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ID1702714300

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    Plenarprotokoll 17/27 wie der Abgeordneten Nicole Bracht- Bendt, Miriam Gruß, Sibylle Laurischk und der Fraktion der FDP: Internationa- ler Frauentag – Gleichstellung national und international durchsetzen (Drucksache 17/901) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Christel Humme, Willi Brase, Petra Crone, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Mit gesetzlichen Regelungen die Gleichstellung von Frauen im Erwerbs- leben umgehend durchsetzen (Drucksache 17/821) . . . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Cornelia Möhring, Dr. Barbara Höll, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Entgeltgleichheit zwischen Nicole Bracht-Bendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Gabriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 2324 A 2324 A 2327 D 2328 D 2330 A 2331 B 2332 B 2333 A 2334 A 2335 A 2336 A 2337 A 2338 C Deutscher B Stenografisch 27. Sitz Berlin, Donnerstag, d I n h a l Wahl der Abgeordneten Cornelia Behm als stellvertretendes Mitglied im Stiftungsrat der Stiftung zur Aufarbeitung der SED- Diktatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Heidrun Dittrich als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . Tagesordnungspunkt 3: a) Antrag der Abgeordneten Nadine Müller (St. Wendel), Elisabeth Winkelmeier- Becker, Dorothee Bär, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der CDU/CSU so- d e D C 2323 B 2323 B 2323 B 2323 D den Geschlechtern wirksam durch- setzen (Drucksache 17/891) . . . . . . . . . . . . . . . . . 2324 B undestag er Bericht ung en 4. März 2010 t : ) Antrag der Abgeordneten Monika Lazar, Ekin Deligöz, Kerstin Andreae, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Quote für Aufsichtsrats- gremien börsennotierter Unternehmen einführen (Drucksache 17/797) . . . . . . . . . . . . . . . . ) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Dritte Bilanz der Vereinbarung zwi- schen der Bundesregierung und den Spitzenverbänden der deutschen Wirt- schaft zur Förderung der Chancen- gleichheit von Frauen und Männern in der Privatwirtschaft (Drucksache 16/10500) . . . . . . . . . . . . . . r. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 2324 B 2324 C 2324 C 2326 B Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2339 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010 Tagesordnungspunkt 4: a) Antrag der Abgeordneten Dr. Karl Lauterbach, Elke Ferner, Bärbel Bas, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Paritätische Finanzierung in der gesetzlichen Krankenversicherung wie- der herstellen (Drucksache 17/879) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Fritz Kuhn, Birgitt Bender, Markus Kurth, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Keine Zusatzbei- träge für Bezieherinnen und Bezieher von Arbeitslosengeld II (Drucksache 17/674) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Heinz Lanfermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Lothar Riebsamen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heinz Lanfermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 25: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu den Änderungsurkunden vom 24. November 2006 zur Konstitution und zur Konvention der Internationalen Fernmeldeunion vom 22. Dezember 1992 (Drucksache 17/760) . . . . . . . . . . . . . . . . . b c d e f g T a B s 4 ( 1 1 T Z d E z ( 2341 D 2341 D 2342 A 2343 D 2345 A 2345 C 2346 B 2348 B 2348 C 2349 C 2350 A 2350 C 2352 C 2353 C 2354 A 2355 A 2356 C 2357 D 2359 A 2359 C 2360 C 2361 C 2362 C 2363 B 2364 C ) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ach- ten Gesetzes zur Änderung des Bundes- Immissionsschutzgesetzes (Drucksache 17/800) . . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Dr. Sascha Raabe, Klaus Barthel, Lothar Binding (Heidelberg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Zukunft für Haiti – Nachhaltigen Wiederaufbau unter- stützen (Drucksache 17/885) . . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Jan van Aken, Christine Buchholz, Sevim Dağdelen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Überprüfungskonferenz des Atomwaffensperrvertrages durch atomare Abrüstung stärken (Drucksache 17/886) . . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Nicole Maisch, Ulrike Höfken, Cornelia Behm, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Kinderspielzeug – Risiko für kleine Verbraucher (Drucksache 17/656) . . . . . . . . . . . . . . . . ) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die größten Emissionsreduktionspotenziale in Schwellen- und Entwicklungsländern und Sektoren (Drucksache 16/13771) . . . . . . . . . . . . . . ) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Achtzehnter Bericht nach § 35 des Bundesausbildungsförderungsgesetzes zur Überprüfung der Bedarfssätze, Freibeträge sowie Vomhundertsätze und Höchstbeträge nach § 21 Absatz 2 (Drucksache 17/485) . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 26: )–j) eschlussempfehlungen des Petitionsaus- chusses: Sammelübersichten 40, 41, 42, 43, 4, 45, 46, 47, 48 und 49 zu Petitionen Drucksachen 17/801, 17/802, 17/803, 17/804, 7/805, 17/806, 17/807, 17/808, 17/809, 7/810) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 9: weite und dritte Beratung des von der Bun- esregierung eingebrachten Entwurfs eines rsten Gesetzes zur Änderung des Direkt- ahlungen-Verpflichtungengesetzes Drucksachen 17/758, 17/924) . . . . . . . . . . . . 2364 C 2364 C 2364 D 2364 D 2365 A 2365 A 2365 C 2366 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010 III Zusatztagesordnungspunkt 2: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion DIE LINKE: Spenden- und Sponsoring- Praxis von Parteien und die Glaubwürdig- keit der Politik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Maurer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Ingo Wellenreuther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Marco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . Michael Groschek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stefan Ruppert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 5: Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einset- zung einer Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“ (Drucksache 17/950) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Lars Klingbeil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Höferlin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Aydan Özoğuz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Blumenthal (FDP) . . . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . Jimmy Schulz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 6: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Arbeit und Soziales zu dem An- trag der Abgeordneten Sabine Zimmermann, Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Folgen der Krise für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer abmildern – ALG I be- fristet auf 24 Monate verlängern (Drucksachen 17/22, 17/269) . . . . . . . . . . . . . H G J S B P T A T d d P ( o P l ( T S D N K T D T A P t N ( B D A D J P 2366 D 2366 D 2367 D 2369 A 2370 B 2371 D 2373 B 2374 B 2375 D 2377 A 2378 C 2380 B 2381 C 2383 A 2383 A 2384 A 2386 A 2386 C 2388 A 2389 B 2390 B 2391 C 2392 B 2393 B 2393 D 2395 A eike Brehmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . abriele Lösekrug-Möller (SPD) . . . . . . . . . ohannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . abine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . rigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . aul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . agesordnungspunkt 7: ntrag der Abgeordneten Monika Grütters, ankred Schipanski, Albert Rupprecht (Wei- en), weiterer Abgeordneter und der Fraktion er CDU/CSU sowie der Abgeordneten atrick Meinhardt, Dr. Martin Neumann Lausitz), Dr. Peter Röhlinger, weiterer Abge- rdneter und der Fraktion der FDP: Bologna- rozess vollenden – Länder und Hochschu- en weiter unterstützen Drucksache 17/905) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . homas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . wen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . r. Martin Neumann (Lausitz) (FDP) . . . . . . icole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aniela Kolbe (Leipzig) (SPD) . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 8: ntrag der Abgeordneten Fritz Kuhn, Brigitte othmer, Markus Kurth, weiterer Abgeordne- er und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN: Mehr Netto für Geringverdienende Drucksache 17/896) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Matthias Zimmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . ngelika Krüger-Leißner (SPD) . . . . . . . . . . r. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . utta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . aul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2395 B 2396 B 2397 C 2399 A 2399 D 2400 C 2401 A 2402 A 2402 D 2402 D 2404 B 2405 C 2407 B 2408 B 2409 D 2410 C 2411 B 2412 B 2412 B 2413 B 2414 D 2416 B 2417 A 2418 A 2419 B 2420 B IV Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010 Tagesordnungspunkt 11: Antrag der Abgeordneten Ingbert Liebing, Marie-Luise Dött, Peter Altmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Angelika Brunkhorst, Michael Kauch, Horst Meierhofer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: 11. Trilaterale Wattenmeerkonferenz: UNESCO-Weltnaturerbe würdigt Schutz des Wattenmeeres (Drucksache 17/903) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Heinen-Esser, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Angelika Brunkhorst (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Sabine Stüber (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingbert Liebing (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 10: Antrag der Abgeordneten Ingrid Arndt- Brauer, Rainer Arnold, Sabine Bätzing und weiterer Abgeordneter der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Jan van Aken, Agnes Alpers, Dr. Dietmar Bartsch und weiterer Abgeordneter der Fraktion DIE LINKE so- wie der Abgeordneten Kerstin Andreae, Marieluise Beck (Bremen), Volker Beck (Köln) und weiterer Abgeordneter der Frak- tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einset- zung eines Untersuchungsausschusses (Drucksache 17/888 (neu)) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Angelika Brunkhorst (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Angelika Brunkhorst (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Z U F ( S J O D A N T A O A U B U ( G D D P M M T A T u V m ( C K D D N L 2421 D 2422 A 2422 D 2424 B 2425 B 2426 A 2427 A 2427 D 2429 B 2429 B 2430 C 2431 B 2432 A 2433 B 2433 C 2434 B 2434 C 2435 A 2436 B 2436 D 2439 B 2440 C usatztagesordnungspunkt 3: nterrichtung durch die Bundesregierung: inanzplan des Bundes 2009 bis 2013 Drucksache 16/13601) . . . . . . . . . . . . . . . . . teffen Kampeter, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ohannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . tto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 12: ntrag der Abgeordneten Gabriele Hiller- hm, Anette Kramme, Iris Gleicke, weiterer bgeordneter und der Fraktion der SPD: Das rteil des Bundesverfassungsgerichtes zur emessung der Regelsätze umsetzen – Die rsachen von Armut bekämpfen Drucksache 17/880) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . abriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . . r. Carsten Linnemann (CDU/CSU) . . . . . . . iana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . ascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arkus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Lindner (Berlin) (FDP) . . . . . . echthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 13: ntrag der Abgeordneten Caren Lay, Dr. Axel roost, Karin Binder, weiterer Abgeordneter nd der Fraktion DIE LINKE: Finanziellen erbraucherschutz stärken – Finanz- ärkte verbrauchergerecht regulieren Drucksache 17/887) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . laus-Peter Flosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . r. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . r. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . icole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ucia Puttrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2441 B 2441 C 2443 A 2444 D 2446 C 2447 B 2447 D 2448 D 2449 C 2451 A 2451 B 2452 D 2453 C 2454 C 2455 D 2456 B 2457 B 2458 D 2458 D 2460 A 2461 C 2463 D 2465 A 2466 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010 V Tagesordnungspunkt 14: Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz, Beate Müller-Gemmeke, Kerstin Andreae, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: ELENA aussetzen und Datenübermittlung strikt begrenzen (Drucksache 17/658) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kai Wegner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Claudia Bögel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 15: a) Antrag der Fraktion der SPD: Europa 2020 – Strategie für ein nachhaltiges Europa Gleichklang von sozialer, ökologischer und wirtschaftlicher Entwicklung (Drucksache 17/882) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dr. Diether Dehm, Alexander Ulrich, Andrej Konstantin Hunko, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion DIE LINKE: Gegen Armut und soziale Ausgrenzung – Soziale Fortschrittsklausel in das EU- Vertragswerk aufnehmen (Drucksache 17/902) . . . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Manuel Sarrazin, Marieluise Beck (Bremen), Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: EU 2020 – Für ein ökologi- sches und soziales Europa (Drucksache 17/898) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Gabriele Molitor (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 16: a) Antrag der Abgeordneten Wolfgang Gunkel, Lothar Binding (Heidelberg), Dr. h. c. Gernot Erler, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der SPD: Men- schenrechtsschutz im Handelsabkom- men der Europäischen Union mit Kolumbien und Peru verankern (Drucksache 17/883) . . . . . . . . . . . . . . . . . b T A K A E z ( M D G P H M T A H t K ( D D H J H T A D A F f d ( A B D 2467 D 2468 A 2468 D 2470 C 2472 A 2473 B 2474 B 2474 B 2474 C 2474 D 2476 B 2477 A 2478 B 2479 B 2480 B 2481 B 2484 A ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Menschenrechte und Hu- manitäre Hilfe zu dem Antrag der Abge- ordneten Tom Koenigs, Volker Beck (Köln), Thilo Hoppe, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Gemeinsame menschen- rechtliche Positionierung der EU gegen- über den Ländern Lateinamerikas und der Karibik einfordern (Drucksachen 17/157, 17/925) . . . . . . . . . agesordnungspunkt 17: ntrag der Abgeordneten Katja Kipping, laus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer bgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: uropäisches Jahr gegen Armut und so- iale Ausgrenzung ernst nehmen Drucksache 17/889) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . echthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . r. Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . . . abriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . . ascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eidrun Dittrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . arkus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 18: ntrag der Abgeordneten Hans-Joachim acker, Uwe Beckmeyer, Sören Bartol, wei- erer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: inderlärm – Kein Grund zur Klage Drucksache 17/881) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Paul (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . orothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . ans-Joachim Hacker (SPD) . . . . . . . . . . . . udith Skudelny (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . eidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 19: ntrag der Abgeordneten Katrin Kunert, r. Axel Troost, Dr. Barbara Höll, weiterer bgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: ür eine Verstetigung der Kommunal- inanzen – Die Gewerbesteuer zur Gemein- ewirtschaftsteuer weiterentwickeln Drucksache 17/783) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ntje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . ernd Scheelen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Birgit Reinemund (FDP) . . . . . . . . . . . . . 2484 A 2484 C 2484 C 2486 A 2486 C 2487 C 2488 B 2490 C 2491 B 2491 B 2492 A 2492 D 2493 C 2494 B 2495 A 2495 A 2497 A 2497 D VI Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010 Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung: – Antrag: Menschenrechtsschutz im Han- delsabkommen der Europäischen Union mit Kolumbien und Peru verankern – Beschlussempfehlung und Bericht: Ge- meinsame menschenrechtliche Positio- nierung der EU gegenüber den Ländern Lateinamerikas und der Karibik einfor- dern (Tagesordnungspunkt 16 a und b) Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Frank Heinrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Gunkel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2498 C 2499 C 2500 C 2501 A 2501 C 2502 B 2503 A 2504 B 2505 A 2505 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010 2323 (A) ) (B) ) 27. Sitz Berlin, Donnerstag, d Beginn: 9.0
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    (D (B) ) Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010 2501 (A) ) (B) ) same menschenrechtliche Positionierung der chen Umstände ihrer Durchführung, als einen wichtigen Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung: – Antrag: Menschenrechtsschutz im Handels- abkommen der Europäischen Union mit Kolumbien und Peru verankern – Beschlussempfehlung und Bericht: Gemein- t r L d g d d d l v s d d l H d n d G r f p L l E e D m d e S l ü f p N K s d f a d t t v d p r Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich von Cramon-Taubadel, Viola BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.03.2010 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 04.03.2010 Ehrmann, Siegmund SPD 04.03.2010 Friedhoff, Paul K. FDP 04.03.2010 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE 04.03.2010 Dr. Jochimsen, Lukrezia DIE LINKE 04.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 04.03.2010 Dr. Koschorrek, Rolf CDU/CSU 04.03.2010 Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 04.03.2010 Dr. Ott, Hermann BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.03.2010 Pflug, Johannes SPD 04.03.2010 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 04.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.03.2010 Dr. Schwanholz, Martin SPD 04.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 04.03.2010 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht EU gegenüber den Ländern Lateinamerikas und der Karibik einfordern (Tagesordnungspunkt 16 a und b) Michael Frieser (CDU/CSU): Der Antrag der Frak- ion Bündnis 90/Die Grünen „Gemeinsame menschen- echtliche Positionierung der EU gegenüber den Ländern ateinamerikas und der Karibik einfordern“ gehört wie- er einmal zur Kategorie „gut gemeint“. Dass „gut emeint“ jedoch nicht zwangsläufig „gut gemacht“ be- eutet, wird uns mit dem Antrag wieder einmal ein- rucksvoll von der Opposition vor Augen geführt. Grundsätzlich ist zu sagen, dass man zunächst die em Antrag der Bündnisgrünen innewohnende Feststel- ung teilen kann: Die Situation der Menschenrechte in ielen Staaten in Lateinamerika und der Karibik ist chwierig und löst bei einem Verfechter des freiheitlich- emokratischen Rechtsstaates größte Bedenken aus. Zu iesen Staaten mit einer schwierigen Menschenrechts- age gehören insbesondere Kolumbien, Peru, Chile, onduras, Kuba und Venezuela. Persönlich begrüße ich, ass die Bündnisgrünen in ihre Betrachtungen auch Ve- ezuela und Kuba miteinbeziehen, denn oftmals sieht ie Opposition bei diesen Staaten – ihren Alliierten im eiste – über Kritik hinweg. Auch gegen die Forderung, dass sich die Bundes- egierung gegenüber der spanischen Ratspräsidentschaft ür eine gemeinsame und kohärente Menschenrechts- olitik der Europäischen Union gegenüber den Staaten ateinamerikas und der Karibik einsetzt, ist grundsätz- ich nichts einzuwenden. Eine abgestimmte Position der U-Mitgliedstaaten ist immer erfolgversprechender als ine Forderung eines einzelnen europäischen Staates. och ich frage mich, ob diese Forderung gestellt werden uss, denn die spanische Regierung hat sich unlängst aran gemacht, im Rahmen ihrer Ratspräsidentschaft ine Position gegenüber einigen lateinamerikanischen taaten zu formulieren. Hier müsste die Frage vielmehr auten, ob wir die von Spanien angestrebten Positionen berhaupt unterstützen wollen. Dies gilt insbesondere ür die Positionen gegenüber Honduras und Kuba. Der Antrag der Bündnisgrünen geht besonders auf die olitische Situation in Honduras ein. Die Wahlen vom ovember 2009 seien nicht die Lösung der politischen rise. Die Antragsteller fordern, die aufgrund des Put- ches ausgesetzten Verhandlungen zwischen der EU und en Staaten Zentralamerikas bis zur Rückkehr zur ver- assungsmäßigen Ordnung in Honduras nicht wieder ufzunehmen. Doch wir müssen auch feststellen, dass ie Wahlen in Honduras in Anbetracht eines befürchte- en Bürgerkrieges ruhig und unter einer hohen Wahlbe- eiligung verlaufen sind. Ein klares Wahlergebnis ist zu erzeichnen. Eine Lösung der Krise in Honduras ist emnach infolge der Wahlen möglich. Der Rat der Euro- äischen Union betrachtet die Wahlen laut einer Erklä- ung vom 3. Dezember 2009, trotz der außergewöhnli- 2502 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010 (A) ) (B) ) Schritt zur Lösung der Krise in Honduras. Es liegt nun- mehr an den honduranischen Verfassungsorganen, einen Beitrag zur Überwindung der innenpolitischen Krise zu leisten. Die Antragsteller müssen das bei der Forderung einer gemeinsamen menschenrechtlichen Positionierung der EU zur Kenntnis nehmen. Die grundsätzlich richtigen Feststellungen der schwie- rigen Menschenrechtssituation in Lateinamerika und der Karibik können jedoch nicht über den Kardinalfehler des Antrags hinwegtäuschen: Dieser liegt bei der denklogi- schen Verknüpfung von Handelspolitik und Menschen- rechtspolitik. Wir mussten in den 1990er-Jahren schmerz- lich erfahren, dass diese Verkettung nicht die erwünschte politische Wirkung entfaltet. Dies zeigte ganz besonders eindrucksvoll die Praxis der gemeinsamen Politik der EU-Staaten gegenüber Staaten wie China, Russland, Iran und Irak. Bekenntnisse zur Demokratie und zur Einhal- tung politischer und bürgerlicher Rechte wurden Lippen- bekenntnisse. Die rot-grüne Bundesregierung unter Gerhard Schröder und Joschka Fischer hat in Bezug auf China und Russland immer von einer Verknüpfung von Handelspolitik und Menschenrechtspolitik abgesehen. Auch die Vereinigten Staaten haben diese Tatsache nach dem Ende des Ost-West-Konfliktes erst lernen müssen. Eine Aussetzung oder ein Zur-Disposition-Stellen von Handelsabkommen bewirkt in der Praxis das Gegenteil des Intendierten. Der Einfluss auf die innenpolitische Si- tuation in den Staaten nimmt ab. Deshalb ist auch der zweite Beschlusspunkt abzulehnen. Aufgrund dieser weitreichenden Mängel kann ich nur zu dem einzigen Schluss kommen: Der Antrag ist abzu- lehnen. Frank Heinrich (CDU/CSU): Zunächst möchte ich eins ganz klar sagen: Wir alle in diesem Hohen Haus sind uns in einigen Punkten einig, und ich bin dankbar, dass wir uns diese Anliegen im Rahmen einer Debatte ins Gedächtnis rufen und ihre Dringlichkeit betonen können. Einigkeit besteht zuallererst darin, unser Mitgefühl und unsere ausdrückliche Solidarität mit verfolgten, dis- kriminierten und unterdrückten Menschen in Lateiname- rika auszudrücken. In besonderer Weise gilt dies heute den Menschen in Kolumbien und Peru. Wir sind uns zweitens einig darin, dass es eine Quer- schnittsaufgabe unserer Politik sein muss und wir quer durch die Fraktionen aktiv darin tätig sind, Menschen- rechte zu schützen und Menschenrechtsverletzungen auf das Schärfste zurückzuweisen. Wir danken ausdrücklich den Menschenrechtsverteidigern vor Ort, die unter ho- hen persönlichen Risiken tätig sind, und den NGOs, die sich zu ihren Anwälten machen, indem sie Menschen- rechtsverletzungen dokumentieren und dem Deutschen Bundestag vorlegen. Ich verweise dabei stellvertretend auf den Bericht von Human Rights First vom Februar 2010, in welchem die Unterdrückung von Menschen- rechtsverteidigern in Kolumbien dokumentiert wird. Es sind solche Berichte, die einer theoretischen Debatte das konkrete Gesicht geben. r i w o L g z g K w t R s m g n h n i f O s d b U E b S A z u I z k B z z d s d n s B D t V v d c A s S u h M (C (D Einig sind wir uns drittens darin, dass die Menschen- echtslage – unter den Augen der Regierungen – weder n Peru noch in Kolumbien den Standards entspricht, die ir uns wünschen. Folter und Misshandlungen in Peru der paramilitärische Übergriffe und Vertreibungen der andbevölkerung in Kolumbien sind bis heute an der Ta- esordnung. Zugleich müssen wir betonen: Menschenrechtsverlet- ungen werden in beiden Ländern von vielen Seiten be- angen. Terroristische Übergriffe und – mit Blick auf olumbien gesagt – Bandenkriege um Drogenpfründe erden auf Kosten und zulasten der Bevölkerung ausge- ragen. Im Kampf gegen diese Gruppen brauchen die egierungen in Peru und in Kolumbien unsere Unter- tützung. Wir lassen nicht zu, dieses Thema politisch zu instru- entalisieren. Die einseitige und offensichtlich ideolo- isch gefärbte Kampagne der Linken zugunsten eines euen Sozialismus lateinamerikanischer Prägung führt ier in eine Sackgasse. Stattdessen unterstreiche ich: Wir ehmen Fortschritte und positive Entwicklungen sowohl n Peru als auch in Kolumbien wahr. Ein Beispiel für unktionierende Rechtsstaatlichkeit ist das Urteil des bersten Gerichtshofes in Kolumbien, das das verfas- ungswidrige Referendum für eine dritte Amtszeit Präsi- ent Uribes abgelehnt hat. Dennoch gilt: Der Einsatz für Menschenrechte ist und leibt ein weiter Weg, da lässt sich nichts beschönigen. nd eben deshalb hat sich die Bundesregierung bei der U dafür eingesetzt, dass das Abkommen sanktionier- are Menschenrechtsverpflichtungen enthält. Das hat taatsministerin Pieper am 21. Dezember 2009 in ihrer ntwort auf die Anfrage des Abgeordneten Gunkel klar um Ausdruck gebracht. Ihr Antrag, liebe Kolleginnen nd Kollegen von der SPD, lässt das völlig außer Acht. Kritisieren muss ich auch den gedanklichen Ansatz hres Antrags. Sie fordern die EU auf, mit der Unter- eichnung des Abkommens zu warten. Aber Handelsab- ommen sind doch nicht das Sahnehäubchen auf guten eziehungen zwischen Staaten, in denen schon alles um Besten steht. Im Gegenteil: Gelingende Handelsbe- iehungen können das Vehikel sein, und sie waren es in er Vergangenheit oft genug, die Einhaltung von Men- chenrechten zu ermöglichen – und dann auch einzufor- ern. Um es mit einer Sentenz zu sagen, die der SPD icht völlig fremd sein dürfte: „Fordern und Fördern“ ind der Schlüssel zum Erfolg. Wir müssen helfen, die edingungen, die zum Nährboden für ein Gedeihen von emokratie und zur Durchsetzung von Menschenrech- en werden können, aktiv herzustellen. Darum halte ich erträge über wirtschaftliche Zusammenarbeit und In- estitionen in Bildung für grundlegende Parameter, um ie Verwirklichung von Menschenrechten zu ermögli- hen und durchzusetzen. Dies hat Bundeskanzlerin ngela Merkel in ihrem Gespräch mit dem kolumbiani- chen Präsidenten Uribe am 31. Januar 2010 deutlich zur prache gebracht. Im Zuge der Verhandlungen Perus nd Kolumbiens mit der EU-Kommission über das Frei- andelsabkommen hat sich Kolumbien verpflichtet, enschen-, Arbeitnehmer- und Umweltrechte zu för- Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010 2503 (A) ) (B) ) dern und zu schützen. Das Abkommen soll im Mai para- phiert werden. Diesen Prozess zu stoppen, halten wir in der aktuellen Situation für kontraproduktiv. Das sichert die Menschenrechte nicht, sondern gefährdet sie. Insbe- sondere die Menschen in Kolumbien brauchen in der Umbruchzeit zum Ende der Amtszeit Uribes, die einiges an zusätzlicher politischer Instabilität erwarten lässt, verlässliche Partner, die sie unterstützen, statt partner- schaftliche Prozesse zu blockieren. Ein letzter Gedanke: Sie fordern in Ihrem Antrag, bilaterale oder multilaterale Abkommen zugunsten re- gionaler Abkommen zurückzustellen. Wenn aber die Re- gionen nicht bereit oder in der Lage sind, gemeinsam zu verhandeln, dann kann und darf die EU nicht koopera- tionswilligen Partnern die Tür vor der Nase zuschlagen. Einzelabkommen können eine Sogwirkung für eine ganze Region entwickeln. Geben wir den Menschen in Kolumbien und Peru diese Chance, und zwar so bald wie möglich. Daher lehnen wir den Antrag der SPD-Fraktion ab. Wolfgang Gunkel (SPD): Es reicht nicht, Men- schenrechtsverletzungen zu beklagen und gleichzeitig darauf hinzuweisen, dass wir auf die Menschenrechts- politik von Drittländern leider keinen Einfluss haben. Wir müssen Menschenrechtsverletzungen ernst nehmen, sie konsequent anmahnen. Wir müssen Fortschritte beim Menschenrechtsschutz einfordern und regelmäßig über- prüfen. Sowohl in Kolumbien als auch in Peru versagt der na- tionale Menschenrechtsschutz. Entsprechend verurteilt die Europäische Union (EU) in ihrem Jahresbericht zur Menschenrechtslage (2008) die neue Welle von Mord- drohungen gegen Menschenrechtsverteidigerinnen und Menschenrechtsverteidiger, Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter in Kolumbien. In Peru wird die politi- sche Opposition unterdrückt, kritische Journalistinnen und Journalisten sehen sich Drohungen und Angriffen ausgesetzt. Einen Ausschnitt der Menschenrechtssitua- tion in Kolumbien und Peru können Sie in vorliegendem Antrag nachlesen. Trotzdem haben die EU, Kolumbien und Peru am Montag (1. März 2010) die Verhandlungen über ein Mehrparteien-Handelsabkommen abgeschlossen. Und es sieht so aus, als wären Menschenrechte bei diesen Ver- handlungen wegverhandelt worden. Es liegt mir fern, Handelsabkommen zu verteufeln. Nur müssen wir uns fragen, wie kohärent eine EU-Außenpolitik ist, die auf der einen Seite die Bedrohung derjenigen rügt, die sich tagtäglich für Menschenrechte, Bürgerrechte, ILO-Kern- arbeitsnormen und Umweltstandards einsetzen, aber auf der anderen Seite diese Tatsache in den Verhandlungen mit Kolumbien und Peru wegen der politischen Sensibi- lität des Themas ausblendet. Das Handelsabkommen muss eine Suspendierungsklausel enthalten, die es er- laubt, das Abkommen außer Kraft zu setzen, wenn Men- schenrechte und Demokratie verletzt werden. Auf An- frage teilte mir das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie mit, dass einer solchen Menschen- rechtsklausel der Verweis auf den Inhalt des 2003 zwi- s n Z n t A d i s d g g e m r r Z h i c G S n s c S L M d b b k w g a d t d e t P b g d b s b a s z b U d I l ü s w (C (D chen der Andengemeinschaft und der EU geschlosse- en „Abkommens über politischen Dialog und usammenarbeit“ genügen soll. Ein Verweis genügt mir icht. Auch die bisherigen Abkommen der EU mit la- einamerikanischen Staaten, zum Beispiel das erweiterte llgemeine Zollpräferenzsystem (ASP+), haben stets ie Einhaltung der Menschenrechte angemahnt. Papier st geduldig. Mit dem multilateralen Handelsabkommen ollten wir uns die Möglichkeit einer sofortigen Suspen- ierung bei Verstößen gegen Klauseln einräumen. Kolumbianische und peruanische Menschenrechtsor- anisationen und Gewerkschaftsmitglieder haben davor ewarnt, die Verhandlungen abzuschließen. Sie fordern rkennbare Fortschritte beim Menschenrechtsschutz. Es ag sein, dass, wie es von der kolumbianischen Regie- ung betont wird, die Zahl der außergerichtlichen Hin- ichtungen zurückgegangen ist. Aber offiziell vorgelegte ahlen darf man auch bezweifeln. Durch meine Aufent- alte in Kolumbien und Gespräche mit Betroffenen weiß ch, dass es zunehmend zu Angriffen und außergerichtli- hen Hinrichtungen durch regierungsnahe, bewaffnete ruppen und das kolumbianische Militär kommt. Die icherheitslage hat sich nur in bestimmten Regionen und ur für einige soziale Gruppen verbessert. Man muss ich also schon fragen, ob man aufgrund der vermeintli- hen Fortschritte von den Leitlinien der EU abweicht. chließlich beruht die Zusammenarbeit der EU mit den ändern der Andengemeinschaft auf der Grundlage von enschenrechten und Demokratie, so weit die Außen- arstellung. Die EU erhebt den Anspruch, dass ihre Zusammenar- eit auf dem sogenannten europäischen Wertefundament eruht: Wahrung der Menschenrechte, Freiheit, Demo- ratie und Rechtsstaatlichkeit. Besorgt bin ich über das, as dann tatsächlich und hinter verschlossenen Türen eschieht. Eine Debatte über das Mehrparteien-Handels- bkommen unter Einbeziehung der Zivilgesellschaft fin- et nicht statt. Das wurde im Übrigen auch von Großbri- annien angemahnt. Dabei wurde diesem Parlament urch den Vertrag von Lissabon mehr Mitspracherecht ingeräumt. Wir brauchen einen offenen Meinungsaus- ausch. Mit den beteiligten Menschen in Kolumbien und eru müssen wir diskutieren. Denn vonseiten der kolum- ianischen und peruanischen nichtstaatlichen Akteure ibt es ernst zu nehmende Bedenken gegen ein Freihan- elsabkommen, Bedenken, die den US-Kongress dazu ewogen haben, die Ratifizierung eines 2006 abge- chlossenen Handelsabkommens der USA mit Kolum- ien vorerst nicht zustande kommen zu lassen. Nun will uch eine kanadische Beobachtermission, die Men- chenrechtsverletzungen in Kolumbien prüft, die Ratifi- ierung eines Handelsabkommens Kanadas mit Kolum- ien verhindern. Und auch Norwegen besteht auf einer ntersuchung der Menschenrechtsverletzungen, bevor as Handelsabkommen der vier EFTA-Mitgliedstaaten sland, Liechtenstein, Schweiz und Norwegen mit Ko- umbien ratifiziert wird. Das sind Bedenken, die von denjenigen in Europa berhört werden, die Wirtschaftsinteressen über Men- chenrechte stellen. Bundeswirtschaftsminister Brüderle ird vornehmlich vom Interesse geleitet, die Export- 2504 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010 (A) ) (B) ) möglichkeiten in die „sehr attraktiven Märkte“ Kolum- biens und Perus (PM vom 2. März 2010) uneinge- schränkt zu nutzen. Und auch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit unter Minister Niebel analysiert neuerdings lieber Investitionshemm- nisse (PM vom 25. Februar 2010). Die Doppelmoral der Regierungskoalition wird deutlich, wenn wir uns anse- hen, was in einem aktuellen Antrag von CDU/CSU und FDP festgestellt wird: „Mittel- bis langfristig werden sich konkrete Außenwirtschaftsinteressen besser ver- wirklichen lassen, wenn Rechtsstaatlichkeit und Men- schenrechte beachtet werden“ (Bundestagsdrucksache 17/257). In unserem Antrag fordern wir die Bundesregierung auf, sich gegenüber der EU-Kommission und der spani- schen EU-Ratspräsidentschaft dafür einzusetzen, dass das multilaterale Freihandelsabkommen der EU mit Kolumbien und Peru auf dem Gipfeltreffen der Länder Lateinamerikas und der Karibik (LAK) und der EU im kommenden Mai nicht unterzeichnet wird. Eile ist nicht angebracht, wenn es darum geht, die Situation vor Ort zu verstehen. Stattdessen sollten wir den Menschenrechts- dialog auf der Ebene der staatlichen und nichtstaatlichen Akteure fortführen und intensivieren. Wir wollen umset- zungsorientierte, greifbare Ergebnisse sehen. Lippenbe- kenntnisse reichen beim Menschenrechtsschutz nicht aus. Das Mehrparteien-Handelsabkommen braucht nun noch die Zustimmung des Europäischen Parlaments. Ich werde mich dafür einsetzen, dass auch die Kolleginnen und Kollegen im Europaparlament bei ihrer Entschei- dung Menschenrechte nicht hinter handelspolitische In- teressen stellen. Pascal Kober (FDP): Wir Liberale glauben, dass Handelsbeziehungen wichtig für die Durchsetzung von Menschenrechten sind. Deshalb sollten wir die Länder in Lateinamerika in ihren Reformbemühungen durch Han- delsabkommen unterstützen, damit sie an wirtschaftli- chen Entwicklungen partizipieren können. Aber natür- lich müssen wir im Rahmen unserer außenpolitischen Möglichkeiten auch die Regierungen in die Pflicht neh- men, falls sie ihren Verpflichtungen zum Einhalten der Menschenrechte nicht nachkommen. Bereits in den Verhandlungen für das Abkommen zwischen der EU und Kolumbien hat sich die Bundes- regierung sehr dafür eingesetzt, dass es Menschenrechts- verpflichtungen enthält. In diesem Abkommen wurde sehr viel Wert auf das Einhalten der allgemeinen Men- schenrechtserklärung und die allgemeinen Rechtsstaats- prinzipien gelegt. Denn die Förderung von Menschen- rechten ist ein hervorstechendes Ziel der deutschen Entwicklungspolitik. Bei politischen Dialogen mit la- teinamerikanischen Regierungen sind Menschenrechte zunehmend der Gesprächsgegenstand. Die Regierungen der Partnerländer werden auf bilateraler Ebene darin unterstützt, ihre Menschenrechtsverpflichtungen konse- quent umzusetzen. Erfolge bei der Wahrung von bürger- lichen, politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Rechten werden thematisiert. Auch dies ist ein wesentli- ches Anliegen der deutschen Entwicklungspolitik. h g S A m r i m g E s w i h U s d p i d E s z g F a e G u k s n S t i r t N i b g b s i t t R e d r s r b v r (C (D Ein essenzieller Punkt des EU-Mandats bei der Ver- andlungsführung mit Peru ist auch die Berücksichti- ung und Beachtung der Grundfreiheiten sowie des chutzes indigener Völker auf der Basis internationaler bkommen. Viele Projekte in der Entwicklungszusam- enarbeit mit Lateinamerika nehmen direkt oder indi- ekt Menschenrechtsthemen auf. Ein sehr gutes Beispiel st ein regionales Projekt der direkten Zusammenarbeit it indigenen Organisationen, das die politische Beteili- ung indigener Völker auf nationaler und internationaler bene zum Ziel hat. Die Organisation der amerikani- chen Staaten (OAS) wird im Rahmen deutscher Ent- icklungshilfearbeit dabei unterstützt, die Partizipation ndigener Völker am interamerikanischen System zu er- öhen. Auch bei vielen bilateralen Projekten wird die msetzung indigener Rechte aufgenommen. Die gewalt- amen Konflikte in Peru im Juni 2009 zeigen ganz ein- eutig, dass das Thema indigene Rechte und Konflikt- rävention eine wichtige Rolle spielt. Die Verpflichtung zur Achtung der Menschenrechte st generell ein Grundstein bei Assoziierungsabkommen er EU. Die Einhaltung der Menschenrechte ist auf EU- bene nicht nur Gegenstand des politischen Dialogs, ondern auch ein Ziel bei Kooperations- und Handelsbe- iehungen. Auf dieser Grundlage und durch Bestimmun- en bei den Assoziierungsverhandlungen und in den reihandelsabkommen wird die Einhaltung international nerkannter Umwelt- und Sozialstandards sichergestellt. Ein Politikbereich ist dabei sehr wichtig und stellt benfalls in Entwicklungshilfeprojekten einen wichtigen rundpfeiler dar: die „Good Governance“. Hier geht es m die schrittweise Durchsetzung von Rechtsstaatlich- eit oder wie in Peru um die Stärkung der Ombudsper- on, die unter anderem Verfahren für Aufsicht und Mo- itoring von Staatsreformen und zur Prävention von ozialkonflikten entwickelt hat. Peru ist bei der bilateralen Zusammenarbeit in absolu- en Zahlen der größte Empfänger deutscher Hilfsmittel n Lateinamerika. Der Fokus liegt auf Staatsmodernisie- ung, Wasserversorgung und ländlicher Entwicklung un- er Beachtung des Umwelt- und Ressourcenschutzes. ach Angaben der Vereinten Nationen wurde die Armut n den letzten Jahren reduziert und ihre Bekämpfung leibt weiterhin ein Schwerpunkt der peruanischen Re- ierungsarbeit. Wir werden die Entwicklungen genau eobachten. Allerdings sollte man abwarten, inwieweit die An- trengungen der Regierung von den Auswirkungen der nternationalen Wirtschaftskrise, die Peru als Wachs- umsführer in Lateinamerika vergleichsweise gut bewäl- igt, beeinträchtigt werden. Bisher hatte die peruanische egierung nur wenige Erfolge bei der Umsetzung ihrer hrgeizigen Pläne, wie zum Beispiel bei der Erhöhung er Investitionen in die Infrastruktur oder die Verbesse- ung des Bildungswesens. Verantwortlich sind haupt- ächlich die zu schwachen staatlichen Institutionen. Ge- ade vor dem Hintergrund dieser Probleme muss ich etonen, dass es in Peru Menschenrechtsverletzungen or allem nicht von staatlichen Stellen gibt. Menschen- echtsverteidiger können sich frei betätigen und die ein- Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010 2505 (A) ) (B) ) zelnen Fälle, in denen individuelle Bedrohungen oder Einschüchterungen existieren, gehen nicht von öffentli- chen Stellen aus. Die unabhängige Ombudsstelle ist finanziell ausreichend ausgestattet, die Todesstrafe gibt es in Peru nicht und Meinungs-, Presse- und Religions- freiheit sind gewährleistet. Also, liebe Kolleginnen und Kollegen von der SPD und den Grünen: Beide Anträge haben für uns einen zu einseitigen Blick vor allem auf die Beziehungen zu Kolumbien und Peru. Sie erkennen die positiven Ent- wicklungen dort nicht an und werden daher von uns ab- gelehnt. Heike Hänsel (DIE LINKE): Die Fraktion Die Linke solidarisiert sich mit den Gewerkschafterinnen und Ge- werkschaftern, sozialen Bewegungen und Menschen- rechtsgruppen in Peru und Kolumbien, die gegen die Freihandelsabkommen protestieren, die die Europäische Union mit ihren Ländern abschließen will. Diese Men- schen protestieren, weil die Freihandelsabkommen ihre sozialen, kulturellen, ökologischen und demokratischen Rechte massiv bedrohen. Die für das VI. EU-Lateiname- rika-Gipfeltreffen am 18. Mai 2010 in Madrid vorgese- hene Unterzeichnung von Freihandelsabkommen der EU mit Peru und Kolumbien muss deshalb ausgesetzt wer- den! Der Freihandel bedroht die Lebensgrundlagen und elementare Menschenrechte großer Teile der Bevölke- rung; das wurde letztes Jahr gerade in Peru deutlich, als im Zuge der Umsetzung des Freihandelsabkommens mit den USA der Konflikt um die Förderung von Boden- schätzen im peruanischen Regenwald eskalierte und durch das brutale Vorgehen peruanischer Sicherheits- kräfte gegen die demonstrierende indigene Bevölkerung und Kleinbauern bei Bagua zahlreiche Menschen ums Leben kamen. Diese Handelsabkommen dienen in erster Linie den Interessen kleiner Eliten in Lateinamerika und Europa und multinationaler Konzerne. Gleichzeitig ignorieren sie die massiven Menschenrechtsverletzungen in Ko- lumbien und Peru. Gerade die Menschenrechtslage in Kolumbien ist hier bereits mehrmals diskutiert worden. Die kolumbianische Armee und Polizei sind dabei Teil des Problems und für systematische Menschenrechtsver- letzungen, wie extralegale Hinrichtungen von Zivilisten, verantwortlich. Die kolumbianische Regierung bietet keine wirksamen Ansätze zur Lösung des bewaffneten inneren Konfliktes an. Sie setzt weiter auf Gewalt und diskreditiert regelmäßig Bemühungen zivilgesellschaft- licher Organisationen wie zum Beispiel der „Kolumbia- nerinnen und Kolumbianer für den Frieden“, die den Konflikt auf dem Verhandlungswege zu überwinden ver- suchen. Die Gleichsetzung der Menschenrechtssituation in Kolumbien, Peru, Venezuela und Kuba, wie es im An- trag der Grünen formuliert ist, halten wir für inakzepta- bel und gefährlich. Und über eine „gemeinsame und ko- härente Menschenrechtspolitik“ der EU zu diskutieren, während sich die Europäische Union noch nicht einmal gemeinsam dazu durchringen kann, der aus einem P e r f K i d S l m t t g s a m f m w v A a d z D k t n g B g v m n P ß 2 k j w d s H n d k T w k A n t s s (C (D utsch hervorgegangenen Regierung Honduras ihre An- rkennung zu verweigern, sehen wir als Augenwische- eien. Stattdessen wäre es sinnvoll, die Bundesregierung zu ragen, ob sie mit der niederländischen Regierung in ontakt getreten ist, um sie darauf hinzuweisen, dass hre Bereitstellung von militärischer Infrastruktur auf en Inseln Aruba und Curacao für US-amerikanische treitkräfte zu einer Eskalation des Konfliktes an der ko- umbianisch-venezuelanischen Grenze beiträgt und da- it die ohnehin katastrophale Menschenrechtslage wei- er verschlechtert. Die EU untergräbt gezielt durch ihre Freihandelspoli- ik die Anstrengungen lateinamerikanischer Regierun- en wie Ecuador, Venezuela oder Bolivien, alternative olidarische Wirtschaftsbeziehungen in Lateinamerika ufzubauen. Gerade das Zustandekommen der Abkom- en mit Peru und Kolumbien ist ein gutes Beispiel da- ür. Statt, wie ursprünglich vorgesehen, ein Abkommen it der gesamten Andengemeinschaft auszuhandeln, urde diese kurzerhand auseinandergesprengt, als Boli- ien und Ecuador alternative Vorstellungen von einem bkommen mit der EU formulierten. Aber die Zeit der neoliberalen Hegemonie in Latein- merika ist vorbei! Neoliberale Wirtschafts- und Han- elspolitik hat die lateinamerikanischen Gesellschaften errüttet und Millionen Menschen in Armut gestürzt. er soziale Aufbruch in Lateinamerika, der als Abwehr- ampf gegen die Auswirkungen dieser katastrophalen al- en Politik begonnen hatte, hat neue Kräftekonstellatio- en hervorgebracht und politische Alternativen möglich emacht. Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Der ürgerrechtler Orlando Zapata Tamayo ging in den Hun- erstreik, um auf die miserablen Haftbedingungen der ielen gewaltlosen politischen Gefangenen in Kuba auf- erksam zu machen. Er starb in der vergangenen Woche ach mehr als 80 Tagen im Alter von 42 Jahren. Laura ollan, Mitglied der Bewegung „Damas de Blanco“, äu- erte sich in einem BBC-Interview vom 24. Februar 010 zur Person Tamayo: „Er war kein Mörder. Er war ein Dieb. Er war kein Vergewaltiger. Er war einfach ein unger Mann, der sich eine bessere Zukunft für Kuba ünschte“. Die kubanische Regierung bedauert den To- esfall, weist aber gleichzeitig jede Verantwortung von ich. Derzeit sitzen noch immer rund 200 politische äftlinge in kubanischen Gefängnissen. Einige von ih- en sind aus Protest gegen die Regierung ebenfalls in en Hungerstreik getreten und befinden sich in einem ritischen Zustand. Der Hungertod Orlando Zapata amayos mahnt uns, unserer Verantwortung gerecht zu erden und dort, wo wir Einfluss nehmen können, eine onsequente Menschenrechtspolitik zu betreiben und die chtung von Menschenrechten auch von unseren Part- ern einzufordern. Das haben wir in unserem Antrag gefordert. Die ak- uellen Entwicklungen auf EU-Ebene zeigen dessen Bri- anz: Vor drei Tagen schloss die Europäische Kommis- ion die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen (A) (C) (B) (D) der EU mit Peru und Kolumbien ab. Der Vertragstext ist bislang nicht bekannt. Selbst das Europäische Parlament wurde nur durch eine kurze Pressemitteilung über den Abschluss der Verhandlungen informiert. Es ist zu be- fürchten, dass keine verbindlichen Menschenrechtsstan- dards und entsprechenden Überprüfungs- und Sanktions- mechanismen in dem Freihandelsabkommen verankert wurden. Wir haben in unserem Antrag gefordert, dass auf- grund der notorisch schlechten Menschenrechtslage in Kolumbien und Peru kein Handelsabkommen abge- schlossen werden darf, das nicht ein klares Bekenntnis zu Menschenrechten und Demokratie beinhaltet. Ich freue mich, dass die Kolleginnen und Kollegen von der SPD unsere Forderung aufgegriffen haben und unsere Auffassung teilen. Die Europäische Kommission argumentiert für das Abkommen, da sich die Menschenrechtssituation in den beiden Ländern gebessert habe. Das ist nicht der Fall. Ver- schiedene Nichtregierungsorganisationen weisen weiter- hin auf die zahlreichen Fälle des „Verschwindenlassens“ von Zivilisten sowie auf die außergerichtlichen Hinrich- tungen durch das Militär und durch regierungsnahe Mili- zen hin. Morddrohungen gegen Menschenrechtsverteidi- gerinnen und Gewerkschaftsmitglieder werden häufiger, um deren Eintreten für international anerkannte Arbeit- nehmerrechte und Arbeitsstandards zu verhindern. Dem Jahresbericht 2009 des Internationalen Gewerkschafts- bundes zufolge wurden in Kolumbien 49 Gewerkschaf- ter allein in 2008 ermordet. Über 95 Prozent der Morde werden nicht aufgeklärt. Vor dem Hintergrund der schlechten Menschenrechtslage haben der US-Kongress und das kanadische Parlament die Ratifizierung ähnli- cher Freihandelsabkommen mit den Ländern gestoppt. Ein Freihandelsabkommen mit Peru und Kolumbien ohne verbindliche Menschenrechtsverpflichtungen würde ein falsches Signal an die Regierungen unserer Partner- länder aussenden. Die Bundesregierung steht in der Pflicht, auf das Europäische Parlament und die Europäi- sche Kommission einzuwirken, dass das Abkommen auf dem anstehenden 6. Gipfeltreffen der EU und der LAK- Staaten am 18. Mai 2010 ohne konkrete Verpflichtungen zu Menschenrechten und Sanktionsmechanismen nicht unterzeichnet wird. Die Europäische Union verspielt ihre Glaubwürdigkeit, wenn sie ihre eigenen Maßstäbe nicht ernst nimmt. Die europäische Lateinamerikapolitik muss auf die Einhaltung der Menschenrechte ausgerich- tet sein, auch die Handelspolitik. Darum geht es in unse- rem Antrag. V Offsetdrucke ertrieb: Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln r , - 2506 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010 ei, Bessemerstraße 83–91, 1 Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 7980 27. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Jens Koeppen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Das Internet ist das freiheitlichste und effizienteste
    Informations- und Kommunikationsforum der Welt
    und trägt maßgeblich zur Entwicklung einer globa-
    len Gemeinschaft bei.

    Das ist schlicht und ergreifend der erste Satz in unserem
    Einbringungsantrag und auch der maßgeblichste. In der
    Tat, das Internet bietet eine Vielzahl von persönlichen
    Entfaltungsmöglichkeiten, informelle Selbstbestimmung
    und auch wirtschaftliche Betätigung. Das Netz ist nicht
    nur eine technische Plattform, sondern ist ein wichtiger
    Bestandteil des alltäglichen gesellschaftlichen Lebens

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    (C (D eworden. Wir leben mit dem Internet, wir leben im Inernet, wir arbeiten damit, gestalten unsere Freizeit und nseren Alltag mit ihm. Die Bedeutung des Internets wächst rasant an und dait natürlich auch die Herausforderung für politisches andeln. Ich nenne hier nur: Verbraucherschutz, Daten chutz, Jugendschutz, Urheberschutz. Natürlich wird ein olches Medium oftmals auch missbraucht; Internetkriinalität gibt es. Darauf müssen wir Antworten finden. ier prallen offensichtlich zwei Welten aufeinander: die ogenannte virtuelle und die reale Welt. Wir müssen uns ber von dieser Vorstellung lösen; denn das Internet ist icht virtuell. Es ist ganz real. Das ist unsere Gesellchaft; das sind wir. Es geht nicht um irgendeine unvertandene Technologie oder um irgendeine imaginäre Inernetcommunity. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Der Zugang zu freiem Wissen und freier Informa-
    on – das ist das kostbarste Gut, das wir haben. Es ist für
    ns teilweise schon so selbstverständlich geworden, dass
    ir oftmals nicht mehr in der Lage sind, es wertzuschät-

    en und zu verteidigen und zu schützen. Vor mir wurde
    a schon angesprochen, dass zum Beispiel die Opposi-
    ion im Iran ohne das Internet keine Möglichkeit hätte,
    uf ihre Lage aufmerksam zu machen, keine Möglich-
    eit hätte, die Familienmitglieder und die Freunde im
    usland zu benachrichtigen, keine Möglichkeit hätte,
    ie Machenschaften dieser Diktatur öffentlich zu ma-
    hen.

    Wir brauchen aber gar nicht so weit weg zu gehen.
    ch bin im Osten dieser Republik aufgewachsen, und ich
    in 1989 für Pressefreiheit auf die Straße gegangen. Für
    ns war es natürlich sehr wichtig, Zugang zu freier In-
    ormation und freiem Wissen sowie, banalerweise, zu
    uter Musik zu erhalten. Das ging nur über grenzüber-
    chreitende Medien wie Rundfunk und Fernsehen. Des-
    egen sehe ich das neue Medium Internet als eine
    nverzichtbare Bereicherung unserer globalen Gemein-
    chaft an.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Meine Damen und Herren, die digitale Welt kann man
    uch nicht binär nur in Null und Eins, in Schwarz und
    eiß, in Falsch und Wahr auseinanderdividieren. Es ist

    uch kein Selbstzweck für trockene Verarbeitung von di-
    italer Information, sondern diese digitale Welt ist viel
    ehr. Sie ist bunt, sie ist vielfältig, sie ist informativ, sie

    st voller Wissen und voller Unterhaltung. Unsere Auf-
    abe ist es nun erstens, dieses wertvolle Gut zu schützen
    nd weiterzuentwickeln bzw. dafür zu sorgen, dass es
    eiterentwickelt werden kann, zweitens, Antworten auf
    ie Herausforderungen zu finden, die dieses Medium mit
    ich bringt, und drittens, klare, nachvollziehbare und ak-
    eptable Lösungen und Regeln zu finden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    ch persönlich wünsche mir dabei mehr Technologie-
    ffenheit, mehr Innovationsfreundlichkeit, Sachlichkeit,

    2390 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010


    (A) )



    (B) )


    Jens Koeppen
    gute technische und rechtliche Lösungen. Das ist besser
    als Verteufelung und Gängelei.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    In einer funktionierenden Gesellschaft – das ist ganz
    klar – braucht man Leitplanken. Diese Leitplanken müs-
    sen aber so ausgestaltet sein, dass man sich darin sicher
    und frei bewegen kann. Der Nutzer muss frei sein und
    sich sicher bewegen können, und zwar unabhängig von
    sozialer Herkunft, unabhängig von regionaler Herkunft
    und vor allen Dingen auch unabhängig von Fragen der
    Technik und von Fragen der Infrastruktur. Das Internet
    ist für mich ein Teil der Daseinsvorsorge.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Was haben wir als Gesetzgeber nun zu tun? Wie soll
    die Bestandsaufnahme ausgestaltet werden? Ich bin der
    Meinung, wir sollten die Enquete-Kommission nicht
    überfrachten. Wir können in ein, zwei oder drei Jahren
    nicht das lösen, was auf der Agenda steht. Wir wollen
    mit den Experten zusammen Denkansätze finden und
    aufnehmen. Wir wollen aufklären. Wir wollen informie-
    ren, und vor allen Dingen wollen wir Transparenz schaf-
    fen. Wir wollen kommunizieren, offen sein für Argu-
    mente und ohne Vorurteile und Scheuklappen vorgehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Wir wollen das in gelassener Ernsthaftigkeit sowie mit
    Offenheit und Sachverstand tun.

    Wenn uns das gelingt, dann haben wir am Ende etwas
    Gutes erreicht. Ich wünsche uns für die Enquete-Kom-
    mission alles Gute und lade alle ein, dort konstruktiv
    mitzuarbeiten.

    Vielen herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat jetzt die Kollegin Aydan Özoğuz von

der SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Aydan Özoğuz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Auch ich freue mich über die Einsetzung einer
    Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“.
    Es ist schon einiges dazu gesagt worden; das alles muss
    man nicht wiederholen.

    Als Familienpolitikerin möchte ich heute gleich zu
    Beginn unserer Arbeit den Blick auf den Bereich Kinder,
    Jugendliche und ihre Eltern, aber auch auf unser Bil-
    dungssystem im Umgang mit digitalen Medien richten.
    Denn wir dürfen nicht vergessen, dass die meisten Eltern
    von heute – wahrscheinlich sind auch einige hier – nicht
    von klein auf mit PC und Computerspielen groß gewor-
    den sind, Großeltern schon gar nicht. Für manche – ich
    weiß nicht, ob sich der eine oder andere daran erinnern
    wird – war durchaus schon die Einführung eines Anruf-

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    (C (D eantworters revolutionär, und es fiel nicht wenigen chwer, sich mit diesen Apparaturen anzufreunden. – ies zur Basis, auf der wir arbeiten. Die Welt hat sich trotzdem weiterentwickelt. Heute ist s üblich, dass beispielsweise 11-Jährige über ein eigees Profil bei schülerVZ verfügen. Computerverbot geört zu den gängigen Erziehungsmethoden. Nach der IM-Studie 2008 gehen inzwischen rund 60 Prozent al er 6bis 13-Jährigen ins Internet. Über diese hohe Zahl st schon gesprochen worden. Zwei Drittel von ihnen ind mindestens einmal pro Woche online, 17 Prozent ogar täglich. Das bedeutet aber auch – das ist mir wichig –, dass eine nicht unwesentliche Zahl von Schülerinen und Schülern in unserem Land keinen unmittelbaren ugang zum Netz hat. Auch das sollte uns bei unserer rbeit beschäftigen. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Auf eine, wie ich finde, etwas widersprüchliche Art
    immt die Schule Einfluss auf das Onlineverhalten. Die
    weithäufigste Tätigkeit der regelmäßig ausgeübten In-
    ernetaktivitäten der Kinder ist die Suche nach Informa-
    ionen für den Unterricht. Gleichzeitig aber schneidet
    eutschland beim Einsatz digitaler Medien in den Schu-

    en äußerst schlecht ab. Das hat eine repräsentative Um-
    rage der Initiative D 21 und von TNS Infratest belegt.

    Zurück zu den Kindern und Jugendlichen. Je älter diese
    erden, desto regelmäßiger und länger wird dann auch
    ie Nutzung von Computer und Internet. Laut der JIM-
    tudie 2009 verfügen immerhin drei Viertel der 12- bis
    9-Jährigen über einen eigenen Computer oder Laptop,
    nd mehr als die Hälfte, also 54 Prozent, kann vom eige-
    en Zimmer aus ins Internet gehen. Was bedeutet das
    ber für unsere Arbeit? Wir dürfen bei aller Kompetenz
    nd aller Begeisterung, die wir haben, nicht vergessen,
    ass es viele Menschen, darunter viele Eltern, gibt und
    eiterhin geben wird, die über keine große Medienkom-
    etenz verfügen – ich habe schon zu Beginn meiner
    ede versucht, dies deutlich zu machen – und die zum
    eil recht hilflos den eigenen Kindern gegenüberstehen.
    ie Nutzung findet längst nicht nur zu Hause statt, wie
    ir wissen. Wie können Eltern beispielsweise internet-

    ähige Handys noch kontrollieren? Wie können sie da
    och auf Gefahren hinweisen? Mit Verboten – das wurde
    ier angedeutet – werden wir da ganz sicher nicht wei-
    erkommen.

    Unbestritten bietet das Internet viele positive Mög-
    ichkeiten für Kinder und Jugendliche. Aber es kann nur
    er von der Informationsfülle des Internets profitieren,
    er auch die Fähigkeit hat, aus dem Angebot sinnvoll
    uszuwählen und verantwortungsvoll mit den eigenen
    aten umzugehen. Es ist schon erschreckend, wie viele
    ersönliche Informationen gerade Jugendliche im Inter-
    et über sich selbst preisgeben. Ein gängiges Beispiel
    das werden viele von Ihnen schon kennen – ist das
    orstellungsgespräch. Es ist möglich, dass der Personal-
    hef gegoogelt und eine Menge über den Jugendlichen
    m Internet gefunden hat, was er vielleicht gar nicht wis-
    en sollte oder wissen muss. Und nicht zu vergessen:
    as Internet vergisst nichts!

    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010 2391


    (A) )



    (B) )


    Aydan ÖzoðuzAydan Özoğuz
    Gefahren drohen auch von anderen Seiten, zum Bei-
    spiel beim sogenannten Grooming, also wenn sich ein
    erwachsener Täter in Chatrooms eine kindliche Identität
    gibt und getarnt Kontakt zu seinen Opfern aufnimmt,
    oder beim Cyber-Mobbing, das heißt, dass Einzelne im
    Internet ungeschützt an den Pranger gestellt werden. Ich
    finde es daher besonders wichtig – wie auch im Antrag
    formuliert wird –: Der Schutz der Persönlichkeit und des
    Rechts auf informationelle Selbstbestimmung muss auch
    im Netz gelten.


    (Beifall im ganzen Hause)


    Das sind nur einige Aspekte. Ich habe leider nicht die
    Zeit, auf alles einzugehen. Aber es ist klar, dass wir auf
    die bestehenden Fragen schlüssige Antworten finden
    müssen. Wir müssen dafür sorgen, dass schon die Kinder
    lernen, welche Konsequenzen es haben kann, Privates
    im Netz preiszugeben. Wir müssen dieses Bewusstsein
    und einen sparsamen Umgang mit den eigenen Daten
    fördern. Und wir müssen Eltern und Lehrer – das Wort
    „Lehrer“ möchte ich besonders unterstreichen – für die
    Gefahren sensibilisieren und die Vermittlung von Me-
    dienkompetenz bereits in Grundschulen zum Thema ma-
    chen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie des Abg. Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


    Alle bereits in diese Richtung steuernden Initiativen soll-
    ten von uns berücksichtigt werden; denn am Ende soll
    ein stringentes Gesamtkonzept stehen.

    Ich war mit einigen von Ihnen letzte Woche bei der
    Präsentation von fragFINN.de; das ist ein von der Bun-
    desregierung gefördertes Angebot eines geschützten
    Surfraumes, der speziell für Kinder geschaffen wurde
    und in dem sich die Kinder frei im Internet bewegen
    können, ohne auf ungeeignete Inhalte zu stoßen. Diese
    Initiative hat bundesweit Schulen Kooperation und In-
    formation angeboten, aber nur in drei Bundesländern
    kam man auf das Angebot zurück. Drei von 16: Das ist
    eindeutig zu wenig.


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Michael Kretschmer [CDU/CSU] und Uwe Schummer [CDU/CSU])


    fragFINN.de muss nicht das einzige Programm sein,
    aber ich finde, dass das fehlende Interesse eine gewisse
    Tendenz zur bislang mangelnden Sensibilität für das
    Thema aufzeigt. Wir brauchen kompetente Lehrerinnen
    und Lehrer und kompetente Eltern, dann haben wir auch
    kompetente Kinder und Jugendliche im Umgang mit den
    Medien unserer Zeit.

    Zum Schluss möchte ich noch an ein Schreiben erin-
    nern, das die Minderheitenverbände Anfang des Jahres
    an die Fraktionsvorsitzenden richteten. Sie fordern darin
    die Abgeordneten des Deutschen Bundestages auf, bei
    der Einsetzung dieser Enquete-Kommission auch dem
    Schutz vor und der Verfolgung von Hasspropaganda im
    Internet Aufmerksamkeit zu schenken. Ich denke, dieser
    Aufforderung sollten wir unbedingt nachkommen. Ich
    freue mich auf die gemeinsame Arbeit.

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    (C (D Vielen Dank. (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)