, die lediglich auf die Bewusstseinsmachung für Armutsrisiken abzielen. Zu diesem Zweck sollen laut Nationalem Strategiepapier beauftragte PR-Agenturen sicherstellen, „dass regelmäßig über gute Beispiele der Umsetzung sozialer Integration und Armutsprävention berichtet wird“. Werbeund PR-Agenturen dürften so die Hauptnutznießer des Europäischen Jahres 2010 sein, denn diese Arbeit will ja entlohnt sein. Wir haben jedoch kein Erkenntnisdefizit, sondern ein politisches Handlungsdefizit. Angesichts der sozialen Probleme in unserem Land sollte die Bundesregierung nicht Werbeagenturen, sondern Taten sprechen lassen. Der DGB hat nun die Zusammenarbeit mit dem Bundesarbeitsund Sozialministerium päischen Jahr 2010 aufgekündigt. Die stellvertretende DGB-Bundesvorsitzende Annelie Buntenbach kritisiert in scharfen Tönen das Verfahren bei der Auswahl der zu fördernden Projekte. Gesetzliche Aufgaben wie Sprachförderung von Kindern, werden nicht finanziell abgesichert, sondern als befristete finanziell ungesicherte Projekte gewährt. Auch die Debatte im Anschluss an das Bundesverfassungsgerichtsurteil vom 9. Februar 2010 zur Verfassungswidrigkeit der Hartz-IV-Regelleistungen lässt an einem angemessenen Problembewusstsein der Bundesregierung ernsthaft zweifeln. Mit den Äußerungen des Bundesaußenministers Westerwelle, dass sich A u e S a d N L V n l v s B n s M b B f d r b K a „ d v T n z t s i b I L r w s s s e t g d s j d g w k d k b d t Zu Protokoll ge (C (D rbeit wieder lohnen solle, spielt er die Erwerbslosen nd die Erwerbstätigen gegeneinander aus. Damit lenkt r von den eigentlichen Verantwortlichen für die soziale chieflage ab. Der Hintergrund ist, dass Teile der ktuellen Bundesregierung offen darüber nachdenken, ie Regelleistungen noch weiter zu kürzen. Ich meine: icht die Hartz-IV-Regelsätze sind zu hoch, sondern die öhne sind zu niedrig! Der von Westerwelle bemühte ergleich mit der „spätrömischen Dekadenz“ ist nicht ur historisch vollkommen verfehlt, sondern verdeuticht auf eine menschenverachtende Weise den Realitätserlust des Vizekanzlers und Außenministers. Ein monatlicher Regelsatz von 359 Euro für Erwachene ist menschenunwürdig! Er ermöglicht weder eine eteiligung am gesellschaftlichen und kulturellen Leben och eine ausgewogene und gesunde Ernährung. Wie oll zum Beispiel ein Erwerbsloser mit 11,27 Euro im onat für den öffentlichen Nahverkehr tatsächlich mo il sein und am gesellschaftlichen Leben teilnehmen? In erlin oder Hannover kann man mit diesem Betrag circa ünf Mal die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen. Auch ie Medien, angefangen bei der „Zeit“ bis zur „Bild“, eihen sich ein in die von Westerwelle initiierte Missrauchsdebatte und mischen ordentlich mit bei der onstruktion von Sozialneid und Sündenböcken. Gegen lle Fakten konnten wir in „Bild“ und auch in der Zeit“ lesen, dass Menschen mit Migrationshintergrund em Steuerzahler auf der Tasche liegen und damit miterantwortlich für die leeren öffentlichen Kassen seien. atsächlich sind die Staatskassen leer, weil sich Unterehmen und Vermögende immer weiter aus der Finanierung der öffentlichen Ausgaben zurückziehen konnen. „Zeit“-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo bemüht ogar das alte rassistische Bild von der Einwanderung n die Sozialsysteme. Dabei war die Einwanderungsilanz in der Bundesrepublik nie schlechter als heute. nzwischen verlassen fast ebenso viele Menschen das and, wie neue einwandern. Solche hetzerischen Äußeungen kennen wir sonst nur von Rechtsextremen. Damit ird das gesellschaftliche Klima ins Unerträgliche ver chlechtert. Dieser Spaltung der Bevölkerung tritt die Linke entchlossen entgegen. Wenn wir die Ziele des Europäichen Jahres gegen Armut und soziale Ausgrenzung rnst nehmen, dann brauchen wir einen radikalen Poliikwechsel für mehr Arbeit und soziale Gerechtigkeit. Es eht darum, gesellschaftliche Umstände zu schaffen, in enen Armut ausgeschlossen bleibt. Um Armut nachhaltig zu bekämpfen und um ein menchenwürdiges Leben zu gewährleisten, benötigen wir etzt einen gesetzlichen Mindestlohn von 10 Euro und ie Fortentwicklung der Sozialversicherungen zu Bürerversicherungen, in denen das Solidarprinzip gestärkt ird und zu deren Finanzierung hohe und höchste Einommen angemessen herangezogen werden. Wir fordern ie Abschaffung von 1-Euro-Jobs sowie die Einschränung von Leihund Zeitarbeit. Hartz IV soll durch eine edarfsorientierte soziale Mindestsicherung ersetzt weren, die gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht und sankionsfrei ist. Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010 2489 Heidrun Dittrich gebene Reden Darüber hinaus brauchen die sozial benachteiligten und bedürftigen Familien allerdings auch mehr finanzielle Mittel zu ihrer freien Verfügung, denn das meiste, was man bei uns zum Leben braucht, bekommt man nur gegen Bares. So zu tun, als lägen die sozialen Defizite bloß auf dem Gebiet der Beteiligungs-, nicht aber der Verteilungsgerechtigkeit, ist verkürzt. Gesellschaftliche Teilhabe in Armut reicht nicht aus. Denn heute ist das Geld in fast allen Lebensbereichen so wichtig wie noch nie, und es ist auch so ungleich verteilt wie noch nie. Wer die Armut bekämpfen will, kommt an einer Umverteilung von Vermögen und Arbeit nicht vorbei. Ein wirksames Mittel, der wachsenden Arbeitslosigkeit entgegenzusteuern, ist die Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich und die Senkung des Renteneintrittsalters. Wir kommen nicht darum herum, das Tabu zu brechen: Der Staat braucht neue, wesentliche Einnahmen: Kapitalgewinne, Kapitaltransaktionen, große Vermögen und Einkommen, von denen es noch nie so viel gab wie heute, müssen höher oder überhaupt erst besteuert werden. Die schwarz-gelbe Regierungskoalition ist dazu aber offenbar, genau wie ihre Vorgänger, nicht bereit. Deswegen fordert die Linke eine stärkere Beteiligung der wirtschaftlich Leistungsfähigen an den Kosten des Gemeinwesens. Wir fordern die Anhebung des Spitzensatzes in der Einkommensteuer auf 53 Prozent, eine höhere Erbschaftsteuer und die Wiedereinführung der Vermögensteuer als Millionärssteuer. Jahrelang wurde mit staatlicher Unterstützung von unten nach oben umverteilt. Dieser Trend muss nun umgekehrt werden! Wir fordern die Bundesregierung auf, ein ernst gemeintes Strategiepapier gegen Armut und soziale Ausgrenzung vorzulegen, das den Kampf gegen Armut und soziale Ausgrenzung als politische Priorität versteht. Es müssen verbindliche Ziele zur Reduktion von Armut und sozialer Ausgrenzung mit einem konkreten Zeithorizont festgelegt werden. Die Erreichung der jeweiligen Ziele muss durch ein konkretes Handlungsprogramm abgesichert werden, das mit ausreichenden finanziellen Mitteln ausgestattet wird! Auf EU-Ebene ist das Thema Vermeidung und Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung ebenfalls zu einem Schwerpunkt zu machen. Wir fordern die Bundesregierung auf, sich dafür einzusetzen, dass eine soziale Fortschrittsklausel in das EU-Vertragswerk aufgenommen wird. Dies bedeutet, dass soziale Grundrechte im Konfliktfall Vorrang haben müssen gegenüber der sogenannten „Niederlassungsfreiheit des Kapitals“, der „Dienstleistungsfreiheit“ und der „Freiheit des Kapitalverkehrs“ – denn es ist diese neoliberale Politik der Profitmaximierung, die uns in die wirtschaftliche Krise geführt hat. Insbesondere fordert die Linke, die Koalitionsfreiheit, die Tarifautonomie, das Streikrecht der Gewerkschaften und das Recht der Mitgliedstaaten zum Erlass von Tariftreuegesetzen anzuerkennen und in der Praxis abzusichern. Wir fordern zudem die Staatsund Regierungschefs der EU sowie die Europäische Kommission in Brüssel eindringlich auf, sofort Regelungen zu erlassen, mit denen alle Mitgliedstaaten wirksam gegen Lohndumping vorgehen können. u t g A N m b d M W „ z i r e K z h d D W G w f b t D b m t s D J k J E g t I w g u a b I b i D r g w g d Zu Protokoll ge (C (D Die Linke will das Europäische Jahr gegen Armut nd soziale Ausgrenzung gemeinsam mit Gewerkschafen, Erwerbsloseninitiativen und mit sozialen Bewegunen dazu nutzen, über gesellschaftliche Ursachen von rmut und alternative Lösungsansätze zu diskutieren. eue Ansätze der sozialen und demokratischen Teilhabe üssen entwickelt werden. Die Linke ruft auf, den gloalen Aktionstag gegen Armut am 17. Oktober 2010 mit en vielfältig geplanten Protesten wie den Europäischen ärschen gegen Arbeitslosigkeit und Armut und der eltfrauenkonferenz zu verbinden. Dass die Linke hier und heute einen Antrag zum Europäischen Jahr gegen Armut und soziale Ausgrenung“ stellt, das kann ich schon verstehen. Denn wenn ch mir anschaue, was diese Bundesregierung im Beeich Armutsbekämpfung abliefert, dann ist das schon in Trauerspiel. Sie nimmt ja noch nicht einmal zur enntnis, welche Ausmaße Armut und soziale Ausgren ung haben. Sie hat ja einen Außenminister in ihren Reien, der die Armut gar nicht sieht, einen Außenminister, er meint, Hartz-IV-Empfänger lebten in spätrömischer ekadenz. Wenn das so wäre, dann fehlten mir die orte für das, was uns unser Vortragsreisender uido Westerwelle da bietet. 7 000 Euro für ein paar arme Worte, das wäre eine Steigerung von Dekadenz, ür die es gar keine Worte mehr gibt. Mir wird angst und ange, wenn ich daran denke, dass Deutschlands wohl euerste Plaudertasche uns in der Welt als ranghöchster iplomat repräsentieren soll. Andere Mitglieder der Bundesregierung sind offenar nur noch damit beschäftigt, die Scherben zusamenzukehren, die der oberste Repräsentant des Lobbyis envereins der Besserverdienenden, der eigentlich LdB tatt FDP heißen müsste, zusammenzukehren. Anders ist das, was uns Frau von der Leyen als in eutschland für die Durchführung des Europäischen ahres zuständige Ministerin nun vorsetzt, nicht zu erlären. Nach der nationalen Strategie für das Europäische ahr sollen lediglich 1,24 Millionen von 2,25 Millionen uro tatsächlich in die Förderung konkreter Projekte ehen, die etwas mit Armut und sozialer Ausgrenzung zu un haben. Der Rest fließt in die Öffentlichkeitsarbeit. m besten Falle erfahren wir also das, was wir sowieso issen, wenn wir mit offenen Augen durch die Straßen ehen, nämlich dass es überall in Deutschland Armut nd soziale Ausgrenzung gibt. Auf jeden Fall profitieren ber die Werbeagenturen. Ob das im Sinne von Armut etroffener Menschen ist, kann man getrost bezweifeln. nteressant ist aber schon, zu erfahren, an welche Wereagenturen welche Summen fließen. Genau das habe ch die Bundesregierung in der Kleinen Anfrage auf rucksache 17/833 gefragt. Ich bin gespannt. Mich inte essiert ehrlich gesagt auch sehr, warum die Bundesreierung nur 40 Projekte fördert, wenn sich doch 842 beorben haben und ursprünglich 50 bis 70 Projekte efördert werden sollten. Ich hoffe, es lag nicht daran, ass diese Projekte auch die Ursachen von Armut und 2490 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010 Heidrun Dittrich gebene Reden Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010 2491 Markus Kurth sozialer Ausgrenzung thematisiert hätten, Sachverhalte, die bei der Auswahl von Projekten „Wie knapp bei Kasse – Wir kommen klar“ und „Arm ist nicht, wer wenig hat“ sowie „Arbeitsgelegenheit im Fokus“ keine Rolle spielen, deren Erörterung aber gewinnbringend wäre. Aber möglicherweise kann die Bundesregierung mir diese Frage ja ebenfalls beantworten, denn auch sie ist Teil meiner Kleinen Anfrage zur Sache. Gleiches gilt für die Frage, warum den Mitgliedern des Programmbeirats von den 842 Projektanträgen, die eingereicht wurden, nur 70 präsentiert wurden. Wenn ich mir diesen Antrag der Fraktion Die Linke so anschaue, dann muss ich sagen, mir ist das viel zu unkonkret. Ich weiß bei vielem einfach gar nicht genau, was sich dahinter verbirgt, eine soziale Fortschrittsklausel zum Beispiel oder die Definition verbindlicher Ziele im Kampf gegen Armut und soziale Ausgrenzung mit Zeithorizont und deren Unterfütterung mit einem Handlungsprogramm. Dieses Hohe Haus hat doch die Aufgabe, Ziele festzulegen, die die Bundesregierung dann auf nationaler Ebene erfüllen muss. Gegebenenfalls muss das Ganze in einen europäischen Prozess einfließen. Das, was Sie uns hier präsentieren, halte ich dafür ehrlich gesagt für zu dünn. Ich will aber anerkennen, dass mir die guten Absichten dahinter nicht verborgen geblieben sind. Deshalb empfehle ich eine Enthaltung. Interfraktionell wird die Überweisung der Vorlage auf Drucksache 17/889 an die in der Tagesordnung aufgeführten Ausschüsse vorgeschlagen. – Damit sind Sie einverstanden, wie ich sehe. Dann ist die Überweisung so beschlossen. Wir kommen zum Tagesordnungspunkt 18: Beratung des Antrags der Abgeordneten HansJoachim Hacker, Uwe Beckmeyer, Sören Bartol, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD Kinderlärm – Kein Grund zur Klage – Drucksache 17/881 – Überweisungsvorschlag: Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Rechtsausschuss Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Auch hier ist in der Tagesordnung ausgewiesen, dass die Reden der Kolleginnen und Kollegen Dr. Michael Paul, Dorothee Bär, Hans-Joachim Hacker, Judith Skudelny, Heidrun Bluhm und Bettina Herlitzius1)